LMcher Tagblatt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. PränumerationSpreise: 8ür Laibach: Ganzj. fl. 8-40; »/I.«.» L ^ I Zustellung inSHauSvrtlj.rski. JnsertionSpreile: Ein- üit der Post: Sanzjähr. fl. 12. Montag, 27. Mai 1878. — Morgen: Wilhelm. »KNMK 11. Jahrg. Erste militärische Demonstration Oesterreichs. Ada-Kaleh, die kleine türkische Militärkolonie vor dem Eisernen Thore, auf einer Insel zwischen dem rumänischen und serbischen Ufer gelegen, wurde Samstag mittags von österreichischen Truppen — das 78. Infanterieregiment Baron ZokseviL, drei Batterien Artillerie und eine Compagnie Pionniere — besetzt. Die türkische Besatzung begibt sich nach Bosnien. Ada-Kaleh heißt türkisch so viel als Jnsel-sestung, hieß jedoch vor der türkischen Invasion Neu-Orsova. Unter Kaiser Leopold I. angelegt, wurde das Fort unter Kaiser Karl VI. vervollständigt und war im Verlaufe des vorigen Jahrhunderts wiederholt das Objekt türkischer Angriffe. Im Jahre 1789 leitete Kaiser Joses II. selbst einige Zeit die Blockade von Neu-Orsova, welches auch im Jahre 1790 in die Hände der Kaiserlichen fiel. Nichtsdestoweniger gerieth das Jnselsort durch den Frieden von Sistow 1791 in türkische Hände und erhielt den Namen Ada-Kaleh. Die Türken haben an dem bastionierten Umrisse nichts gebessert und geändert, so daß die kleine, gut casemattierte Veste noch heute die alten österreichischen Mauern, Wälle und Schußscharten aufweist. Obwol Neu-Orsova als Donausperre ein Punkt von unleugbarer militärischer Wichtigkeit ist, so hatte diese Jusel, selbst zur Zeit des serbischen Krieges 1876, nie viel mehr als eine Besatzung von 50 bis 100 Mann. Ada-Kaleh, welches die ungefähre Größe der Pester Margarethen-Insel haben dürfte, enthält außer dm Befestigungen einen kleinen Bazar und einige Hütten, die von Reisenden, welche schon von Orsova oder Mehadia aus ein Stück türkischen Bodens sehen wollten, häufig besucht wurden. Tie Wiener Blätter besprechen diese Maßregel je nach ihrer Parteistellnug in verschiedener Weise. Die ministerielle „Presse" begnügt sich mit der Bemerkung, die Insel könnte als österreichisches Fort und als „Donausperre" wieder zu der gebärenden militärischen Wichtigkeit gelangen. Die „N. fr. Presse" sagt: „Für Oesterreich hat die Insel insoserne einen größeren Werth als für die Türkei, als wir auch im Besitze des linken Donau-Users und daher im stande sind, eine etwa vom serbischen oder rumänischen User aus gegen dieselbe geplaute Beschießung zu vereiteln. Dank dem Umstande, daß wir im Besitze von Ada-Kaleh anch den zwischen dieser Insel und dem serbischen Ufer gelegenen Stromtheil beherrschen, können wir mm auch in einem etwaigen Kriege mit einem Gegner, der sich an der untern Donau festgesetzt hat, die österreichische Flußstrecke hart an unserer Südostgrenze mittelst Torpedos absperren und uns daher eine wichtige Commnnicationslinie sowol für den militärischen als auch für den Handelsverkehr erhalten." Das „N. Wr. Tgbl." erfährt, daß schon vor einem Jahre die österreichische Regierung die bestimmte Erklärung abgegeben hat, daß sie, der Krieg möge welchen Ausgang immer nehmen, sich den Besitz der Jnselsestung sichern müsse, auf welche sie der freieu Donauschiffahrt wegen hohen Werth lege. Ueber den Zeitpunkt, wann die Besitzergreifung stattfinden soll, wurde nichts vereinbart. In dem Friedensvertrage von San Stefano wurde deshalb von russischer Seite nur die Bestimmung der Räumung und Schleifung Ada-Kalehs ausgenommen, ohne daß genau gesagt worden wäre, wem in Zukunft die Insel gehören solle. Doch wurde der serbischen Regierung bedeutet, sie solle keinerlei Versuch wagen, sich des Punktes zu bemächtigen und auch iu der Nähe desselben keine zeigen bi» S Zeile» Truppen halten. Die österreichische Regierung zog es vor, sich direkt mit der Pforte wegen Ada-Kaleh zu benehmen, doch wurde, als das betreffende Übereinkommen in Konstantinopel abgeschlossen wurde, der russische Vertreter, Fürst Labauoff, davon verständigt. Zu eiuer Erörterung ist es infolge dessen nicht gekommen. Das eitierte Blatt hält die Besetzung von Ada-Kaleh für die erste sactische Annullierung des Friedens von San Stefano, für den Anfang der Intervention im Orient.___________ Parlamentarisches. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 24. Mai. Fortsetzung der Spezialdebatte über das Gebäudesteuergesetz. Der 8 9, welcher die Ausdehnung der Hausklassensteuer auf Tirol und Vorarlberg betrifft, wurde mit 103 gegen 11 Stimmen angenommen. Die tztz 10 und 11 wurden mit dem Amendement Wildauers angenommen, woruach für Tirol mit der Wirksamkeit dieses Gesetzes die auf die Gebäude entfallende Quote der Grundsteuer aufhört. Das Gesetz betreffs der Nachlässe an der Erwerbsteuer wurde an den Ausschuß rückverwieseu. Montag den 27. d. findet die Berathung der Ausgleichsgesetze statt. Der Kamps dürste hauptsächlich um zwei Positionen geführt werden, um die Restitutionsfrage und den Kaffeezoll. Bezüglich des elfteren Punktes sind die Regierungsabmachungen im Ausgleichsausjchusse bekanntlich in der Minorität geblieben, wogegen dieselben inbetreff des Kaffeezolls