Pra»umer-ti°n«Pr«ise: _ . „ _ „ , „ „ aniitiim»ni|i:»ii> . _ , Nr. 12. Offiifisu.% Freitaq, 16. Janner 1880. — Morgen: Anton Eins. esSMSST.N^S 13-Zahrg. Wit bet ovinzial-Co>re^ spondenz", in welchem die Behauptung der Cleri-calrn, als ob der Ausgang des Culturkampfes von Bismarck abhange, mil der Bemerkung zuriick-gewirsen wild, bass fur die preutzische Kirchen-poliiik das preutzische Cultusministerium die zu-standige Behiirdc bildet. Doch scheiut es uns zu weit gegangen, weun man daiaus und aus dem Umstande, dass derz.it Herr von Puttkammer an der Spitze des Cullusm>nisteriums stehi, solgern will, dass sich auf kuchenpolitischem Gebiete ein volliger Umschwnng vorbeieile. Bielmehr lasst die in Rede stehende ossiridse Mittheilung auch die Deutuug zu, dass Ftiist Bismarck blotz deshalb jede Veiautworlung fur die derzeitige Phase der Ausgleichsverhandlungen ablehnt, uni bei einer spatereu Wenduug zum Gegentheil durch keinerlei Riicksichten auf £>emt v. Puttkammers Vorgehen gebuuden zu fein. Der »Pester Lloyd" erhalt von einem Com« spondenien cineit neuen Beitra g zur Ge-sch i ch i c d e r E n t s r e m d u n g zwischen B er -it 11 uud Petersburg. Danach hatten die russischen Jnirignen im vorigen Sommer in Rom zu einem gewissen Ersolge gefiihrt, und als derselbe annahernd sichergestellt gewesen, Habe Gortschakoss diese Thatsache nach Pans gemeldet und doit an-beuteit lassen, welche weitere Consequeuzen sich an dieselben kniipfen kounten, wenii zu dem Buude der Zivei Frankieich als Diilter beitreten witrde. Die franzosische Negieruug Habe sich diesen An-erbietungen gegettiiber kiihl verhalteu; allein die „Reite zuriick", sprach fie fait, „reite zuriick; toenn ich mir ben Hals brcchen will, brauche ich teincn Gehilsen dozu." Er griff nach dem Ziigel ihres Pferdes, um ts gewaltsam zuriickzulenken; sie a ber versetzte dem Thiere ei»en so krastigen Hieb mil ber Reitpeitsche, dass cs nach einem roilben Satze mir toll die Stiatze hinan galoppierte. Chtysostomus folgte, so rasch er vermochte. „Herr Jesus! das hat eingeschlagen I" — Einen Augenblick war bie Schlucht wie von Feuer rrfiillt, schwefelblan suhr es leuchtenb an ben Wan-ben hcrnicber, bann ein Getbse, als sturzten alle bie Felsenmasscn mit einemmale krachenb znsammen. Das Pferb brž Chrysostomns war an alien Glie-bem zitternd strhen gcblicben; er selbst entfernte eist nach mehreren Seciinben zvgeriib die Hand Von ben Augen. um sich zu vcrgnvissern, ob er noch wahrhastig aufrecht unb lcbendig zu Pferbe sitze; bann sah er um sich nub erstaunte. bass ruud um-her noch alles aus seiuem altrn Plntze strhr; fein nachster ©ebanfe gait brni Fraulein. Dort cbeii I ftnub fie nebrn ihiem auf bent Boben liegenbeii j Pferbe unb bemuhte sich, biefes zum Ausstehen zu diplomatischen Batreter bet Republik, die von dem teJattg bet Dinge unterrichtet waren, haben ba utib dort nach ihrer eigenen Meinung die Lage ber Dinge zu benutzen versucht. Gewiss sei es. bass der Vertreter ber sranzosischen Republik in Belgrad mit ben bortigen Repiasentanten RusS-lanbs und JtalienS gemeinsame ©ache machte, unb bass diese Coalition in einer Weise zum Ausbruck kam, welche bctt Widerstand des Furstcnthnms gtgen bie Rechtsanspiuche Oesterreichs zu stutzeu unb zu fbrbern geeignet war. Nicht bie merilori-schen Bestrebungen ber Coalition, noch auch ihre sachlichen Ersolge konnten in Deutschland Grund zu AergerniS