6BeW»re* i war roh tegelirni von dtt SuimR fternemi $ck Dtot und Ardeit mis gerüstet fttfitn, Dah unsere Kinder ht der Schule lerne» Und uu(nt «Steift nicht mehr betteln gel,»». ®. Herwegh. I MM«« »k. M. 18.5811 »■ 1(1.5«. Zer kisenbaljner ZenLralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn - Personales. Redaktion: Wien VA, Brauhausgaffe 84. Redaktion.schluß: Awel Lagt »er km Erscheine» bt* Blatte». Sprechstunden flnb jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis V|4 Uhr nachmittag». Insertionspreis: Die einspaltige MMimeterzeUe oder deren Raum 14 Heller. Bei Jahresauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich......................Kr. 2 88 Ganzjährlich ............... , 5*76' Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6 —. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. Rr. 34 Men, den I. Zezember 1913. 21. 3o6tg. »oeea I Crössnungsanzeige I 1 an alle Eisenbahnerl Die Organisation sowie die Verwaltung des Eisenbahnerheims gibt Hicmit bekannt, daß Sonntag den 7. Dezember l. I. die asfizielle Eröffnungsfeier ihres neuerbanten „Heimes ® Wien V, Bräuhausgasse Ne. 84 o und War-garetensürtel 180 ® nebst dein gesamten Nestaurations- nnd Saal-a betrieb, sowie des Cafe „Eisenbahnerheim" ® stattsindet. g Die allgemeine Besichtigung findet um 1 Uhr a nachmittags statt. Sonntag und Montag (Maria-» Empfängnis) tun 7,3 Uhr im großen Saal | SF Gröffnnngskonzeet 35 ® unter Mitwirkung aller in Wien befindlichen ® Eisenbahnergefangvereine. § Alle Eisenbahner werden samt ihren Fa- a milieit, Bekannten und Verwandten hiemit § höflichst hiezu eingeladen. ^eeooeeoeeeeeeeeeeöeeesoeieöoeeeeeoeeeS Sie Massen, dar Parlament nnd die Gewerkschaften. I. Viktor Adler hat aus dem letzthin startgesun-denen Parteitag der deutschen Sozialdemokratie Oesterreichs ein Wort gesprochen, das nicht nur in der politischen Parteiorganisation, sondern mich in der gewerkschaftlichen Bewegung die iv e i t e st e nnd eingehend st c Beachtung verdient. Die unleugbare Mißstimmung, die beute weite Streife der Arbeiterschaft über den sozialpoliti-> ch e n Stillstand und über da« V ersagen des Parlamentarismus auf dem Gebiete der Volks-für sorge erfaßt hat, gipfle nach Adlers Meinung nicht mit Unrecht darin, das; wir uns bisher an ein Leben von Erfolgen gewöhnt haben und daß wir nur f,n sehr geneigt seien, die Partei nnd die Sache, der wir dienen, vom Standpunkte des Erfolges einzuschätzen. Daß diese Behauptung leider nur allzu richtig ist und nicht nur auf die politische Bewegung, sondern auch auf die g e w erkschaftliche Organisation im weitesten Sinne zutrifft, weiß sicherlich jeder, der irgendwie praktische, Arbeit leistet und die Fühlung mit den Massen nicht verloren hat. Solange es möglich war, in der politischen Parteiarbeit wie in der gewerkschaftlichen Organisation gleichsam unausgesetzt den Gegner zu Konzessionen zu zwingen und irgendwelche kleine Erfolge heimznbringen, so lange stieg die Hoffnung und die anfeuernde Schwungkraft in den Massen, von denen aus solche Art auch immer wieder neue Werbekraft ausging. Daß heute diese Hoffnungsfrcudigkeit nnd der zu immer neuen Taten anfeuernde Idealismus zum großen Teil versiegt sind, daß es so aussieht, als ob wir alt geworden und vertrocknet sind, ist in der Tat ein sicheres Zeichen, daß es uns schwerer geworden ist, mit dem, kleinen Erfolgen des Tages neue Werbearbeit zu leisten, weil wir damit ganz einfach — wenigstens vorläufig. — an der Grenze angelangt sind/ die,' wie überall, wo es sich um Machtsrag c n handelt, von unserer Leistungsfähigkeit und Stärke bestimmt wird. Politisch drückt sich diese Tatsache gegenwärtig unverkennbar in der Parlamentsmüdigkeit und in der Gleichgültigkeit am politischen Leben, die weite Massen ergriffen hat, aus und sie hat in der Debatte am sozialdemokratischen Parteitag vielleicht ihren schärfsten Ausdruck gefunden. Das Köstlichste freilich an der Sache ist, daß die b ü rgerliche n Blätter in der von verschiedenen Seiten ausgesprochenen Ansicht, die sozialdemokratischen Abgeordneten mögen das Parlament überhaupt obstruieren, solange dasselbe nur Steuern und Kriegslasten, nicht aber wirkliche Volksnotwendigkeiten erledigt, eine Abkehr von der Sozialdemokratie und ein Versagen der sozialistischen Politik erblicken, während in Wahrheit gerade die Gegner der Arbeiterforderungen alle Ursache hätten, die (5 t i in 111 u n g unter den Masse n a l s W a r n u u g a 11 s zufa s s e n, die an den Staat und die staatserhaltenden Parteien gerichtet ist. Denn einigermaßen sicher vor den sozialdemokratischen Zukunftsforderungen können sich die bürgerlichen Klassengegner doch nur so lange fühlen, als die Arbeiter wirklich Aussicht haben, in dem bürgerlichen Klasscnstaat für sich Erfolge zu erreichen. Bleiben diese aus, dann steigt eben die Unzufriedenheit nnd es wächst die revolutionäre S P a it n k r aftinden M affe n, wenngleich es so aussieht, als hätte, umgekehrt, die alte Kampflust von früher einer lähmenden Lethargie Platz gemacht. Was wir sehen und was sich zeitweilig als Unzufriedenheit mit der Taktik der sogenannten „Führer" äußert, ist aber in Wirklichkeit nur der völlige Zweifel an dem Klassenstaaat nnd die immer lebendiger werdende Erkenntnis, daß für den Arbeiter innerhalb des bürgerlichen Staates Vorteile und Errungenschaften immer schwieriger zu haben sind. Und oben daraus formuliert sich die ungestüme Forderung, die wir am letzten Parteitag von verschiedenen Seiten gehört haben: „Zerschlagt dieses Parla- ment überhaupt, das dem Volke nur neue Lasten auferlegeu, ihm aber keine neuen Rechte mehr bewilligen will!" Daß wir in Oesterreich, wie vielleicht in keinem anderen Land, den Parlamentarismus überschätzt haben, darüber ist ja gerade in den letzten Tagen in Wort nnd Schrift viel gesprochen worden. Und darin liegt auch der Fehler und die Ursache, weshalb wir von einem Extrem ins andere fallen und kaum daß wir den Parlamentarismus für uns erobert haben, schon vollends an ihm verzweifeln. Dieser Stim-mungsnmfchwnng, „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt", hat, wie gesagt, seine h i st o r i s ch e n Gründe, die in der jahrelangen, allzustarken Betonung des parlamentarischen Einflusses liegen, die bei nns in den mit fo viel Elan geführten Wählrechtskämpfen mitgespielt Hat. Eine Partei, die durch Jahre gleichsam alle Kraft auf e i n Ziel verwendete, mußte notgedrungen in Überschätzungen und Ueberschwenglich-feiten verfallen. Aber mehr als das: Gerade in Oesterreich lag das Schwergewicht aller Agitation bis in die letzten Jahre auf der Straße? denn cs galt, nicht bloß das Wahlrecht, sondern auch alle V o r-a u s s e tz u n g e n für die polit i s ch e nnd w i r t-schastliche Bewegung der Arbeiterschaft: Preß, Vereins- und Versammlungsrecht zu erobcr tt, indem es den bornierten Widerstand der staatlichen Bürokratie zu überwinden galt. Im Kleinkrieg des Tages wurde solcherart einfach alle Arbeit auf-gebraucht, ohne daß a n der i n n c r c n V e r-lief u n g dev j 0.3 i a t i st i s ch e n W i s se n-f ch a f t gearbeitet werden konnte. Die Folgen, die daraus hervorgehen müssen, machen sich natürlich nicht bloß in der politischen Bewegung. sondern auch in der gewerkschaftlichen Organisation bemerkbar. Auch in der gewerkschaftlichen Bewegung gab es nämlich eine Zeit, wo die ersten wirtschaftlichen Kämpfe der Arbeiterklasse sich unter wesentlich anderen Voraussetzungen vollzogen. Die ersten Lohnkämpfe, die man führte, fielen in eine Zeit, wo man mit dem lokalen Streik sehr leicht einen Erfolg durchsetzen konnte, weil die Unternehmer den wirtschaftlichen Ereignissen, die in Oesterreich eine nette Periode einleiteten, zumeist «och ungerüstet und unvorbereitet gegenüberstanden, wodurch für nns der Einzel st reik zu einer Waffe wurde, die ait Schärfe verlor, als die Arbeitgeber aus den Ereignissen die konsequente Lehre zogen, und sich immer mehr in den mächtigen zentralen Unternehmerorgani-fationen vereinigten und ihre Taktik den veränderten Verhältnissen anpaßten. So hat sich natürlich heute das Kampffeld für die Gewerkschaften sehr wesentlich verschoben und die Aussichten, in kleinen Geplänkeln Erfolge zn erringen, sind immer mehr geschwunden. Dazu kommt, daß überdies die Unternehmer, von den gewerkschaftlichen Erfolgen, die wir in den letzten Jahren eroberten, aufgeschreckt, sich immer fester zu-sammenschließen und ihren Widerstand gegen jede neue Forderung überhaupt verschärfe». Was sich also mit einem Wort wirtschaftlich als eine immer schärfere K l a s s e n s ch e i d u n g vollzieht, das findet politisch seinen Niederschlag eben int Parlament. Immer deutlicher wird es, daß sich gerade dort a l les zusammenschließt, um jeden, noch so bescheidenen sozialen Fortschritt, zu Hinter treiben. Jeder Antrag, der für die Arbeiter gestellt wird, wird von den bürgerlichen Vertretern einfach restlos niedergestimmt! jeder Kreuzer, der für soziale Zwecke verausgabt werden soll, wird verweigert, während man unausgesetzt dem Militarismus neue Millionen bereitwilligst gewährt. So erweist sich das Parlament natürlich immer mehr als ein Instrument gegen die Arbeiter, und je feindseliger sich seine bürgerliche Mehrheit gegen sie benimmt, desto begreiflicher wird ieite Stimmung, die sich eben jetzt in den Massen bemerkbar macht. Wenn schon das Parlament keinen Fortschritt mehr zuwege bringt und mir die Macht des Klassen st aates stützt, wozu sollen wir es stützen? Dieses „Cetcrum censeo!", in das heute aller Mißmut über die parlamentarische Erfolglosigkeit ausklingt, ist sicherlich vor allem ein beachtenswertes Symptom für, die, die den Heutigen Parlamentaris- > „ins als Mittel zu ihrer .Herrschaft benützen, und es drückt sich darin eben der schärfste Protest g c g e n diese Klassenherrschaft aus. Wer man müßte, ehe inan den Parlamentarismus zerstört, was i» Oesterreich durch eilte sozialdemokratische Obstruktion im Handumdrehen geschehen wäre, sich wohl fragen, ob damit jene r K lassen herrsch a s t ein Riegel vorgeschoben, oder ob ihr damit überhaupt nur geschadet wäre? Wer das glaubt, der müßte schlechterdings im Parlament den absoluten, von allen wirtschaftlichen Tatsachen unabhängigen Herrschaftsfaktor erblicken, was natürlich materialistisch nnd historisch ein Unsinn wäre. Denn in Wirklichkeit ist das Parlament, wie es ist, doch nur der A usdr u ck v 0 n 0 k 0 tt 0 m i s ch e n T a t s a ch e it und spiegelt die Reflexe der w i r t f ch a f 11 i ch c n M a ch t V e r-h ä 1111 isse wieder. Den Parlamentarismus zertrümmern, weil damit momentan für die Arbeiterklasse keine Erfolge zu erzielen find, gliche deshalb dem Beginnen eines Arztes, der das Fieber eines Patienten mit großen Dosen Chinin bekämpft, ohne den U r s a ch e 11 des Fiebers weiter nachzugehen. So wie eben das Fieber nur ein S y nt p t 0 in einer bestimmten Krankheit ist, so muß auch der steigende Widerstand der bürgerlichen Klassen gegen alle Sozialpolitik Materialist i s ch als ein Symptom einer bestimmten sozialen Entwicklungsstufe gewertet werden. Es ist der Reflex bestimmter kapitalistt-scher E n t w i cklu u g s t e n d e n z e tt, über die wir noch iit einem zweiten Artikel reden wollen. Der „Eisenbahner" erscheint in einer 'Anfrage von 50*000 Exemplaren. Verantwortlichkeit. Euch ziemen nicht die Leidenschaften der Unterdrückten. Jerd. Lasialle. Im Pflichtenbnch des klassenbewussten Proletariats, wo die herrlichen Worte wie Solidarität, Klassenbewusstsein und Opferwille sieben, darf das schlichte und für die Arbeiterbewegung doch so wichtige Wort vom Gefühl der Verantwortlichkeit nicht fehlen. Das Gefühl der Ver-antwortlichkeit ist her wertvollste Besitzstand für den Kulturmenschen in jeder Lage. Es ist notwendig für den Menschen zur Beherrschung seiner Leidenschaften und bösen Getvohnheiten. es ist eine Lebensbedingung für. den Familienvorsteher gegenüber seinen Angehörigen, es darf in keinem Amt und Beruf fehlen, ohne nicht die eigene und fremde Existenz aufs Spiel zu fetzen, es muß für alle führenden Stellungen im Staats- und Gesellschaftsleben wirksam sein, denn ohne den Besitz des Verantwortlichkeitsgefühls würde sich das Privat- und Gesellschaftsleben und der ganze menschliche Kulturbesitz in ein wildes Chaos auflösen. Der Mensch darf sich nicht gehen lassen, in keiner Lebenslage, sonst geschieht nur immer Unheil daraus. Jede feiner Handlungen soll immer darauf geprüft werden, welche Wirkungen sie in der Umgebung seiner Mitwelt auslösen kann und welche Folgen sie für ihn selbst haben muß. Jeder Mensch, selbst der beste, trägt neben seinen guten Eigenschaften immer die Bestie herum, die ungezügelt und ungezähmt den größten Schaden anrichtet. Nur derjenige, der diese Bestie zu bändigen und in sich zu überwinden vermag, ist ein wahrhaft guter und nützlicher Mensch. Diese Bestie wird losgelassen, wenn der Mensch nicht mehr Herr über seine Vorurteile, ererbten Gewohnheiten oder angenommenen Laster, wie Eigendünkel, Machtgier. HerrschastswaHn, Amtsdünkel. Trunkenheit werden kann. Dann mißbraucht der Beamte seine Macht, der Offizier seine Befehlshaberbefug-nisse, der Unternehmer seine wirtschaftliche Ueberlegen-heit, der Staatsmann seine Würde, der Vater und Gatte leine Familienrechte. Je größer die Ausgabe ist, desto höhere Anforderungen muß man an diejenigen stellen, welche sich für die Erfüllung derselben verpflichtet haben, weshalb der Arbeiterschaft, die es sich zum Ziele gesetzt hat. an Stelle der alten .Herrschaftsordnung eine freie sozialdemokratische Gesellschaftsordnung zu erkämpfen, ein erhöhtes Verantwortlichkeitsgefühl zur Pflicht gemacht werden muß. So lange die Arbeiterschaft mit ihrem ganzen Sein. Denken und Fühlen in den Vorurteilen der alten Gesellschaftsordnung wurzelte, konnte sic sich gehen lassen. Sie besaß keine Partei, keine Organisation, keine Mittel und keine Presse. Sie war schütz- und rechtlos in Gesetzgebung und Verwaltung, sic hatte nichts zu verlieren und bezahlte jede unbesonnene Tat mit einein Nückfall in die alten Verhältnisse. Heute ist dies vollständig anders. Sic besitzt in den Schriften ihrer Vorkämpfer ein Programm ihrer Partei, in den Bibliotheken ihre Organisation und in ihren Tageszeitungen und Blättern ein geistiges Rüstzeug, aus dem sie ihre Erkenntnis über Ziel und Weg zur Befreiung schöpft. Gleichgültig an di.'sen Schätzen vorübergehen und unwissend und ohne Klarheit zu bleiben, ist eine Versündigung gegen das Gefühl der Verantwortlichkeit und eine Preisgabe der Sache selbst. Feuilleton. Der weiße Tod. Bon Alfons P e tz o l d. Der Bremser mit verkrampftem Griff Hält festgepackt den Hebel. Ein banger, lauggezogner Pfiff Durchirrt den dichten Nebel. Der ringsumher wie eine Wand Sich um die saufenden Wagen spannt. Heut ist die Nacht der weißen Not. Beim Absturz der Lawinen Steht händereibend Bahnwärter Tod . lind späht hinab die Schienen. Er zählt bedächtig die Opfer und lacht. Die Flocken sinken durch die Nacht. Nicht links, nicht rechts ein Lichtlein blüht, Schwarz starrt die dunkle Ferne, Und nur der Schienenstrang erglüht .Im Schimmer der Laterne. Der Führer zu dem Heizer spricht: Den Wochenlohn für ein Sternlein Licht. Da blinkt's vor ihnen seltsam auf. Im Aelsbruch reckt sich ein Beben. Was hebt und was naht sich im wilden Lauf? „Bremser, jetzt gilt es das Leben!" „Die Bremse an!" — Ein dreifacher Schrei. Gerettet der Zug. — Wo sind die Drei? Die Dreie, die in dieser Nacht Standen auf der Maschine. Sie haben als Opfer sich dargebracht Der rollenden Lawine. «Zieh an! Zieh!" Der Bremser zog an.... Der eisige Nachen fratz alle drei Mann. Richard Dehmel. Richard Dehmel vollendete am 18. d. M. sein fünfzigstes Lebensjahr. Es ist sicher, daß sich eine hohe Woge von Würdigungen seines dichterischen Schaffens, feines WollenS, seiner Art ergießen wird. Ihre Vorboten haben sich schon eingestellt, und wenn man sie mit anderem zusaminenstellt was in letzter Zeit über Dehmel gesagt wurde, so scheint eS nun kühler an diesen Menschen und Künstler heranzuwehen als vor zehn und zwanzig Jahren. Man scheint ihm nun beibringen zn Die Arbeiterschaft hat eine Organisation und hat die durchs diese erworbenen Mittel und Institute, wie Arbeitslosen- und Streikfonds, Kranken- und Altersunterstützungsfonds, Parteifonds. Arbeiterheime., Bäckereien, Druckereien und Zeitungen zu verwalten. Sie sitzt in den Wohlfahrtsinstituten und gesetzgebenden und verwaltenden Körperschaften, »voraus eine ungeheure Fülle von Verantwortlichkeiten erwachsen. Wie kommt aber der Arbeiter in die Organisation und wie verhält er sich in derselben, solange er sich noch nicht zum Klassenbewußtsein und zur prinzipiellen Ueberzeugungstreuc durchgerungen hat? In die alten Arbciter-Bildungsvereine trat der Arbeiter ein, um sich zu bilden, aus seinem Zustand der Unwissenheit herauszukommen und für die hohe Idee, welche der Befreiung seiner Klasse galt, einzutreten. Gefahren umgaben ihn. der ganze staatliche.Machtapparat von Negierungsgewalt. Bureankratie. Justiz und hewaffnete Macht standen ihm feindlich gegenüber. Er.mußte feine Existenz, seine Freiheit, seine Sicherheit einsetzen für ein hohes Ziel, das ihm außer dem Bewußtsein innerer Befriedigung keine schnell erreichbaren, persönlichen Vorteile Hot. In dieser Atmosphäre entwickelt sich in dem Arbeiter Bildungsdrang. Selbstlosigkeit. Liebe zum Ganzen und Opfermut. Dann aber wuchs die Bewegung, die ökonomische Entwicklung ermöglichte es den uneigennützigen und opferwilligen Vorkämpfern der alten Bildungsvereine aus kleinen bescheidenen Vereinen mit Bildungszwecken große Gewerkschaften, Genossenschaften, politische Organisationen mit großen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zielen zu schaffen. Organisationen, unter denen die Massenaktion und das Eingreifen in die per-fönlichen Schicksale möglich wurde. Mit den großen Massen kainen aber diejenigen, denen es vielfach an Bildungsdrang, Selbstlosiakeit und Opfermut fehlte. Sic drängten nur zu großen Kämpfen, die schnell Erfolge bringen sollten. Wenn diese Kämpfe fchlichlugen, weil die notwendige Summe von Solidarität, Opfermut und Erkenntnis nicht vorhanden war, begann die Zersetzung. Selbstverständlich ist bei Menschen, in denen die Erkenntnis der geschichtlichen und ökonomischen Tatsachen noch nicht reifte und der Drang nach müheloser Befreiung ans dem Elend, Selbstlosia-keit und Opfermut überwiegt, auch das Verantwortlich-keitsaesühl nur schwach entwickelt. Anstatt zu lernen und aus Ersahruna klüger zu werden, vergessen sie sich in gegenseitigen Vorwürfen und kehren der Mitarbeit zur, gründlichen Vorbereitung neuer Kämpfe den Rücken, bis wieder eine neue Gelegenheit zum Angriff ans den gemeinsamen Feind kommt. Nicht, das? ihnen Solidarität und Opfermut aänzlich mangeln würde, aber sie treten nicht in der mühseligen Kleinarbeit nicht im Aufstieg der einzelnen, sondern in der Massenaktion auf. 3« der Massenaktion riskieren nicht nur unwissende Organisierte, sondern sogar gänzlich Indifferente Freiheit und Leben und sind sogar zum Heroismus fähig, zerlegt man die Masse aber in einzelne Glieder, so werden sie wieder zn kleinlichen verantwortnnaslosen Egoisten. Sie fragen nicht nach dem Wohl der Gesamtheit, sondern nach dem eigenen Wohl. Sie rechnen nach, was ihnen die Organisation und die Zeitung kostet und wieviel sie dafür zurückerhalten haben. Sie wollen nicht Mitarbeiten, sondern mitgenießen, sie horchen hin, was die Christlichsozialen und Deutschnationalen über das gute Leben der Vertrauensmänner sagen und rechnen wollen: Deine Bedeutung ist unbestritten, aber der dichterische Ertrag deine« Lebens ist, wenn nur das Vollendete gelten soll, nicht eben groß, er reicht etwa für ein schmales Bändchen, aber das gehört dann rechtmäßig neben die Klassiker' deutschen Dichtens. Aber ist cs nicht verfrüht, solche Endurteile zu fallen, die über die Masse seines Schaffend gleichsam zur Tagesordnung übergehen? Ist der ringende Dehmel nicht mehr wichtig? Denn das ist keine Frage: die Bedeutung die er für alles, was seit 1890 jung gewesen ist, gehabt hat, fällt vor allem' seiner ringenden Gewaltigkeit zu. Daß er neben dem sinnfrischen Greifer und Genießer des Lebens, neben Detlev v. Liliencron, der einflußreichste Lyriker des jungen Deutschland wurde, hängt mit der leidenschaftlichen Wucht seines Grabens und Fragens und Prüfens und Auftrotzens zusammen. Er hatte die gärende DurchbruckfSkraft, die erlösend wirkte in einer Zeit, in der ein Wust von Hemmungen das Leben unerträglich einengte nnd weggesprengt werden mußte. Das Maß der geschichtlichen Bedeutung solcher Kämpfe richtet sich nach dem Umfang, in dem sie als Massenbewegung sichtbar werde». Für die Kraft dieser Massenbewegung aber spielt die Spannung der einzelnen eine große Rolle, und wie groß sie war, davon zeugt gerade auch Dehniels Dichten. Als ein Element neuer, ungestümer Kräfte empfand und erging dieser Dichter sich, als ein Schrei im seelenh^ngernden Aufschrei von Millionen, und hier liegt denn wohl auch das Bleibende seiner Bedeutung. Ueber den Wert DehrnelS Wird kaum entscheiden, was etwa der Dichter in neuen Jahren schaffen wird. Es wird nicht das wichtigste sein, ob dieser Dichter in letzter Lebenszeit ein anderer, als er auf der Höhe seiner Jugend war, geworden ist. ob sein Jchdrang ihn aus Hörweiten der Millionen weggeführt hat, ob feilt Ringen heute gesättigt schweigt und nun einem leichteren WeltauSschlürfen Raum gegeben hat, das an einem mehr ruhend ausnehmenden Ergänzen des persönlichen Reichtums ein Genüge findet. Als fünfzigjähriger Dichter hat er ein natürliches Recht zu fordern, daß man sich vor allem an daS hält, was er bisher in seine Speicher gefüllt hat, und da liegt gehäuftes Brot für viele, für die das Kmnpsmühe» Lebensbedürfnis ist. Es fragt sich nur, in welchem Kulturkreis diese vielen wachsen. Für die Matten und Satte» hat Dehmel nicht geschaffen, und ein Anrecht aus sein Werk fehlt all denen, die da meinen, die Erschütterungen des Kampfes, den er geführt, entwichen schon ins Historische, vom Taglebendigen hinweg. Dehmel spürt diese Blinden nnd Lahmen nah genug. In jungen Jahren schrieb er einmal: „Die Kraft eines Menschen zur Entwicklung der Menschheit, das ist sein Werk", und weiter: Auch Kultur-gewissen muß im Kunstgewissen stecken." Er wollte als Dichter eine Macht sein, die eine Ausgabe der Entwicklung bewußt leistete. Kein einzelner kalter Stein unter Steinen, sondern ein ihnen neidisch in ihren Konventikeln jeden Heller nach, den sie für ihre Arbeitsleistung empfangen. Sie denken nicht daran, daß ihre Vertrauensmänner meistens ein Leben voll Elend und Verfolgung tragen und sich zuerst für die Organisation aufreiben mußten, bis diese in der Lage war, sie mit lächerlichen Bezügen anzustellen, die nur lansisam steigen und erst dann auskömmlich werden, wenn die Aufgaben der Organisation sich verzehnfacht und der Vertrauensmann schon ein höheres Alter erreicht hat. Gerade diejenigen aber, die selbst am wenigsten Opfer bringen, die nichts lernen wollen, der Organisation tutr unter einem gewissen Zwang angehören, für Aufklärung nichts ausgeben nnd jede Kleinarbeit ablehnen, find die verantwortungslosesten Nörgler. Sie verbreiten durch ihren kleinlichen und verantwortungslosen Egoismus überall Unlust zur Arbeit und Mißtrauen gegeneinander und verleiden auch jenen das Leben in der Organisation, die ohne den geringsten persönlichen Nutzen Jahr um Jahr. Zeit uno Geld opfern für die Interessen der Gesamtheit. Führen wir alle diese leidenden Glieder unserer Organisation, die persönlich nicht schlechter sind als diejenigen, welche unsere Kulturaufgaben erkannt haben und daher ein unverwüstliches Verantwortlichkeitsgefühl in die Bewegung nütbrinqen durch das gute Beispiel eines erhöhten Verantwortlichkeitsgefühles wieder zurück in jene schöne Zeit der Bildungsvereine, wo jeder zuerst bet sich selbst zu reformieren anfing, bevor er die Tätigkeit seiner Kampfgenossen zu betrachten begann. Wir müssen den Unproduktiven und Unverantwortlichen in unserer Bewegung, die niemals lernen, aber trotzdem so tun, als ob sie alles wüßten und über alles ein abfälliges Urteil abgeben, die Achtung vor der Leistung des Nächsten, vor allem auch die Achtung vor der Leistung der Vertrauensmänner beibringen. Der Mensch macht sich nur dann in seinem Urteil nützlich, wenn er sich bewusst ist, daß sich sein Urteil auch mit seinen Erfahrungen und Kenntnissen deckt. Fehlen ihin jedoch Einsicht, Erfahrung und Kenntnis für eine richtige und gerechte Beurteilung einer Sache, so handelt er verantwortungslos, wenn er sich über sie ein absprechendes Urteil gestattet. Er schadet damit nicht nur der Sacke, indem er Verwirrung anrichtet, sondern schadet sich selbst, indem er sich lächerlich macht und den Widerspruch und die Zurechtweisung bet Mitwelt herausfordert. Was bezüglich des VerantwortlichkeitsgefülileS im Privat-' und Berufsleben gilt, gilt, noch mehr von der Organisation und von den Pflichten gegenüber der ^ Arbeiterbewegung. Weder die Vertrauensmänner noch die Mitglieder dürfen sich gehen lassen, wie ihnen der immer voll Fehler und Leidenschaften behaftete Mensch rät. sondern sie müssen sich selbst bändigen und jede Handlung darmif prüfen, wie dieselbe für die Sache der Organisation wirkt. Das Berantwortlichkeitsgefühl nötigt uns, allen Parteigenossen mit Achtung zu begegnen, jede andere Leistung anzuerkennen, für jede Aufklärung und jedem gutgemeinten Rat zugänglich zn sein, dagegen aber unter allen Umständen alles zu unterlassen, wodurch Streit-nnd Zank, Aerger nnd Unrecht entstehen kann. 