Llliblichn LliMiitt. Redciction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 23. Montag, 28. Jänner 1878. — Morgen: Franz S. LB Hmt der Post: Ganzjähr. fl. 12. iklgen Insertionspreise' Ei»-'-altige Pelilzeile » 4 lr., bei iederholungen »3K. Anzeigen bi« S Zeilen L0 kr. ll.Zahrg. Die Ministerkrise. Die Demission des Ministeriums wurde Samstag dem Abgeordnetenhause offiziell zur Kenntnis gebracht. Nach Bekanntgabe des Einlaufes erhob sich Ministerpräsident Fürst Adolf Auersperg und machte in wenigen Worten dem Hause die Mitteilung , daß Se. Majestät die vom Ministerium erbetene Demission angenommen und dasselbe beauftragt habe, die Geschäfte bis zur Bildung des neuen Ministeriums fortzufiihren. Tiefe Stille herrschte während und am Schlüsse der Erklärung des Ministerpräsidenten. Präsident Dr. Rechbauer schlug sofort vor', die Sitzung zu schließen und mit Rücksicht darauf, daß die Minister beauftragt wurden, die Geschäfte einstweilen fortzuführen, die nächste für kommenden Dienstag anzuberaumen. Die Tagesordnung dieser Sitzung ist eine unbedeutende. Das Haus stimmte dem Vorschläge bei und ging in bewegter Stimmung auseinander. Dr. Rechbauer wurde zu Sr. Majestät dem Kaiser beschicken und begab sich gleich nach Schluß der Sitzung des Abgeordnetenhauses in die Hofburg, wo er ungefähr eine Stunde verweilte. Zunächst dürsten noch hervorragende Mitglieder der Reichsvertretung an das allerhöchste Hoflager berufen werden, damit Se. Majestät sich über Stimmung und Strömungen im Parlament direkt informiert. Während die „Presse" erklärt, Dr. Rechbauer habe über die Audien^ auch seinen intimen Freunden gegenüber vollständiges Stillschweigen bewahrt, will die „N. fr. Pr." wissen, Dr. Rechbauer sei von dem Monarchen nicht allein über die parlamentarische Situation, sondern auch über das Wehrgesetzprovisorium befragt worden. Er habe aus den Schwierigkeiten kein Hehl gemacht, welchen diese Vorlage begegne. Er soll in der Audienz auch seinen Vorschlag, sämmtliche Ausgleichs- differenzen einer von beiden Parlamenten entsendeten Deputation zuzuweisen, wiederholt haben. Die kursierenden Ministercombinationen erklärt die „Presse" für „mehr oder weniger gewagte" Erfindungen. Die ,,N. fr. Presse" hebt unter denselben jene hervor, welche den Fürsten Schönburg als Ministerpräsidenten, de Pretis als Handelsminister, Baron Scharschmid als Minister des Innern nennt. Das Finanzministerium würde einstweilen von einem Sectionsches als „Leiter des Ressorts" verwaltet werden. Von vielen werde auch Chlumecky für das Portefeuille des Innern kandidiert. Die Minister Glaser und Unger sollen ganz regierungsmüde sein und im nächsten Herbst ihre Lehrkanzeln wieder besteigen wollen. Zur orientalischen Frage. „Times" und „Daily News" wollen über die Friedensbedingungen im wesentlichen folgendes wissen: „Bulgarien soll Autonomie unter einem christlichen Gouverneur erhalten, inclusive der bulgarischen Gebiete südlich des Balkans. In Bosnien und der Herzegowina wird die Einführung von Reformen unter christlichen Gouverneuren zugesichert und in den übrigen türkischen Provinzen eine bessere Verwaltung garantiert. Rumänien, Serbien und Montenegro werden unabhängig ; Montenegro erhält einen Gebietszuwachs, aber infolge des Einwandes Oesterreichs keinen Seehafen. Ein Theil Beffarabiens, dann Batnm, Kars und Erzemm mit angrenzendem Gebiete würden an Rußland abgetreten werden. Eine Kriegsentschädigung wird in Geld, Gebiet oder anderer Weise geleistet. Die Dardanellenfrage bleibe der Erwägung der europäischen Mächte Vorbehalten. Im Oberhause gab Lord Beaconsfield folgende Erklärung ab: Da die Regierung ohne -------------------------------------------------------- -F Nachrichten inbetreff der Unterhandlungen Kriegführenden war und die Russen in einer Rich- A * tung vorrückten, wo die britischen Interessen Haupt-, , sächlich lägen, und da der Sultan andeutete, daß er bei der in Konstantinopel herrschenden Verwirrung seines Lebens nicht sicher sei, so wurde die Flotte beordert, nach den Dardanellen zu gehen. Zuvor wurden verschiedene Mächte benachrichtigt, daß kein Bruch der Neutralität beabsichtigt sei und die Flotte nur zum Schutze der britischen Unterthanen und deren EigenthumS sowie zur Wahrung der Interessen Englands nach den Dardanellen gesendet würde. Da inzwischen die russischen Bedingungen eingetroffen sind, welche eine Grundlage fiir den Waffenstillstand bilden, so wurde der der Flotte zum Abgehen ertheilte Befehl widerrufen. Lord Carnarvon erklärte, daß er schon seit einiger Heit mit den Ansichten des Kabinetts nicht übereinstimmte und deshalb wiederholt seine Demission gegeben habe. Bisher wurde dieselbe nicht angenommen, und habe er zuletzt am 15. d. demissioniert. Donnerstag demissionierte er wegen des Beschlusses, die Flotte nach Konstantinopel zu senden, und wurde diesmal seine Demission angenommen. Er glaubte, die Bewegung -er Flotte würde, wenn andere active Maßregeln folgen sollten, eine Abweichung von der Neutralität sein. Auch sei der Zeitpunn unglücklich gewählt, nämlich