geben, wohl aber mnsste bie Thatsache, basS an einem beftimmten Orte Symptome einer franzosifch-rufsisch-italienischen Allianz ziem-lich unverhiillt zutage traten, in Deutschland zu denken geben. Frankreich. Die am 13. d. M. stattgehabte EtSsfuung der Kammerfession hat wieder einmal zu einer Reiberei zwischen den republikanischen Parteien und zu einem parlamentarischen Scandal-chett Vetanlassung gegeben. Bereiis frtiher hatten die Mitglieber ber autzerften Linkeit — allerdings tiur im Verkehr von Fraction zu Fraction — er« klcirt, bass sie Gambetta nut Baiin ihre Stimme filr die Prosibentfchoft geben wiirben, wenii man ihiten eine ber Viceprasibenteustellen iiberlafsen werbe. Richtig hat benn apch Gaiubetta bei ber am 13. b. M. vorgenonuneiten Wahl nur 259 Stint-ntcn erhalteii, waS auf einen Abfall ber autzerften Linkrn, welche uitbefchriebene Stimmzettel abgab, fchlietzen lafSt. Bevor es jeboch zur Auslosung ber Abtheilungen unb zur Wahl bes Vorstanbes fain, hatte ber bonapartistischeKampshahn Cuneo d'Oinano bie ©elegeuheit vom Zauue gebrochen, betn Alters-prasibenien Herrn Desseux bežbalb itt bie Rebe zu fallen, well biefer in seiner Ausprache an bie stetigen Fortschritte ber republikanischen Jbee in Frankreich erintierte, ben Palriotismus des Piasi-benten ber Republik unb ben gesunbeii Siun bes Laudes rtihmte, welches alle schlirnrnen Berech-nungen ber reaciioiiaren Parteien zuschanben gemacht hatte. Herr Cuneo d'Oinano uitb ®e> nvssen sahen das als eiite Beleibigimg ihrer Panei mi unb fiichten den greifen Alieisprasioenlen dutch wiederholte Einsprache an ber Foitjetzuug seiner Rebe zu hiiibertt, ohite jeboch baS Ziel ihres btibi= schen Beiiehmens zu erreicheit. Im Senate wurben Martel zum Prafibenten, Rampon, Pelletan unb Salmon zu Vicepiafibenten niiebergerodhlt. Die ministerielle Declaration solite in den Kammern gestern ober heute zur Verlesung gelangen. Spanien. Wie man aus Mabrid vom vor-geftrigen Tage telegraphiert, haben die Cortes mit Einstirnmigkeit die Beglilckwiiitschungsabresse an zwingen. „DaS ist umfonst". fptach bet Butfche hinzutrrtenb, nachbem er fetbft abgefeffen war. „ber fteht nicht mehc auf." Unb als fie ihn angstlich ftagenb anfah, fetzte er hinzu: „bet Futz ab ; ba haben Sie's uun." „Das kann nicht fein!" rief fie. ..Dummheiten", antwortete er, „fo find bie Weibspctfonen; erst wollen Sir nicht HSren unb bann nicht glauben." „Kann man nicht helfen?" frug baS FrSulein, ohne seine Grobheil zu beachten. „Ja frcilich, helfen", rief er bitterbSfe. ..was wirb bo anbers zu helfen fein, als bafs ber Herr Rittmrister bent Thiere bie Pistole an bas Ohr halt. Eine ©iinbe ist's, bafs Sie ihm fein Lieb-lingspferb burch Jhren verwiinfchten Eigensinn zu-fchnnbeu geritten haben. Na, jetzt niitzt baS Weiueii nichts", fuhr er etwas fnnfter fort, „jetzt COmten Sie bent atnten fieri noch so zdrtlich die Ohren streicheln unb sich neben ihn in ben Koth kuien. ! Weitz wohl, bass es Ihiten leib thut; abet vot-| gebacht unb nochgethoit —, „O ChrysvstomuS, bos bachte ich nicht, bas den Kcinig botiert. Doch wird dutch die aus dem ganzeit Lande einlausenben Loyalitcitskunbgebnngen die Stellung des Cabinets in keinet Weise gebesjert. Die Mitglieber ber Opposition enthalten sich noch imnter ber Theilnahme an ben Cortesberathungen, so zwar, dass CanovaS be Castillo aus den in seiner Lage jedensalls sehr riskierten Plan versallen