» R« fr., mit « frei aan' "s"' ^'"^'^' ganzjährig l2 fl., halbjähriss 6 ss. Mr die Zustellung in's Haus sind l,n ll'jähricz 30 kr^ inehr zu entrichten. Mit der Post Porto- « mc,liac wins^'l/'^ ' '"^" Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fi., hal bj äl,i ig ? st. ^i» kr. — In scrationsgcbnhr fur eine Spaltenzeilc odcr den Naum derselben, fur cui- ^ Zu dicsm (3bss .^ , ^ ' ^''^ zwciinaligc 4fr.. für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis 12 Seilen kosten 1 fi- für 3 Mal. 50 kr. für 2 Ma! und 40 kr. für 1 Mal einzuschalen. »- —_____l>NlNi,t „^^ ^^^ ^^l^^i^i-ischcn Gesetze vcmi U. November 1850 für Inserationsttämpel" noch 10 kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlich« ClMl. JUittclst Allerhöchster Entschließung v. 13. d. M. ist dem Kommissär bei dcr Klauscuburger Polizei-Direktion, Johann Kor din, dcr Titcl und Rang ci-ncs k. k. Polizei-Obcrkommissärs vcrlieben word'cn. Dcr Minister dcr Justiz IM zu den uachbezcich-nctcu, bci dcn neu organisirtcn f. k. Gerichtshöfen er-stcr Instanz, im Sprengel des vereinigten stcicrmärkisch-kärntnisch - krainischen Obcr-Landcsgcrichtcs in Grat) systemisirten Dieustposten im Manipulations- und Kauz-leifache zu ernennen befuuden: Zn Direktoren dcr Hilfsämter bci dcu Landcs-gerichtcn inGratz: dcn Sekretär dcs damaligen Gratzcr Landesßcrichtcs Johann Rupert, in Klagcnfurt den dortigen Landesgerichts-Sekrctär Raimund von Iustenbcrg, und iu Laibach dcn Laibachcr Laiv dcsgerichts-Sekretär Johann Schctiua; bci den Kreisgerichteu in Cilli: dcn Eillier Laudesgerichts-Aktliar Johann Himmel bau er; in Lcoben dcn dortigen Landcsgcrichts-Sckrctär Ferdinand Ritter v. Noseufcld, und iu Neustadt! dcu Sekretär dcs Lau-desgcrichtcs dasclbst Karl Blirger; zu Dircktions-Adjuukten bei dem Landesgerichte in Gratz: dcu Gratzer Landcsgcrichts-Archivar Johann Marr uud deu Bergbuchsführcr iu Gratz Karl M a-°this Men v. Treustadt; iu Klagenfurt: dcn Bezirksgerichts - Adjunkten in Klagenfurt, Gottfried Ko schaker, uud iu Laibach: dcn Laibachcr Landes-gcrichts-Archivar Mathias Krischai; bci dcn Krcis-gerichten in Cilli: den Bezirks-Kollcgialgcrichts-Assessor zu St. Veit in Kärutcn Anton Lackncr; in Leoben bm dortigen Landesgcrichts-Archivar Signtuud P i I z, uud iu Ncustadtl dcn Kanzcllistcn dcs Krainburger Vezirks-Kollegialgcrichtes Johann Ritter v. Franken; zum Laudtafel- uud Gruudbuchsdirektor beim Landesgerichte iu Gratz den Gratzcr Grundbuchs- uud Landtafeldircktor, Leopold Ritter v. Waruhauscr, und zu Adjunkten dcssclbcu die Gratzer Grundbuchs-dircktions-Adjuultcu, Karl v. Cichini und Jakob Schor u: anu; zum Laudtafel- uud Gruudbuchsdirektor beim Lan« dcsgcrichtc in Klagenfurt den bisherigen Klageufurtcr Grundbuchs- und Landtafcldirekror, Franz Rup-precht, und zu dcsscn Adjuuktcu uud Bergbuchsführcr den bisherigen Gruudbuchsführcr dcs Bezirksgerichts dcr Umgebung Klagenfurt, Joseph Rupert h; zum Landtafcl- uud Grundbuchsdirektor beim Lan-dcsgcrichtc in Laibach, deu Laildesgerichts-Archivar iu Neustadtl, Vinzcnz Schreiber, uud zu desscu Ad-iuuktcu uud Bcrgbuchsführer dcu bisherigen Laibachcr Vcrgbuchsführer, Joseph ,, Ncdange; z,l Gruudbuchsführoru bei den Kreisgerichten, iu Leobcu: den Grundbuchsführer dcs Bezirksgerichts der Umgebung Gratz, Georg Johann Weber- iu Cilli-dcn Grundbuchsführcr in Erlachstein, Johann M a-thia, uud iu,Ncu,tadtl deu Grundbuchsführer des dortigen Bezirksgerichts Frauz Sorko. Attl 1. August d. I. um 10 Uhr Vormittags wird iu Folge des Allerhöchsten Patentes vom 21. März 1818 die zweihundert uud acht uud fünfzigste Verlosung der älteren Staatsschuld in den, hierzu bestimmten Lokale im Vaukohausc iu der Siugcrstraße vorgeuommeu wcrdcu. Mchwmlsicher Theil. Kriegsschauplatz in der Ostsee. Die Alandsiusclu bildcn cincn Archipel am äußersten Puukte dcr Ostsee und iu dcr Nähe des Golfs von Finnland. Als strategischer Puukt ist ihre Lage äußerst günstig. Diese Grnppe besteht aus 7 Inseln; ibr Flächenraum bcträgt 90 Hl Kilomi'trcs, und ihre Einwohnerzahl 13.000. Die eigentliche Alandsinscl aber ist !» Meilen lang und 7 Meilen breit uud zählt 10.000 Eiuwohnrr. Auf dicscr Insel haben dic Nus-scu die Feste Bomarsuud crballt, welche eine große Ausdclmung besitzt und auf der Seescitc durch starke Werke gedeckt ist. Sic hat anßcrdem eine gutt Rhede. lvclchc an manchen Stellen 20, 3tt und sogar 60 Bras'en ^'^fe hat. I„ h^. F^dcuszeit wird sie beständig vou dem russischen Evolutionsgcschwader bc-Ncht welches hier vor Anker geht. Außcr Alaud gibt es im Archipel uoch andere befestigte Puukte, wie Signisklär uud Prästä. Die Alaudsiusclu sind iu politischer und militärischer Hin-Ilcht schr wichtig. 