.'^ ?F. Donuerstng am 14. I««i FDAO. D>e .,Lai!)a^e!- ^Nlllnq" ,,schci>-t woleiUlich 3 M^l: D>"!^aa, Donin'rsta^ uxd Samsta^. uin'' koftei s^nnnr l>e!»> ..Illy, ischen Vl^tts" ,m Co,»pl0lr gilizjal)'!^ y ft,, l>alb> jahog 4 si, 3^ sl. ; fur 0 e Ill,1cll>n>^ n,.>Ha>,, sill'' jahclich^/,c» sr. l,,chr !>u oNiichi il. D^^ch die k. k. Pc'sl u,,ie< (Holl>>erl nnc ge> rli^ie^ Adr< sse P0l-:of,ei gai'jjahrig >2 ft. hcillijahriq 6 fl »^M — I,ncrt o,'s^e!'uh> fin- em,,' 2^alct,lze>le vdcr denN,n><» der!eld'», fiir t,!,,nal!ge (5^>!ch^ltu»^ 5 kr, fur ll»t zweimal>gt 4 lr.. fur e,ne t'^,»>al .;e 5 I,-.' (5M I^sescttl.' bis >2 ^cile" i ft. fur 5 Ma!. Hortogthum Aram )l ode dcs Hcrrn Dr. v. Lehman,, bei C'rossining seiner Vortrage lil'er das osterreichischc Criminalrecht ^) in slovenischer Sprachc. (Schlu si.) MlM^s ins^'csondere die Errichtung dcr erwahn-ten Lehrkanzel fur die Rechtswiffenschaft in sloveni-scher Sprache betrisst, ko'nnte Icmaild leicht glau-ben, datz es sonderbar ist, warum lnan eher, als der Nntcrricht in den untern Schulrn geandcrt wird, uild man sur die Einsuhrung dcr Nationalsprack)c in diesen mehr als bisher Sorge tragt, mil Wissenschaf-ten anfangen will, die cinen derartigen fruhcrn U>i-terricht fordern, und die glcichsam dcr Wipfel des Baumes find, dcssen Wurzeln aber bci dcm gegcn-wartigen Stande d.r slovcnischen iteratur nur aus fremder Erde die Nahvung cinpsangen mu'ssen; Man-cher tonntc glaubcn, dast daraus nichts Nutzlichcs hervorgchen konne, wenn Innglmgen, die disher fast nur des Deutschen gewohnt waren, und von deutscher G^lehrsain^eit ihre Kenntnissc saminelten, so w>6)tigc Ncchlswisseosch^fteii in slovl'nischer Sprache vorgetr^gen wndcn, in der ln>ch nichls vorgcar-deitet ist, und dap cs dayer beffer ware, sich all das Deutsche zn halten und in d^esem vorzutragen. Es ist wahr, die Bildung in der heimatlichm Sprache muf; in den untcrn Echulen, in dem erstcn Unterrichtc ansangen ; es ist wahr, devor die frnherc Unterweisnng fchlt, entorhrt der Unterricht in den ho hern W isseilschaf ten der nothwcndi-gen Grundlaqe; es ist auch wahr, unsere hei-mathliche Eprachc, obwohl schon entwickelt und dttdlmMahig, h.n in einigen Kenntnissen die ange-messenen Auodrutte noch mcht, das, es dahcr not!).-wendig lst, ,ie alifznsllch^n und in den Gedrauch einzufuhrcn. Das hohe Ministerillm h,u augenfallig der Grdantc geleitet, wenigstens bei den nothwendig-sten Gegenstanden der Rechtswissenschasten, die am mristen in die Vcrhaltnijse des pra^tischeli iiedens eingreifen, den zweckdicnlichen Unterricht einzusuhven, de:m wcnn man die neuen un cndlich lichtgell', welches sodann in dcr Peripherie dcs gan-zcn Kreises vcrschamm. — Es durfte bckannt scyn, das) diese fardigcn Mondsho'fe — in der Meteorologies Kreise, Ringe, H.Uoncs genannt, gewohnlich schr blaffc Farben zeigen; hicr warm aber insbc-sondcre das Roth, Grun und Vlau hochst kraftig, dcr Rand zwischen Fcuerroth und Olau gcnau geschieden und blost die verwandten Farbcn von Blau und ') Zur Veillihtilung b^s Form bies^rR'd, bis», bi, N,m,i-tunq, taL sie slovenisch v,i,^hl unV vorg^li>ig,n wurd< A. d. «. Grun verschwammen in einandcr. Aus obiger Angabe drr Neihenfolge der Farben ist es ubrigens ersicht-lich, datz sie eine andere als bei eincin Rcgenbogen war. — Dcr Durchmeffer des austersten lichtgel-drn Krcifes durftc nach beila'usiger Schatzung zwi-schcn 20 bis 30 Grade gemessen haben; wahrend dcr Vcobachtung hat sich dieser Durchmefser nicht gea'ndert, die Farbcn verschwammen jedoch nach ei-ncr guter, Vicrtelstunde bis zur Undeutlichkeit. — Denselben Tag Nachmittags sahen w.r gegen Dst- und West Gewitter, ohnc da^ solche unstre Gegend unnnttelbar beruhrt hattcn, durch welchen Umsiand es sich erklaren lastt, dast vielleicht irgend eine Schichte unscrcr Erdatmospha're, gegenuber den andern hoher und niedererliegenden Schichten, eine unqlciche Ausdehnunq crlitten, und das zum Er-scheincu von Gcstirntreisen nothwendige Weitaus-einanderseyn der Dunste hervorgerufen hatte. Weitese Aufkla'rung hieruber sindet man in I. T. Mayer's Hypothesen (siehe deffen Lehrbuch uber physische Astronomic §. 