Nr. 147. Freitag, 30. Juni 1905. . 124. Jahrgang. Mbacher Zeitung. Die «Laibachei Zeitung» erscheint lässlich, mit Ausnalime der Sonn-- und ssciertaae Di? «^«,l««».».l ^ ° < sich N°.,gres,plav Nr. 2. dic «ebaltton Dalmaüngasse Nr. 10 Sprechstm,de^ vormittag«. U„sra.>lierte Vricfe werde,, nicht angenomme.^Mmmflripte nH zürüctgestellt. ^ Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf die Dailmcher Zeitung. Die Pränumcrations°Bedina. ungen bleiben Unverändert und betragen: mit Volluelsendung: für Laibach: ganzjährig . . »U ll — k ganzjährig . . 22 k - U halbjährig . . 15 . — » halbjährig . . 11 ' »^ ' vierteljährig . 7 » »« » vierteljährig . 5 ' ^" ' monatlich. . . H » 50 i monatlich. . . I » »» » ^ Für die Zustellung ins Haus für hiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen. DU"» vie Ps5numes<»lion5.»ettzge »vollen portolrel «ugezenllel we,üen. Jg. v. Klemmayr K Fed. Zamberg^ Amtlicher Teil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben "it Allerhöchster Entschließung vom 20. Imu d. ^. deln Ministerial-Vizesekretär iin .Vandelsimnlste-Num Dr. Richard S ch ülIe r den ^'tel imd Eha-wkter eiiles Ministerial-Sekrctärs al crgnadigft 3U verleihen geruht. Call m. p. Der Minister ft'lr Kultus und Unterricht hat erledigte Lehrstellen an Staatsmittelsthulen verliehen': ,. dem Professor am Staats-Untergymnasmm in Gottschee Otto H esse eine Stelle mn dntten Staatsalininasiunl in Graz; dem Profchor am zweiten Staatsgymnanum in Laibach Ignaz Poko r n eine stelle am ^taato-gymnasiuiu m Marburg; . . .. dein Professur am Staatsgymnanum m ^u-dolfsloert Jakob Zupan 5 i 5 eine Stelle an der Etaatsrcalschule in Görz. Der Minister für Kultus und Unterricht hat ferner ernannt: ,.. „ . zu wirklichen Lehrern den promM'ilchen ^ey-rer Kuno .^ o <' evar vom zweiten ^taatsgymna-fimn in Laibach für das Ttaats-Ulüelgynmaimm m Gottschee; ^^^^^^. ! den Supplenten Adolf Raimondi degli ! AstoIfi von der Staatsrealschule im vierten ,'Wiener Gemeindebezirke für das Staats-Ulüer-i gymnasium in Gottschee; zum provisorischell Lehrer den Supplenten Giusto Baroni von der Ttaatsrealschule in Lai^ ^bach für diese Anstalt. Den 27. Juni 1905 wurde in der k. l. Hof« und Staats^ dructerei das X1.I. Stücl des Reichsgesetzblattes in beutscher Aus> siabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 27. Juni 1905 (Nr. 145) wurde die Weitelverbreitung folgender P«ß» erzeugnisse verboten: Nr. 28 «öiimc>»r»tur. ß>ttc> Zauker. (Fortsetzung.) Der Königspalast liegt nicht, wie umn nach den mykenischen Funden erwarten sollte, auf emem isolierten Verghügel im Angesicht des Meeres, son-dern auf einer Terrasse tiefer im Lande. In der Vauzeit kann man wic in Phästos verschiedene Epochen unterscheiden und hier wie dort umlagert den zentralen und äußeren Hof ein Gewirr von Zimmern, Gängen, kellern ?c. Das unterscheidet diese Bauart von der in Tiryns, Mykenae, Argos, wo wir Einzelhänser haben »Vorhalle, Mc-garon und Thalamos). Man hat mit großer Sorgfalt die antiken Baurcste gesucht uud möchte ne gerne erhalten Mail tut dies, indem man die alten Mauenr mit Mörtel untermauert, an Stelle der alten Säulen und Pfeiler solche aus Beton hinsetzt. D>enn es auch dadurch gelungen ist, die schone kreppe mit der dreifachen Säulenreihe wieder auszubauen, den Thronsaal mit seinen farbigen Holzfäulen und der Holzdecke wieder aufzurichten, so erregte es doch bei manchen Mitgliedern des Kongresses Unwillen, daß dadurch der Charakter de-, alten Balles gestört wurde und daß nun das -!!lte voll dem Nenen kaum mehr zu unterscheiden ist. Besonderes Interesse erweckten die Schahbehalter unter den Tteinfliesen, die Lagerräume mü den ungeheueren Weinamphoren, der Baderaum und das moderne Klosett. Ich habe mich bei dieser Fundstätte so lange aufgehalten, weil das, was hier gesagt wurde, zum Teile auch für die anderen Ausgrabungsstätten Kretas gilt. Ich verweise über diese ganzen Zustände der- mylenischen Zeit auf die reich ausgestattete, zusammenfassende Darstellung von E. Dre-rup. (Homer. Die Anfänge der hellenischen Kultur. Wellgeschichte in Charakterbildern, j. Abt. München N1M. > — Als wir wieder durch die Stadt kamen, wieder das buntfarbige orientalische Gewimmel. daS Feilschen und Lärmen des „modernen" Kreta; welcher Gegensatz. Zum Schiffe, wo wir uns nach dem Abendessen anf Deck lagerten, drang nur gedämpft das Brausen des Lebens herüber, ^ , ,..^, l> , ^ . In der fernen ^tadt glüht Laternenschem Und die Wogeil branden nms Riff." Auf dem Rücken liegend, fahen wir hinauf zum schwarzen Nachthimmel, an ^deiu die Sterne flimmerten, wie Tausende von Tränen über die versunkene Kiiltur. „Und wie ihr auch for,cht mtt des Spatens Kraft Und wie ihr auch forscht mit der Nissenschaft: Tie alten Griechen kommen nicht wieder!" ^Am nächsten Morgen — ich branche wohl nicht mehr zu sagen, daß die Nacht stürmisch war — blieben wir vor der Bucht von Mirabello liegen. Hier, an der schmalsten Stelle der Insel war wohl eine Änsiedlnng zu vermuten; Miß E. Voyd hat sich in dieser weltverlassenen und unbekannten Ge-a.end niedergelassen nnd nach einer mühsamen und entbehrungsreichen Ausgrabnngstätigkeit eine ganze Stadtanlage gefunden. Ein breites Tal zieht sich hier zwischen den Bergen hin, die viel Ähnlichkeit mit den K'alkalpenvorbergen haben; der Lokal- name ist G u r n i a. Der Himmel war grau und regenverheißend, als wir uns durch die hochgehenden