sein soll, die Sitze der betieffenden Deputierten ftir erlebigt zu erklaren. Zwischen Sagasta und Martinez Campos ist ein Compromiss zustanbe ge« kommen, in welchem letzterer bent ersteren seine Uiiterstutzmtg fur ben Fall zufugte, als ber Konig bie Liberalen zur Bilbung cities neuen Cabinets berufen follte. Serbien. Am bergaiigetten DienStag, dem Reujahretag ber Griechen, hat grotzer Empfang beint Fiirsten Milan ftattgefuuben. Bei biefer Ge-legenheit hat auch ber Furst dem Ministerprasi-benten Stiftid einen Befnch abgestattet, um ihm in vollig beinonftiativer Weise seine Znsriebenheit unb Aiterkennnng auSzubrucken. Fiit Oestetreich ist bas ein Fingerzeig, bass es sich von Serbien in nachster Zeit keine befonbers wohlwollenbe Beriickfichtignng seiner berechtigten Wunschc ver-sprechen barf. Die Skupschtina genehmigte einen Percentual-zuschlag zu ben Slcuern zur Abzahluug ber Staatsschulb. Dieser Zuschlag wirb zur Abzahlung als getiiigenb rrachtet, nachbem bie StaatSschuw sammt ben ruefstanbigen Zinsen 31'/, Millionen Francs betragt, wovon 8 Millionen im Auslanbe placiert stub. Surkei. Nach cittern Dementi ber »Agence Havas' haben sich bie Monteitegriner mit "three Melbung, bass sie von ben Albattefett angegrisfen worben feitn unb ben Feinb in bie Flucht gc-schlagett hatten, einer boppelten Liige fchulbig gc-niacht. Erstcns follen namlich nicht bie Albattefett, joitbertt bie Moiitenegrtner bie Slitgreifer gewesen sein, unb zweitens follen nicht bie Albanesen, fon« bertt bie Moutenegriner ben fiirzerti gezogen haben. Wie nicht anbers zu erwarten stanb, hat die ofterreichifche Regierung sich an bie Pforte um Auftlarmig bariiber gewenbet, ob es wahr sei, bass man von ©eitc ber turfischen Behorbrn keine Miene mache, ben Znzug von Ttupprn unb Mauiischast nach Gusinje unb Plava zu oerhin* bent. Dcuit selbstverstandlich hat Oestcrreich roegen ber Nachbarfchaft bes Occupationsgcbietes bas meifte Jutereffe baran, bass die Uitruhcn in der Ntihe seiner Grenzen nicht unitothigcnoeise neuc Nahrung erhalteit. Ueber telegraphische Anfrage ber Pforte hat nun Moufhtar Pascha seine Ant-wort bahiit abgegebeii, bafs allerbings ein paar BegS mit ihre'm (Scfolge, cinfach dutch Ueber* rafchung, nach Gnsinjc gelangt feien; dass er abet, wollte ich nicht! ich glaubte nut mein eigeneS arm* feliges Leben auf das Spiel zu fetzen." Der Butfche roar von ihrem Schmetze ge» rflhrt. „Kommrn Sie. Ftaulein", fptach er, „strhen Sie auf, fchauen Sic fich ben Jammer nicht an, eS thut Jhiicn bas Herz zu weh." ,,O ja, glaubt mir", fchluchz'e sie. „ich wollte. ich lag' ba stott bes atnten ThieteS. Watum Habe ich dir nicht gefolgt?" Sie streichelte und liebtoste wiebet ben Kopf bes Rappen, ber wie hilfrflehenb zu iht ouffah. Qnorffen trgofs bet Regett sich in Sttvme«. EhtysostomuS ersajste sanft JohannaS Atm unb ge-leitrte fie it titer einen gelfenoorfprung, dort blieb fie zufanunengekaurrt fitzen unb jammerte unb be« fchwot ben Dicnet, boch zu fagen, ob benn gar keine. gar keine Hilfe nittglich fei, unb wenn er ver« neinte, bann rang fie bie Hanbc unb ties: „O wire ich tobt, o ro2re ich tobt!" «®ehen Sie". sprach EhtysostomuS. „@ie solltra sich bas fiit ein andermal mrrkrn unb nicht imnter Jhren Saunen folgrn. Ist's boch oft, alS stacke bet Gottfeibeiuns in Jhnen." — Det gute ChtyfostomuS fuhlte sich in bem Arnte eittes TtvstetS unb Pte* sobald sir die Stadt