255.) Eine andcre Erkla-rungsart von Brandes in Gilbert's Annalen Xl. Nand.Seite 414. Wie gesahrlich das Lauten wahrmd eines Ge-witters scy, haben wir cinen neuerlichen Bcweis in Oder-Gorjach. — Gestern Nachmittags wahrend des Lautens oder des am Lande ublichen Anschla-gens zur Feier des heutigen Frohnleichnamfcstes, schlug der Blitz in den Thurm der Pfarrtirche, wel-chc, wcnn auch nicht vollkommen, so doch in einem bedeutendcn Theile niederbranntc. Politische Nachrickten W i e ll Wien, 8. Ilmi. Dem Kriegs-Ml'nistcrium ist ubcr das Benchmen der bereits zu Bregenz ein-getrossenen k. k. Besatzung von Nastatt der offizielle Bericht zugekommen, aus wclchem hervorgeht, vast diese an Zahl nur geringe Truppe durch kein Mittel der Dlohliiig oder Verfuhrung in ihrer Treue wan-lend gemacht wcrden konnte, und dag sic sich selbst dann, als sie von den wuthenden Masscn des em-porten Voltes zum Abmarsch gezwungen wurde, so ehrenvoll bcnommen habc, da^ das Vaterland mit dem gerechtesten Stolze auf diese seine edlen Sohne blickcn katni. Das Kriegs-Ministerium fu'hlt sich dadurch veranlatzt, jenen Bencht, scinem vollen In-halte nach, zur offcntliden Kenntnist zu bringen. Wir entnchmen diesem vom General-Major Ullrichsthal unterzcichncten Berichte Folgendes: Brcgenz, am 27. Mai ^849. Indem ich mich beeilc, dem hohen Kriegs-Ministerium in Gehorsam zu bcrichten, datz die zn Nastatt commandirt gewe-scnen k. k. o'sterreichischen Genie- und Artillerie-Truppen Abtheilungen am 25. Mai hierorts mittelst Dampsschiff bis auf drei schwere Krankc, welche im Militar-Spitale zu Rastatt zuruckgelassen wslden mupten, vollzahlig angclangt sind, und von der Nevolkerung mit der herzlichsten Theilnahme em-pfangcn wurden, halte ich mich zugleich verpflichtet, das ausgezcichnete Benehmen dieser bravcn Trup^ pen, wie es mir durch die einstimmigen Relationen der Herren Officiere und des sie begleitenden wurt. tembergischen Rcgierungs-Commissars vekannt wurde, 336 zur hochgencigten Kenntaisi des hohen Kriegs-Mi-nisteriums zu bringen. Nachdem der Umsturz der rechtmastigen Re-gierung vollendet, und die provisorische proclamirt war, wurden am l3. Mai die osterreichischen Trust-pen befehligt, aufdem Hauptplatze auszuru'cken, wo sie gemeinschaftlich mit den abgefallenen dadischen Truppen und Freischaaren aufgestellt wurden, um den Eid auf die Reichsverfassung zu leisten. Als sie diesen aber verweigerten, wurden sie in den Hof des Rathhauses abgefuhrt, und dort aufgestellt, von Volksrednern auf alle Weise bcarbeitet. Man erkla'rte ihnen, datz sie als Deutsche zu Deutschland halten, mit ihnen gemeinschaftliche Sache machen mupten, indem sie sonst als Feinde angesehen, und der Wuth des Voltes preisgegeben wurden. Als diesc Drohungen ohne Wirkung blic-ben wurden alle Mittel versucht, um sie zu betho-rcn, und von ihrer Pfiicht abwendig zu machen. Indem man ihncn erklarte, datz von nun an das Militar nur von selbst gewahlten Dfficieren befeh-ligt werden durfe, folglich ihre Officiere abgesetzt seyen, befahl man ihnen, ihre Officiere selbst zu wahlen; autzerdem trug man der Mannschaft Ossi-ciersstellen, eincm Unterofficier der Artillerie, Corporal Hawranek, sogar eine Dberlieutenantstelle in der badischen Armee an. Da jedoch die Mannschaft stumm und un'beweglich blieb, fordertc sie der Com-mandant Hauptmann Lend! auf, »datz diejenigen, welche ihrer Regierung und ihrem Eide treu bleiben wollen, rechts, die andern ader, welche diese Aner-bietungen anzunehmen deceit sind, links treten soil-ten." — Als sich gleichwohl nicht Ein Mann be-wegte, verlangten die Ausschustmann r, wahrschcin-lich in der Meinung, dast die Manuschafr, so lange sie in Reihe und Glied stehe, noch zu sehr unter dcm Einfiusse dcr Vorgcsetzten ihre Gesinnung nicht kund zu gebcn wage, daft ihr gestattet wervc, auseinan-der zu gehen und sich gcgenseitig zu besprechen, dem auch wiUfahrt wurde; aber ungcachtet die Volksma'nner, die sich jetzt unter sie mengten, noch ihre ganze Beredsamkeit aufboten, um sie zum Ab-falle zu verleiten, blieben sie unerschuttert, und als die Abtheilungen wilder formirt waren, traten zwei Mann im Namcn der Uebrigen vor, und ertlarten mit Festigkcit und Besiimmtheit, «dast sie vom Er-sten bis zum Letzten ihrem Kaiser und ihrem Eide treu bleiben wollen, und daher alle Anerbietungen zuruckweistn." Diese enlschlosseneHaltung und ehrenhafte Ge sinnung der Truppe, an welch.r alle Versuche schei-tertcn, crregte, anstatt gerechte Anerkennung zu sin-den, nur die Wuth dieser Elenden, und da sich auch die Erbittcrung des Voltes und dcr abgefallenen badischen Truppen mit jedem Tage steigerte, die Truppe, odgleich sie sich in der Caserne neutral ver-hielt, Tag und Nacht alarmirt und bedroht wurde; so sah sich der Commandant genothigt, frcien Ab-zug zu verlangcn, was ihm aber entschicden verwei-gert wurde. Hauptmann Lendl, des Sappeur-Corps, und Dberlieutenant Kramer der Artillerie, begaben sich hierauf nach Carlsruhe, um bei der provisorischen Regierung den freien Abzug zu crwirken. Brcntano schien die Gerechtigkeit ihrer Fordc-rung zu crkennen, doch trug er Bedenken, selbe zu bewilligen, well sich das Volk widelsetzen tonne. Als aber die bciden Ossiciere fest und entschieden erklarten, »dasi sie