während der kritischen Heit der Unterhandlungen, wo eine Einmischung die Türkei ermutbigen konnte, den Krieg gegen das eigene Interesse fortzusetzen, und weil dieselbe als Drohung gegen Rußland aufgefaßt werden konnte. (Beifall von der Oppositionspartei.) Lord Beaconsfield antwortete hierauf, daß er, nach der Rede des Vorredners, nicht wisse, weshalb er resignierte, da die Regierung von ihrer Feuilleton. Das Telephon im Eisenbahndienste. Unter den vielerlei Berwendungsarten des Telephons dürste wol die im Eisenbahndienste als die wichtigste und interessanteste zu nennen sein; ist ja das Telephon gewissermaßen das Substitut des Telegrafen, da es, wo der letztere nicht funktionieren kann, sofort seine Stelle zu übernehmen in der Lage ist. Wenn auch der Haupttelegrafendienst zumeist von verantwortlichen, tüchtig geschulten Beamten versehen wird, so gibt es doch im praktischen Eisenbahndienste eine Menge von nicht vorher-zusehenden Zufällen und Ereignissen, deren sofortige Mittheilung an das untergeordnete Personale oder dessen Melkung an den Beamten von ungeheuerer Wichtigkeit ist und wo der Telegraf mcht Mitwirken kann. Bei der oft großen Ausdehnung der Bahnhöfe und der Verschiedenheit ihrer Manipulationsplätze muß die Erfindung des Telephons als eine wahre Wohlthat betrachtet werden, bestimmt, die Sicherheit des Personales und der Reisenden wieder um ein Beträchtliches zu erhöhen. Durch Errichtung von Sprechhütten für den Telephondienst auf größeren Bahnhöfen würde das gesammte manipulierende Personale in die Lage versetzt werden, ihre Meldungen auf die schnellste Art in die Platzinspection, den Sammelpunkt aller Meldungen, gelangen zu lassen, während hingegen der Beamte wieder seine Anordnungen auf ebenso schnelle Weise treffen könnte. Ist es schon für den Manipulationsdienst auf den Bahnhöfen wichtig, sich gegenseitig schnell und auch auf eine dem minder Gebildeten verständliche Weise zu benachrichtigen, so tritt dieser Vortheil auf eine in die Augen springende Weise beim Zuge auf der Strecke hervor, der allein auf sein Personale und die Streckenwächter angewiesen ist, um Nachrichten von sich geben zu können. Es dürste vielleicht nicht allgemein bekannt sein, auf welche Weise das Zugspersonale eines hilfsbedürftig gewordenen Zuges auf der Strecke Nachrichten in die nächste Station gelangen lassen kann, was hier erörtert werden soÜ. Es geschieht dies zumeist durch die Glockensignale „Maschine soll kommen" oder „Maschine mit den Arbeitern soll kommen", wodurch im elfteren Falle zugleich angedeutet ist, daß dem Unfalle blos ein Maschinengebrechen zugrunde liegt, während das letztere Signal entnehmen läßt, daß die Bahn durch Entgleisung, Achsenbruch rc. unfahrbar oder der Verkehr doch mindestens auf einige Stunden unter- brochen ist. Zur Abgabe dieser Signale hat sich der Zugsführer in das nächste WächterhauL zu begeben, wo ihm die Gelegenheit geboten ist, die Glockenschlagwerke in den beiden, der Unfallsstelle zunächst gelegenen Stationen in Thätigkeit zu setzen, worauf dann diese im gegenseitigen Einverständnisse das Nöthige zur Hilfeleistung veranlassen. Es ist einleuchtend, daß durch die bloße Signalisierung noch lange nicht alles gesagt ist, was sich auf der Strecke ereignet hat, und daß die erste Fahrt der Hilfsmaschine meistens nur eine Re-cognoscierungsfahrt ist, um sich über die Art des Unfalles zu informieren und hiernach weitere Anordnungen treffen zu können. Daß hiebei Zeit, sehr viel kostbare Zeit vergeht, ist nicht minder begreiflich, und diese oft von wesentlichem Einflüsse aus dem Verkehr der anderen Züge. Wie ganz anders gestaltet sich die Situation durch das Telephon. Wenn schon nicht jeder Personenzug mit einem mobilen Telephon ausgerüstet werden kann, so sollte jedoch mindestens jede Hilfsmaschine oder größere Station nnt einem solchen transportablen Fernsprecher versehen sein, welcher bei Hrlfsfahrten mitgenommen und auf der Strecke beim nächsten Wächterhause in die Mockensignal-^>tung eingeschaltet werden könnte, wodurch die Möglichkeit geboten ist, jedes Wächterhaus auf Politik nicht abgewichen sei. Die Regierung wünsche, die Vertragsverpflichtungen bezüglich der »»slrA zu eryauen, und war der einzige Zweck der Beorderung der Flotte in die türkischen Gewässer die Aufrechthaltung der britischen Interessen. Es gelang der Regierung, Egypten vor einer Invasion zu schützen. Die Regierung habe ihre Politik nie verändert, nur hinsichtlich der Methode mögen Differenzen bestanden haben. Die Mittel der Regierung hatten eine heilsame Wirkung, werden eine olche auch künftig haben und sind ein Theil einer eststehenden Politik, die die Regierung zu ver-olgen entschlossen ist, während sie jedoch Neu-ralität beobachten will. Wenn jedoch die Neu-ralität davon abhängt, die größten Interessen des Reiches unvertheidigt zu lassen, dann sei er nicht mehr für die Neutralität, sondern für die Interessen des Landes und die Ehre der Fürstin. (Beifall.) Auf eine Anfrage Granville's erklärt Bea-consfield, die Friedensbedingungen können