Nr. 94. Dienstag, 24. April 18«»! 107. Jahrgang. Macher Zeitung. »««jlWa?, ??b?"^ Vt>< PoNv«s!«nbun«: g<,n,jähi!g fi, ik. dnlbläh»»« !l. 7.KN. Im «omptoti: Dit „Laibach« ^t!tun! llusnohme d?i Sonn» und Feiertage. D«f »d«. dit «e»«ttlo» lV niu1cl^pte nichl zurUsglstellt. Amtlicher Weil. All^s/' U"d k. Apostolische Majestät haben mit det A,^ unterzeichnetem Diplome dem Professor an Zumk ^ der bildenden Künste in Wien Kaspar bitter m?i "^ ^'"" des Ordens der eisernen Krone 3lm»^ ""'se ln Gemäßheit der Ordensstatntcn den '»'and allergnädigst zu verleihen gernht. Rer^s/' "'^ k. Apostolische Majestät haben mit Pension^ ^"tschließung vom 14. April d. I. dem l°lfrei d S^uer-Oberinspeclor Emanuel Iagodiz "lleim,^-^"tel und Charakter eines Finanzrathes """"gst zu verleihen geruht. Dunajewsli m. p. NichtamtlicheVHheil. Verhandlungen des Ncichsrathes. Pz, f, ,. - Wien, 21. April. Mächst V "^ Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte übet d°„ ^> ""Klärung über die gestrige Abstimmung Ag. ^" Aspusitionsfolids. Aus der Erklärung, welche ^N lluz s' "!"l zum Beginne der Sitzung abgab. Und sM.^"" späteren Berichtigung gegenüber Stnrm ^gmrd, ,/^ °" ber schriftlichen Eingabe der vierzig ?b unan^.,°" ^" Präsidenten geht unzweifelhaft f'^en S k?^" b" Thalsache hervor, dass in der hch ^ Mdthe.lunq des H.mses vierzig Abgeordnete °ber ^.^".Dispositionsfonds erhoben' hatte», dass Mol, Du "^'" ^^^^ seitens des Schriftfiihrers "H lvl,"^^lchcr nur 21 davon in Rechnung qc-^sitionzs"^"' ^chon dies macht zngunsten des Dis-?" lvcitr? "" .^^'^ "on 19 Stimmen a»s. Da ^lnen f'l ^ '" der sechsten Sitzabtheilnng drei Men wa" . fragliche Vudgetpost in Vcrstosi ge. P^?chlich, '" wurden fiir den Dispositionsfonds ?°^ent w?., 2 stimmen mchr abgegeben, als der ! also nick? i'^^' ^"^ "chtige Stimmenverhältnis ^ UNd iI ^ sür und 128' gegen, sondern 138 ^ Mit -z ^"' !"'thi" war der'Dispositionssonds ^lehnt. ^ Majorität von zwölf Stimmen ab-^"otnm/n " ?'^ ""er Mehrheit von zehn Stimmen Der Präsident des Hauses Dr. Smolka lehnte es auch heute ab, eine neuerliche Abstimmung vorzunehmen, da er in einer solchen ein gefährliches Präjudiz erblicken zu sollen glaubte. Allein wir müssen hier Herrn Dr. Poklukar Recht geben, wenn er sagt, es sei ein gefährlicheres Präjudiz, an einer Enunciation fcst-zuhalteu, welche nach der allgemeinen Ueberzeugung sämmtlicher Abgeordneter das gerade Gegentheil der wahren Willensmeinung des Hauses enthält, als in einem solchen eclatanteu Falle die Abstimmung zu wiederholen. Uebrigens ist zur Stunde die Sache ab» gethan, sie wird aber hoffentlich für die Zukunft den Nnlafs geben, dass bei den Abstimmungen die Schriftführer in dcr Stimmenzählung etwas größere Sorgfalt entwickeln und dass auch das hohe Präsidium sich mit der Verkündigung des Resultates der Abstimmung nicht allzusehr beeile, zumal in Hallen, wo. wie es gestern geschah, schon aus dem bloßen Augenschein sich die gewichtigsten Bedenken ergeben müssen.... Diejenigen aber, welche sich und die Welt in die Illusion tnueinschwatzen wollten, als ob die gestrige Pseudo» Abstimmung politische Folgen nach sich ziehen würde, dürften zur Stunde erkennen, dass sie sich damit einer gelinden Blamage ausgesetzt haben. Uebrigcns verdient es als eine bezeichnende Thatsache hervorgehoben zu werden, dass kein einziges unserer Oppositionsblätter, obgleich sie alle von dem wahren Sachvcrhalte sehr wohl unterrichtet waren, sich veranlasst gesehen hat, seinen Lesern diesen wahren Sachverhalt mitzntheilen. Das Haus sehte heute die Specialdebatte über das Budget fort. Beim Titel «Osficirlle Zeitungen» klagte Abg. Dr. Herold, dass die offtciellen böhmischen Zeitungen gegen die Interessen der Nation schreiben, und verlangte, dass die offwellen Blätter sich nnr auf amtliche Mittheilungen befchränken. Abgeordneter Türk beschwerte sich. dass die Zeitungen der Regieruug die Bestrebungen der Antisemiten nicht unterstützen. Abgeordneter Dr. Sturm meiute, die Regierung solle aus dem gestrigen Volum die entsprechenden Consequenzen ziehen, und verweist auf die Stimmen der ungarifchen und reichsdenlschen Presse. Der Ministerpräsident Graf Taaffe bezeichnete es als bedenklich für die Einheit , des Reiches und die Gesammtheit der österreichischen Königreiche und Länder, wenn man auf auswärtige Stimmen Rücksicht nehmen wollte. Oesterreich sei ein selbständiger Staat; was da« selbst geschehe, darum habe sich das Ausland und Ungarn nicht zu kümmern. Nicht von diesem Standpunkte müsse regiert werden. Jeder werde zugeben, dass der Minister den guten Willen habe und es auch nicht an Versuchen fehlen lafse. ein kräftiges, einiges Oester-reich zu schaffen. Dies sei aber nur möglich, wenn man die historischen und cnlturellen Verhältnisse der einzelnen Königreiche und Länder in Betracht nehme und den Völkern zum Bewusstsein bringe, dass sie ihr Heil nur in Oesterreich finden können. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Auf eine Bemerkung des Abg. Dr. Ruß er« klärte der Ministerpräsident Graf Taaffe, er habe Ungarn nicht als Ausland angeführt, sondern vom Auslande und Ungarn gesprochen. Der Ministerpräsident wiederholt seine Erklärung, nachdem Abgeordneter Dr. Sturm anf die stenographischen Aufzeichnungen hingewiesen hatte. Der Titel wurde sodann angenommen uud ebenso ohne Debatte die nächsten Titel «Corre« spondenz-Vureau» und «Verwaltungs-Gerichtshof». Bei dem Capitel »Gemeinsame Ausgaben» bemängelte Abg. Neuwirt die Höhe derselben, welche er im Vergleiche mit jenen des Deutschen Reiches zu groß findet. Redner bedauerte, dass Oesterreich seine materiellen Interessen im Oriente zu wenig pflege, und weist dabei auf die Verhältnisse zu Rumänien und Serbien hin. Die active Politik anf der Balkan.Halb-insel sei gefährlich und könnte zu einem Kriege führen. Am besten sei eine friedliche Verständigung mit Russ« land. aber mit voller Nahrung der eigenen Ehre und Rechte, ähnlich wie e3 1875 der Fall gewesen sei. Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewsli bemerkte, die Absicht, einen Krieg zu führen, habe niemand in der ganzen Monarchie, dessen Meinung in der Oeffentlichke'it ins Gewicht fällt; deshalb sei auch nicht die Behauptung gerechtfertigt, dass wir Rüstungen vornehmen. Die Bemerkung des Vorredners über einen Angriff via Berlin sei dem Redner ganz unverständlich. Mit dem deutschen Bündnisse sei das ganze Haul einverstanden. Der Zweck desselben sei die Erhaltung des Friedens. Dasselbe ist auch der Zweck der österreichischen auswärtigen Politik. Für die Rüstungen kann kein Staat in Europa. Die Welt ist einmal so, Jeuilteton. Ueber Gemüthsbewegungen. ^ttscheilmn'" ^"hältniK stehen nun die zwiefachen sl ^ es dun?^" bei jeder Gemüthsbewegung? Lange ^^w?brl^ ^'^Beweisführung im höch-ltc>. ."."gen j ""'chemllch. ja fast gewiss, da die Ver. H^diire El^,; Zustande des Äewegungsappaiates w3"Nen in d m""6? sind. welche durch die primären '!, ? werde« ^ vasomotorischen Nervensystem hervor-^" Oraan-n ? burch dicse wird der Blutgehalt E>n!? «"cd 5?."^ Körpertheilen geändert, und damit bek. "bu,,gz.z^ «ewegungs-Abnormitäten wie die °'!,gt. "ymungen und die Störung der Intelligenz ^/' Erör^ Lauge'schen Untersuchung A?i5> der U A der Frage, die ja auch für die ^ 7 die Gemü ^ ^ wichtige ist. in welchem Aer- ^ s!l °" IN zu de" diesel- ^ ^n. D,^"' Ansdrnck bringenden Erscheinim-^?de>,Ui,ä^°''lausige «"fiass""g 'st die. dass ^t 7^'chen N ""^ die Affecte hervorrufen, und tliie ^ ^ctor ^, '^'"una,en ihrer Wirkungen noch ein !eelis> Klast^' "^ sicher Natur liegt, nämlich zeH" Zustund/« 371^ °ber eiue Veränderung des l°lv! ll>rd und !'° "He durch jene Ursache hervor. Nleittt?n Phänn« "«entliche Affect ist. während die , Knnm^" une "ur ihre'unwesentlichen Be-?«t Ft dieser » ' ^H"e lann ml"'^"" ber rein seelischen Natur ^ ^ M e'c7 """It die körperlichen Gemüths- ^ "" v d"'' F" da sie z7 ihrer Erllä- ^""'0lg 'st. w« Lange überzeugend nachweist, so liegt es zuuächst näher, die materiellen Ursachen derselben zu suchen, und diese bringen in der That in unzähligen Fällen, wo eine seelische Einwirkung vollkommen ausgeschlossen ist, die gleichen Gemüths» erscheinungen zustande. Der beschränkte Raum. der mir hier zur Verfügung steht, verbietet es mir. auf die in-tcressanten bezüglichen Ausführungen Lange's näher ein-zngehen, nur ein treffendes Beispiel will ich erwähnen. Einem heftigen. unerwa,tetcn Knall folgen oft die ausgesprochenen Erscheinungen des Schrecks so unmittelbar, dass von einem «geistigen» Schreck gar nicht die Rede sein kann. Starke Beweiskraft haben auch die Oemüthserschei. nnngen. welche in zahlreichen Krankheiten ans lörper« lichen Abnormitäten, wie Störung des Swffwech,els, der Verdauung u. dgl., hervorgerufen werden und bis in die kleinsten Momente mit denen der «seelischen. Affecte übereinstimmen. Iu dieser Beziehung sei nur an die periodischen Wuthanfälle mancher Geisteskranken er. innert, für welche nicht die geringste äußere Veranlassung vorliegt. Man mnss demnach annehmen, dass dir Entstehung der Affecte in der Wrise vor sich geht. dass die Ursachen derselben durch Nenienleitiing anf das Gehirn, und zwar das vasomotorische Nervencentrum wirken, von wo aus die körperlichen Erscheinungen der Gemüths' bewegungen znr Auslüjnng gebracht werden. Bei dieser Erklarnug bleibt aber das' große Problem von der Umsetzung des physikalischen Reizes in den psychischen Ausdruck vollkommen nnberührt. Von dem Gesichtspunkte ans. dass «wir dem vaso. motorischen Neruensystem die ganze emotionelle Seite unseres Seelenlebens, unsere Freuden und Leiden, nn-ftre glücklichen und unglücklichen Stunden zn danken haben», kommt Lange zu folgenden beachtenswerten Schlnssworten: «Im Laufe der Jahre verliert das Gefiißnervencentrum durch den Einfluss der Beherr- schung und den Mangel an Uebung mehr und mehr die Energie seiner emotionellen Thätigkeit, und wie wir das so oft bei erworbenen Eigenschaften erfahren, dies Eutwicklungsergebnis der Erziehung und des Verstandeslebens wird durch Vererbung auf die nachfolgenden Generationen übertragen. Die Generationen kommen mit stets trägerer und trägerer emotioneller Gefäßinner-vation. mit stets leichterer Innervation der Oesähncrven für die Organe der Intelligenz zur Welt. Beharrt unsere Entwicklnng dabei, sich in der eingeschlagenen Richtung fortzusetzen, so erreicht sie doch noch das Ideal Kants, den «reinen Vernunftmenschen», der jeden Affect, jede Frende oder Trauer, Angst oder Schreck — wenn er solche Anfechtungen noch erfährt — als eine Krankheit, eine Geistesstörung betrachtet, die sich für ihn nicht schickt.» Dieses Ziel scheint auch Lange in eigenthümlich pessimistischer Stimmung, in der rr die praktischen Folgen seiner physiologischen Untersuchungsrrqebnifse betrachtet, für erstrebenswert zu halten. Wie Klagen nehmen sich seine Worte aus: «Der Sturm der Leidenschaften hat mehr Menschenleben gekostet und mehr Länder verheert als Orkane, und ihre Flut hat mehr Städte weggespült, als die des Wasser«.» Ohne uns hier anf die Erörterung darüber einzulassen, von welch großer sl-cialcr Bedeutung die Ver-folgung des Kant'schen Ideals sein würde, glauben w,r doch starke Zweifel daran aussprechen zu müssen, dass die Menschheit je zu diejem Ziele gelangen kann. Denn qerade durch die Vererbung und die Erziehung hat das Gemüthslebeu iu uns allen so starke Wurzeln geschla« gen, dass die Vernunft nie die alleinige Herrschaft über uns gewinnen wird; es kann das auch nicht anders sein, weil die Affecte nur dir natürliche Reaction unseres Ichs gegen die Außenwelt sind. bl. k. Laibachcr Zeitung Nr. 94. 