1800 trat «hchwcdcu sie nn Vertrage vou Frcdcrikshanuu, der ihn, auch Finnland uud Vothnien kostete, an Rußland ab. Mau weiß, daß der erstere Theil Fiuulauds 1748 durch dcn Fricocu vou Abo erworben wurde. l Nach Berichten aus St. Petersburg hat ein Thcil der russischen Flotte am 1. Juli den Hafeu vou Kroustadt vcrlasseu und cinc Rckoguoszirlings-fahrt angetreten. Se. M^. dcr Kaiscr von Rllßland war am 14. Juli in Kronstadt anwcscnd. Stockholm, 11. Juli. Scefabrer, welche dcn 4. d. M. Dcgerby auf Aland verließen, berichten, daß dort nur eine Segelfregattc kreuzt, wie man vermuthet, die französische, „la Poursuivante." Alle von den Engländern ausgelegten Scczcichen waren wicdcr fortgcuommcn, und die von denselben mit besonderen in die Augen spriugeudcu Farben, als: roth, blau und weiß gezeichneten Klippen und hcrvortrctcndeu Stellcu am Eingänge von Bomarsund, sind auf Befehl dcr russ. V'ehördeu mit audcrcu Farbm übermalt wordeu. Kriegsschauplatz au der Donau und der griechische Aufstand. Wieu, 20. Juli. Marschall St Arnaud hat am 9. Juli Schumla verlassen, mu seiueu Truppen nach Rusts'-.uk zu folgcn. Se. k. Hobelt Herzog von Cambridge befindet sich „och iu Schumla. Auch die Widdiner Berichte vom Kriegsschauplätze au der Donau vom 17. Juli melden, daß die beideu Armeen iu ihren am ll>. d. eingcnoiumeucn Positionen an der Donau stehen. Wie es scheint, bat di'' diplomatische Sachlage auch der türkischen Armee Vorsicht angeboten. Vcide Armeen 'vollen zuwarten, bcvor sie ihre Sache durch einen Hauptschlag auf das Spiel setzen. Bis zum 16. hatten ctwn 90.000 Manu türkischer Truppen die Donau bei Gmrgewo passirt. Es bestätigt sich, daß Omcr auch Oltenitza, Turm, und Simuitza besetzt hat. Die telegraphische Nach. n'cht, daß auch Kalarasch von dcn türkischen Trnppcn ttcuommen sei, wird dagegen bezweifelt. Zuverlässig l'l es jedoch, daß die Türken alle bei Silistria gcle-6rncu Inselu besetzt haben und cbeu mit Armirilng un Befestigung derselben durch Auleguug vou Forts '" Vattericu beschäftiget sind. General Fürst Gortschakoff hat am !2. Juli m Bukarest eiueu, die Truppen aufmunternden Armeebefehl erlasseu, iu welchem cr sagt, er werde sie bci dem bevorstehenden Kampfe persönlich auführeu. Aus Silistria wurdcu am 10. Juli 60 russische,' dort crbcutctc, aber vcrnagcltc Kanonen nach Varna gebracht, von wo sie znm Umgusse m das Arsenal nach Konstautinopel trausporirt werden sollcu. Bcrichtc aus I assy vom 12. Juli incldcn, daß die Militärspitäler in der Moldau derart überfüllt sind, daß die Kranken nach Vessarabieu zurück-transportirt werden müsscu. Mau schätzt die in dcr Moldau im Spitalstaud befindlichen Soldaten auf 8000 Mauu. In der Walachei dürfte sich dcr Krankenstand auf nahe bei 12.000 Mann belaufen. In den meisten Spitälern hat sich dcr Skorbut ein- , gestellt. I Marschall St. Arnand hatte durch Tagsbefehl ^ den Generalen und Obersten unbedingt verboten, ^ ohne seine Weisung Volontäre oder fremde Offiziere in ihr Gefolge aufzunehmen. Diese Maßregel ist ins-sondcrc grgen dcn Prinzen Napoleon gerichtet, der bekanntlich mit einer zahlreichen Umgebung vou polnischen Flüchtlingen in der Türkei anlangte. Die Polen und Ungarn habcn dahcr, dieser Haltung St. Ar-nands und der jchigeu Sprache Neschid Pascha's, so wic dcr Gesandten Frankreichs uud Englands gegenüber, jede Hoffnung verloren, am jetzigen Kriege Theil zu uehmeu uno eine Legion zu crnchtcn. Es heißt sogar iu Konstantiuopel, der französische Ge> l sandte habe uou seiucr Regieruug den Befehl erhalten, sich der Bildung ciuer Legion unter fremder Fahne ausdrücklich zu widersetzen. ^ > Aus Bukarest, 16. Juli. schreibt man dem ' „Sicbcnb. Votcu: , . Bei 600 Verwundete wurden von Giurgcwo nach Fokschan transportirt; ein anderer Thcil der Verwundeten bleibt vor bcr Hand in deu hiesigen Spitalcru. Madame Vudberg und der Quarantänedirektor Mav-ros gehen heute nach Iasiy. General Ostcn-Sackeu ist hellte hier ailgekoinmcu. Ein Thcil dcs !^. Korps folgt ihm nach. ^ Die Hoffnung auf baldige Räumung besteht fort, da die Anzahl der nach dem Osten ziehenden Truppen und Fuhren bedeutender ist, als jene der sich nach dcr entgegengesetzten Richtung bewegenden. — An Verwundeten sind fur dic hiesigen Spitäler über 700 angesagt, wovon gestern zwei Drittheilc eingetroffen sein dürften, Ein großer Theil von Vlrwundctcn ist auch »ach Busto transportirt wordcn. Untcr dcnsel-ben sind mehr wie 60 Offiziere, uud unter diesen die Geucmle Ohruleff uud Bcbutoff. Ersterer soll beute hier iu Folge der Amputatiou eines Armes gestorben scin. Aus der Moldau wird geschrieben, daß man dort über die nächste Zukunft in beängstigender Uu-gewißheit lebe. 'Mail zweifelt dort sehr, daß die Walachei sobald vou dcu Russru gcräumt wcrdc; man glaubt vielmehr, daß man eiucu Tbeil dcr Walachei gcgcn die sicbcnbürg'schc Grcnzc, und die Donaustreckc von Braila bis Kalarasch behaupten wolle. Nach Plojesti sollen die nun in Uruezeny liegenden, vou Silistria abgezogenen Truppen bestimmt schi; während iu Pitesti das Liprandi'schc Korps vou beiläufig 30.<' rathe werdru iu dcr Moldau imün-r mehr angehäuft. Die Straßeu gcgcn Siebenbürgen werden untcrminirt und dcr Verkehr erschwert. VHO In Bukarest war, nach der .Fronst. Ztg.", das Gerücht verbreitet, der Heerführer der österreichischen Südostarmce, sowie die Feldherren von den englischen und französichen Truppen würden in Rnstschnk zu-sammenkommcn nnd großen Kricgsrath halten. Es wäre für die Türken nicht angezeigt, ohne Mithilft der Auriliartrnppcn die Rnsscn in der Ebene von Ka-lugereny anzngrcifen, weil dieses alle Erfolge der Türken in Frage stellen und ihnen eine Niederlage beibringen könnte, welche für sie uon den nachtheiligsten Folgen wäre. Omer Pascha ist ein klnger Feldherr und bat dieses Alles weise überlegt, und wird in aller Eile Ginrgcwo ln ein zweites Kalafat umwandeln. Aus Bukarest schreibt man diesem Blatte ferner, daß die kaiserlich russischen Autoritäten sich zur Abreise in Bereitschaft gesetzt hätten. Die Russen haben uns auf unsern Verbindungswegen nach der Walachei einen empfindlichen Schaden zugefügt. Die Tenfelsbrücke (?oclul Ia vulcs Dracului) zwischen I^n ki'U5w und Kimpolnng, welche ein unentbehrliches Hilfsmittel