'ÜhiB' Arbeitern ziemen nicht die Leidenschaften der Unterdrückten. sondern die Tugenden derjenigen, die für eine große heilige Sache kämpsen und die dafür verantwort lich sind, daß das allgemeine Interesse nie unter der Mensch, für die Menschheit. Aber was fühlt er nun als Ertrag seines WollenS? Einmal sagt er: „Wer kennt uns? Eine schmale Oberschicht. Was kann die bedeuten, wenn sechzig Millionen die deutsche Sprache sprechen. Da liegen die vielen Orte und überall neue und überall Schicksal — und man denkt: diese alle ahnen gar nichts von dein, was man macht.... Und fühlt doch immer* für alle!" Man muß bei Dehmel immer — auch bei diesem Bekenntnis seiner Sehnsucht — ans den Beginn seines Ringens zurückgehen. Er setzte in einer Zeit ein, die ihre Jugend in ein Gewoge gesellschaftlicher Unordnung nnd Auflösung warf und ihre Kraft vor die stärksten Anforderungen und Prüfungen stellte. Es führt zu einer ganz falschen Wertung seiner Persönlichkeit und seines Dichtens, anzunehmen sein Widerstand, :sei» Herauswollen ans den Strudeln und Wirbeln der iimgen Tage habe sich von soziale«, etwa gar sozialistischen Zielen leiten lassen. Er ist einzig der Dichter, in dem der zeitentfachte Widerstreit der Gefiible sein Auf und Nieder in wildester Leidenschaftlichkeit durchkämpft, um zu einem Ausgleich zu ge° langen. „Aus dnmpfer Sucht zu lichter Glut!" Und in diesem Kampfe reißt ihu alles in seinen Bann, was durch Kraftentfaltung, oder Kontrast gewaltig erscheint. Also das Gegenüber und Zusammenströmen von Mensch und Menschheit, von Einzelwesen und Naturallmacht, von Einzellos und Weltschicksal. Dehmel war nicht der erste Dichter, der sich im Zu» sammenspiel dieser Gegensätze dichterisch bewegte. Mer seine „crzgründliche Jnbrünstigkeit" war neu und eigen. Sie gehört zu den Merkmalen der Geschichte der Achtziger- und Neunzigerjahre, und ibr verdanken wir die Gedichte, die Dehmel unter dem Eindruck des Kampfes der deutsche» sozialistischen Arbeiter schuf. Die Kraft, die er da gewahrte, gab seiner eigenen Kraft Bild und Sprache ein. Und dein Eindruck dieser Kraft ist er zugänglich geblieben bis heute. Im Beginn seines Dichtens steht die Ballade von dem Märtyrer, der die roten Wahlzettel in stürmender Nacht über das Eis trägt und mit seiner Last einbricht und versinkt: in der „Berliner Volkötribüne" von 1890 wurde dies Gedicht zuerst veröffentlicht. In der Mitte seiner SchaffenSzeit stebt dann daS Lied vom ArbeitSmann. das überall im deutschen Proletariat bekanntgeworden ist. und im letzten Jahrzehnt schrieb Dehmel sein schlichtfestes Maifeierliedr das beste, daS wir besitzen. Man darf aus diesen Balladen und Liedern nicht schließen, politische Mitstreiterschaft habe sie dem Dichterherzen eiiigegeben. Bei Dehmel gilt der Satz: „Erst wenn die Welt von jedem Zweck genesen und nichts mehr wissen will als ihre Triebe." Diese Triebe zu ergründen, zu erfühlen, ist der volle Inhalt und LebenSdrang seiner Dichterschaft. Sie reizen ihn, wo immer sie hervorbrechen. Im menschlichen Dasein sieht Dehmel „unendlich mehr als eine Laufbahn zum Wohlbefinden, zum Bornehmtun oder Neunmalklugsein"; eS ist ihm „ein steter gründlicher Antrieb zur Steigerung aller schaffenden MF* Sorget dafür, daß der »Eiseubahuer" auch vom reifenden Publikum gelesen werde! 'Mg persönliche» Eigenliebe leidet. Lieber, innerhalb der Arbeiterbewegung Unrecht ertragen, als selber Unrecht zu tun. Wenn innerhalb der Organisation eine Streitfrage auftaucht, sollen wir uns nicht verantwortungslos in den Streit stürzen, sondern abwarten, bis wir das Richtige erkennen und dann den Streit zn schlichten suchen, damit Unheil vermieden wird. Niemand gieße Oel ins Feuer, denn er läuft Gefahr, das; er sich dabei verbrennt. Wird jemand beschuldigt oder angeklagt, so darf man in der Organi-ation nie sofort Partei gegen den Beklagten ergreifen, ' ändern muß die Berechtigung der Klage erst gewissenhaft untersuchen. Gegen Ueberläufer und erkannte Schädlinge muß man allerdings rücksichtslos sein, denn nichts ist widerlicher in der Organisation als ein Mensch, der das eigene Nest verunreinigt. Wo Verantwortungsgefühl vorhanden ist, muß unsere Sache aufblühen, denn keiner wird unwissend, untätig und streitsüchtig bleiben. Haben die Arbeiter die niedrigen Eigenschaften des Sklaven abgelegt, sich innerlich selbst befreit und als Menschen, die nirr immer nach den: Höchsten und fürs Ganze wie für ihre eigene Selbstsucht kämpfen, dann steht der Arbeiterklasse die Welt offen und sie kamt mit dem Steinklopferhans in Anzengrubers Schrift aus-rufen: „Uns kann nichts geschehen!" Nur eine innerlich befreite Arbeiterschaft, die das herrliche Gut des Berantwortlichkeitsgefühles besitzt, kann sich um die Welt befreien. Sie österreichischen Staatrbahn-werkftätten. (Fortsetzung.) Besonderen Schaden erlitt so mancher Professionist bei seiner definitiven Anstellung. War mancher schon im Lohnverhältnis in trauriger Lage, so war dieselbe nach seiner Anstellung geradezu verzweifelt, da er durch dieselbe oft bis 200 Kr. und darüber an Jahreseinkommen verlor. Alan hat ihm einfach einen viel kleineren Gehalt an geboten, als er an Lohit bezog, und ihm dadurch, wenn matt es geradeheraus sagen will, bestohlen. Freilich mußte einer die Anstellung nicht annehmcn, aber ein solcher konnte dann der Ungnade von oben sicher sein, viele davon leiden heute noch darunter. Das Eisenbahnministerium hat wohl eingesehen, daß hier ein großes Unrecht begangen wurde, und hat sogenannte Härteausgleiche geschaffen, aber so unzulänglich, daß den Bediensteten ntchi viel geholfen und viele Arbeiter sich heute noch zurückgesetzt fühlen. Einen größeren Durcheinander in Bezug auf Entlohnung gibt es nicht leicht wo, wie in den österreichischen Staatsbahnwerkstätten. Ob einer im Taglohn oder im Definitivum steht, ist gleich, die Entlohnung ist miserabel. Aber nicht nur schlechte Löhne und Gehälter existieren, es ist auch kein System vorhanden, nach welchem die Entlohnung erfolgt. Zu verschiedenen Zeiten war in den einzelnen Werkstätten einmal die persönliche Leistung, einmal das DüAstalter, meist aber die Laune der Vorgesetzten oder ein Zufall dafür maßgebend. Würde hier von seiten des Eisenbakmministeriums einmal ein gründliche Reform durchgeführt, so wäre dies für die Verwaltung als auch für die Bediensteten und Arbeiter nur von Vorteil. Am Kräfte, ob für, ob gegen, ob durcheinander". Die so gearteten Seelen, sagt er, »sind in jeder Volksschicht zu finden, wenn auch am meisten wahrscheinlich in jenen Schichten, die am eifrigsten für die Zukunft kämpfen". Und seine Dichtung rühmt die Tat dieser Seelen, die er die menschenwürdigen nennt, überall, in allen Klassen der Gesellschaft. In einem neueren Gedicht, geschrieben auf den Stapcl-lauf des „Imperator", treibt der Eindruck der Welthafcnarbeit Dehmel zu dithyrambischem Schauen und Werten empor, das dem Arbeiter Gefühle andichtet, wie sic ihm freilich das politische Gelüst des Bourgeois wünschen mag. Er läßt sie in der Arbeit zu einer Einheit zusammenwachsen, in der die besten die sind, die, wie er sagt, ihr Los nicht beklagen und auch kein künftiges Glücksland herträumen, sondern die Befriedigung ihres Lebens im Hingeben ihrer Kraft finden: „Sie wissen, Kraft ist Lust, die aufschluchzt vor Begehr, opfergroß sich hinzugeben wie der Strom dem Meer." Im Grunde ist das der uralte Rat, aus der Not eine Tugend zu machen und au Zufriedenheit zu sterben. Ein anderes Wort dieses Gedichtes gefällt uns viel besser als Torspruch der Arbeit: „Unruhe heißt die Schöpferkraft." Aber eins ist doch so echt dehmelisch wie das andere. Und ein drittes Wort, in dem die Bewegung des. Dichters heute sich kristallisiert, lautet: „Tatkräfte sammeln!" Auch das ist der Dehmel, dem der stete gründliche Antrieb zur Steigerung aller schaffenden Kräfte als daS Wichtigste und Höchste de» Lebens gilt. Die Anfaugsstrophen des Dedichtes „Hasenfeier" mögen bezeugen, wie inbrünstig der Dichter sich in die Stätten einfühlt, wo Wcltarbeit groß am Werke ist. Wonach sein Leben in stärkstem Begehren verlangt, dort ist eine Stätte, wo cr's findet: Vom stillen Hafen singt manch kleines Lied; Hafen der Weltstadt, bist du jemals still? O großer Braus der Unruhe, wenn schrill werktags die Dampfbootschwärine, Fähren, Schlepper, Jollen Signale kreischend durchs Sprühwasser tollen, Rauchwolken durchs Gcstarr der Maste rollen, durchs Mövengctümmel um Schlot und Spriet. Fremder, dann stehst du zuerst wie irr, spürst nicht das Werk, das da wachsen mag, nicht von den Werften herüber den Takt im Hammcrschlag, nur das Gekrach und Gerassel, Geklirr, Geschwirr, und ziellos fragt dein Blick ins Gewirr: wird je auf Erden noch Feiertag? Bis du erschüttert vermeinst, daß eisenhart die ganze Menschheit im Arbcitskleid von allen Brückengeländern dir Antwort schreit; und vor dem starken Schall der Gegenwart verstummt dein Ruf nach ewiger Seligkeit. geeignetsten wäre die Entlohnung nach dein Dienstalter, respektive Einrechnnng der Dienstzeit und Einreibung de-,; Bediensteten oder Arbeiters in die ihm dahin anstehende Lohn- oder Gehaltstnfe. Alles andere ist Flickwerk und wird nie Zufriedenheit bringen. Nicht nur Lohn- und Gehaltfragen lassen zu Imin» scheu übrig, sondern auch lvie der Vater Staat in den Staatsbahnwerkstätten in administrativer und technischer Hinsicht wirtschaftet. „Die Arbeit ist die Quelle des Wohlstandes", so verkünden die Heilsapostel. Matt sollte daher meinen, daß an der Spitze der Staatsuntcrneh-mungen Leute stehen, die ein richtiges Verständnis für Arbeitsteilung und Arbeitsleistung besitzen. Ein Blick in die Staatsbahnwerkstätten belehrt aber den Kenner und Fachmann vom Gegenteil. Vott Jahr zu Jahr wird das Beamtenheer größer, werben die Aufsichtspersonen mehr. Die maßgebenden Leiter der verschiedenen Betriebe sind Akademiker, den Kopf voll mit höherer Mathematik, Physik, Chemie, Botanik, Latein und anderen Wissenschaften. An ihren feinen, gepflegten Händen erkennt man sofort, daß diese Herren nie produktive Arbeit geleistet haben. Ihre Hanpttätigkeit besteht im Aufkritzeln der Arbeitsleistung und Schauen. Dieser Vorwurf soll nicht alle treffen, denn es gibt unter den Ingenieuren gewiß tüchtige Leute, die auch praktisch etwas leisten könnten, jedoch durch den Bureaukratismus davon abgehalten werden. Viele Ingenieure haben deshalb schon den Eisenbahnwerkstätten den Rücken gekehrt, weil sie sich schämet,, zu Schreiberknechten und Aufpassern degradiert zu werden. Wenn ein Arbeiter auf Grund seiner langjährigen Praxis und Erfahrung es einmal wagt, seine Meinung offen und ehrlich über die Arbeitsverhältnisse, über verschiedene Einrichtungen und Arbeitsmanipulationen atts-zusprechen, so wird er ausgelacht und verscherzt sich die Freundschaft seiner Vorgesetzten. Ein Kriecher und Speichellecker bringt sich viel leichter durch, auch dann, wenn seine Fachkcnntnisse sehr gering sind. Die Praxis wird in den Staatsbahnwerkstätten heute nicht mehr geachtet. Vor Jahren war es noch möglich, daß tüchtige Professionisten nicht nur Werkmeister, sondern auch Beamte werden konnten. Die Bahnverwaltung ist dabei nicht schlecht gefahren. Heute kamt der Professionist höchstens Partieführer, und wenn es gut geht, Unterbeamter werden. Nur mit höherer Schulbildung ist es möglich, einen besseren Posten zu erreichen. Aber nicht vielleicht Volks- oder Bürgerschulen, nein, Mittel- und Hochschulen sind es, welche nachgewiesen werden müssen, um in den Werkstätten als auch in dem übrigen Eisenbahndienst eine bessere Lebensstellung zu erreichen. Eilte gute Schulbildung ist gewiß ein großer Behelf zur praktischen Arbeit, aber inan darf nicht übersehet,, daß die Schulen, ob hoch oder niedrig, sonst weiter nichts sind als eben nur ein Behelf zur Praxis. Das werden die Herren Aerzte, die ja auch viel und lang studieren, gewiß gern bestätigen. Daß heilte so viele Leute trachten nach besserer Schule, ist nicht immer reiner Bildungsdrang, sondern hauptsächlich das Streben, mit der schmutzigen, gefährlichen produktiven Arbeit nicht in Berührung zu kommen, die überdies unter allem Erwerb am schlechtesten bezahlt wird. Es ist doch viel besser, ivenn man gleich das Doppelte und später das Mehrfache einnimmt, als was so ein gewöhnlicher Arbeiter beziebt, wenn man weiters nicht schutzig wird und schließlich nur mit Feder und Bleistift zu hantieren braucht, Dinge, die nicht so schwer und gefährlich sind wie die Werkzeuge der produktiven Arbeit. Jeden ehrlichen Menschen mich die Galle aufsteigen, wenn er sieht, wie arm und hilflos so ein Papierheld mit 20 Lebensjahren seine erste Zeit in den Werkstätten als technischer Beamter zubringt. Obwohl er meist von der Arbeit keinen Dunst hat, steigt er hochnäsig herum, spielt den Vorgesetzten und glaubt damit schon genug zu leisten. Das einzige, was diese Herren bald kennen, oder richtiger: zu kennen glauben, ist das Maß der Arbeitsleistung. Hier sind die meisten wirklich groß-artig. Kaum sitzen sie in einem Betrieb fest, so haben sie schon entdeckt, daß die Arbeiter faul sind, daß sie noch mehr leisten könnten, wenn sie wollten. Man will eben vorwärtskommen, die höheren Vorgesetzten haben es ja auch einmal so gemacht, und das beste Mittel, das, nebenbei bemerkt, die wenigste Fachkenntnis verlangt, ist die Antreiberei der Werkmeister, Partieführer und Arbeiter. Als ob mit dem bloßen „Hinhalten" eine Werkstätte wirklich leistungsfähig würde. Sagen wir es ehrlich heraus, es ist eine Affenschande, was sich der Beamtenkörper, jung oder alt, mit wenigen Ausnahmen, gegenüber den Arbeitern alles erlaubt. Jeder kleine Fehler der Arbeiter wird zum Kardinalverbrechen gestempelt und unsinnig bestraft. Kein Unterscheidungsvermögen auf den Grad der Vergehungen, auf den Charakter des Arbeiters: Rücksichtslos werden die vorgeschriebenen Paragraphen der Arbeits- und Dienstordnung angewendet. Selbst voll Fehler und Schwächen, sollten diese Herren doch etwas vernünftiger Vorgehen. Wenn man schon von der Hochschule kommt, so soll inan doch von Pädagogik etwas kennen, aber weit gefehlt! Grob, brutal wird mit den Arbeitern Verfahren und hält sich jemand dagegen auf, wenn auch mit aller Berechtigung, so wird die Amtsgewalt mißbraucht und der Unbotsame gemaßregelt. Taufende von Beispielen über vorkommende Ungerechtigkeiten könnten angeführt werden, doch würde die Schilderung wenig nützen, hier müssen die Arbeiter andere Wege einschlagen. Wenn mancher Beamte glaubt, mit Hausknechtmanieren zu imponieren, so täuscht er sich und schädigt damit nicht nur sich selbst und das Ansehen des ganzen Beamtenkörpers, sondern auch die Bahnverwaltung als Unternehmer. Mit Brutalität erntet man Grimm und Bosheit, das sollte sich jeder dieser Herren merken, insbesondere wenn er damit seine praktische Unfähigkeit verdecken will. Daß die Arbeiter nicht fehlerlos sind, bestreitet niemand, aber es muß zugegeben werden, daß die Beamten als Menschen, als Bedienstete und als Vorgesetzte genau so beschaffen sind wie diese. Nur verstehen es die Herren, mit dem Nimbus der Amtsgewalt ihre Blößen zu decken. Ein großer Nachteil für die Allgemeinheit besteht darin, daß sich viele Beamte nicht als Bedienstete der Staatsbahn, sondern sich als die Herren fühlen. Nnr was sie denken, was sie als richtig erkennen, muß gemacht werden, ob es praktisch, zweckdienlich und richtig ist, das ist ihnen gleich. Wollte man hier Beispiele anführen, was für Unsinn („Stiefel", sagt der Volksmnnd) dabei oft herauskommt, so würden oft heitere Feuilletons zum Schreiben sein. Freilich nicht immer heiter für die gequälten Arbeiter und die geschädigte Staatsbahnverwaltung. Der Zweck dieser Zeilen ist nicht Haß gegen die Beamten, sondern es soll dahin führen, daß zwischen der Arbeiterschaft und den Beamten ein mehr kameradschaftliches Verhältnis Platz greift, Hand in Hand leistet Praxis und Theorie Großes, warum sollen Menschen, welche Praxis und Theorie verkörpern, nicht auch harmonisch zusammenwirken in ihrem dienstlichen Leben. Schon die höhere Schulbildung soll den Beamten befähigen, in diesem Sinne ans die Arbeiter einzuwirken, wodurch nicht nur beiderseitig gewonnen würde, sondern auch die Bahnverwaltung nicht zu kurz käme. Daß die Autorität und die Disziplin nicht darunter leiden, das gegen viele Privatbetriebe, ja sogar einzelne Werkstättenabteilungen der Staatsbahn selbst. Wenn die Arbeiter eine würdige Behandlung erhalten, wenn sie an dem Betrieb, seiner Einrichtung interessiert werden, wenn ihr Wort als Praktiker zur Geltung und Anerkennung kommt, dann wird die Verwaltung und auch die Arbeiter gewinnen. Vielleicht schenken maßgebende Faktoren diesen Worten einige Aufmerksamkeit, Schaden wirft es gewiß nicht bringen. Nun kommen wir zu einer anderen sehr 'wichtigen Frage, und das ist die Einführung des Akkords oder von Prämien in den Staatsbahnwerkstätten. Diese Frage ist deshalb wichtig, weil die Arbeiter in den Werkstätten sich höheren Verdienst, die Bahnverwaltung höhere Leistung erhoffen. Diese Angelegenheit wird schon jahrelang studiert und geht deshalb nicht vorwärts, weil sich weder die Bahnverwaltung noch die Arbeiter einer Täuschung hingeben. Die Bahnverwaltung will höhere Leistungen, ohne dafür mehr zu zahlen, als diese Mehrleistung ansmacht. Die Arbeiterschaft will einen Mehrverdienft, aber nicht auf Kosten ihrer Gesundheit. Es ist interessant, wenn man die Vorschläge der einzelnen Beamten oder deren Fach-zeitungen in dieser Hinsicht studiert. Viele schöne Worte, gelehrt aussehende Abhandlungen, aber dnrchhaus nichts Befriedigendes. In den Werkstätten der verstaatlichten Bahnen hat man ja vielfach ein Akkordsystem eingeführt, welches aber in Wirklichkeit weder Akkord noch System genannt werden kann. Eine Uebertragung solcher Systeme auf alle Staatsbahnwerkstätten wäre wenig vorteilhaft, weder für die Arbeiter noch für die Verwaltung. Ein hoher Beamter studiert schon zweimal in Amerika, England und wer weiß wo sonst noch die Arbeitsleistungen der dortigen Betriebe, andere Kommissionen waren in Deutschland :c., um zu studieren, aber ein befriedigendes Akkordsystem hat noch niemand erfunden. Sollte das wirklich so schwer sein? O nein, es wäre sogar sehr leicht! Aber viel Arbeit leisten und wenig Lohn oder Gehalt dafür bekommen, das wird sogar in den österreichischen Staatsbahnlverkstätten schwer einzuführen sein. Die Systemlosigkeit der Lohn- und Gehaltverhaltnisse, wie sie in den alten Staatsbahnwerkstätteit herrscht, mjtebt den Herren im Eisenbahnministerium großes Kopfzerbrechen, denn zu den großen Ungerechtigkeiten, unter denen heute insbesondere die Professionisten leiden, noch neue hinzufügen, und die würde ein Akkordsystem, so wie es die Theoretiker in Wien meinen, bringen, gebt doch nicht recht. Man sieht aus den bisherigen Vorschlägen deutlich, daß im Ministerium über derartige Fragen eine gewisse Unkenntnis herrscht. In den Magazinen der österreichischen Staats-bahnen hat man jüngst ein Prämiensystem probeweise eingeführt, welches darin besteht, daß die Arbeiter dort, wenn sie mehr Arbeit leisten, dafür sogenannte Prämien ausbezahlt erhalten. Bis heute haben aber die Leute, trotz aller Anstrengung, monatlich nur einige Heller (zum Beispiel 8,12. 20 H.. dort und da einer 1 Kr. und nur wenige darüber) verdient. Manche erhielten gar nichts und kamen gegenüber der Bahnverwaltung noch in Schulden. Außerdem, und das ist charakteristisch, will die Bahn von einem solchen System in zweierlei Richtung profitieren: 1. bekommt sie doch die Arbeiten in einer verhältnismäßig kürzeren Zeit, und 2. zieht sie den Arbeitern noch zirka 30 Prozent von dem Prämieltverdienst (wenn ein solcher zufällig einmal zustande kommt) als Extraprofit ab. Das ist doch genial? , Ent solches System lehnen selbstverständlich dte Werkstättenbediensteten ab und wird ein solches oktroyiert, dann muß die Verwaltung auch die Konsequenzen tragen. Es ist interessant, wenn man die Erfahrungen der englischen Gewerkschaften mit dem System der Gewinnbeteiligung (Profit sharing) betrachtet. In England, dem Lande der Großindustrie, hat man schon vor vielen Jahrzehnten versucht, den Arbeiter an den Betrieb und der Arbeitsleistung dadurch zu interessieren, daß man ihm einen bestimmten Prozentsatz vom Reingewinn zum Lohn dazuschlug. Der Durchschnittsgewinn betrug beiläufig 5 Prozent vom Lohn, woraus ersichtlich ist, daß der Arbeiter damit wenig Vorteil genoß. Die Gewinnbeteiligung ist ein fein eingefädeltes System der Lohndrückern und meist nur dort zu finden, wo die gewerkschaftliche Organisation fehlt. Die meisten englischen Betriebe haben die Gewinnbeteiligung wieder eingestellt, weil sie zu wenig Vorteil für den Betrieb bedeutet und anderseits die starken Gewerkschaften durch ihre Macht den Unternehmer zwingen, den Arbeitern einen höheren, stabilen Lohn oder Gehalt zu zahlen, als früher die Gewinnbeteiligung ausmachte. In den österreichischen Staatsbahnwerkstätten ist die Akkordarbeit, welche bis zum Jahre 1895 eingeführt war, noch zu frisch in Erinnerung, um die Arbeiter dafür zu begeistern. Freilich gibt es auch Leiste, und zwar sind es leider Professionisten, von denen man glauben sollte. • Besmhl wir Lokale, in welchen der „Eisenbahner* anfllegtl daß sie so viel Intelligenz und Erfahrung haben, das; sic den Schwindel, welcher mit ihrer Gesundheit und Arbeits-kraft getrieben wird, erkennen, welche glauben, daß die «taatsbahn die Arbeitsleistung ehrlich bezahlt. Moral wird zwar vom Unternehmer immer gepredigt, jeder Beamte glaubt, es sei seine erste und oberste Pflicht, den Arbeiter zur erhöhten Leistung anzu-treiben, aber selbst MomI empfinden, fällt niemand ein. Wem würde eine höhere Leistung in den Staats-bahuwerkstättcu zugute kommen? Dem Arbeiter vielleicht? Keine Spur, cs ist doch seine Pflicht, seine ganzen Kräfte und Kenntnisse zur Verfügung zu stellen. Solange nicht eine starke, gewerkschaftliche Organisation vorhanden ist, profitiert nur die Verwaltung und ihre Aufsichtsorgane. ^ , Einzelne beschränkte Leute meinen freilich, die Sozialdemokraten sind gegen den Akkord, und aus diesem Grunde auch gegen einen höheren Verdienst der Werkstättenarbeiter. Man must solchen Leuten entschuldigen, daß sie in ihren Anschauungen so rückständig sind, und dick um so mehr, als ja gelegentlich jo mancher'Beamte erklärt, „daß. wenn die Werkstütteuarbeiter die Prämien annehmen, damit nicht auch mehr geleistet zu werden braucht und doch mehr verdient werden kann." Mit boshafter Absicht' wird da die Arbeiterschaft irregesührt. Diese Heuchler arbeiten meist geheim, aber trotzdem wird ihnen eine weitere Schädigung der Werkstättenarbeiter nicht gelingen. Die Herren im Eisenbahnministerium und bei den Direktionen haben wahrscheinlich das Buch „The Prin-zipos of Scientific Management", zu deutsch: „Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebssührung" von Taylor gelesen, weil man in allen Zweigen und Betrieben der österreichischen Staatsbahnen immer nur von der Einführung von Prämien (richtig soll es heißen Akkord) hört. Einige Heller mehr Lohn und das Doppelte an Arbeit. Die Staatsbahnverwaltung würde sich ins Fäustchen lachen, wenn auch die Werkstättenarbeiter so dumm wären und Prämien annehmen würden, so wie sie geplant sind. Will man wirklich etwas machen, erkennen die Herren am griinc» Tisch, daß es notwendig ist, die traurige wirtschaftliche Lage des Werkstättenpersonais zu heben, dann siebt es ihnen frei, die Forderungen, welche jchon so lange erhoben sind, zu erfüllen. Die Arbeiter brauchen Geld und nehmen solches auch ohne Prämien sehr gern und jederzeit entgegen. Wenn aber das Eiseubahnministcrinm glaubt, zu dem großen Heer der Beamten in den Werkstätten noch eine neue Gruppe, und zwar Psychophpsiker und Psycho-techniker zu benötigen, welche die Arbeiter bei der Arbeit überwachen und auf Grund ihrer Weisheit wissenschaftlich fcststellen und Nachweisen, daß mehr geleistet werden tonnte, dann sagen wir. ist der Zeitpunkt nahe, wo die Arbeiter eine andere Sprache führen müssen. Das sollten die maßgebenden Faktore mit der großen Weisheit schon längst wissen, daß mit geringem Lohn nicht eine außergewöhnliche Arbeitsleistung zu verlangen ist. (Schluß folgt.) 