acceptiert wurden. Der neue Zolltarif soll nach der Absicht der Regierung am 1. Jänner 1879 ins Leben treten, jenen Staaten gegenüber, mit welchen bis dahin keine Verträge abgeschlossen worden sind. Das ungarische Abgeordnetenhaus hat sich bis zum 12. Juni vertagt. Jeuilleton. Ein kleinrussischer Dichter. Es ist ein ties trauriges Sängerschicksal, dessen Andenken der geistreiche Kenner „halbasiatischer" Zustände, Karl Emil Franzos, und (1870) Georg Obrist in Czernowitz (dieser mit feinsinnig nachempfundenen Ueberfetzungsproben) erneuert haben. Taras Scheftfchenko's Name ist dies- und jenseits der russischen Grenzmarken ein fast verschollener, seit 17 Jahren schläft sein unglücklicher Träger den letzten langen Schlaf im Boden feiner geliebten Ukraine. Als der Dichter im Jahre 1832 nach Petersburg kam, um Maler zu werden, war er bereits ein 18jähriger Jüngling. Seine Wiege stand im Dorfe Kereliwka, Gouvernement Kiew. Er war der Sohn eines Leibeigenen. Als Knabe entfloh er oft dem Elend des väterlichen Hauses, schweifte auf der Steppe umher oder lauschte im nahe gelegenen Lebedinski'schen Kloster den Erzählungen eines alten Mönchs vom Aufstand des ukrainischen Volkes gegen die Polen (1768), die später auf seine Dichtungen bestimmenden Einfluß übten. In harter, erniedrigender Lehrzeit als Kirchensänger hatte er eins gelernt, das ihm das Unglück seines Lebens schns, Ekel vor jeder Bedrückung und Stolz, der sich gegen jede Knechtschaft aufbäumte. Als Hausdiener seines Grundherrn beschäftigte er sich, die Bilder in den Zimmern desselben zu copieren, das Leben im Walde hatte sein Auge für die Erscheinungen geschärft, ein lebhaftes Naturgefühl war ihm dort aufgegangen. Als der Herr feine Befähigung entdeckte, ließ er sich durch seine inständigen Bitten bestimmen, ihn nach Petersburg zu einem Maler in die Lehre zu schicken. Die Freundschaft mit einem Priester Soszenko wurde hier entscheidend für Scheftfchenko's Leben. Seiner Initiative verdankte er die Befreiung von der Leibeigenschaft. Der berühmte Dichter Schu-kowskij bot hiezu die Hand. Er ließ sich, um die Loskaufsumme — 2500 Rubel — aufzubringen, von dem Maler Brylow porträtieren und das Bild verlosen. Am 22. Mai 1838 war Schef-tfchenko wenigstens kein körperlicher Sklave mehr. Er trat nun in die Akademie der Künstler, aber schon begannen Dichter und Maler in ihm um die Herrschaft zu streiten. Im Jahre 1840 warf der junge Poet sein erstes Büchlein „Kobzar" („Sänger") auf den literarischen Markt. Rußlands öffentliche Zustände waren damals der literarischen Production wenig günstig. Es war die Zeit einschneidender Repressivmaßregeln gegen alles schaffende Leben, die denkenden Geister, welche sich nicht, wie Schukowskij, dem bestehenden Sistem anschmiegten, waren bei der Verneinung aller gegebenen Zustände angelanat, Schef-tschenko schloß sich dieser literarischen Opposition mit aller Glut seines Herzens an, das für die Sache des armen leibeigenen Volkes gegen seine Unterdrücker schlug, dessen Leiden er selbst an seiner Person erfahren hatte. Glühende Liebe zu feiner Heimat, der schönen Ukraine, athmeten seine ersten Verse, aber sie entrollten auch Anklagen gegen die bestehenden socialen Verhältnisse. Aber der Dichter sollte auch den Zorn des Zaren empfinden, wie kaum ein anderer. Im Jahre 1840 sah Scheftschenko seine Heimat wieder. Er schloß dort ein Freundschaftsverhältnis mit dem Grafen Jakob Balmen, einem als Ukrainer naturalisierten Franzosen. Balmen war der moskowitischen Regierung mißliebig. Dies genügte, um ihn als gemeinen Soldaten in die kaukasische Armee zu stecken, in einer Zeit, wo Turgenjesf ins Gefängnis wandern mußte, weil er in einem Zeitungsnekrolog den Novellendichter Gogol einen Der Kongreß ist gesichert, sein Erfolg — nicht. Das ist die treffendste Bezeichnung der politischen Lage. Eine authentische Nachricht über die sonstigen Resultate der Verhandlungen zwischen Petersburg und London liegt noch nicht vor. Dem „N. W. Tgbl." zufolge werden die Zugeständnisse Rußlands folgendermaßen definiert: Die Begrenzung Bulgariens soll nach dem Prinzipe erfolgen, daß die Zweidrittel-Majorität der Bevölkerung entscheidend sein wird, ob der betreffende Ort zu Bulgarien geschlagen werden soll oder uicht. Das gibt die Gewißheit, daß die Küsten des Aegäischen sowie die des Schwarzen Meeres, wo die Griechen in der Majorität sind, nicht zu Bulgarien gehören werden. Aber auch in dem Punkte ist Rußland nachzugeben bereit, daß Bulgarien sich nicht über die beiden Abhänge des Balkans zu erstrecken hätte. Falls Europa dies nicht zulassen wollte, so wünscht Rußland blos, daß die Bulgaren südlich des Balkans der direkten türkischen Verwaltung in der Weise entzogen werden sollen, wie dies bei Bosnien und der Herzegowina beabsichtigt wird. In Kleinasien würde sich Rußland mit der Linie Ardahan-Kars begnügen, auf Batum aber keinen Anspruch mehr erheben. Daß endlich Rußland auch in Bezug auf die Höhe der Kriegsentschädigung und die Art der Abtragung derselben mit sich reden lassen will, ist bereits von den englischen Regierungsblättern berichtet worden. In Petersburg hält man