fur den Fall der Verweigerung sich sa'mmtlich als Gefangene stellen, aber auch zu-gleich ihre Brust den Dolchen der Morder preisge-ben mutzten," entgegnete einer der Ausschutzmanner verletzt! »Halten Sie uns fur Morder^" worauf diese erwiederten: ^mittelbar oder unmittelbar mu^-ten Sie es werden, denn sobald wir zuruckgehalten werden, sind wir der Wuth des Voltes preisgegeben, und haben dann kein andcres Schicksal zu erwarten." Auf diese im festen Tone dargebrachte Vor-stellung glaubte Brentano den freien Abzug nicht uerweigern zu konnen, doch mehrere seiner Genossen sprachen sich auf das Heftigste dagegen aus. Trotz dcr blutdurstigen Declamationen dersel-ben, gelang cs doch Brcntano mit Hilfe des pro-vlsorischen Kriegsministers, Lieutenant Eichfeld, den freien Abzug durchzusetzen; aber ungeachtet der schriftlich erhaltenen Bewilligung, beabsichtigte das Volk zu Rastatt sich demselben mit Gewalt zu wi-dersetzen, und nur nach vielen Bemuhungen gelang cs dem zur Begleitung der Truppen bestimmten Commissar, diesen Widerstand zu bcseitigen. Doch beging das hochhcrzige souverane Volt in Baden die Schandlichkeit, an der Brucke vor dem Nieder-duhrer Thor zwei Ioche abzusagen, damit die Truppe b'eim Ausmarsche hinabsturzen solle, welchem Be-weis deutscher Bruderlichkeit sie nur dadurch ent-gingen, dast sie, durch wohlgesinntc Bulger gewarnt, ourch das Carlsruher Tyor abrucktcn, wo sic die Wache zwar nicht passiren lassen wollte, aber zu schwach, sich zu widersetzen, es doch geschehen lassen mustte. Nachdem die Eisenbahn und die Strasten uber Frankfurt nach Mainz von zahlreichen Freischaaren befctzt waren, so tonnten die adziehcnden Truppenabtheilungen diesen Weg, der sie wohl am fcknellsten mit osterreichischen Truppen vereinigt, und aus ihrer mistlichen t!age gerissen haben wurde, nicht einschlagen, ohne sich meuchlerischen Anfallrn aus-zusetzen. Sie waren daher genothigt, ihren M.'rsch uder Zreudenstadt durch das Konigre-ch Wurttem-berg nach Bregenz einzuschlagen. Auf der wurtem-bergischen Granze, bis wohin sie zwei badische Com-missare und 12 Dragoner begleiteten, wie auch in den meisten Stationen, wurden sie von den Em-wohnern, besonders aber von den Truppen, anfang-lich unfreundlich, fast schnode empfangen, doch durch ihr anstandiges befoilnenes Benehmen erwarbcn sie sich bald die wohlwollendste Theilnahme, und der sie bis Bregenz bcgleitende t, wlirttembergische Marsch-commissar konnte die gute Haltung und das muster-haste Nenehmcn derselben nicht genuq ruhmen, in-dcm er mir versichcrte, dl>jj kcine Tvuppe irgcnd eincr Armce in ahnlicher Lage sich so wurdig ulld ehrenhaft benehmen wurde. Wien, am 10. Iuni. (Aemtlich.) Seit dcm Monatc September vorigen I^hrcs sind bci drn t. k. Ml'mzamtem in Wien und Prag nahe an sechs Millionen in Scchs.-, Zwei- und Einkreuzer-stricken ausgepragt worden. Diese brdcutende Sum-me, vereint mit den fruher im Umlaufe desindlich gewesenen Theilungsmunzen, ist mchr als gcnugcnd, um dem Bedurfnisse der Zahlungsausglcichungen im weitesten Siime in der ganzen Fusdehnung dcr Monarchic vollkommen zu befriedigcn. AUcin ungeachtet des gcringeren Gehaltes der neuen Silber-scheidemunze und des bestehenden Verbotes hat sich die Gewinnsucht Einzelner derselben bemachtigt, sie zum Gcgenstande der Speculation gemacht, so dast sie gegenwa'rtig mit einem Aufgelde bczahlt wird, welches auster jedem Vcrhaltnisse mit ihrem wah-ren Werthe steht. Durch dieses Treiben wurde der Absicht der Staatsverwaltung, dem Kleinverkehre die mbglichste Erleichtcrung zuzuwcnocn, geradezu entgegenwirtt, und cine an sich wohlthatige Mast-rcqcl die Veranlajpmg, die dcr Scheidcinunzen Be-dlirftia.cn auszubeuten. Um diesem Mitzstande rnt. gcgenzuwirken, und ben aus dcm Mangel klcincr Munzcn nothwendig cntstchendcn Stockungen grund-lich adzuhelfen, sal) sich die Etaatsverwaltung ver-anlatzt, eine Abanderung in der Auspragung der mit dem Ncgicrungs - Circulare vom 18. Scfttem ber 1848 in 'Umlauf gesetztcn Sechskreuzerstucke in der Art eintletcn zu lassen, dasi der inncre Gehalt der nunmchr neu auszupragenden Sechskreuzcrstucke, welche sich von den alnrcn durch die Iahreszahl 18^9 unt^rsckeiden, darin bcsteht, d^tz 336 Stucke eine feine Wiener - Mart Silber enthalten und aus einer feinen Wiener-Mark 33 fi. 36 kr. ausge. munzt werden. Wien, II. Ilmi. (Telegr. Depesche.) Heute Vormittag ist dcm hohen hierlandigm Gcneralcom-mando mittelst des Telegrapher, folgende dienstlichc Meldung aus Nruck an der Mur zugekommcn: »Heutc Nachts 1 Ubr versuchte einc Colonne von l08 Husaren durch St. Michael, Leobcn und Bruck durchzubrechen, was jedoch mijzlang. Von den Husaren sind todt 12 Mann, verwundet 14 