Wellen durcharbeiteten und versuchten, an der klippigen, brandungsreichen KMe zu landen. Am Ufer stand eine unscheinbare Gestalt, Miß Boyd, die, um uns zu führeil, in der Nacht gekonnnen war. Die Barken waren von ihrem Schiff abgegangen, eine war verunglückt, eine zweite mnge-lehrl, sie war mit der dritten im Morgengrauen angekommen. Schon tropfte der Regen, als wir uns über Blöcke und durch Mastirgesträuch talaufwärts wandten. Auf einer Terrasse sahen wir die Halden der Ausgrabungen. Törpfeld hatte in einem Vortrage iu Athen besonderes Gewicht darauf gelegt, daß man, gegenüber unserer bisherigen Kenntnis voll Tempeln und Burganlagen, nun auch Stadtanlagen in größerer Zahl kennt. Natürlich ist das eine sehr undankbare Aufgabe, da wenig Hoffnung ist, in den zerstörten und verbrannten. Privathäusern dieser alten, Zeit wertvolle Funde zu machen. Daß gerade eine Dame sich dieser schweren Aufgabe unterzogen hat, ist doppelt verdienstlich und gibt das beste Zeugnis für ihren gediegenen wissenschaftlichen Sinn, der auch in den Veröffentlichungen und bei ihren Erklärungen zum Ausdrücke kommt. III. Vor der Stadt wurden neolithische Gräber, in den Felsen gehauen, gefunden, die Häufer haben Steinmauern, aber auch Ziegelmauerwerl kommt merkwürdigerweise vor. Manche Häuser haben auch Keller; Ölpressen und steinerne Wörser wurden gefuiideu. In der Mitte lag der Palast, sorgsam aus großen Steinen aufgeführt. Gefäßscherben Laibacher Zeitung Nr. 147. 1326 30. Juni 1905. das Terrain zu wechselseitigen Einräumungen bisher in keiner, Weise entglitten, selbst wenn man sich auf den ungerechtfertigt pessimistischen Stand- ^ Punkt stellen wollte, daß der Widerstreit der Mei-! nungen derzeit nicht beseitigt werden könne, wäre es ganz uud gar nicht am Plahc, von einer, drohenden Kriegsgefahr zu sprechen. Auch wenn das Konferenzpro iekt scheitern sollte und die jetzigen Verhandlungen unfruchtbar blieben, was durchaus nicht ins Auge gefaßt wird, würde man sich später wieder finden. Deutschland würde in diesem Falle zweifellos vom Sultan von Marokko gewisse Vorteile zu erlangen suchen und Frankreich seinerseits mit Geduld und Vorsicht die Durchführung seines Programms der p6n6tration ril^in^n? weiter verfolgen. Eine solche Situation birgt allerdings Keime zu Konflikten, die aber bei dem beiderseits herrschenden guten Willen durch gegenseitige Konzessionen sicher ihre Lösung finde»: können. Die Hauptsache ist, daß die in verbindlicher Form und mit beiderseitigem Wnnsche nach Verständigung geführten Verhandlungen fortdauern und daß Frankreich das Prinzip der Konferenz akzeptiert unter dem Vorbehalte, daß Deutschland seine besondere Stellung gegenüber Marokko anerkenne. Diese Konferenz würde vorerst in Tanger zusammentreten, aber ihre Arbeiten,, welche, wie man glaubt, sehr rasch vorwärtsschreiten würden, dürften zweifellos im Haag fortgesetzt werden. Mm, hegt die Zuversicht, daß das neue spanische Kabinett unter dem Vorsitze des Herrn Montero Nios in der marokkanischen Frage gleichfalls in der Richtung der Verpflichtungen vorgehen wird, die von der früheren Legierung übernommen wurden. Daß England seme Beteiligung an der Marokkokonferenz an die von Frankreich angenommene Lösnng knüpft, ist sicher. Von der Vernfung des Herrn L6on Bourgeois auf den Berliner Votschafterposten ist dem Vernehmen nach nicht mehr die Rede. Politische Nelierslcht. Laibach, 28. Juni. „Hlas Naroda" gibt ein Gespräch wieder, das sein Wiener Mitarbeiter mit dem jungczcchischen Abgeordneten der Prager Handelskammer, Kom-merzialrat Bromovsky, über die H andels -v ertra g s v e rh a n d l u n g e n hatte. Abg. Bromovsky meinte: Den. Handelsvertrag mit Teutschland müssen wir prompt annehmen, wenn wir nicht einen sehr fühlbaren Schaden erleiden sollen. Wir brauchen ihn alle, die Industriellen gerade so wie die anderen Kreise, denn wenn in einem Volke eine Schichte von einem schaden betroffen wird. spüren es alle anderen. Eine weitere Verschiebung würden wir gewiß in wirtschaftlicher Hinsicht alle büßen. Nach meiner Ansicht sollten die rein wirtschaftlichen Fragen mit den nationalpolitischen nicht verknüpft werden. Der Parlamentarier hat vor allem die Pflicht, allen Schäden, die dem Volke drohen, vorzubeugen. Die Verzögerung in der Annahme des Handelsvertrages mit Deutschland würde uns schwächen, nü>em eine jede Geschäfts kaltulatiou angesichts der Ungewißheit erschwert wird. In Anbetracht der Verhältnisse in Ungarn ist es für uns ein Gebot der Notwendigkeit, den Handelsvertrag, so wie er ist, anznnehmen, denn was man erreichen konnte — das wurde erreicht. In einer Besprechung der letzten Enzyklika Papst Pins X. weist das „Fremdenblatt" auf die hervorragende Bedeutung hin, welche dieser Enun-ziation für das polnische Leben Italiens zukommt. Pius X. sei ein Oberhaupt der Kirche, das die Strömungen in dem Italien der Gegenwart mit der gründlichsten Aufmerksanckeit verfolgt hat und ihnen nun Rechnung zu tragen entschlosseil erscheint Mit seiner Pfingst-Enzyklika, sei den kirchlichen Führern und Wählern eine weite Bahn eröffnet und eine Richtschnur gegeben und der Beginn der ihnen anempfohlenen Organisation dürfte sich bald im inneren Staatsleben Italiens weithin sichtbar erweisen. Die Besetzung der wichtigeren Punkte auf Kreta durch die englische mrd russische Inselgarnison weist nach Berichten aus Konstantinopel ununterbrochene Fortschritte