demnach den Kongreß für gesichert, und das ist auch in Wien der Fall. Englische Rüstungen. Ans Philadelphia, 20. Mai, wird den „Times" telegrafisch berichtet: Zahlreiche Trupps von Arbeitern sind Tag und Nacht bei Ausrüstung und Umänderung des Dampfers „State of California" in einen russischen Kreuzer beschäftigt. Die Russen haben auch den Dampfer „Columbus", bisher der Newyork- und Habanalinie angehörig, für 300,000 Dollars angekauft; zeitweilig ist der Besitz des Schiffes in die Hände eines amerikanischen Maklers übergegangeu. Der „Columbus" ist von Newyork nach Philadelphia gedampft, wo er nun zur Seite des „State of California" liegt. Seine Umänderung in einen Kreuzer wird sofort in Angriff genommen werden. Er hat einen Tonnengehalt von 2500, ist vier Jahre alt und ist der schnellste Küstenfahrer der amerikanischen Handelsflotte. Die Russen werden bei ihren Ankäufen und großen Mann genannt. Scheftfchenko's Erbitterung über diesen Gewaltact machte sich in dem schönen Gedichte „Kankas", Luft nnd das genügte, um ihm das gleiche Schicksal zu schaffen. Als gemeiner Soldat wanderte er 1857 nach Orenburg. Neue Lieder schleudert er als zornige Sturmrufe hinaus, ohne Rücksicht auf die Gefahr neuer Maßreglungen, aber die russische Regierung verstand die Kunst, mißliebige Geister abzustumpfen und unbequeme unschädlich zu machen. Schon im folgenden Jahre finden wir den Dichter in Omsk in Sibirien, zwei Jahre später auf dem Fort Mars-zlok am asiatischen Ufer des kaspischen Sees. Hier brachte er sieben Jahre des kräftigsten Mannesalters als gemeiner Soldat zu. Als es endlich seinen einflußreichen Petersburger Freunden gelang, seine Befreiung zu erwirken, war feine Kraft gebrochen, er brachte den tödtlichen Krankheitskeim in die Heimat zurück (1859), zwei Jahre später bettete man ihn als einen stummen Mann in den Boden seiner heißgeliebten Ukraine. Schestschenko sang seine erschütterndsten Lieder in den Tagen der Festungszeit, der Hauch räthsel-hafter Schwermuth, der auf der russischen Volksseele liegt, verdichtete sich bei ihm zu schmerzlichen, zu trostlosen Bildern, schon in seinen ersten lyrischen Ausrüstungen durch die besten Sachkenner in Amerika berathen. Sie wollen nur die bestbrauchbaren Schiffe ankansen und sind sehr genau hinsichtlich der Fahrgeschwindigkeit. In Hongkong werden umfassende Maßregeln für die Verteidigung des wichtigen Platzes ergriffen. Nach dem Plane des Genie-Obersten Hall werden fünf Forts behufs Verteidigung der Hafeneinfahrten gebaut, und zwar am Leiimnn, auf East Point, Fly Point, auf Green Island und Kaulnn. Oberst Hall hat sich nach Singapur begeben, um auch dort für die Vertheidiguug des Hafens die nöthigen Vorkehrungen zu treffen. — Der englische Admiral und Kommandant des Geschwaders in den chinesischen Gewässern ist an Bord seines gepanzerten Flaggenschiffs „An-dacious", das mit mehreren schweren Geschützen bestückt worden, nach Jokohama abgegangen, um die daselbst erschienenen russischen Kriegsschiffe zu beobachten. Wie gewiß man des Krieges auch im fernen Osten ist, geht z. B. daraus hervor, daß ein Dampfer, der für Rechnung eines Engländers in Schanghai gebant worden ist, die deutsche Flagge angenommen hat. Tagesneuigkeiten. — Sc. Majestät der Kaiser hat dem Comite zur Errichtung von Denkmalen für die vaterländischen Dichter Nikolaus Lenau und Anastasins Grün einen Beitrag von 1000 Gulden aus seiner Privatkasse bewilligt. — Deutschenhaß des Zarewitsch. Der Pariser „Figaro" läßt sich ans Petersburg schreiben, daß der russische Thronfolger eine förmliche Aversion gegen alles Deutsche habe. Diese Antipathie geht so weit, daß in seinem Palais die Ordre herrscht, ein jeder, der in liaAraiiti beim Deutschsprechen ertappt werde, sei mit einer Buße von 100 Rubeln zu belegen. Der Zar selber, der eine gewisse Sympathie für die deutsche Sprache nicht verleugne, erlege jedesmal diese Strafsnmmc Vorwegs, so oft er mit dem Zarewitsch zusammentreffe.' Wir überlassen dem „Figaro" die Verantwortlichkeit für diese pikante Mitteilung. — Das Leben des Papstes. Die „Italic" tritt dcn, in den letzten Tagen verbreiteten sehr übertriebenen Gerüchten über den Gesnndheitsznstand des Papstes Leo XIII. entgegen. Der heilige Vater leidet, wie das genannte Blatt nach zuverlässigen Mitteilungen meldet, an Unterleibsschmerzen, die im Sommer mit größerer Heftigkeit anstreten. Als er noch Perugia bewohnte, wo ihm das Klima zuträglich war, waren diese Schmerzen zu ertragen. Ergüssen, welche den Zorn des allmächtigen Zaren erregten. In den „Haidamaken" ist das erniedrigende Los des Leibeigenen, das auch am Hcr-zeu des Dichters nagte, dieses thränenlose Weh der Rechtlosigkeit, geschildert: „Dennoch weint er nicht, nicht weint er; denn ein grcmscr Drache Schlürft ihm durstig weg die Thräne und bedruckt die Seele, Und zerfleischt das Herz ihm. Thräneii, ihr, o kleine Thränen, Weg das Weh wol würdet ihr mir spülen. Spült cs weg doch! Schwer ist ach! und bang mir! Gösse man das blaue Meer selbst, Selbst dcn Dniepr drübcr, selbst der Dnicpr war' zu wenig!" Der Pessimismus — um den Schulausdruck zu gebrauchen — Scheftschenko's