Mann, Gefangene 72 Mann; von Bianchi Inf. sind » Mann bessirt." Nach verlatzlichen Werichten aus Ducla v. 7. Iuni haben die Kosaten bereits einen jcner Coup's ausgefuhrt, der nur dieser Waffengattung eigen ist. Nach Eingang der Nachricht, datz die Kossuth'schcn Commissa're im Zewpliner Comitat den Landsturm zu organisiren suchtcn, machte sich eine kleine Ab- thcilung Kosaken von Ducla auf den Wcg und uberraMe bicselben in ihrem Sitzungsfaal in Scrcpta. Hie Madators wurdrn soglcich auf die Pfcrde ge-bunden und gefangen nach Ducla geschleppt, ohne dast wcder die crfchrecktenHonocds noch dieBauern auch nur cinen Versuch zu ihrer Besreiung wag-ten. Wir sind uderzcugt, dap in diefem Comitate vor der Hand von leincm magyarischcn Aufgebot mehr die Reoe ist, dcnn es siu'chtct sich seitdem wer da kann gcgcn die Bcrgstadte. (A. B. z. W. Z.) Vesterrcichischcs Kujtenland. Ul. Triest, 12. Iuni. (Correspondent Der Feldherr Radelzty, welchen man in vaibach ^r-wartetc, ist nach d n heute mit dem Dampfer ^Trieste" hicrorts cingelangten ^iachrichtcn aus seiner Inspections-Neise bercits vor Ancona ^ einge-troffcu. Ucbcr seinen Bcfehl soil eben heute auf diefe Stadt ein Hauptangriff geschehen, dercn Un-terwerfung sofort in Ausslcht gcstcllt wird. — Die lctztcmgeiroffcnen italienischen Blatter bringen uns das Gnucht von der Einnahme Roins durch die sranzosen; doch bedarf diese Kunde nach eincr offi-ziellen Bcstatigung. — Die KricgSsrcgatte »Nellona« lst, nachdem stch sclbe mit Proliant, Munition und einigen Gcschutzcn schwcrcn Calibers wohl verschen, heute ^ruh in die Seegestochen, um zum Blokade-gefchwadcr Vcnedigs abcrmals abzusegeln. Von dort-yer erfahren wir nichts Bedcutenoes, als die turz-lich erfolgte Einnahme eincs kleinen Zortinb nachst der Festc Brundolo. — Wir erwarten noch cinige Ladungen venetianischer Fluchtlinge, Nach Aussage der lctzt hicr angctommcncn soli Maniil, da das Vcrtrauen dcs Voltes auf die Madonna zu sinkcn bcgonnen, dessen hoffende Blicke auf die nahe Hilfc dcr Ungarn mit der persiden Zusichcrung gelcnkt haben, diese seyen bis Udine vorgeructt, hatten an-derseits schon Triest eingcnommcn, und mit i:i Mil--lionen Gulden gcbrandschM, von wclcher Summe die Halfte der ucnctianischcn Ncpublik zufallen soll. — Unsere Bevoltcrung gibt sich dcr nicht even grundloscn Hoffnung hin, sowohl von U»a/irn als von Italien in der laufei'den Woche wesentli. e Sieglsberichte zu vcrnchmen, die alsdann Schlag auf Schlag bis zur ganzlichen Bcta'inpsung der Insurrection folgcn durftcn. - Gcstcrn Abends ist neuerdings wcgcn einer lic-dcrlichen Dirne in eincm hiesigcn Wcinfchallte eine blutigc Rauferei z^r>lschcn einigen Kachincn und 2 Artilirrie-Soldatcn eittst^ndcn, wobci ein Artillerist am Kopfc cine Contusion erhielt. D.N'ur wurde cinem Fachin die Nafe rundweg abgcschnittcn und am Anne eine lcichte Wunde gcfchlagcn. Das Er-cignitz ist zwar von keiner Wichtigtcit, dessen Er-zahlung jcdoch vorsichtsweise um so mchr angezeigt, als sie sich auf amtliche Erhrbungcn grundet. Lamlillrd. Vcnrtianilchco Kolligrcich. Nach Vcrichtcn aus Mestre vom 6. d. wurde Brondolo am Mittwoch fortwahrend bombardirt. Dcr MarschaU Graf Radel^ty hat die Inspections-reise nach Klorenz angetrcten. Vor sciiler Abreise erhielt der F. M. L. Graf Thurn den Bcfehl tei-nen wcitcrn Vorschlagen der Venetiancr Insurgen-ten, welche allgcmeine Amnestic und Ancrtennung ihres elcnden Papiergeldcs verlangtcn, Gehor zu gcbcn, Vcnediss mlch'sich binncn Kurzcm auf Discretion ergeben. Es henscht lidrigens in ganzOber-Italien die tirfstc Muhe. Dcr Grostherzog von Tos-cana wird den namlichcn Tciq mit dem Marschall aus Gacta in ^lorenz eintreffen, wetzhalb die Ita-liener sagen, dcr Marschall gche dorthin, um ihn zu installircn. Dem „Lloyd" wird Folgendes geschricben: Mestre, 4. Iuni. Scit dem Falle Malghcra's hat sich noch nichts Entscheidendes zngetragen. Nach dem gestern aufgenommcnen Invcntar fanden wir in Malghera 132 Geschuhe dcs vers6)icdensten Calibers vor, wovon jcdoch 3I ganzlich unbrauchbar, tlzcils auch durch das Ucbcrladcn dcr fcindlichen Artillerie zcrsprungcn, von den andern aber die meistcn vernagelt vorgefundcn wurden, wclchc lctztere jedoch binnen wenigen Tagen durch das Einbohrcn neuer Ziindlocher wieder brauchbar hergestellt seyn werden. ^. In Malghera gibt's ubrigens unendlich viel zu thun, und wird auch jctzt unter dcr umsichtigcn Leitung unseres, die Festlmgs-Command.nttenstclle versehenden G. M. und Brigadins v. Wolter sehr viel gethan, doch mangeln die nothigen Arbeits- ' krafte, da hitr nur die Brigade Woltcr, bestehend aus 6 Batailloncn und 4 Compagnicn (die durch das scindliche ^eucr ziemlich gelichtet sind, und eben so