790 24. April M^ sie starrt in Waffen. Die Entwicklung de« Kriegs« Wesens ist eine ständige, fortschreitende, zurückbleiben können wir nicht, wir müssen uns für einige Zeit dar» nach einrichten, das Nothwendige zu thun, um verthei» digungsfähig zu sein. nicht um Krieg zu führen, son» dern um den Frieden zu erhalten. Der Vorredner sagte, ein Krieg könnte uns an den Rand des Ab> grundes bringen. Ich antworte: Bange machen gilt nicht. Diesen «Abgrund» könnte uns ein Gegner vor» halten, aber nicht ein Patriot, was ja der Vorredner gewiss ist. Wenn es zu einer Mobilisierung kommt, was Gott verhüte, werden wir — daran zweifelt niemand — Credit genug finden, um Mittel aufzubringen. Mit gegentheiligen Prophezeiungen sollte man sehr vorsichtig sein. durch die Praxis sind sie niemals be stätigt worden. Der Zweck meiner Ausführungen war nur. zu constatieren. das« in der osterreichisch-ungari« schen Monarchie die Tendenz zu einer Kriegsaction nicht besteht, dass es aber das Interesse und die Pflicht der österreichischen, der ungarischen wie der gemein samen Regierung ist. in der gegenwärtigen Zit so viel als nur möglich für die Entwicklung der Wehr« kraft zu thun, und dass diese Haltung der erwähnten Regierungen in vollständigem Einklänge steht mit dem Buchstaben und dem Geiste de« allseitig und mit Recht so sehr gepriesenen Bündnisse« mit dem Deutschen Reiche. (Beifall recht«.) — Der Titel «Gemeinsame Angelegenheiten» wurde hierauf angenommen. Abg. Baron Dumreicher erklärte gegenüber Dr. Poklukar. das« es auch heute noch seine sub< jective Ueberzeugung sei. er habe bei der Abstimmung über den Dispositionssond richtig gezählt, andernfalls hätte er sofort eine Richtigstellung veranlasst. Der Präsident erklärte, dass niemand an eine böse Ab» sicht des Schriftführers Dumreicher glaube; jedermann sei überzeugt, das« dieser seine Aufzeichnungen für richtig gehalten habe. Abg. Thurnher beantragt, dass künftighin der abzählende Schriftführer die Auszählung im Einschnitte zwischen den Sitzreihen jedes Segmentes de« Hause« vorzunehmen habe. Der Präsident erwiderte, das Bureau werde zusammentreten und beschließen, wie künftighin vorzugehen sei. Damit war die Sache er» ledigt. — Die nächste Sitzung findet Montag statt. Unser Staatshaushalt, in. Meine Herren! Das Ausgeben ist ja ein großes Vergnügen (Heiterkeit), aber haben muss man es, sonst kann es eine große Gefahr mit sich bringen. Es wurde unter anderem auch behauptet — ich glaube, es war der erste Herr Redner in der Debatte — wir sind ja auf allen Gebieten des Staatslebens in vollem Niedergange, einer näheren Erläuterung bedürfe dies nicht. Pas find seine Worte, das heißt freilich mit sehr geringem Auf-wände von Argumenten ein schwerwiegendes Urlheil fällen. Ich möchte mir sonach erlauben, das hohe Haus zu bitten, mit einiger Geduld den Ausführungen über die Leistungen der Staatsverwaltung in den letzten Jahren zu folgen. Ehe ich auf die einzelnen Paten weiter ein» gehe, mache ich das hohe Haus darauf aufmerksam, dass nach dem Rechnungsabschlüsse des Jahres 1881 die Brutto.Ausgaben de« Staates 479,643.667 st,, die Netto« Ausgaben 349,236.852 fl. betrugen. Ich muss besonders Gewicht auf diesen Unterschied legen, weil es sehr oft vorkommt — in der Publicists und hier im hohen Hause — dass man einfache Brutto» Ausgaben als eine ungeheuere Steigerung hinstellt, ohne zu bedenken, dass unter diesen Ziffern auch solche mit inbegriffen sind, die sich al« gar keine Belastung irgend jemandes, sondern einfach als Produclionskosten bei der eigentlichen Staatswirtschaft darstellen. Für das Jahr 1888 hat der Budget»Ausschuss die Brutto-Ausgaben mit 537.938.000 fl. zusammeugestellt — also die Netto.Nusgaben beziffern sich hier mit 337.207.000 fl. — d. h. für da« Jahr 1888 haben Sie eine um 58 Mil« lionen größere Vrutto°Ausgabe — ich bitte, die Staatseifenbahnen zu berücksichtigen, da« ist ja das ganze Budget — und eine um 12 Millionen kleinere Netto-Nusgabe, also bei den Netto-Ausgaben um 3 44 Procent weniger. Wenn Sie nun die im Rechnungsabschlüsse des Jahres 1881, was ich gleich hervorhebe, enthaltenen rückgezahlten Schatzscheine von 20 Millionen in Abzug bringen, so sind die Brutto>Ausgaben um 78 Millionen und die Netto»Ausgaben um acht Million-n gestiegen, oder. in Procenten ausgedrückt, die Vrutto-Ausgaben des Staates sind um 17 Procent gestiegen, zumeist wegen der Verstaatlichung von Eisenbahnen, nnd die Netto»Ausgaben, die fiir das Maß der Leistungen eigentlich entscheidend sind, um 2 6 Procent gestiegen. Ich bitte nun, rücksichtlich der Leistungen des Staates zunächst folgende Ziffern berücksichtigen zu wollen. Gegen» über dem Jahre 1881 beträgt im Jahre 1886 die Steigerung beim Ministerium des Innern 7'63 pCt.. beim Ministerium für Landesvertheidigung 19 82 pCt., beim Ministerium für Cultus und Unterricht nach den drei Abschnitten: Centrale 31 40 pEt., Cultus 147 77 pCt.. Unterricht 20 86 pCt.. beim Handelsministerium 120 26 Procent, beim Ackerbauministerium 76-80 pCt. Das sind die bedeutendsten Steigerungen auf dem Gebiete der Civiladministration. Nun möchte ich bitten, mir zu gestatten, noch einige specielle Daten anzuführen. Was das Gebiet der geistigen Interessen betrifft, so wird den verehrten Herren gewiss noch erinnerlich sein, dass die Steigerung beim Cultus zumeist durch die Erhöhung der Congrua zu erklären ist, die ja fast mit einhelliger Zustimmung des hohen Haufes beschlossen wurde, wobei aber freilich der Finanzminisler mit seiner Gcbürennovelle. mit der er nur eine lleine Erhöhung der Einnahme verlangte, nicht durchdrang. Die Gesammtausgaben für Unterricht sind im Jahre 1888 um 1,912.000 fl. größer als im Jahre 1881; die Steigerung bei den Hochschulen beträgt 280.000 fl., d. i. 7-79 pCt. infolge der Ausgestaltung der Universitäten und infolge von Neubauten. Bei den Mittelschulen haben wir im Jahre 1888 gegenüber 1881 eine Steigerung von 397.000 fl. ooer 11'84 pCt. infolge der Uebernahme einer beträchtlichen Anzahl von Gymnasien und Realschulen, und zwar in Niederösterreich, Stciermart, Böhmen, Mähren und Galizien. Das sür die wirtschaftlichen Verhältnisse sehr wichtige und, wie mir bekannt, von allen Parteien des Hauses auch als solches anerkannte industrielle Vildungswesen erfordert im Jahre 1888 um 897.000 fl., d. i. um 113 M. mehr als im Jahre 1881. Dies sind so flüchtig hingeworfene Ziffern, die doch zeigen, dass wir auf dem Gebiete der geistigen und cul-turellen Interessen so manches gethan haben, was nicht im Einklänge steht mit der Behauptung eines «steten Niederganges». Was die materiellen Interessen anbelangt, so will ich zuerst beim Etat des Handelsministeriums darauf aufmerksam machen, dass die Gesammtausgaben, abgesehen von den Eisenbahnen, gegenüber dem Il-Hre 1881 ein Plu« von 1,511.836 fl., d. i. 230 pCt. ausmachen, und zwar für den Hafen- und Sanitätsdienst, für außer« ordentliche Hafenbauten und die Narenta - Regulierung. Pies sind denn doch auch materiell sehr wichtige Institutionen. Bezüglich der Staatsbahnen habe ich zu bemerken, dass in der Zeit von Ende 1880 bis Ende 1888 dem Staate 3700 Kilometer an Eisenbahnen zugewachsen sind. Die Auslagen zerfallen in solche, welche der Staat bar bestritten hat, und in solche, welche er durch Uebernahme der Eisenbahnschulden noch zu leisten hat. Nach dem neuesten Berichte über die Staatsbahnverwaltung pro 1887 kosten die ersteren, die bar gezahlten Bahnen. 