ist kein philosophisch abstrahierter, kein gemachter, er entspringt aus den gegebenen trostlosen socialen Zuständen, seine Dichtungen sind künstlerisch vollendete Nachtbilder ohne alle tendenziöse Rhetorik, deren erschütternde Wirkung eben in ihrer Schlichtheit liegt. In den größeren epischen Dichtungen beeinträchtigt der bluttriefende Stoff die politische Wirkung. Warme Heimats- und Freiheitsliebe weht uns aber auch hier entgegen. Wie die zehnjährige Soldatenknechtschaft am Kaukasus die Kraft Unglücklicherweise schadet die Luft des Vaticaus der Constitution des Papstes, und sein gewöhnliches Unwohlsein hat sich verschlimmert. Don Giuseppe Pecci, sein Bruder, sagte ihm offen seine Meinung, nachdem derselbe zum Papste gewählt worden war. „Mein lieber Bruder," bemerkte er, „Deine Wahl bringt dcn Eindruck ans mich hervor, als ob Du Dich lebendig in ein Grab einschlössest." — „Ich besteige den Kalvarienberg," erwiderte Leo XIII. — Der Papst steht um 7 Uhr früh auf, läßt sich um halb 8 Uhr in einer Sänfte in die Gärten tragen und begibt sich in den Pavillon Pius IV., wo er Messe liest und frühstückt. Dann geht er, von seinen Vertrauten begleitet, einige Zeit im Schatten spazieren uud begibt sich hierauf langsam wieder in seine Appartements zurück. Er bedient sich der Sänfte nur, »m sich in den Garteil tragen zu lassen. Die frische Morgenluft iueommodiert ihn. — Wenn inans glaubt. Wie die „Feldk. Ztg." aus Dornbiru berichtet, hat der Pfarrer von Oberdorf daselbst auf einem Bühel eine Beuedietion gegen die Engerlinge vorgenommen. Merkwürdig! Kranke Kühe, Pferde, Schweine rc. werden vom Benedieieren gesund, Maikäfer und Engerlinge cre-pieren davon, wenn mans glaubt. — Eine kostbare Bibel. Im Hotel Drouot in Paris findet demnächst eine Versteigerung wertvoller Handschriften statt. Im Kataloge steht auch die famose öibls L1g,23,rm6 auf Velinleder. Ein Exemplar davon wurde in diesem Jahrhundert um 85,000 Francs verkauft. Es existieren von dieser Bibel, deren Druck in das Ende des fünfzehnten Jahrhunderts znrückdatiert, nur sieben Exemplare. — Die Cholera ist unter den in Suez angekoimnenen indischen Truppen ausgebrochen. Die Kranken, im ganzen 57, gehören meist (42) dem ersten bengalischen Uhlanenregiment an, das infolge dessen von den übrigen Trnppen isoliert wurde. Im ganzen sind blos 5 Todesfälle bisher vorgckommen, bei den meisten der Erkraukteu wurde nur Choleriue eonstatiert. Lo Kal- und ProvinM-Angelegenheiten. — (Selbstmord.) Wie die Grazer „Tagespost" berichtet nnd ein ans Graz hier eingelangtes Telegramm mittheilt, hat sich am 24. d. M. in Graz ein junger Mann in der Nähe der Elisabethschule erschossen. Der Unglückliche ist der nach Bischoflack zuständige, im hiesigen Zivilspitale als Se-euudararzt fungierende Doctorand der Medizin, Herr Haffner, der vor einigen Tagen von Laibach nach Graz gereist ist, um sich dort der letzten strengen Prüfung zu unterziehen. Es verlautet, Haffner des Sängers gebrochen, klagt uns ergreifend ein schönes Lied aus dem letzten Jahre seiner Festungszeit, eine Weihnachtsepistel an einen Freund. In guten Stunden solle er nicht des unglücklichen Gefangenen gedenken, .... aber, wenn die Traner Dir als Gast naht, Um auch nachts bci Dir zu nisten, dann zu Rath, o Bruder, Zieh mich, der da weilt gefangen, fern von Dir am Meere. Dann des Unglücksfreundes denke, der mit Elend ringend Muß die schmerzerzeugten Duincn* bergen nnd sein Herzweh. In einem Liede, in welchem er den Wunsch aussprach, einst im Heimatboden zu ruhen, hinterließ er den Freunden das Vermächtnis der Rache an den Feinden der Freiheit: „. . . erwacht und sprengt eure Ketten, tränkt mit schlechtein Feindesblut die Freiheit." Zwar hat der großherzige Sinn Kaiser Alexanders den Leibeigenen die Kette abgenommen, aber jene schwere Last, die Schestschenko tiefer noch beugte, das Joch geistig er Knechtschaft, muß das russische Volk noch tragen. Wird die Stunde kommen, wo es auch diese unwürdige Fessel abstreifen und, alle Eroberungsgedanken des Despotismus verwerfend, in den Bund der freien, nur friedliche Eroberungen kennenden Völker eintreten wird? * Volkslieder. habe dieses Examen nicht bestanden nnd sich des ungünstigen Erfolges wegen eine Kugel durch den Kopf gejagt. Alls bewährter Quelle erfahren wir, daß Herr Haffuer in letzter Zeit auffallend trübsinnig war. — (Lebensrettung.) Wie die „Laibacher Zeitung" erzählt, unternahmen am vorigen Sonntag fünf Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren, geführt von einem Ruderer, am Riuschebache zu Moschwald bei Gottschee eine Kahnfahrt. Infolge der Ueberlastung schlug der Kahn plötzlich uni, und sämmtliche fünf Mädchen sammt ihrem Führer stürzten in den dort nahezu drei Klafter tiefen Bach. Der in diesem kritischen Augenblicke zufällig dort spazierende k. k. Gymnasialdirektor Herr Benedikt Knapp und der in seiner Gesellschaft befindliche Gymnasialprofessor Herr Franz Gerdinie stürzten sich, als sie diesen Unfall wahrnahmen, ohne Verzug ganz angekleidet in den tiefen Rinfchebach und erretteten mit Hilfe anderer herbeigeeilter Menschenfreunde und der in der Nähe auf