auch durch Kranthcitcn), zmu'ckblieb, und sowohl die Arbeiten, als die Wachcn versehen mutz, da die Brigade Coronini gcgen Brondolo, die Brigade Kerpan nach Piore, und die Brigade Mocchia am 337 linken Flugel gegcn Tezera ?c. abmarschirt find, theils um die Zufahrt gegcn Venedig ganzlich ab-zuschncidcn und strenge zu ceonren, thcils umBron-dolo und (^hioggia crnstlich anzugreifen, woher man auch hausig Kanoncndonncr, abcr bisher nichts Cnt-scheidendcs ho'rt. In dcr Gluhhitze des Iuni (wir haben scit zehn Tagen keinen Regen, abcr immen-sen Staub) stehen die bci Tag und Nacht arbciten-den Truppen schr vicl alls; ooch ist cs aber bcsser, als der cwigeNcgen, sonst tonnlcn wir unscre Kano-nen au3 den Tranch^cn und Batterien von Mal-ghera nur nut schwerer NMlinchner Zeitnng" nieldet amtlich -. Von S.'ite dcs roniglichcn Staatsministeriilms des koniglichi'n Halises nnd des Aeustern ist an den ko nig lichen interimistischen Be-vollmachtigten bei der provisorischen (Zcntralgewalt, Ddersten v. Xylander, unter dcm 5. Iuni das Fol-gende ergangen, das Aufhon'N dcr Diatenzahlun.-gen an die vaierischen Mitglieder der Nationalver-sammlung detreffend -. »Die' koniglich daicrische Nc-gicrung hat so langc als moglich die Hoffnung fcst-gehalten, die deutschc Verfassllng mit der Natio-nalverscnnmlung zu Frankfurt am Main vereinda-ren zl, ko'nnen. Dicst ist jetzt entschieden unmo'glich gcworden, na6)dem die l'ibcrwicgende MchrzalN dcr 2)iltglicder ver 9lationalversanlNllung ausgctrcten ist unddcr.Nch cine Neihe von Beschll'isscn gefaszt, wclche dle gesctzlichen Befugnisse dcr Nationalver-ammlung unverkennbar uderschreiten, nachdem end-lch dle gcnngc Mehrzahl dieses Nestes beschlossen 1)at, ^-anrsurt zu verlassen. Die Nationalversamm-l""3 /)at jetzt rcchtlich und factisch zu cxistiren auf-gehort, und der Versuch, sie an ci.em andern Ortc wlederhcrzustellen, ist in jedcr Hinsicht erfolglos. Die l)alerl,che ^cglerung kann cine Bethciligung vaierl,chcr ^dgeordi,cten dei einem solchen Versuche nicht als Allsftlch der Gesetze vom 15. April 1848 llber die W^hl der vaicrisch^ Adgcordnetcn zur Volksverttctung bet dem deutschen Bundc und vom 4. Iuni 1848 udcr dlc Kost.n auf die Adordnung zu der Volksverttctung am deutschcn Bundc zu Frankfurt detrachten, und weif't dahcr den k. Be- vollmachtigtcn an , die Auszahlung von Tagcgel-dern von dem T^ige an einzustellen, da ihm diese Weisnng zukommt. Munchen. den 5. Iuni 1849. Aus Sr. Majcstat des Konigs allerhochsten Befchl (gcz.) von der Pfordtcn.« Stuttgart, den a. Iuni. Hcute um 9 Uhr hielt die deutsche Nationalvcrsammlung unter Vor-tiitt Lowe's von Caloc ihren feierlich^n Einzug in das Standchaus zur I. Silking in Stuttgart. D r namentlichc Aufruf ergad die Anwesenheit von W3 Mitglirdcrn, die Versammlung ist also beschlntz' fahig. Der erstc Act des Parlam'entrs war die Wahl des Prasl'dcnten, sie siel auf Lowe. Sodann wurde uoer 2 dringliche Antragc des Drcitzigcr - Auss6)us-scs deschlossen-. I. Das von den Negicrungcn von Prcusten, Sachsen und Hannover octroyirte Wahl-gesetz zum nachstcn Ncichstage fur null und nichtig^ den Versuch dcr Anwcndung dcsseldcn fur Hoch-vcrrath, und die Mitwirkung zur Ausfuhrung als Tlcilnahmc an diescm Hochverrath zu erklaren; 2. mit Aufhcbung der prov. Centralgewalt bis zur Einsctzung dcs Reichsstatthalters eine Regentschaft von 5 Pcrsoncn zu erwahlen. — Abends 5 Uhr desjelben Tages hielt die Nationalvcrsammlung cine zweite ^itzung, in welchcr sie zur Wahl der provi,orischen Rcgentschaft schritt. Diesc Wahl siel auf Raveaur, Vogt, Schuler, H. Simon und Becher. Dcr Prasident vcrlundigt die provisorische Negentschaft, fordert das deutschc Volk auf, ihren Anordnungen Folge zu leisten, und erkla'rt scklicst-lich -. Die (^cntralgewalt hat in Folge diescr Wahl von diesem Augcndlicke an aufgchort zu existiren. Schlcowig - Holstcin. Aarhuus. Ucbcr das Rcitcrgefecht bei Aarhuus am 31. v. M. wird dcm >>H. C.« Folgendcs bcrichtct: Als dcr grollcnde Donner dcr Kanoncnboote und Ves Dampfboots nachgclasscn, wozu eine Drohung der Beschicstung von Aarduus nicht wcnig beigctragcn ha-ben mag , rucktcn ein Paar Compagnien Infanterie des 12. und 15. Regiments, cine (^ompagnie Ia-ger des ?. Bataillons und zwei Schwadronen dcs I I. Husaren - Regiments in Aarhuus cin. Mehrcre Til'aillellrzuge dcr Infanterie wwohl wie der Iagcr rlickten glcich durch die ^Vtadt und desetztcn die nach scindlichcr Scitc gelegenen Garten dcs Orts. Mit der Abgranzung dicscr Garten, vor welchcn nur noch in geringer Entfcrnung einige Hugrl lagen, horte cigcntlich das dcn Iagern gunstigc Terrain auf, indcm nun ciilc Wiesc bcgann, die sich wohl bis zur Entfcrnung von etwa 7 — 800 Schritt ausdehnte und nur von cinem unbedeutcnden Knick nnd ctwas Sllmpf unterbrochen wurde. Im mu-thigrn Vordringcn und der Hitze des Gefcchts, viellcicht auch des Befchls, war cin Zug dcr Iagcr von etwa 20 Mann, dcm sich noch einige Rot.