für unsern Verkehr ist, haben sie uor einigen Tagen gänzlich zerstört. Fünfzig Wagen mit Früchten ließen sie nur nach vielen, Flehen der Vanern passiren und dann wurde die Teufclsbrücke vernichtet, baß nun kein Wagen mehr diese Straße passiren kann. Nur zu Fuß und zu Pferd wird der Verkehr nuchseblig unterhalten werden. Diese Handlung der Russen muß eine sehr feindselige genannt werden. Oesterreich. Wien, 19. Juli. Se. k. k. Hoheit der Erzherzog Albrecht und der Armee - Oberkommandant, Herr FZM. Freiherr v. Heß, werden im Laufe dieser Woche auf der Armee-Inspektionsreise in Galizicn eintreffen. — Wie verlautet, hat das k. k. österr. Kabinet ^ seit Kurzem von Frankreich eine förmliche Versicherung in Händen, daß keine Bewegung in irgend einem Theile der italienischen Halbinsel von Frankreich uu> tcrstützt werden wird. und daß Frankreich nöthigcn-falls jeden Aufstandsvcrsuch in einem italienischen Staate oder einer italienischen Provinz, gleichviel, uon wem er ausginge, durch sein Einschreiten unterdrücken werde. — Nach einem Konsularbcrichte vom 13. d. bewegen sich seit einigen Tagen Donaubarken und Segelschiffe mit Approvisionirungsartikeln für das türkische Heer ungestört auf der Strecke zwischen Nikopo-lis und Widdin. In Ermangelung von Schleppschiffen werden Barken und Segelschiffe bald zur Verladung von Cerealicn für Oesterreich bis Turnu benutzt wer» den. Dicßfälligc Kontrakte sind bereits abgeschlossen. 'Wien. Das Rcichsgcsctzblatt vom 18. d. brachte einen zwischen Oesterreich und Belgien abgeschlossenen Handels- nnd Schifffahrtsuertrag der am 2. Mai zu Brüssel unterzeichnet, nnd dessen Ratifikationen am 8. Juli ebendaselbst umgetauscht wurden. Die Dauer desselben gilt zunächst für 6 Jahre. Nebst den dadurch gewährleisteten Handclscrleichterungen wird mit Artikel 2 den beiderseitigen Schiffen die gleiche Behandlung wie den nationalen Schiffen uno mit Artikel 4 diese Gleichheit insbesondere in Betreff der Schifffahrtsabgabcn, als Tonnen-, Anker-, Loot-sen-, Kai-, Hafen-, Lcuchthurm - Gebühren u. dgl. zugesichert. Wien. Die jüngst von hier abgereisten Missionäre für Zentral - Afrika find in Folge einer dem Komitö des Marien - Vereines zugekommenen Nachricht am 10. d. M. Nachmittags auf einen, Dampfschiffe des östcrr. „Lloyd" nach Alcrandricn abgereist. In Trieft erhielten sie noch eine erschnliche Verstärkung. Der Priester Lukas Ierau. der bereits der vorjährigen Missiqn sich angeschlossen hatte, aber wegen Krankheit in die Heimath zurückkehren mußte, hat sich neuerdings zu der gefahrvollen Reise entschlossen, ferner fanden sich ein: Albinger aus Vorarlberg, welcher Maurer, Gypsacheiter, Koch und Gärtner ist, dann Heinrich Reisingcr, Schlosser und Schmid ans Irdning in Oberstciermark. Die neue Verstärkung der Mission besteht sonach aus vier Priestern und sechs Laien. Am Morgen ihrer Abreise brachten die Missionspriester noch bei St, An« tonio uccchio für einen glücklichen Erfolg ihrer Reise das heilige Meßopfer dar, während welchem die Laien das Hochwürdigstc empfingen. Wie bei den vorangegangenen Expeditionen hat die Direktion der k. k. Staatocisenbahn und die Gesellschaft des österr. Lloyd. die Beförderung der Missionäre und ihrer Effekten unentgeltlich übernommen und Herr Ritter v. Napoli in Trieft 4 Missionäre während ihres dortigen Aufenthaltes unentgeltlich verpflegt. — Denl Vernehmen der «Prager Zeitung" nach hat der Ausschuß der böhmischen Sparkasse den Beschluß gefaßt, sich bei dem Nationalanlchen mit einer Million Gulden zu bcthciligen. « '— Wie wir erfahren — schreibt die „Wiener Zeitung — haben Hermann Todesco's Söhne 400.000 fi. CM- auf das Anlehen gezeichnet. — Die „Kronstädtcr Ztg." schreibt unterm 10. d. M., auf Grund eines gemachten Ausfluges nach den Feldern: Alle Früchte stehen in üppiger Pracht und nur hie und da, wo der Weizen in sehr fettem Boden steht, hat sich derselbe stellenweise gelegt, aber Roggen, Gerste und Kukurutz stehen sehr gnt und wir haben gegründete Hoffnung auf eine reiche Ernte. Das Gras auf den Wiesen ist etwas schütter und die Heuernte fällt spärlicher aus, als in den vorher-gehenden Jahren. — Ans allen Theilen Vaicrn's lauten die Nachrichten über den Stand der Fruchtfeldcr gleich befriedigend. Ucberall sind daher auch die Preise der Früchte im raschen Sinken begriffen. Dasselbe ist auf allen Getreidemärkten Württembergs und zu Frankfurt a. M., in den letzten Tagcn der Fall gewesen. Zu Mainz, einem Hauptplatzc für den Getreidehandel, werden jetzt bei weichenden Preisen nur sehr wenig Geschäfte gemacht. Auch alls den Lahngegcnden im Nassau'schcn wird dasselbe berichtet. Gleiches wird von den großen preußischen Märkten an der Ostsee, namentlich von Danzig, Mcmcl und Tilsit gemeldet, wo ein fast gänzlicher Stillstand im Verkehr mit Getreide eingetreten ist. In der Gegend von Tilsit hat die Noggcncrnte gleichfalls schon begonnen, um volle vier Wochen früher als sonst gewöhnlich. Und wie im Norden so im Osten, Süden und Westen. Das „Giornale di Roma" bespricht die erfreulichen, aus Spanien, Frankreich, dem südlichen Italien und Teutschland einlaufenden Erutebcrichte mit dem Bemerken, daß auch im Kirchenstaate seit Mcn-schcngedcnken die Ernte nicht so gesegnet gewesen ist. Trieft, 20. Juli, In der gestrigen außerordentlichen Sitzung der Handels- und Gcwerbckam-mcr wurde, nachdem der Erlaß, den Se. Erzell. der Herr Statthalter, FZM. Graf Wimpffcn, in Betreff des von Sr. Maj. dem