3ur Reorganisation der Südbahn. Die Lebknömittclmagazinr. In der für die Südbahner so wichtigen wirtschaftlichen Frage der Reorganisation der Lebens-m i t t x l ma ga z i n e, eine Einrichtung, welche bei guter Leitung sicherlich geeignet wäre, den schweren Kampf ums Dasein, welchen alle Bediensteten tagtäglich zu bestehen haben, zu erleichtern, werden dem Personal unterschiedliche Schwierigkeiten gemacht. Ohne uns in eine Kritik darüber einlasscn zu »vollen, warum unsere Lebens-mittelmagazine nicht jene befriedigenden Ergebnisse Hervorbringen, welche sic zu erzielet« imstande »vären, müssen »vir konstatieren, daß bei vernünftiger Führung der Geschäfte günstigere Resultate erzielt werden könnten. ES »vird ja bereits seit Jahren die Frage eingehend erörtert, ob es bei Umwandlung dieser g esc l I« schaftlichen Einrichtung in eine Kon-s um e n t e n g e n o s s e n s cha f t nicht möglich »väre. für die Mitglieder der Magazine günstigere Erfolge zu zeitigen. Das gründliche Studium zur Lösung dieses Problems bat jedoch ergeben, das; diese Frage dermalen noch nicht spruchreif erscheint und ihre Beantlvortung daher auch jetzt noch nicht erfolgen kann. Gegen die ehrliche Vertretung dieses Standpunktes fottjt kein objektiv Denkender etwas einzutvenden haben, und es kann nur als demagogische Verdrehung der Tatsachen bezeichnet werden, wenn diejenigen, welche für diese Meinung eintreten, von gegnerischer Seite mit dem Makel der Hilflosigkeit belastet und gänzlicher Unfähigkeit beschuldigt werden. Eine der stillen Tröstungen, mit denen man sich über diese Lügen hinwegschen kann, ist die Tatsache, daß mau die »wahre Gesinnung dieser sauberen Helden in den Kreisen des Personals nur zu gut kennt. Daß das gesamte Personal sich von diesen Maulhelden, deren cs überdies kaum eine Handvoll gibt, nicht irreführen läßt, geht daraus hervor, daß alle Vertreter der B e d i e n st e t e n und A n g e-st c l l t e n den einmütigen Beschluß faßten, in dieser bedeutungsvollen Angelegenheit sowohl meritorifch als formell voll-stäudig einheitlich v o r z u s e tz e n. Was verlangen »vir denn von einer vernünftigen und korrekten Leitung unserer Lebensmittelmagazine? Wir fordern von ihr. daß sie alle Südbahner in die Lage verseht, sich die täglichen Bedarfsartikel gut und billig zu beschaffen. Und dieses Ziel kann und muß erreicht werden. »Denn alle beteiligten Faktoren ihre Aufgabe voll und ganz erfüllen. Wenn andere private Konsumvereine Ersprießliches leisten können, dann uüifseu auch wir imstande sein, den einen harten Lebenskampf führenden Südbahncrn zum Teil dadurch aus ihrem Drangsal zu helfen, daß »vir ihn-n qualitativ gute. uud wohlfeile Lebensmittel beschaffen. Trotz der allgemeinen Krise, unter »velcher »vir Oesterreicher dank der totalen Verständnislosigkeit unserer äußeren Politik ganz besonders leiden, tveiset» die Gewerkjchafts-berichte fast aller Länder einen ganz respektablen Fort- schritt in der Konsumbewegnng nach: man muß nur den letzten Ausweis unseres Gewerkschaftsprotokolls Nachlesen und »vird finden, daß auch die österreichischen Arbeiter-Konsumgenossenschaften verhältnismäßig nicht schlecht abschneiden, daß ihr Bestreben, den Mitgliedern in der so bedeutungsvollen Frage der Lebensmittel-befchaffung tatkräftig an die Hand zu gehen, von Erfolg gekrönt »var. Es kann daher auch keinem Zlveifel unterliegen, daß die Südbahumagazinc, »vclche im Gegensatz zu anderen Konsumvereinen »vesentliche Vorteile genießen, in noch erhöhtem Matze ihre gemeinnützige Aufgabe erfüllen können und müssen. Wenn man bedenkt, daß der Südbahnerkonsum bei der V e r f r a ch t u n g der Waren B e g ü n st i g u n g e n hat und durch die relativ große Zahl der Teilnehmer, die allerdings wesentlich erhöht werden könnte, in die Lage verseht wird, in Massen und daher naturgemäß billiger ein*»kaufen, wenn man weiters erwähnt. daß ein Schaden, der durch Nichtbezahlung der bezogenen Waren entstehen könnte, von vornherein durch den Abzug v o m L o h n vermieden »vird, dann muß man zugestehen, daß bei entsprechender Führung der Geschäfte den Interessen der Mitglieder vollauf Rechnung getragen werden kann. Verstand und Herz müssen bei dieser Sache sein, es genügt nicht, sich damit zufriedenzugeben, als Routinen Anerkennung zu finden, unermüdlich muß fruchtbare Werktätigkeit am Platze sein, damit nicht durch die mühsam verkitteten Risse und Sprünge immer »vieder Uebclwollen oder Untätigkeit hervordringt. Es berührt daher sehr sonderbar, wenn man den» ehrlichen Streben des Personals, an diesem wichtigen Werk mitznschaffen, von oben aus eine Art passiver Resistenz entgegenstellt, wenn man die gewisse Aversion gegen alle Körperschaften, »welche ans freier Wahl hervorgehen, wenigstens in dieser Frage, nicht abstrcifen »vill. Es ruft einen sehr peinlichen Eindruck hervor, »venu ein Mann, der sich so gern als eine Art Marquis Posa mit Goldkrähen und einer Anzahl von Rosetten aussvielt, dem geeinigten Willen des Gesamtpersonals gegenüber tritt und unter Berufung auf einen fadenfcheinigen und sehr intcrpretationSbcdürftigen Punkt der Arbeiter-Ans-schußbestimmungen. die Annahme einer gemeinsamen Erklärung des ZentralarbciterausschusseS und der Personalkommission vcrlveigcrt. Wie schon so oft, tritt auch hier der grelle Kontrast zwischen offenkundiger Willkür und freiem Ermessen hervor, auch in diesem Falle zeigt sich die dringende Notlvendigkeit, daß »vir unser Recht in deutliche Worte gießen müssen, damit nicht jeder Absatz zu einer nach Wunsch zu deutelnden Kautschukbestimmung : werden kann. Iw AuSlegen seid ihr frisch und munter. Legt ihr 's nicht aus, so legt ihr 'S unter. Diese wiederholt praktizierte Methode darf »ms gegenüber nicht länger in Anwendung gebracht werden. Der soziale Kampf, »velchen die Arbeiterklasse für die Allgemeinheit führt, soll durch derlei Mätzchen nicht noch mehr verbittert werden. Gelegentlich der Beratungen, welche der Arbeiter-ausschuß und die Personalkommission in der Zeit vom 3. bis 5. November gemeinsam geführt haben, »vurdc einmütig der Standpunkt vertreten, n u r g e m e i n s ch a f»-l i ch die Erklärung abzugeben, daß das Gesamtpersonal die Frage der lleber-nähme der L e b e n s m i t t e l m a g a z i n e dermalen für poch nicht ganz spruchreif hält, daß es aber an der Zeit wäre, eine Reorganisation in der Leitung der Magazine d u rch z u f ü h r e n. Zu diesem Behufe sollen je zwei Vertreter aller Kategorien, also zwei Arbeiter, zwei Diener, zwei Unterbeantte und ztvei Beamte, nebst dem von der Verwqltung zu ernennenden Kontrollkomilce. ge« »wählt werden. Das »var in großen Zügen die 'Entschließung, »velcher der Arbeiterausschuß in Gemein schaft mit der Personalko mm is-sion der Verwaltung bekannt geben »wollte. Herrn Direktor Fall jedoch beliebte cs, diese Erklärung nicht entgegenzunehmen, weil er die Beliauvtung aufstellte, eine gleichzeitige und gemeinsame Sitzung der beiden genannten Vertretungen, widersprechen angeblich den Satzungen des Zentralarbeiterausschnsses. Genosse Gaßebner teilte darauf im Sinne seines Mandats mit, daß er unter solchen Umständen überhaupt nicht erklären könne, und in demselben Sinne vertrat auch der Sprecher der Personalkommission, _ Genosse Beer, den Standpunkt, an dem gemeinschaftlich gefaßten Beschluß nichts rütteln zu können. Eine eigentümliche Rolle spielt hiebei auch Herr Inspektor Schröder, der seit Jahr und Tag als gewählter Ungcwäblter im Bereiche der Lebensmittelmagazine herrscht. Er behauptete nämlich, daß die Erklärung des Ärbeiterausschusses nur ein Parteibeschluß sei, und betonte mit Nachdruck, daß cs sich im vorliegenden Falle, bei dessen Beratung man jeden „Parteidünkel" beiseite lassen solle, ja, nur um Kon- ' sumenten und nicht um Parteipolitik handeln dürfe. Nur sonderbar, daß Herr Schröder, der bei Fassung des gemeinsamen Beschlusses höchstpersönlich zugegen wars diese merkwürdige Anschauung nicht gleich an Ort und Stelle produzierte. Trotzdem Herr Direktor Fall diese Anregung mit Freude aufgriff, hielt Genosse Gaß-ebner, der dem Lebeitsmittelaufsichtsmanne die gehörige Abfuhr zuteil werden ließ, selbstverständlich an der dezidierten Erklärung, die er namens seiner Wähler abgegeben hatte, fest. Mit Berufung auf eine sehr fragliche Satzungs-bestiinniung. mit dem Schamtüchlein formeller Rechts« ausleaung, wurde also versucht, die Lebensmittelfrage neuerdings zu vertagen, eine Zettlang »vird also in der bisherigen Weise fortgewnrstelt »werden, man »vird sich nicht mißliebig machen »vollen, sondern es Vorziehern die vergewaltigte Tugend zu spielen. Mit diisien Mitteln wälzt man aber dis Verantwortung nicht ab, sondern verdoppelt und verdreifacht sie; die Tarnkappe, die sie sich auf die Köpfe setzen, macht die Drahtzieher nicht unsichtbar. Bekenntnisse müssen nicht von den Lippen abgelesen werden, häufig genügt eine Geste, ein Vermeiden und Ausweichen. Die Lösung des Lebensmittelproblems, für uns Südbahner »vird dennoch »weiter ihren Weg gehen und sie »vird mit Hilfe des festen Zusammenhaltes aller Bediensteten, dank der festgezimmerten Solidarität uns allen zu 'Ntttz und Frommen sein. Wir sehnen unS dura,aus nicht in Büßerlaune nach der Geißel, die niederfällt und das Selbstgefühl bricht, »vir werden — wenn cs nicht anders geht — aus eigener Kraft zur Hilfe schreiten. Der NacfMwächter kann trompeten solange und soviel er »vill. er hält mit seinem Blasen den Anbruch des Morgens doch nicht auf. „Aufbesserungen" der Bahnrichter. Aus Bahnrichterkreisen schreibt man uns: Jetzt sind Gerüchte im Umlauf, daß das k. k. Eisenbahnmim-sterium der Ansicht ist, daß den Bahnrichtern geholfen »werden soll. Zwar sind diese Gerüchte schon wieder dementiert »worden und das k. k. Eisenbcchnministerium »will nicht gelten lassen, daß es auch für die Bahnrichter etwas tun will. Aber das Widerrufen war ein bißchen schwammig. ES sieht ganz so aus, als ob das, was in die ; Oeffcntlichkeit drang, doch nicht gar so „unwirklich" wäre, und aus diesem Grunde haben die Bahnrichter alle ■ Ursache, sich das, »was angeblich das k. k. Eisenbahnmini-; stemmt ihnen geben »will, genau anzusehen. Viel zu schauen ist dabei nicht. Denn alles, was gegeben werben fast, ist eine Erhöhung des Aufangsgehalts um 100 Kr. und eine Erhöhung des Endgehalts um 200 Kr. Wohl-gcmerkt, so wird es in Aussicht gestellt! Angenommen : nun, es wird gegeben, »was »vird damit den Bahnrichtern geholfen? Sind damit die Wünsche der Bahnrichter »wenigstens zum Teil erfüllt? Mitnichten. Es gilt nur eine »wirkliche, der Gerechtigkeit entsprechende, ausgiebige Aufbesserung für die Bahnrichter, und das ist ein ent-sprechendes Zehrgeld, Streckenpauschale oder wie man es nennen will. Alles andere, was in Aussicht gestellt »wird, sicht'nur so aus, »wie »wenn etwas gegeben werden »würde gegeben »wird faktisch jedoch so viel wie nichts. Da ist 1, die in weiter Sicht auftaucheirde „Ausbesserung": Die Bahnrichter sollen in Hinkunft nicht mehr einen Anfangsgehalt von 5)00, sondern einen solchen von 1000 Kr. erhalten. Diese Ausbesserung hat für die Bahnrichter ihre Geschichte. Ist doch bei der Anstellung der Bahnrichter seit letzterer Zeit in vielen Fällen ein Modus erdacht »worden, der einfach zum Himmel stinkt. Die Bahnrichter stehen vor der Anstellung im Taglohn. Stellt es sich heraus, daß einer auf Grund seiner Ver-»vcndung einen Taglohn hat, dessen Summe sich höher stellt, als der Aufanggehalt mit 5)00 Kr. im gesamten ergibt, so ... »wird der Bahnrichter nicht etwa mit mehr als 000 Kr. stabilisiert, sondern es wird ihm von seinem T aglohn einfach ein Teil ge-strich e it. Und zwar so viel, daß der Lohn nun nicht mehr höher ist als die Gesamtsumme der Anstellung mit 5)00 Kr. Das ist nackte Gewalt. Läßt sich der Bahnrichter das nicht gefallen, so — wird er nicht angestelltl Da jeder angestellt »werden will, so muß er sich der Gewalt fügen. ES ist begreiflich, daß ein solch rüdes Vorgehon niemand freut, und so ist die aus weiter Ferne winkende' Erhöhung des Aufangsgehalts der Bahnrichter eine Erlösung für die Beamten, die infolge ihres Dienstes dazu ausersel'cn waren, den anzustellenden Bahnrichtern rücksichtslos ihren Lohn einfach wegzunehmcn. Für die schon ernannten Bahnrichter ift diese „Verbesserung" Luft. Damit soll nicht gesagt werden, daß gegen die Er-bök'ung des Aufangsgehalts Stellung genommen werden soll. Wenn aber eine Kategorie viel »vcitergehende, berechtigte. dringende Wünsche nachzuweisen in der Lage ist — und die Bahnrichter rönnen das — so bleibt nichts anderes übrig, als zu sagen, das waS den Bahnrichtern mit der Erhöhung des Anfangsgehafts gegeben werden soll, ist nichts gegen das, »was ihnen gebührt. _ Bleibt dann freilich die Erhöhung des EndgehaltS. Die wird „jedem" zuteil. Unter „jedem" ist hier selbstverständlich nur ver verstanden, der den Endgehalt erreicht. Da aber Viele Bahnrichter heute schon alte „Knöpfe" sind und die dreijährigen Vorrückungsfristen bestehen bleiben sollen, so kann man sich ja vorstellen, wie „viele" Bahnrichter von .diesen geplanten oder besser ausposaunten „Verbesserungen" profitieren »werden. Damit ist nun nachge-Wiesen, Wie. sehr sich die Balmrichter der Liebe deS k. t Eisenbahnministeriums erfreuen. Mögen die versprochenen oder in Aussicht gestellten Verbesserungen kommen, nach »wie vor gibt es für die Bahnrichter nur einen Ruf: „Her mit dem auch ihnen nach dem § 70 der Dienstordnung gebührenden Zehrgeld!" Die faule Ausrede, daß dem Bahnrichter kein Zehrgeld gebühre, Weil sein Arbeitsplatz sich auf den ganzen Rayon erstrecke, muß einmal aufhören. DaS Zehrgeld ist ein Ersatz für die Mehrauslagen, die dem Bediensteten daraus erwachsen, daß er sein Mittagmahl infolge des Dienstes auswärts einnehmen muß. Der Bahnrichter muß fast täglich auswärts sein Essen einnehmen und darum gebührt ihm der Ersatz. Die Nachtdienstzulage für die Wächter »wurde vom k. k. Eisenbahnministerium verfälscht, indem man einen Teil der Wächter überhaupt ausschloß. Den Weichenstellern gibt man anstatt 1 Kr. nur 50 H. Motiviert »wird das Ganze damit, daß der Dienst der Weichensteller verant»wortungsvoller ist als der der Bahnwärter. Das ist schon ein ganz gewöhnlicher Dreh, denn die Nachtdieustzulage ist, ebenso »wie das Zehrgeld, ein Ersatz für die Mehrauslagen. Den »Bahnrichtern gegenüber gibt man sich diese Mühe nicht, sondern erklärt einfach, daS Zehrgeld bekommen sie nicht. Demgegenüber können die Bahnrichter nur eines erklären, und dieses eine ist: wer sagen will, die Lage der Bahnrichtr zu verbessern, muß ihnen das Zehrgeld ge-»wahren. Alle anderen Verbesserungen sind minimal gegen diese. Und keine Rnhe, bis nicht auch das Zehrgeld gegeben »wird, das muß die Losung der Bahnrichter sein. Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirst man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner tmb Indifferente weiter. Die Betriebslrankenlasse der k. I. österreichischen Staatrbahnen. S« der bevorstehenden Wahl des Zentralausschuffes. Die bevorstehende Wahl in den Zentralausschuß der Betriebskrankenkasse der k. k. österreichischen Staatsbahnen legt uns die Pflicht auf, die Aufmerksamkeit der Mitglieder (Bedienstete und Arbeiter) auf die Wichtigkeit dieser Institution zu lenken und sie aufzufordern, für die von den Vertrauensmännern der organisierten Eisenbahner aufgestellten und empfohlenen Kandidaten ihre Stimme abzugeben. Wenn auch der durch die Statuten gewährleistete Wirkungskreis des Ausschusses nicht ein solcher ist, wie cs im Interesse der Mitglieder gelegen wäre, so ist cs dennoch wichtig, daß darin aufrechte, vertrauenswürdige Männer sitzen, die unter jeder Bedingung die übernommene Pflicht: Wahrung der Interessen der Mitgliedschaft, gewissenhaft und energisch nachkominen. Nachdem — trotz aller Erlässe — die Statuten der Betriebskrankenkasse nicht in den Händen aller Mitglieder sind, ja sogar in vielen Fällen die gewählten Mitglieder der Lokalkommissionen nicht im Besitz derselben sind, wird es wohl nicht von Schaden sein, wenn wir die Mitgliedschaft auf die ihr aus den Beftiinwungen der Statuten erfließenden Pflichten und Rechte aufmerksam machen. Im Sinne des § 13 ad 1 der Statuten der Krankenkasse wird den Mitglieder« auf Grund der Bestimmungen des Krankenversicherungsgesetzes folgende Leistungen gewährt: a) unentgeltliche ärztliche Behandlung sowie eventuelle Spitalsverpflegung', den weiblichen Mitgliedern auch geburtshilflicher Beistand (§§ 1 i und 15); 1>) die etwa notwendige Beförderung in die Heilanstalt und ans, derselben (§ 15); c) die notwendigen Heilmittel und sonstigen therapeutischen Behelfe (§ Iti) und d) unter den im 8 17 angegebenen Voraussetzungen ein Krankengeld. 13. Den Hinterbliebenen eines Mitgliedes ein Betrag zu den Kosten der Beerdigung desselben ($ 19). O h n e gesetzliche Verpflichtung werden den Mitgliedern bewilligt: 1. Für die Frauen und eigenen ehelichen oder unehelichen Kinder, wenn sic im gemeinsamen Haushalt mit dein Mitglied leben, und die Kinder das 18. Lebensjahr nicht überschritten haben und von ihm gänzlich erhalten werden, freie Behandlung durch den Bahnarzt (§ 14), in dessen Sprengel sic wohnen und die notwendigen Medikamente (§ 16); 2. einen Beitrag zu den Kosten von Entbindungen ihrer Gattinnen (§20): 3. einen Beerdigungskostenbeitrag (§ 19) beim Ableben ihrer Gattinnen und Kinder; 4. den Kassenmitgliedern für i h r e e i g e n e Person auch außergewöhnliche Kuren, nämlich Kaltwasser-, Bade- und Trinkkuren, sowohl im Domizil der Kranken als auch in Kur- oder Badeorten auf Kosten der Kasse; 5. den Mit-gÄWiJfirii sowie deren Hinterbliebenen (letzteren nur an* j oft Mi des Ablebens des Mitgliedes) in besonders berück-sichtignngswürdigen Fällen eine Geldunterstützung. Dafür sind die versicherungspflichtigen Mitglieder verpflichtet, 2 Prozent ihres jeweiligen Jahresgehalts oder Monatslohnes (einschließlich der anrechenbaren Zulagen), des Diunuuns, beziehungsweise Taglohnes für normale Arbeitszeit an Beiträgen zu leisten (§ 8). Etwaiges Defizit wird zu Lasten der Staatsbahnvcrwaltnng bestritten (§ 10). „ , Die Vertretung der Krankenkasse nach außen obliegt dein k. k. Eisenbahnministerium, eventuell den k. k. Staatsbahndirektionen _(§ 25). Dem Eisenbahnministerium steht bei der Verwaltung der Kasse ein Ausschuß zur Seite, welcher ans einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter und 15 Ausschußmitgliedern besteht; der Vorsitzende, dessen Stellvertreter sowie fünf der Beamtenkategorie angehörende Ausschuß--mitglieder werden vom k. k. Eisenbahnministerium ernannt; die übrigen zehn Ausschußniitglieder werden beit sämtlichen Mitgliedern der Kasse aus den in Wien domizilierenden großjährigen Kassenrnitgliedern männlichen Geschlechts und österreichischer Staatsbürgerschaft gewählt, und zwar je fünf ans der Kategorie der Unterbeamten und Diener und fünf aus dem Stand der Tag-lohirbediensteten. Innerhalb der beiden letzten Kategorien haben je zwei Ausschutzmitglieder dem Verkehrs-u n d kommerziell c n ® i c it st und je ein Ausschußmitglied d e in B a h n e r l, a l t u n g s-, Zugfötde-r u n g S- und dem W e r k st ä t t e n d i e n st anzugehören (8 26. Alinea 1). In derselben Weise wird gleichzeitig auch für jedes gewählte Ausschußmitglied je ein Ersatzmitglied aus derselben Kategorie und demselben Dienstzweig gewählt (8 26, Alinea 2). Der Ausschuß wird auf drei Jahre mit relativer Stimmenmehrheit gewählt; diese Funktion ist ein Ehrenamt und wird nur der durch die Sitzung verursachte Verdienstentgang ersetzt (§ 26, Alinea 4 nnd 5). Der Ausschuß ist beschlußfähig, wenn nebst dem Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter mindestens noch a ch t Mitglieder anwesend sind (§ 27, Alinea 5). Die gewählten Ausschußmitglieder können daher, wenn sie geschlossen und solidarisch Vorgehen, die Sitzung unmöglich machen. In den Wirkungskreis gehört: die Gebarung der Einnahmen und Ausgaben zu überwachen, Anträge betreffs der Fruktifizierung der disponiblen Gelder zu stellen, Vorschläge über die Vereinigung gleichartiger Institute mit der Betriebskranken-kasse, Erhöhung und Herabsetzung der.Beiträge, respektive der Kassenleistnnaen sowie über Aenderung der Statuten, dann über Beschwerden von Mitgliedern gegen Entscheidungen der k. k. Staatsbahndirektionen Aeußerungen zu erstellen und die Revision der Jahresrechnung vorzunehmen. Dem Eisenbahmninisteriiim steht jedoch das Recht zu, einen vom Ausschuß gestellten Antrag die Genehmigung zu versagen; der Ausschuß wird jedoch von der Abweisung unter Angabe von Gründen schriftlich verständigt (§ 28). , , Ans dem Vorhergehenden ist ersichtlich, wie sehr der Wirkungskreis des Ausschusses beschränkt ist (besonders die letztere Bestimmung tst geeignet, die Tätigkeit des Ausschusses zu unterbinden) und wie notwendig es ist, in den Ausschuß Männer zu entsenden, die festen Willen, Energie und Rückgrat genug haben, um etwaige Benachteiligung der Mitgliedschaft zu verhindern. Wir wollen noch in aller Kürze die Institution der , Lokalkommissionen besprechen. In allen größeren Stationen der k. k. österreichischen Staatsbahiren funk tionieren Lokalkommifsionen der Krankenkasse, welche die Aufgabe haben. Gesuche der beim exekutiven Dienst beschäftigten Mitglieder der Krankenkasse oder ihrer Hinterbliebenen utn Gewährung von Geldnnterstützungen, von Entbindungskostcnbeiträgen noch Fehlgeburten, um ausnahmsweise Beistellung von therapeutischen Behelfen sowie um Anschaffung von außergewöhnlichen medizinischen oder chirurgischen Hilfsmitteln für Frauen und Kinder mit motivierten Anträgen an die Staatsbahndirektion zu leiten und etwaige Wünfche und Beschwerden der Mitglieder der Direktion zur Kenntnis zu bringen (§ 32, Alinea 7 und.8 a) und b). Jede Lokalkommission besteht aus dem Vorstand der Station, in welchem die .Kommission ihren Sit; hat, als Vorsitzende», ferner ans mindestens sechs Mitgliedern der Kasse, von denen je drei der Kategorie der Unterbeamten und Diener einerseits nnd drei dem Stand der Taglohnbediensteten andern-teils anzugehören