92,566.000 fl.. hiezu die Investitionen mit 13,983.000 fl. Der Staat hat also 106,549.000 st. bloß auf den Bau von Eisenbahnen bar verausgabt, der wirtschaftliche Nutzen lässt sich natürlich nicht so ziffermiißig nachweisen. Pas muss ich denjenigen Herren überlassen, die selbst in den betreffenden Ländern wohnen und gewiss gute Auskunft über den Einfluss der Staatsbahnen auf den Verkehr im allgemeinen geben könnten. Hiebei darf aber nicht vergessen werden, dass wir in demselben Zeitraume, von 1881 biö 1887, als Betheiligung oder Unterstützung der Localbahnen die Summe von 1,355.000 fl. thatsächlich bereits ausgegeben haben. Wenn ich nun also von einem Betrage von mehr als 107 Millionen innerhalb dieses relativ kurzen Zeitraumes spreche, der für die wichtigsten materiellen Bedürfnisse der Bevölkerung bar ausgegeben wurde, so kann gegenüber dieser Steigerung der culturellen Ausgaben denn doch von einem Niedergange nicht die Rede sein. Pamit aber ist ja noch nicht alles erschöpft, ich könnte es auch nicht thun, ohne die Geduld der Herren übermäßig in Anspruch zu nehmen. Was das Ackerbauministerium anbelangt, so sind im ganzen für culturelle Zwecke im Budget im Vergleiche mit 1881 um 1.926.000 fl., d. h. um 81 pCt. mehr eingestellt; ich bitte aber nicht zu vergessen: die außerordentlichen Ausgaben zum Zwecke der Regulierung, des Schuhes und der Reconslructwns'Vauten an Ge» wässern beliesen sich 1881 bis 1887 — für das letzte Jahr liegt bloß eine approximative Schätzung zugrunde, der Unterschied wirb aber nicht groß sein — zusammen auf 31 Millionen Gulden. Wenn hiezu die ordentlichen Wasserbauten, deren Aufwand auch zugenommen hat Und, wie den Herren bekannt ist, im Budget des Ministeriums des Innern vorkommt, mit 7 Millionen angenommen werden, so haben wir auch, glaube ich, nicht unbedeutende Summen für derartige, im materiellen Sinne des Wortes ganz gewiss culturelle Auslagen gemacht, und die Höhe der vom Staate auf sich genommenen Beitrags» leistungen zu bedeutenden Gewässerregulierungen — Donau«, Etsch-, Mur«, Drau-Regulierung, Meliorations-Fonds, Na« renta-Regulierung — macht zusammen einen Netrag von über 39 Millionen aus. politische Uelierlicht. (Aus dem Parlamente.) In unterrichteten Kreisen wird nunmehr mit Bestimmtheit versichert, dass die Einberufung der Delegationen zur ordentlichen Ses. sion für Ende Mai ins Auge a/fasst wird. Das un« garische Abgeordnetenhaus wird vorher seine erste Ses siou schlichen und alsbald die zweite eröffnen, um die Vornahme der Wahlen für die Delegationen möglich zu machen. Es ist noch immer fraglich, ob dir Erledigung des Spiritussteuer-Gesehes noch im Laufe der ersten Session möglich sein wird; es hängt dies von ^ Ganqe der Verathungen im österreichischen «M netenhause ab. Jedenfalls lässt sich constatiereli. ou, die Aussichten dieses Gesetzentwurfes sich "' den "v Tagen bedeutend gebessert haben. .. (Zur Abstimmung über den Disp" !^ tionsfonds.) «Cesla Politila» wendet s'^ ,'" ^„ schiedener Weise gegen die Iunqczechen. well "Mr bei der Abstimmung über den DispositiciiSfoiws v in Hand mit der Linken giengen. Das altcM>" Blatt erklärt, dass sie verdienen, von dem cM'^ Volke als dessen Schädiger verurtheilt 3" " ^ Sämmtliche slavische Abgeordnete hätte», f>lr "" " positiouöfonds gestimmt, und niemand von '"" ^, sich zu einem so thörichten, unpolitischen ui'v l. genswerten Schritte entschlossen, wie ihn die ^llna>z", unternommen. _, ««^„s (ImWehrausschusse) legte Mg. DH den Bericht über die Vorlage, betreffend tue zc'^ ^ Einliezichumi der Reserve und Ersatzreserve A^,sssz Dienstleistung, vor. Dabei w»rde infolge des -ve^ ' des Ausschusses, entsprechend der zwischen de" " ^ seitigen Regierungen erfolgten Vereinbarung. 8 ^ Weh»nooelle in folgender Fassung angenommen. ^ Veiziehung eines Reservemannes zur activen ,^ lcistung zahlt für eine Waffenübung. Betragt " ^ activen Dienste zugebrachte Zeit mehr als <-« ^ u ^ ist der Ueberschuss in die zweite WaffeMwl'ng ^ zurechnen. Beträgt dich Dienstzeit zwel^"''",^,,g sind die Betreffenden auch von der dritten NM"» zu entheben. . ^„de (Im ungarischen Oberhaus )^, Samstag das bekannte Dantschreiben des deu^a' .^ schafters' verlesen und sodann der Lloydvem"u zweiter Lesung unverändert angenommen. . <,s,.fei,e kroatische Landtag wird die von der Reg'"" « ^. bereiteten Gesetzentwürfe über die IustiM""''' ^ lich über die Modification der Strafproce,«" ^ und über die Folgen von Strafurlheilen u"v /- ^z ferner mehrere auf die Regelung der Verwa> »^, Landes bezügliche Gesetze sowie das SchulM^ ^l teres mit besonderer Berücksichtigung der NjlM,u, Serben, in Berathung ziehen. ,, .M i>N (Zur Situation.) Abg. Csernatony i ^„ «Nemzet» der Auffassung entgegen, dass "c ^d Ideen in Deutschland mit Kaiser Friedrich 1^ ^., fallen werden. Der zukünftige Kaiser wird o« ^ tion seines Vaters, wenn anch nicht g.le»^' Al-successive verwirklichen. Ohne Kaiser 3"°"^ er-mächtni« kann die Einigkeit in Deutschla»o ^ starken. Fürst Bismarck muss noch heme ' H" Factoren rechnen, die derselben im Wege A '^„gei, «Nemzet» bespricht ferner die großen f^l ^ der deutschen Verhältnisse während der levw ^ Ott wieder Deutschlands Stärke und Größe zelg ^ ^js überall hervortretenden russischen Umtriebe ze'U . ^ch Nussland auf eine nahe Action sich vorbereu.^ ^f, diese wegen der französischen Verhältn'M schieben müssen. . . heulst (Deutschland.) In dem Befinden °" trett"' Kaisers ist leine wesentliche Aenderung c «.^ he-Vorgestern abends stellte sich wieber Fleoc ^^n kanntlich eine bei jeder derartigen ">'!"" .