Kaiser angeordneten Natio-nalanlchens an dieselbe gerichtet, und der daran geknüpfte Bericht der Vörscdcputation verlesen worden, mit Stimmencinhclligkeit beschlossen, die Vörscdcputation zu bevollmächtigen: l. im Namcn der Kammer cinen Aufruf an den hiesigen Handclsstand zu erlassen, worin derselbe zur eifrigsten Theilnahme am Na-tionalanlchcn eingeladen wird; 2. mit Zuziehung von Mitgliedern des Handclsstandes cincn oder mehrere Ausschüsse zu bilden, welche die zur Förderung des Anlchcnszweckcs am geeignetsten erscheinenden Maßregeln trcffcn sollen; 3. alle zu dem gleichen Behufe nöthigen Manipulations- und laufcudcn Geschäfte zn besorgen. Im weiteren Verlaufe der auf den bezeichneten Gegenstand bezüglichen Verhandlungen einigte sich die Kammer zu dem einstimmigen Beschlusse, sich aus den verfügbaren Fonds des Kammervcrmögens mit einer Summe von 1,600.000 fi. an dem Nationalanlehcu zu betheiligen, wenn die Einzahlungen zu demselben in fünf Jahren erfolgen; mit 1,000.000 fi. aber, wenn dieß nicht der Fall ist. Endlich beschloß die Kammer, II. EE. den Herren Ministern des Innern, des Handels und der Finanzen im Namcn des hiesigen Handclstaudcs den wärmsten Dank für die wirksame und rasche Unterstützung darzubringen, wodurch es gelang, den aus den Zahlungsucrlcgcnhciten des Hauses Sp. Gopce-vich entspringenden, für den hiesigen Platz sehr bedrohlichen Nachtheilen vorzubeugen. — Am 25. d. M. wird zu Trieft die neu erbaute St. Jakobs-Kirche in ^nll-nuov» von Sr. bischöfl. Gnaden konsekrirt und sofort dem Gottesdienste geöffnet. Deutschland. Berlin, 16. Juli. Die „Preuß. Korresp.« bemerkt zur Berichtigung der Notiz, daß der in Wien in außerordentlicher Mission befindliche preuß. Staats« minister Graf v. Alvcnslcbcn in Kürze nach Berlin zurückreisen werde: — Graf v. Alvensleben sei mit der Vertretung des zur Zeit im Bade befindlichen dießseitigcn Gcsandten, Grafen v. Arnim, bctrant; seine Rückkehr nach Berlin dürfte also frühestens erst nach Ankunft des Letzteren in Wien erfolgen. Die „Preuß. Korresp." bezeichnet ferner, ohne die Möglichkeit des Wicderzusammentritts der Wiener Konferenz in Abrede stellen zu wollen, wiederholt die Nachricht als vollkommen unbegründet, wonach sich jene über die Annehmbarkeit oder Unannehmbarkeit gewisser bereits früher eingegangener vertraulicher An< fragen und Propositionen des kaiserlich russischen Ka< dincts erklären solle. Sollte demnächst der Zusammentritt der Wicncr Konferenz wieder stattfinden und derselben eine Eröffnung des kaiserlich russischen Ka« bincts vorgelegt werden, so könnte diese nnr die Rückantwort sein-, welche aus St. Petersburg auf die unter dem 3. nnd 12. Juni von Wien und Berlin abgegangene Sommation unter dem 17. (29.) Juni ertheilt worden ist. Wann dieß geschehe und ob es geschehe, sei aber für den Augenblick noch keineswegs bestimmt. Der Redakteur der „N. Pr. Ztg.", Herr Keinicke, wurde am 13. d. nach einer dreitägigen Haft freigelassen. Berlin, 17. Juli. Die ,,N. Pr. Ztg." veröffentlicht heute die Entscheidung des k. Obertribunals, wornach die bekannte Beschwerde ihres Redakteurs und Verlegers, Hcinicke, für unbegründet erklärt wurde, mit der sich jedoch von selbst verstehenden Maßgabe, daß dem Beschwerdeführer gestattet werden müsse, an« statt des ihm angcsonncnen schriftlichen Verzeichnisses der Mitarbeiter der «N. Pr. Ztg.", die ihm bcka»m< ten Mitarbeiter bei seiner Vernehmung zum Proto« koll zu benennen, wie ihm solches schon jetzt zu thun nicht versagt gewesen sein würde. Italien. Die „Italia e Popolo" vom 10. l. M. schreibt: Die Regierung scheint seit einiger Zeit Ruhestörungen in Folge der großen Theuerung zu fürchten; verstärkte Patrouillen durchziehen allabendlich die Gas' sen und führen eine Feuerspritze mit sich; die Kavallerie hielt eine Nacht hindurch die Pferde gesattelt, eine Eskadron stand im Kasernenhof unter den Was' fen, bereit jeden Augenblick auf das erste Alarmzei« chen zu Pferde zu steigen. " Man schreibt aus Italien: An der toskani» schcn Küste wüthete in der Nacht vom 12. auf den 13. ein heftiger Sturm; 22 Küstenfahrzeuge sind ver< unglückt, große Kauffahrcr werden nicht vermißt. In Sicilicn und im Kirchenstaate ist die Ernte überaus segensreich ausgefallen. In Nizza wurden letzter Tage 2 Dampfer aus Marseille in Folge der Sani-tätsvcrordnung zurückgewiesen. Frankreich. Paris, 14. Juli. Se. Majestät der Kaiser ist heute uon Calais um N Uhr Vormittags hier eingetroffen, und hat sich sofort nach Saint-Cloud begeben. Ueber den Aufenthalt des Kaisers in Calais meldet der „Moniteur", daß Se. Majestät nach der Revue über das Expeditionskorps sich um halb zwei Uhr auf der Fregatte «Reine Hortensc" zn cincw Besuche der englischen Flotte begeben hat; alle Schiffe waren beflaggt und bewimpelt und alle Matrosen M den Naaen. Der Kaiser wurde bei seinem Erschein«^ mit Salven sämmtlicher Kanonen nnd enthusiastische" Hurrahs der englischen Matrosen empfangen. 