verlafsen totirbett, sie an der Riickkehr dahin 3a verhindern wissen werde. Diese Auskunft lasst an Unklarheit nichls zu wunschen iibrig. Denn erstlich ist es von hochster Bedeu-tung zu wissen, wie grofe das Gefolge der „paar Begs" war, und da»n ist es schr fraglich, ob diese Begs Gusinje wieder zu verlassen gedenken und ob dann Moukhtar Pascha die Macht haben wird, ihre Riickkehr zu verhindern. Constanti-nopeler Briefe vom 9. d. lassen letztereS nicht sehr wahrscheinlich erscheinen, da nach ihren Mitthei-lungen in Prisrend die Agitation im steten Steigen begriffen ist und sich schon damals uber den grohten Theil des albanesischen Gebietes aus-gedehnt haben sollte. Anderseits wird freilich be-richtet, dass es Moukhtar Pascha gelungen sein soll, die Albanesen zur Heimkehr zu bewegen. Doch durfte die Bestatigung davon erst abzu-warten sein. Vermischtes. — Im Wahnsin». AuS Wien wird vom 14. d. geschrieben: „($ine grauenerregende Scene, von einem Wahnsinnigen veriibt, versetzte gestern abends die Bewohner des Hanses Nr. 6 in der Paulusgasse, ans der Landstrahe, in Aufregnng. Der in dem bezeichneten Hanse wohiihaste vacierende Schlossergehilse Stefan Kreczy band, von einem plStzlichen Wahnsinnsansalle ersasst. seine wenige Jahre zahlende Tochler an Handen und Fuhen, legte sie ans den Tisch und ivollte sie mit einem langen Kiichenmesser, daS er vorerst scharf geschliffen hatte, abschlachten. Da er das Kind fcst zusammen-geschniirt hatte, jammerte dasselbe derart, dass die Nachbarsleute hcrbeieiltcn; dieselben drangen in dcm Momente in daS Zimmer, aid eben Kreczy sich an-schickte, die entsetzliche Procedur anSzniuhren. Em Moment der BerzSgernng hatte dem Madchen das Leben gekostet. Rasch entschlossen ersassten einige beherzte Manner den Wahnsinnigen, entwanden ihm, trotz seines Widerstandes. das Messer und iibergabm ihn einem reqnirierten Wachmanne, der ihn ans das Polizeicominissariat Landstrahe eScortierte. AuS den Aeuhcrungen KreczyS konnte man entnehmen, dass er von der fixen Idee befallen war, seine kleine Tochter sei ein Schmeinchen, das er infolge Ans-tragr eineS Fleischhaners abschlachten sollte. Der Ungliickliche ist aus das Beobachtnngszimmer des allgemeinen Kroukenhouses gebracht Worden." — Vergistung dutch Vitri0lSl. Die Mechanikersqattin Maria Faller in Wien wollte am 12. d. eine Reinigung der ZimmerbSden vornehmen und goss zu diesem Zwecke dem Wasser eine Quantitat VitriolSl bei. DaS Flaschchen mit dem Reste der digerS sehr gehoben und brachte alle moralischen Gemeinplatze an, die er in seinem kurzen Gedacht« Uifft vorsand. Herr von Rodenstein und seine Gemahlin waren vor Ausbruch deS Gewitters beim HLhbauer an« gelangt. „Jst eine Dame zu Pferd in Begleitung tines DienerS vor unS angekomnien?" war seine erste Frage. Man verneinte. „@ie waren doch writ voranl" rief er. „Sie werden umkehren, wenn das Gewitter euSbricht", meinte Flora gleichmiithig. »Dann ist e» zu spSt", entgegnete der Stitt* meister, „Mac-Donald scheut vor dem Blitz; es kann tin Ungliicf geschehen." »Jobanna ist tint gutt Reiterin." „Unt> im Vertrauen daraus zu kithu." Sine Viertelstunde verstrich; Flora trank Milch, wShrend ihr Gemahl unruhig im Zimmer auf- und nicderschritt. AlS der erste Blitz durch das dunkle GewSlkt zuckte, eilte er zu dem Fenster. »Ich begreise nicht, bass sie noch nicht zurfick find", rief er; ..sobald der Regen beginnt, werden