haben. Innerhalb dieser Kategorien sollen die Hauptdienstzweige im Sinne des § 26 nach Tunlichkeit eine gleichmäßige Vertretung haben (§ 31, Alinea 2). Bei der Wahl der Mitglieder einer Lokal-kommission sind alle im Bezirk dieser Kommission statio nierten Mitglieder aktiv wahlberechtigt, passiv dagegen nur jene, die atu Sitz der Lokalkommission domizilieren (§ 31, Alinea 4). Eine Eigentümlichkeit dieser Kommission ist, daß keine Ersatzmänner gewählt werden, sondern daß beim Ausscheiden eines Mitgliedes der Kommission für den Rest der Firnktionsperiode derjenige an Stelle des Ausgeschiedenen tritt, welcher in der betreffende» Dienstkategorie und beziehungsweise in dein betreffenden Dienstzweig bei der letzten Wahl die nächst-ineisten Stimmen auf sich vereinigt hat (§ 31, Alinea 7). Das ist eine sehr bedenkliche Maßregel, da dadurch den Direktionen ein bequemes Mittel geboten wird, um eines unbequemen Mitgliedes der Lokalkomniission loS zu werden. Der.neue Zentralausschuß wird sich mit dieser Angelegenheit sehr ernst beschäftigen müssen. Zur Beschlußfähigkeit der Lokalkoininission ist die Anwesenheit des Vorsitzenden und mindestens dreier Mitglieder erforderlich. Die Kommission saßt ihre Beschlüsse mit Stimmenmehrheit; bei Stimmengleichheit gibt auch der Vorsitzende seine Stimme ab; über die Sitzungen sind kurze Protokolle zu verfassen, vom Vorsitzenden und einem Mitglied zu fertigen und vom crstereit aufzubewahren (§ 32, Alinea 2). Die Sitzungen der Lokalkomniission finden in der Regel jeden Monat statt (8 32, Alinea 1). Jene Lokalkomniission, welche sich am Sitz einer f. k. Staatsbahndirektion befindet, stellt der Direktion in den ihr zutreffenden Entscheidungen als beratendes Organ zur Seite (§ 30, Alinea 1); den Vorsitz in dieser Kommission führt ein hiezn designierter Beamter, und an den Sitzungen nimmt auch der Sauitätskonsulent mit beratender Stimme teil (§ 30, Alinea 2). Es wäre noch über die Mitwirkung der Staats* babndirektionen in Angelegenheit der Krankenkasse einiges zn sagen. Außer der Mitwirkung bei der Verwaltung der Krankenkasse kommt den Direktionen rücksichtlich der ihnen zugeteilten oder unterstehenden Mitglieder der Kasse im § 28, lit. f Gezeichnete» Angelegenheiten, sowie über den Sitz und Bezirk der Lokalkommissionen die Entscheidung zu; außerdem der Abschluß von Uebereinkonlinen mit Apotheken, Aufnahme von Bahnärzten und die Kündigung von solchen Bahnärzten, welche nicht Beamte sind, und endlich Erstattung von Anträgen über Einteilung der bahnärztlichen Bezirke und über die Honorierung der Bahnärzte (§ 29, Alinea 1). Gelimnterstütmngen im Sinne des § 13, lit. e können die Staatsbahiidirektionen nur nach Maßgabe der hiefür ein-geräumten besonderen Kredite gewähren (§ 29, Alinea 2). Man steht, daß den Direktionen große Rechte eingeräumt werden, dagegen den Mitgliedern, die zum großen Teil das Institut durch ihre Beiträge erhalten, das Recht ab-gesprochen wird, an der Verwaltung des Instituts durch ihre Vertreter vollgültigen Anteil zu nehme» und dieselbe» mit den Brosamen: Anträge zu stellen, Gutachten abzugeben. Aeußerungen zu erstatten, abgespeist werden. Das muß anders werden; dem Zentralausschuß müsse» paritätische Rechte und den mit Sitz der Direktionen befindliche» Kommissionen größerer Wirkungskreis eingeräumt werden, und zu diesem Zweck muß man endlich eine durchgreifende Aenderung der Statuten ius Auge fassen. Das wird die erste Aufgabe des neuen Zentralausschusses der Betriebs-kräitkenkasse sein. Man wird nun das Bestreben aller organisierten Eisenbahner begreifen, in den neue» Ausschuß Männer hineinzubringen, auf die sich die Mitglieder verlassen können, welche die Gewähr bieten, daß sie mit der notwendigen Nackenstcifheit und Energie ausgerüstet an die Durchführung ihrer Aufgaben mit Umsicht und Gewissenhaftigkeit schreiten werden, um die wichtigsten Interessen der Mitgliedschaft zu wahre» und zu verteidige». Do» diesen Erwägunge» a u s g e h e n d, erwarten wir von allen vernünftig denkenden Bedien st et eit, daß sie auch diesmal nicht ermangeln werden, in Wahrung ihrer und ihrer Familien In teressen geschlossen zur Wahlurne gehen, um ihre Stimm cf ür&ietoonberßrganifatton empfahl e it e n Kandidaten abzugeben. Die Vertrauensmänner der organisierten Eis e nb a hn bedien steten der k. k. ö st erreich! schenStaats bahnen empfehlen folgende Kandidaten zur Wahl: Mitglieder: Verkehrs- und kommerzieller Dienst: Josef Schober, Kondukteur, Bahnamt Wien II. Karl Madera, Blocksignaldiener, Wien, Nordwestbahn. Josef Pollak» Magazinarbeiter, Bahnamt Wien I. Franz Fattinger, Magazinpartiefiihrer, Bahnamt Wien, Slaakseisenbahngefellschaft. B ahn e rh a l tu n g: Ferdinand Kla-ver» Kanzleiexpedient, Nordbahndirettion, Abteilung 111. August Hutterer, Maurer. Bahnerhalt,mgssektion Wien II. Zugsförderung: Rudolf Clabian, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldorf. Johann Sront, Spengler, Heizhaus Wien, Nordbahn, Werkstätte: Karl Winter, Werkmann, Werkstätte Wien I. Heinrich Modi, Schlosser, Waggonwerkstätte Floridsdorf. Ersatzmänner: Verkehrs- und kommerzieller Dienst: Jakob Patka, Platzmeister, Bahnamt Wien, Nordbah». Adolf Kindermann, Kanzleiexpedient, Nordwestbahn, Di-rektionsabteilung VII. Franz Kubicek, Magazinarbeiter, Bahnamt Wien I< Karl Amstler, Magazinarbeiter, Bahnamt Wien II. B ahnerhaltung: Josef Schwab, Kanzleiexpedient, Bahnerhaltungssektion Wien, Nordwestbahn. Ferdinand Schneider, Maurer, Bahnerhaltungssektion Wien III. Zugsförderung: Alois Patak, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldorf. Peter Freiwillig, Schlosser, Heizhaus Hütteldorf. Werkstätte: Johann Blüml, Werkmann, Werkstätte Wien I. Rudolf Wenisch, Schlosserpartieführer, Werkstätte Sim, mering. Es wird noch ausdrücklich bemerkt, daß zur Wahl des Zentralausschusses alle Mitglieder der Krankenkasse der k. k. Staatsbahnen, das heißt nicht nur die der Siam m li»ie », sondern auch der verstaatlichten B a h » e n (k. k. Nordbah», k. k. Böhmische Rordbalm, k. k. Österreichische Nordwestbahn und k. k. Staatseisenbahugesellschaft) berechtigt sind, und wir fordern daher alle Mitglieder auf, denen ihre Interessen am Herzen liegen, unverzüglich an die Wahlarbeit zu gehen, d i e s e l b e ui i t E n e r g i e z u b e t r e i b e n, u m a u ch diesmal den Dieg an unsere Fahnen zu heften! __________________ Verschlechterungen ohne ßnbt. Die Reduzierung der Fahrgebühren beim Wiener Zug-begleitungspersonal geplant. Das Personal wird in ununterbrochener Erregung gehalten. Entweder sind es Maßnahmen, die das Gesamtpersonal mit einer Verschlechterung treffen, ober es sind einzelne Kategorien, die empört auffchreien. Aber zur Ruhe darf das Personal nicht kommen. Das scheint dermalen die hehrste Ausgabe der Lenker der Staatsbahn. Verwaltung zu sein. Diesmal sind es wieder einmal die Wiener Zugsbegleiter, die an die Reihe komme» sollen. Schon einmal, fast vor Jahresfrist, hatte man sich die gleichen Bediensteten zum Opfer auserkoren. Die Fahrgebühren, die bitter und hart ins Verdiene» gebrachte» Entschädigungen für die beim Fahrdienst erwachsenden Mehr« äuslagen, die sollten, schon damals bedeutend reduziert werden. Bisher ist die Reduzierung unterblieben, aber nun soll es Ernst werde». Fast ein ganzes Jahr werden die Wiener Zugsbegleiter nun schon in Atem gehalten, läßt man sie bangen, daß heute ober morgen die Reduzierung eintreten soll. Um ein Viertel, um die Hälfte sollen bie Fahrgebühren gekürzt werben. Schon fast vor einem Jahre haben bie ganzen Wiener Zugsbegleiter übereinstimmend erklärt, daß jede wie immer geartete Reduzierung unerträglich und auch unberechtigt sei. Sic-verlangten Klarheit, volle Belastung der bisherige» Höhe der Fahrgebühren. Die maßgebenden Faktoren bcr_ Staatsbal»iver-waltung haben bis heute nichts Enbgültiges verfügt, und neuerlich muß bas Personal in ber bestimmteste» Weife erfahren, daß eine Rebuzimutg vom Eisenbahn-Ministerium tatsächlich beabsichtigt ist. Daß ein solches Hinhalten, eine betartige Behandlung die Bedien steten tief erregt und erbittert, ist selbstverständlich und auch dem begreiflich, der von dieser Maßnahme gerade nicht selbst betroffen ist. Aber eines ist unbegreiflich, und bas ist das Verhalte» bes Eisenbahnministeriums. Diese oberste Behörbe scheint gar nichts anderes und Besseres zu tu» zu habe», als dafür zu sorge», daß das Personal in ständiger, hochgradiger Erregung ist. Diesen unvernünftigen Standpunkt begreife, wer kann. * Die Abwehraktion der Zugsbegleiter. Die tiefe Erregung, die darob unter den Zugsbeglcitern herrscht, fand ihren gewaltigen Ausdruck in der am 19. November d. I. in HorakS große,n Saal am Neubaugürtel statt* gefundenen Versammlung der Zugsbeglciter von Wien I. Or>-ivohl die Einladungen für die Versammlung infolge einer irrtümlichen Lieferung erst am vorletzten Tag verteilt werden konnten, war der geräumige Saal mit Zugsbegleitern gefüllt. Wenn mit der Verständigung für die Versammlung rechtzeitig hätte eingesetzt werden können, hätte der Saal wohl nicht alle fassen können. Das Referat in ber Versammlung erstattete Ge nosse K n o t t e k. Er schilderte, unter welchen schwierigen Verhältnissen der Zugsbegleiterdienst geleistet werden muß, wie immer größere Anforderungen an jeden einzelnen gestellt wer den. Die im Jahre 1908 erfolgte Erhöhung des Stundenlohne,:• ist längst durch die teuren Lebensverhältnisse, insbesondere aber die Praktiken der meisten Bahnhofrestaurateure illusorisch gemacht worden. Vor fast zwanzig Jahren wurde die heutige Stundcngeldverrechnung für die Wiener Zugsbegleiter eilige-führt. Die ganze lange Zeit her haben die Zugsbegleiter an staiidslos mit Wissen und Genehmigung der Staatsbahnver-waltnng die Stundengelder anstandslos verrechnet. Es ist da durch ein erworbenes Recht geworden, ein Gewohnheitsrecht, an dem nicht gerüttelt werden darf. Nunmehr soll eine andere Verrechnung eingeführt weiden, zumindest wird es von einem subalternen Beamten so verlangt, eine Verrechnung, die den Zugsbeglcitern eine Red« zierung der Fahrtgebühren um 20, 30 und mehr Kronen per Monat nnd Mann brächte. Das ist eine Maßnahme, die unerträg lichtst für uns und insbesondere für unsere Frauen, unerträglich deshalb, weil wir auf der Strecke und unsere Angehörigen zn Hause nicht hungern können. Wenn schon nicht wir dos sagen dürfen, was wir ant Herzen haben, unsere Frauen werden es 1 den Serren so deutlich sagen, daß sie es sicher vernehmen wer. den. Diese Maßnahme kann und darf nicht zur Tatsache werden. wir ertragen es nicht. Auch der Herr Hofrat Dr. Kolisko erklärte der Deputation, daß er seine ganze Kraft aufbieten wird, diese schwer schädliche Maßnahme zu verhindeni. Genosse Knottek beantragt- folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde: Resolution. Die heute versammelten Jugsbeglciter erklären die voin k. k. Eisenbahnurinisternlin geplante Reduzierung des Stundengeldes in was immer für einer Form, als einen Bruch der schon seit Menschenalter gegebenen mündlichen und schriftlichen Zusagen aller Behörden. Sie stellen hiemit fest, daß entweder alte verantwortlichen Zugsbegleiter die Bücher zugunsten des betätigten Personals falsch geführt haben und daher zur Verantwortung zu ziehen seien, oder aber, sie haben richtige Eintragungen gemacht, daun können aber unmöglich Organe der Staatseisenbahnverwaktung jetzt plötzlich ihre eigenen Erlässe desavouieren und erklären, man habe ein Menschenalter dazu gebraucht, itm irgendwelche Mängel in der Führung der Stundcnbüchel zu entdecken. Die Versammelten können eine Reduktion des Stundengeldes nicht nushalten, um so weniger, als sich die in Fratze kommenden Restaurateure der Strecken trotz der festgestellten Regietarisc durch die bekannten Praktiken auf Kosten des Zugspersonals schadlos halten und dadurch die Familienangehörigen sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Schließlich erblickt die Versammlung nur in der in der Reichskonferenz festgelegten Art der Pauschalierung eine endgültige und gerechte Lösung dieser Frage, und Wäre alles daranzusetzen, um dieser Forderung zum Siege zu verhelfen. Genosse Adolf Müller von der Zentrale sprach darüber, wie diese fortwährenden Verschlechterungen das Personal aufregen, und es hat den Anschein, daß man aus den Eisen» Bahnern Anarchisten machen wolle. Auch die Organisation lehne jede Verantwortung für die Konsequenzen ab. 'wenn das Personal zum Kampf getrieben wird. Der Vorsitzende Genosse Wabit sch hob im Schlußwort hervor, wie das Eisenbahnministerium auf Grund eines Ansuchens der Leobner Zugsbegleiter um Regelung der Fahrt-gebühren analog Wien die Verschlechterung verfügt habe. Statt den Leobnern die minimale Verbesserungen geben, nimmt man den Wienern vieles weg. Diese Taktik ist unbegreiflich, sie kann den Diensteifer der Zugsbegleiter nicht fördern. Es wird noch festgestellt, daß alle Zugsbegleiter im Sinne der Erklärung des Herrn Hofrates die Fahrtgebühren so verrechnen wie bisher, worauf Genosse W a b i t s ch die imposante Versammlung schloß. Es liegt nun an dem Eisenbahnministeriuin, die Sache nicht auf die Spitze zu treiben. Die Staatsbahnverwaltung kann doch nicht bewußt auch weiterhin ihre eigenen Interessen schädigen,noch dazu wegen eines solchen Pappenstiels von Ersparnissen. Das Personal ist sonst naturgemäß gezwungen, seine erworbenen Rechte so zu wahren, daß sie ihm wirklich er- I halten bleiben. Inland. Sie Verwendung der 15 Millionen für die Eisenbahner. Aus dem Suliiomitcc des SlnatSniigkstell1eiiau>r-schu,'ses. .... ,„rrnö Subkoinitee des Staatsangestellteiiausschusses >»r Eisenbahnen hielt vor einigen Tagen Sitzung, in der 116er die Verwendung der für die Eisenbahiiangestelt ten in Aussicht genommenen Zuwendungen beraten werden sollte. Ter Vertreter i>t£ EiienbahnministerimnS, Herr SekttonSchef Nudel, besprach im Namen des Eisen-oaynnnnisters die Maßnahmen, die die Regierung bezüglich der Verwendung von 15 Millionen für die Besserstellung der Bediensteten treffen will. Die detaillierten Zahlen könne er jedoch wegenderBe it n r uhig u n g des Personals nicht geben, cs sei denn, die Slhnng werde für vertrauli ch erklärt. Sämtliche Mitglieder sprachen sich gegen die Geheimhaltung ans, weil dadurch das Mißtrauen unter dem Personal nur weiter wachse. Abgeordneter Genvsse Müller erklärte daß eine weitere Beratung ohne genügende Unterlage fernen Zweck habe. Er beantragte daher, die Sitzung ju vertagen und das Ministerium z» beauftragen den detaillierten Nachweis über die gemachten Zuwendungen dem Ausschus; vorzulege». Die Abgeordneten Mcmctter Fahrner und Burival schlosse» sich den Ausführungen Müllers an. Der Antrag aus Vertagung wurde eiiv stimmig angetioimneik. <. Im nächste Sitzung hat dann am Mittwoch den «-ü. d. M. stattgefunden. Vom Eisenbahnministeriuin Umreit .Herr Settionsches R u d e l und Hosrat B ö s, Pom Finanzministeriuin Herr Sektionschef p. Galitzkli und r^i nanzrat Bodeusky erschienen. Ter Vorsitzende forderte bei Eröffnung der Sitzung die Negiernugs-Vertreter^ auf, nunmehr den Bericht in der verlangten Form dem Ausschuß vorzülegen. Sektionschef R u d e l überreichte fobamt beut Vorsitzendeil in eine nt Exein-vlar das Elaborat für die angeblich bereits ausbezahlten <>'.! Millionen, war aber nicht in der Lage, die zweite detaillierte Darstellung über die fälligen !> Millionen >!'ronen zu geben. Er entschuldigte sich wegen des zu kurzen Termins, der ihm zu dieser großen Arbeit zur Verfügung stand. Abgeordneter R. Müller erwiderte, daß ohne dieser Vorlage keine ersprießliche und für die Eisenbahner zweckmäßige De-Patte über die Aufteilung geführt w e r« d e n |ii it n v. Es gehe nicht an, daß man den Ausschuß immer vor eine vollzogene Tatsache stelle, an der nichts mehr zu ändern sei. Der Ausschuß hat nicht nur das Recht der Kritik, sondern muß darauf bestehen, daß er über die noch zur Verwendung kommenden Zuwendungen in i t b e st i m in e n kann. Dieses Mitbestimmungsrecht geht schon ans dem 38 Millionen-Antrag hervor, der die Austeilung fest umschrieben hat. Der Ausschuß hat daher das Recht nnd die Pflicht, diese Ueherwachuug, die ihm das Haus übertragen hat. gewissenhaft diirchznfiihren. Ohne einer gewissenhaften schematischen Darstellung wäre ein Verhandeln ein leeres Luftgefecht. Der Redner wünscht deshalb, daß die Verhandlung abgebrochen werde und die Regierung aufzufordern wäre, endlich den Beschlüssen des Ausschusses zn entsprechen. An diese Ausführungen knüpfte sich eine lebhafte Debatte, an welcher sich die Abgeordneten Kein etter, Heine, F a h r n e r, Müller und B u r; i v a l be« teiliateu. Die ersten drei Abgeordneten teilten die Ansicht des Vorredners. daN ohne genügende Vorlage keine weiteren Verhandlungen statlfniden können und gaben in der Sache der Regierung ihre Meinung vorbehaltlos bekannt. Abgeordneter Bur^ival war mit dem Abbruch der'Verhandlung nicht einverstanden und meinte, daß auch ohne Unterlagen ganz gut die Beratung weitergeführt werden könnte, insbesondere in den .Hauptzüge». Dagegen wendeten sich die Abgeordneten M ü i I er, H e i n e und $$ e in fite r, die die Itumögtichfeitcn »achiviese». LcNlresstich kam ein Antrag auf Vertagung der Verhandlung zustande, der gegen die Stimme des Abgeordnete» B u r L i v a 1 angenommen wurde. Der Antrag besagt, daß die Regierung raschest eine detaillierte Vorlage über die noch aus-,'.»zahlenden !> Millionen Kronen dem Ausschuß vorzulegen hat und daß ihr Inhalt bis zur entgüttigen Erledigung vertraulich behandelt werden muß. Die Re-gierungsvertreter waren der Meinung, daß eine solche Vorlage erst in mindestens fünf Wochen erstellt werden kann. Abgeordneter M it l i e r erwiderte, daß man den Zeitpunkt der Vorlage des Materials n ich t i it d a s Ermessen der Regierung stellen darf. Nach weiteren fünf Wachen hat das Material feinen Wert und ist seine Besprechung nutzlos. Weibnachten steht vor der Tür, und das Personal sieht mit Groll den endlosen Verzettelungen zu. Man müsse die «trist begrenzen und der Regierung höchstens einen Zeitraum v o n 1 1 Tagen zur Fertigstellung der Arbeit geben. Der Redner stellte eilten diesbezüglichen Antrag. Es entspann sich darüber eine lebhafte Wechsel-rede, an der sich alle Äus'chußmitglieder beteiligten. Zum Schlüsse wurde der Antrag des Abgeordneten Müller einstimmig angenommen. Der Vorsitzende resümierte zum Schlüsse nochmals die vorgebrachten Wünsche des Ausschusses und vertagte die Sitzung mit einem Appell an die Regierung, den' Wünschen des Ausschusses zn entsprechen.__________ Das BMeLprovisormm. Dem Bankrott entgegen! Am letzten Dienstag hat die Regierung dein Abgeordnetenhaus das Budgelprovisoriuiii für das erste Halbjahr 191 t vorgelegt. Der Gesetzentwurf ist eigentlich nichts als eine groß e P u tu p vor l a ür- denn durch ihn soll der Ainanzminister ermächtigt werden, die erforderlichen Mittel zur Einlösung Der im Umlauf be» sinnlichen, «tu 1. Juli 1911 und aut 1. Männer lt)15 fälligen Staat*H'i>otzschci»e und ferner nachstehende Beträge durch Kreditoperationen zu beschaffen: 1. Für die im ersten .Halbjahr 1911 vorzunehuien-den Tilg n u g e it der allgemeinen Staats s ti) u 1 d 0,435.00t) Mr. 2. Für bauliche Herstellungen und Fährbetriebs^ mittelbeschasfung der S t a a t s e i s e n b a h n e n 3 0,00 0.0 0 0 .st r. 3. Für die Beitragsle.iftung zu de» sjir das erste Halbjahr 1911 beanspruchte« außerordentlichen Erfordernissen für Heer und Marine 53,198.780 Kt. 4. Für die Beiiragsleistung zu den durch die Dele-gationsbeschliisse XII und XIII vom 20. Oktober 1918 bewilligte» außer» r d e n t l i ch e n E 'Morde r-n isse n f >'! r .Heer it n d iBi a rine 5> 1 ,S 9 7.0 0 0 $i r. 5. Für die Beiiragsleistung zu de» Kosten der aus Anlaß der unsicheren politischen Lage von der Heeresund Marineverwaltung getroffene» besonderen in i l i t ä r i s ch e n M a ß n a h m e n 2 2 7,12 9.5 0 0 K f. Zusamuien 308,960.830 Mr. Den Löwenanteil an diesem Pump fressen der Militarismus »nd das Baifan abenteuer. _____ „Stmnpffinit, Stumpfsinn, du mein Vergnügen.. Die österreichisch-ungarischen Delegationen sind wieder einmal zusammengetreten. Das Delegationsinstitut besteht nnit au die 15 Jahre, aber der darin verkörperte, Stumpfsinn erschüttert immer aufs neue. Die Delegationen sind bekanntlich Abordnungen der beiden Parlamente, des österreichischen Reichsrates und des ungarischen Reichstages, denen die Bewilligung des gemeinsamen Voranschlages, also der Kosten für die auswärtigen Angelegenheiten und für den Militarismus obliegt. Sie treten nur einmal im Jahre zusammen; es ist also über den Stand der auswärtigen Dinge und über militärische Sachen mir einmal im Jahre Auskunft zu erhalten! Ein ganzes Jahr stand Oesterreich-Ungarn im Mittelpunkt der europäischen Sorgen und bildete die eigentliche^ Kriegsgefahr. Während aber inzwischen in anderen Staaten die für die auswärtigen Angelegenheiten verantwortlichen Leute schon oft das Wort ergriffen und Aufklärungen gegeben hatten, hat der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern seit einem Jahre nicht den Mund aufgemacht, die besorgten Völker nicht mit einem Wort aufzuklären und zu beruhigen gesucht! Diese Delegationen sind auch sonst das reine Kiudertheater. Sie setzen sich aus 40 Abgeordneten und 20 Mitgliedern des Herrenhauses zusammen. Da die Hmenhäusler natürlich für jede noch so wahnsinnige Forderung parat stehen, so braucht die Regierung mir noch zehn Abgeordnete, um bereits eine biegsame Mehrheit zur Verfügung zu haben; diese zehn sind natürlich immer znfammcuzuflnubcn; schon deshalb, weil man die Nationen immer noch gegeneinander ausspielen kam,. Also verwandelt sich in Sachen der Gesamtheit des Militarismus und der auswärtigen Politik die „Demokratie des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes" dahin, daß die Entscheidung darüber von irgendwelchen zehn Abgeordneten abhängt, die überdies abstimmen können, ohne sich jemals verantworten zu müssen. Man hat hier ein (allerdings übermäßig drastisches) Beispiel, wie in der Verzwicktheit des parlamentarischen Mechanismus die ursprünglichen Gedanken des Parlamentarismus ganz untergeben, daß also das Mechanische traft seines Schwergewichts triumphiert. So sind die Delegationen heilte nur ein Markt der Eitelkeiten: der Ort, wo die Plebejer vom Abgeordnetenhaus mit den Grafen und Fürsten vom Herrenhaus, mit hohen Militärs, ja sogar mit dem Kaiser zusammeukommeu und sich glücklich fühlen, in einer so erlauchten Umgebung weilen zu können. Zn de» Kostbarkeiten der Delegationen gehört auch das sogenannte Expose das der Minister des Aeußern über die äußeren Ereignisse des abgelaufenen Jahres erstattet. Es ist also eine „Jahresrückschau" von der Art Und dem Tiefsinn, wie sie in kleinen Provinzblättern noch gepflegt wird. Der an größere Verhältnisse gewöhnte Europäer wird nun vielleicht meinen, es vollziehe sich das so. daß der Voranschlag (Etat) zur ersten Lesung gelangt, wobei der Minister das Wort nimmt und seine politische Rede hält. Weit gefehlt, so logisch wickeln sich die Dinge in der Delegation nicht ab, sondern das „Expos«''" wird dem A u s s ch it ß vorgelegt! Die Sache ist nämlich die, daß in der ungarischen Delegation nur magyarisch gesprochen werden kann, Magyarisch aber von den drei „Gemeinsamen" (dem Minister des Aeußern, dem gemeinsamen KrieMniuister und dem gemeinsamen Finanzminiitcr) hdehstens einer versteht: jetzt übrigens keiner recht. Also dürfen die Minister in der ungarischen Delegation n i ch t reden, tveshalb eben alle entscheidende» Debatten in die Ausschüsse verlegt werden müssen, wo das Deutschsprechen noch erlaubt ist. Das Expose ist also, richtig angesehen, keine Rede, sondern ist ein A >i f s a tz. der den Delegierten (und den Zeitungen) gedruckt zugeschickt wirdk In solche Komik mündet ..die Kontrolle" der auswärtigen Politik durch die Delegationen aus! Was die Delegierten dann an das Expose als „Debatte" knüpfen, steht, mit wenigen Ausnahmen, aus der Höhe der Politik, die der Spießbürger an der Bier bank betreibt. Politisch angesehen ist der Graf Berchtold ein hilfloser Dilettant: intellektuell betrachtet ist er der TM'Us der österreichischen Grasen, deren Stolz und Ruhm ihre „guten Monieren" üud die mit dem leeren Kopf io harmonisch uberetn-stimmen. In dem Expose erzählt der Gras Berchtold nur, was alle Welt schon gewußt: Uoit irgendwelchen ernsten Aufklärungen ist natürlich keine Rede. So begnügen wir uns nur als ein Exempel diesen hohlen Diplomalen-jargon zu kennzeichnen. Es wird darin van einer geheim-nisvollen „Reustenzkraft" gesprochen, dte so groi; ist, daß selbst bei einer „ erschütternde n E qnrl r-b r i e r n n g" die „e n r o p ä i s ch e G r u P P r e r u n g „Kollisionen vitaler Interessen nnd „K ouf 1 a grat' one n" nicht zn befurchten haben. ... Da fällt einem wirklich das alte geistreiche Burschenlied ein: „Stumpfsinn, Stumpfsinn, im mein Bergungen ... 