nicht mitgetheilt werden, indem sie vertraulicher Natur seien. Ob eine andere Demission bestehe, sei es Regel, daß der Rückgetretene dies zuerst ankündige; er könne von dem Privilegium nicht abweichen. — Derby war im Oberhause nicht anwesend; es heißt, die Frage seiner Demission sei noch schwebend. Tagesneuigkeiten. — Eine hübsche Mitgift erhält Fräulein Hannah v. Rothschild in London, die mit Lord Rose-l'ery verlobt ist, nämlich fünf Millionen Pfund Sterling. Lord Rosebery hat die Anwartschaft auf die Güter und den Titel des Herzogs von Clevelaud. — Russische Greuel. Aus denr neuesten englischen Blaubuch, das eine wahre Schreckens-kammer bulgarisch-russischer Greuel bildet, ersieht man zur Genüge, wie es mit dem Humanitären Tugendheldenthum bestellt ist, das in die Rosengärten am Balkan als fahrender Ritter der beleidigten Unschuld einzog. Der Konsul Blunt berichtet an den Gesandten in Konstantinopel über 48 Dörfer, wo Massenmetzeleien durch Bulgaren und Kosaken stattfanden. Der Name jedes Mannes, jeder Frau, jedes Kindes, die als Opfer fielen, ist dem Konsul bekannt. Herr Blunt hatte die Angaben anfänglich für Uebertreibungen gehalten; nachträglich überzeugte er sich jedoch, daß es sich um ein „Ansrottungssistem gegenüber den Mnhame-danern diesseits des Balkan" handelt. In dem eine ebenso schnelle als einfache Weise in eine Telegrafenstation umzuwandeln, bei Unglücksfällen ein eminent Wichtiber Factor. Natürlich müßten eben in allen Zwrschenstationen permanent Telephone aufgestellt sein, ähnlich wie dies mit den Glockenschlagwerken der Fall ist. Ist inan aber in der Lage, jeden Personen-rug mit einem Telephon auszurüsten, gleichwie ,eder derselben mit einem chirurgischen Rettungskasten versehen ist — und es wäre nichts als der Kostenpunkt zu berücksichtigen, der eigentlich hierbei gar nicht erwogen werden sollte, — so würde alles Mittheilenswerthe gleich nach Abgabe des Hilsssignales telephoniert werden können, die Maschine brauchte nicht erst eine Reeognoscieruug vorzunehmen, sondern würde gleich anfangs, mit allem Nothwcndigen versehen, Hilfe leisten können. Es kann nicht Zweck dieser Zeilen sein, auf die technische Ausführung dieser neuen Signalisierung einzugehen, wir wollten nur auf den bedeutenden Fortschritt in der Eisenbahnsignalisierung aufmerksam gemacht haben, der durch Bells Erfindung dem reisenden Publikum zugute kommen würde, sollten sich die Eisenbahnverwaltnngen — und dies steht zu erwarten — eingehend mit der Anwendungsweise dieses neuen Verständigungsmittels befassen. Dorfe Mnflis allein wurden 135 Männer, 99 Frauen, > ^ Liavon waren srnnrn und Kinder in die Berge geschleppt, genothzüchtigt und dann in Stücke gehackt worden. Einem türkischen Statthalter wurden von Bnlgaren die Augen und Zähne ausgerissen. Am folgenden Tage gab der russische General Erlaubnis zur Plünderung aller Türken- und Judenhäuser. Jüdische Gefangene wurden gezwungen, Hundeblut zu trinken. Die siebzehnjährige Tochter des Großrabbiners wurde durch Bulgaren fortgefchleppt und entehrt. Massenhafte Nothzüchtignngen fanden statt — doch genug davon! Das ist die neue Kreuzfahrt zur Hagia-Sophia. Lokal- und ProviliM-Angelcgelcheiten. — (Auslosung der Geschwornen.) Für die am 11. Februar d. I. beim k. k. Landesgerichte in Laibach beginnende erste diesjährige Schwurgerichtssession wurden nachstehende Herren ausgelost: Als Hauptgeschworne: Franz Bernoth, Schneidermeister in Laibach; Johann Borstnik, Grundbesitzer in Dole; Matthäus Bremz, Zimmermeister in Laibach ; Josef Bruß, Grundbesitzer und Handelsmann in Unterloitsch ; Franz Burger, Nealitätenbesttzer in Adelsberg; Paul Cencelj, Landmann in Podmil; August Deisinger, Brauer in Bischoflack; Karl Defch-mann, Reichsrathsabgeordneter, in Laibach; Alexander Dreo, Handelskammerpräsident in Laibach; Franz Goltsch, Hausbesitzer in Laibach; Mathias Hafner, Besitzer in Dörfern; Anton Jerancic, Hausbesitzer in Laibach; Anton Kandnsso, Holzhändler und Hausbesitzer in Unterloitsch; Eduard Kottek, Uhrmacher in Laibach; Max Krenner, kommerzieller Leiter der krainischen Baugesellschaft in Laibach ; Josef Krenner, Besitzer in Krainburg; Karl Graf Lanthieri, Herrschaftsbesitzer in Wippach; Peter Lenassi, Handelsmann und Grundbesitzer in Oberlaibach; Johann Lene, Besitzer in Groß-Mannsburg; Johann B. Mally, Kaufmann in Nenmarktl; Johann Mathian, Möbeltischler in Laibach; Ferdinand Matschek, Hausbesitzer in Laibach; Rudolf Millitz, Hausbesitzer in Laibach; Franz Oreschek, Krämer in Laibach; Lambert Ritter von Pantz, Gewerksdirektor in Sava; Martin Petric, Grundbesitzer und Wirth in Tschewize; Franz Pröckl, Kürschner in Laibach; Josef Rebic, Grundbesitzer und Wirth in Berd; Anton Stare, Gutsbesitzer in Mannsburg; Ernst Stöckl, Handelsmann in Laibach; Franz Struckl, Hausbesitzer und Metzger in Laibach; Heinrich Schwingshakl, Kupferschmied und Hausbesitzer in Laibach; Johann Vilhar, Hausbesitzer in Laibach; Eduard Winter, Zuckerbäcker in Laibach; Franz Wurner, Hausbesitzer in Laibach; Lorenz Zdeschar, Hausbesitzer in Laibach; — ö. als