-ten Fuseliere des 12. Infantcrie.-Regiments angc-schlossen hatten, auf vorbezeichnete Wcise vorge-drungen und h^tte etwa 400 Schritt zuruckgclegt, als Plo'tzlich aus eincm angranzcnden Walde dani-schc Dragoncr hervorbrachcn. Zurncklaufen — das ging nicht mchr! Man lies; desihalo die feindlichcn Dragoner bis auf etwa 80 Schritt herankommen, fenerte dann mit Erfolg, ohne jedoch die (5avallerie in ihrem ^aufc aufzuhalien und wars sich nun platt auf die Erdr. Die Dragoncr, wclche nun auf die licgcnden Iagcr hcrangcsprcngt w.iren, suchten die-seloen, sick buckcnd, mit ihren Sabcln zu errei-chcn, was ihnen indesi, mit Ausnahine von zweicn nicht gut gelungen seyn soil. In dicser Situation, welche fur die Iagcr, ohnc dcn Beistand von (5aval-lcric, nur Vernichtung oder Gcfangenschast nach sich ziehen konntc, fandm die zwei ^chwadroncn Hu-saren , welche gcrade aus der Stadt debouchirt waren , ihre treuen Wasscngcfahrtcn der gleichen Farl'e. Da war denn kein Besinnen mehr fur die wacke-rcn Husaren; in Allen brannte nur ein ^erlangen, idrc (5aineraden aus dcr gefahrdrohenden Lagc zu dcsreicn. Zur schnellen Attake ging cs vorwarts, lidcr Knick und Sumps, und ob verschicdene auch mit den Pferden sturztcn und ubcrschlugcn, und ob sie auch dadurch auscinander gekommen und mchr einzcln anlangtcn , gegcnuber von zwci geschlossrncn, ruhig haltcndcn danlschcn Schwadronen, wclche noch austcr jenen, gcgen das Lager angesprengtcn Dragonrrn zum Vorfchein gekommen waren, gleich-viel die einzelnen Husarcn stuiztcn sich auf dcn ge-schlossenen Feind. Es war zu kuhn und herausfor-dernd, a!s dah dieser Kampf nicht hatte angenom-men weidcn mussen, um so mehr, als nun noch von verschiedencn Sciten fcindliche Schwadvonen zum Vorschein kamcn und die Flanken der bravcn Husarcn attat'irten. Aufgclos't, wie es nur im rit-tcrlichcn Kampfc seyn konntc, focht jetzt Mann gcgen Mann, und unter dcm Sauscn der machtigen Hiebe verlor sich Alles bunt durcheinander. Das w.,r ein hartes Ancinander! Ein Husar fast jedcs Mal gegen drei bis vier Dragoner. Die Hiebe wuchteten rcchts und links, uber Kopf, Hals, B>ust und Armc, dasi die Klingen vom Blute trieftcn, ja datz sie sich krummten in der schweren Arbeit. Alles Feuern der Tirailleurs ruhte, denn Freund und Feind war in diesem Getummel nur noch schwer der Farbe nach zu unterscheiden. Aller Augen warcn gerichtet auf den Ausgang dieses sel-tenen Kampfes und jedes Herz pochte vor Freude und Besorgnisi. Die Dancn raumten endlich das Feld, nachdem sie 8 Dragoner als Gefangene tiin-terlaffen, dagegen l6 Husaren, 1l Pfei-de und den im Arm schwcr verwundeten Prinzen Salm mit fortgeschleppt hatten. Die Behauptung des Platzes war theuer crkauft, ein Officier geblieben und etwa 4 Officiere und gegen 40 Husaren oerwundet. Doch dcr Triumph der schonen (Hameradfchaft war mit Lorbern bekranzt — die Iager waren gerettet! (Abd. Bl.) Karlsruhe, 6. Iuni. Hcute Frul/zwifchen 5 und « Uhr wurde die Burgcrwehr durch Gene-ralmarsch alarmirt, auf dem Schlostplatze in Schlacht-ordnung ausgestellt, 8 Kanonen wurden ausgefah-res u. s. w. Man spricht von autzcrordentlichen Ereigniffen. Struve habe an der Spitze einer ge-stern cingeruckten Schweizer - Legion die provisory schc Regierung sturzen und die Republik proclami-rcn wollen. Alle Laden find geschlossen. Becker, der Anfuhrer der Schweizerlegion, ist verhaftet. Brentano begibt sich in den Schutz der Btirger-' wchr, man parlamentirt mit den Schweizern. Abends 6 Uhr hat m^n die Schweizer unter dem Versprechen, dast Becker freigegeden wild, dahin gebracht, datz sie mit der Eisenbahn nach Heidel-berg abziehcn. Struve geht mit. Dbiges ist der kurzgefatzte Inhalt eines schwu-lcn, ziemlich mystischen Berichtes im »Schwab. Merkui." Uebereinstimmend damit referirt die A. A. 3. : Carlsruhe, 6. Iuni. Kurz vor Posischluh. So eben legen wir die Gcwehre aus der Hand. Seit der Fruhe war Alles untcr den Waffen. Struve und Anhang hatten cine Ultra - Revolution eingeleitct, durch ihre Pratolianergarde, die Schwei-zcr. Arbciter .