Uebnng begriffen gewesenen freiwilligen Gottscheer Feuerwehr alle verunglückten Mädchen. Für diesen ebenso menschenfreundlichen als aufopfernden Rettungsact wurde den beiden genannten Herren vonfeite des k. k. Landespräsidiums in Laibach die belobende Anerkennung ausgesprochen. — (Militärpflicht der Lehrer.) Der Minister für Cultns und Unterricht hat angeordnet, daß bei allen Vorschlägen zur Besetzung von Lehrstellen an Staatsanstalten hinsichtlich jener Kandidaten, welche zum Heere oder zur Kriegsmarine assentiert sind und das 26. Lebensjahr noch nicht vollendet habeu, zu eonstatieren sei, ob dieselben der Militärpflicht, beziehungsweise dem einjährigen Präsenzdienste, Genüge geleistet haben. — (Die „Laibacher Schulze itung") behandelt in ihrer heurigen zehnten Nummer an leitender Stelle die Frage: „Wie kann der Lehrer zur Hebung der Schule in der Gemeinde beitragen?" In Beantwortung dieser Frage wird betont, daß die moderne Schule viele Gegner habe, dies jedoch den Lehrer nicht hindern solle, die Liebe der ihm anvertrauten Jugend zu erwerben und zu erhalten. Der Artikel sagt: die Hebung und Förderung des Schulwesens hänge einzig und allein von dem Vertrauen ab, das der Person des Lehrers vonseite der Eltern entgegengetragen wird und von dem Vertrauen, das ihm die Gemeinde schenkt. Aufgabe des Lehrers ist, in der Gemeinde die richtige Stellung einzunehmen; er mnß sich nicht als Fremder in der Gemeinde betrachten, sondern als ihr erster Bürger sich für das Wohl und Wehe der Gemeinde interessieren. Der Lehrer wird darauf bedacht sein, daß den Satzungen der neuen Schule, ungeachtet der etwa hier und dprt auf klerikaler Seite entgegenstehenden Hindernisse, entsprochen werde. Ueber-dies betont dieser Artikel, daß an Schulen, wo mehrere Lehrkräfte thätig sind, alle miteinander gehen sollen; weder Consession noch Nationalität dürfen störend einwirken zur Erreichung des Schul-zweckes. Das Losungswort der Nenschnle ist: „Vorwärts !" Der Lehrer muß in sittlicher und socialer Beziehung in der Gemeinde als Muster voranleuchten. — Ein folgender Artikel rügt die fehlerhafte Körperhaltung beim Schreiben und gibt Lehrern und Schülern die richtige Methode an. — An dritter Stelle bringt das heimatliche Fachblatt einen Artikel, betitelt „Krain in vorgeschichtlicher Zeit." Diesen Artikeln folgen Mittheilungen über znm Unterrichts-gebrauche zulässig erklärte Lehrbücher und Lehrmittel. — AuS den Lokalnachrichten citiercn wir folgende: 1.) Ein Comite ist bereits mit der Zusammenstellung eines Lehrplanes für den Sprach-, Rechen-, Gesangsund Turnunterricht, Geographie, Geschichte und Naturkunde beschäftigt. Dieses Comite trifft bereits Vorbereitungen für die im heurigen Herbste in Laibach stattfindende Landeslehrerconferenz. 2.) Es wird Klage geführt über die hier nnd dort vor-kommeude Benützung uuznlässiger Lehr- und Lernmittel in den Schulen. 3.) Am 5. Juni l. I. findet in Littai eine Bezirkslehrerkonferenz statt. 4.) ES wird gerügt, daß man auf dem flachen Lande in Krain auf den Unterricht in weiblichen Handarbeiten nicht die gebürende Aufmerksamkeit verwendet. — (Eisenbahnbauten.) Der Bau der Linie Neuberg-Maria-Zell auf Staatskosten wnrde eudgiltig beschlossen, und schon im Herbste wird an die Ausführung derselben geschritten werden. Die Pontebabahn, welche ebenfalls als Staatslinie ausgebaut wird, soll im nächsten Jahre gleichzeitig mit der italienischen Anschlußstrecke eröffnet werden. An dein Bane der Eisenbahn Unterdranbnrg-Wolfsberg wird ebenfalls gearbeitet. — (Druckfehler-Berichtigung.) In der letzten Samstagsnummer, im Feuilleton, soll es auf erster Seite, in dritter Spalte und 16. Zeile anstatt „organische" richtig „organisierte" heißen. Aus dem Schwurgeriäitssaale. Laibach, 25. Mai. In der Nacht vom 19. auf den 20. September 1877 zechte der 23jährige, nach Ochsenfeld zuständige Grundbesitzerssohn Johann Lavraz mit mehreren Burschen, begab sich gegen 11 Uhr nachts in die Ortschaft Bnkowiz, stellte sich dort vor dem Hause des Johann Hribar anf, lärmte und excedierte, ausrufend: „Deutschmann, wenn du Courage hast, so komm heraus!" Johann Hribar, infolge dieses Rufes erschreckt, ergriff fein Schießgewehr, öffnete seine Hausthüre uud feuerte, um den ungeladenen rohen Gast zu verscheuchen, einen blinden Schnß in die Lnst ab. Johann Lavraz empfing den Johann Hribar und die später ans den Rahmen der Hausthür tretenden, mit Holzprügel und Stock bewaffneten Burschen Johann uud Matthäus Hribar mit Messerstichen. Er stieß unter einem die Drohung aus: er werde das Johann Hribar'sche Haus au allen vier Eckeu anzünden. Ueber diesen Vorfall wnrde die gerichtliche Anzeige erstattet und dieser Straffall mit Rücksicht auf die ärztlich konstatierte mehrmonatliche Erwerbsunfähigkeit eiues der bei dieser Affaire beschädigten Individuen vor das Ge-schwornengericht verwiesen. Der Angeklagte Johann Lavraz ist geständig, mit den drei genannten Personen am bezeichneten Abende in Wortwechsel gerathen zn sein und den Johann Hribar herausgefordert zu habeu; nachdem dieser eiuen Schnß fallen ließ nnd Matthäus nnd Anton Hribar ihm — dem Angeklagten — mit