Macher NöcchMatt. Nr. V. Inhalt: 79. und 80. Gesammthirtenbrief der Erzbischöfe und Bischöfe Oesterreichs anläßlich des 50 jährigen Bischofsjubiläums Seiner Heiligkeit, Papst Leo XIII. (deutsch und slovenisch). Zr 4]; -} 4 fc 1^ * 1892. ........... •zp» •'J'»»•'JN.vJn. 79. Oie Illlterzeichlieterl Erzbischlisk nni Zischilse Oesterreichs entbieten den Gläubigen ihrer Diöcesen Arieden, Keit und Segen, in Jesus Wristns unserem Kerrn. Geliebte im Herrn! Ein heiß ersehntes Ereigniß bietet uns den Anlass, neuerdiugs gemeinsam zu euch zu sprechen: der fünfzigste Jahrestag einer Bischofsweihe. Dieses bischöfliche Jubiläum foll aber nicht bloß in Einer Diöeese, nicht bloß in Einem Lande, allenthalben vielmehr als ein Familienfest der katholischen Kirche gefeiert werden, weil Gottes Vorsehung denjenigen, der am 19. Februar 1843 ein Nachfolger der Apostel wurde, seitdem zu noch Höherem aus-ersehen hat, zum Nachfolger des Hl. Petrus, des Oberhauptes der Apostel. Ein bischöfliches Jubelfest ist es, das wir feiern; wir feiern es aber darum, weil der, welchem nnfer Jubel gilt, unser Papst ist. Festfreude geht durch die Weltkirche, deuu es gilt den Hl. Vater zu ehren. Christus hat das Papstthum gestiftet, das bischöfliche Amt eingesetzt und hat beide für immerwährende Zeiteu zur Einheit des apostolischen Amtes verbunden. Von beit hl. Aposteln an bis auf uns, eure Oberhirten, haben gar viele nach einander das bischöfliche Amt innegehabt; die Vorgänger alle sind aber mit ihren Nachfolgern verknüpft durch das Baud der rechtmäßigen Nachfolge und der Zugehörigkeit zu eiu und dem nämlichen Mittelpunkte der Kirche, dem Papst. Zahlreich sind auch unsere Mitbrüder im bischöfliche« Amte, die gegenwärtig die Herde Christi regieren; alle aber sind in gleicher Weise dem Nachfolger des hl. Petrus zu Gehorsam verpflichtet und ihm in Gehorsam ergeben, und darum alle mit einander verbunden. In hochgeweihter Stunde, beim letzten Abendmahle, als den Abschiedsreden des Heilandes sein hohenpriesterliches Gebet sich anschloss, betete er für seine Apostel: „Vater, bewahre sie in deinem Namen . . . ., damit sie eins seien, wie wir."1) Die nahezu neunzehnhundertjährige Geschichte des apostolischen Amtes oder der römisch-katholischen Hierarchie steht vor uns als ein offenbares Zeugnis für die Er-hörnng jenes Gebetes. Und ist in der Gegenwart die menschliche Gesellschaft auch vielfach zerrissen und zerklüftet, bedrohen auch Furcht und Feindschaft die Eintracht und den Frieden, entzweien auch Neid und Hass Stände und Stämme, Völker uud Reiche, so 16 bleibt diesen tieftraurigeii Erscheinungen gegenüber um so trostvoller die Einheit des Glaubens, des Gehorsams und der Liebe, welche im Reiche Christi die lehrende und die hörende Kirche umfängt, die Gläubigen mit den Priestern und Bischöfen vereint, Gläubige aber, Priester und Bischöfe mit dem Papst. Das Bischofsjnbiläum unseres Hl. Vaters ist ein willkommener Anlass, abermals vor den Augen der Welt die katholische Einheit zu bekennen und zu bethätigen. Damm sei der Inhalt unseres gemeinsamen Hirtenwortes an euch die Einheit, um die Christus gebetet, zu der er selbst die bischöfliche und die päpstliche Würde im apostolischen Amte zusammengefaßt hat. Christus ist gekommen, um Lehrer und Erlöser aller Menschen zu sein. Seine Offenbarung und seine Gnade schließt niemanden aus, ist allen geschenkt. Allein nur wenige haben seine Worte vernommen, während doch alle ihn hören sollen. Gar bald hat er die Erde verlassen, und dennoch will er der Heiland aller Menschen sein und für alle gilt das Gesetz: „In keinem anderen ist Heil"?) Wenn er nun zum Vater heimkehrte, was sollte aus seiner Lehre werden, und was ans seiner Gnade? Lehre und Gnade sollten zu allen Völkern gelangen, bis an das Ende der Welt Bestand haben, allen Verfolgungen Trotz bieten, alles irdische überdauern. W e r kann, wer darf an die Aufgabe sich wagen, dieselben den Völkern zu übermitteln? Zwölf arme Männer von niedriger Herkunft und geringer Bildung haben im Aufträge des Heilandes dieses Werk begonnen. Bevor nämlich der Heiland schied, hat er eine immerwährende Stellvertretung eingesetzt und beglaubigt: das apostolische A nt t. Diesem Amt hat Christus feine Lehre übergeben und seine Gnade; er hat es dazu berufen und bestellt, dass es das von ihm gegründete Reich, seine Kirche, über die ganze Welt ausbreite. Vermittelst dieses apostolischen Amtes wollte Christus überall seine Lehre verkündigen, seine Gnade spenden, seine Kirche regieren. Zu allen hat er die Apostel gesendet und alle, die den Heiland suchen, hat er selbst an das Amt der Apostel gewiesen. Damm umkleidet er dasselbe mit göttlicher Hoheit, leiht ihm sein eigenes Ansehen, verspricht ihm seinen immerwährenden Beistand. Wie Christus vom Vater, so sind die Träger des apostolischen Amtes von Christus gesendet; wie Christus als Mittler erscheint zwischen Gott und der sündigen Menschheit, so die Träger des Apostelamtes als Mittler zwischen Christus und der erlösten Menschheit nach ihm. Das hl. Evangelium erzählt uns, mit welcher Sorgfalt unser Herr das apostolische Amt vorbereitet, wie er es vor seiner Himmelfahrt feierlich eingesetzt und insbesondere dessen Einheit verheißen und ungeordnet hat. I. Große Mengen des Volkes strömten dem Heiland zu, suchten ihn auf und begleiteten ihn auf seinen Wanderungen. Viele kamen und haben ihn wieder verlassen. Manche kamen, folgten ihm nach