Ergänznngsgeschworne: Joh. Berzin, Bäckermeister; Johann Frisch, Hausbesitzer; Karl Hinterlechner, Schuhmacher; Johann Jakopie, Hausbesitzer; Georg Janko, Hausbesitzer; Jakob Novak, Hausbesitzer; Barthelmä Podgoröek, Hausbesitzer; Johann Pod-kraischek, Hausbesitzer, und Franz Sark, Kleider-macher, — sämmtliche in Laibach. — (Personalnachrichten.) Der Herr Fürstbischof Dr. Pogacar hat Wien bereits verlassen und kehrt im Lause dieser Woche, nachdem unser Oberhirt seinen hochw Kollegen in Graz und Marburg Besuche abgestattet haben wird, nach Laibach zurück. — Herr Finanzdirektor Christ hat die Leitung der krainischen Finanzdireetion bereits ain 24. d. übernommen. — (Aus dem Bereinsleben.) Die vorgestrige Turnerkneipe empfing durch die erheiternden Prodnetionen der hier zufällig anwesenden Alpensängergesellschaft höheren Reiz. — Der hiesige Arbeiterbildungsverein veranstaltet am >0. k. M. im Glassalon der Citalniea ein Tanzkränzchen, dessen Neinerträgnis für Bildungszwecke dieses Vereines gewidmet werden wird. — (Eislauf) Am „Kern" fand sich gestern wieder eine ansehnliche Zahl von Freunden der Eisbahn aus allen Gesellschaftskreisen Laibachs ein. — (Di özesanv er ander ungen.) Tod-saue: ^n Wo>zo MW der dortige AdMtttlltraror Herr Math. Knhelj; in Idria der Herr Lukas Tukae, Pfarrer im Ruhestande, aus der Diözese Parenzo-Pola, geboren in Jdria am 17. Oktober 1805 ; in Schwanberg (Steiermark) am 21. Jänner P. Mansuet Lovsa, Priester im Kapnzinerorden, geboren in Bischoflack 1850. — (Pretiosenverkauf.) Am II. k.M. nachmittags um 3 Uhr werden im Aintslokale der Bezirkshauptmannschaft Littai Pretiosen im Schätzungswerthe von 236 fl. 25 kr. im Versteige-rungswege verkauft werden. — (Erfroren.) Der Lederermeister Johann Levstek aus Soderschiz begab sich, wie dem „Slo-venski Narod" erzählt wird, am 20 d. nach Laserbach, um Häute einzukaufen. Levstek hielt in einem Gasthanse Einkehr, nahm geistige Getränke zu sich, verspätete sich im Gasthause, trat um 7 Uhr abends seine Weiterreise an, verfehlte den Weg, verirrte sich im Walde und wurde am 21. d. morgeus erfroren — todt — anfgefnnden. — (Fasch ingschronik.) Der vorgestrige Unterhaltnngsabend in den Kasinovereinslokalitäten verlief wieder in animiertester Weise, es gelangten Klavier- nnd Gesangspieeen zum Vortrag, an dem Tanzvergnügen nahmen 60 Pqare Tbeil, die Mehrzahl der Damen erschien in Seidenroben mit langer Schleppe, die Gesellschaft trennte sich erst in vierter Morgenstunde. — Im Laüse der ersten' Mn Tage im Febrnar l. finden folgende Tanzunterhaltungen statt, u. z. am Freitag den 1.! Tanzkränzchen der Mitglieder des Männer- und Dn!' en-chores der philharmonischen Gesellschaft im Glassalon der Kasinorestauration (Damen in einfacher Toilette); Sainstag den 2.: Tanzünterhaltung der hiesigen k. k. Amtsdiener im Gasthause „zum Wasserthor" ; Sonntag den 3.: Kasinovereinsabend; Dienstag den 5.: Garxon- und Marqueur-Tanzkränzchen im Glassalon der Kasinorestanration; Mittwoch den 6.: geschlossenes Tanzkränzchen in der Kosler'schen Bierhalle; Samstag den 9.: Kasinovereinsabend und Tanzkränzchen der freiwilligen Feuerwehr in den Lokalitäten der alten Schießstätte; Sonntag den 10.: Ball der Militär-Veteranen in Laibach im Glassalon der Kasinorestanration und Arbeiterkränzchen im Glassalon der Citalniearestanration, — Der Bürgerball in Bischoflack war gestern zahlreich besucht und die tanzlustige Welt in Krainburg veranstaltet anfangs der zweiten Hälfte Februars einen großen Beifall. — (Der Kasinoverein in Rudolfswerth) übergab vor einigen Tagen seinen Jahresbericht pro 1877 der Oesfentlichkeit. Dieser Bericht enthält an erster Stelle einen Rückblick auf die socialen Verhältnisse in der Stadt Rudolfswerth. Die gesellschaftlichen Zustände waren bis zum Jahre 1838 ganz primitive, in engen Grenzen gezogene, das Bereinsleben erwachte zuerst im Jahre 1838 und erfuhr in den Jahren 1843, 1846, 1848, 1851, insbesondere im Jahre 1853. wesentliche Stärkung. Lebhaften Aufschwung nahm das Ver-einsleben in den Jahren 1855, 1863, 1865, 1873 und 1875; radieale Reform und Auffrischung erfuhr dasselbe im Jahre 1877, es wurden dieKasino-vereinslokalitäten erweitert und würdig ausgestattet, das Theater renoviert, das Lese- und Spielzimmer eingerichtet, ein Klavier und ein Billard ängekaust und anderes Wünschenswerthe beigeschafft. Die Mitglieder dieses Vereines können des dauernden Bestandes und eines gedeihlichen EmporblühenS dieses Vereines sicher sein. Im Verlaufe des Vereinsjahres 1877 fanden in den Vereinslokalitäten 2 Wohlthätigkeits-Konzerte, 8 Vereinsabende mit Mnsikproductionen und Theatervorstellungen. 