2)"' Kaiser begab sich an Bord des Admiralschiffcs, wo ihn Commodore Grey an der Svitze des ganzen 0l' fizicrkorps empfing. Um 4 Mr kehrte der Ka',l nach der Stadt zurück, und reiste um halb 6 M nach Paris ab. 727 Spanien. Die „Gaccta de Madrid« veröffentlicht folgende Bekanntmachung des Kriegsministcriums vom 10. d. M.: „Die unter den, Befehle des Kriegsministers stehende Erpeditionsdivision hat gestern Madridejos zur Verfolgung der Insurgenten verlassen, die ihren Nückzng anf dem Wege nach Andalusien fortsetzen nnd mehrere, wahrscheinlich zum Ausruhen des Fußvolkes bestimmte Fahrzeuge mit sich führen. Die königlichen Truppen sind voll Eifer, die Nebellen zn erreichen, die keinen einzigen Mann rckrutircn können und durch ihre gcwaltthätigen Bedrückungen der Schrecken der Städte sind, die sic vassircn. Nach den neuesten Nachrichten hat ein Bande elender Menschen, nnter dem Befehle von Buceta, die Rebellen verlassen und den Weg nach den Gebirgen von Cucnca eingeschlagen, nm dort den Guerillakrieg zu führen. Die Gcneralkapitäuc melden keine nenc Thatsache in ihren Depeschen." Der Gencralkapitän von Valencia berichtet un> term 6. d. M., daß eine Pandc Republikaner, be-fehligt von einem gewissen Accbedo, sich in Alcira erhoben, nach Vcrübnng von allerlei Ausschweifungen nnd Beschädigung der Eisenbahn sich der Stadt, wo sich kein einziger Soldat befand, bemächtigt und unter Proklaminmg der Republik verschanzt hat. Der Generalkapitän entsendete gegen diese Rebellen Truppen, auf deren Trcne' nnd Tapferkeit er rechnen kann. Valencia, 8. Juli, 9 Uhr 43 Min. Abends. Der Generalkapitän an Seine Erzellcnz den Kriegsminister. «Gestern haben unsere Truppen Alcira ange» griffen; sie erlitten wegen ihrer allzn kühnen Tapferkeit nnd der starken Vcrschanzung des Platzes einige Verluste. Heute haben unsere braven Soldaten sich der Stadt bemächtigt. Dieses Ercigniß sichert die Ruhe der Provinz uud gibt zugleich Zeugniß von der Ohnmacht der Revolutionäre und der Entschlossenheit der Truppen." Der Kriegsminister, General Blaser, hat am 7. d. M. folgende Proklamation an die Insurgenten gerichtet: Soldaten! Die Binde, die der Verrath vor Encrc Augen gelegt hat, ist auf der Ebene von Vicalvaro zerrissen worden. Ihr habt gal'.z vergebens Eueren Muth gezeigt und das Vaterland mit Traner und Euerc Fah< neu mit Schmach bedeckt. Ihr geht jetzt wissentlich dem unheilvollen Ziel entgegen, wohin jede Sache führt, die ihren Ursprung in der Treulosigkeit hat und sich nur durch den Groll und Haß derjenigen, welche die Urheber derselben waren, aufrecht hält. Die Stunde der Sühne nähert sich nnd doch will die Königin, obgleich Ihr gegen ihren Thron gekämpft und ihr mütterliches Herz mit Trauer erfüllt habt, nicht, daß diese ihr zugefügte Unbilde durch eine Züchtigung verlöscht werde, sondern durch Verzeihung in Vergessenheit gerathe. Offiziere und Soldaten! schließt Euere Ohren vor der Stimme derjenigen, die Euch auffordern, in der Treulosigkeit, im Verbrechen zcrnm: «Die Zustände in Kars sind noch immer cnt> muthigend. Die Armee von Anatolien ist in 3 Divi-sionen getheilt; die erste ans 8—10.000 Mann zu sammcugcseßt, steht bei Erdohan; die zweite, 18.00(1 Mann reguläre nnd 6000 irregnläre stark, bei Kars; die dritte sehr nnbedcntendc bei Vajazid und ein Korps von 6000 Mann in Erzernm. Das sind im Ganzen 40.000 Mann, die allesammt sehr vcrnach» lässigt wnrden. Es fehlt an einem tüchtigen Ober« kommandanten nnd vor Allem an Geld. Ich zweifte, daß eine Million Pfnnd Sterling hinreichen würde, diese Leute znsammenznhalten. Kars wurde zwar von Nordosten her befestigt, aber es steht doch noch immer den Russen offen, nnd diese können es zu jeder Stnndc nach Belieben nehmen. Konstantin opel, 10. Juli. Jeden Tag sieht man Transportschiffe (theils mit Engländern theils mit Franzosen) den Bospor durchschiffen, alle haben die Vestimmnng für Varna. Von Adrianopel mar> schirm die Franzosen nach Schmnla, auch von Varna werden sie diese Richtung einschlagen. Indessen spricht man von einem kühnen Angriff auf die Krimm, da in der Vesctznng dieser das Mittel liegt, Nußlands Macht, Einfinß nnd Reichthum im Süden am sichersten zn brechen. Die Flotten stehen in Baltschik, die türkische Eskadre ist, bis auf 2 Linienschiffe, zurück' gekehrt, sie soll in den Archipel gehen und Piraten Mgen, um sie eben uicht ganz thatenlos zn lassen. Der Herzog von Cambridge ist den 2. Inli von Varna eingetroffen, nnd zwar nm sich mit dem kaiserlichen Intcrnnntius Baron v. Brnck zn besprechen. Er verließ am 6. Inli wieder die Stadt. Anf einem vorgestern von Marseille angekommenen französischen Transportschiffe kamen 4 Oholcra-fällc vor. In Varna sollen vorige Woche drei rnssisch-grio chischc (!) Spione, zwei Hellenen und ein Albanese standrechtlich gehängt worden sein. Von Asien lauten die Nachrichten schon nach dem Artikel des gestrigen „Journal dc Constantinople", sehr bedenklich: »8clim I'uolu, n imm^ia^ment i-ooi--g'.mjs«' 5<>5 l,iitmII<)N8«! Der bier anwesende General Stein, Renegat, Gencralstabschef in der Armee von Erzerum, hat vor einigen Tagen in einer Gesellschaft aufrichtiger Türkenfreunde den asiatischen Fcldzug ein «verpfuschtes Gefackel" genannt. Das Dampfboot der Mcssagerics Imperiales, das am 10. d. M. von Marseille hier hätte eintref. fen sollen, traf dießmal schon am 9. ein, und zwar mit gehißter Qnarantäneftagge. — Von den 700 an Bord befindlichen Soldaten waren 10 anf der Reise bis Malta an der Ruhr, wie Andere bchanptcn, an der Cholera gestorben. Schon in Griechenland er« hielten die Passagiere nicht mehr Pratika, und auch mehrere nach hier bestimmte Familien mußten in's Lazarrth wandern. Da gleichzeitig Nachrichten aus Avignon und Arlcs eingetroffen waren, daß dort die Cholera ausgebrochen sei, nnd diese Truppen von jenen Städten kamen, so kann man sich leicht die Aufregung denken, die diese Ankuuft des Dampft'ootcs hier verursacht hat. Das Dampfboot fnhr sofort nach Gallipoli, wo es seine Quarantäne abhält. Nachrichten von dort znfolge herrschen daselbst sehr viele gastrische, ruhrartige Fieber unter der Bevölkerung, und es sterben täglich mehrere an der Ruhr. Ob es eine einfache Rnhr oder wirklich die Cholera ist, kann für den Augenblick noch nicht entschieden werden, jedenfalls aber ist bei der ungeheueren Hitze und der üblen Gewohnheit, die Früchte fast alle roh und halbreif zu essen, das schlimmste zu befürchten, wenn eine ansteckende Krankheit, geschweige denn die Cholera, zum Vorschein kommen sollte. (Tricster Zeitung.) Rnßland. Einem Berichte aus Odessa, 7. Juli, cntne!