die Wege gefiihrlich." Flilssigkeit stellte fie auf den Fensterstock in der Kiiche. Sines ihret sieben Kinder, der siinsjahrige Carl, hatte sich in die Kiiche geschlichen und dort die Reste des BitriolSlS anSgetrunken. Unter un-saglichen Schmerzen ist daS Kind gestern nachts ge-storben. — Explosion. Man telegraphiert aus Prag vom 14.: Heute nachts Halb 11 Uhr sand in der Nostoker Dynarnitsabrik der Firma Nobt eine Explosion statt. Trotz einer dreistlindigen Entsernung war in Prag das GelSse sSrmlich kanonenschusSartig. Die Fenster klirrten, die Muuern zitterten in alien Stadttheilen. An dem eine Viertelstunde vom Orte vorbeifahrenden Staatsbahn Personenzng wnrden die Fenster zertriimmert, am Bahuwachterhauschen find gleichfollS die Fenster zertriimmert, die einzelnen Fabnkshanschen find jedoch derart von einander entsernt, dass die Explosion nur ein Hauschen zer-stbrt haben soll. Ob Menschenleben zugrunde ge-gangen, ist noch nicht befaimt. — Stus E if erf ucht. AuS Paris und Constantinopel bringt dieselbe Post Knnde, wie sich eine Cocotte und eine Tiiikin, die eine an ihrem Sicbhaber, die andere an ihrem Ehegernahl geracht haben. Die Pariserin Marie Beralti hatte ihrem friiheren Freunde Gentien in der Rue Auber eine Kugel in die Bmst gejagt. Die Attentoterin ist ver-hnftet, der Berwundete befindet sich auf dem Wege der Befserung und sein Portier erkiindigt sich jede Stnnde nach dem Besitiden des Patienlen, um — die zahlreichen Trinkgelder zu verdienen. Tout Paris macht Halt vor dem House und verlangt Sluskuust. — Geradezu tragisch aber hat die ver-zweiselte Tiirkin sich geracht. Chukri Efendi, Eigen-thiimer eines tiirkischen Blattes in Constantinopel, hatte sich von seiner ersten Frau getrennt und wieder geheiratet. Durch allerlei Jntriguen wusste die Frau ihren geschiedenen Mann wieder zu versShnen, der aber demungeachtet mit seiner zweiten Frau im guten Einvernehmen blieb. Eines schSnen Tages war Chnkri-Esendi verschwunden. Nach laiigcm ©uchcn fan9 man ihn in der Behausung seiner ersten Frau ans Hunverten Wunden blulend und in den letzten Ziigen. Wahrend die Polizei eine alte Nrgcriti, die matt im Gemache kauettiD gefunbeu hatte, inr GefangniS fiihrtc, war die MSrderin selbst in die Wohnnng Chnkii Esendis geeilt und hiitte bereits den Dolch auf ihre eigenen Kinder geziickt, ats gliid.icherrocife Leuie dazu kamen und die Mega re bandigten. DaS ist doch ein Stiick von dent wilden Blute. das einst in den Adern Meoeens ge> rollt hat. „Sit werden doch wohl so vorsichtig stilt, tangsam zu rriten", versetzte Flora. „$u bist von einer bewnnderungSwerten Ruhe", antwortete Herr von Rodenstein. „Jch sehe keinen Grund zur Uiiruhe." „S33ohl aber ich; man muss ihnen nachgehen." „Du fanust jemanden von den Lenten nach-senden, es ist waht." „Am besten, ich gche selbst." „Du wirst tttich doch nicht verlassen!" „Du bist hier in ©icherheit." „Aber ich angstige mich." wUnd jene lausen vielleicht trnstliche Gesahr." „Rudolf, ich bitte dich." Ein greller Blitz, ein fi.rchtbarer Donnerschlag untetbrach Floras Bitte. Herr von Rodenstein wars seinen Regenmantel um, griff nach ftintr Miitze und tiltt zur Thltrt hinaus. Ueber tine Halbe Stnnde folgte er im strSiiten--den Regen bei fast uiiunterbrocheiirm Donner und Blitz den frifchen Hufspureit. die tr alebald im fenchten Boden wahntahm. Er war beruhigt, so langt er sit in regelrechler Folgt