und find ihm treu geblieben. Sie wurden feine Jünger. Einige aber hat er selbst auserkoren und herbeigerufen. Es sind dies die zwölf Apostel. Folgten sie ihm auch willig und unverzüglich/) so erinnerte doch der Herr mehrmals daran, dass die Wahl und der Ruf von ihm ausgegaugeu waren.2) Er nahm ihre Erziehung ganz in die Hand, ermahnte und nnterwies sie. Scharen folgten und lauschten ihm, "aber diesen bevorzugten Schülern schenkt er besondere Aufmerksamkeit. Er hilft ihrem Verständniß nach, ihnen gibt er es, „die Geheimnisse des Gottesreiches zu verstehen. “3) Bald kam der Tag, wo die Absichten des Herrn klarer hervortraten. Er ernannte die Zwölf zu seinen Aposteln.4) —Noch sagte er nichts von den künftigen Rechten und Pflichten und Aufgaben des Apostolates. In fürsorglicher Liebe beginnt er die Einführung in das Apostelamt nicht mit dem, was erdrückend groß und gewaltig, sondern mit dem, was leicht und lieb ist. Er bestimmte, dass die Zwölf bei ihm blieben, ') Matth. 4, 20. Mr. 1, 18. Luk. 5, 28. *) Mr. 3, 13. Joh. 6, 71; 15, 16. =) Mr. 4, 11. Luk. 8, 10. *) Matth. 10, 1. ff. Mr. 3, 13. ff. Luk. 6, 12. ff. und dass er sie zum Predigen ausschickte. *) Ju seiner gnadenreichen Nähe wollte er sie halten, um sie allmählich so heranzubilden, dass sie au seiuerstatt des Hl. Amtes walten könnten. Mit kleinen Anfängen, in engen Grenzen sollten sie beginnen, dereinst aber sollte die ganze Welt ihr Arbeitsfeld sein. Ganz innig vereint der Heiland die Apostel mit sich, mit seiner Person und seinem Werk. Von sich sagte er: „Ich bin das Licht der Welt",2) oder: „So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt" 3); zu den Aposteln sprach er: „Ihr seid das Licht der Welt"?) Wiederholt versicherte er die Apostel: „Wer euch verachtet, verachtet mich", „Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf", „Wer euch hört, hört mich"?) Wir können, Geliebte im Herrn, nicht länger bei den zahlreichen Erweisen der Huld verweilen, durch welche die Apostel von unserem Herrn zu ihrem einstigen Berufe erzogen wurden. Erinnern wir uns mm daran, wie Christus das apostolische Amt wirklich eingesetzt und dabei insbesondere dessen Einheit vorbereitet und angeordnet hat. II. „Christus liebte die Kirche", sagt uns der heilige Paulus?) Das nämliche sagt uns jedes heilige Kreuzbild, dem: für seine Kirche ging Christus in den Tod. Das nämliche sagt uns jedes Gotteshaus, und dort vor allem die Gegenwart Christi im allerheiligsten Saerament des Altars. Ja alles, was Christus gethau und gelitten hat, galt seiner Kirche. Welch ein erhabener Augenblick muß es also gewesen sein, als unser Herr und Heiland zum erstenmal von dieser Liebe seines Herzens gesprochen hat.7) Es war bei Cäsarea Philippi, da fragte er seine Jünger, für wen die Welt ihn halte, und für wen sie ihn auseheu. Petrus antwortete: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes". An dieses unvergängliche Bekenntniß schloss unser Heiland eine unvergängliche Verheißung. Das hehre Bild seiner heiligen Brant, der katholischen Kirche, stand vor seinem göttlichen Blicke. Er preist sie als die glorreiche Siegerin, an der alle feindseligen Gewalten zu Schanden werden; sowohl die still arbeitende Macht der Vergänglichkeit, wie auch laut tobende Verfolgung: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen". Den sie steht nicht auf unsicherem, schwankendem Boden, sondern auf dem Felsen, de» Gott zur Grundlage ihrer Festigkeit und ihrer Einheit gemacht hat. Weder die Vergänglichkeit, noch irgend eine Verfolgung kamt gegen die Kirche anfkoinmen; Gott selbst hält den Felsen und hütet ihn. Wie Christus der Herr die übrigen Apostel felbst erwählt und berufen hat, so vor allem den Simon, Jonas Sohn. Ihm aber gab er zugleich einen neuen Name». Kephas oder Petrus, d. i. Fels, sollte er heißen. Dort in Cäsarea Philippi offenbarte der Herr, was dieser Name bedeutet: „Du bist Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Und dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was immer du binden wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gebunden sein, und was immer du lösen wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gelöset sein." Erwäget, Geliebte im Herrn, die Erhabenheit dieses Augenblicks, die Bedeutung dieser Worte, die unermessliche Tragweite der Anordnung, die hier getroffen wurde. Hier ward die Einheit der Kirche für alle Zeiten festgestellt und darauf ihre Unvergänglichkeit gegründet. Auch die audereu Apostel und deren Nachfolger dürfen „binden und lösen"/) als kirchliche Obrigkeit haben sie eine wahre Regiernngsgewalt empfangen; der hl. Petrus aber und seine Nachfolger haben mit den Schlüsseln des Himmelreiches die oberste Regiernngsgewalt im Reiche Gottes erhalten. Dadurch wird das apostolische Amt ein wahrhaft einheitliches, das Papstthum der Grund- und Eckstein aller kirchlichen Einheit und Unvergänglichkeit. Gott selbst hat es verbürgt und die Sorge dafür auf sich genommen dass dieser Grund- und Eckstein niemals wanke, noch je vergehe. 