^llg, in ihren letzten Stadien wiederkehrende ^'"^ „n< auch die Athmungsbeschwerden machten 1'°^ Ml-brechender Nacht wieder mehr fühlbar. """ ^ Mle-section zeigte sich unausgesetzt als eine M s^ f — Kaiser Friedrich hat eine umfassende " ^ ^ ^r anknüpfen wollte. Rufsland müsse >ep ^ Ojest^ wirllichung des seinerzeit im «PravlMl'' ^jtcll. ^ veröffentlichten bekannten Programme« >" ^el" " diesem Programm wende sich die lM^,,der" <, nicht an irgend eine bulgarische P""" ästige ° h alle Bulgaren, Man kann wohl "" gege ^„ett " garische Regierung, so viel man wolle. » ,,ul >,, alles von einer inneren Krise "wa""^^ " man auf diesem Wege schwerlich da« u ,, sultat erreichen. ^ ,:„er U"^> (In Paris) spricht man ^"/„hlich<>t tung und Stärkung des Cabinet«. ""VHgffen. Ellis' pacte republikanische Majorität ö" '^ ü>,d da« ftc würde, so heißt es. Iuslizminister wero l ,s „ wärtige Amt Waddingtou überlas "^^ch^".^ werde Kriegsminister werden und Frev> AM^. hie als Botschafter gehen, während Rouo "^ „M- gz würde und Ribot ins Cabinet em^ „M. ^c .Errichtung von Wahldistricten befurw° .^ d"I heißt auch. obwohl es unniahrschen"'" jacher Zeitung Nr. 94. 791 24. April 1888. 2,. v°n. Paris öffentlich die Beschuldigung zurück. >e' wlrd, er fei im Einvernehmen mit Bonlanger, der c!v ber serbischen Stupschtina) wurde a„ ^"mtwantrag gestellt, der Kriegsminister möge luna >., !? ^'^ ^lrnauteueinfälle gefährdete Bevöllc-Ms/ ?'^^ Studenica 2000 ärarische Gewchre lvll/li- ?' ^" ^" vorgestrigen Sitzung der Slupschtiua ^iy."e Debalte über das Stempelgesetz beendet, bau«. ^'twilrfes. welcher fur Söhne, die aus der qebiis??'"" ausgeschieden sind. eine Erbschafts-vttwurs ^".^' ""^^ "''^ ^^ aeg''N 67 Stimmen hol^"' b'kvon abgrfehen. ist die ganze Grschrs-^lden " nennenswerte Aenderung angenommen zn»zsct>,n ü^ Madrid) meldet man. dass gegenwärtig Con^ Mächt.» die letzten auf die marokkanische d"hanb"!t ^"lilichen Modalitäten äußerlicher Natur TageSllcllisslcitcn. Vi„^, Majestät der Kaiser haben, wie die «Grazer haM? "^det. den im vorigen Sommer durch h'crun? - ^schädigte» Insassen der Gemeinden Sancl dann - ?llersdolf und Weißkirchen je 100 fl,, geruht. " Gemeinde Ruhilsch 300 fl. zu spenden lvird II, ^ ° ^ a. Theresia - Denkmal.) In Wien b°ses u ^ '^"^ '" Gegenwart Ihrer Majestäten, des cun,j »>- ^. ^ Äehörden sowie eines geladenen Publi» folgen w ^tMung des Maria.Theresia'Denkmals er-Tebeu'm s ^rdinal-Erzbischof Ganglbauer das ^et in "vieren wird. Am Abend dcsselbel, Tages ^ statt ^"^" für ein geladenes Publicum ^tleutro Vlura^ ^^^'sgeschichte einer Nonne.) In 3urlan ' ""'^'g starb dicsertage die Nonne Antonia als fiins - "" ^lter von 72 Jahre», von denen sie mehr ""Lesthen w, sslyft^ verbracht hatte. Als Tochter einer Kausnia/" ^""lie aus Chioggia hatte sie einem jungen den, 5>oH ,""s 'hrer Vaterstadt die Hand gereicht. Nach ^"e ^"". "ahle lam es jedoch zwischen dem jungen so ausreai, "ü"" ^^'^" Streite, der die Neuvermählte und dies ^ ^ beschloss, den Schleier zu nehmen, Gattin tvi!^ "^ ^"^ D" l""ae Mann wollte seine '"des her ^ ^ ""^ ^^"' Kloster herausnehmen, was ihm No»,!,. ""lige Patriarch von Venedig, Monsignore ^ °' "!cht gestattete. le„) „n "lch zur Pulverform überzufüh-""lbelvahrt "" ^^^l^ der condensierten Milch lange Zeit Hese trocl ^' '"erden, ist eine neue Erfindung Englands. Zucker ,ul? Milch hat das Aussehen von gestoßenem «ls H,s l° aber auch in Stückenform hergestellt und ist ^llellun^" .^"' Kaff« lc. sogleich zu verwenden. Die Ailch wird?7 '^ '"' wesentlichen die folgende: Frische ^Ulnvsa ^lveise entrahmt und in einer lupfernen ""Uedamds. !.^s ails die Dicke der condensierleu Milch Nllkht. hg' '^""uf wird weißer Kornzucker so viel zu-°l"nit die 5 ^ genügend bröcklig geworden ist nnd l"n tin« N "^"l"r auf 20 bis 30 Grad erniedrigt, lu derhu^,"^"U"g des Geschmackes und der Färbung ^ikliforn ^ "faltete Masse wird dann entweder in oder aus cincr Mühle zu Körnern fein zerkleinert. Proben, welche bei einer Temperatur von 50 Grad Celsius mehrere Monate in feuchter Luft auf» bewahrt wurden, zeigten bei der Uuterfuchung nicht die geringste Veränderung im Aussehen und Geschmack. Statt des Rohrzuckers wurden auch Versuche mit Malz- und Stärkezucker gemacht, welche gleich günstige Ergebnisse lieferten. — (Die Leiche im Koffer.) In der Strafsache gegen den wegen Verbrechens des Raubmordes und des Diebstahles internierten Südfrüchlenhändler Joses Sin« ic ist die Untersuchung bereits dem Abschlüsse nahe. Es wird bloß das Einlangen mehrerer, auf diesen Straffall bezüglicher Acten aus Trieft erwartet. Das gerichtsärztliche Gutachten bezeichnet Simii als vollkommen normalen, zurechnungsfähigen Mensche». — (Waldbrand in Bosnien.) Die Firma Morpnrgo und Pa rente in Trieft hat ein bedeutendes Holzgeschäft iu Aosuien entriert und befasst sich hauptsächlich mit der Erzeugung und Ausfuhr von Fass' daube». In dem Walde Gostovic, circa 18 Kilometer von der Eisenbahnstalion Zavidovii, bis wohin eine transportable Feldbahn errichtet wurde, waren bereits circa :l00.00ti Stück Fassdauben zur Weiterbeförderung aufgestapelt, als vor kurzem aus unbekannter Ursache ein Brand cutstand, welcher eine ausgedehnte Waldfläche, darunter auch den größten Theil der Vorräthe der Firma Morpurgo und Parente, einäscherte. Der Schaden dieser Unternehmung wird auf st. 50.000 bis st. «0.000 beziffert. — (Ein durchgebrannter Wechsel-sensal.) Aus Triest wird uns berichtet: Der Wechsel» sensal Siegmund Prager ist nach Vcrübung großer Wechselfälschungen vou hier durchgebrannt. Beschädigt sind zumeist Privat-Escompteure. Die bisher ermittelte Scha. denssumme beträgt 35.000 st. Prager ließ sein Weib mit eilf Kindern in« größten Elend zurück. — (Hinrichtung durch Elektricität.) Die Legislatur des Staates Newyort nahm einen Gesetzentwurf an, demzufolge die zum Tode verurtheilten Verbrecher künftighin durch Anwendung von Elektricität hingerichtet werden sollen. — (Ein schlimmer Sprachlehrer.) «Flucht Ihr Manu noch so viel wie früher?» — «Fluchen! ich sage Ihnen, leine vierzehn Tage kann ich einen Papagei im Hause haben.» Dir Tragödie im Oause OohenMern. Des Trauerspiels lchl.r ?lct hat besonne». Der deutsche ilaisl'r Friedrich, dcr erst vor wenigen Wochen den Thron destiess, schon damals ein schwer kranker und vom Finger des Todes «.ezeichneter Mann, hat jene Grenzlinie seines Leidens er< reicht, an der mcm stündlich aus den Eintritt der lchten Kata-strophe ssesaftt sei» muss. Von einer Hosfmma. auf entscheidende Besjerunss, aus einen Stillstand der itranlheil lonnte ja leider mlch damals scholl