3 Fa-schings-Tanzkränzchen und mehrere Unterhaltungen statt. Der Verein zählt 12 Direetions- und 72 Vereinsmitglieder. Directionsfunctionäre sind die Herren: Dr. Ferdinand Böhm, Karl v. d, Kastel, Johann Dejak, Franz Graf, Albert v Lehmann, Josef Ogoreutz, Johauu Pollak, Peter Prokop. Anton Riel, Dr. Johann Skedl, Johann Surz und Rudolf ^ v. Ullepitsch. Das Unterhaltungsprogramm pro 1878 signalisiert: einen Herrenabend, drei Geselligkeits-abende mit Tsmbolaspiel, ein Marien-Tauzkränzchen, eine Faschingslicdertafel, einen Vereinsabend mit Tanz und eine Fastnacht mit Narrenabend. — (Auszeichnung.) Den Herren Ge- brüdern Kirchner, Zither- und Saitensabrikanten in Wien, wurde für eine gemachte Erfindung zur Verbesserung der Zither von Sr. Majestät dem Kaiser die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. (Prüfung.) Am 11. Februar l. I. wird in Graz die Prüfung der Kandidaten aus der Staats- verrechnungswissenschaft vorgenommen werden. Gesuche um Zulassung zu derselben sind bis 7. k. M. an die Staatsprüfungskommission in Graz einzusenden. , < — (Die „Laibacher Schulzeitung'^) -ringt in ihrer heurigen zweiten Nummer an leitender Stelle einen Artikel, worin die dringende Nothwendigkeit zur Errichtung von Schülerbibliotheken nachgewiesen und betont wird, daß durch eine entsprechende Lektüre die geistige und moralische Bildung der Jugend wesentlich gefördert wird. Dieser Artikel legt großes Gewicht auf die Stärkung des patriotischen Gefühles. Daß es Sache des Lehrers rst, von diesen Bibliotheken das Schlechte fern zu halten, bedarf keiner näheren Erörterung. — An zweiter Stelle folgt, der Schluß nes Artikels „Zum landwirthfchaftlichen Unterrichte worin die Anlegung von Schulgärten empfohlen und die entsprechende Belehrung ertheilt wird, wie Baumpflanzungen vorzunehmen und welche Obstsorten auszuwählen seien. — An dritter Stelle folgt der Wortlaut der Ministerialverorduung, betreffend die Ergänzungsprüfung der Lehrer an Volks- und Bürgerschulen aus einer zweiten Landessprache. — Aus der Serie -er Lokalnachrichten citieren wir folgende: l.) In Franzdorf mußte wegen dort epidemisch herrschender Halskrankheit am 7. d. die Schule geschlossen werden. 2.) Das Versammlungslokale des krainischen Lan-deslehrervereines befindet sich derzeit im Hause Nr. >0 am Jakobsplatz, 1. Stock; es liegen dort 30 pädagogische Zeitschriften auf. — Diese Nummer bringt zum Schlüsse mannigfaltige Nachrichten über Turn-, Lektür-, Gesangsunterrichts-, Schulgärtenangelegenheiten und eine Revue über erledigte Lehrstellen in Kram, Kärnten, Steiermark und Niever-vsterreich. — (Volksschulwesen.) Der österreichische Unterrichtsminister hat in der Erwägung, um die Kenntnis der. Vorschriften über das Volksschulwesen in den zunächst berufenen Kreisen zu fördern, im Nachhange zu der Schul- und Unterrichtsordnung und zu den Normen über Lehrerprüfungen Anordnungen getroffen, welche die Durchführung dieser Vorschriften in den Bezirks- und Lokalkonferenzen dev Volksschullehrer, sowie die Einbeziehung der Volksschulgesetzkunde in die Reife- und Lehrbefähigungs-prüfuugen daüerM süheru sollen. Zu diesem Zwecke würde duM^dep Hchulbücherverlag in Wien ein „Handbuch der Reichsgesetze und Ministerialverord-nungen über das^ Polksschulwesen" herausgegeben, welches, den ZeitrMsir seit Erlassung des geänderten Grundgesetzes Reichsvertretung vom Olsten Dezember 1867 bis Ende 1877 umfaßt, die dermalen, in Kraft- stehendest Reichsvolksschulgesetze enthält und betreffenden Ortes auch Datum und Gegenstand der Lastdesgesetze, welche zu deren Dnrchfüh-rstng bisher erlassen wurden, citiert. Dieses Handbuch bringt weiter die das Volksschulwesen betreffenden allgemeinen Ministerialverordnnngen und Erlässe, die zunächst Anordnungen behufs Durchführung der Reichsvolksschulgesetze, dann Anordnungen, Welche innerhalb der eigenen Competenz des Unterrichtsministeriums in Volksfchnlangelegcnhciten mit allgemeiner Geltung erlassen wurden, enthalten. Wir finden in diesem Handbuche auch Verordnungen und Erlässe, welche zwar direkt nur die Durchführung Von Landesschulgesetzen betreffen, jedoch insoferne auch allgemeine Geltung haben, als sie sich auf Einrichtung des Volksschulwesens beziehen, welche in den einzelnen Kronländern nach materiell gleichen Grundsätzen geordnet sind. Zur unentgeltlichen Betheilung der Schnlaufsichtsorgäne und Volksschulen wurden 10,000 Exemplare dieses Handbuches aufgelegt. Für Kronländer, in welchen das Bedürfnis einer geordneten Sammlung der Landesschulgesetze und der Normalerlässe der Landesschulbehörde besteht, wird die Herausgabe von Ergänzungsheften zu dem besprochenen Handbuche vorbereitet. — (Urkundenfälschung.) Im Reclama-tionsversahren bei Durchführung des Wehrgesetzes ist ein Fall vorgekommen, daß ein zur Besorgung der Schreibgeschäfte für mehrere Ortsgemeinden bestellter Gemeindebeamte die den Reelamationsacten angebogenen Zeugnisse dahin gefälscht hat, daß er die Unterschrifteil der zur Ausfertigung derartiger Zeugnisse bernfenen und gesetzlich qualificierten Gemeindeglieder ohne Beiziehung der letzteren selbst den Urkunden beisetzte, mithin fingierte, und sogar auch die Naniensunterschrifteir der zur Bestätigung solcher Zeugnisse berufenen Gemeindevorstandsmitglieder theils mit, theils ohne Ermächtigung derselben beifügte. Abgesehen davon, daß ein solches Verfahren ungesetzlich und nach dem Strafgesetze zu ahnden ist, ist dasselbe nur zu sehr geeignet, Anlaß zu ungesetzlichen