9fn der oUergetrcueste» Regicrungsmainolulkenpnrtel. <>11 den letzte» Tagen liefe» die braven Raüonalverbändler wie brüllende Läiven herum und drohten mit grmumgcr @e-InirV, dop sie t» den Delegationen gar fürchterlich INS Gericht neben werden. Die Schriftleiter spitzen schon die Federn und es wurde emem scyon um Bertolds Schicksal baufle — war doch die Streichung des Dispositionsfonds von Wolf und Konsorten in sichere Aussicht gestellt worden, «m Dienstag sollte die Schlecht im Ausschuß für Aeußereä der österreichischen Delegation beginnen und Wolf redete auch. Aber cö war nur ein Säuseln gegenüber bem angedeuteten Sturm, der 9tattpUiubcr band hat rechLzeitig den Schwanz eingezogcn und vor^^xr Si^ung kam am Dienstag auü Wien das folgende Telegrc^^^. ,.J« den letzten Tage» traten in einzelnen Blättern Gerüchte auf, das; die Deutsche» entschlossen seien, in i>CN Delegationen eine scharfe Kainpscüstc 1 lung einzu-nehmen und ihr Mihtrauen gegen die Leitung unserer auswärtigen Politik durch eine zugespitzie Aktion in den Ausschüsse» «nd im Plenum der Delegation in Erscheinung treten icifcn. Der Vorstand des Deutschen Nationalverbandes hielt nun heute eine längere Beratung ab, in welcher btc Stellungnahme der Delegierten dos Berbaudes tii der bevorstehenden auswärtige» Debatte den Gegenstand der Erörterung bildete. Rach einer eingehenden Aussprache, in der cs a» einer scharfen ritik unserer äußeren Politik nicht fehlte, kam der Vorstand zu dem Entschluss das; zu gesonderten K a m p f c i rt k t i 0 n c n derzeit fein Anlaß Vorhände n sei, daß sich vielmehr die deutschen Delegierten darauf beschränken sollen, die ihnen notwendig erscheinende Kritik an dein Verhalten unserer Diplomatie und deren Leitung zu üben. ES wurde aber ausdrücklich erklärt, daß die deutschen Delegierte» w e d e r e i n M i ß t r a u e u « v o i u m noch Streichungen am gemeinsamen Budget beantragen wollen. Dieser Beschluß kam schon heute in der Rede des Abgeordneten Wolf im auswärtigen Ausschuß zum Ausdruck. Die Kritik, welche der Führer der Deutsch-radikalen an unserer auswärtigen Politik Übte, war um so auffallender gemäßigt, als es ja bekanntlich dieser Abgeordnete war, der vor kurzer Zeit sehr weitgehende Anträge in Bezug auf die Taktik der deutschen Delegierten ini Nalionalberband gestellt hat." Der wilde Wolf ist also in wenigen Tagen gezähmt worden, war doch seine Wildheit nur Komödie. Die Sitzung des Ausschusses verlief also ruhig uud ohne jede Aufregung. Wolf sagte sein gemäßigt-lritischiS Sprüchlein herunter, um der Form genüge zu tun, ohne daß das jemand genierte. Und so leuchtet ihnen die Gnadensonne der Regierung weiter, den» schon Goethe hat gesagt: Dem Hundo, wenn er gut erzogen. Bleibt selbst ein großer Herr gewogen. Der beschlußunfähige Nationnlitiitenausschuß. Der NatioualitäteuauSschuß, der vor einigen Tagen zu einer Sitzung cinbcritfcn war, erwies sich als beschlußunfähig. Wenn <8 auch sonst nicht zu den Seltenheiten gehört, daß gerade jene vom Parlament eingesetzten Ausschüsse, die eminent wirtschaftliche Aufgaben und Volksnotwendigkeiten zu erledigen habe», von den bürgerlichen Abgeordneten geschwänzt werde», so verdient gerade die Lahmlegung des Nationalitätenausschusses besonders vermerkt zu werden. Durch ihn soll nämlich die Möglichkeit herbeigeführt werden, auf parlamentarischem Boden eine Verständigung über die verschiedenen nationalen Streitfragen, die unsere politischen Körperschaften seit Jahren steril machen, wenigstens anzubahnen. Auch am Donnerstag standen ein Antrag Biuovcc über die Volkszählung und zwei Resolutionen des Abgeordneten S t a n i e k über M i n o r i t ä t s s ch u l e n, also Fragen, die von den nationalen Parteien, immer wieder heiß umstritten werden, auf der Tagesordnung der Sitzung. Wie wenig eilig es aber die Herren mit der Erledigung solcher Streitfragen haben, beweist die Tatsache am besten, daß von den Ratio nalverbändlern nur zwei Mitglieder, von den Christlich soziale» gar nur ein einziges Mitglied des Ausschusses anwesend waren, so daß die Sitzung wegen Beschlußunfähigkeit nicht abgehalten werden konnte. Sonst freilich sind die Herren über jede» nationalen Schmarren furchtbar ergrimmt, und von der inhaltsschweren Frage, ot> etwa in Weckelsdorf der Herr Wenzel Prihodä oder der Herr Teutvbald Anmüller Pacht-Wächter werden soll, hängt unter Umständen der Bestand des Parlamentarismus ab. Aber wenn über die Streitfragen f a ch- l i ch verhandelt werden soll, dann geht man lieber gar nicht hin. Am Ende ist es doch nicht ganz sicher, das; irgend einmal eine Streitfrage beigelegt werden kminte, und das wäre eine Geschäftsstörung für jene Sorte „Politiker", die bei dem chauvinistische» Rummel immerhin auf ihre Rechnung komme»! Ausland. Rußland, Zu den letzten Eiseutmhnnnfällen. In erschreckender Weise ist in den letzten Tagen ein Eisenbahnunfall dem anderen gefolgt, bei denen die Anzahl der Toten und Verwundeten eine ziemlich beträchtliche zu nennen ist. Natürlich fehlt es auch diesmal wieder nicht an bewusst oder unbewusst verlogene» Preststiinmen. die die ganzen BetriebseinrichtlUlgen, Dienstreglements u. s. w. auf den einzelnen Bahnen über den I grünen Klee loben und einzig und allein dem „vflichtver- | gesscnen" Dienstpersonal — und zwar in begreiflicher Weise nur dem minderen — die ganze Schuld auf de» Hals laden möchte, und zugleich nach de» härtesten Strafen aufruft. Erfreulicher-weise ist aber gerade jetzt in dieser Hinsicht die Kategorie der kapitalistischen Soldschreiber eine sehr beschränkte. Die bej allen mcfeu Unglücks fällen an das Tageslicht gebrachte» nackten Tatsachen, welche nickt weggcleugnct werde» können, vera»-laßten und veranlassen noch gegenwärtig die Presse in ihrer überwiegender Mehrbeit, dem Eisenbahnministerium als oberste Instanz, als auch den einzelnen Verwaltungen ungeschminkt, wenn auch in höflicher Art, die Wahrheit zu sagen — werden doch in dieser Beziehung mehr oher weniger gerade die besitzenden Klassen stärker in Mitleidenschaft gezogen als das Proletariat. Letzten Endes sind ja die pergossenen Tränen an das elend zugrunde gegangene Dienstpersonal herzlich wenig aufrichtig. / Da erscheint es denn nicht unangebracht, einmal die russischen Verhältnisse der Eisenbahnen ein wenig an da-- Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen. Während in Westeuropa schon seit Jahren an einer Normierung der Arbeitszeit für die Eisenbahner gearbeitet, und selbst der Güterverkehr an Sonn- und Feiertagen nach Möglichkeit beschränkt wird, bleibt in Rußland die Frage der Feiertagsruhe für die Eisenbahnen nach wie vor offen- Was f>ic gewöhnliche Arbeitszeit a«belangt, so gibt cs da allerdings gewisse Normen, die aber, so wie alles sonst in Rußland, bloß auf dem Papier stehen. Die einschlägigen Bestimmungen sind folgende: Die Lokomotivmannschaft hat im Laufe von 24 Stunden nach Iststündiger Arbeit zumindest acht Stunden Rübe zu beanspruchen; die Summe der Erholungsstunden im Laufe von zehn Tagen muß, durch 10 dividiert, mindestens zehn Stunden ergeben daneben lautet eine ergänzende Regel noch dahin, daß die Lokomotivmannschaft im Bedarfsfall Ivohl IS Stunden ununterbrochen tätig sein kann, wobei die durchschnittliche Ruhezeit im Laufe von zehn Tagen aMchiindestens neun (Stunden betrage» muß. Diese Regeln werden aber — wie seinerzeit in einem Bericht des Oberinspektors der staatlichen Eisenbahnen selbst ausgeführt wurde — von fast allen Bahnen nicht eingehakten. Gewiß entsprechen die Ruhepausen der Stundenzahl nach der festgesetzten Norm, doch ist ihre V c r t e i l u n g in den meisten Fällen eine so »»günstige, daß von einer normalen Ausspannung und Erholung der Pahnbedienstete» keine Rede sei» kann. Eine solche stereothpe Ermüdung bringt es naturgemäß mit sich, daß sehr häufig die Maschinisten an mehreren Stationen, ohne anzuhalten, durchfahren, wie dies erst jüngst mehr-, mals vorgelommen ist. Der erwähnte Oberinspektor erklärt mit vollstem Recht in seinem Bericht, daß in solchen und ähnlichen Fällen die Schuld nicht an dem Personal liegt, sondern in der absichtlich unrichtigen Anwenkung der normierten Ruhepausen zu suchen ist. Selbstverständlich gibt cs auf jeder Bahn einen sogenannten Fahrplan, der die Arbeitseinteilung rdgeln soll; aber auch derselbe steht bloß aufs dem Papier. Einesteils deshalb, weil der Eisenbahnverkehr, insbesondere der Güterverkehr, großen Zufälligkeiten ausgesetzt ist. die die Arbeitszeit auf Äostxn der Ruhepausen -- niemals aber umgekehrt — verlängern, andernteil« aber die Eisenbahner sehr häufig selbst das Verlangen haben, sich durch Kilometergelder ihren Verdienst zu erhöhen. Diese letztere Tatsache bildet zugleich das traurigste Kapitel im Leben des russische» Eisenbahners: übermäßig lange und äußerst verantwortungsvolle Arbeitszeit, in jeder Beziehung jedoch ungenügende Entlohnung. Wie ein krasser Hohn klingt es, wenn mir vernehmen, daß vor nicht allzu langer Zeit von einer Gehalterhöhung für gewisse Kategorien von Eisenbahnern die Rede war, die zwische n l b i S 2 Rubel per Jahr ausmacht. Und iwch trauriger ist der Umstand, daß die russischen Eisenbahner keine Organisation besitzen, noch einer solchen angehören dürfen, um ihre triften Lohn- und Arbeitsverhältnisse aufzubessern. Während aber die staatlichen Organe dieser Berufskategorie von Arbeitern jedes Selbstbestimmungsrecht rauben, zeigen sic anderseits nicht im mindesten dir Neigung, den so verantwortungsvollen Beamten im Dienste des Staates ein auskömmliches Dasein zu sichern. Es wäre natürlich zu einseitig von uns gehandelt, würden wir einzig und allein alle Schuld dem Gegner in« Kontobuch eintragen. Daß es in den Reihen der russischen Eisenbahner ebenfalls viele Elemente gibt, denen der Vorwurf großer Nachlässigkeit und das Gefühl ungenügender Pflichterfüllung otv haftet, läßt sich nicht abstreiten. Dem Eisenbahnministerium muß aber der entschiedene Vorwurf gemacht werden, daß cd auf die so notwendige Ausbildung der Mannschaft, denen alltäglich das Leben von Hunderttausenden Passagieren anvertraut sind, erwiesenermaßen kein großes Gewicht legt. Dazu kommt des weiteren noch, daß die einzelnen Bahnverwaltungen eine solche unangebrachte, durch nichts gerechtfertigte Sparsamkeit an den Tag legen, der zum nicht geringen Teil alle diese traurigen Verhältnisse ihren Ursprung verdanken. Um nur ein charakteristisches Moment wiederzugeben: So hat bei der vor einigen Tagen erfolgten schweren Eisenbahn- > katastrophe in Warschau der betreffende Weichensteller treuherzig erklärt, daß er gar nicht in der Lage war, irgendein Signal geben zu können, weil ihm feine Trompete abgenommen wurde, um sie reparieren zu lasten. Tie Geschichte mit den „faulen Schwellen" im erweiterten und allegorische» Sinne ist dem russische» Volke nur zu be- kamst, und nicht umsonst schlägt der dumme Bauer auch in dieser Hinsicht das Kreuz, bevor sich der Zug in Bewegung setzt. Auch der Eisenbahn- und Verkehröministcr hat jetzt zu allen diesen traurige» Vorfällen Stellung genommen, mid zwar i» der Weise, daß er zu einem auserlesenen Kreis von höheren Eisenbahnbeamten eine sehr „bedeutsame" Ansprache hielt, die in dex Aufforderung gipfelte, das „Banner hochzuhalten". ES werde» also noch viel mehr und schwerere Katastrophen über Rußland Hereinbrechen müssen, bevor man sich in de» kompetente» Sphären dahi» entscheidet, diejenigen Reformen eiuzu-führe» und alle jene Unterlassungssünden gutzumachen, die uur einzig und allein die gewünschte Gesundung des Eisenbahnverkehrs verbürge». Riga. Franz Wessel y. England. Bcrstantlichung der Eisenbahnen. Bedeutende Umwälzungen im englische.» Eisenbahnwesen bereiten sich vor. Die vom Handelsministerium schon länger geplante gründliche Untersuchung über die in vielen Punkten brennend gewordene Eisenbahnfrage ist jetzt durch Zusammentritt eines neunglied-rigen königlichen Ausschusses für Eisenbahnwesen in die Wege geleitet, und die Vorberatungen haben in diesen Tagen begonnen. Der Ausschuß wird sich eingehend mit allen Beziehungen zwischen de» Eisenbahngesellschaften und der Oeffentlichkeit beschäftigen, nur die Betriebssicherheit und die Arbeitsbedingungen der Angestellten bleiben vorläufig ausgeschlossen. In erster Linie sind Verkehrsverbesserungen und Abänderungen der Tarife Gegenstand weit verbreiteter Wünsche. Die de» Eisenbahngesellschaften mit Rücksicht auf das ZwangS-schiedswcsen von 1010 im vorigen Jahre zugebilligte Erhöhung der Frachtsätze hat dem Handel eine druckende Mehrbelastung gebracht. Ehiozze Monel) weist in den „Daily News" darauf hin, daß schon seit langem durch die Tarifpolitik die Entwicklung der englischen Städte und der englischen Landwirtschaft hintangehalten worden sei und die Industrie dadurch im gleichen Maße, wenn nicht mehr geschädigt werde wie durch Einfuhrzölle auf die Rohstoffe, die wenigstens noch der Staatskasse einen Vorteil bringen würden. Verbesserungsbedürftig erscheint auch das Zusammenarbeiten zwischen Post und Eisenbahn. Ferner hat die weitere Dezentralisation deö MohnwesenS eine Verbilligung de« Eisenbahnverkehrs zur Voraussetzung, dem stehen aber unter den gegenwärtigen Verhältnissen die hohen Kosten des Eisenbahnbetriebes entgegen; die Konkurrenz mehrerer Gesellschaften auf derselben Strecke führt zu beträchtlicher Kapitalverschwendung. Auch in Lloyd Georges Landreden wurde bereits angedeutet, daß in dieser Beziehung Reformen einzutreten hätten. Als einzige Lösung der Schwierigkeiten wird ziemlich allgemein die Eisenbahnverstaatlichung angesehen, obwohl amtlich noch nichts darüber verlautet. Die Eisenbahngesellschaften selbst dürften sich kaum abgeneigt zeigen, da sie sich dem Arbeiterproblem — steigende Löhne, Erstarkung der Organisationen — immer weniger gewachsen fühlen. Aber wenn somit auch über das Prinzip selbst wohl keine ernsten Kämpfe entbrennen werden, über die Bedingungen der Verstaatlichung wird die Einigung nicht leicht zu erzielen sein. Die Anlagen sind gewaltig überkapitalisiert: das englische und preußische Eisenbahnnetz haben so ziemlich die gleiche Ausdehnung, die Eisenbahnschuld erreicht aber in Preußen nicht den vierten Teil der englischen, nahezu 1 Milliarde Pfund Sterling müssen die englischen Eisenbahnen mehr verzinsen als die preußischen. Darunter würde natürlich auch der staatliche Betrieb der Bahnen zunächst zu leiden haben, immerhin würde die größere Sicherung des Kapitals wohl eine Herabsetzung des Zinsfußes ermöglichen und regelmäßige Amortisation die Lasten bald erheblich verringern. Deutsches Reich. Knebelung der Presse durch Schiffahrtsgesellschaften. Die Enthüllungen über die Begünstigung der Auswanderung von österreichischen Fahnenflüchtigen enthalten den Beweis, daß die deutschen Schiffahrtsgesellschaften sich an der Schwächung der österreichische» Wehrkraft lebhaft beteiligt haben. Auch sie haben Siellungspflichtige zur Auswanderung verleitet, um aus den Ueberfahrtsgebühren der armen Zwischendeckpassagiere Profit zu ziehen. Natürlich scheuen sich so große, wohlanständige und hochpatriotische Firmen wie die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd. derartige Geschäfte „offen und ehrlich" zu betreiben; vielmehr lassen sie sich Zutreiberdienste von scheinbar selbständigen Auswanderungsbüros und Agenten leisten, die dafür bestimmte Subventionen erhalten. Von Hamburg und Bremen aus erhielten die Agenten fortgesetzt Anweisungen, Warnungen und Mitteilungen über behördliche' Anordnungen und Beanstandungen, so daß die Agenten rechtzeitig ihre betrügerischen Maßnahmen ändern konnten, um Konflikten mit den Behörden zu entgehen. Die Schnelligkeit und Sicherheit dieses Nachrichtenwesens mag nicht weiter überraschen, wen» man erfährt, daß der ehemalige Chef des staatlichen Schiffahrtswesens der jetzige Generalvertreter der .Hamburg,Amerita-Linie ist. Auch die Krupp-Direktion, der ehemalige Offiziere und Staatsbeamte.angehören, rühmte sich ja, selbst die geheimsten Militärangelegenheiten zu kennen! Gewiß bietet da auch der Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie. Herr Ballin. die Sicherheit, daß er mit „besonderer Sachkunde", um derentwillen er in die Rüstungskommission berufen wurde, den kapitalistischen Schlichen bei Lieferungsvergebungen Nachgehen wird. Wie die deutschen Schiffahrtsgesellschaften für die Wehr-haftmachung unseres österreichischen „Bundesgenossen" sorgten, mag nur eine Anweisung zeigen, die von Hamburg aus an ein AuswanderungSbüro erging: ..Das, was einberufen wird, über Wadowitz führen!" Auf eine Anfrage der österreichischen Regierung hat der Generalvertreter der Hapag im ausdrücklichsten Auftrag des Herrn Ballin noch im Juli d. I. erklärt, daß die Hapag eine Verpflichtung, Militärpflichtige von der Beförderung auszuschließen. nicht eingohen könne. In der bürgerlichen Presse geht man diesen Feststellungen möglichst aus dem Wege. Sie sucht auch jetzt noch daran festzuhalten, daß nur die ausländische Canada-Gesellsckmft eine Schuld trifft, obgleich doch tatsächlich die deutschen Gesellschaften die gleiche Verantwortung tragen. Eine Veröffentlichung de« „Oesterreichischen Volkswirt" in Wien bietet dafür die Erklärung. Die Hapag und der Lloyd gehören einer Konvention nordatlantischer Linien, dem Schiffahrtspool, an. In dein General-Pool-Vertrag vom 6. Februar 1008 findet sich nun als Artikel 10 folgender Passus: „Es sollen von keiner Linie Rundschreiben oder Veröffentlichungen ergehen, die. Vergleiche mit irgendeiner Konferenzlinie ziehen oder auf sie Bezug nehmen, die für die letztere ungünstig sind, und keine Teilhaberin soll irgendeine Zeitung unterstützen, die s y st e malisch irgendeine Konferenzlinie angreift. In einem Kommentar zu diesem Passus wird im gleichen Vertrag ausdrücklich bemerkt, daß „diese Abmachungen sich in langjähriger Anwendung bewährt habest" und der Kommentar fügt hinzu: „Es wurde vereinbart, daß die Worte »irgendeine Zeitung unterstützen" in dem speziellen Sinne zu verstehen sind, daß keine Anno »reu an eine solche Zeitung gegeben werde» dürfen." Bei der Erneuerung des Pools im Jahre 1911 ist der zitierte Artikel 16 wörtlich in den Vertrag übernommen worden. Da hätten wir denn den Schlüssel dafür, daß die bürgerliche Presse jede Bloßstellung der deutschen Gesellschaften ängstlich meidei. Mit einer einzigen Ausnahme hat bisher noch leine deutsche bürgerliche Tageszeitung die Prcsfcoercinbarunc i» Artikel 16 des Poolvertrages zu veröffentlichen gewagt. Die kapitalistische Presse läßt sich ihre eigene Knebelung stillschweigend gefallen. Aus dem Gerichlssaal. Anerkennung eines Unfalls. Am 14, Juli 1911 erlitt der Lokomotivführer Johann S z u m i e z in der Station Zywiez in Galizien einen Unfall. Als er nämlich mit feiner Maschine gerade au der Kanzlei des Maschinenmeister« vordeifuhr^ rief ihm dieser einige Worte zu, welche er nicht verstand. Szu« m i c z stieg nun von der Lokomotive herunter und eilte gegen die Kanzlei zü, wobei er über einen im Grase verborgen liegenden Semaphordralst auf fein rechtes Bein stürzte und sich eine Verstauchung zuzog. Er machte jedoch noch durch cif i Tage Dienst, blieb dann nur durch vier Tage marod und nach einer weiteren Dienstleistung von anderthalb Monaten trat er am 16. September 1911 wieder in den Krankenstand, den er durch zwei Wochen im Spital der Barmherzigen Brüder verbrachte, während er bi« 4. Februau 1812 weiter im Kranken stand verblieb. Die Berufsgenossenschaftliche Unfallversiche rungsanstalt weigerte sich jedoch, einen Unfall anzuerkennen, indem sie behauptete, daß Szumiez nur an einer Muskel- > zerrung leibe und überhaupt keinen Unfall erlitten habe. (!) j Szumiez überreichte daher durch seinen Anwalt. Dr. Leopold Kay eine Klage beim Schiedsgericht. Zufolge Antrag des Klageanwaltes wurde der Heizer Bojciech B i e gun bei Bezirksgericht Saybusch vernommen, welcher angab. daß tatsächlich Szumiez bei jenem Vorfall stürzte und dann hinkend zur Lokomotive kam. Der gleichfalls über Antrag des Klägers vernommene Zeuge Dr. Blumenfeld, Balmarzt in Zhwiee, mußte zugeben, daß Szumiez sich bei ihm mit einer Schwellung am rechten Sprunggelenk durch längere Zeit krank meldete. Bei der am 10. Oktober d. I. stattgehabten Verhandlung vor dem Schiedsgericht wurden die Professoren Dr. Erben und Dr. Reut c r als Sachverständige vernommen. Diese er klärten übereinstimmend, daß Szumiez nur mit Plattfüßen behaftet sei und daß Unfallsfolgen absolut nicht konstatiert werde» könne». Der Klageanwalt Dr. Katz verwies demgegen über darauf, daß gerade am rechten Fuße, an welchem ©zu micz die Verstauchung erlitten zu haben behauptet, der Plattfuß viel ärger sei. liebet Befrage» erklärten nunmehr die Sachverständigen, daß cs zwar möglich, aber keineswegs wahrscheinlich sei, daß der seinerzeitige Krankenstand eine teilweise Folge des geschilderten Unfalls gewesen sei. Der Klageanwalt wies nunmehr die Glaubwürdigkeit der Angaben des Klägers nach, wogegen der Anstaltsvertreter Herr Dr. Langer die Abweisung der Klage begründete. < Rach längerer Beratung verkündigte der Vorsitzende Landesgerichtsrat Dr. Trenk walder das Urteil. Wonack der vom Kläger behauptete Unfall als erwiesen anzunehmen sei und demnach die beklagte. Anstalt verurteilt werde, ihm für den feiner,zeitigen Krankenstand eine Entschädigung von Kr. 205-36 zu bezahlen und die Hälfte der Ge. richtskosten zu ersetzen. Rentenerhöhung für Verkehrsunfall. Karl Maro u-schek War am 27. Dezember 1012 in der Station Gmünd damit beschäftigt, ein Faß zu reinigen. Er besorgte die Reinigung durch heißen Dampf einer angeheizten Lokomotive, den er mittels eines an der Lokomotive befestigten Schlauches m das Faß leitete. Plötzlich explodierte das Faß infolge des Dampfdruckes, wodurch Marouschek schwere Verletzungen erlitt. Die Berufsgenossenschaftliche llnfallversicherungsanstalt hat den Unfall zwar anerkannt, Herrn Marouschek aber nur die Mprozentigc Heilverfahrensrente für Betriebsunfall-zllgesproche». Gegen diese Entscheidung brachte Marouschek fcm väi Xw Anteil $ n (t ft Nilctftc beim Giriucbtitfcnctit ctit ntti der Behauptung, daß sich der Unfall als Ver.kekrSunsall dar stelle und ihm daher eine »Opcozcntige Heilverfahrensrente gebühren würde. „ Bri der am 20. September unter Vorsitz des Ober« landesgcrichtsrateS Dr. Cap durchgeführten mündlichen Verhandlung führte der Klagevertreter aus, daß der Unfall durch die Elementarkraft des Dampfes einer angeheizten und verkehrsbereiten Maschine sich ereignet habe, also gerade durck das Einwirken jener Elementarkraft, deren unberechenbare Wirksamkeit für die Schaffung des Haftpflichtgesetzes bestimmend gewesen sei. Nack der konstanten Spruchptwxis res Schiedsgerichtes sei der Unfall als spezifischer Verkehrsunfall niizusehen und gebühre daher dem Kläger btc OOprozcmiftc Rente. .. , Unter Annahme dieser Ausführungen des Klagevertreters verurteilte tatsächlich das Schiedsgericht die beklagte Anstalt, dem Kläger für die ganze Zeit des Heilverfahrens etne OOprozentige Rente sowie die Prozeßkosten zu bezahlen, da der Unfall nach Anschauung des Schiedsgerichtes als Ver kehisunfall zu betrachten sei.