16* Abgeschlossen wurde die Einsetzung des apostolischen Amtes nach dem Tode des Herrn vor seiner Himmelfahrt, und Petrus erhielt die Fülle der apostolischen Macht. Der auferstandene Heiland, der Sieger über die Welt und über die Sünde, über den Tod und über die Hölle, erscheint mit sichtbaren und greifbaren Siegeszeichen der verklärten Wundmale den Aposteln; ihnen, seinen Gefährten und Genossen widmet er die 40 Tage vor seiner Himmelfahrt; das Reich Gottes ist der vornehmste Gegenstand seiner Unterweisungen?) Klarer und deutlicher spricht er hier von der Größe und Dauer und Herrlichkeit seines Reiches, von den Rechten und Pflichten und Aufgaben des Apostolates, denn er sagt: „Wie mich der Vater gesendet hat, so sende ich euch“.2) Fragen wir, tuohitt und wozu der Heiland seine Apostel sendet, so geben seine eigenen Worte Aufschluss: „Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sic“,3) „Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium allen Geschöpfen“?) „Lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe".5) „Ihr werdet mir Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde.“3) Sie sollen also allen Menschen seine Lehre verkünden, seine Gnade spenden und seine Kirche erbauen. Die Hilfe aber, welche der Herr seinen Aposteln zu diesem, alle Menschenkraft überragenden Werke verliehen hat, ist der Heilige Gei st. Er wird sie in alle Wahrheit einführen?) dafür Sorge tragen, dass sie die Lehre Jesu in Treue bewahren, in Unfehlbarkeit lehren;8) er wird in alle Ewigkeit bei ihnen bleiben?) III. Alle diese Worte reichen weit über den Tod der Apostel hinaus; an sie, aber auch an alle ihre rechtmäßigen Nachfolger sind sie gerichtet. Blicket zurück, Geliebte im Herrn, auf die lange Reihe unserer Vorgänger, blicket hin in die Zukunft auf unsere Nach-folger im bischöflichen Amt, an uns alle ist der Auftrag des Herrn ergangen, an uns seine Sendung, auch uns ist sein Beistand zugesagt. Eins aber sind wir alle in der Einheit des apostolischen Amtes, weil wir dem obersten Hirten der Kirche und Stellvertreter Jesu Christi freudigen Gehorsam leisten. Ihm ist das Recht verliehen, die ganze Herde als seine eigene anzusehen, und die ganze Herde Christi, Bischöfe, Priester und Laien sind ihm unterworfen. Denn sein eigenes göttliches Hirtenamt war es, das Christus dem hl. Petrus und dessen Nachfolgern übertragen hat, als er in feierlicher Weise zu ihm sprach?: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ Christus selbst ist also der Ursprung sowohl des apostolischen Amtes überhaupt, wie insbesondere der Einheit desselben. Er hat diese Einheit als unwandelbares Grundgesetz der Kirche verkündigt, um ihre Erhaltung inbrünstig gebetet, er bewahrt sie durch seinen allmächtigen Beistand. Nachdem aber der Heiland für die Einheit des apostolischen Amtes zum Vater gebetet hatte: „Bewahre sie in deinem Name», damit sie eins seien,“ wandte im hohenpriesterlichen Gebete sein Blick und sein Herz sich der Einheit seiner ganzen Kirche zu: „Aber ich bitte nicht für sie allein, sondern auch für diejenigen, welche durch ihr Wort an mich glauben werden; damit Alle. . . vollkommen Eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast".2) Sehet, Geliebte im Herrn, welche große Bedeutung unser Herr der kirchlichen Einheit zumisst. An ihr soll man erkennen, dass er vom Vater gesendet ist als Erlöser aller Menschen; an ihr erkennen, dass seine Gemeinde ein Werk Gottes, seine Kirche die Heilsanstalt Gottes ist. Wer dieses Zeichen versteht, und der Einheit der Kirche sich anschließt, der folgt dem Rufe des Heilandes, der wandelt nicht in der Finsterniß des Jrrthums, sondern im Lichte göttlicher Wahrheit, nicht auf dem vielbetretenen Wege des Verderbens, sondern auf dem Himmelspfade, den Christus uns erschlossen hat. Wer aber das Zeichen, das Christus gegeben, nicht verstehen will und sich von der kirchlichen Einheit trennt, der trennt sich von der Einheit Christi und trennt sich von Christus selbst. Wer endlich die kirchliche Einheit nicht wahr- -) Joh. 21, 15-17. ->) Joh. 17, 11. 20. 21. 22. Haft hochhält, oder sogar gleichgiltig dagegen ist, der wird im kirchlichen Gehorsam und im kirchlichen Sinn erkalten, erkalten auch im katholischen Glauben und in christlicher Liebe. Unvergänglich zwar ist die kirchliche Einheit, wie die Kirche selbst: die Grundlage der kirchlichen Einheit, das Papstthum, wird von den Pforten der Hölle nie überwältigt werden; die kirchliche Einheit des gesammten apostolischen Amtes wird in Ewigkeit nicht wanken, — aber der kirchliche Gehorsam und die christliche Liebe des Einzelnen, ja ganzer Völker kann wachsen oder sich mindern. Und darum kann bei Einzelnen wie bei ganzen Völkern das Bewußtsein um die kirchliche Einheit und dessen Kraft mächtiger, inniger, segensreicher werden, oder abnehmen und absterben. Wir haben, Geliebte im Herrn, euch schon daran erinnert, wie trostvoll das Bild der kirchlichen Einheit ist, während Uneinigkeit und Feindschaft durch die Welt geht. „Volk wird aufstehen wider Volk," so hat Christus geweissagt. *) Zu unserer tiefen Trauer ergreift uns zuweilen der sorgenvolle Gedanke, ob diese Worte nicht etwa vor unseren Augen erfüllt werden. Darum bitten und beschwören wir euch, Geliebte im Herrn, mit den Worten des hl. Paulus: „Seid eines Sinnes unter einander in Christus Jesus",2) „Befleißiget euch, die Einheit des Geistes durch das Baud des Friedens zu erhalten"?) Seid eines Sinnes durch die Einheit im Glauben, „der die Welt überwindet"/) bewahret die Einheit des Geistes durch Gehorsam ititd Liebe, welche das Baud des Friedens sind. Belebet also in euch, Geliebte im Herrn, den Glauben, den Gehorsam und die Liebe! Dann wird auch mächtig in euch werden das Bewusstsein um die kirchliche Einheit, und deren friedreiche Segnungen werden sich mittheilen