-Legion , in der Nacht die Pulverma-gazine besetzen laffen und sich in dcr Infanterie-caserne verfchanzt. Die Nepublik, versteht sich mit Struvc's Prasidentschaft, sollte proclamirt werden. Dcr Strcich mistlang vollkommen. Militar, Burger und Volksheer waren einig. Die Nothen find ruinirt, ihre Haupter festgenommen, und die Ar-beitcrlegion n^ch langcm Verhandeln nach Heidelberg spcdirt. Am Neckar scheinen die Sachen ernstec geworden zu seyn. Doch Bestimmtcs wissen wir noch nichts. Fran k r c i ch. Paris, 7. Illni. Die langsterwartete Bot-s6)aft des Prasidenten der Republik an die Natio-nalversammlung ist endlich erschicnen und — ist wenig geneigt, die geheqten Erwartungen zu be-friedigcn; sie bewegt sich bei den wichtigstcn Punc-ten in der grohten Allgemeinheit und Unbestimmt-heit. Wir heben einige Stellrn hervor. Ueber seine Aufgabe au,3ert der Prasident: »Wozu habe ich mich denn eigcntlich verpflichtct, als ich die Stim-men der Nation annahm? Die verwlgen angcgrif-fene Gefellschaft zu vertheidigen; eine weise, grotze, rechtlichc Rcpublir zu bcfestigen; die Familie, die Religion, das Eigenthum zu schutzen; alle mogli-chen Vclbesserungen und Ersparungen lieldeizusuh-ren; die Presse gegen Willkur und Zugellosigkeit zu schntzen; die Mistbrauchc der Centralisirung zu vermindern, die Spuren unserer inneren Zwiste zu verwischen; endlich nach auhcn eine Politik ohne Uebermuth, wie ohne Schwache zu befolgcn." Nachdem alsdann die innerrn Verhaltniffe Frankreichs ausfuhrlich behandelt sind, wendet sich die Botschaft zu der auswartigen Politik. Der Prasident erzahlt, wie Piemont gcgen den Rath Frank-rcichs den Krieg begonnen, in deffcn Folge der Ko-nig von Sardinien direct mit Oesterreich einen neuen WaffenstiUstand abschlotz, — dann fat>rt er fort: ^Obgleich Frankrcich nicht fur dieses Verfahren ver-antwortlich war, so konnte es doch nicht gestatten, daft Piemont vcrnichtet werde, und von dcr Hohe dcr Tribune herab erklarte die Regierung, dast sie die Integritat des Gebietes eints Landes aufrecht crhalten werde, welches einen Theil unsercr Gran-zcn drckt. Von dcr einen Seite bemuhte sic sich, die Fordcrungen Oestcrrcichs zu crmatziZen, welches eincKriegsntschadigung verlangte, die unersctiwing-lich schien; von der andern forderte sie Piemont auf, billige Dpfer zu bringen, um einen chren- 338 hasten Fricden zu erlangen. Wir haben allenGrund zu glauden, dast uns dieses Werk der Versohnung gelingen wird." Auf die rsmischcn Angelegenheiten u'bergehend sagt der Prasident' ^In die Lage gebracht, uns zu erklaren, hatten wir nur drei Mittel anzunehmen-. entweder uns jeder Art Intervention mit den Was-fen zu widersetzen, und in diesem Falle brachen wir mit dem ganzen katholischen Europa um des cinzigen Interesse der ro'mischen Nepublik willen, die wir nicht ein Mal anerkannt hatten; oder die drei verbundeten Machte nach ihrem Belieben und ohne Schonung die papstliche Autoritat herstellen zu lassen; oder aber endlich aus unserer eigenen Oewegung ein directes und unabhangiges Verfah-ren zu uben. Die Regierung der Repudlik wahlte das letztcre Mittel." »Am 30. April — heitzt cs welter — erschie-nen sechs Tausend unserer Soldaten unter den Mauern Noms. Sie wurden mit Flintenschussen empfangen. Einige sogar, in eine Falle gelockt, wurdcn gefangen genommen. Wir mussen Alle das an jencm traurigen Tage vergossene Blut beklagen. Dieser unerwartete Kampf hat, ohne in dem End-zwecke unserer Unternehmung irgends etwas zu an-dern, unscre wohlthatigen Absichten gelahmt und die Bemu'hungen unserer Vermittler vereitelt." Der Prasident schlietzt mit den Worten: >,Ich ruse unter die Fahne der Republik und auf das Gebiet der Verfassung allc dem Heile des Landes ergebenen Manner; ich re6)ne auf ihren Beistand und ihre Einsichten, um mlch aufzutlaren, auf mein Gewissen, um mich zu leiten, auf Gottes Schutz, um meine Mission zu erfullcn." — Die bourse sind an der heutigen Borse in Folge der Botschaft des Prasidenten und der Nachrichten aus Rom gewichen. U u si l a n d. Petersburg. Der Kaiser hatte vor seiner Abreise von hier die russischen und polnischcn Bi-scho'fe nach Petersburg berufen. Alls Polen wurden die Bischofe Holowinsti, Borowski und Zylinsti berufen. Der erste dankte im Namm Aller fur die ihnen erwiesene Gnade, und benicrkte , sie wurden auf dem Wege des Glaubcns, des Gewisscns, auf dem Wege der Liebe und Urberzcugung das Volk zur Ruhe und Gehorsam leiten, und dem Geiste der Anarchic entgegen arbeiten, und glauben so dem Willen Sr. Majestat des Kaisers nachzukom-men. Der Kaiser dru'ckte ihm die Hand und sagte unter Andcrem: »Ich will teinen neuen Glauben. Man hat im Auslande einen neuen katholischcn Glauben erfunden, diesen hade ich in mein Neich nicht einfu'hren lassen, denn diese Neuerer find die grotzten Auswiegler. Ohne den Glauben kann nichts bestehen. Was aus den Menschen wird, wenn sie keinen Glauben haben, das sehen wir im Westen, — welchen Unsinn begehen sie dort. Als ich von Rom zuruckkehrte, hade ich das Alles vorhergcsagt. Der Glaube ist im Westen vo'llig verschwunden; diest bewciset, wie man jetzt den