> men wir: Der Fcldmarschall Fürst von Warschau kam am ,3. d. mit der Fürstin in Petz an und traf daselbst einen Kurier aus St. Petersburg. Der Fürst schien bedeutend leidend zu sein, denn er gcbranchte eine Krücke, um zn gehen. Den Tag darauf reiste er nach Mohylew ab, von wo er sich auf sein Gut Homol begeben wird. Gestern wurde von Ackermann - berichtet, daß die vereinten Flotten, 68 Segel stark, , in Sicht wären nnd den Knrs gegen Sevastopol cin-, hielten. — Am nämlichen Tage erschienen vier feind-. lichc Dampfer in der Bucht von Odessa, hielten sich > aber außer Kanonenschnßweite und warfen Sonden nnd Bojen aus - die cncsi. Matrosen erwarteten ihre Auswechslung; die Dampfer gingen indessen,, ohne parlamcntirt zn haben, wieder in die hohe See; — den ganzen Tag hindurch befürchtete man, daß die Flotten vor Odessa ankern nnd irgend einen Strauß beginnen wnrden. Heute ist kein Segel mehr zu sehen, und die Feier des Gcbnrtsfestcs Sr. Majestät des Kaisers konnte mit allem Gepränge abgehalten werden. Die vor der Stadt lagernden Truppen — etwa 8000 Mann, rückten in Parade ans. — In der Umge° bung von Odessa sind beilänfig 2!l.000 Mann kon-zcntrirt. Griechenland. Athen, 14. Inli. Maurocordato, unser wahrscheinlicher Ministerpräsident, hat seine Reise, von Marseille nach Piräns in Malta unterbrochen. wo er sich freiwillig einer Quarantäne unterzog, da auf dem Ucberfahrtschiffe sieben Individuen an der Cholera gestorben sein sollen. Maurocordato wird dagegen sicher morgen erwartet. Krankheit nnter den Occupationstrnppcn haben begonnen; in Folge dessen haben die Franzosen von der griechischen Regierung die Räumung nnd Ucber« gabc der königlichen Kadetcnjchulc in Piräns, eines höchst geräumigen, zweckmäßigen Lokals, verlangt, welches als französisches Spital eingerichtet werden soll. Die Kadctenschnlc kommt nach Athen in die Gebäude der erst jüngst verstorbenen Herzogin von Plaisanye. Telegraphische Depeschen. ' Trieft, 20. Inli. Nach der «Triestcr Zei-tnng" hätten die Verda und die Nahic Vielopavlie' vich in Montenegro beschlossen, sich von der Herrschaft es Fürsten Danilo loszusagen; dieser ist mit einer bedeutenden Trnppcnschaar gegen die Aufständischen gezogen, welche sich der Munition in dem befestigten Kloster Podostrog bemächtigten. Der Grund dieses Auflehnungsvcrsuches ist unbekannt. Neuesten Nachrichten aus Zara vom 18. d. zn Folge, ist die Bewegung bereits erstickt. Die kom-promittirtcn Häupter sind entflohen, und Fürst Danilo hat das Aufgebot zum größten Theile wieder entlassen. Den Türken gegenüber beobachtet Montenegro ein friedliches Verhalten. ' H crma nn st a dt, 19. Juli. Nachrichten aus Bukarest v. 4U, d. zu Folge, stehen die Türken fortwährend bei Parapajni und auf den nächst Giurgewo gelegenen Inseln ruhig. Nach Slatina sind Verstärkungen abgegangen. Man glaubte, daß die Türken nach der Räumung der Dobrudscha sich mit dem Gros ihrer Armee den Donaumündnngcn nähern würden. Paris, l9. Inli. Man meldet aus Vayonne vom 18. 0.: Burgos, Vittoria, Valadolid, Saragossa nd Grenada hätten sich ebenfalls für die Bewegung proimneirt. General Tabala bewegt sich mit einigen Garnisonen der baskischcn Provinzen in der Richtung von Madrid. Bei Valencia haben Gefechte stattge-fnndcn. Von Pampcluua ist die Besatzung aufgebro« chen. Man glaubt, Königin Christine werde zu Vayonnc eintreffen. * Paris, 20. Juli. Der Kaiser ist nach Biaritz abgereist. " Aus Rio di Janeiro wird vom 13. I»ni mitgetheilt: Die brasilianische Regierung bat die strengste Neutralität angeordnet; dir Ausriistmig von Kaperschiffen und die Einführung von Prisen ist in den Häfen des Kaiserreiches verboten. »»» Feuilleton. Schreiben des Missionars in Afrika, Joseph Voltner aus Völs in dcr Trieutcr Diözese. Chartum den 1. Mai 1864. An Vauangelegcnhciten machte ich unlängst mit eincm unserer Schiffe und in Begleitung des hochw. Herrn Lap einen Ausflug auf die beinahe zwei Tag-rcisen entfernten Verge Auli und Mnsa. Heimwärts konnten wir das Schiff nicht benutzen, weil es Holz aufladen mußte und weil der Gegenwind stark war und folglich die Fahrt sehr langsam, wir abcr schleunig nach Hause mußten. Wir gingen daher zu Fuße. Das war abc! die ärgste Tour, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Vom frühesten Morgen an mar-schirten wir bei der brennendsten Hitze, die uus den ganzen Tag fürchterlich auf den Kopf, beinahe senkrecht herabstach, durch Dorngestrüppe, tiefen Sand oder über steinhartcn, öden Gnmd. Ein bandgroßcs Stück Zwieback war unsere ganze Nahrung auf beinahe zwei Tage; dcr Durst quälte uns entsetzlich; denn obwohl wir häufig an deu weißen Flnß kamen, so konnten wir doch, dem Tantalus gleich, nicht trinken ; denn eine weite Strecke brdeckte ein dem Vogelleim ähnlicher Schlamm das Ufer und hinderte den Zutritt. Aentcn