leine Rede sei», u»d es lonntr sich nur nm eine VerläiMiuna. des Redens drs hohen Kranlen um einige Mo»ale handeln. Irht ist auch die lehte Frift, rascher als man es gedacht, zur Neige gegangen, der Zeiger der Uhr ist im M'< lanfen begriffen, u»d der Telegraph la»n sti'mdlich dir Meldu»g dringe», dass ssriedrich, der zweite .Kaiser des neuen Reiche,< deutscher Mlion, seinem ihm lürzlich erst im Tode voraus, gegangene» Vater gefolgt sei in das bunlle Reich, woher es leine Wiederkehr gibt und a» dessen Schwelle die Erinnerung der Me»schrn eine» lchten matte» Schimmer wirst auf die Gc» stalten großer, edler u»d für das Wohl der Voller begeisterter Sterblicher, ehe sir fur immer verschwinden. Der ga»zr Kranfheiisverlauf des Kaisers Friedrich lüsst leider leinen Zweifel darüber auflunnnen, dass jcht die Hoffnung auf eine nur »och nach Wochen zu bemrssende weitere Dauer des Lebens desselben nahezu geschwunden ist. Die lchten Nach. richten sind geeignet, hierüber traurige Gewissheit zu bringen In Berlin ist man sich der Gefahr wohl vewusst; die nächsten Angehörigen des lranlen Kaisers weilen Tag und Nacht an seinem Schmerzenslagrr- bewegte Vollsmassen umlagern den Palast, der bald zum Trauerhliuse werde» soll, und es sind alle Vorlrhrungen getroffen worden, damit ter Eintritt des schmerz, lichen Ereignisses leine Störung in Staat und Regierung her. vorrufe. Das Lebe» macht seine Rechte unerbittlich selbst dem Tode gegenüber geltend, selbst wenn es sich um den Hintritt eines Kaisers wie Friedrich handelt, dem die Liebe und Sym» vathie aller besseren Menschen auch in dem Falle zutheil ge» worden wäre, wenn die Dor»e»lrone des Dulders sich nicht um sein bleiches Haupt geschlungen hätte. Fürwahr, wenn einem Sterblichen ber Tod wirlliche Erlösung bringt, so ist das bei dem erlauchten Dulder ber Fall, dcr seit so langer Zeit ei» Martyrium durchlebte, wie es er« sclMternder und bellagenswertcr nicht gedacht werden lann. Es ist eine Wohlthat der Vorsehung, dass br» meisten Sterblichen die Stunde unbelannt ist, in der sie a»s dem Pasein scheiden, »nd dass die Flamme des Lebens und drs Bewusstseins gewöhnlich lange vorher durch die Schatten der Kranlheit uerdun« lelt wird, ehe sie der Tod verlöscht. Aber Tag um Tag, Stunde um Stxndc den finstere» E»gel immer enger sein Haupt umschweben sehen; bei vollen» Bewusstsein, bei »»geschwächter Empfin-du»g den still verhaltenen Jammer seiner Lieben, den Schmerz in ihre» Zügen, de» sie vergebens zu verbergen trachten, llaren Auges schaue» zu müssen und inmitten ber durch dir Kranlheit hrrvorgerusenen physischen Qualen genöthigt sein, während das eigene Herz von nnsagbarem Weh erfüllt ist, vergebliche Versuche zu machen, Trost in das Herz der Theueren zu träufeln — das ist ein härteres Los, als irgend einem Sterblichen auferlegt sein lann. Wenn aber irgend etwas geeignet ist, die lchten Tage des edlen Monarchen zu verschönen, so ist es die allgemeine, im In» wie im Auslande sich lundgebende aufrichtigste Theilnahme an seinen» physischen Befinden, der allerorten laut werdende Wunsch nach einer Linderung dcr körperlichen Leiden des hohen Kranlen. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Neichsrathe) Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses berichtet man uns aus Wien: Das Abgeordnetenhaus sehte heute die Budgetdebatte fort. Zur Verhandlung gelangte der Etat des Ministeriums des Innern. Als erster cont,l-a-Redner sprach Dr. K n o tz. Das abfällige Urtheil, welches über die parlamentarischen Leistungen dieses Herrn wiederholt ausgesprochen wurde, ist durch seine heulige Rede vollinhaltlich bestätigt. Herr Knotz hat ein einzigesmal im Abgeordnetenhause mit großer Wirkung gesprochen; seitdem ist er immer mehr und mehr abgefallen, und heute ist er nur mehr der Schatten seiner selbst. Nachdem noch der Abgeordnete Herold vom czechischen Standpunkte gesprochen, lenkte der Abg. Tausche die Debatte auss wirtschaftliche Gebiet hinüber und erörterte in eingehender Weise die Reform» bcdnrftigkeit des Seuchengesehes. Regierungsvertreter Freiherr von Erb widerlegte in wirksamer Weise die gegen die politische Verwaltung vorgebrachten Beschwerden, Abgeordneter Kronawetter rügte den bestehenden Modus bei der Vertheilung von Studentenstipendien und brachte eine Resolution in Antrag. Abgeordneter Swiezy be» klagte sich darüber, dafs die Zustellungen in Schlesien nur in deutscher Sprache erfolgen, wodurch der Bevölkerung, welche sie nicht versteht, oft große Nachtheile erwachsen. In seinem Schlussworte wies sodann der Referent, Abgeordneter Dr. Kathrein, darauf hin, dafs die Majorität zwar aus verschiedenen Elementen bestehe, dass aber dieselben sich alle in dem Streben begegnen, den Staats« gedankcn von Oesterreich zu befestigen und die Größe y Durchs Telephon. "llanische Humoieslc von Marl Twain. (7. Fortsetzung.) Ersten ^sinb dcr Ausdruck der reinsten, der «kllgen. '""yrhelt. ^ ^ wirst dich bald davon über« Ü!!^ schwel'^°"ä°' bleibe da, verlas« mich nicht! Lass 3' ""r. m3 "" blicht deiner Gegeuwart! . . . Ge- ^ EtundeV" ""^ zu verlassen! O. die frohe, W -^ zn ' ""ch dir wiedergegeben. M°"nah" "erden diefer Stnnde stets gedenken. ^Stunde ....^^' wenn die Uhr diese ge-tV. Th°ten kündet, wollen wir sie begehen durch ?l°b um ^i.""d das. so lange wir leben..... '«"«ah. " Uhr vier Minuten abends, meine Ro« "en. willst "hl mittags und dreiundzwanzig ^ Ach ^"' du, ^ Ink Hannah, mein Schah, wo bist du? ^ bleibe N "l" °"l den Saudwichs-Inseln. Und 'l,?lick; AA gewendet; entferne dich auf keinen °l!p°N w ^l " nicht ertragen. Dn bist wohl ^ N ' Hause? "^ b" Obln^""' 'ch bin in Newyorl, krank und Ei„ «ZI'"2° eines Arztes. t>» c^U'. daz^"^" ^" lausend an Nlonzo's Ohr. Ech>?"len, ; . war lein Schrei mehr. es war nur <'''der's^ das leise Snmmen einer Fliege i ein — Beruhige dich, es ist nichts. Ich fühle mich schon besser. Deine Nähe ist ein Balsam, welcher Wunder wirkt, Rosaunah! — Ist es wahr. Alonzo? O. ich war so ge. änstigt um deinetwillen. Nun. sprich »mr weiter, Geliebter. ... — Bestimme den glücklichen Tag unserer Heirat. Rosannah. Eine kurze Panse trat ein, dann erfolgte die Antwort in unsicheren Tone: — Ich errülhe, aber es ist das Glück, das mir das Blut in die