auf. Die englischen Truppen haben in ihrem Rayon (Bezirk Kandia) bisher die Orte Epanossifi, Miresch, .Mdetzi, Pyr-gos, Agios MM'on, Agios Thomas und Kastelli Pedhiados besetzt und weitere Besetzungen sind im Zuge. Die Russen haben in ihrem Rayon (Bezirk Rethymno) Azipopulo, Melidoni und Nustica okkupiert. Nach dem Renkantre der russischen Truppen mit den Aufständischen bei Melidoni erließ der, russische Oberst llrbanovü' an die Bevölkerung eine Kundmachung, in welcher er sie zur Ordnung und Ruhe ermähnte und vor Anschluß an die aufständischen Therissoten oder an die Bande Birako eindringlich warnte. Der Kordon um Kanea soll auf die Orte Tsikalaria. Nerokui-n und Murnöes ausgedehnt werden. Die Besetzungen verfolgen auch den Ziveck der Beschützung der mohammedanischen Ortschaften. In Kanea soll demnächst eine englische Kompanie eintreffen, um der Garnison internationalen Eharakter zu geben. Die in letzter Zeit verstärkten Kriegsschiffe unternehmen rege Kreuzungen längs der Küste. — Aus Athm wird gemeldet: „Neon Afty" verzeichnet cni5 Kreta die Meldung, man sehe dort einer Auffordeiimg der Schutzmächte an die Aufständischen, binnen'zehn Tagen die Waffen niederzulegen, entgegen. Im e ngli s ch e n U n t e r h ause wurde der Antrag der Opposition, der Negierung wegen der bei den Anneeliefernngen in Süd-Afrika vorgekommenen Betrügereien den Tadel auszusprechen, in Beratung gezogen, die einen recht lebhaften Verlauf uahm. Meh^e Redner der Opposition beschuldigten das Kriegsamt, daß es sich in Angelegenheit der Betrügereien bei den Armeelieferungen als unfähig gezeigt, grobe Fehler geinacht und die Sache zu laugsam betrieben habe. Nachdem der ehemalige Kriegsniinister Brodrick die Angriffe auf seine Amtsführung zurückgewiesen, hatte, vetteidigte auch Premierminister Balfour in warinen Worten dessen Vorgehen lind beklagte sich über die parteiische Haltimg der Opposition; er erklärte, das Kriegsamt habe in der Angelegenheit alle Vorsicht walten lassen. Schließlich^ wurde das beantragte Tadelsvotuni mit 829 gegen 255, also mit einer Mehrheit von 74 Stimmen abgelehnt. Der Zusammentritt der russischen nnd der japanischen Bevollmächtigten in Washington wiro in der diplomatischen Welt, wie man aus London meldet, auf Grund vertrauenswerter Berichte aus St. Petersburg und Tokio mit der größten Wahrscheinlichkeit für die ersten Tage des Monats August erwartet. Beide Regierungen haben in Washington die tunlichste Beschleunigung ihrer vorbereitenden Schritte zugesagt. Tagesneuigleiten. — (Ein englischer Erlkönig.) In einem süddeutschen Mäochcnpensionat erhielten vor kurzem die jungen Damen die Aufgabe, Goethes „Erlkönig" in Prosa nachzuerzählen. Unter den Pensionärinnen befindet sich auch eine Engländerin, die bei dieser Gelegenheit folgenden Aufsatz lieferte: Es war spät nnd ein Reiter trodete den heulenden Wind hindurch. Fest gepresset hatt? er ein Junges, sein Kind. „Mein Tohn", der Vater sagte, „warum hast du ein so furchtbares Gesicht? Bist du nicht gut und bequem?" -^ „O mein Vater", der Knabe sprach, „sehe das lange grausame Schwanz von dein Erlkönig dort." — „Ach, ach mein Junges, dao ist nur eine Mist!" Und leis? smite das Ding mit dem Schwanzlein: „Komm mit mich, liebes Junges, wir wollen ei großes Spatz haben mit Blum? und Spiele." Und wie> der rufte der Knabe: „O, o, Vater, der Erlkönig immer säuselt leise." — „Dmnmh?iten, Dinge", sagte der Vater, „da ist ein weniges von Wind in den Blattern." Und d?r Erlkönig säuselte: „Tu bist ein feines Junges, komm, meine .Mnder sollen auf dich warten und dich hineintanz^n, wiegen und singen, und wenn du nicht kommst, so brauche dich gewaltig." „Ach, mein Vater", schreite der Knabe, „da sind noch manche Erlkinoer, halte mich fast!" Und wieder schreite er: „O, o, o m?in Vater, die schwanzlichc Dinge haben mir leid getan." Der Vater dann rittete immer faster und reichte das Hof mit großes Elnid. Da wnr kein mehr Gesänselte, aber das Junge hatte schon getötet sein nud log geborsen in seine Arme. ^ (Cine Gefahr für Historiker.) Aus Paris wird berichtet: Eine beunruhigende Perspck< tide eröffnet sich für die Geschichtschreiber durch einen Prozeß, den M. Vertier de Sauvigny wegen angeblicher Schmähung seines Großvaters Vertier de Sanvigny gegen den Geschichtsschrcibcr Armand Dayot angestrengt hat. Dayot gibt eine Serie illu» stricrter Bücher über die französische Geschichte hcr> aus und in dieser sind Bilder wiedergegeben, die Tou« lon, »X'nG^m'ralkmitrollor des Schatzamtes, und Vertier de Sauvigny darstellen, dic beide kurz nach der Einnahme der Vastille voin Volke an Laternenpfählen aufgehängt wurden. Der darunter stehende T)ezt ent» lagen zu Tausenden herum- Vrandspuren sind zahlreich. Ein heftiger Regen trieb uns leider bald zum Schiff, das nun die Fahrt an der Nord- und dann Ostküstc von Kreta fortsetzte. Hier sollten uns die Ausgrabungen der Engländer in P al aeo ka st ro das Bild vervollständigen. Immer noch wehte ein heftiger Nordwestwind, der sehr unangenehm fühlbar wurde-die Landung war schwierig, denn zwischen ^teil' ufern waren nur schmale Sandstreifen zu sehen. Die kleine Barke war mit l-4 Personen angefüllt und die zwei Ruderer vermochten gegen den Abtrieb der Wellen nicht aufzukommen. So kam es, daß uns eine Welle ans einen Fels warf, die nächste Welle brachte das Schiff beinahe zum Kentern. Dörpfeld und noch zehn andere sprangen ins