dem Leben der Einzelnen und der Gemeinden, der Familien und der Völker. Weil diefe Seguuugeu uns so sehr Noth thuu, benützen wir das bevorstehende Jubelfest unseres gemeinsamen Vaters, ein Fest der kirchlichen Einheit, um euch an die Pflichten des Gehorsams und der Liebe zu erinnern: Erweiset euch als treue Kinder der heiligen Kirche; scharet euch mit uns um den Stuhl des Hl. Petrus. Dorthin, auf des Hl. Petrus Nachfolger, auf Leo XIII. wollen wir unsere Blicke richten uud freudig uns rüsten znr Feier feines Jnbeltages. Heilig sind gewiss die Beweggründe, die nns dazn bestimmen; heilig werden die Wirkungen sein, die wir daraus erhoffen. Einmüthig werden sich die Katholiken des Erdkreises am Felsen Petri zufammenfinden und die Merkmale der Kirche Christi werden im Jubelfeste seines Stellvertreters neu erglänzen. Aber ziemt sich den Festfeier, wenn der Stellvertreter Jesu Christi seiner Freiheit und seiner Herrschaft beraubt ist? Gewiss wünschen wir den Heiligen Vater bei dieser Feier im vollen Genüsse der ihm gebührenden Freiheit, im vollen Besitze seines Rechtes zu wissen, und beklagen von neuem die Unbilden, die ihm zugefügt werden. Aber auch das, Geliebte im Herrn, ist apostolische Gesinnung, inmitten der Leiden um Christi willen sich zu freuen. In Ketten und Banden schrieb *) ja der Völkerapostel: „Freuet euch immerdar im Herrn, meine Brüder, ich sage es noch einmal, freuet euch".2) Die Bedrängniß war sein Ruhm/) inmitten aller Drangsal überströmend seine Freude?) Erheben wir also unsere Herzen zur Höhe dieser Gesinnung und bringen wir unserem Heiligen Vater zum Jubelfeste unsere Gebete, unser Gelöbniß und unsere Gaben dar. Das wird, im Herrn Geliebte, der richtige Ausdruck unserer Festfreude sein: eifriges Gebet für den Stellvertreter Christi, dass Gott der Herr ihn erhalte und wider seine Feinde schütze; sodann das Trene-gelöbniß, dass wir im Gehorsam gegen den Papst leben und sterben wollen; Opfergaben endlich, freiwillige und reiche, nach eines Jeden Stand und Vermögen. Allenthalben müssen jahraus jahrein Regierungen und Volksvertretungen um Stenern und Lasten verhandeln; wir üben die apostolische Gewalt aus, um i) Matth. 24, 7. Mr. 13, 8. Luk. 21, 10. 2) Rom. 15, 5. *) Ephcs. 4, 3. 4) 1. Joh. 5, 4. zu bitten, ihr werdet kindlichen Gehorsam bethätigen, um in Freiwilligkeit zu gebe». Mitten in einer habsüchtigen Welt, wo alles uach Gewinn läuft und nur gibt zu neuem Gewinn tut Geld oder Ehre oder Genuss, wird sich durch euch die Hoheit katholischer Gesinnung offenbaren, die aus kindlicher Anhänglichkeit übernatürlicher Art ihre Gaben spendet, die in der Stille gibt, die gibt, um zu geben. Inmitten der höhnenden Welt, die unsere Bitten verspottet und eure Gaben gering achtet, wird unsere Freude über-strömeud, weil wir Gelegenheit finden werden, um Christi Stellvertreters willen christliche Demnth zu üben. „Die Gnade Gottes sei mit euch allen", Geliebte im Herrn, „die ihr unseren Herrn Jesus Christus unvergänglich liebet"/) uud ihn in seinem Stellvertreter auf Erden ehret; dem erbarmnngsvollen Gott aber, „der alles int Uebermass zu verwirklichen vermag, über das hinaus, was wir bitten und erdenken", „ihm sei Ehre iu der Kirche uud iu Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zn Ewigkeit. Amen."2) *) Ephes. 6, 24. 2) Ephes. 3, 20. 21. Pfingsten im Jahre des Heils 1892. Johann Sapt. Flapp, Bischof von Parcnzo-Pola. Martin Joseph Üiha, Bischof von Budwcis. Eugen Karl Valuslr, Fürstbischof von Trient. Jolef Kahn, Fürstbischof von Gurk. .fratt? Maria Doppelbauer, Bischof von Linz. Michael tlapotuik, Fürstbischof von Lavant. Philipp ttakic, Bischof von Spalato-Macarsca. Julian pelesz, Bischof von Przemhsl, rit. gr. Julian Kuilowski, Bischof von Stanislan, rit. gr. Joseph Hanel, Capitular-Vicar von Olmütz. Eduard praöinger, Capitular-Vicar von Königgrätz. Gegeben am letzten Sonntage nach -frön? de P. Cardinal Zchönborn, Fürst-Erzbischof von Prag. Albin Cardinal Duuajewski, Fürstbischof von Krakau. Anton Cardinal Gruscha, Fürst-Erzbischof von Wien. ^ulgentins Larew, Erzbischof, Bischof von Lesina. Severin Morawski, Erzbischof von Lemberg, rit. lat. Alois Mathias Zorn, Fürst-Erzbischof von Görz. Johannes Ev. Haller, Fürst-Erzbischof von Salzburg. Gregor Uaicewic, Erzbischof von Zara. Silvester Sembratowic), Erzbischof von Lemberg, rit. gr. Isaak Nikolaus Isakowic), Erzbischof von Lemberg, rit. arm. Johannes Lapt. Zwerger, Fürstbischof von Seckan. Matthäus Joseph Linder, Bischof von St. Pölten. Anton Josef £os(o, Bischof von Sebenico. Johannes llep. Glaviua, Bischof von Triest-Eapo d' Jstria. Frau; Ferretie, Bischof von Bcglia. Georg Kopp, Fürstbischof von Breslau. Luras Lolecki, Bischof von Przemysl, rit. lat. Igna; £obos, Bischof vou Tarnow. Emauuel Johann Zchöbel, Bischof von Leitmeritz. Fran) Sitl. Lauer, Bischof von Brünn. Matthäus Kodopie, Bischof von Ragnsa. Simon Aichuer, Fürstbischof von Brixen. Jakob Mifltit, Fürstbischof von Laibach. Weisungc». 1. Vorstehendes Hirtenschreibe» ist den Gläubigen am I., eventuell bei entsprechender Abtheilung, am I. und II. Adventsonntag von der Kanzel vorzulesen. 