Prügel und Stock entgegenkamen, habe er sich zur Abwehr stellen müssen und dem Johann, Matthäus und Anton Hribar Messerstiche beigebracht. Der Angeklagte leugnet, die Drohung ausgesprochen zu haben: er werde das Haus des Johann Hribar an allen vier Ecken anzünden; er behauptet, gesagt zu haben: Johann Hribar würde verdienen, daß ihm sein Haus an allen vier Ecken angezündet werde. Der Angeklagte behauptet, am 19. September v. I. abends viel Wein genossen zu haben und betrunken gewesen zu sein. Johann Hribar aus Bukowiz bestätigt den dargestellten Sachverhalt nnd gibt an, von Johann Lavraz einen Messerstich in die linke Brustseite erhalten zu haben, infolge welcher Verletzung er — Johann Hribar — durch vier Monate krank war. Matthäus Hribar gibt an, er sei in der erwähnten Nacht zur Rettung seines bedrohten Vaters herbeigerufen worden, habe sich mit einem Holz-prügel bewaffnet, wollte den Angeklagten in die Flucht jagen, empfing jedoch von demselben mit einem Messer drei Stichwunden, deren Heilung mehr als 30 Tage in Anspruch nahm. Anton Hribars Aussage stimmt mit jener des Matthäus Hribar überein, und gibt Anton Hribar überdies an, daß auch ihm vom Johann Lavraz am rechten Arme eine tiefe Schnittwunde beigebracht wnrde, deren Heilung länger als 30 Tage brauchte. Jakob Maly war Ohrenzeuge des Rufes Lavraz': „Deutschmann, wenn Du Courage hast, so komm heraus!" Er war Augenzeuge, wie LavrcH mit Johann, Matthäus und Anton Hribar ins Handgemenge gerieth; er sah die drei Verwundeten und will auch die Drohung des Lavraz gehört haben: „dem Johann Hribar werde ichs zeigen, sein Haus soll an allen vier Ecken brennen!" Maly sagt schließlich. Lavraz habe auch gegen ihn Drohworte-ausgestoßen. Franz Pire, einer der mit Lavraz zechenden Burschen, vernahm den Lärm beim Johann Hri-bar'schen Hause, will jedoch von den Verwundungen keiue Kenntnis haben. Jakob Anbel will die Aufforderung des Lavraz: „Deutschmann, komm heraus u. s. w.", gehört haben: die Aenßeruug hinsichtlich des Hausanzün-dens habe er nicht gehört. In Erwägung, als Jakob Aubel bei seinen dreimaligen Einvernehmungen verschiedenartig lautende eidliche Angaben machte, behält sich die Staatsbehörde bevor, gegen Jakob Aubel die Strafanzeige einznbringen. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, StAS. Schetina, beantragt: es sei von der Einvernahme der Entlastungszeugen, die ohnehin keine Thatzengen sind, Umgang zu nehmen. Der Vertheidiger des Angeklagten, Advokat Dr. Mosche, erklärt sich mit diesem Antrage einverstanden, und der Gerichtshof, bestehend aus dem OLGR. Kapretz, dem LGR. Pessiack und LGS. Boshizh als Votanten (Schriftführer Auskultant Nofan) genehmigt diesen Antrag. Der Schwurgerichtshof-Präsident theilt die protokollarischen Aussagen der Sachverständigen über die bei Johann, Matthäus und Anton Hribar Vorgefundenen körperlichen Verletzungen mit. Die heute einvernommenen Gerichtsärzte Dr. Kappler und Wundarzt Gregorie geben übereinstimmenden Befund sammt Gutachten, dahin lautend, ab: Johann Hribar erhielt drei Wunden, eine an der Schnlter, eine zwischen Daumen nnd Zeigefinger und eine an der Brust, beigebracht mit einem scharfen schneidenden Werkzeuge (Messer); die gefährlichste Wunde war jeue an der Brust, sie hätte den Tod des Johann Hribar zur Folge haben können; die Heilung dieser schweren Verletzungen nahm mehr als 20 und weniger als 30 Tage in Anspruch. Die dein Matthäus Hribar am Haupte und Arme beigebrachten Stichwunden sind auch als schwere Verletzungen zu bezeichnen, deren Heilung dauerte über 30 Tage. Dem Anton Hribar wurde die Sehne am Arme durchschnitten, eben auch eine schwere Verletzung. Der Heilungsprozeß dauerte mehr als 30 Tage, und die Verletzung ließ eine verminderte Arbeitskraft zurück. Das Zeugnis des zuständigen Gemeinde-Amtes lautet über Johann Lavraz sehr ungünstig, es schildert den letzteren als ein im schlechten Rufe stehendes Individuum. Die amtliche Auskunststabelle theilt mit, daß der Angeklagte wegen schwerer körperlicher Beschädigung bereits einmal mit einer dreimonatlichen Freiheitsstrafe belegt wurde. Der Gerichtshof legt den Gefchwornen vier Hauptfragen, zur ersten und zweiten je eine Zusatz-frage uud zur dritten drei Zusatzfragen zur Beantwortung vor, kurz gefaßt, dahin lautend: ob der Angeklagte Johann Lavraz schuldig sei, den Johann Hribar, den Matthäus Hribar und den Anton Hribar mit einem scharfen und spitzigen Werkzeuge in feindseliger Absicht schwere körperliche Verletzungen beigebracht zu haben? und ob Johann Lavraz schuldig sei, durch die gegenüber dem Johann Hribar ausgesprochene Drohung, das Haus desselben an allen vier Ecken anzuzünden, die Gemüther des Hauseigenthümers und der Hausbewohner absichtlich in Schrecken versetzt zu haben? Die Staatsanwaltschaft beantragt die Beantwortung sämmtlicher Haupt- und Znsahfragen, mit Ausnahme jener, betreffend die Erwerbsunfähigkeit des beschädigten Anton Hribar. Der Vertheidiger des Angeklagten gibt den Geschwornen zu bedenken, ob der Angeklagte sich nicht im Falle der Nothwehr befand, und er fordert die Geschwornen auf, die Schuldfrage bezüglich der