vor sich sah; der Platz, wo Mac»Donald zum erftettmole gcjchcut Local- und Proviryial-Angelegeuheiten. — (Einer, dem es vor den Deutschen e k e l t. Wie oft und mit welcher Erbitterung wird nicht ben Deutschen der Sorttmrf grmacht, dass sie die Slaven hassen und dass namentlich die Slove-nen der Gegenstand ihrer Missachtnng und ihres Hasses sind. ©erode unsere natioiiale Presse weih davon ganz entjetzliche Dinge zu berichten, dass nur Die Nemškutarji schuld daratt sind, dass die VolkS-bildung znriickblieb und dass der materielle Wohl--stand im tiatide sich nicht aus der wunschenswerten Hohe befindet. Zu wiederholtenmalen waren wit genothigt, gcgen derartige Vorwurfe das Wort zu ergreifett, obgleich der Plan klor zntage lag, daješ sich dabei nicht etma um das Wohl der Nation, sondent einsoch doruin handelte, die slovenische Be» vSlkemng zum Hafse gegcn das denlsche E ement anfznreizen und dadurch dem Emflnffe der liberalen Zeitrichtnng Thiir und Thor zu verschliehen. Nicht gewohnt, auf blohe Vermuthnngen hin schon ge-haffige Anschuldigungen zu erheben, haben wir bet eben erwohnten gehossigen Nebenobsicht ouch stetS nur im Boriibergehen gedocht. Heute aber, wo »Slovenski Narod" in seiner Nummer vom 14. d. eine Saibacher Correspondenz oerSffentlicht, in welcher der Eiiiseuder anlasslich enter Polemik gcgen das Abonnement deutscher Zeitschristen onrch Slovenen erklact, dass ihm die gepriesene denlsche Biederkeit, die denlsche Sprache und deulsche Šiite Ekel ver« ursache, Hu licit wir es doch an der Zeit, mit Ent-luftung, aber auch zngleich mit inmgem Mitltid fiir ben Geisteszustano des Correspondenten eintn solchen Angnff auf eine Nation und auf eine Sprache zuriickznweisen, welche gerade dnrch ihre Fugsomkeit itn Berkehre mit sremden VSlkern und thre netdlose Anerkennung der geistigen Errungen-schasten anderer BSlker zum Trager einer wahrhaft iiiteriiationaleii Bildung geworden ist. Was England und Jtalien, was Spanien und Fraukreich, was Rnssland und der Orient Groges in der Literatur geleistet haben — der Genius des deutschen Bolkes hat sich alleS das zu eigen gemacht, und wenu heute der Deutsche Name allenthalben einen ehrenvollen filaitg besitzt, so haben wir DaS nicht elwa finer hochpolitischcit nationalen Entwickinng, sondern eben nur einer von Fiennd mid Feind neidloS oneikaniilen geistigen AnsnahinSfahigkeit und FortUilbimgekraft zu verdonken. Die natioiiale Ehrt des dentjchen Elenients ist alter, als das neue deutsche Reich, gegen welches sich auf Grund des tiimmer* rostenden KampfeS unis politische Dosein Ansech-tungrn und Bormiirse moncher Art kehren mSgen — die deutsche Nation als solche ist aber nicht an politische Grenzen gebunden und reicht in ihrer Be- hotte, regie seine Besorgnisse neuerlich an, er schritt roscher vorworts und blieb eine it Augenblick von Schrecken gelahmt stehen, als er an einer Beguttg bes Weges doS gestiirzte Pferd uber die Strahe hin-gestreckt fond. Mit drei SStzen hatte er den nachsten Felsen-vorsprnng erreichl, unter dessen Schutze Franlein Wolperg mit dem Diener weille. Die gebrochene Haltung, bos todtenblahe, von Thraneii nberstrLintt Antlitz bes Franleins uni) die Armensttnderniieiie, welche ChrysostomnS beim Anblicke seines Herrn aitiiahm, waren wahrlich nicht geeignet, diesen zu beruhigen. „Unt Gotteswillen was ist — was ist geschehen?" rief er in HSchster Ausregmig. „Berzeihen Sie mir", stammclte Johanna, ihr Antlitz verhiillend. „che Real., Rosenihal, BG. Moitling. — 3. Feilb., Fabeie'jcbc Steal., Orehavea, BG. W>ppach. — 1. Feilb., Mehle'sche Besitzrechle, Ubinje, BG. iiaibad). — 2. Feilb., Tarsie'jche Real., Bigaun, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Majeen'sche Real., Jakovee, BG. Wippach. — 1. Feilb., Rapert sche Steal., Bruniiborf, BG. Laibach. — 1. Feilb., itrcgai'iche Steal., Lukowiz, BG. Laibach.