2. Dabei wollen die Gläubigen unter Hinweis auf die großen Bedürfnisse des Apostolischen Stuhles: für die, Gott sei's gedankt! vielen Missionen; für die Erhaltung aller der zahlreichen kirchliche» Centralbehörden, wie sie für die ganze katholische Welt nothwendig sind; für den Unterhalt so vieler geistlichen Personen, Klöster und Wohlthätigkeits - Anstalten, welche durch die Einziehung der kirchlichen Güter und infolge der Beraubung des Apostolischen Stuhles in die größte Nothlage versetzt worden sind, — recht eindringlich eingeladen werden, den Hl. Vater zu seinem Bischofs-Jubiläum mit frommen Gaben (am besten Spenden in Geld) zu erfreuen und zur Förderung der kirchlichen Zwecke und Interessen ausgiebig zu unterstützen. Durch solche Spenden unterstützen wir ja thatsächlich nicht so sehr die Person des Hl. Vaters, als die Sache, die er zu vertreten hat, die große, erhabene Sache Gottes, für welche der eingeborne Sohn Gottes selbst die erste und größte Spende gegeben: sein Leben und sein Blut! 3. Die hochwürdigen Seelsorgsvorsteher aber wollen an einem geeigneten Tage vor Weihnachten einen feierlichen Opfergang zu dem angegebenen Zwecke veranstalten; wobei jedoch bemerkt wird, daß der für den Hl. Drei-Königs-Tag vorgefchriebene gewöhnliche Opfergang deßhalb nicht unterbleiben darf. 4. Die erhaltenen Jubilüumsgaben wollen an die f. b. Ordinariats-Kanzlei zur weiteren Uebermittlung an den Heiligen Vater eingesendet werden. 80. vsem vernikom svojili skofij mir, pozdrav in blagoslov v Jezusu Kristusu, Gospodu naSem. Predragi v Gospodu! Zivo zazeljeni dogodek podaje nam priliko, da Vam moremo z novega skupno govoriti: pet-deseta obletnica skofovskega posvecevanja. Ta skofovski jubilej se pa nima sla-viti le v jedni skofiji, ne le v jedni dezeli, mar-vee povsodi kot druzinska slavnost katoliske cerkve; ker bozja previdnost je tistega, ki je postal dne 19. februarija 1. 1843 naslednik apostolov, izvolila med tem se za visje mesto: za naslednika sv. Petra, za prvaka apostolov. Skofovska petdesetletniea je, katero slavimo; slavimo jo pa zato, ker je ta, kateremu velja nasa radost, nas p a p e z. Praznicno veselje presinja svetovno cerkev, ker gre se za proslavljenje nasega sv. Oceta. Kristus je ustanovil papezko oblast; ustanovil je skofovsko oblast; a tako, da je strnil obe za vse case v jedno in isto poslan-stvo Kristus ovo. Od svetih apostolov notri do nas, Vasih dusnih pastirjev, opravljali so prav mnogi drug za drugim skofovsko sluzbo. A vsi spredniki spojeni so s svojimi nastopniki s tem, da so le-ti pravi in postavni njihovi nasledniki in da so navezani, kakor nekdaj oni, na jedno in isto sredisce svete cerkve, na papeza. Mnogostevilni so tudi nasi sobratje v skofovski sluzbi, ki namrec dan-danes vladajo credo Kristusovo. Toda vsi so v jednaki meri dolzni poslusati naslednika sv. Petra in so mu v pokorscini vdani, in zato tudi vsi med seboj zvezani. Ob uri presveti, pri zadnji vecerji, ko se je poslovil bozji Izvelicar od apostolov, molil je v visjepastirski molitvi za-nje: ,,Oee, ohrani je v svojem imenu . . da bodo eno, kakor mi1). Skoraj devetnajststoletna zgodovina apostolske sluzbe ali rimsko-katoliske hierarhije stoji pred nami kot ocitna prica, da je bila ta molitev usli-sana. In dasi je v sedanjem casu cloveska druzba raztrgana in rezeepljena na mnogo stranij; dasi preti strah in sovrastvo edinosti in miru; in dasi razdvaja zavist in sovrastvo stanove in rodove, narode in drzave: vendar nas tem pre-zalostnim prikaznim nasproti napolnjuje s toliko vecjo tolazbo edinost v veri, pokorscini in ljubezni, ki v kraljestvu Kristusovem veze uceco in slusajoco cerkev; ki edini vernike z duhovniki in skofi; vernike, duhovnike in skofe s papezem. Skofovska petdesetletniea nasega sv. Oceta je dobro dosla prilika, da z novega pred celim svetom spoznavamo in v dejanji pokazemo k a -tolisko edinost. Zato bodi vsebina nasega skupnega pastirskega pisma do Vas edinost, za katero je Kristus molil in v katero je sam spojil skofovsko in papezko oblast, ko je uredil apo-stolsko sluzbo. Kristus je prisel, da bi bil ucenik in odre-resenik vseh ljudij. Njegovo razodenje in nje-gova milost ne izkljucuje nikogar, podarjena je vsem. Toda le malo jih je, ki so culi njegove ') Joan. 17, 11. besede, ko bi ga imeli vendar vsi slusati. Kaj kmalu je zapustil zemljo, in vendar hoce biti Izvelicar vseh ljudij, in vsem velja postava: „V ni-komur drugem ni zvelicanja“1). Ko se tedaj vrne k svojemn ocetu, kaj naj postane z njegovim na-ukom, kaj z njegovo milostjo ? Nauk in milost nje-gova naj se razsirita med vse narode; naj trajata do konca sveta; naj kljubujeta vsem preganjanjem ; naj prezivita vse, kar je zemeljsko. A kdomore, k do sme lotiti se naloge, nesti te nauke, deliti te milosti ? Dvanajst ubogih moz, nizkega rodü, skromne omike, loti se tega dela po ukazu Odresenikovem. Predno je namrec Izvelicar odsel, postavil in po-veril je oblast, ki naj ga za vselej nadomestuje: t. j. apostolsko sluzbo. Tej oblasti izrocil je Kristus svoj nauk in svojo milost, to sluzbo je uredil in ustanovil zato, da razsirja po vsem svetu od njega ustanovljeno kraljestvo: njegovo cerkev. S pomocjo te apostolske oblasti hotel je Kristus povsodi oznanjevati svoj nauk, deliti svojo milost, vladati cerkev svojo. K vsem poslal je apostole; in vse, ki iscejo zvelicanja, navezal je sam na to apostolsko oblast. Zato jo obdaja z bozjo viso-kostjo, da ji svojo lastno veljavo, obljubi ji svojo vedno pomoe. Kakor je poslan Kristus od Oceta, tako so oblastniki apostolske sluzbe poslani od Kristusa; kakor je Kristus srednik med Bogom in gresnim clovestvom, tako so nositelji apostolske oblasti posredniki med Kristusom in med clovestvom, odresenim po njem. I. Sveti evangelij nam pripoveduje, s koliko skrbjo je nas Gospod pripravljal apostolsko oblast; kako jo je pred svojim vnebohodom slo-vesno ustanovil in zlasti njeno edinost ob-ljubil in zasnoval. Velike mnozice ljudstva so drle k Jezusu, iskale so ga in spremljale po njegovih potovanjih. Mnogi so prisli, pa so ga zopet zapustili. Ne-kateri so prisli, so mu sledili in mu ostali zvesti. Ti postali so njegovi ucenci. Nekatere pa si ») Act. 4. 