gefährlichen Drohung (vierte Hauptfrage) zu ver« ! neinen. Der Vorsitzende recapituliert den Gang der ganzen Verhandlung. Die Gcschwornen beantworten die in Bezug auf die Verwundungen des Johann Hribar, Matthäus Hribar und Anton Hribar an sie gerichteten drei Hauptfragen einstimmig mit „Ja" und die vierte Hauptfrage inbetreff der gefährlichen Drohung bezüglich des Hausanzüudens, u. z. acht Stimmen mit „Ja" und vier Stimmen mit „Nein". Der Staatsanwalt beantragt die Anwendung eines Strafausmaßes von 1 bis 5 Jahren schweren Kerkers. Die drei Beschädigten machen ihre Ansprüche auf Schmerzens-, Krankheits- und Verdienstentgangs-Gelder geltend. Der Angeklagte bittet um ein mildes Urtheil; der Vertheidiger desselben hebt dessen gänzlich vernachlässigte Erziehung hervor. Johann Lavraz wird des Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung und der öffentlichen Gewaltthätigkeit schuldig erkannt und über denselben eine zwei einhalbjährige schwere, mit Fasten verschärfte Kerkerstrafe verhängt. Der Gerichtshof moderiert die überspannten Entschädigungsansprüche der Beschädigten, erkennt dem Johann Hribar 127 fl., dem Matthäus Hribar 70 fl. und dem Anton Hribar 125 fl. zu. Witterung. Laibach, 27. Mai. Morgens Nebel, dann abwechselnde Bewölkung, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr 95°, nachmittags L Uhr -l- 187" 6. (1877 -> 189»; 1876 -s- 14-7° 6.) Barometer im Fallen, 788 35 mm. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme 17-9°, das gestrige -s- 12 2°; beziehungsweise um 2 1" über und 3 7° unter dem Normale; der vorgestrige Nicderschlag 14 00 wm , der gestrige 150 mm. Regen. Lebensmittel-Preise in Laibach am 25. Mai. Weizen 9 fl. 10 kr., Korn 6 fl. 1 kr., Gerste 5 fl. 20 kr., Hafer 3 fl. 25 kr., Buchweizen 5 fl. 85 kr., Hirse 5 fl. 85 kr., Kukurutz 6 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdcipsel 2 fl. 50 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 10 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr., Schweinfett 86 kr., Speck, frischer 72 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 1^ kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 68 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. — kr., weiches Holz 4 fl. — kr. per vier C.-Meter; Weiu, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. ________ Gedenktafel über die am 31. Mai 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Cepirla'sche Real., Kleiuotok, BG. Adelsberg. 3. Feilb., Pirc'sche Real., Zaloke, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., JureM'sche, Real., Kalje, BG. Gurkfeld. — Neuerliche 3. Feilb., Cesnik'sche Real., PaUje, BG. Adelsberg. — 8. Feilb., Cm'ek'sche Real., Altdirnbach, BG. Adelsberg. -3. Feilb., Sknmanc'sche Real., Vormarkt, BG. Radmanus-dorf. — Reass. 2. Feilb., Tomsii'sche Real., Grafeubruun, BG. Feistriz. — Reass. 2. Feilb., Frank'sche Real., Prem, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Bertoncel'sche Real., Godeschiz, BG. Lack. — 2. Feilb., Macek'sche Real., Sestranskavas, BG. Lack. - 2. Feilb., TekaE'sche Real., Birkenthal, BG. Lack.— 2. Feilb., Jeschenag'sche Real., Seebach, BG. Radmannsdors. — 2. Feilb., KambiS'sche Real., Möttling, BG. Möttling. — 2. Feilb., Juzna'sche Real., Dobravic, BG. Möttling. - 1. Feilb., Potokar'sche Real., Munken- dorf, BG. Gurkfeld. — 1. Feilb., Skusza'sche Real., Wisaiz, BG. Teisenberg. — Reass.-Feilb. Babnig'scher Real., Hrastje, BG. Laibach. Angekommene Fremde am 26. Mai. Hotel Stadt Wie». Goldmann, Oesterreich. — Flaubo und Rosenberg, Kflte., Sissek. Reichel, Zampracht nnd Schüller, Kflte., Wien. — Lauser, Kfm , Brünn — Dr. Hönisch, k k. Regimentsarzt, und Bettelheim, Graz. Strazaboschi, Altlag. — Mo, ^Gutsbesitzer, sammt Sohn, Monsalcone. — Urbautschitsch, Höfleiu. Telegramme. Paris, 27. Mai. Das „Jonrnal des Dc-bats" meldet: Die Reise Schnwalofss erzielte die befriedigendsten Resultate. Rußland willigt ein, den Vertrag von San Stefano dem Kongresse vorzulegen. Die „Korr. Havas" bestätigt das Einvernehmen Rußlands und Englands; Deutschland werde die Einladung zum Kongresse erlassen, sobald alle Mächte zugestimmt haben, wahrscheinlich morgen. Die Grundlagen der Einigung und die Einladungsformel sind unbekannt. — „Observer" berichtet: Es wurde noch kein positiver Beschluß betreffs der Vorschläge Schuwaloffs gefaßt, welche indeß schließlich doch die Grundlage zur Regelung der strittigen Punkte betreffs der Kongreßbedingungen bilden dürften. Obwol die Nachricht über eine erzielte Verständigung verfrüht ist, so sind doch die Aussichten nicht vermindert. Die Gerüchte über Aenderungen im Kabinette sind unwahr. Athen, 25. Mai. Die Türken schossen auf den britischen Konsul Kreta's, Sandwirth, ohne ihn zu treffen. In Verani wurden mehrere Christen von Bafchibozuks in Stücke gehauen. Wiener Börse vom 25. Mai. Allgemeine staats-! Papierrente 62 60 Silberrente 6510 Goldrenle.............. 72 05 Staatslose, 1839. . . 334-— „ 1854 . . . 108 — „ 1860. . . 114 25 „ 1860(5tel) 121 75 „ 1864 ... 140 60 Grumlentkastungs-Gbkigativnea. Galizien............... Siebenbürgen . . . -Temeser Banat . . . Ungarn................. Anäere ösfentkiike Ankeken. Donan-Regul.