Wange treibt. Möchtest du cme kurze Frist bestimmen? — Keinen Aufschub. Nosanuah. Lass es noch heute, noch diesen Abend, lass es sofort gefcheheu! — Du Braufekopf! Was du ungeduldig sem kannst. Aber ich habe niemanden da, außer meinen Oheim, einen einstmaligen Missionär, ihn nnd seme Frau. . . . O. wie wollte ich. dass deine Mutter und deine Tante Susanne .... — Unsere Mutter und unsere Tante. Nosannah! — Ja. gewiss, unsere Mutter und unsere Taute Susanne, da es dir so besser gefällt. O. wie wollte ,ch, dass sie da wären! «. «, ^ — Auch ich. Rosannah. auch ich wollte es. Nehmen wir an. wir schickten ein Telegramm an die Tante Susanne; welche Zeit brauchte sie. um we Nelse zu macheu? , ^. — Das Dampfboot verlässt übermorgen San Francisco. Die Ucbersahrt dauert acht Tage. S>e ware also am 31. März da. . — Gut. die Heirat wird also am 1. April statt- "- Besten Dank. Theurer. Ich bin enwcrstandlN. — Für uns soll also der Wonnemonat um vier Wochen früher anbrechen. — Und die Stunde? Bestimme die Stunde, Geliebter. — Ich liebe den lieblichen Schimmer des Mor-gens. So sei es denn um 8 Uhr morgens. Willigst du ein? — Ob ich einwillige? Wird die Stunde nicht die seligste des Tages sein, da sie mich mit dir ver-bindet? Und einen Augenblick lang wurde ein dumpfes Säuseln vernommen, und dieses klang wie Küsse. ge< wechselt von Geistern. Dann aber sprach Rosannah i — Entschuldige mich; ich muss auf einen Augen-blick fort; man ruft mich. VII. Das junge Mädchen trat in einen Saal und sehte sich an ein Fenster, unter welchem sich ein herrliches Panorama ausdehnte. Zur Linken lag das Nuhana.Thal mit seinem tropischen Blütenschmuck und seinen grünenden Palmenhainen. seinen Hügeln, die von Orangen- und Citronenwäloern bestanden find. dann in weiterer Ferne laa/n die wilden Schluchten, wo Kamehamcha I. seine Feinde in den Tod führte. Dem Fenster gegenüber breitete sich das bizarre Stadtbild von Honolulu aus; da und dort standen Grnppen von Eingeborenen, mit ihren bronzefarbigen Körpern sich sonnend in den warmen Strahlen des Tagesgestirus; zur Rechte,, endlich in der Ferne schüttelte der Ocean sein weißbemähntrs Wogenhaupt. Rosannah rief einem Diener zu. der ihr eine Karte überbracht hatte, der Herr möge eintreten. (Schluss solgt.) Alililichcl Zeitung Nr. 9^. 792 24. April 1888. und Machtstellung des Reiches zu erhalten. Man thue Unrecht, den Slaven vorzuwerfen, dass sie für das österreichisch-deutsche Bündnis keine besondere Sympathie empfinden. Dies mag sein, aber es sei Thatsache, dass die Slaven trotzdem alle Forderungen ohne Einwendung bewilligt haben, und dies verdiene umsomehr Anerkennung. Jedenfalls aber müsse das Bündnis nur vom politischen und nicht vom nationalen Standpunkte aus beurtheilt werden, denn das letztere würde bedauerliche Consequenzen hervorrufen. — Hierauf wurde der in Verhandlung stehende Titel «Centralleitung» angenommen und die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung morgen. — (Gemeinderaths Wahlen.) Bei der gestern vorgenommenen Ersatzwahl für den Laibacher Gemeinde-latl) bctheiligtcu fich im dritten WalMrper von 941 Wahlberechtigten 122 Wähler am Wahlacte. Gewählt wurden die Candidaten des nationalen Central-Wahl-comitcs, und zwar die Herren: Ivan Hribar mit 113 Stimmen, Karl Ha gar mit 113, Peregrin Kajzel mit 110 und Dr. Vinko Gregoric mit 109 Stimmen. Morgen wählt der zweite Wahlkörper. — (Pariser Weltausstellung 1889.) In Paris hat sich eine österreichisch-ungarische Handels* kammer auf Grund der vom Ministerium des Aeußern mit Rescript vom 23. Jänner 1888 genehmigten Statuten gebildet, über deren Zwecl wir demnächst Näheres mittheilen werden. Die Pariser Kammer theilt nun den österreichisch-ungarischen Handels- und Gewerbekammern mit, dass sich in den Kreisen ihrer Kammer-Angehörigen eine lebhafte Theilnahme für die im kommenden Jahre stattfindende Pariser Weltausstellung kundgibt und dass ihr der Gedanke nahegelegt wird, für eine entsprechende Beschickung derselben von Seite Oesterreich-Ungarns zu wirken. Obwohl es zweifellos ist, dass eine solche Haltung der Kammer in den Regierungskreisen Frankreichs gerne gesehen sein und somit wahrscheinlich dazu beitragen würde, die gegenseitigen Handelsbeziehungen zu erleichtern, hält es die österreichisch»ungarische Handelskammer in Paris doch für nothwendig, sich vorher darüber zu orientieren, ob in Oesterreich selbst sich für die Weltausstellung eine so entsprechende Theilnahme zeigt, dass eine würdige Vertretung Oesterreich-Ungarns in dem bevorstehenden internationalen Wettstreite gesichert ist, und sie bittet daher die Handels« und Gewerbekammern um die mit Rücksicht auf die Kürze der Zeit, die uns von der Eröffnung der Weltausstellung trennt, möglichst baldige Beantwortung nachstehender Fragen: 1.) Zeigt sich im Gebiete der hochlüblichen Kammer Theilnahme für die Beschickung der Pariser Weltausstellung 1889 und in welcher Ausdehnung? 2.) Wenn ja, welche Maßnahmen hält die hochlöbliche Kammer für geeignet, um seitens der österreichisch-ungarischen Handelskammer in Paris die betreffenden Bestrebungen in wirksamer Weise zu unterstützen? — (Blattern »Epidemie in Laibach.) Stand der Blatterntranken am 21. April: 7 Männer, 2 Weiber und 7 Kinder, zusammen 16 Kranke. Bis inclusive 22. April ist ein krankes Kind zugewachsen. In Abgang sind grlommen, und zwar durch Genesung: 2 Kinder, durch den Tod: 1 Kind, zusammen 3 Per» sonen. Es verblieben sonach in ärztlicher Behandlung: 7 Männer, 2 Weiber und 5 Kinder, zusammen 14 Personen, und hat der Gesammtkrankenstand gegen den Vortag um 2 Personen abgenommen. — (Todesfälle.) Aus Lovrana in Istrien wird uns geschrieben: Freitag nachts verschied hier nach längerem Leiden der k. k. Generalmajor Karl Ritter von Schmelze r. Seine Krankheit zog er sich in der Schlacht bei Königgrätz zu; trotzdem machte er auch den Feldzug in Bosnien mit. Seitdem nahm er ständig in Lovrana seinen Aufenthalt, dessen mildes Klima ihn lange erhielt. — In der Nacht von Sonntag auf Montag starb in Cilli der k. k. Oerichtshof-Adjunct Eduard Venedikt im Alter von 31 Jahren plötzlich am Blutsturze. Der Verblichene, ein geborener Krainburger, war ein Sohn de« hiesigen t. k. Hauptsteueramts-Controlors Herrn Johann