Papst behandelt. Nur in Nustland herrscht der wahre Glaude, und ich hoffe (hier betreuzte sich der Kaiser), dap dieser heilige Glaube sich erhalten wird. Ich habe dem verstorbenen Papst Gregor dem Sechszehnten gesagt, was er noch von Niemanden gehort hatte. Der jetzige Papst ist ein redlicher Mann und hat guten Willen gehadt, aber er gab Anfangs dem Zeitgeiste zu viel nach. Der Konig von Neapel ist ein guter Katholik; man hatte ihn beim Papst ver-leumdet, und nun must er doch bei il>m Zustucht suchen." Nischof Holowinski: »Maicstat! Den hci-ligen Vater hadcn die Verhaltniffe dazu bewogen, man konnte dem Zeitgeiste nicht widerstehcn." Der Kaiser -. »Moglich! AUe diese Unruhen kommen da-her, dast der Glaube fehlt; ich bin kein Fanatiker, aber ich glaube fest. Im Westen gibt es nur zwei Alternative, entweder der Fanatismus oder die vol-lige Gottlosigteit. (Hier wandte er sich an die pol-nischen Bischofe.) Sie sind die Nachoarn dieser Ver-kehrtcn, ihr Beisplel sollte Ihnen zur Lehre die-nen. Sollten Sie, meine Herren, irgend Hinder, niffe sinden, so wenden Sie Sich an Mich. Meine ganze Macht will ich anwendcn (hier erhob er die geballte Faust), um diese Fluth des Unglaubens und des Aufruhrs aufzuhalten, welche sich immer mehr verbreitct und auch in meinc Lander einzudringen strebt. Der Nevolutionsgeist gewinnt dnrch die Gottlosigkeit die Oberhand, im Westen gibt cs keinen Glauben, und ich schwore, es wird dort noch schlimmer t'ommcn." Hier wandte sich der Kaiser an den Metropoliten, ku'stte ihm die Hand und sprach - »Nis jetzt haben wir immer gut nut cin-ander gestanden, ich hoffe, es wird dicst auch so in der Zukunft scyn.« (O.-D. P.) Neueste Nnchrichten Die ,,^udsl. Zeitung." vom ij. d. M. meldet Nachstehendes: A g r a m. Der Hcrr Oberpostoerwalter Klem-pay theilt uns folgenden ihm zugekommcucn Bericht mit: Semlin, «. Iuni. Heute halo 5 Uhr Abends langte hier die Nachricht an, dlist der Nlin die In-surgcnten in der Gegend von Neus^tz auf's Haupt gcschlagen hade. 5 Compagnicn Gesangcne, 17 a,e-nommene Kanonen, eine unzahlige Allzahl Todtcr und Verwundeter auf Seite dcs Fcindes sind die Vorthcilc, welche Se. Ercellenz der .Ban in diesem Treffcn errungen hat. Dcr »>as>i-«cju!^" berichtct abermals von zwei Trcffell, in welchen die Magyarcn am 4. d. dei /abalj, am 5. b^'i Perles geschlagen wurden. Bei Perles war Kni^anin und Stefanovi^ Teme,5var und Arab behauptcn sich noch immer, die letztere Festung mit einem Heldcnmuthc und ei-ner Aufopferung, die in dcr Kricgsgcschichte wenige Beispiele sindet. In Siebenburgen weht auf den Thurmen der kleinen Festung Karlsburg noch immer die kaiserliche Fahne, sogar das Schlotz Deva hat noch eine (^ompagnie taiscrliche Besatzung. Hier com-mandirt ein Oberlieutenant, der trotz aller magya. rischen Verftihrungskunste mit seiner tleincn Hel'dcn-schaar den festcn Punct fur semen Kaiser behaupten oder fallen will. Ucber das Einrucken des russischen Auxiliarcorps erfahrt man, datz es erst am l9. Mai in der Moldau erwartet wurde. Die Sudarmee ist im Vorrucken begrissen. Pcrles, jenseits dcr Theitz, welches unscre Avantgarde genominen, wurde von Perczel reoccupirt und von den Unsrigen wieder ge^ nommmen. Telegraphischer Eours -Vcricht vom 13. Iuni I8-l9. Staatsscku^verschreil'ungfil zu 5 z»l!l. (in LM. 8» ^^« bello dltto .. ^ 70 Isi Wien. E>tadl.«anco>ObI, zu 2 l,2 z>('l. (in !>!! bi« >N75 b^ah!t. I,, fl,md,i, Devis,n u»!> Valuten sv,n><, V,ra,»!,,rui>g, Llin»»>, 1^. 8. ,, — 20 l',!! 22, ilxqel>urg ,2^. 5r>mtfi!lt 122 ,)2. Mailand lL3. llivllrno N9 bis l»s). P^lis 1^5 fl. 2tl U,,,s.,tz nichl s^hr erbeblich HF a c li r i c h t Das im l.;lz,teri Concerte dor philharmonischen (»(jseJIsclinfi vorgetragene Gedicht vo» II. C, : „Des Regiment ew llolujnlolie vier los üa-taillon vor Cornorn am 26. April 184Ö«, \h\ U\ allen hiesig«» Uiiclihandluii^ou zu 6 Lr. das Exemplar /ji lialnMi. Da ila.s(J«5^ai backer Zei tung" sammt dem »I llyrischen Blatte und den sammtlichen Beilagen und Extra - Blattern kostet: Ganzjahrig im Comptoir.........9 si. — kr. ganzjahrig mit der Post portofrei und unter Kreuzband mit gedruckter haldjahrig » ».......... 4 » 30 » Adresse ^..............12 si. — kr. ganzjahrig » mit Kreuzband........1<» » — » halbjahrig unter Kreuzband.........ll » — „ halbjahrig im Comptoir mit Kreuzband.....5 si. — » Iene l'. ^l. Herren Abonnenten in Laibach, wel6)e die Zeittmg in's Haus zugestellt haben wollen, zahlen dafur halbjahrig 20 kr Um ferner alien Irrungen auszuweichen, wild elklart, dasi kein Blatt ohne wirklich vorausgeleisteten halb- oder ganzjahrigen Pra'nume-rationsbetrag veradfolgt werden kann. 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