Wasser nnd suchteu die Klippen oder das Ufer zu erreichen. Da dadurch die Barke erleichtert wurde, hob sie sich und schwamm davou. Drei Leute, darunter auch ich. blieben im Schiff und trieben fast eine halbe Stunde zwischen den Klippen herum. Endlich wurde es doch au den ^audstrand geworfen, Schiffsleute trugen nns durch die Brandung cms Land. Den meisten war die Lust zu weiteren Unternehmungen vergangen. Wir, die wir nur zur Hälfte naß geworden waren, wandelten in den Straßen der nur zum Teile ausgcgrabenen Stadt umher und dann durch die Artischockenfelder zum Strand, wo wir uns an der Sonne trockneten. Wir waren nur mehr die drei Leidensgefährten: Baron von Megden and Riga, als Vertreter des europäischen und asiatischen Rußland, Professor L. D'Ooge aus Ann Arbor, als Vertreter von Amerika, und ich als Vertreter von Mitteleuropa. (Fortsetzung folgt.) Goldene schranken. Roman von M. Hiers. (24. Fortsetzung.) (Nachdruck Verbote»,) Zorn und Furcht fiel langsam von ihr ab. Sie wußte, solche Ausbrüche würden iwch öfters kommen. Zu stark war sein Mannesgefühl, sein ^eldständigkeitsdrang in ihm entwickelt. Aber es schreckte sie nicht mehr — denn er war machtlos in allem Grimm. Ans den Banden, in denen sie ihn hielt, konnte kein Entbehren, keine Arbeit ihn mehr befreien. Nur eins gab ihm sein Ehrgefühl wieder, eine entscheidende, längst ersehnte Tat — Seiner (Gattin, der Herrin seines Hauses gegenüber war das keine Demütigung, was hier, im Verhältnis zu einer Fremden, eine vollendete Erniedrigung würde. Sie nahm es ihm kaum übel, daß er noch immer zögerte. Sie hatte ihn kennen gelernt in allen Klmdgebungsformen seiner brüsken, trotzigen Natur. Unter ihren Augen hatte sich sein junger Charakter geformt. Einst hatte er anders zu ihr aufgesehen, der viel reiferen Frau, die er in jugendlich stürmischer Heftigkeit bewundert. Kaum dachte sie jener Tage noch. Denn damals war er ihr nichts gewesen als ein hübsches Spielzeug, das sie nach Laune behandelte. Und als ihre Gefühle für ihu erwachten, da hatte sich in seinem Wesen schon eine langsame Wandlung vollzogen. Damals waren Stunden gekommen, in denen sie unter feinem Abwenden, in dem es wie Zorn und Merdruß lag, gelitten hatte — mit der starken Leidenfähigkeit eines leidenschaftlichen Weibes. Aber die Stunden waren vorüber, und ando° res füllte ihre Seele mit unvertilgbarem Inhalt: der Wunsch, ihn mit oder gegen seinen. Willen zu besitzen, in der ganzen Zähigkeit solchen rücksichtslosen Wünschens, das alle die feineren Gefühle einer edel gebauten Seele: den Stolz, die Furcht vor sich und ihm, die Zartheit uud Verwundbarkeit eines scheuen Empfindens, das nicht durch das gleiche in anderer Seele gestärkt und gestützt wird — überwucherte und erstickte. Damals hatte sie die goldenen Schlingen, in denen sie ihn, das Erbe seiner Väter, seine Zukunft in Händen hielt, über seinen Kopf geworfen, und der sterbende Vater in der ganzen bis zur Greisenhaftigkeit verlebten Natur hatte die rettende Hand, die vor der Welt seine rasende Verschwendung und das durch ihn total zerrüttelte Besitztum seiner Frau verbarg, mit Freuden ergriffen. Ein starker Teil Ernas großein Vermögen hatte das Hallershaus vor dein gänzlichen schmachvollen Zusammenbruch bewahrt und hielt es jeht im Geleise. Zog sie es heraus, so stürzte alles ein. ^ Der alte, herrliche Besitz, der durch Jahrhunderte ^ in der Familie Reuthner gewesen war, ging verloren. Es war ein Erbteil seines ersten Vaters, in das sich der damals noch junge Krausnitz, der durch Schönheit und scheiubare Ritterlichkeit auch die unerfahrene Witwe bestochen hatte, hineinheiratete, um dann ohne Skrupel, nur seinen Wüuschen lebend, das erheiratete Gut in einen schmachvollen Zustand zu bringen. Hans wußte das alles. Schon oft hatte er, überlegt, sich von einein Finanzmann das Geld zu beschaffen, um die Verpflichtung gegen Erna los ^ii werden. Aber das wäre der Anfang vom Ende. Laibacher Ieituna Nr. 147. ______________^I________________________ ^________30. Juni 1905. hält die Bemerkung, das; beide Männer das Hängen verdienten und Vertier de Sauvigny wird insbeson-dere als „Schurke" geschildert. Aus diesen, Grunde nun hat sein Enkel die Verleumdungsklagc angestrengt. Der Geschichtschreiber hat Stellen aus an-deren Geschichtswerken, besonders von Michelet, an-aeführt, uni seine Bemerkungen zu rechtfertigen, aber der heutige M. Vertier dc ^anvigny laßt nch dadurch nicht beirren und besteht auf seiner Klag?. Erhält er Necht, so können die französischen Geschichts-schreibcr sich in Zukunft gratulieren. - (Ein origineller P ostkar tenw ett-bewcrb) wird demnächst in Paris veranstaltet werden. Es handelt sich nämlich darum, festzustellen, wie lange eine Postkarte braucht, um die Reife um die Welt zu vollenden. Hiezu werden an einem bestimmten Tage auf dem Pariser Zcntralpostamte m Gegenwart und unter Aufsicht von Beamten 170 Kon-turrenteu 47l) Postkarten zu gleicher Zeit auf die Post zur Beförderung geben. Die Karten nehmen die Noute teils über Havre, teils über Marseille. Cherbourg oder Southampton. Sie sind an Vertrauensmänner in Newvork und in Peking gerichtet, die ge» nau die Zeit ihrer Ankunft registrieren und ste dann weiter auf die Neisc schicken, bis sie endlich wieder in Paris eintreffen. Der Glückliche, dessen Karte zuerst wieder in der französischen Hauptstadt eintrifft, erhält einen Preis. ^ ^ , - (Ein vom Himmel