12. je sam izbral in je poklical. To so dvanajsteri apostoli. Dasi so mu sledili radovoljno in nemudoma1), spominjal je vendar Gospod veckrat na to, da prihaja izvolitev in poklic od njega2). Sam je je opominjal in poduceval. Trume so mu sledile in ga zvesto poslusale, toda tem odbranim ucencem skazuje posebno pozornost. Pomaga jim, da ga lozje razumevajo; njim da spoznavati „skrivnosti kraljestva bozjega“3). Kmalu napocil je dan, ko so se nameni Gospodovi jasneje pokazali. Te dvanajstere izbral si je za svoje apostole4). — Nicesar se ni po-vedal o bodocih pravicah in dolznostih in nalogah apostolske oblasti. V svoji skrbni ljubezni jili ne zaöne vpeljevati v apostolsko sluzbo s tem, kar je tezko in silno, da bi cloveka potlacilo, ampak s tem, kar je lahko in prijetno. Dolocil je, naj dvanajsteri ostanejo pri njem in da bi je po-siljal pridigovat5). Hotel je je imeti v svoji mi-lostipolni blizini, da bi je polagoma tako vzgojil, da bi mogli mesto njega opravljati sveto sluzbo. Z malimi pocetki, v tesnih mejah naj bi zaceli, pozneje pa bi morali razsiriti svojo delavnost po celem svetu. Prav tesno in prisrcno zdruzuje Izvelicar apostole sam s seboj, s svojo osebo in s svojim delom. 0 sebi je rekel: „Jaz sem luc sveta“6), ali: „Dokler sem na svetu, sem luc sveta“7); apostolom je govoril: „Vi ste luc sveta“8). Veckrat je zatrjeval apostolom : „Kdor vas za-nicuje, mene zanicuje“, „Kdor vas vsprejme, mene vsprejme“, „Kdor vas poslusa mene poslusa“9). Preljubi v Gospodu! Ne moremo se dalje muditi pri mnogostevilnih dokazib ljubezni in do-brote, s katerimi je vzgajal nas Gospod apostole za njiliov prihodnji poklic. Spominjajmo se le tega, kako je Kristus prav za prav postavil apostolsko oblast in pri tem zlasti zagotovil in uredil njeno edinost. ') Matth. 4, 20. Marc. 1, 18. Luk. 5, 28. 2) Marc. 3, 13. Joan. 6, 71; 15, 16. 3) Marc. 4, 11. Luc. 8, 10. *) Matth. 10, 1. sequ. Marc. 3, 13. seq. Luc. 6. 12. sequ. 5) Marc. 3, 14. 6) Joan. 8. 12. 7) Joan. 9, 5. ") Matth. 5, 14. -) Matth. 10, 40. Luc. 10. 16. Joan. 13, 20. „Kristus je ljubiloerkev“,pravinam sv.Pavel1) Isto pravi nam tudi vsak sveti kriz; ker za svojo cerkev sei je Kristus v smrt. Isto nam pravi vsaka hisa bozja in ondi pred vsem prieujocnost Jezusova v najsvetejsem zakramentu. Da, vse, kar je Kristus storil in trpel, storil in trpel je za svojo cerkev. Kako vzvisen moral je tedaj biti trenotek, ko je nas Gospod in Izvelicar prvic govoril o tej ljubezni svojega srca.2) Bilo je pri Cezareji Filipovi. Tu vprasal je svoje uöence, kaj pravijo ljudje o njem, in za koga ga oni sami imajo. Peter je odgovoril: „Ti si Kristus, sin zivega Loga." Temu neminljivemu spoznavanju pridruzil je nas Izvelicar neminljivo obljubo. Vzvisena podoba svete njegove neveste, cerkve katoliske, stala je pred njegovim bozjim pogledom. Povelicuje jo kot preslavno zmagovalko, ki bo osramotila vse so-vrazne sile, bodisi tiho razjedajoco moc minlji-vosti, bodisi glasno bucece preganjanje: „Peklenska vrata je ne bodo premagala.“ Ker ona ne stoji na nestanovitnih, majajocih se tleh, ampak na skali, katero je Bog postavil za podlago njene trdnosti in edinosti. Cerkve ne more premagati ne minljivost, ne katerokoli preganjanje; Bog sam drzi skalo, na katero je zidana, in jo cuva. Kakor je Kristus Gospod druge apostole sam si izvolil in poklical, tako pred vsemi Simona, sina Jonovega. Njemu dal je objednem novo ime. Kefas, ali Peter, t. j. Skala naj se imenuje. Ondi v Cezareji Filipovi razodel je Gospod, kaj to ime pomeni: „Ti si Peter in na to skalo bom sezidal svojo cerkev in peklenska vrata je ne bodo premagala. In tebi bom dal kljuce nebeskega kra-Ijestva. Karkoli bos zavezal na zemlji, zavezano bo tudi v nebesih; in karkoli bos razvezal na zemlji, razvezano bo tudi v nebesih.“ Preljubi v Gospodu! Premislite, kako vzvisen je ta trenotek, kako pomenljive so te besede, kako neizmerno dalec sega naredba, katera je bila tu storjena. Tukaj je bila ustanovljena za vse case 1) Ephes. 5, 25. ') Matth. 16, 13-20. edinost sv. cerkve in na to edinost postav-ljena njena neminljivost. Tudi drugi apostoli in njihovi nasledniki smejo „zavezovati in razvezovati“ *); kot cerkveni oblast-niki prejeli so tudi oni pravo oblast vladati cerkev; sv. Peter in njegovi nasledniki pa so prejeli s kljuci nebeskega kraljestva najvisjo moc v kraljestvu bozjem. 