Militärbefreiungen zu geben. Die Gemeindevorsteher wollen sich gegenwärtig halten, daß im Sinne der Bestimmungen des 8 39 der Instruction zur Ausführung des Wehrgesetzes die Namensunterschriften auf den erwähnten Zeugnissen durch die berufenen Gemeindemitglieder in ihrer Gegenwart stattzufinden haben, weil sie in der Regel nur unter dieser Voraussetzung die Echtheit der Unterschriften zu bestätigen in der Lage sind; ferner, daß eine allfällige Ermächtigung von Gemeindebeamten oder anderen nach der Gemeinde-Ordnung zur Vertretung der Gemeindevorsteher nicht berufenen Personen zur Namensfertigung, beziehungsweise zur Beisetzung der amtlichen Fertigung des Gemeindevorstehers, dessen Unterschrift eine eigenhändige sein muß, unzulässig und nach Umständen strafbar ist. — (Sädbahnangelegenheiten.) Der Wiener Verwaltungsrath der österreichischen Südbahn hat sich über die Frage, betreffend die Demission des Generaldirektors Herrn v. Bontoux, mit dem Pariser Comite ins Einvernehmen gesetzt, beide Körperschaften, die Wiener und Pariser, aeceptieren die Rücktrittsbedingungen Bontoux', der Wechsel in der obersten Leitung der . Südbahn steht sicherem Vernehmen nach außer allem Zweifel. Die Bedingungen Bontoux' bestehen in folgenden Punkten: Voller Gehalt pro >878, Bezug der halbjährigen Tantieme, Function als technischer Konsulent des Pariser Comites durch 5 Jahre. Herr.v. Bontoux soll, wie der elektrische Draht aus Paris meldet, schon Samstag den 26. d. seine Stelle als Generaldirektor der Südbahn niederlegt haben — (Aus der Bühnenwelt.) Die kleine Dora Friese gastiert mit gutem* Erfolge auf der Linzer Bühne. — (Landschaftliches Theater.) Der vorgestrige Theaterabend brachte eine Novität hervorragender Qualität, nämlich Peter Newsky's vier-aetiges Schauspiel „Die Danischeffs." Die seinerzeit am.russischen Hofe gefeierte Schönheit „Gräfin Danischeff, eine von echt ru>sischem Despotismus beseelte Frau, will ihren einzigen Sohn, den letzten Sprossen des gräfliche» Stammes Danischeff, mit einer Dame von hoher Geburt, mit der Prinzessin Lydia Walanoff, vermalt wissen^ jedoch Gras Wladimir Danischeff hat sein Herz bereits seiner leibeigenen Ziehschwester „Anna" ge,Henkt.^ Der Conflict zwischen Mutter und Sohn soll durch ein Uebereinkommen gelöst werden, darin bestehend, daß Graf Wladimir das Schloß seiner Ahnen aUjogleich verlasse, Heeresdienste leiste und in der großen Lrielt Umschau halte; wenn er binnen Jahresfrist (eine Gesinnungen gegen „Anna" nicht geändert hätte, j würde die Gräfin-Mutter ihre Einwilligung zur Heirat Wladimirs mit Anna geben. Kaum hat Wladimir das Schloß seiner Ahnen verlassen, um in den Salons zu Moskau in Kreisen durchlauchtiger Schönheiten anderen Sinnes zu werden, zwingt die Gräfin Danischeff ihre Ziehtochter Anna, den leibeigenen gräflichen Pferdewärter Ofip zu heiraten; Anna muß sich den Befehlen der Gräfin fügen, Ofip sieht in der ihm angetrauten Anna die Erfüllung seines heißesten Wunsches. Graf Wladimir bewegt sich in den Salons der Prinzessin Lydia zu Moskau, weckt in der Brust der schönen Fürstentochter das Gefühl leidenschaftlicher Liebe, die jedoch von Wladimir kalt zurückgewiesen wird. Graf Wladimir empfängt Nachricht von der zwangsweise vollzogenen Verheiratung Anna's mit Ofip, verläßt den Militärdienst und Moskau, kehrt auf seine Güter zurück, tritt gegen seine Mutter und Osip leidenschaftlich auf. gibt seine gesteigerte Liebe gegen Anna kund; Anna hängt, obwol ihr die Uneigennützige, treuergebene Liebe Osips volle Achtung einflößt, mit Leib und Seele noch immer an Graf Wladimir, Osip bringt seiner Liebe immenses Opfer, er willigt in die beantragte Scheidung seiner Ehe mit Anna, die jedoch vom Zaren nicht bewilligt wird; Osip schreitet zu einem ändern Mittel, um Graf Wladimir mit Anna zu verbinden: er wird für die Welt und für die von ihm geliebte Anna todt, er geht ins Kloster. Die Handlung ist reich an effektvollen und Rührszenen; das Haus, nur schwach besucht, nahm die interessante Novität beifällig auf. Von den bei der Aufführung beschäftigten Bühnenmitgliedern müssen wir Frau Dupre-Hassel-wand er (Gräfin Danischeff) und Herrn Kraft (Osip) in erster Reihe nennen, beide spielten mit vollstem Verständnis, gediegen in Wort und Mienenspiel, mit entsprechendem Ausdruck. Herr Kraft leistete im dritten Acte Vorzügliches. Herr Hell-w i g (Graf Wladimir) spielte mit Feuer. Größeren Erfolg hätte die Vorstellung erzielt, wenn die Rolle der „Prinzessin Lydia" in die Hände des Fräulein Anselm und jene der „Anna" in jene des Fräulein N. Butze gelegt worden wäre. Herr Leuthold (Roger de Talde's) ließ das lebhafte, flexible, galante französische Blut vermissen. Die Herren Ströhl (Fürst Walanoff), Alberti (Zakaroff), Mailler (Graf Paul) und Laska (Iwan) wirkten lobenswerth mit. Der zweite Act — im Salon des Fürsten Walanoff, hätte größeren Effekt gemacht, wenn der herabhängende Luster geleuchtet hätte. Die Novität dürste ohne Zweifel eine baldige Wiederholung erleben. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Der Waffenfabrikant Werndl in Stadt Steyr (Oberösterreich) hat der Gemeinde Steyr Häuser und Grundstücke im Werthe von 104,000 fl. zur Gründung einer Armen-Versorgungsanstalt unter der Bedingung geschenkt, daß die übrigen Bewohner dieser Stadt mindestens das Doppelte obiger Werthsumme zu demselben Zwecke spenden. — Am 25. d. um 1 Uhr 4«> Minuten nachts verspürten die Bewohner zuSaifuitz in Kärnten ein heftiges Erdbeben. — In Tw eng richtete eine vom Tauern herabgestürzte Lawine großen Schaden an. ein Haus, zwei Stallungen und zwei Sennhütten wurden weggerissen, >4 Stück Rinder und 2 Schafe verschüttet. — Die Handels- und Gewerbekammer in Kärnten wählte die Herren Karl Hillinger zum Präsidenten und Leopold R. v. Moro zum Vize-Präsidenten. - Der Spar- und Vorschußkasseverein in Hermagor verrechnete im vergangenen Jahre ö',,0l1 fl Einnahmen und !>I,97^fl. Ausgaben, der Gesammt-Geldverkehr belief sich «uf ZOt,U-N fl., der Reingewinn ans 14«>n fl. — Die „Blätter für die Alpeiiländer Oesterreichs" konstatieren. daß die Wahlbewegung an» Anlaß der auch in Kärnten vorzunehinenden Landtagswahlen eher im Sinken als iin Steigen begr ffen ist. Diese Thatsache ist zu beklagen! Der Ci'iistitntwnaliSmnS darf nicht erkranken, er ist ja das B ind, welches die liberalen Staatsbürger aiieiiiande> kette, politischer Jndifferen-tismus ist der ärgste Feind des Constitutionalismus, er zeigt uns den Weg zum — Absolutismus. — In Klagenfurt soll eine Pferde-Ileischbank errichtet werden, um der armen Bevölkvcung billigeres Fleisch zu verschaffen. — In Klagenfurt wird am 15. k. M. ein Telegrafeu-Privatlehrkurs eröffnet. — Der Villacher Gefangsvereiu ist zu neuem Leben erwacht, er zählt bereits 35 Mitglieder. — Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses beantragte pro 1878 für Cultuszwecke in Kärnten ein Ordinarinm mit 74,000 fl. Die Bedeckung (Einnahmen des Religionsfondes) wurde mit 73,259 Gulden praliminiert. — In der Nacht vom 22sten auf den 23. d. wurde in das Posthaus am See -boden in Kärnten eingebrochen und eine Barschaft von 300 fl. gestohlen. — (Anstellungen bei Eisenbahnen.) AuS den von den verschiedenen Eisenbahngesellschaften Oesterreichs den betreffenden Staatsbehörden vorgelegten Verzeichnissen über die den anspruchsberechtigten Unteroffizieren in Gemäßheit des Gesetzes vom 19. April 1872 vorbehaltenen Dienstesposten wurde entnommen, daß bei den meisten Bahnen zur Erlangung der vorbehaltenen Dienstesstellen, namentlich in Bezug auf den Nachweis bestimmter Studien, Anforderungen gestellt werden, denen die Unteroffiziere in der Regel zu entsprechen nicht iu der Lage sind. Es wird nämlich zur Erlangung einer Beamtenstelle der Nachweis der Absolvierung einer Mittelschule (eines Obergymnasiums oder einer Oberrealschule), bei einzelnen Bahnen zudem eine Aufnahmeprüfung noch vor der Probedienstleistung gefordert. In der Erwägung, daß durch solche Anforderungen die Erreichung des durch das erwähnte Gesetz angestrebten gefammtstaatlichen Zweckes wesentlich erschwert wird, so wie im Hinblicke darauf, daß mehrere Bahnverwaltungen sich ohne Schädigung des Dienstes für Beamtenstellen bei den Hilfsämtern und für mindere Dienstposten nebst den Sprachkenntnissen mit einer Probepraxis behufs Einschulung und einer nachherigen Prüfung aus den Fachgegenständen nnd den Instructionen begnügen, ist dem Wunsche Ausdruck gegeben worden, Laß behufs Erlangung von Beamtenstellen im Kanzlei-und Manipulationsfache sowie von noch minderen Dienstesposten der in der Regel geforderte Nachweis bestimmter Studien bei allen Eisenbahnanstalten fallen gelassen und durch eine befriedigend zurück-gelegte Probepraxis von entsprechender Dauer mit nach deren Ablauf abzulegenden Prüfungen ersetzt werden. Aufruf. Das Präsidium der Gesellschaft vom Rothen Kreuze in Wien erhielt aus Konstantinopel das nachstehende Telegramm: „Das Centralcomite des Rothen Halbmondes macht angesichts der kritischen Verhältnisse der gegenwärtigen Lage einen dringenden Appell an alle kollegialen ComitLs vom Rothen Kreuze, an alle Wohlthätigkeitsanstalten und an die edlen Menschenfreunde aller Länder. Der massenhafte Zusammenfluß von Verwundeten auS allen Theilen des Reiches, der Andrang von fast 150,000 Flüchtigen der Bevölkerung, welche den Kriegsschauplatz verlassen haben, aller Existenzmittel beraubt, schaffen einen Zustand, welcher — angesichts der ganz unzulänglichen Mittel des Rothen Halbmondes — zu einer entsetzlichen Katastrophe führen muß. Das ottomauische Centralcomite zweifelt nicht, daß der Hilferuf, den es hiermit an das Menschlichkeitsgefühl der ganzen Welt ergehen läßt, allgemeine Theilnahme erregen wird, und wendet sich deshalb vertrauensvoll an Ihre Großmuth, um eine pecuniäre Unterstützung zu erflehen, ohne welche dasselbe hilflos dem Elende von Tausenden von Opfern gegenüber stehen würde, welche täglich dem Hunger und der Kälte erliegen. Je rascher Sie unserem maßlosen Elende zu-hilse kommen, desto größer ist Ihr Verdienst um die Humanität. Der Präsident: Aaris Bey. Der Schatzmeister: Foster. Der