gefallener Diamant) ist wohl auch untcr den crlesemtcn Juwelen eiii Unikum und als solches die größte Seltenheit, Wie „Aus der Natur" den O'M^« r^du« entnimmt, existieren tatsächlich solche Knstallc, deren geheimnisvollen Ursprung man in der ^terncnwelt 3u suchen hat und die wohl geeignet waren, oas Haupt einer Königin zu schmücken. Der hervorragende Gelehrte Moissan hat nämlich '" ""e'n vo Canon Diablo (Arizona) stammenden Meteoriten das Vorhandensein von Kohlenstoff in euum dre: möglichen Formen, in gestaltloser Art, al" Graphit und als - Diamant nachzuweisen vermocht. Del Diamant, der sich teils in schwarzen teils m durch' sichtigen Kristallen findet, zeigt sich dabe. umschlosst vom'Kohlenstoff und lagert in der Umgebung g° wisser tnötchenartiger Bildungen, die der Meteorit in seinem Innern birgt. „. ^ >.« verzog nur ihren Mnnd und verschärfte die Linien ihrer Züge. „Das will ich auch nicht!" sagte sie kleinlaut. In ihrem Ton lag Kerrschsncht und Domnt zugleich. Jene sonderbare Demut, oi^ sich nicht verscheuchen läßt. oie anch den Abhnb sammelt, dor von der Tafel fällt. Hans sah ihr unwillkürlich in die Augen. Etwas wie Grausen packte ihn vor dieser Frauen-natnr nnd mit einer feinen Schani senkte er selbst die Blicke. (Fortsetzung folgt.) , wurde, daß die Männerstrafanstalten uud gericht-l lichen Gefängnisse für die Sträflings-Fürsorgever-eine Reparaturen an Kleidungsstücken und Schuhen, welche zur Vetcilung austretender Sträflinge dienen sollen, ferner gegen Beigabe des Materiales auch die Neuanfertigung derartiger, für solche Zwecke be-stimmter Gegenstände auf Kosten der Strafanstalt, beziehungsweise des gerichtlichen Gefängnisses aus« zuführen haben. Um so bedauerlicher ist di^ Tatsache, daß noch so viele Bezirke, Stadt- und Marktgemeinden von diesen Vereinen nichts wissen wollen. Es ist zwar bekannt, daß so manche Gemeinde mit der eigenen Armenversorgung zu kämpfen hat nnd daß dieser Kampf mit dem Wachsen des sozialen Elendes von Jahr zu Jahr erbitterter wird; eiu paar Kronen pro Jahr können jedoch gewiß kein Bezirks» oder Gemeindc-Pralimiuare betasten, sind aber geeignet, hier einerseits so viel Gutes zu tun. so manche Träne zu trocknen, anderseits aber der Allgemeinheit, somit auch denGemeinden zu nützen und der menschlichen Gesellschaft wieder gute Mitglieder zuführen zu helfen. Jene löblichen Vezirksvertretungcn. Stadt- und Marktgemeinden, welche bis setzt diesem Vereine s>rnc geblieben sind, und welchen auch heuer der Jahresbericht mit der ergebenen Bitte zuaemittelt wurde, sich den in demfelben angeführten Bezirken, beziehungsweise Geiminden anschließen zu wollen, werden daher auf diefem Wege nochmals gebeten, den Jahresbericht über die Tätigkeit dieses Vereines pro ,l!X)-1 diesmal nicht dem Papicrkorbe zu über. lassen, sondern eineo gütigen Einblickes würdigen und sodann auch ihr Scherflein zur Erfiillung unserer zwar schwierigen, aber doch so edlen und menschenfreundlichen Aufgabe beitragen zu wollen und wollen zugleich auch die Versicherung entgegennehmen, daß die dem Vereine zufließenden Beträge nach bestem Wissen und Können der Vereinsleitung zur Unterstützung nur solcher würdigsten Unglück» lichen verwendet werden, welche mit den besten Vorsätzen den erbitterten Kampf ums Dasein aufnehmen »vollen und denselben trotz aller materiellen und gesellschaftlichen Schwierigleiten durch ein anständiges neues Leben mit Erfolg fortführen sowie das Bestreben haben, wenn auch in der bescheidensten Existenz, den Weg des Rechtes nicht zn verlassen. In der zuversichtlichen Hoffnung, daß dieser an die löblichen Bezirksvertretungen und Gemeindevor-stehunaen gerichtete ergebene Appell diesmal nicht unberücksichtigt bleiben wird, hat die Ehre für die Vereinslcitung des „Marbnrger Unterstützungs-vereineo für entlassene Sträflinge" zu zeichnen mit den Ausdrücken vorzüglichster Hochachtung und besonderer Wertschätzung, der Vereinsobmann und k. k. Strafanstalts-Oberdirektor: Josef Neisel ,u. p. Marburg, im Juni l!1<)5. * (Personal nach richt.) Seine Exzellenz der Herr Landespräsidcnt Baron He in und Iran Baronin He in sind Mittwoch abends aus Unter-krain nach Laibach zurückgekehrt. (Militari s ch e s.) Zum Feldkuraten zweiter Klasse in der Reserve wurde ernannt der römisch-katholische Weltpriester Albert Leva n der Erzdiözese Görz, in der Evidenz der Ersatzreserve beim Ergän-zungsbezirkskoinmando Nr. 97. Transferiert wird der Militär-Olx'rintendant zweiter Klasse Eug. Suy e r, überkomplett bei der Intendanz des zweiten Korps' zugeteilt dein Eisenbahnbureau des Gcneralstabes. unter Enthebung von seiner bisherigen Verwendung, zur Intendanz des dritten Korps. Demselben wurde in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen. Der Leutnant-Nechnungsführcr Josef K a l linaer des Infanterieregiments Nr. 27 wird der Verwallungs-tommission der vierten Gebirgsbrigade 4n Eattaro zugeteilt. Transferiert werden: der Militär-Vau-rcchnungsoffizial erster Klasse Ferdinand Lang von der Militärbau-Abteilung dos zehnten Korps zu jener des dritten Korps uud der Militär-Bauvech. nungsuffizial zweiter Klasse Franz Rasper von der Milltär-Bauabteilung des dritten Korp5 zu jener des zehnten Korps. In den Ruhestand versetzt wnrde d?r Oberleutnaut-Nechnnngssührer Karl Seiche von Nord land des Korpsartillerieregiments Nr. 1, als zum Truppendienst in, Heere untauglich, zu Lokaldiensten geeignet, unter Vormerkung für die Verwendnng bei stabilen Militä'r-Samtätsanstalten im Mobilisierungsfalle. Zur Freauentieruna, des ersten Lehrt'urses am, Militär-Reitlehrerinstitut in Wien pro 1!)05/1A«) wnrde der Üeutnant Karl Pippal des Dragonerregmients Nr. 5 und zur Frequentierung des ersten Lehrkurses am Militär-Reit- und Fah^Leln'erinstitut in Schloßhof bei March-cgg pro UiM/!9<«; der Leutnant Rudolf Anderlc des Divifionsartillerieregiments Nr. 7 einberufen. Laibllcher Zeitung Nr. 147. 