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Aetien v. Banken. Kreditanstalt f.H.u.G. EScompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Aetien v. Transport Unternehmungen. Alföld-Bahn........ Donau-Dampfschiff-Elisabeth-Westbahn , FerdinandS-Nordb. Franz-Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Gesellschaft . 86 20 77-10 79 60 103 75 76 50 9210 21860 800'— 115 50 391 174 — 2080 129 25 247 75 12125 455 — Ware 62 70 65 20 72 15 336 — 108 50 114 50 122 — 141 86 50 77 40 78-50 79-90 104-76 75 92 30 21870 801— 115-75 393 — 174 50 2085 129 75 248'— 121 75 456' Nordwestbahn . . . . Nudolfs-Bahn . . . . Staatsbahn............ Südbahn............... Ung. Nordostbahn . . Psanäbeiese. Bodenkreditanstalt in Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Priorilürs-Obkig. Elisabethbahn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. . Südbahn L 3 Perz. „ L 5 „ . . Prioalkose. Kreditlose............ Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London Gekäsorten. Dukaten........... 20 Francs . . . . 100 d. Reichsmark Silber............ 108 75 113-50 257 50 73 — 112 — 110 — 9125 98 50 95 — 94'— 106-89 50 102 75 89'— 64 — 157 113 50 93 60 162 25 1450 120 50 5-67 9-64', 59 45 104 70 Ware 109 — 11375 258'— 73 50 11250 110 50 9150 98-65 95 25 94-25 106 50 89-75 103 25 89 25 64 25 158'— 114— 93-80 162 50 15 — 120 60 5'68 65 59 55 10490 Telegrafischer Linrsbericht am 27. Mai. Papier-Rente 63 25. — Silber-Rente 65.45. — Gold-Rente 72-90. — 1860er Staats-Anlehen 11450. — Bank-aetien 803. — Kreditactien 222 50. — London 119-40. — Silber 103.90. — K. k. Mnnzdukaten 5-62. — 20-Franes-Stücke 9 56. — 100 Reichsmark 59'—. Verstorbene. Den 25. Mai. Ursula Zamka, gewesene Hausbesitzerin, 77 I., Krakanerdamm Nr. 24, Altersschwäche. — Klara Juhu, Bahubcamteus-gattin, 74 I., Wienerstraßc Nr. 23, Altersschwäche. Den 2 6. Mai. Maria Eugler, Schülerin der vierten Klasse, 13'/« I-, Petersdamm Nr. 39, Lungenödem. Für WeinhSudlcr! VorMliclx alle sowik neue Weine von den besten Weinbergen Kroaziens zu den billigsten Preisen. Transportgebinde von allen Dimensionen stets vorräthig. (251) 3—1 Adolf Setlheim, Kanzkei: Ecke Marie-Vakerie-Gasfe, Ärinni-^katz, im eigenen Kanse, Trockenes Srennholz per Klafter fünf Gulden bei (223) 10 Emik Mükleifen, Brühl, Hans Ziakowski Nr. 24 (vorm. Koschier). Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stofs und zu möglichst billigem Preise empfiehlt .1. UiUNLNN, Hauptplatz Nr. 17. Au» wird Wäsche genau nach Maß und Wuns» an-gefertigt und nur bestpassende Hemvcn verabfolgt. (23) 24 Kan diete tlem «lüekv rlie HanlU r r r ooo ir. - oäor SL8,rSO ü. Hauptgewinn im günstigen I^glle bietet die «II«»»-KI «A8« welebe von der ItejxleriiiiK genekmigt und garantiert ist. Die vortbeilbafte kinrieblung lies neuen planes ist derart, dass im 1.aufe von wenigen Vlonaten durek 7 Verlosungen 48,«O« rur sicke- ren Lntsobeidung kommen, darunter befinden sieb Haupttreffer von eventuell ll.-VI. !t V5,000 oder Lullen TL 8,VS« ö. W., speziell aber: l 6ewinn a VI 250,000, 1 6ew. a VI. 12,000, l Oewinn a R. 125,000, 23 Oe«-, ä Vl. 10,000, 1 Oewinn VI. 80,000, 4 6ew. a VI. 8000, 1 6s«kinn g VI. 60,000, 31 6evv. g >1. 5000, 1 6ewin» s VI. 50,000, 74 Lew-, s VI. 4000, 2 6ewinns L VI. 40,000, 200 Lew. s VI. 2400, 1 6ewinn L VI. 36,000, 412 6evv. L VI. 1200, 3 6evvinno ^ VI. 30,000, 621 6e,v. d VI. soo, 1 6evinn !> VI. 25,000, 700 6vinne s Vl. 20,000, 28,015 6ew. i, VI. 138 6 Levvinne i> VI. 15,000, «te. eto. Oie nscliste erste kevvinnrieliunj; äieser xrossen, vom 8tsste gsi'sniiei'ien Leiclverlosung ist amtlivk sest-bestellt un6 i>n6et 8okion am 12. unr! !3. luni l!. statt uuä kostet kiersu 1 xsnres Ori8insI-I.os nur Vlgrk 6 oilor II. 3 50, 1 Kalbes . . . 3 . . 1-75, 1 viertel . . » 1 « —'90. ^Ile ^uftrZße ^veräeu Svllll'i 8bAb» kinsenöung, ?0steinr,->lilung oller klgelingkms cles lietrgxes mit ösr grössten Lorglglt susxetulirt, unel orliiilt jeöermsnn von uns clie mit elem 8t9gt8wgpj>en verselienen OriZingl-l-ose selbst in ilen grösseren?I8tren Oestsr-reiebs veranlasst werden. (222) 18—14 Unsere Lolleete war stets vom 6Iüe!ie begünstigt, und batts sieb dieselbe unikl' Vielen »NllefkN deÜSU-tenüen Ke«innen oftmals üen ersten lisuptti'etkei' ru erfreuen, die den betreffenden Interessenten direkt ausberablt wurden. Voraussielillivli kann bei einem soleken auf der gegründeten Ilntornebmen überall au! eine sebr rege ketkeiligung mit kestimmt-Iieit gersebnet werden, man beliebe daber sebon der Are/rnnA /»«Fber» alle Lulträge berktktj/st tkr-'e/et /u rielitsn an Lautmauii L 8iwoll) Nnnk- und ^VvvIi8vlKv8vIiLtt in Ilambiirx, Lin- und Verkauf aller Lrten Staatsobligationen, kisen-babnsetien und ^nlebsnslose. r. s. Vir ÜLllken dioräurok Ml ä»s soitksr xesodovlcts Vertrauen, uuä inäsm >vir dsi Lexinn äsr veuev Vsr-Io8unx rur vstdsilixunx sialLäsa, Tvsräsv vir uns Lvod kerusrliiv dsstredsn, äured stets prompte uuä reelle ksäieQNllx äie ^olle LukrisäenLsit unserer xseLrltzn Interessenten rn erlangen. V. O. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.