— 1. Feilb., ’Dfauc’jOje Steal., Un-tergolu, BG. Laibach — 1. Feilb., Petrie'>che Steal., Log, BG. Laibach. — 2. Feilb., Gorenc'jche Real., Cabreje, BG. Lanbsirah. — 2. Feilb., Hoievar’sche Steal., Sela, BG. UanbftraB- — 2. geilb., (aeociovii’ictie Steal., elcjbraga, BG. Lanbstra&. — 2. Feilb., Jelovset'schc Real, itirch-bars. BG. Loitsch — 2. Feilb., Golob’fche Steal., Siegers-borf, BG. Neumarkll. Theater. H t u t e (ungevaber Tag): Erstes Gastspiel be8 SchauspiclcrS Hcrrn C. v. BukovicS, Milglieb des Slabiihealers in Wien. GrStzenwahn. Schwank in 4 Ausziigen voir I Rosen.______________ Witterung. Laibach, 16. Jilnner. Rebel anhaltend, schwacher Ost. Temperatur: morneitS '7 Uhr -12 4», i.achniittags 2 Uhr — 8'9» C (1879 ■ — 2 4", 1878 1 8° C.) Barometer 7 «5 65 Millimeter. :®a« gestrige Tagesmittel ber Temperatur — 117U, uni 9 3" unter bein Rormale; ber gestrige Nieberschlag 0 80 'Diillimeter, Hohenreif. Verstorbene. Den 14. Jitnner. Qofef Jfopefnil, jjcnfionicrter ©teuciamtžbiencr, ti8 I., ftratauergafsc Nr. 27, chronischer Magenkatarrh. Angekommene Fremde am 14. Janner. Hotel Stadt Wien. Sautner, Schiitz, Kflte, unb LSwen-berg, Wien. — Heimann unb Hartmann, Kflte., Miin-chen. — Ceeoni, Tarvis. Hotel Elephant. Friebrich, Kfm., unb Seunbauer, Reis., Wien. — Aorad Amalie, St. Anna (ffroaticn). — Sonnenschcin, Kfm., Graz. — Halbarth, Kfm., Paris. Am 15. Janner. Hotel Stadt Wien. Friebrich, Geiringer, Roller, Freu- benthal, Kauflte., unb Fritsche, Reis., Wien. — Einstein, Ksin., Miinchen. — Stern, Ksm., Kanischa. — Fabiani, Triest. — Raunacher, flfrn , Malborgeth. Hotel Elephant. Sit,liber, Sclzach — Hafner, Feistriz. — Alja), Psarrer, Dobrova — Steiner, Retz. Kaiser bon Oesterreich. Munk, Innsbruck. — Simons, Reis., Belgien. Der vom 15. Janner 1880 ist hier eingetroffen unb roirb versenbet.— Beslcllungen auf ben .Fazar' ubernimmt unb besorgt plinktlich Da;ar Ar. 2 Jg. v.Klemmayr & Fed.Bambergs Wrrchhcrrrdtung. Zerliner Soiten6[att Ur. 2 vom 15. Janner 1880 ist hier eingetroffen unb loirb versenbet. — Bestellungen ails das ..Werttner Modenbl'crtt" iibernimmt unb besorgt piinktlich Jg. v. ilfcinmoyr & cFed. Kamberg« Buchhanblung. Wiener Biirse vom 15. Janner. Adyemeiiu Geld War, frfiufd. P^pierreare 69-6S 69 7. Žilbcrrcncc 71 10 7180 A^ibrcntc 82 82-90 Elaarslose, 1854. . . its — 18-. 50 I860 . . . 188 — 132 50 , 1860 |U 100 fl. 135— 135-85 1864. . . 170-50 171-60 Srnedenllultuogs- •Uigalien«*. SaUzien 96 15 96' 50 Siebenbllrgen . . . • 86 85 86 75 icmcfcr Vanar . . . 86 87-6(1 Lttgarv 88 85 89 - AotUrt 6f! 8.i2 7rt 8«3 8 Veuibctg * >Lzernowty - lot .0 168 - 8icDb^t5cfeftbabn • . . RudolfS-Lahn . . . LlaakSbahn .... Sudbabn ............. Ung. ^tordostbahn . PfenMri.k jiobencrebitanftalt in <4)olb ... in often. Wabr. . . Vtationalbent.......... Ungar. Oobenkebit- Prioril81»-SUig. liiifebctbbabn, 1.6m i>erb.»91ctbb. i. 6iibc jran|-3ofetb-iBa6n iSalij.Jl-UubiBigb.l.li CeA. S(crbiseft