8 tem postane apostolska oblast zares jednotna, papezka stolica pa temeljni in vogelni kamen vse edinosti in neminljivost! cer-kvene. Bog sam prevzel je porostvo in skrb za to nase, da se ta temeljni in vogelni kamen nikdar ne omaje in nikdar ne mine. Dovrsila pa se je ustanovitev apostolske sluzbe po smrti Gospodovi, pred njegovim vnebohodom. Peter dobi popolnost apostolske oblasti. Od mrtvih vstali Izvelicar, zmagovalec sveta in greha, smrti in pekla, prikaze se apostolom in da jim gledati in tipati zmagonosna znamenja svojih po-velicanih ran. Njim, ki so bili njegovi tovarisi in spremljevalci, posveti 40 dnij pred svojim vnebohodom. Kraljestvo bozje je najvaznejsi predmet njegovega poduka.2) Jasneje in razlocneje govori tu o velikosti, trajnosti in slavi svojega kraljestva, o pravicah in dolznostih, o nalogah apostolske sluzbe; pravi namrec: „Kakor je Oce mene poslal, tako jaz vas posijem.3) Ako vprasamo kam in cemu poslje Izvelicar svoje apostole, nam odgovarjajo njegove lastne besede: „Pojdite in ucite vse narode, in krscujte je“4), „Pojdite po vsem svetu in oznanjujte evan-gelij vsej stvari“5), „Ucite je spolnovati vse, karkoli sem vam zapovedal“6), „Bodete mi price do kraja sveta“7). Oni imajo tedaj vsem ljudem oznanjevati njegov nauk, deliti njegovo milost in zidati nje-govo cerkev. Pomocpa, katero je podelil Gospod svojim apostolom k temu delu, ki presega vse cloveske moci, je sveti Duh. On je bo ucil vso resnico8), skrbel bo za to, da nauk Kristusov -) Matth. 18, 18. -) Act. 1, 3. ') Joan. 20, 21. *) Math. 28. 19. ») Marc. 16, 15. •) Matth. 28, 20. ’) Act. 1, 8. °) Joan. 16, 13. zvesto ohranijo in nezmotljivo uce1); ostal bo pri njih vekomaj.2) III. Vse te besede Jezusove presegajo dalec ziv-Ijenje apostolov; govorjene so bile njim, pa tudi vsem njihovim pravim naslednikom. Preljubi v Gospodu! Ozrite se nazaj na dolgo vrsto nasih sprednikov, ozrite se v bodocnost na nase nasled-nike v skofovski sluzbi: nam vsem velja ukaz Gospodov, nam vsem njegovo poslanje, tudi nam je obljubljena njegova pomoc. Vsi pa smo eno v edinosti apostolske sluzbe, ker vsi ska-zujemo z radostnim srcem pokorscino najvisjemu pastirju sv. cerkve in namestniku Jezusa Kristusa. Njemu je podeljena pravica, steti celo credo Kristu-sovo za svojo, in cela creda Kristusova: skofje, duhovniki in neduhovniki (lajiki) so njemu pod-dani. Kajti svojo bozjo pastirsko oblast izrocil je Kristus sv. Petru in njegovim naslednikom, ko rau je slovesno govoril3): „Pasi moja jagnjeta, pasi moje ovce.“ Kristus sam je torej zacetnik apostolske sluzbe v obce, kakor se posebno njene edinosti. On pro-glasil je to edinost kot nespremenljivi temeljni zakon cerkve; gorece je molil za njeno ohranjenje, on jo ohranjuje s svojo vsemogocno pomocjo. Ko je pa Izvelicar molil k ocetu za edinost apostolske sluzbe: „Ohrani je v svojem imenu, da bodo eno“, obrnil je v visjeduhovski molitvi svoj pogled in svoje srce k edinosti cele svoje cerkve: „Pa ne prosim samo za nje, ampak tudi za tiste, kateri bodo po njihovi besedi v mene verovali; da bodo vsi . . . popolnoma eno in da svet spozna, da si me ti poslal.“ 4) Preljubi v Gospodu! Glejte, koliko vaznost pripisuje Gospod cerkveni edinosti. Na tej edinosti naj ljudje spoznajo, da je od oceta poslaii kot odresenik vseh ljudij; na njej naj spoznajo, da je njegova delo bozje, eerkev njegova naprava bozja za izvelicanje vseh ljudij. Kdor to znamenje razume in se oklene cerkvene edinosti, ta hodi ') Joan. 14, 26. a) Joan. 14, 16. 3) Joan. 21, 15—17. *) Joan. 17. 11. 20. 21. 33. za glasom Kristusovim; ta ne tava po temi zmote, ampak hodi v luci bozje resnice, ne po mnogo obhojeni poti pogube, ampak po nebeski stezi, katero nam je Kristus odprl. Kdor pa nece razu-meti znamenja, ki ga je Kristus dal, ampak se loci od cerkvene edinosti, ta se loci od cerkve Kristusove in loci se od Kristusa sam eg a. Kdor naposled ne cisla zares visoko cerkvene edinosti, ali je njej nasproti celo vnemaren, temu se bo ohladilo katolisko misljenje, ohladila kato-liska vera, ohladila krscanska ljubezen. Cerkvena edinost, kakor eerkev sama, sicer nikdar ne mine: temelj cerkvene edinosti, pa-peztvo, ne bo nikdar premagano od peklenskih vrat; cerkvena edinost vesoljne apostolske sluzbe ne bo se majala na veke nikdar, — toda nara-scati ali pa upadati more cerkvena pokorscina in krscanska ljubezen posameznikov, da,celih narodov. In zato more — kakor pri posamez-nikih, tako tudi pri celih narodih — zavest o tej cerkveni edinosti in njeni moci postati mogoeneja, ziveja in blagonosneja, ali pa slabeti, medleti in umirati. __________ Preljubi v Gospodu! Opomnili smo Vas ze na to, kako tolazilna je podoba cerkvene edinosti, med tem, ko se siri med svetom needinost in so-vrastvo. „Vzdignil se bo narod zoper narod“, tako je prerokoval Kristus1). V naso globoko zalost presine nas vcasih misel pol na skrbij, se li ne izpolnjujejo znabiti te besede pred nasimi oemi. Zato Vas prosimo in rotimo, preljubi v Gospodu, z besedami sv. Pavla: „Bodite med seboj ene misli po Kristusu Jezusu“ 2), „Skrbite, da ohra-nite edinost duha v zvezi miru“ 3), Bodite jednega duha po edinosti v veri, „ki premaga svet“4); ohranite edinost duha po pokorscini in lju-bezni, ki ste vez miru. Pozivite torej v sebi, preljubi v Gospodu, vero, pokorscino in ljubezen! Tedaj vzbudila se bode mogoeno tudi v Vas zavest cerkvene edinosti, in njeni mirupolni ucinki blazili bodo ziv- 2) Matth. 24, 7. Marc. 13, 8. Luc. 21. 10. 2) Rom. 15, 5. 3) Ephs. 4, 3. 