und Gänse gab es am Flusse in unübersehbaren Schaarcn. Nir hatten auch zwei Flinten und einen Stutzen. Abcr wenn die Schaaren recht groß sind. so kommt man ihnen selten auf Schußnähe. Anch verfolgte uns an diesem Tage ein eigenes Iagdnnglück. Wir schössen mehrere an, abcr alle schwammen uns im Wasser dauon, wo wir sie ohne Hund nicht kriegen konnten. Endlich ging uns die Geduld aus und wir warfen die Gewehre über die Achsel und eilten davon. Erschöpft warf sich mein Gefährte ein Mal in dcr Nähe des Flusses auf dcn Vo-dcn um zu rasten, da sprang sogleich ctn Knabe daher und sagte, da solle cr nur sogleich aufstehen, wenn cr nicht von einem dcr Krokodile aufgefressen werden wolle, die hier sehr zahlreich sind und blitzschnell ans dem Wasser herausfahren nild mit ihrer Beute wieder zurückkehren. Fast alle Männer, dcncn wir begegneten, hatten Lanzen nnd Schwerter; manchmal waren ganze Schaaren beisammen, und wie man uns später sagte, war es beinahe ein Wunder, daß sie uns nicht beraubt und todt geschlagen haben; mindestens haben sie es zweien Kopten, die Flinten bei sich trugen, so gemacht; denn wenn sie eine Flinte bei Jemanden sehen, so werden sie, sagt man, beinahe wild. Ucbcr-haupt sollen dic Leute gerade in jener Gegend teuflisch böse scin. Abcr uns ist, Gott sei Dank, kein Haar gekrümmt worden. Nnr ein Mann hatte eine böse Absicht. Wir hatten uns nämlich ein wenig gelagert, um auszuruhen, da trat ein sehr großer, braunschwarzer Mann mit einer Lanze heran uud lud uns in arabischer Sprache ein, mit ihm zu kommen, es wäre, sagte cr, nicht weit entfernt viel Volk, und da könnten wir Milch nnd Durabrot (Gisrah), bekommen, so wie Kamehlc zum weiter reiten. Der Mensch mitsammt seiner Nebe und seinen Blicken auf unsere Gewehre war aber äußerst verdächtig. Wir wiesen dahcr feine Zudringl'chkcit zu-rück, warfen unsern Plunder über die Schnltcr nnd gingen weiter. Es fing an Nacht zu werden. Wir luden unsere Gewehre, fünf Läufe, sehr fest, hielten sie fertig und marschirtcn so weiter, um den Angriff von Nilpferden zurückzuweisen, wovon es in dieser Gegend nngemein viele gibt. Am Ufer sah man eine Spur an dcr andern. Dcr Mond ließ sich nicht blicken und die Nacht war sehr finster Es mochte etwa gegen Mitternacht gewesen sein, als wir seitwärts von uns im Gebüsche einige Feuer erblickten, wir gingen, von folterndem Durste getrieben, darauf los und fanden da mitten uuter Dorn-hecken einige Fanulicn, Männer, Wcibcr und Kinder, Schaft, Ziegen und Kamchlc; Alles lag in romantischer Unordnung um halberloschcne Feuer herum. Wir traten mitten unter sie und verlangten was zu trinken: Milch oder Wasser. Unsere Klci-dnug, Turban, langer arabischer Mantel (bei ihnen gehört ein Stück Gewand fast znm Luxus), der starke Bart (ihnen wächst in dcr Negel keiner) am wcißfärbigcn Gesichte (das ihnen vielleicht das erste Mal vorgekommen war), und besonders unsere Waffen und das Erscheinen an diesem Orte und zu solcher Stunde, brachte Alles in die größte Aufregung. Als wir uns jedoch in den Sand mitten unter ihnen niedergeworfen hatten und unser Verlangen etwas dringender wiederholt hatten, so schürte man die Feuer wieder besser an, die Männer kauerten sich zunächst um uns herum und hinter ihnen mit etwas Schüchternheit die Weiber und Kinder, um uns, die sonderbaren Wcjcn, etwas genauer zu beobachten. Bald kam Wasser und frisch Milch; jedoch man konnte uns kaum genug herbringen; wir leerten eine Kürbißschalc über die andere aus. Sie fragten uns allerhand, unter andern auch, woher wir wären. Wir konnten ihnen natürlich nichts anderes sagcn, was sie begriffen, als sehr weit hcr, ails einem Lande, wo die Menschen weiß gefärbt wären. Die Leute brachten uns zwei Schrägen (Angcrcb), um darauf zu schlafen, und sagten, wir sollten nicht mehr weiter gehen, bis cs Tag wcrdc. Wir machten uns aber anf, gingen noch ein Paar Stunden nnd warfen uns dann auf einem freien Orte im Sande nieder. Weil wir abcr die fürchterliche Baßstimme dcr Nilpferde bald da, bald dort in uusercr Nähe vernahmen und bald da bald dort in den Nil hinciuplumpcn und wieder heraussteigcn hörten und befürchten mußten, daß uns dicsc Nicscnthicrc im Schlafe leicht zertreten könnten, so suchten wir einen Baum auf, um obeu vor den wilden Thieren sicher ein wenig schlafen zu können. Toch wir konnten nirgends hinauf, weil überall Dornen hervorstachen. Nir legten uns endlich unter cinc großc Dornstaudc in den heißen Sand hinein, und schliefen untcr dem Grunzen dcr Nilrosse bald ein und wachten nicht anf, bis sich am weiten östlichen Horizonte dcr nahende Tag ein wenig' kenntlich machte. Wir waren bereits im Begriffe aüMchen. als ein schönes Ercmplar eines Nilpferdes im Flusse seinen unförmlichen Kopf ans dem Wasser hcrvorrccktc. Weil wir nicht ohnc Grund Verdacht hatten, daß unter andern auch dicscs Ungcthüm nnscrc nächtliche Nuhc gestört hättc, so brannten wir ihm cin Paar Kugrln auf seinen tückischen Kopf hinein, obwohl nils gut bekannt war, daß sie bci seiner undurchdringlichen Haut ihm wenig oder nichts thun würden. Allein so ganz willkommen mag ihm der Spaß doch nicht gewesen scin, wie die wütbcndcn Gcbcrdcn des Unthicrs nach dem Schusse verriethen. Das großc Blei hatten wir gerade abgefeuert, als cin andcrcs Nilpferd ncbcn uns vorbei aus den: Gebüsche herab iit den Nil ging. Das war cinc Bestie, ein abscheulich schönes Stück, das ich gerne beschreiben möchte, wenn ich nicht mit Grund fürchten