1328 30. Juni 1905. — (P r e 8 e r e n f e st.) In der Sternallee wird am 16. d. M. zugunsten des Preßeren-Denkmalfonds ein in großem Stile veranstaltetcs Volksfest statt» finden, das nach den uns zugekommenen, Informa» tionen einen glänzenden Verlauf zu nehmen ver» spricht. Es hat sich unlängst ein Damenkomitee mit Frau Dr. Franja Tavöar und Frau Bürgermeister Vttlica Hribar an der Spitze gebildet, dem ein Herrenkomitee mit Herrn Dr. Karl Triller als Obmann und Herrn Dr. Ivan Ora5en als dessen Stellvertreter zur Seite steht. Die beiden Komitees haben sich überdies in verschiedene Sektionen geteilt, die bereits eine rege Tätigkeit entfalten. Die ganze ^ternallee wird am Festtage in prächtigem Schmuck und abends in feenhafter elektrischer Beleuchtung erstrahlen, weiters mit einer großen Anzahl von Pavillons umgeben sein, in denen über 300 slo-venische Frauen und Mädchen ihres Amtes walkn werden. Inmitten der Sternallee soll ein Podium zur Aufstellung gelangen, auf dem der Verband der slovenischen Gesangsvereine (so der „Glasbeua Matica". des „Slavec". der „Ljubljana", des „Mcr. tur") unter Leitung des Herrn Musikdirektors M. Hubad verschiedene Nummern vortragen wird, worauf das Podium auch zu Tanzzwecken benutzt werden soll. In die Ausführung von Musikpartien werden sich die Laibachcr VereinZkapelle und die Vürgerkapclle von Nudolfswert teilen. Selbstverständlich wird auch für sonstige Belustigungen des Publikums in ausreichendem Maße Sorge getragen werden: vorläufig wurde hiczu folgendes Programm festgesetzt: In der Nähe des Tanzbodens findet eine Bude k la. Grin» zing „Zinn Heurigen" ihre Aufstellung, worin sich eine Schrammelmusik produzieren wird; anf dem Kongreßplatze wird ein großartiges Wurstelthcater zu besichtigen sein: writers wird es eine Theater-schmiere, ein Museum mit den wunderbarsten Sehens» Würdigkeiten, ein Ringelspiel:c. geben. Auch soll eine einzige Nnmmer des Witzblattes OoIj'Nvn ki^n zur Ausgabe gelangen. — Das Programm, das hiemit nur in seinen Haptzügen firicrt erscheint, enthält wohl alle Vedingnngen, die das Pre^ernsest zu einem, echten Volksfeste zu erheben imstande sind, nnd daher auch alle Voraussetzungen, die den Veranstaltern einen vollen moralischen und dem Dcnkmals-fonde einen vollen materiellen Erfolg fichern. — (Evangelische Kirchengemeinde Laibach.) Übermorgen nm halb 10 Uhr vormit-tagch wird Herr Pfarrer Kotschy aus Galizien als dritter Bewerber nm die Pfarrstelle der hiesigen evangelischen Gemeinde eine Probcvredigt halten. Nach dem Gottesdienste soll eine Gemeindeversammlung darüber entscheiden, ob noch mehr Bewerber Zu hören sind, oder ob nunmehr zur Wahl des Pfarrers geschritten werden kann. ^ (Gremium der Kaufleute in Laib ach.) Die für vorgestern anberaumte Generalversammlung des Greminms der Kauflcntc in Aaibach konnte wegen Beschlußunfähigteit nicht abgehalten werden, weshalb für den 3. Juli abermals eine Generalversammlung einberufen wurde, welche ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Gremial-Mitglieder beschlußfähig fein soll. Die Versammlung findet im kleinen Saale des „Mestni Tom" statt. — (Bau- und öffentliche Arbeiten.) In der verlängerten Pfalzgasse ist das Haus des I. Accetto im Rohbau fertig, der Rohbau der Landwehrkaserne ist bis zum Parterre gediehen: desglei-chen jener des Hauses des Advokaten Dr. Pirc in der Gerichtsgasse. An der Ecke der Wiencrstraßc und Gerichtshasse gelangt demnächst ein dreistöckiges Gebäude des A. Deghenghi zur Aufführung. Im Hotelgebäude „Union" wurden die Installations-arbciten für die elektrische Beleuchtung in Angriff genommen. Der neue Zubau des S. Pogaöar in der Bahnhofgasse ist fertiggestellt. Das Haus Nr. 9 am Franzenskai nnd Nr. 30 in der Grada^icagasse er» hielten einen neuen Anstrich. Die Abtragungen der alten Stadtmauer und der anstoßenden Objekte in der Vegagasse sind durchgeführt. Das Haus des Pri« vatbeainten A. Pelc an der Kolesiastraße ist fertig» gestellt, desgleichen der AnWurf beim Hause des F. Supanöi? an der Aleiweisstraße. Die TrottoirlcgunZ beim Hause des A. Landau und der Österreichisch. Ungarischen Bank ist durchgeführt. Unglücksfälle er-eigneten sich in den letzten drei Wochen keine. x. — (Platzmusik.) Programm für hcntc abends 6 Uhr (Sternallee): 1.) Futtk: „Triglav", Marsch. 2.) Auber: Ouvertüre zur Oper „Fra Diavolo". 3.) Wagnes: „Die Auszügler". Walzer. 4.) Puccini: Phantasie aus der Oper „Boh5me". 5. Rich. Wagner: Walthers Preislied aus der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg". 