______________ ___________________ Streiflichter. Me ln lesen! Folgende, auch für die Eisenbahner beherzigenswerte Mahnung lesen wir im Aussigen „Volksrecht": Wenn man Abonnenten für ein Arbeiterblatt wirbt, bekommt man erst einen Begriff davon, wieviel cs auf diesem Gebiet noch zn tun gibt. Bei solchen Gelegenheiten lernt man aus den Antworten erst verstehen, warum die Lage des arbeitenden Volkes eine so triste ist und warum die Unternehmer noch Millionenprofite aus den Knochen der Arbeiter heran «pressen können; warum sick die Agrarier, die Lebensmittelwucherer auf Kosten des Volkes bereichern können; warum die Sirbciter-schutzgesetzgebung nicht vorwärts kommt; warum die bürgerlichen Parteien im Parlament der Regierung die Milliarden für das Militär bewilligen und warum überhaupt alle Lasten von den Besitzende» in Staat, Land und Gemeinde auf das arbeitende Volk gewälzt werden. Einzig und allein deshalb, Weil die breite Masse des Volkes sich über die politischen und wirtschaftlichen Vorgänge nicht informiert, weil fte gedankenlos von einem Tag zum ändern lebt. Würde die Masse des Volkes die Arbeiterpresse lesen, dann würde sie wissen, warum die Lebensmittel fort-twährend steigen; sie würde dann wissen, daß durch die unselige Handelspolitik, durch die Einfuhrzölle, durch die Absperrung der Grenzen, durch die unersättliche Profitsucht der Agrarier sich die Lebenshaltung des arbeitenden Volkes und der kleinen Beamten immer schwieriger gestaltet. Und das alles dankt die Bevölkerung der Feigheit und der Strebcrei der bürgerlichen Parteien: den Christlichsozialen und den Deutsch-nationalen. Die Bevölkerung würde wissen, welche von den Parteien im Parlament für und welche gegen die Militärlasten sind. Die Bevölkerung würde erfahren, wer im Parlament die Gesetzgebung der von den sozialdemokratischen Abgeordneten eingebrachten sozialpolitischen Anträge und Gesetzentwürfe zum Schutze der Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter verhindert und verschleppt. Wenn die breite Masse lesen würden, dann würde sie begreifen, warum für die Bedürfnisse der Bevölkerung kein Geld da ist. Sic würde wissen, daß der Moloch Militarismus alles verschlingt, weil der Staat, um Großmacht spielen zu können, für ein einziges unserer großen Kriegsschiffe mehr Geld ausgibt als für das gesamte Volks-, Mittel- und Fachschulwesen. Die Masse würde dann auch wissen, daß der Staat in einem Zeitraum von zwei Jahren 688 Millionen Kronen Schulden machte, aber nicht für das Volk, nicht für die Aufbesserung der Gehälter der Eisenbahner, der Postbedicnstetc», der Staatsangestellten u. s. w., sondern wieder nur für den Militarismus, für den Bau neuer Kriegsschiffe. Die Massen würden dann auch begreifen, daß sic nur da sind, vom Staate in der ausgiebigsten Weise geschröpft zu werden, sic würden wissen, daß sie von jedem Bissen, den sie in den Mund stecken, in Form der indirekten Steuern dem Staate ihren Tribut zu entrichten haben. Wären diese Umstände der Bevölkerung geläufig, dann würde sie den Weg zur Abhilfe betreten, indem sic die Organisationen der Arbeiter kräftig ausbaut. Nicht mit dem Reden und Räsonieren ist der Arbeiterschaft geholfen; nicht mit Schimpfen und Fluchen erreicht man Besseres, sondern nur durch die Tat ist Abhilfe möglich. Von den steiermärkischen Landesbahnen. Die steiermärkische Landesbahn scheint die Ablagerungsstätte für unliebsame und unbrauchbare Elemente zu sein. Der gegenwärtige Betriebsleiter Herr M a t u s i k wurde seinerzeit von Graz infolge seiner Unverträglichkeit abtransportiert. Der Schlaffer Domes, der von der Südbahngesellschaft wegen körperliche» Gebrechen entlassen wurde, ist heute bei der Landesbahn Maschinenmeister. Die Südbahnverwaltuug hat Domes für den exekutiven Dienst als gänzlich untauglich befunden; bei der Landcsbahn fährt Domes zeitweilig sogar als Lokomotivführer. Ein junger, 18jähriger Bursche, der vom Eiscnbahndienst noch nicht die geringste Idee hat, wird vom Betriebsleiter zum Obcrverschiebcr befördert. Die alten, im Dienst ergrauten Bediensteten werden dein Jüngling, der erst einige Wochen bei der Bahn ist, unterstellt. Der junge Mann ist heute noch so unerfahren, daß er täglich vom fahrenden Zug auf der Strecke abspringt, um schneller in seine Wohnung zu kommen. Ein seit 10 Jabrcn in Au stationierter Bahn-agent, ein hoch achtbarer Mann, wird angeblich wegen des am 6. August erfolgten Unfalls von Matusik gedrängt, seine Stelle zu kündigen, trotzdem er mit dem Unfall nichts, rein gar nichts zu tun hatte. Bcffer informierte Leute behaupten, das; die Kündigung des Herrn H i r s ch l c r wegen der abweisenden Haltung der 15jährigen Ziehtochter Hirschlers erfolgte. Bekanntlich hat das Mädchen die Zudringlichkeiten und die Belehrungen über den Gebrauch von Gummispezialitäten des Betriebsleiters M a t u 5 i k energisch zurückgewiescn. Und so ein Mann ist Betriebsleiter einer Landcsbahn! Was sagt da die Gencralinspektion dazu? Borsprache beim Generaldirektor der Südbahn. Freitag den 21. November d. I. sprachen unter Führung des Genoffen Weigl folgende Genoffen beim Generaldirektor Herrn Sektionschef Dr. Ritter v. Weeber vor: Die Oberkondukteure S ä ck l, H l a w a c z e k, G st ö t t e n b a u e r. Bukowic und >l r s i c betreffend die Einteilung kranker Oberkonduktcurc zum permanenten Personenzugödienst. Die Oberkonduktcurc S ä ck l, Reiter, Stur m und L e b a r betreffs HärteuauSglcich. Kondukteurzugsführer Zöbrer wegen Rückversetzung von Matzleinsdorf nach Wien. Adjunkt Bednar betreffs Gutbringung von Jahren. Magazinaufscher Wix wegen definitiver Anstellung. Die Verschieber F o r st n e r und Ber-maun wegen Gewährung einer Teuerungszulage für die Station Vordernberg analog der k. k. Staatsbahncn und wegen der schlechten Beleuchtung in dieser Station. Die Lampisten P o I l c r m a n n, S i e g l und P l u c a r betreffs Ernennung der Lampisten zu Uutcrbcamtcn und Einführung des 12/24stün-digen Dienstes. Die Verschieber Münster, S v c c, Majzcn und Kahbaucr betreffs llebertrittes zu anderen Dienstcs-katcgorien und wegen Belastung der Personalzulagc respektive Rückerstattung derselben im Sinne der bereits in der Per-sonalkommiffionssihung vom Personalkommissionsmitglied Münster gestellten Anträge. Die Magaziuödiener Kukee, S z a k o n i tz, F o r st u er, Grab ne r, G u t in a y e r und Fassalle r solvie die Ladeschcinschreibcr S e n c g a c n i k, Witze ling, Englisch und Cicvorek wegen: u) Be- rücksichtigung der am 1. Juli 1008 mit 800 Kr. angestcllten Magazindiener durch Kürzung der nächsten Vorrückungsfrist um ein Jahr, b) Regelung der Perfonalzulagenfrage in der Weife, daß für sämtliche in Betracht kommenden Bediensteten alle ivic immer gearteten Schädigungen und Zurücksetzungen beseitigt erscheinen, c) Schaffung einer Kategorie „Ladeaufsehcr", in welcher Magazinsdiener und Ladescheinschrciber einzurcihen und ihre heutigen Titel aufzulasscu wären; bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1200 Kr. soll es den Ladeaufseherit ermöglicht sein, in Nntcrbeamtenkategorien vorzurückcn. d) Gewährung der zweijährigen Vorrückuugsfristcn in allen Gehaltsstufen für Magazinsdiener und Ladescheinschrciber. o) Die Ladeschein-schreiber, welche trotz mehrjähriger Verwendung bisher nicht zur Anstellung gelaugten, sollen baldmöglichst mit rückwirkender Gültigkeit angestellt werben, f) Ernennung aller Ladcscheiu-schreibcr, welche Kanzleidienste verrichten, zu Kanzleigehilfen. Weiters die Genoffen Weigl und M ü n st c r betreffs Erledigung des vom Personal der Station Donawitz schon vor drei Jahren gestellten Ansuchen um Gewährung einer Zulage. Jede dieser Deputation ivurde separat vom Herrn Generaldirektor empfangen und diesem vom Genossen W c i g l die Ursache der Vorsprache bekanntgegeben. Das Ergebnis dieser Vorspracheir ist folgendes: Punkt 1 wird untersucht und das Erforderliche veranlaßt werben. Punkt 2 kann nicht entsprochen werden, weil sonst neue .Härten entstehen würden; dagegen ist man nicht abgeneigt, für Genoffen Reiter das Möglichste zu tun. Punkt 8 wurde zur Kenntnis genommen. Punkt 4, das schriftliche Ansuchen, wurde in Empfang genommen und die Antwort hierauf erteilt werden. Punkt 5. Die Anstellung erfolgt am 1. Juli 1013. Punkt 6. Hinsichtlich der Teuerungszulage Ivird das erforderlichste veranlaßt und eine bessere Beleuchtung in Aussicht gestellt. Punkt 7 wird als begreiflich befunden, jedoch die Durchführung abgelehnt. Punkt 8 wird bezüglich eines individuellen llebertrittes nicht« im Wege gelegt, dagegen würden dem Wunsch nach Belastung der Personalzulagc, respektive Rückerstattung derselben keine Folge gegeben. Punkt 0. Die in den überreichten Gesuchen angeführten Wünsche werden einer Neberprüfung unterzogen und das Ergebnis zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgcgeben. Punkt 10 kann dermalen eine Erledigung nicht zugeführt werden, weil auch andere Stationen vorhanden sind, bei denen die gleichen, zumindest aber ähnliche Verhältnisse bestehen und überdies in einer anderen Weise Slbhilfe geschaffen wird. Im allgemeinen verwies der Herr Generaldirektor auf die bei den k. k. Staatsbahnen in Aussicht stehenden Verbesserungen, welche auch die Südbahu dann zur Durchführung bringen werde. Eisenbahnzusammenstoft in Prag. (Fünfzig bis sechzig meist Leichtverletzte.) Vergangenen Mittwoch um Y, 7 Uhr morgens ist der Personenzug Nr. 237 bei der Ausfahrt aus dem Tunnel und der Einfahrt in den Prager Franz Josefs-Bahnhof infolge falscher W e i ch ein st e l-lnng in den Lastzug Nr. 1208 hincingefahren. Eine der Lokomotiven entgleiste und mehrere Wagen würbe» beschädigt. Hiebei haben fünfzig bis sechzig Personen größtenteils leichte Verletzungen erlitten. Alt der Uufallstelle fanden sich drei Wagen der Rettungsgesellschaft sowie die Bahnärzte und Aerzte aus der Umgebung ein, die in der Lage waren, bis %8 Uhr sämtlichen Verletzten ärztliche Hilfe augedeihcu zu lassen. Sechs Personen wurden in« Allgemeine Krankenhaus übergeführt. Auch der Polizeipräsident mit den,Beamten des Präsidiums hatte sich eingefunden. Der Wcichenwächtcr P a z d e r a, durch dessen a u g e b-liche Schuld der Zusammenstoß in der Nähe des hiesigen Franz Josefs-Bahnhofes in den heutigen Frühstunden erfolgte, gab bei seiner Einvernahme an, daß er der Meinung gewesen sei, daß der Lastzug noch vor dem Persouenzug die Station verlassen werde. Mit Rücksicht auf die geänderten F a h r t b e st i m m u n g e n habe er sich noch nicht genau a u ö g c k a n n t, so daß er den Wechsel auf „Freie Fahrt" gestellt beließ. Die Verunglückten, die ins Spital geführt worden waren, wurden bereits wieder entlaffen. Es handelt sich bis auf einen der Verletzten um durchwegs leichte Verletzungen. Der einzige schwerer Verletzte ist ein Eisenbahnhediensteter, der eine Verletzung am Fuß davontrug. (Da uns ein eigener Bericht noch nicht vorliegt, geben wir diese den Tagcsblättern entnommene Darstellung mit Vorbehalt wieder. Die Red.) Korrespondenzen. Brünn l. Nach sechsmonatiger unparteiischer Beurteilung ist man sicht einig im Urteil. Lange hoffte das Personal aus bessere Verhältnisse, doch seht sieht es, daß cc von oben nichts zu erwarten hat, und daß man oben keine menschlichen Gefühle, sondern nur ein Tantiemeuintercsse kennt. Inspektor F a i m a n n lieh es sich bei der letzten Turnuskommiffionsfitzung nicht nehmen, dem Personal zu beweisen, daß nicht nur Kommissär F u ch s, sondern auch er jedes menschlichen Gefühls bar iit, und daß er sich um die bestehenden Vorschriften über Dienst- und Ruhezeit einen Pfifferling schert. Unglaublich ist cs, wenn man im Bericht von der Vorsprache im Eisenbabnininisterium liest, daß man dort der Meinung ist, daß der Turnusvertraucnömann seine Zustimmung bei der Turnuserstellung geben muß, bevor der Turnus gefahren werden darf. Inspektor Fa i Mann sagte bei der Erstellung des Turnusse« Gruppe II das gerade Gegenteil. Er sagte: „Der Vertrauensmann sei eine Null, er brauche seine Unterschrift nicht, es wird so auch gefahren werden." Auch hat er den damals nicht unterschriebenen Turnus seit dieser Zeit, ohne Befragen des Personals, abge-ändcrt, und es wird lustig drauf losgefabreu. Diesen Turnus hier zu schildern, sträubt sich die Feder, nur kurz sei gesagt, daß man instruktionsgemäß beinahe sieben Tage und sieben Nächte Dienst und den achten Tag erst frei hat. Bei diesem Turnus hat es sich ereignet, daß er nach der Besprechung, ohne Zustimmung des Personals, sogar noch u in einen Z u g mehr enthielt. Nicht viel besser erging cs den anderen Vertrauensmännern. Wegen jeder Ablösung mußten sic erst lange streiten, und als die Turnusse veröffentlicht wurden, sah man, daß einige bei der Besprechung gemachte Zugeständnisse fehlten, was gerade nicht besonders ehrenhaft ist. Turnus Gruppe C ist seit dieser Zeit schon zweimal, ohne Befragen des Personals, geändert worden. Natürlich immer zu dessen llugunsten. Die hier herrschenden rechtlosen Zustände wurden schon im „Lokomotivführer" besprochen und sind diesbezüglich Erhebungen im Zuge. Wenn Inspektor Haimann meint, er braucht mit keinem Vertrauensmann sprechen, wenn er meint, daß die Instruktionen von ihm nicht cingchalten werden brauchen, dann werden wir ihn eines besseren belehren müssen. Gegen den Willen der Mehrheit zwang er den Arbeitern die vierzehntägige Auszahlung auf, und .wenn der Vertrauensmann intervenierte, so wollte er demselben das Arbeitsbuch geben. Nicht besser erging cs anderen Vertrauensmännern. Diese verzichten schon heute auf die Ehre, mit Herrn Hai-m a n n verhandeln zu dürfen. Uebrigcns ist cs ein öffentliches Geheimnis, wie er sich in Wien I benahm. Bei Inspektor H a i m a n n gibt cs überhaupt kein Recht des Untergebenen. Interessant ist cs, den Erhebungen beiwohnen zu können. Es wurde sichcrgestellt, daß nicht nur in den im „Lokomotivführer" angeführten Fällen die Vorschrift überschritten wurde, sondern noch in bedeutend größerer Anzahl. Weiter« wurde sichergcstellt, daß das Personal gezwungen wurde, diese Leistungen zu vollbringen und daß die ganze Veröffentlichung auf Wahrheit beruht. Schön ist cs auch, wenn man sieht, wie man bestrebt ist, immer die Vorbereitungs- und Ausrüstezeit unberücksichtigt zu lassen. Doch das Schönste von allem ist das Verhalten des Herrn Kommissärs Fuchs. Dieser ist bei den Erhebungen bestrebt, das Personal herabzusetzeu und dessen Leistungen al« minimal und nicht immervorkommend hinzustellen. Wird dabei ein Lokomotivführer über diese Leistungen befragt, und traut sich dieser die Wahrheit zu sagen, dann springt Herr Fuchs vor ihm herum und will ihm nicht sprechen lassen. Die Zukunft wird lehren, inwieweit man bei diesen Erhebungen die Wahrheit ergründen und darüber wahrheitsgemäß berichten wird. Es hat den Anschein, als ob auf die Sichcrstellung des Artikelschreibers ein größeres Gewicht gelegt wird, als auf die Sicherstellung der Wahrheit. Dieses wird und kann den Herren nie gelingen, nachdem der Artikelschreiber außer der Machtsphäre dieser Leute steht. Und nun noch eins: Lange genug hofft das Personal auf Besserung des Rechtsverhältnisses, lange genug läßt es sich diese „Fuchs-Manieren" gefallen. Doch jetzt genug, noch ein Fall und das k. k. Gericht wird sich mit diesem Herrn befassen müssen. Zweimal haben wir schon pardoniert; einmal hat er Arbeiter „F a lot t e n" und „P l a t t e nbrü d e r" geheißen, das zweitemal belegte er wieder Lokomotivführer mit Schimpfnamen. Doch nun gibt's keinen Pardon mehr. Nicht genug daran, daß er sich von im Dienst stehenden Arbeitern Perivatarbeiten besorgen läßt, auch noch Geschäftsverbindungen mit Bediensteten erlaubt er sich. Wir hoffen, daß in Hinkunft die Erhebungen objektiv durchgesührt und daß die Herren angewiesen werden, Gesetz und Vorschrift zu achten. Sollten wir in unserer Hoffnung betrogen werden, dann versprechen wir heute schon, daß wir die industrielle Arbeiterschaft zu Hilfe rufen werden, und sollte es sich ereignen, daß ein über die Vorschrift ausgenütztes Personal einen Arbeiterzug führen soll, die Arbeiter ihr Leben nicht diesem Personal anvertrauen werden. Dem Personal rufen wir zu: Hinein in die Organisation, welche euch von: Selbstbewußtsein und Klaffenbewußtsein lehrt; erst dann, bis ihr auf diesem Standpunkt auge-langt seid, erst dann könnt ihr mit Verbesserung eurer Lage rechnen. Czernowib. Hofrat T s ch i g g f r e h ist sang- und klanglos mit dem 31. Oktober pensioniert worden. Er ist gegangen worden weil seine Amtswirksamkeit zu einer Gefahr für die Finanzen der Eisenbahnen wurde. Daß er aus den Mitteln der Eisenbahn allerlei Kirchen subventionierte, sei nur ikebenbci erwähnet. Aber die Art, wie von ihm und seinem technischen Stellvertreter B a r v i c Arbeiten und Lieferungen vergeben wurden, verdient ein eigenes Kapitel. El wurden Offertverhandlungen ausgeschrieben, aber die Lieferung bei gleicher oder sogar schlechter Qualität dem teureren Offerenten vergeben. Wir können bei Bedarf mit Einzelheiten dienen. Daß die Eröffnung jeder Haltestelle entsprechend gefeiert wurde, daß der Salonwagen nur so zwischen diesen Haltestellen hcrumpendclte; daß Stationsvorstände aufgefordert wurden, um ihre Versetzung einzureichen, damit für andere Platz werde, ist demgegenüber schon eine Kleinigkeit. Nur der Vollständigkeit halber sei der Skandal im Fahr-kartenbüro erwähnt. Während arme Arbeiter mit ihrem Ansuchen um Fahrkartcnermäßigungen abgewiesen wurden, erhielten Leute in glänzenden Positionen, hohe Beamte, wohlhabende Private so viele Ermäßigungen als sie nur wolle». Aber Tschiggfrey hat auch Neuerungen einzuführen verstanden. So hat er bei den Gebrüdern Hellmaun, die sonst keine Holzgeschäfte machen, 2000 Tonnen Holz gekauft, obwohl sonst die Bahn nur nach Maß und nicht nach Gewicht kauft. Aber Tschiggfrey ist auch Ehrenbürger in Jtzkany, wo Hellmaun Bürgermeister ist. 1010 wurde die Lieferung von 4000 Waggon Holz einem gewissen Rafalowicz ohne Offertverhandlung übergeben. Er lieferte auch einige Waggons und da inzwischen das Holz teurer wurde, bat er um Stornierung des Vertrages. Diese erfolgt zwar nicht, aber ihm wurde gekündigt und das Holz zu teuren Preisen bei anderen Firmen gekauft. Die Folge ist, daß die Bediensteten, die bis dahin 5 Kr. für Buchenholz und Kr. 1'00 für Schwartenholz zahlten, gegenwärtig Kr. 7"21 für Buche und Kr. 3'70 für Schwartcnholz zahlen müssen. Dabei muß betont werden, daß in Stauislau, >vo das Holz aus der Bukowina bezogen wird,, weit billigere Preise gezahlt werden. Wie erinnern auch dapam, daß. wie wir seinerzeit berichte; haben, Tschiggfrey.Fdeß-Hlibokaer Gemeinde, beziehungsweise dem Pfarrer Gribowc-ki, 40 Laternen mit den eisernen Schicuensäulcu um je Kr. 3-50 verkaufte, während diese einem Wert von 30 bis 40 Kr. entsprachen. Auch dort ist Tschiggfrey Ehrenbürger. Zur Feier dieser Ehrenbürgerschaft wurde ein Tanzkränzchen veranstaltet, zu welchem ein Separatzug die Gäste aus Sereth brachte. Selbstverständlich war auch ein Salonwagen dort, wie er dieffn denn auch für seine Jagdfahrten benützte. Die Art, wie die Verteilung der Remunerationen von ihm gchandhabt wurde, mußte bei den Angestellten viel Unwillen anslösen. Den Umständen ist c« auch zuzuschreiben, daß Inan keine 25 Beamte fand, die bei einem ihm zu Ehren veranstaltenden Bankett tcilnehmen wollten. Ja, als der Ver-kehrschcfstellvcrtrcter Feldmann ein amtliches Zirkular erließ, man möge Photographien einsenden, damit diese dem Betriebs- • lciter in einer Kassette übercicht werden, fanden sich ganze Stationen, die diese Kriecherei ablehnten. Das Stiftern Tschiggfrey war in allem und jedem christlichsozial und es ist deshalb doppelt bezeichnend, daß die jüdische Presse ihn immer in den Himmel gehoben hat. Nun ja, ein Hofrat, man kann nicht wissen oder man kann sehr genau wissen: Freikarten u. s. w. Ezernowitz. (Eine g e b o r st e n e ch r i st l i ch-soziale Stütz e.) Im Büro des Obmannes der christlichsozialen Eisenbahner Wodlewski sitzt der Rechnungsführer Weidmann. Der gute Mann batte die Schlosser in der Signal werlstätte auszuzahlen. Dadurch, daß er nun doppelte Arbeitsbücher führte — solche, auf Grund deren er auszahlte und solche, auf Grund deren er das Geld behob, konnte er nachgewiesenermaßen 300 Kr. veruntreuen. Was natürlich die christlichsozialen Zeitungen nicht hindern wird, ehrliche Ar-bester zu verleumden, hloß weil sie Sozialdemokraten sind. Wie uns nachträglich mitgeteilt wurde, ist Weihmann gegangen worden. Eisenerz. (N ach ruf.) Das Personal der Station Eisen erz ruft dem nach Arnoldstein versetzten Assistenten, Herrn Franz W u t s ch e r, ein herzliches Lebewohl nach und beglückwünscht das dortige Personal zu dem gerechten und liebevollen neuen Vorgesetzten. Gmünd (W e r k st ä t t e). Als vor zirka zwei Jahren Herr Inspektor Streller init der Leitung der Gmünder Werkstätte betraut wurde, setzte man auf Grund erlassenen Befehles voraus, daß dem parteilichen Treiben einiger deutschnationaler Vorgesetzter ein Ende bereitet werde. Leider sind diese Erwartungen nicht eingetroffen. Die Keckheit dieser gelben Sippschaft ist sogar noch um ein Bedeutendes gestiegen. So ist jeder neu aufgcnommene Arbeiter, wenn er nicht durch den Reichsbund beziehungsweise durch besten Obmann Fischer ohnehin schon protegiert wurde, der fortwährenden Bearbeitung dieser gelben Häuptlinge ausgesetzt. Mit Drohungen der Entlassung werden die Leute bearbeitet und verfolgt, wenn sie sich weigern, dem Reichsbund beizutreten. Mitgeradezu zynischer Geberde tritt W a n d a l l b r in Aktion, um den Beitritt zu erpressen. Mit solchem Terrorismus wird in Gmünd gearbeitet. Sollte dies vielleicht die Wirkung jener Kundgebung sein, die Herr Inspektor Streller erlassen hat? Wir wollen nicht annehmen, daß dies alles mit seinem Wissen geschieht, doch auch nicht daran zweifeln, daß er von der berühmten Stellen« vermitlung des deutschen ReichsbundcS Kenntnis hat. Was würde beispielsweise einem Sozialdemokraten ge schehen, wenn er nach der Art Wandallcrs und Konsorten jedem neuaufgenommenen Arbeiter gleich einem Fanghund nachlaufen und mit demselben eine politische Debatte eröffnen würde. Wird das deutsche Vermittlungsamt und deren Agenten ihre freche Wühlarbeit und diesen Terror fortsetzen, dann wird auch die übrige Arbeiterschaft, welche diese Vorgänge schon lange beobachtet, ihrer Pflicht bewußt, die Konsequenzen daraus ziehen. Gmünd. (H e i z Jj a u 6, K oh l e nr a m p e.) Der Exposi-furleiter Maschinenmeister Leidenfr 0 st kann mitunter sehr aufgeregt sein. Am 14. Oktober kam Herr Leidensroft um 4 Uhr früfj zur Kohlenausladepartie "und beschimpfte die Leute „B a g a g c", »Gesinde l", „Zige u n e r", „I h r seid mehr a l S Rotzbuben" u. s. w. Dies alles, weil nach seiner Meinung zu wenig Kohle bereitgestellt war. Nun war Üeidenfrost damals gewiß im Irrtum, da tatsächlich genügend Kohlen vorhanden waren. Wer die Anforderungen und Leistungen der nur fünf Mann starken Kohlenladerpartic kennt, der mutz offen gestehen, dah diese Leute in Gmünd einen sehr schweren Posten haben. Zudem sind die Lagerräume und die diversen Vorrichtungen und Verbesserungen keineSwea praktisch und zeitgemäß angelegt, um eine einfache und rasche Manipulation zu ermöglichen. Wir verweisen frier in erster Linie auf die neue kostbillige „Patentkohlenrutsche". Die Kohlenarbeiter im Heizhaus Gmünd werden auch sonst sehr inhuman behandelt. Meldet sich ein Kohlenarbeiter marod, so kann er bestimmt darauf rechnen, daß er vom Bahnarzt alö Simulant und arbeitsscheu bezeichnet wird. Der kranke Arbeiter wird dadurch gezwungen, weiterzuarbeiten. Kann er dann vor Ermattung" und Krankheit nicht mehr weiter, dann kommen die Flüche und die Hungerpeitsche, mit der Herr Seidenste st so gut umgehen kann. Höchste Zeit wäre es, wenn endlich auch in Gmünd