Sekretär: Feridoun." Der österreichische patriotische Hilfsverein in Wien fand diesem herzerschütternden Nothschrei nichts hinzuzufügen, als die dringende Bitte, daß er erhört werden möge, nnd die Versicherung, daß wir bereit sind, Spenden in Geld und Materialien aller Art zu übernehmen und unverzüglich auf die verläßlichste Weise nach Konstantinopel gelangen zu lassen. Indem wir diesem Aufrufe entsprechenden Raum in unsereni Blatte gewähren, fügen wir demselben bei, daß sich der Ausschuß des hiesigen Frauenvereines für verwundete Krieger (Vorsteherin: Frau Antonia Freiin Codelli-Schmidbnrg, Anerspergplatz Nr. 4, 2. Stock) bereit finden dürfte, Geld- und Materialspenden zu obigem Zwecke iu Empfang zu nehmen uud an den Wiener österreichischen patriotischen Hilfsverein weiter zu befördern. Witterung. Laibach, 28. Jänner. Heiter, sehr schwacher O. Temperatur: morgens 7 Uhr — 5 4°, nachmittags 2 Uhr-t-0 8° 6. (1877 10°; 1876 — 4 6° 0.) Barometer im Steigen, 734 14 ww. Das vorgestrige TageSmittel der Temperatur — 0 6°, das gestrige — 3'1», beziehungsweise um 10" über und 17» unter dem Normale. Verstorbene. Den 26. Jänner. Maria Tamer, Zigarrenfabriks-arbeiterin, 23 I., Zivilspital, xeritooitis uvivers. p. Den 27. Jänner. Katharina KerMnik, Private, 44 I., Zivilspital, x»r»Ixsis xroeressiv». Lebensmittel-Preise in Laibach am 26. Jänner. Weizen 9 fl. 59 kr., Korn 6 fl. 40 kr., Gerste 5 fl. 85 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 40 kr., Hirse 5 fl. 85 kr., Kukurutz 6 fl. 80 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr, Schweinsett 80 kr., Speck, frischer 66 kr., geselchter 72 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 3 kr. per Stück: Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 52 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schweinfleisch 46 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 23 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C -Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 31. Jänner 1878 stattfindenden Licitationen. Reass, 3. Feilb., Jevnikar'sche Real., Großtscheruelo, BN: Sittich. — Reass. 3. Feilb., ZupauM'sche Real., Gumbische, BG. Sittich. — Relic. Germ'scher Real., Zagorica, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Janier'sche Real., Jlova-gora, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb., Zormann'sche Real., Tupalitsch, BG. Krainburg. — 3. Feilb., Zadnik sche Real., Novipot, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb., Ruzzier'sche Fahrnisse, Senosetsch, BG. Senosetsch. — Relic. Kojar'scher Real., Zagorica. LG. Großlaschiz. . Theater. Heute (ungerader Tag): Z'im Bortheile der Schauspielerin Klara Hasselwander: Böse Zungen. Schauspiel in 5 Acten von Dr. Heinr Herr Ströhl.) einrich Laube. (Regie: Telegramme. Konstantinopel, 26. Jänner. Es heißt, die Friedenspräliminarien wären heute in Kasanlik unterzeichnet worden: die Unterzeichnung des definitiven Vertragsinstruments soll in Adrianopel erfolgen. Die Polizei verbot den Tscherkessen und Baschi-BozukS das Waffentragen. Athen, 26. Jänner. Abends sammelten sich vor den Hotels DeligeorgiS, Trikoupis, Zaimis und KumunduroS circa 10,000 Personen an und warfen die Fenster ein. Der König haranguierte die Menge und forderte sie zur Ruhe auf. Die Armee ist consigniert. Strenge Maßnahmen sind ergriffen. sr v, » ». Lw IUvitn^ äea 1. kedrusr virä Xr. 9 (vom 4. kedriisr) io ösrlia »asxexsdea. — LesteUiiogeu »uk äks Isaksiiäö tzuki-tsl veriisa »aob kortvädreuä von »Iloo LucdiiLiilsrlc 25 kk. oäer 7b Kr. v. V., wit krsneo-kostverselläullg I ü. 5 Kr. Kmyltidienst. Ein im Schreibgeschäfte sehr routinierter junger Mann wünscht als in einer Advokaturskanzlei gegen sehr mäßiges Honorar ausgenommen zu werden. Anträge übernimmt F. Müllers Annoncen-Bureau (Herrengaffe 6.) (33) 2-1 Großer Ausverkauf von Resten, so auch billigster Verkauf des gut sortierten Warenlagers bei (17) 13—7 !lajtua,»-Otkigati»»«»- «» ». iiant«». «rebitanstalt s.H.n.S. ««compte-Ges., n.S. . Rationalbant......... Aeti«» »Tra„x,»t «lföld-Babn ..... NL— Donau - Dampfschiff - 3»S'— Tlisobeth-Westbabn . IS1 Ferdinaubs-Nordb. . ISS5 8ra»z,gosq>h»Bahn . 130— Galij. Larl-Lndwigb. »4L— Lemberg-Tzernowitz- iS»— L>«»d-»eseUsch»st . . SN Ware «»-90 67-LU 7S0L iss — ivg'- tis so I«L — IS7S0 8L ro 7LS0 77^7» 7S'S« IVS 7S 77'7L Si8 7« SIS— 8i - - . kondon . . ..... Dukaten............. iO Franc» .......... tvo d. Rkichimark . Silber.............. «eld »il — IIS — 7SL0 113— I« so 8»'«0 S»,0 8,^7» l-LO 10» 85'« ioa St.-»» St'7S IS1-7L III L! »» « i«.u >^> IS«> II««> »15 »4S I«» — War lll so II8SV »re- so— in-— io» ro 8S'»0 »S-tO s« s» IOL-75 8«— Ivor« SSL« er — ILL»5 I II 7» S4S« ISI w l> «o 4« I»'» Telegrafischer Kursbericht am 28. Jänner. Papier-Rente 64 35. — Silber-Rente 67 30. — Gold-Rente 75 30. — 1860er Staats-Anlehen 115-—, — Bank» actteu 814. — Kreditacticn 230 50. — London 117 75. — Silber 102 90. — K. k. Münzdukaten 5 55. — 30-FrancS-Stücke 9 41'/,. — 100 Reichsmark 5815. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.