6. Fetrüs: „Erinnerung an Josef Strauß", Potpourri. — (Die Laibacher Vereinskapelle) veranstaltet heute abends ein Mitglieder-Konzert im „Schweizerhause". Airfang nm 8 Uhr abends. Eintritt für Mitglieder frei, für Nichtmitglieder 40 I». ** (Männer>Ortsgrupp2 Laibach des Deutschen Schu I v er e ines.) Vorgestern abends fand die Hauptversammlung der Männer» Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulbereines unter dem Vorsitze ihres Obmannes. Herrn Alois Tzimski, statt. Der Obmann besprach die wichtig» sten Ereignisse des verflossenen Vereinsjahres, er» wähnte insbesondere des gelungenen Verlaufes des Jubelfestes des Schulvereincs, gedachte dankbar der großmütigen Zuwendungen von Unterstützungen durch Dr. P r ö l l in Berlin und teilte mit Bedauern mit, daß der bisherige Schriftwart Herr Luschin von Laibach versetzt wurde und die Ortsgruppe da» durch eine ausgezeichnete Arbeitskraft verliere. Schließlich besprach der Vorsitzende die Verhältnisse des Kindergartens, den das Schulkuratoriuni in seine Obhut zu übernehmen sich bereit erklärt hat. Es erfolgte sodann der Vortrag des Tätigkeits° und Säckelberichtes, auf die wir noch zurückkommen wer» den. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden die bisherigen Mitglieder, und zwar die Herren Alois Dzimski (Obmann), Dr. Rudolf Thomann (Obmannstellvertreter). Heinrich Wettach (zweiter Schriftführer). Josef von Schrey (erster Zahl-meister), Josef Vetter (zweiter Zahlmeister) wiedergewählt. An Stelle des Herrn Luschin wurde Herr Emerich Lang (erster Schriftführer) neugewählt: Herrn Lufchin wurde der Dank der Versammlung für seine verdienstvolle Tätigkeit zum Ausdrucke gebracht. * (Drei ZwängIinge entwiche n.) Die» sertagc sind von den auf der Wiese des Herrn Zeschko in Tivoli beschäftigten Zwänglingen der 30jährige Franz Prcmk aus St. Martin unter dein Groß. Gallenberge und der 30jährige Jakob Bukovnik aus St. Georgen bei 5lrainburg entwichen. Premk, ein äußerst gefährlicher Einbrecher, war schon sechsmal wegen Dicbstahles abgestraft worden: seine Photo-graphic ziert das Verbrecheralbum der städtischen Polizei. - Vom Vane des Deghcnghischen Hanfes in der Dalmatingasse ist der 35jährige Zwängling Johann Sever aus Koiiana entwichen. * (Zwei V e r b r echc r p h ot o g r ap hi e n ausgestellt.) Im Fenster der hiesigen Zentral» wachtstubc sind die Abbildungen zweier sehr gefährlichen Verbrecher ausgestellt. Das eine zeigt den entwichenen Zwängling Franz Premt aus St. Martin unter dem Groß-Gallenberge, das zweite Bild den sehr gefährlichen Einbrecher Theodor Sautner ans Wien, der dringend verdächtig ist, im vorigen Mo-nate mit mehreren Komplicen dem Juwelier Moses Pasternak im zweiten Wiener Bezirke Preziosen im Werte von l>000 Iv gestohlen zu haben. Das Publikum wird ersucht, falls es irgendwo einen diesen beiden Einbrechern ähnlichen Mann sehen sollte, hievon dem nächstbesten Wachmanne Mitteilung zu machen. — (Ein guter Fang.) Am Dienstag gelang es der Cillier Sicherheitswache, ein lange gesuchtes, höchst gemeingefährliches Individuum dingfest zu machen. Seit dem Herbste 1901 wird der 35jährige Vagant Franz Maurer aus Nudolfswert vou den Behörden cifi-igst gesncht. Maurer, ein sehr gefährli» cher Dieb, der bereits auf 34 Abftrafungcn zurückblickt und mindestens schon zehn Jahre im Kerker zubrachte, sollte im Herbste 1904 von Rudolfswert, wo er abermals eine längere Kerkerhaft abbüßte, ill die Zwangarbeitsanstalt nach Laibach überstellt wer» den. Auf dein Transporte dorthin entkam er. Am Dienstag früh wurde er in CUli verhaftet. Bei seiner Verhaftnng fand man bei ihm einen Barbetrag von über 80 K, über deren Erwerb er sich natürlich nicht ausweisen konnte, und einen Kalender, in dein die Märkte verzeichnet waren. * (Auf der Fahrt nach Amerika irr» sinnig gewordc n.) Gestern früh kam ein größerer Transport von Slovaken, auf der Fahrt nach Amerika begriffen, in Laibach an. Unter ihnen befand sich der 47jährigc Taglöhner Ianos Tellegi, der plötzlich irrsinnig wnrdc und schreiend österreichisches nnd amerikanisches Geld hernmwarf. Der Bedanerns-werte, in dessen Begleitung sich anch sein 13jähriger Sohn befand, wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen nnd nachmittags unter sicherer Begleitung in seine Heimat abgesendet. * (Abgängig.) Montag nachmittags ent» fernte sich der Kaffeehauslehrling Felir Hermann aus dem Caf6 Nalvasor unter der Angabe, er hole sich eine Hose, nnd kehrte bis jetzt noch nicht zurück. Her» mann ist schwarz gekleidet und trägt eine branne Kappe mit gelbem Schild. * (Zwei jugendliche Diebinnen.) Mittwoch vormittags wurde ein 14jähriges dienst-loses Mädchen aus Neumarktl auf dem Poga^arplatz von einer Schuhwarenvertäufcrin in dem Augenblicke ertappt, als sie ein Paar Frauenschuhe in einen Regenschirm verstecken wollte. Sie wurde einem herbeigerufenen Wachmanne übergeben. Bei der Visitation fand mail im Regenschirme ein Stück geselchten Schweinfleisches sowie viereinhalb geselchte Kramer» wurste vor. Die Verhaftete hatte eine Komplicin, die aber. als sie des Wachmanns ansichtig wurde, die Flucht ergriff. Sie wurde sehr bald in der Person einer 21jährigcn, dienstlosen Magd aus Kovor ausgeforscht nnd verhaftet. Beide wurden dem Bezirks» geeichte eingeliefert. — (Aus Unter.