erträgliche Zustände eirttreten würden. Graz. (K. k. SiaatLbahn, IInglücksfall.) Am 17. November verunglückten bei Ausübung beit Dienstes der Lberkondukteur Karl Haar und der Lokomotivführer Unterwasser. Die beiden wollten sich von der Aufnahins-tanzlei, respektive vom Perron zu ihrem Zug begeben, und wurden dabei beim Ileberschreiten der Geleise vor. der 58er-schublokomotive niedergeworfen und sehr schwer verletzt. Nach Anlegung von Rotverbänden wurden die Verletzten mittels Rettungswagen in das Spital überführt. Lberkondukteur Haar ist dort bald nach seinem Eintreffen gestorben. Der Lokomotivführer Unterwasser dürfte trotz drr gefährlichen Verletzungen mit dem Leben davonkommen. Hainfeld. iE i n grober Patron.) In WittmannLdorf ist der Verkehrsbeamte Götter. Der Mann hat IlnigattgS-formen, die eine» Beamten unwürdig sind. Vor einigen Tagen liefe Herr Götter einen Lokomotivführer, der mit Zng 225 als Vorspann nach WittmannLdorf kam, in die Berkehrökanzlei rufen und schrie ihn an: „Warum haben Sie sich bei mir mcht gemeldet!" Der Lokomotivführer, ein äußerst- ruhiger Mann, erklärte ganz richtig, daß das ja doch nicht nötig sei, da er doch seinen turnusmäßigen Gegenzug habe. Darauf brüllte ihn Adjunkt Götter an: „Wenn mir das nochmals vorkommt, zeige ich Sie der HeizhauSleitung an! Verstanden? Marsch, ab treten!" Wir ersuchen die k. k. Staatsbahndirektion in Wien, dem Herrn bessere Manieren im dienstlichen Umgang beizubringen. Innsbruck. (StaatSbahtt.) Mehrere in letzter Zeit vorgekommene hatte Bestrafungen von Personen.',ugskonduk-teuren zwingen uns, die Sache einer öffentlichen Erörterung zu unterziehen. Es wird wohl kaum einen öffentlichen Dienst geben, der an den Menschen solche Anforderungen in Bezug auf lim» gangsform und Taktgefühl sowie ruhiger Erwägung der Umstände stellt, als der Dienst des Personenzugskondukteurs. Mit allen Menschengattungen der Kultu'.welt kommt er in Verkehr, und mit allen Charaktern muß er sich abgeben, aber überall und zu jeder Zeit soll er das Richtige treffen, um den Reifenden es recht zu machen und dabei auch das Interesse der Bahnverwaltung und des Dienstes zu wahren. Es kommen aber Fälle vor, daß Reisende im Zug sich Rechte anmatzen, die gegen die Bestimmungen der Betriebsvorschriften verstoßen, oder es kommt vor, daß Reifende den gebotenen Anordnungen der Äon? dukteure keine Folge leisten, weshalb eS dann oft zu Aus-einandersetzungcn kommt, wobei dann eine in der Aufr.'gung gemachte Bemerkung vom Kondukteur diesem die empfindlichsten Strafen cinbringen kann, während der Reisende, als der eigentlich Schuldtragende, für sein provozierendes Benehmen noch ein Entschuldigungsschreiben von der Dienstesstelle bekommt. Daß man seitens der DiensteSftellen bei Behandlung solcher Fälle nicht schablonenmäßig handeln soll, erscheint eigentlich nur selbstverständlich, um so mehr, als man bei den Kondukteuren doch menschliches Empfinden und Denken oer-Iangt und dessen persönliche Eigenschaften und dienstlichen 11m-ganSformen ganz genau kennt. Sich in solchen Streitfällen mehr an das Psychologische zu halten, könnte man von den strasverfügenben Behörden eigentlich wohl erwarten. Durch solche Bestrafungen wird der Diensteifer der Kondukteure getötet und werden nur Lakaiennaturen gezüchtet. Man soll die Kondukteure doch ihren Dienst vorschriftsmäßig aui-üben lassen, auch im Verkehr mit gewisien Säbelträgern und den mit Freikarten erster Klasse beschenkten Günstlingen gewisser Hofrätc. DaS wird für den Dienst ersprießlicher sein. Klagenfurt. (K. I. BahnerhaltungSs ektio n.) Dank unserer übergescheiten Bürokraten haben die Bahnwärter in Weigelsdorf und St. Johann zu ihrem 18/12ftünbigen > Dienst noch einen Ausweis über die Streckenbeaehnng, welche jedcSmal mit 1. Oktober, beziehungsweise 1. Mai abgeändert wird, zu führen. Und so wurde die dritte Streckenbegehung ein-gesührt. Um zu zeigen, welchen Wert sie für den Verkehr hat, und wie die Ablöser darunter leiden, wollen wir diese beschreiben. Im Sommer ist diese Strcckcnbcgehung von 5 Uhr 10 Minuten bis 6 Uhr 40 Minuten abends. Im Winter wegen Zug 30, von 5 Uhr 5 Minuten bis 5 Uhr 55 Minuten und von & lujr 16 Minuten bis 6 Uhr 46 abends. Bei einigen Wächterposten liegt aber die ganze zugewiesene Strecke auf einer Seite des Postens, so dah, wenn der Ablöser um 6 Uhr auf den anderen Posten zu gehen hat, diese Streckenbcgehung sozusagen 2600 bis 3000 Meter hin und retour bereits laufen muß, daß er in 85 bis 40 Minuten wieder auf dem Posten ist, um den Dienst zu übergeben. Der Bahnwärter am Posten wurde verpflichtet, den Dienst um 5 Uhr 45 Minuten zu übernehmen, damit der letzte nicht zu lange warten braucht, dann hat er auf den anderen Posten zu gehen, dort den Dienst zu übernehmen, und sofort wieder die Strecke zu begehen. So kann der Ablöser nichts als laufen, bis zur Erschöpfung. Der 18/12stündigx Dienst aber, wo zwei Mlöset auf drei Posten kommen, verlängert den Dienst für den letzten Bahnwärter so, dah er beständig 18% Stunden und noch _ länget nicht frei wird. Bis vor kurzem hatte diese Ueberzeit der Postenwächter zu tragen, jetzt aber haben diese wohlwollenden Herren auch diese dem Ablöser, welcher ohnehin schon durch diese Streckenbegehung und durch daS Laufen von einem Posten zum anderen geplagt genug ist, oktroyiert, so daß er erst nach lSKftiinbigcr Dienstzeit den Heimweg antreten kann. Macht man gegen solche Vorschriften eine Einwendung, so heißt eS: „Ja, da darf nichts geändert werden, das ist von der Staatsbahndirektion geneh-ringt." Wir glauben aber, die L k. Staatsbahndirektion würde den Bediensteten angenehmere und sogar den Verkehr sichernde Vorschriften auch genehmigen und nicht nur solchen Blödsinn. Wenn aber so ein abgejagter Bahnwärter in der neunzehnten Dienststunde etwas übersieht oder gar einen Zug verschläft, so hat er die härteste Strafe zu gewärtigen. Unser Bahnerhaltnngö-Vorstand Herr Mark! straft nach Vorschrift, und zwar: bas erstemal mit 2 Kr., daS zweitemal mit 6 Kr. und das drittemal mit 10 Kr.; dabei jedesmal mit Prämienverlust, das sind Kr. 3-33, und duldet keinen Widerspruch. So strafte er jetzt einen überaus armen Teufel, einen mit vielen Kindern gesegneten Bahnwärter mit zusammen Kr. 9-33. Daß eS aber nicht immer nach Vorschrift geht, beweist, daß bis setzt noch kein Bahnwärter in dieser Sektion nach dem Erlaß des k. k. EisenbahnministetiuiNs vom 9. November 1912, Z. 32.459/4, DirektionLamtöblatt Nr. 14 ex 1913, Dienstbefehl Rr. 67, seinen ihm gebührenden Erholungsurlaub erhalten hat. fiernetan. (Heizhaus, Buschtiehrader Eisenbahn.) Ganz überrascht war das Lokmnotivpersonal, als am 27. Oktober d. I. der Turnus geändert wurde, jedoch auch noch nicht so. wie es verlangt wurde, und wären nicht einige Erfordernis-ziige ausgefallen, so hätte man von einer Turnusänderung überhaupt nichts wahrgeuommen. Unser Herr Inspektor Günzl und Herr Oberkommissär Mann sorgen schon dafür, daß daS Lokomotivperfonal nicht übermütig wird. Kommt dann einmal ein Organ von der Generalinspektion und fragt beim Personal über dieses und jenes, und spricht der Gefragte die Wahrheit, dann wehe ihm. Auf eine solche Art und Weise wurde vor kurzem ein Lokomotivführer von einem Organ der Generalinspektion auS-gesragt über das Heizmaterial. Da der Lokomotivführer die Wahrheit sprach, daß die Schwarzkohle lauter Steine find und eüi anstaiidsloseL Fahren nur mit größter Mühe und Anstrengung erzielt werden kann, so wurde derselbe gestraft, jedoch nicht direkt, sondern man fand an demselben eine andere Schuld, und zwar wie folgt: Das revidierende Organ er- kundigte sich, wie es sich mit dieser steinreichen Kohle sährt, worauf ihm der Lokomotivführer erwiderte: „Schlecht." Weitere frufi der Beamte, ob es dem Führet auch fchon während der Fahrt schlecht ergangen sei. Darauf erhielt er die Antwort: ..Ja, sogar derartig, daß die automatische Luft-f.augeBrernfe ausgeschaltet werden mußte, da die Lokomotive- und Tenderbremse schon zu bremsen begonnen ha t." Deswegen wurde der Führer mit 2 Kr. und Abzug von den Schnell- und Personenzügen bestraft. — Wir finden diesbezüglich in den Kundmachungen unter Nr. 26 von, 17. November 1913, Zahl 36.688/VII. folgendes: Anläßlich eines Falles, daß ein Lokomotivführer bei der Beförderung eines Schnellzuges, um den durch mangelhafte Manipulation hervorgernfenen Dampfmangel zu begegnen, die Luffaugebremse teilweise ausschaltete und die aufgestellten Langsain-Fahrsignale nicht beuchtet hat, werden Sie auf die in einem solchen Vorgehen gelegene Betriebsgefahr aus das Verbot der Anwendung Derselben besonders aufmerksam gemacht. Heizhaus K o m o t a u, am 17. Oktober 1913. Der Heizhausvorstand: Oberinspektor B e n e s ch. Diese Kundmachung muß daS Lokomotivpersonal unterfertigen. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß Steine nicht trennen und auch keinen Dampf erzeugen. Herr Günzl aber sagt: „Im Falle Dampfmangel« sei nur eine schlechte Feuermanipulation zu konstatieren." Leute, die 15 bis 20 Jahre mit so elendem Material feuern, diese wird .Herr Günzl nicht manipulieren lehren. Ja, hinstellen und antreiben ist keine Kunst, aber machen, daß es geht, darin liegt die Kunst. Wenn man so einen Heizer nach dem Feuerpuhen ansieht, so denkt man nicht anders, als eü trifft ihn der Schlag vor Anstrengung. Der Schweiß rinnt • ihm vom Kopf bis zu den lüften, denn die Steine muß er in der Feuerbüchfe mit dem Sckierhaken zerhauen, um den Rqst teinzubekommen. Wie die Rohrwände bei den Maschinen ausfcljcn, wird sich später zeigen, wir wissen es. liebet kurz oder lang werden alle Maschinen neue Dioljttvändc bekommen müssen; dann darf man aber nicht wieder das Personal fragen,, denn selbes müßte die Wahrheit sagen und könnte gestraft werden. Bezüglich des Nichtbeachtens der ausgestellten Langsam-Fahrsignale wissen wir nur so viel, daß der gestrafte Führer die ganze Sommerperiode nicht einmal einen Anstand hatte und vielleicht wenige Führer hier sind, die diese Langsam-Fahrsigiiate sowie Ein- und Ausfahrten so genau respektieren wie der Gestrafte. Möge man bei der löblichen Generaldirektion die Diogranimstreifen revidieren lassen und man wird die Wahrheit finden. Was die Maschinen hier in Komotau betrifft. müssen wir konstatieren, daß es hier solche gibt, die faktisch nicht mehr in den Dienst taugen. So eine Maschine war auch die Lokomotive Nr. 301, eine Vierkupplerlokomotive. Es war ein Skandal, mit dieser Maschine zu fahren; die Räder waren derartig ausgelaufen, daß vor kurzer Zeit während der Fahrt auf der Steigung die Triebachse gebrochen ist. Wäre die» bei der Talfahrt passiert, so hätte die A. E. B. ein kolossales Unglück zu verzeichnen. Ucbrigens sind noch einige solcher Lokomotiven da, wo in Kürze auch so etwas pafsieren kann, wo man aber dann nicht dem Führer die Schuld zuschreiben darf. Krems. (Station W e i n s - I s p e r s d o r f.) ^n der Station Weins-Jspersdorf ist der Stationsmeister Schüller als Stationsleiter bestellt. Dieser Schüller ist ein ausgesprochener Feind des Zugspersonals und läßt selten eine Gelegenheit unbenutzt, um nicht dem Personal seine Abneigung zu zeigen. So hat er vor mehreren Wochen einen Kondukteur verdächtigt, daß derselbe einen Krautkopf genommen haben sollte. Ein andctesmal hat er die Zugspartie direkt in der Kaserne eingesperrt. Einem Kondukteur dieser Partie, der zufälligerweise nicht in der Kaserne war. wurde trotz wiederholtem Bitten der Schlüssel der Kaserne nicht ausgefolgt und mußte dieser infolgedessen die Nacht im Freien zubringen. Die in der Kaserne befindliche Zugspartie mußte zur Zeit der Abfahrt des Zuges beim Fenster hinaussteigcn, da Schüller nicht öffnete. Wir könnten hier eine ganze Reihe von Misse-taten anszählen, die Schüller am Gewissen hat. Doch haben wir bis jetzt immer Rücksichten gegen den Stationsleiter genommen, da er angeblich ein schwerktanker Mann ist. Sollten jedoch die Schikanen und die diversen Beschimpfungen nicht aufhören, dann allerdings ist auch unsere Geduld zu Ende, und wir würden dann rücksichtslos den Herrn Schul! er in seiner wahren Gestalt Vorsichten. Vorderhand hoffen wir aber noch auf Besserung. Moldau. Herr Stationsvorstand Offizial S a l l m a n n und sein Stellvertreter Adjunkt P r i s l i n g e sind Vorgesetzte, von denen erstercr seine einstige Beliebtheit und Sympathie sowie beit Ruf, der ihm von Zeptau hieher vorausge-gangen ist, immer mehr einbüßt, während letzterem Vorbehalten bleibt, der vom Personal mit Recht um meisten gehaßte Mensch der ganzen Station zu sein. DaS Benehmen der genannten Herren Vorgesetzten dem Personal gegenüber ist auch keineswegs danach beschaffen, irgendwelche Sympathie zu erwecken. Im Gegenteil. Es kommt darin ein Maß von Gering, fchätzung zum Ausdruck, das auf das persönliche Empfinden der Bediensteten verletzend wirkt. Die Herten Offizial @aII» mann und Adjunkt Ptisliuger sind offenbar dex Meinung. eS ihrer „Autorität" fchulidg zu fein, dem Personal gegenüber fortwährend eine Standpunkt hervorzukehren, der förmlich an Mißachtung grenzt. Das Personal der Station Moldau ist eines der gutmütigsten und willigsten. Die Ansprüche, die eS hinsichtlich der Behandlung an feine Herren Porgcfetz.cn stellt, nehmen die allerbescheidensten Grenzen ein und sind die denkbar geringsten, soweit sich selbe vom Standpunkt der Menschlichkeit aus überhaupt noch qualifizieren lassen. ES ist auch nicht anzunehmen, daß das Personal der Station Moldau das schlechteste ist, denn es haben damit andere Vorgesetzte ihr Drauskonimen gefunden, ohne daß sie deshalb das Personal in seinem persönlichen Empfinden verletzen und ihre Achtung und Sympathie bei demselben sich verscherzen mußten. Durch die Entziehung der Nachtdienstzulage für daS Verschub-perfonal, der Weichensteller und Wagenschreiber hat sich der gegenwärtige Vorstand die außerordentliche Achtung des Personals zugezogen. Ui» dem genannten Personal die paar Kronen Nachtdienstzulage zu entziehen, wurde der Turnus geändert und der letzte Zug durfte nicht mehr verkehren. Durch diese Aenderung im Zugsverkchr wurde das Personal materiell geschädigt. Ueberhanpt kommen unter dem Regime unseres Vorstandes jetzt Sachen vor, die sich seit dem Bestand der Station nicht zugerragen haben. Wir verweisen hier nur auf den Vorgang bei Zug 975 und des sächsischen Güterzuges 7208 am 7. November d. I. Wir sind neugierig, wer da alö der Schul b ■ tragende hingestellt wird, wenn die koniglichsächsische Bahnver Wallung diesbezüglich Aufklärung verlangt. Ob da Herr Adjunkt Prislinger feinen Mann stellen wird, bezweifeln wir sehr. Und so wie in dienstlicher, so hapert es in persönlicher Beziehung überall. Wenn hier eine durchgreifende Besserung eintreten soll, so müßte in erster Linie Herr Offizial Sali mann mit samt dem Adjunkten Prislinger vom Schauplatz ihrer bisherigen Tätigkeit verschwinden. Die Endstation Moldau braucht umsichtige, erfahrene und energische Beamte alö Leiter, und unter solchen Vorgesetzten wird auch das Verhältnis zu und zwischen den Untergebenen und Bediensteten ein besseres werden. Neunkirchrn. (Christliche Nächstenliebe.) Im Monat August verunglückte der Bahnbedienstete P ü 11 e I und starb an den Folgen der Verletzungen. Der Verstorbene hinter ließ eine Witwe mit vier kleinen Kindern. Durch den Verlust des Ernährers war diese Familie in große Notlage gekommen. Ilm nun das Elend der Familie ein wenig zu lin--dern, wurde unter anderem auch in mehreren Stationen für die Hinterbliebenen PürkelS gesammelt. AIS nun der Sammler in der Station Ternitz zum Weichensteller K l o i b e r, einem Christlichsozialen, kam, und im freundlichsten Ton um eine kleine Beihilfe für die arme Familie bat, sagte Kloiber: .Pürkel war kein Gesinnungsgenosse von mir. ich gebe für einen anderen nichts." Durch diese Worte hat dieser Manu bewiesen, daß er nach Geßmannscher Art christlich und sozial organisiert ist. Selbstredend werden wir in Zukunft in gegebenen Fällen wegen dieses Trottels von einem Ehristlichsozialen an den in Not geratenen Andersgesinnten keine Vergeltung üben. Bei uns Sozialdemokraten ist es Brauch und Sitte, daß mir in derartigen Fällen keine Gegnerschaft kennen. Daß Kloiber bei diesem Anlaß derartige Worte von sich gab, zeigt, welche christliche ilnfchaiirng von den diversen geistlichen Beratern in die Herzen der SchwartelmageuvereinSmitgliedcr verpflanzt wird. Pottenbrunn bei Ät. Pölten. (Jur Berichtigung des Offizials Fliegenfchnee.) Wir haben in der Nummer 31 vom 1. November d. I. über Holzverladnngen in der Station Pettenbrunn geschrieben, wobei auch das Vorgehen des Herrn Offizial Fliegenfchnee gegen seine Untergebenen einer Kritik unterzogen wurde. Auf das hin erhielten wir von Dr. B u d i k, Advokat in St. Pölten als Vertreter des Herrn Fliege nschnee, ein Schreiben, das wir in unserem Fachblatt Nr. 32 vom 10. November d. I. zum Abdruck brachten. Nun werden wir von unserem Gewährsmann in St. Pölten ersucht, im Interesse der Wahrheit und Aufklärung folgendes richtigzustellen: Wir haben in der betreffenden Notiz keineswegs behauptet, daß die verladende Partei die Gut sinh abung Pottenbrunn fei, sondern wir schrieben: „Der Unternehmer zahlte per Wagen 6 Kr., der Vor jt and Fliegenfchnee zahlte de» Wächtern per Wagen abernuröK r.." Mit „II nternehmer" war jener Herr gemeint, der jeden Samstag mit Zug 117 nach Pottenbrunn kam und Herrn Vorstand Fliegenfchnee daS Geld für die verladenen Wagen übergab. Für die ersten verladenen Wagen wurden von dem Herrn ü Kr., und zwar direkt an die Leute gezahlt, welche mit der Verladung beschäftigt waten, da laut Stierei.nba r uug 6 K r. per Wagen bc jti m m t wäre u. Für die weiteren verladenen Wagen zahlte schon der Herr Vorstand aus, und zwar bloß 5 Kr. per Wagen. selbstverständlich mußten die Leute stutzig werden, wenn statt des vereinbarten Lohnes von 6 Kr. per Wagen von Fliege n-f ch n e e nur 5 Kt. gezahlt wurden. Um fo mehr, da die Firma bei der ersten Auszahlung den Arbeitern den Lohn von 6 Kt. direkt in die Hand gab. Zur Berichtigung des Vorstandes Fliegenfchnee erlauben wir uns folgende» zu sagen: Die Gutsinhabung Pottenbrunn ?ibt öffentlich zu. daß sic dem H e r r n FI i e g e n s ch n e e ü r feine Mühewaltung eine Entschädigung zugedacht hatte. Es wäre gewiß interessant zu erfahren, wieso die GutSverwaltung Pottenbrunn auf den Gedanken gekommen ist, dem Vorstand einer Station der k. k. Staatsbahnen eine Extraentschädigung für feine Mühewaltung zukommen zu lassen. Wir glaubten immer, daß das Anbieten eines Trinkgeldes an einen Beamten der k. k. Staatsbahnen (auch wenn eS der Vorstand Fliegenfchnee in Pottenbrunn ist) eine Amtsehrenbelcidigüng involviert. Wir haben bis heute noch nicht gehört, daß Offizial Gustav F l i e g e n s ch n e e eine diesbezügliche Klage wegen Ehrenbeleidigung oder Bestechung eines Beamten in Ausübung des D i e n st e s bei der k. k. Behörde eingebracht hätte. Jedenfalls wäre eS besser gewesen, wenn der Herr Vorstand eine Berichtigung unterlassen hätte. Schwarzach-Tt. Veit. Seit dem Abgang des Vorarbeiters Klaushofer unterstehen die Oberbauarbeiter dem Bahnrichter Weiglhofer. Dieser Mensch hat entschieden seinen Beruf verfehlt. Ein ordentlicher, verwendbarer Eisenbahner dürfte W eiglhof er niemals werden. Wer diesen unfähigen und hilflosen Hascher zum Bahnrichter vorgeschlagen hat, der dürfte den guten Mann niemals bei seiner Untätigkeit beobachtet haben. WaS Weigl hoser an Kenntnis, Fähigkeit und Umgang mit Menschen mangelt, das versucht er durch Grobheit und Rachsucht gegen die Oberbauuibciter zu ersetzen Ein Mensch, der nicht einmal die primitivsten Sicherheitsvorschriften kennt, anfolgedefseii sie auch nicht in Bezug auf feine Arbeiter anwenden will, der gehört absolut nicht zur Eisenbahn. Weiglhofet bedeutet eine Gefahr für das Personal, für den Verkehr und für die k. k. Bahnverwaltung. Als Beweis wollen wir folgenden Vorfall berichten, der sich erst vor kurzer Zeit abspielte: Außerhalb der Station Schwarzach-St. Veit entgleiste infolge Bruches der Tcnbct-achsc die Vorfpannlokomotive beS Zuges 81. Nachdem bet Unfall behoben, wurde durch Weiglhofet eine Reparatur de3 Ge-leifcS angeordnet und durchgeführt. Zu diesem Zweck entfernte er auf eine ganze ©chienenlängc sämtliche Nägel und Schrauben, fo daß die Schiene nur burch bie Kupplungslaschen gehalten wurde. Da kam ein Giiter^ug herangefahren, beit Weigl-Hofer anftanbsloS die gefährliche Stelle passieren ließ. Zudem muß bemerkt werden, daß die gefährliche Stelle in einem Bogen liegt, fo daß es nur dem Glück ober bet sprichwörtlichen Dummheit des Bahnrichters Weiglhofet zu danken war, wenn kein Unglück geschehen ist. Als kurze Zeit, darauf der Inspektor Liebscher die Stelle passierte und ans die verbogenen Laschen hinwies, sagte W eiglhof er, die verbogenen Laschen seien »och von der Entgleisung her. Daß sich ein solcher Bahnrichter bei der k. k. Staatsbahn halten und behaupten kann, weist auf feine unmittelbare» Vorgesetzten, wie Bahnmeister Grabhcr hi». Nur unter einem Grabher ist ein Weigl Hofer möglich. Vielleicht interessiert sich auch die Vorgesetzte Dienstesstelle für den „tüchtigen" Bahnrichter.- Weiprrt. (M a g a z i n 5 m c t st c r Eberl.) Unsere Korrespondenz im „Eisenbahner" hat den Magazinsmeister Eberl aus beut Häuschen gebracht. Der „OrdnungSmaher", wie ec sich selbst nennt, hat den Organisierten Rache geschworen und will es durchsetzen, daß die anständigen Bedien-steten versetzt werden sollen. Nun soll der Mann mit seinem sonderbaren Anliegen bei seinen Vorgesetzten keinen Anklang gesunden haben. Gr soll sogar eine sehr vernünftige und zeitgemäße Antwort erhalten haben. Es wäre auch zu widersinnig, wegen eines Menschen vom Schlag Eberls, alle Bediensteten wegen eines einzelnen zu versetzen. Warum läßt sich der „Ordnungsmayer" Eberl nicht dorthin versetzen, wo nur seinesgleichen sind. Wir könnten den Ort und die Station nennen, wo er wegen seines Verhaltens schon längst hingehört, doch wollen wir den Namen heute noch nicht bekanntgeben. Hebet-dies ist Eberl nicht sehr zu fürchten. Die Beamten und Bediensteten haben den Mann und seine finsteren Pläne durchschaut. Er ist keineswegs der gestrenge, unparteiische und ehrliche Monn, der nur Ordnung machen will. Wenn Eberl irgendwo „Ordnung" machen wollte, so hätte er dafür gesorgt, daß in Saaz, von wo der Mann gekommen, nicht so viel Unrat zurückgeblieben wäre. Ei» ordentlicher Mensch beseitigt erst den Mist vor seiner eigenen Tür, bevor er anderen eine Ordnung lehren will. Wittmannsborf. (Beiden der Pers onaIhaus-bewohne r.) Die Erhaltung des Personalhauses ist der BahnerhaltungSsektion LeoberSdors zugewiese». In Bezug aus die Ableitung des Regenwassers ist dieselbe derartig ungeschickt angebracht, das; dieses Wasser sich in den Kanal ergibt, wo das ^'iblaufwasser von der Waschküche ablausen soll. Nun kommt es schon bei kürzerer Regendauer vor, daß das Wasser, anstatt abzurinnen, aus dem Ausguß hervortritt. Die ganze Waschküche ist dann mit feinem Schlamm, welcher gerade keinen köstlichen Geruch verbreitet, belegt, der Kellergang, wo die Leute Holz und Kohlen haben, ist mit Wasser gefüllt, da der Kanal aus Sparfamkeitsrücksichten nicht ausgeräumt wird. Die Bahuerhaltungssektion Leobersdorf wurde einigemal hievon verständigt, aber umsonst. Am 18. d. M. ersuchten zwei Bewohner des Personalhauses Herrn D u s ch i n ö k h um Abhilfe, worauf Herr Dufchinsky erwiderte: „So, hör'n S' ma nur auf, die Banda da draußen soll man in die Luft sprengen", worauf einer von den Bittstellern meinte: „Pardon, Herr Inspektor, meinen Sie etwa uns?" „Ja," sagte er abermals, „die Banda da draußen" (in Wittmannsdorf nämlich). Zu bemerken hiebei ist, daß man bei diesbezüglichen Bitten und höflichen Vorsprachen solche barbarische Ausdrücke sich gefallen lassen soll und dabei vom Inspektor zum Bahnmeister und zurück zur Sektion gefoppt wird. Selbstverständlich kann der Bahnmeister bei dem heutigen Sparsystem eine Arbeit (Kanalräumen) auf eigenes Risiko nicht durchführen, denn die Parole des Herrn Duschinskh lautet: Sparen, auf Grund der Remunerationen, unbekümmert um die sanitären Bedürfnisse. An unsere Vertrauensmänner. Kassiere und Kolporteure. Wir bringen hiemit in Erinnerung, daß mit 1. Jänner die mit dem Kalenderankauf verbundene Lebensversicherung ins Leben tritt. Jeder Abnehmer, der unser Jahrbuch gekauft und bar bezahlt hat, erhält ohne jede Formalität bei einer Verunglückung im Lisenbahndienst, die den Tod im Kalenderjahr zur Folge hat, 200 Kronen ansgezahlt. Die einzige Bedingung, die daran geknüpft wird, ist die v o l l-ständige Bezahlung des Jahrbuches mit 1. Jänner 1914. Derjenige, welcher diesen Betrag nicht bar erlegt hat. würde bei einer Verunglückung leer ausgehen. Wir ersuchen daher unsere Kolporteure, bei jeder sich darbietenden Gelegenheit zu sorgen, dies den Kalenderkäufern mitzuteilen, damit nicht der eine oder andere Genosse durch Selbstverschulden um seine Prämie gebracht wird. Die Genossen Kassiere werden daher ersucht, nur jene Polizzen einzusenden, für welche der ganze Kalenoerbetrag erlegt wurde. Es ergeht an dte Genossen Kassiere das dringende Ersuchen, die einkassierten Gelder sofort mitsamt der dazugehörigen Polizze an die Administration einzusenden. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß der Deutsche Eisenbahnerkalender zur Gänze vergriffen ist und die bei uns einlaufenden Bestellungen nur nach Maßgabe der Retoursendungen effektuiert werden können. Wir bitten daher die Besteller, Reklamationen zu unterlassen, und diejenigen Kolporteure, die noch unverkaufte Kalender am Lager haben, uns dieselben so bald als möglich zur Verfügung zu stellen. Der Kalenderverlag. Versammlungsberichte. Das Berschnbpcrsonal und die 15 Millionen für die Eisenbahner. DaS gesamte dienstfreie Verfchubperfonal aller Wiener Staatsbahnhöfe hatte sich am Samstag den 22. d. abends im Hotel Franz-Jofefs-Bahn zu einer Massenversammlung zu-sammengefnnden, um zu der Verteilung der fünfzehn Millionen Kronen und zu der ungerechten Behandlung, die dem Verschub-personal zuteil wird, Stellung zu nehmen. Der geräumige Saal war schon vor Beginn der Versammlung überfüllt und viele konnten keinen Einlatz mehr finden. Die Versammlung, in der die unter dem Personal herrschende Erregung ununterbrochen in stürmischer Weise zum Ausdruck kam, nahm folgenden Verlauf: Genosse Adolf Müller erstattete das Referat. Er schilderte, wie die Regierung bisher infolge der erbärmlichen Haltung der bürgerlichen Parteien dem einstimmigen Beschluß des Abgeordnetenhauses vom 16. Dezember 1011, für die Eisenbahner achtunddreitzig Millionen für Aufbesserungen zu gewähren, bisher nicht entsprochen hat. Die unermüdliche Arbeit der Sozialdemokraten zwang den Eisenbahnminister bei der diesjährigen Budgetberatung int Juni dieses Jahres zu der Erklärung, das; von dem Restbetrag fünfzehn Millionen bis Ende 1915 zur Verwerdung gelangen sollen. Das Jahr ist bald zu Ende und noch immer ist von dieser Erklärung nichts verwirklicht, ja nicht einmal klar gesagt worden, was eigentlich gemacht wird. Dafür sind beim Gesamtpersonal bedeutende Verschlechterungen durchgeführt worden und sollen solche noch ' folge». Die Arbeitszeit wurde verlängert, die Dauer der Tag-;lohndienstzeit vor der Anstellung wurde für das Verschuv- personal und viele andere Bedienstete von anderthalb Jahren auf sieben Jahre ausgedehnt, die in der Dienstordnung gewährleisteten Rechte auf Ilnvertiirzbarleit der ständigen Bezüge in einer Gehaltskategorie wurden verletzt, indem man mißliebige oder durch die Reduzierung der Posten überzählige Bedienstete aus höheren in niedere Gehaltsgruppen versetzte ic. Nach einem Vorschlag der Personalreferenten im Eisenbahnministerium ist geplant, diese letzgenannie Verschlechterung und Rechtsverletzung für alle Zeiten festzulegen. Dafür will man einigen Dienerkategorien, auch den Verschieber», den Endgehalt von 1400 auf 1600 Kr. erhöhen; eine Maßnahme, die eine empörende Augenauswischerei ist. Von 66.000 definitiven Dienern standen 1912 mehr als die Hälfte, und zwar 39.556 Diener in den niedersten Gehaltsstufen von 1000 und 1100 Kr. Alle diese Diener brauchen bei den bestehenden dreijährigen Vorrückungsfristen 15 oder 12 Jahre, bis sie eine dieser erhöhten Gehaltsstufen erreichen können. In dem Ackit-unddreißigmillionenantrag ist für das Verfchubperfonal auch eine Verfchubzulage von 24 Kr. monatlich vorgesehen. An Stelle dieser Zulage will man eine Prämie einführen, die bereits probeweise in einigen Stationen durchgeführt wird. Mit diesem System wird vom Personal mehr Leistung verlangt, aber verdienen kann es dabei nichts, weil es darauf gerichtet ist, daß der Staat dabei nicht nur den Profit der Mehrleistung an Ersparnissen, besserer Wagenausnützung rc. hat, sondern auch noch 30 Prozent der ins Verdienen gebrachten Urämien. Dieses alles und vieles andere erregt das Personal mit Recht und die Gesamtheit der Eisenbahner steht auf dem übereinstimmenden Standpunkt, daß es so nicht mehr sortgehen kann. Personalkommissionsmitglied Geuoffe Decker besprach die Unmoral des Prämienshjtems. Wir haben die Prämie nicht abgelchnt, weil wir dem Eisenbahnministerium entgegen-kommen wollten. Dafür hat das Eisenbahnministerium unsere Abänderungsvorschläge, daß wir die Verrechnung der Prämien kontrollieren können, daß wir eine garantierte Mindestprämie bekommen u. s. w., als etwas, worüber man gar nicht reden kann, abgelehnt. Und zuletzt will man uns mit der Erhöhung der Endgehalte verhöhnen; eine Maßnahme, damit inan der Öffentlichkeit wieder erzählen kann, was für die Bediensteten alles getan wurde. Abgeordneter Toinschik besprach den Standpunkt des Eisenbahnministeriums, und zwar wird behauptet, daß die Organisationsvertreter die gewährten Verbesserungen niemals anerkennen wollen und die Bediensteten aushetzen. Ich stelle fest, daß wir gar nicht dazu kommen, das Personal aufzuhetzen. Wir haben stets anerkannt, daß das und jenes geschehen ist, aber die Hetzer sitzen im Eisenbahnministerium. Das beweist allein schon die Ratenpolitik und die Geheimnistuerei mit den fünfzehn Millionen. Ein kluger Unternehmer würde den Betrag auf einmal zur Verteilung bringen, weil dann die Bediensteten auch was davon hätten. Mindestens aber würde er seinem Personal offen sagen, was er machen will und was nicht. Im Eisenbahnministerium weiß man cs aber heute noch nicht genau. Sie haben für die Ratenbeträge, die 1914 und 1915 verwendet werden sollen, noch nicht einmal die Zustimmung des Finanzministeriums. Zn demselben Zeitpunkt, wo Verbesserungen vom Minister in Aussicht gestellt wurden, erscheint ein Amtsblatt des Eisenbahnministeriums und kündigt Verschlechterungen an. Es schaut so aus, als ob im Eisen-bahnministerium plänmäßig darauf hingecrrbeitet würde, das Personal in Erregung zu halten. Und dann wuudert man sich, daß das Personal unzufrieden ist. Abgeordneter Genosse Tomschik bespricht noch eine Reihe von Verschlechterungen, an welchen man die Fürsorge des Eisenbahnministeriums für das Personal so recht beurteilen kann, und sagt zum Schluß: Unter diesen Verhältnissen sind wir gezwungen, für all die Folgen, die naturgeinäß eintreten werden, die Verantwortung abzulehnen. Abgeordneter Max Winter: Die Haltung der Regierung in Ihren Angelegenheiten ist dieselbe wie überall. Es ist die traurige Fortwurstelungspolitik, die alles Vertrauen und jede Disziplin untergräbt. Man nennt uns Hetzer! Wir sagen darauf: Ja. wir Hetzen Sie auf, Sic sollen denken lernen! Da wird jeder sofort darauftommen, wie es mit ihm bestellt ist. (Stürmischer Beifall.) Der Vorsitzende Genosse Kneidinger brachte hierauf einen von Genossen Decker eingebrachten Antrag zur Abstimmung. ES wurde einstimmig eine Deputation gewählt, die die Aufgabe hat, vom Eisenbahnministerium zu verlangen, daß den Vertrauensmännern klar gesagt wird, was für das Ver-schubpersonal gemacht wird, und daß diese Bediensteten nicht mehr in der Lage sind, diese Situation länger zu ertragen. Mit einem Appell an die Ausdauer schloß Geuosse Kneidinger die gewaltige Kundgebung, die dem Eisenbahnministerium in unzweideutiger Weise zeige» wird, daß die Eisenbahner nahe dem Ende ihrer Geduld sind. Marburg II. Am 28. Oktober 1913 fand im Vereinslokal eine gut besuchte Zugsbcgleiterversarnmlung statt, in der die Delegierten der Reichs- und Südbahnerkonferenz ihren Bericht erstatteten. Genosse Hondl aus Wien sprach über den Ausbau des VertrauenSmännersystcrns und wies in seinen trefflichen Ausführungen nach, von welch großer Bedeutung deren Bestehen ist. Er appellierte an die Versammelten, zur Stärkung der Organisation ihr möglichstes beizutragen, um mit deren Hilfe eine Besserung unserer wirtschaftlichen Lage herbeizuführeu. Innsbruck IV. Am 24. November berichtete Genosse Jdl in einer maflenhaft besuchten Versammlung über die am 15. und 16. November in Wien abgehaltene Vertrauensmännerkonferenz. Schwarzenau. Am 9. November sprach hier in eine» gut besuchten Versammlung der Oberbauarbeiter, die auch zahlreich vom Wächterpersonal besucht war, Genosse H o s b a u e r. Als Hauptvertrauensmann wurde Genosse Bahr einstimmig gewählt. Als Vertrauensmann für Schwarzenau wurde Genosse Brunnlechner bestimmt. Wien-FünfhauS. Am 9. November fand im Hotel Fuchs eine sehr gut besuchte Zugsbegleiterversammlung statt. Auf de: Tagesordnung stand der Bericht über die Reichskonferenz der Zugsbegleiter sowie über die jüngsten Personalkommissionssitzungen im Direktionsbezirk Wien. Den Bericht über die Reichskonferenz erstatteten die Genossen Straftet und Wabitsch, jenen über die Personalkommissionssitzungen Wabitsch und Schober. Beide Berichte wurden von der Versammlung nach kurzer Debatte zur Kenntnis genommen und im allgemeinen die Zustimmung zu den gefaßten Beschlüssen und eingebrachten Anträgen erteilt. Zum dritten Punkt „Verschlechterung in der Stundengeldberechnung" sprach Genosse W a l I n c r, welcher aussührte, daß auf der Wiener Stadtbahn der monatliche Ausfall an Stundengeld bei den Zugsführern 9 bis 24 Kr., bei den Kondukteuren 7 bis 14 Kr. beträgt. In diesem Sinu sprachen auch die Genossen Gluttig (Heiligenstadt) und Jorde (Wicn-Westbahnhof). Die Versammlung wählte schließlich eine Deputation, bestehend aus den Genossen S t r a ß e r (Wien-Westbahnhof), _ Junerhuber (Wien Franz-Josefsbahnhof), Watzl (Wien-Hauptzollamt), K n o t t e k (Nußdorf) und SB a II n c r (Hütteldorf), welche im Punkt Stundengeldreduzierung bei der Staatsbahndirektion vorzusprechen hat, <9ti®e@e®eee@ooeeeeeeeeeeeeee®eee6®6e©e< * 6of6 „kiseubahuerheim" Rendezvousort aller Eisenbahner, ist seit Sonntag den 23. November der allgemeinen Benützung übergeben. Die Verwaltung des Eisenbahnerheims ersucht die Genossen, insoweit es die Möglichkeit gestattet, ihr Cafe zu besuchen nnd es zu einem Rendezvousplatz der organisierten Eisenbahner zu machen. ^ Aus den Organisationen. Bielitz. (Diskussionsabende.) Ab 1. Dezember werden die Diskussionsabende im neuen Vereinslokal, Restauration der Frau Grillich, Josefsstraße 11, abgehalten. Der nächste DiskussionSabend findet Mittwoch den 3. Dezember d. I. statt. Branowil,. Die Mitglieder werden ersucht, bei Einzahlungen stets das Mitgliedsbuch behufs Kontrolle vorzuzeige». Jene Genossen, die sich mit ihren Beiträgen im Rückstand befinden, werden aufgefordert, rechtzeitig nachzuzahlen, damit sie nicht ihrer erworbenen Rechte verlustig werden. Jeder möge sich be-mühen, seine Rückstände noch vor Jahresschluß zu bezahlen. Brüx. (V e r e i n S n o t i z.) Die testierenden Mitglieder werden aufgefordert, ehestens ihre schuldenden Monatsbeiträge »achzuzahlen, da sonst strenge nach den Statuten vorgegangen werden müßte. Gleichzeitig werden die Mitglieder ersucht, ihre Mitgliedsbücher behufs Revision an den Kassier Genossen Renner abzugeben. Das Vereinshcim befindet sich jetzt im Eafä Zentral. Graz I. (Südbahn.) Den Mitgliedern der Ortsgruppe Graz I (Südbahn) diene zur Kenntnis, daß die Ortsgruppenleitung ab 1. Dezember 1918 jedem Mitglied, das zwei Monate oder länger mit feinen Beiträgen im Rückstand erscheint, eine Verständigung in Form einer Bestätigung zukommen lassen wird, aus welcher das Mitglied ersehen kann, für welchen Monat feine Beiträge bei der Ortsgruppe emge-lausen sind. Damit soll bezweckt werden, daß eventuelle Fehler oder Jrrtümer sofort behoben werden können. Es soll das nicht als eine Forderung zur Nachzahlung aufgcfaßt werde», sondern lediglich den Zweck haben, falls das Mitglied selbst mit der Beitragsleistung im Irrtum ist oder der Subkasster oder Hauptkassier oder die Kontrolle bei der Einstempeliing der eingelaufenen Coupons einen Fehler gemacht haben, rechtzeitig ausgeglichen werden kann. Bisher mußte die Ortsgruppenleitung die Wahrnehmung machen, daß Mitglieder der Meinung waren, nicht mit ihren Beiträgen im Rückstand zu fein, in Wirklichkeit hat es sich aber heransgestellt, daß sich mehrfache Fehler eingeschlichen haben, wodurch die Mitglieder zwei bis drei Monate im Rückstand waren. Das soll m Zukunft durch die gegenseitige Kontrolle mit den neu angeführten Maßnahmen vermieden werden. Diese strenge Kontrolle seitens der Ortsgruppenleitung soll weder von den Subkassieren noch von den Mitgliedern selbst als ein Mißtrauen aufgcfaßt werden. sondern soll lediglich den Zweck verfolgen, um geordnete Verhältnisse herbeizuführen, was jedem Mitglied nur recht und billig jein^kaniu^ ^ Ortsgruppe die MöglichkM'A geben, zum Jahresschluß der Zentrale einen genauen Bericht über den Mitgliedcrstand zu geben, werden sämtliche Sub-kassiere aufgefordert, ihr möglichstes beizutragen, um von jenen Mitgliedern, welche mit ihren Beiträgen im Rückstand sind, selbe bis 10. Dezember hercinzubringen. Jene Mitglieder und Kollegen, welche noch keinen Kalender haben, können selben bis 15. Dezember zum Preise von Kr. 1°20 per Stück bei sämtlichen Kassieren haben. Ferner werden die Subkassiere ersucht, die Abrechnung für Dezember auch für die Kalender bis 20. Dezember an den Hauptkassier abzusühren. iilofterncuburg. (G c u c r a 1 v c r f a m m 1 u n g 5-bericht.) Bei der am 14. November abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Joses Müller. Obmann, Franz Marik. Stellvertreter; Josef Hahn, Johann Curda. Daniel Polzer, Franz Klima, Johann Stark. Ignaz Stupka, AuSschußmitglicder-, Karl Jelinek, Gustav Schulz. Kontrollore. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Josef Müller. Wien erst ratze 13, in Geldangelegenheiten an den Kassier Daniel Polzer, Franz Josefstraße 17, zu richten. Olierlcutrnsdorf. (S t e r b e k a s s e.) Sonntag den 7. Dezember um 9 Uhr vormittags findet in Scharffs Gasthaus in Oberlcutcnsdorf eine Versammlung statt. Sämtliche beteiligten Ortsgruppen werden ersucht, bestimmt wenigstens einen Delegierten zu dieser Besprechung zu entsenden. Sporitz. Es wird den Mitgliedern zur Kenntnis gebracht, daß bei der nächsten Monatsversammlung neben einem wichtigen Vortrag auch oer Bericht über die Zugsbegleiterkouferenz in Wien erstattet wird. Weiters werden die Genossen aufgefordert, ihre Mitgliedsbücher behufs Kontrolle mitzubringen oder umgehend an den Kassier abzugeben. Zahlreicher Besuch der Monatsversammlungen notwendig. Teschen. (DiskussionSabende.) Laut Beschluß der Ortsgruppenleitung findet jeden Montag im Vereinslokal (Arbeiterheim) ein Diskussionsabend statt. Die Mitglieder werden ersucht, sich an den Diskussionsabenden zahlreich mit den Frauen einzufinden. Tetfchen. Die Mitglieder werden ersucht, die Interims-karten und Mitgliedsbücher behufs Kontrolle an den Kassier abzugeben. Die testierenden Mitglieder werden aufgefordert, ehestens nachzuzahlen, damit der Jahresabschluß rechtzeitig an die Zentrale eingesendet werden kann und die Mitglieder ihrer Rechte nicht verlustig werden. Trieben. Am 9. November fand hier eine gut besuchte Versammlung statt, in welcher Genosse Werdn > k über „Zweck und Nutzen der Organisation" referierte. Triest I. In der am 31. Oktober 1913 stattgefundenen außerordentlichen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Andreas „ahn it, Obmann, Johann Sega, Stellvertreter; Friedrich Sn i barste, Kassier, Franz Stare. Stellvertreter; Richard Kaifer, Schriftführer; Alois Rebula, Franz Kl i„ne,Franz Udovi§, Andreas Feti, Adolf Stoikoviö Anton S u bclja, Johann K o l e n c, Anton PiPan, Christian Fnrla », Marius Pia n, Josef Hebein, Matthias K o z m a n, Johann Prclc, Ausschußmitglieder; Stephan Zuzzi T, Alois Koß, Revisoren. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind zu richten an den Obmann Andreas Bahnn, Triest, Grctta 118; in Geldangelegenheiten an den Kassier Friedrich S n i ö a r fc i c, Barcola 426 Bei Triest. TöppelcS. Die Mitglieder werde» ersucht, bei den Einzahlungen die Mitgliedsbücher behufs Revision vorzuzeigen. Jene Mitglieder, die sich mit den Beiträgen im Rückstand befinden. werden aufgefordert, nachzuzahlen, damit sie erstens ihrer bereits erworbenen Rechte nicht verlustig werden, zweitens daß der Zahlstellenleiter die Jahresabrechnung rechtzeitig an die Zentrale einsenden kann. Triest III. Bei der Generalversammlung am 3. November 1913 wurden folgende Genossen gewählt: Anton L o r e n z o n, Obmann, Rudolf K i r s ch n e r und Josef Katalan. Stellvertreter; Andreas Ja ne sch, Schriftführer, Josef P r u j a t e I j. Stellvertreter; Johann M i s l e i, Kassier; Julius KrajZek und Josef Paul in, Kontrollore; Karl Bizjak, Stephan Zigon, Paul Soncic, Franz Ku mctco, Alois uzzi, Anton P ezu n und Franz t cr81i, Subkassiere; Anton Bunz, Leopold Rie Andreas Schwarz, Anton D e p a u l i s, Franz 9 Ple- iter, ebr, Dominik Kleidernig, Josef S o m o l i f, Andreas M l a &, Franz R u st j a, Matthäus U h a n, Alois Z i d a r i L, AloiS P « lötö» Lorenz LeSnik, Anton Z lob ec, Anton Kinla, Andreas P o i q r, Rudolf Zavczetanik, Karl H e ö e-v a r, Ausschutzmitglieder. Sämtliche Zuschriften sind an Anton L o r e n z o n, Oberkondukteur in Triest, Via Giovanni Boccaccio 11, zu senden. Wie»». (Oesterreichische N o r d w e st b a h n.) Die Mitglieder werden ersucht, bei den am 2. und 16. Dezember im VereinSlokal, KetzlerS Restauration. XX, Rauscherstratze 5, stattfindenden Einzahlungen die Mitgliedsbücher behufs Revision mitzubringeiu Die testierenden Mitglieder werden aufgefordert, ehestens nachzuzahlen, damit der Jahresabschluß rechtzeitig an die Zentrale eingesendet werden kann. WolfSberg. An sämtliche Mitglieder richten wir das Ersuchen, bis 20. Dezember L I. die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle und Abstempelung an die Kassiere abzugeben. Weiter? ersuchen wir jene Mitglieder, welche im Rückstand sind, bis 20. Dezember den Rückstand zu begleichen, damit der Jahresabschluß ordnungsgemäß erledigt werden kann. Sämtliche Mitglieder sind im eigenen Interesse verpflichtet, die Beiträge allmonatlich pünktlich zu leisten, da eö sonst leicht Vorkommen kann, daß ein Mitglied drei Monate testiert und dann ohneweitertz als ausgetreten gilt, mithin alle erworbenen Rechte und Ansprüche verlöten gehen. Eingesendet. (Für Mffe Kufcril übernimmt j«hrigen Bestandes der Eisenbahnerorganisation ein BereinSabzeichen für die Mitglieder des Vereines anfertigen lassen. Diese Abzeichen sind, wie ihr ench selbst überzeugt habt, ein schöne« Viiinbol und heben sich in Form und Ausdruck in würdiger Weise von den sonst üblichen Abzeichen in vorteilhaftester Weise ab. Mit Stolz kann jeder Eisenbahner ein solches Symbol als Zeichen der Zugehörigkeit zur sturmerprobten Organisation tragen. Eö ist mannbar und eine Ehre, sich nach austenhin als den zu zeigen, der man ist. Das Vereinsabzeichen soll bei Reisen, Versammlungen und soustigeu Parteizusaiumenkiinften der Genossen als gegenseitiges Erkennungszeichen dienen, womit dokumentiert werden soll, das, sie der solidarisch verbundenen großen Familie angehören und ilir dienen. ES ist geradezu eine Pflicht, da ft jeder organisierte Eisenbahner dieses sinnreiche Kennzeichen besi«?t, an dem er gewis, seine Freude H<Ü, und wird es auch bei jeder passenden Gelegenheit tragen und in Ehren halten. Die BereinSabzeichen sind in deutscher und polnischer Sprache in Form von Krawattennadeln, Broschen und Mansche«enknüpfen zum Tragen im .Knopfloch hergestellt und können von den Ortsgruppen zum Preis von 1 Kr. durch die Zentrale bezogen werden. Die Mitglieder wollen diese Abzeichen durch die Vertrauensmänner der Ortsgruppe beziehen. _______________ Die Administration. Bahnrichter der Tiroler Südbahnlinie». Sonntag den 7. Dezember d. I. findet in Franzens-fcstc (BcmalterS Gasthaus) eine Konferenz der Bahnrichter der Südbahn (Tiroler Linien) statt. Alle dienstfreien Bahnrichter der Linie Kufstein-Ala sowie der Pustertalerlinie sind höflichst cingeladen. Die Tagesordnung wird rechtzeitig bekannt-gegeben. Beginn der Konferenz um 3 Uhr Nachmittags. Der Einberufe r. Bahnrichter und deren Stellvertreter, Achtung! Im Einverständnis mit der Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschafiSvereineS für Oesterreich in Wien beruft die Ortsgruppe Graz I für Sonntag den 7. Dezember 1913, 9 Uhr vormittags, in den Jnlienfälen (rote Veranda) in Graz, Eggenbcrge^straßc 10, nach § 2 des Versammlung^* gesetzeS eine gros-e Versammlung der Bahnrichter und deren Stellvertreter ein. Tagesordnung: 1. Berichte über die gegenwärtigen Gehalts-, Vorrückungs- und Dienstverhältnisse der Bahnrichter und deren Stellvertreter (Partieführer). 2. Wie kann deren gegenwärtige Lage verbessert werden? 3. Organisation, Agitation und Taktik. 4. Anträge und Anfragen. Alle Bahnrichter und Bahnrichterstellvertreter der Südbahn und der Nebenlinien in Steiermark und Kärnten werden hiemit höflichst ersucht, in dieser für sie hochwichtigen Versammlung bestimmt zu erscheinen. Achtung, Vertrauensmänner der Bahnerhaltungß-arbeiter in Wien, k. k. Staatsbahn! Donnerstag den 4. Dezember 1913 findet um 7 Uhr abends. XV, Löhtgasie 13, eine Besprechung statt. Ginberuf er: F. Schneider. Offene Anfragen. An das k. k. Eisenbahnministerium in Wie». Die Aushilfsbremser für die Strecke Krems-Mauthausen-St. Valentin erlauben sich diensthöflichst anzufragen, warum bei den Zügen 1316 und 1324 seit 1. Oktober 1913 las Tag-geld nach Klaffe B und bei den Zügen 1371 und 1372 daS Tag? geld nach Klaffe C! berechnet wird. Nachdem die Strecke Krems-Mauthausen-St. Valentin in die Klaffe 0 eingereiht und auch stets nach Klaffe C verrechnet und ausbezahlt wurde, so wird rnn gütige Aufklärung gebeten. Briefkasten der Redaktion. St. Veit a. b. Glau. Selbstverständlich. Auf Ihre Kosten. — F. Sepp, Wien. Wenden Sie sich an ein Bankhaus. — K. 28. Uns unbekannt. — ®. M. 11. Auch ein StatiouSvorstand Soll Jnventargegenstände nicht zu seinen» Privatgebrauch verwenden. Für erlangen gratis n»d franko. HSvrtretcr in größeren Stationen werben noifi gesucht. 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Ich gebe zu, daß ich selber schuld an diesem traurigen Zustand war, weil ich in meiner Jugend (»cwohnhciten angenommen hatte, die ich nicht wieder ablege» konnte und die allmählich diesen gänzlichen Zufammen-| bruch herbeisührten. Medikonieilte hotte» mir eine vorübergehende, äugen-blicflidie Wirkung; schon bald daraus war ich wieder ebenso! schwach wie vorher. Stuf ärztlichen Rat hin reiste ich viel, besuchte allerlei Badeorte, hielt gewissenhaft strenge Diät und tat kurz alle», mögliche, um nur die Straft wicdcrzugcwinncn, Ter flioiim gestattet mir hier nicht, auf Einzelheiten ritt,zu gehen: fo viel will ich nur verraten, das, ich schließlich doch eine Möglichkeit entdeckte, durch die ich kräftig wurde. Gleichzeitig besserte fick, meine Gesundheit im allgemeinen. Meine Stimmung wurde besser, mein Teint gesünder, meine Slugen schauten frischer, meine Nervosität verschwand und ich war in jeder Hinsicht wiederher-gcstellt. 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