müßte, manchen Jäger wahnsinnig zu machen. Das Thier ging nn-gefähr zwanzig Schritte von uns majestätisch langsam uorbci. Wir bcciltcn uns zu ladcn, so uicl wir nur konnten. Kaum war dcr Stutzen fest geladen, so rannte ich dem Thiere mit wahrer Iägcr-wuth nach, allcin als ich anschlng, den rechten Flcck zu trcffcn, plump —war's untcr Wasser und tauchte ^sl 30—40 Schritte entfernt wicdcr anf. Paff! hatte cs die Kugel im Kopfe, die wic auf cin hartes Brctt anschlug. Mit cincm furchtbaren Getöse und Gc-brausc fuhr cs untcr Wasser und tauchte erst nach einer Weile wicdcr anf. Pnff! schoß ihm Herr Lap cine zweitc Kngcl zum Kopf. Es fuhr mit gewaltigen: Lärm wicdcr in dcn Grund. Wir gingen hierauf uuscrn Weg und kamen nach einem halben Tagc nach Hause, beide gar arg zu Leid gelegt. Unscrc Mission hat lcidcr wieder betrübende Verluste crlittcn. Vor beiläufig drci Monaten (gcnau wciß ich cs selbcr nicht) ist obcn an unserer zweiten Misswitsstation dcr lwclmmrdiac Herr Martin Dov- jak an einer heftigen Halskrankhcit gestorben. Ich wciß cs zwar bloß aus den mündlichen Nachrichtrn dcr Kaufleute, cs ist aber dennoch ganz und gal kcin Zweifel. Als die andern zwei Missionäre daselbst die Nähe des hochwürdigen Herrn Provikar inne wurden, machten sie sich anf und eilten ihm auf cincm Schiffe, das cbcn abging, mchrcrc Tagrcise?! wcit cntgegen. Herr Dr. Knoblechcr fand abcr die Gesundheit des Hcrrn Otto Trabant derart untergraben und zerrüttet, daß er cs für nothwendig hielt ihn nach Chartnm herab zn schicken, um scinc Gc< sundhcit wicdcr hcrzustcllcn. Er bcstieg also am l0. März in Gabat^Scyambjl dic Dahabija des Kauf' manns Hagi-Ibrahim, einer ehrlichen Türkcuscclc, so unserem Hausc sehr zugethan ist, indcm cr dic Nct-tung aus cincr rrnstcn Verfolgung dcm hochw. Herrn Dr. Knoblcchcr zn verdankcn hat. Herrn Trabant's Krankheit, ein Milzlcidcn, das von dcn gcwaltigcn Acquator-Fiebern herkommen soll, denen cr schon unterworfen war, nahm jedoch von Tag zu Tag zu; endlich kam noch die Dysenterie dazu, und so starb auch dieser cifrigc Missionär den IN. März in der Frühe und wurde am nämlichen Tagc noch um Mittag begraben in cincr Ortschaft, genannt Suunt, am 12. Breitengrade (wie cs in dcr Todesanzeige hcißt). Da ruht dicser rastlose Glaubensbote auf cinem klcinc« Hügcl zwischen zwci Bäumen am Ufcr dcs weißen Flusses, begraben von cincm Türkcn und einem Nc» ncgatcu. Mit diesen: habe ich bereits dcn fünften Pricstcr in unscr Todtenbuch cingcschricbcn, bis ich vielleicht selbst bald eingeschricbcn wcrdc. Doch glaube ja nicht, licbcr Freund ''), daß ich ctwa Furcht habe, cin walircr Missionär kcnnt gar kcinc Furcht. Wenn dcr Herr kommen will, so soll er kommcn: nä^im; dcn/um so Eincn stcht cr bci dcr Ausbreitung sciner heiligen Lchrc nicht an; indcssrn abcr wcrdc ich mcinc Pflichten erfüllen so gut ich's vcrmag. Ja, das Klima ist allerdings mcnschenfresscrisch; nament' lich für uns crotischc Pflanzen ist dic Sonne ein wc< lüg zu heiß Um Mcnschcnlohn möchte ich mich nicht langc hier bleibcn, abcr dcr König dcs Himmrls und dcr Erde kann und wird uns zahlen, daß cs gewiß kcincn uon> uns gcrcucn wird, allcs in nnscrcr Hcimat vcrlasscn zu haben, um hicr, im cigcntlichen Sinnc des Wortes, im ununterbrochenen Schweiße, unseres Angc-sichts aus Licbc Gottes und zum geistlichen und leiblichen Hcilc unserer unglücklichen schwarzen Mitbrüder, unsere Paar Tage zu verleben. Bekannt ist es, daß dcr Weinberg dcs Herrn erst mit dem Blute der Märtyrer und den Lcichnamcu dcr Missionäre gedüngt wcrdcn muß, bevor cr Frucht» bringt. Nic geht's dcnn eigentlich iu der obcrn Missions' station? wirst du fragcn. Abcr mit dcm bcstcn Willen kaun ich Dir nichts Bestimmtes sagcn; dcun Bricfc habe ich kcincn von dort crlialtcn, und dcn Aussagcn dcr Kauficutc kann man gar nicht traucn; doch so vill schcint gcwiß zu scin, daß die Schwarzen drol'cn zieM' lich bartc Köpfe haben, und daß dcr Strahl der Gnade Gottes noch vicl stärker sein muL als dcr Sonnenstrahl, wcnn sic sich vom Hcrzcn bekehren sollen. Interessant wird dcr Bericht von obcn ganz gcwiß, ob tröstlich, das wciß ich nicht. Abcr unscr hochwürdigcr Hcrr Prouikar wird scin uncrschüttcrlichcs Vcrtraucn auf dic göttliche Barmherzigkeit und anf die mächtige Fürsprache der scligstcn Jungfrau und Patronin nic und nimmcr anf' geben, dessen bin ich gcwiß. Ja, wic aus scincM Vricfc, den cr untcrwcgs hiehcr gcschricbcn hat, hcl' uorgcht, schcint cr noch in cincm andcrn Ortc, nahcr bci'sshartum. eine ändere Misswusstation gründen zn zu wollcn, sobald cs dic Ancahl der Mitarbritcr n"/ immcr gestattet. Obwohl er, wic er in diesem Briefe schrieb, bereits mit dcn zwci hochw. Missionären scho" Rücksprache gcnommcn hattc, so schreibt cr doch kci" Wort von Vcstimmthcit übcr dic obigc Mission; dcB cr glanbtc, dcr hochw. Hcrr Otto Trabant könnte uns allcs mündlich vicl bcsscr crzählcn. Unsere Krankcn hicr wcrdcn wohl immcr bcsst^ abcr die Arbeit will doch noch nicht von stattcn g^' hen; und sie wäre so nochwcndig, namcntlich jcht, >^ wir im Bauc begriffen sind. Am Ostcrsonutag nach dcr Tanfwcihe haben "" -cincn Knabcu, dcr mit scincm hcidnischcn Namcn A. hcr Gcgn hicß, fcicrlich Petcr klavcr gctauft. ^ nächstcr Gclcgcnhcit wcrdc ich zwölf auf cin Mal ^ kaufcn, um sic bcsto leichter mitsammen unterricht«^ können. (Tir. Schützenzeitung-) *) Dcr Brief ist an Pwftsftn- Dr Mittcrru^r in A'" qcl'ichtlt, ^ —Drück^unb^erlag von I. v. Hleiumayr