ßiZka) wird uns geschrieben: Am 27. d. M. abends versammelte sich hier der neugewählte Gemeinde-Ausschuß zum erstenmale zu einer Sitznng. Diese wurde vom Bürgermeister, Herrn Jakob Burg er, geleitet, der die fast voll» zählig erschienenen Mitglieder begrüßte und an die übernommenen Pflichten erinnerte. Es gelangte dann zuerst eine Zuschrift des Laibacher Magistrates zur Verlesung, worin das Ersuchen gestellt wird, eine zweite Wasserleitung von Kleine nach Laibach durch die Ortschaft Untcr-Ki5ka anlegen zu dürfen. Diesem Ansuchen wnrde unter einigen Bedingnngen — dar-nnter die Aufstellung mehrerer öffentlichen Brunnen — zugestimmt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde der Nenban des Schulhauses prinzipiell beschlossen und eil, Konntee bestellt, das die erforder« lichen Vorkehrungen treffen und über die erzielten Erfolge in der nächsten Sitzung berichten soll. — Die Weitcrberatung über den Bau eines Armenhauses und die Regulierung der Mulde am Waldwege hinter der Kirche wurde — weil hiezu die Pläne noch nicht ganz fertiggestellt vorliegen anf die nächste Sitzung verlegt. Die sofortige Bestellung eines provisorischen Feldhüters wurde beschlossen. Mehrere Gemeinde Angelegenheiten gelangten zur Besprechung: dem Hausbesitzer Josef Seidel wurde das Zuständigkeitsrecht verliehen. ^ — (Industrielles.) Die Firma P. Lad-stntter ck Söhne in Domiale beabsichtigt bei ihrer Fabrik eine neue Bleicherei und Färberei zu errichten. Über das diesbezügliche Ansuchen um Bewilligung , zur Herstellung dieser Anlage wird die kommissionelle ' Lokalerhebnng am 13. Juli stattfinden. -u. — (Schul ban.) Bei der am 19. d. M. in Großdolina vorgenommenen Lokalverhandlnng wurde seitens der Interessenten einhellig beschlossen, daß in Großdolina ein neues Schulgebäude mit vier Lehrzimmern erbant werde. Die Baukosten wnrden anf 2tt.000 l< veranschlagt. —ö— — (Vom Artillerie.Schießplatz bei ^ Gurkfeld.) Da die Schießübungen des 3-. Korps-artillcrie-Negimentes, die in der Zeit vom 23. bis . 2tt. oder 30. d. M. stattfinden sollten, verschoben wurden, findet die anf den 19. Inni anberaumt gewesene Kultnrstandes-Anfnahmskommission am 18. und 19. Inli statt. Hiefür wurde nachstehendes Reise-Programm festgesetzt: Am 18. Inli Zusammentritt der , ' ' s, Frau, Prag. — Abelsberg, Z'5'''^ t - Opitz^Kfm. Niedorf. -Martelanz. zrfm, Kfm.. Vudape,t. ^ v.^., ^ ^^ «fm., Steyr. ^Am 27 Juni. Pollal. Privat, s. Chauffeur; Eifenberg. ^NdA^ 2r"'Iun. l.'u. r,Stab«ar'zt-. Weßler, m>>.^ n>Nte Graz. - Demberger, . Faimlie, Neumarltl. -Truden s F°'ni3 Albertani. Kfm.. Trieft^ - Schuster. Vau-n.'t«net>mer Naram. ^- Lederei. Kfm,. Odenburg. - Thiele, " W'er. Kfm.. Neu^Paka. ^ '"' Hotel Stadt Wien. Nnn, 25 bis 27. Juni. Waldimiro. Feraris, ^M ttovit. i. u t. Gmeralmajor: Zopich. Neamter; Ve^aljevit, Privat. Pavlja (Nalmatien). - v.Men.eur, Prwat^ f. Fam.l«. Fiume - Politzer. Wohrifel. Me., Graz, - Schulz Fabn- laut Stem - Zanoni, l. l. Olierlandesgerlchtsrat, Malland. -"Äd^^ohn. Urban. Herling. Poltzer. Kunz Oraf Bondy. Nömmer. Wanner. Schiller. Popper. Vartos. Flandral. Pollal. Wechsler Hirschberger. Pach. Wand. Koelbl. Hoffmann. Baller. Heuich. Kowacs. Eibufchuh. Pick Szand.c. Wech. Weiner. Kflte? Portole. Hofrat «.Professor; Wassermann. Gabnel, !Huth. Beamte. Wien. - Plochmaun. Ingemeur, Schlan ! Uubmeni - Müllpfort. evang. Pfarrer. Olmutz. — Petrch, ! Bn ionsbesitzer. Nbbazia. - Lippmann. Kfm., Zürlch (Schweiz). - Vondy Steigenhofer. Reifende. Nrünn. - Fmla. Carstenc. Ingenieure. Wien. — Brünett,. Privatier, f. Frau, Palluza (Italien). ! Verstorbene. ! Am 27. Juni. Johann Strus, Heizerssohn, 1 Tag, Ienlogasse 8, Freifen. Am 28. Juni. Ursula Selan. Stadtarme, 68 I., Iapelj. gasse 2, Marasmus. — Maria Verbic, Kaufmannsgattin, 24 I., Karungasse 3, luboroul. puln». Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 736-0 mm. ! Zs ft z^ß " ^Z ft^ 3: ^"' be«Him«.» ^,ß «2 'L^lTM 733 g"^!^ S. mähig fäst^bewvllt ^ 9 » Ab. 733 b 19-2 S. schwach teilw. heiter 7U.ss.< 733 7 17 9! NO. schwach heiter 29. 2 » N. 733-2 25-9 SW. schwach halb bewölkt 00 9 . Ab. 734-3 20 2 SW. fchwach ^ heiter 3O.l 7 U. F. ! 731-9, 17-4, O. schwach j > > 0-0 Das Tassesmittel der Temperatur vom Mittwoch 20-2«, vom Donnerstag 21 3", Normale 19 0", bezw. 19 0". Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Achtung! . Achtung! Im Gase-Restaurant „Zajc" werden täglich als Spezialität Unterkrainer Krebse nebst feinstem „Cvièek" ans Gaflova pe3 den hochgeehrten Gästen aufgetischt. Ausserdem ist daselbst, wie bekannt, die grösste Auswahl von besten Natur-weinen. Ausgeschenkt wird immer fri« sclics Reiniiiglianser Märzenbier. Zur Verfügung steht ein angenehmer, schattiger Garten. Um zahlreichen Besuch bittet. (2727) 6—1 Augustin Zajec, Restaurateur. t ¦ Zahvala. Za vse dokaze odkritosrènega soèutja ob nena-domestni izgubi našo iskreno ljubljene höerke, ozi-roma seRtre, gospodiöne Anice Majdièeve Ea veliko udeležbo pri pogrebu, za mnoge darovane evetke, zlasti pa 66. duhovšèini, slav. ditalniskemu povskemu zboru za genljivo petje, alav. mesöanski g-odbi in sploh vsem, ki so nara ob tem bridkem udarcu tolažilno atali na strani, izrekamo sräno vsahvftlo. Kranj, 30. junija 1905. Rodbina Vinko Majdièeva. Hr. Maximilian Wurzbach Edler v. Tannenberg gibt im eigenen Namen und im Namen aller Verwandten Nachricht, daß sein innigster geliebter Onkel, Herr UM MM Wei l>. TmMg l. l. MbeslMWslllih i. R. M Hitler des Franz zesefs-Adens nach längern Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, am 28. d. M. um 10 Uhr abends in seinem 82. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet am 30. l. M. um 4 V, Uhr nachmittags vom Sterbehause aus, Rain Nr. 10 hier, statt. Die hl. Seelenmessen werden in der hiesigen Dompfarrkirche gelesen werden. Kranzspenden werden auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen dankend abgelehnt. Laib ach, am 29. Juni 1905.