4) I. Joan. 5, 4. ljenje posameznikov in obcin, druzin in narodov. Ker so nam ti blagodari tako zelo potrebni, po-rabimo blizajoco se jubilejno slavnost nasega sknp-nega oceta — slavnost cerkvene edinosti — da Vas opomnimo na dolznosti pokorscine in ljubezni: Skazite se zveste otroke sv. cerkve; zberite se z nami vred okoli stolice sv. Petra. Tjekaj, na naslednika sv. Petra, na Leona XIII. obrnirno svoje oci in veselo se pripravimo na slavnost ni dan njegovega jubileja. Sveti so gotovo nagibi, ki nas k temu navajajo; sveti bodo tudi ucinki, katerih se od te slavnosti nadejamo. Jedno-dusno zbrali se bodo katoliki celega sveta pri skali Petrovi, in zn amen ja prave cerkve Kristusove za-zarela bodo pri jubilejni slavnosti njegovega na-mestnika v novem bliscu. Toda, se li spodobi preslavljati jubilej na-mestnika Kristusovega, ako je oropan svoje svo-bode in svojega vladarstva? Gotovo zelimo, da bi se sv. oöe pri tej slavnosti veselili v polni meri svobode njira pristojne in da bi neprikraceno vzi-vali svoje pravice, ter z novega obzalujemo kri-viee, katere se jim napravljajo. Pa tudi to, pre-ljubi v Gospodu, je apostolsko, radovati se v sredi trpljenja, zaradi Kristusa. Saj je pisal!) v verigah in okovih apostol narodov: „Veseiite se vsikdar v Gospodu, bratje moji, se enkrat recem, veseiite se" 2). Stiska bila je njegova slava3); v sredi raznovrstnih nadlog bilo je preobilno njegovo ve-selje4). Dvignimo torej svoja srea k jednako vzvi-senemu misljenju, in poklonimo svojemu svetemu ') Phil. 1, 13. 2) Phil. 4, 4. ») Rom. 5, 3. *) II. Cor. 7, 4. Dano poslednjo pobinkostn Franc kardinal Schönborn, knezo-nadskof prazki. Albin kardinal Dunajewski, knezo-nadskof krakovski. Anton kardinal Gruscha, knezo-nadskof dunajski. ocetu k njihovi jubilejni slavnosti svoje molitve, svojo obljubo in svoje darove. To, preljubi v Gospodu, bo pravi izraz nasega praznicnega veselja; iskrena molitev za namest-nika Kristusovega, da ga Bog ohrani in brani njegovih sovraznikov; dalje obljuba zvestobe, da hoeemo v pokorscini do sv. oceta ziveti in umreti; naposled darovi, prostovoljni in obilni, po stanu in premozenju vsacega izmed nas. Vsepovsod morajo vlade in narodni zastopi obravnavati leto za letom o davkih in bremenih; a mi se posluzujemo svoje apostolske oblasti v to, da Vas prosimo. Vi pa skazite nam svojo otrosko pokorscino s tem, da daste prostovoljno svoje milo-dare. V sredi lakomnega sveta, kjer vse leta in dirja za dobickom in kjer se le da, da se na-pravi nov dobicek v denarju, na casti ali uzi-vanju; razodevala se bode po Vas vzvisenost ka-toliskega misljenja, ki v nadnaravni detinski vdanosti poklanja svoje darove; ki daje na tihem, ki daje, da da. V sredi sramotecega sveta, ki za-smehuje nase prosnje in zanicuje Vase darove, bode nase veselje obilno, ker nasli bomo priliko, vaditi se v krscanski poniznosti zaradi namestnika Kristusovega. „Milost bozja z Vami vsemi“, preljubi v Gospodu, „ki ljubite nasega Gospoda Jezusa Kristusa neminljivo“in ga slavite v njegovem na-mestniku ; premilostljivemu Bogu pa, „ki more vse obilnejse spolniti, kakor prosimo ali umemo“, „njemu bodi slava v c-erkvi in v Kristusu Jezusu skozi vse rodove na vekov veke“. Amen.2) *) Ephes. 6, 24. a) Ephes. 3, 20. 21. nedeljo V letu zvelicanja 1892. Fulgencij Czarew, nadskof, skof hvarski. Severin Morawsky, nadskof lvovski, rit. lat. Alojzij Matija Zorn, knezo-nadäkof goriski. Janez Ev. Haller, Matevz Vodopiö, knezo-nadSkof solnograSki. Skof dubrovniSki. Gregor Rajöeviö, Simon Aichner, nadskof zaderski. knezoSkof briksenski. Silvester Sembratowicz, Jakob Missia, nadskof haliSko-lvovski, rit. gr. knezoSkof ljubljanski. Izak Nikolaj Izakowicz, Janez Krst. Flapp, nadSkof Ivovski, rit. arm. Skof poreSko-puljski. Janez Kr st. Zwerger, Martin Jozef Riha, knezoSkof sekovski. Skof budejeviSki. Matevz Jozef Binder, Evgen Karol Valussi, skof senthipolitski. knezoSkof tridentinski. Anton Jozef Fosco, Jozef Kahn, skof sibeniski. knezoSkof krSki. Janez Nep. Glavina, Franc Maria Doppelbauer, Skof träasko-koperski. Skof linSki. Franc Ferretic, Mihael Napotnik, Skof kerSki. knezoSkof lavantinski. Jurij Kopp, Filip Nakic, knezoSkof vratislavski. Skof spletsko-makarski. Luka Solecki, Julij an Pelesz, Skof przemiselski, rit. lat. Skof przemiselski, rit. gr. Ignacij Lobos, Julijan Kuilowski, Skof tarnovski. Skof stanislavski, rit. gr. Emanuel Janez Schoebel, Jozef Hanel, Skof litomeriSki. kapitularni vikarij olomuSki. Franc Sal. Bauer, Edvard Prasinger, Skof brnski. kapitularni vikarij kraljiöin-graSki. Naroöila. 1. Predstojeöe pastirsko pismo prebere naj se z lece vernikom I. oziroma, ako se primerno razdeli, I. in II. adventno uedel.jo. 2. Pri tem opomnijo naj se verniki s pokazom na velike potrebe apostolske stoliee: za, hvala Bogu! mno-gobrojne misijone; za ohranjenje vseh mnogoSteviluih osrednjih oblastnij sv. cerkve, ki so potrebne za eeli katoliSki svet; za preskrbljevanje toliko duhovnih oseb, samostanov in dobrodelnih uaprav, ki so zarad ugrabljenja cerkvenih posestev in oropanja apostolske stoliee v najveöji stiski in vabijo naj se prav zivo, naj razvesele sv. Oöeta o njihovi petdesetletnici z m i 1 o d a r i (najbolje darovi v denarju) in je obilno podpirajo, da morejo izdatno pospeSevati cerkve ne namene. Saj s takimi darovi v resnici ne podpiramo toliko osebe sv. Oeeta, kot stvar, katero morajo zastopati. Veliko in vzviSeno stvar boüjo, za katero je dal edinorojeni Sin bofcji sam prvi in najveöji dar: svoje zivljenje in svojo kri! 3. Castiti duhovnijski predstojniki pa naj kak primeren dan pred Bozicem napravijo slovesno darovanje v imenovani namen; opozarja se pa, da zarad tega darovanje, ki je predpisano Sv. treh kraljev dan, ne sme izostati. 4. Nabrani jubilejski darovi poäljejo naj se kn.-äk. ordinarijatni pisarni, da se dalje izroße sv. Oöetu. Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Martin Pogacar. — Druck der „Katholischen Buchdruckerei" in Laibach.