Benedikt. Eduard Venedilt war durch alle Classen des Gymnasiums Vorzugsschüler und hat auch seine juridischen Staatsprüfungen in Wien mit Auszeichnung bestanden. Nachdem er längere Zeit beim hiesigen k. k. Landesgerichte als Praktikant und Auscultant gedient, wurde er zum Oerichtshof-Adjuncten in Rudolfswert ernannt und von dort in gleicher Eigenschaft zum Kreisgerichte in Cilli überseht, wo ihn vorgestern nachts in jugendlichem Alter der Tod ereilte. — (Obligate periodische Ueberprüfungen der Hebammen,) wie selbe der k. l. lrai« nische Landes-Sanitätsrath aus eigener Initiative über Antrag des Rcgierungsrathes Dr. Valenta wiederholt in den Landcs-Hauptsanitätsberichten befürwortete, dürften denn doch demnächst zur Wahrheit werden. Das Wiener medizinische Professorcn-Collegium hat sich bereits dafür ausgesprochen, und werden nunmehr mit Bezugnahme auf dessen Gutachten durch das k. k. Ministerium des Innern die diesbezüglichen Aeußerungen sämmtlicher Professoren an den Hebammen-Lehranstalten eingeholt. Wie wir erfahren, hat sich Professor Valenta natürlich unbedingt für die Einführung solcher Prüfungen ausgesprochen, jedoch als eanäiUo 8iuo yua nou der gedeih- lichen Wirksamkeit dieser Maßregel eine vorherige radicale Reorganisierung des Hebammenunterrichtes beantragt, basierend auf längerer Dauer der Lehrcurse und einförmigerem Unterrichte mit Zugrundelegung eines obligaten Lehrbuches. Unter einem beantragte Professor Valenta die Einberufung einer Enquete aä lwc. — (Stimme aus dem Publicum.) Wir erhalten folgende Zuschrift: In seiner Fürsorge für die Verfchöncrung des Tivoliwaldes hat der löbliche Stadtmagistrat in den letzten Tagen die leicht zerstörbaren Natnrbänke beseitigt und hiesür neue, recht bequeme Vretterbänke herstellen lassen. Das blendende Weiß des Sitzbrettes und der Lehne dieser Bänke spornt so manchen Unhold zum Dichten und Niederschreiben schmutziger Verse an, und die zahlreichen Ruheplätze im Walde wciscn heute bereits eine förmliche Literatur von Unsauberkeit auf, deren Vorhandensein im Interesse der öffentlichen Sittlichkeit recht zu bedauern ist und insbesondere auf die des Lesens kundige Jugend einen demoralisierenden Einfluss üben muss. Wäre es mit Rücksicht auf diefen Umstand nicht angemessen, die Bänke mit einem einmaligen, dunklen Oelanstrich zu versehen, um einerseits hiedurch die Schreiblust der oberwähnten Pornographen einzudämmen, anderseits jedoch den Bänken Schönheit uud Dauerhaftigkeit zu verleihen? — (Selbstmordversuch einer Professorsgattin.) Die Gemahlin des Regierungsrathes, Universitätsprofessors Wilhelm Kergelin Graz, 51 Jahre alt, hat gestern einen Selbstmordversuch verübt. Nachdem dieselbe Gift genommen, öffnete sie sich mit einem Kücheilmesser die Adern und wurde in hoffnungslosem Zustande aufgefunden. — (Wochenausweis der Sterbe fälle.) Dem soeben publicierten 15. Wochcnausweis der Sterbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: H Gesammt.zahl H s«^5 Städte D ^« Verstorbenen 5^ «Z^ m -----7- p 5^ ZZS m. .0. z^m. Z Z^ Laibach . 27.572 12 8 20 11 37-k Wien. . . 790.381 24« 241 4«7 63 -N-tt Prag. . . 184.009 80 62 142 30 39 9 Graz. . . 104.740 36 27 63 9 31 0 Klagenfurt 19.52! 6 6 12 7 3l 8 Trieft . . 157.159 53 46 99 1 32 3 Görz. . . 22.545 9 9 18 — 41 1 Pola. . . 26.823 !! ü « — 15 -j Iara. . . 12.326 8 9 1? 5 70 6 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 55 0 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Localbahnen im österreichischen Friaul.) Die Triester Handelskammer beschloss auf Grund des Referates Dr. Bujatti's, für die Kosten der Präliminar-Arbeiten zur Tracierung der projectierten Bahnen im österreichischen Friaul 2000 Gulden beizutragen. — (Gemeindewa Hl.) Bei der Neuwahl des Ge-meindevorstandes in Iezca im polit.Brz, Umgebung Laibach, wurden gewählt: Anton V 0 lka, Grundbesitzer in Stozce zum Gemeindevorsteher; Johann Pecnil. Gasthaus- und Grundbesitzer in Stozce; Barthol Persin, Grundbesitzer " in Iezca; Franz Selan, Grundbesitzer in Savlje. und! Franz Plevnik, Grundbesitzer in Tomacevo, zu Ge-^ meinderäthen. — (Stellungsp flichtige Triester.) Ueber Ersuchen der Statthaltcrei in Trieft werden jetzt in Oesterreich-Ungarn 190 junge Triester, welche slelluugs-pflichtig waren, aber auf dem Assentplatze nicht erschienen ^ sind, currentiert. ! — (St ritars Werke.) Von den im Verlage der Firma Kleinmayr H Bamberg in Laibach erscheinenden gesammelten Werken Stritars ist soeben das 43. Bändchen ausgegeben worden. Dasselbe enthält die Fortsetzung der literarischen Besprechungen. Neueste Post. Original-Telegramme der «LaibacherZlg.» Innsbruck, 23. April. 2 Uhr nachmittags. Die Ankunft der Königin Victoria erfolgte programmgemäß.' Auf dem Perron des Bahnhofes wurde dieselbe vom Kaiser, der die große Marschalls.Uniform und das' Band des Hosenband'Ordens trug. begrüßt. Der Kaiser küsste der Königin die Hand, worauf die Majestäten einander zweimal auf die Wange küssten. Der Kaiser reichte dann der Königin den Arm und führte sie in den Empfangssaal. In Begleitung der Königin Victoria befinden sich Prnizessm Beatrix und deren Gemahls Prmz Heinrich von Nattenberg, sowie der der Königin ^ während ihres Aufenthaltes in Oesterreich zur Dienst-' leistung zugetheilte Ehrencavalier Oberst Prim Rudolf ^ Liechtenstein. > ^ a Innsbruck, 23. April. Anderthalb Stunden nach der Ankunft erfolgte die Abreise der Königin Victmia. Der Kaiser geleitete die Königin am Arme zum Salon wagen, wo die Majestäten sich nmarmten und !M und ^rweilte auf dem Perron, bis der Zug aMg« gen. Unter lebhaften Hoch-Rufen des Publicums ley der Kaiser in die Hofburg zurück und reiste, uacym er eine Rundfahrt durch die Stadt gemacht, ">" d "^ 40 Minuten unter neuerlichen Ovationen der -^ kerung nach Wien ab. In der reich beflaggten »" herrschte tagsüber Festesstimmung. ^ tt-rmcb München, 23. April. Die Kaiserin von ^ "n " ist hmte früh aus Vadeu Vad<-n hier eingetroM« > ^ wurde vom Herzog Ludwig empfangen. ^.^ , .,.. Hotel «zu den vier Jahreszeiten» ab und ""v ' rere Tage hier verweilen. Die Königin von ^"9 passiert München um li Uhr abends. «, «^ Oerli», 23. April. Die gest.rn eingetretene ^ n n,ug im V.fiuden des Kaisers hält an. Das 6^ war a/stenl geringer, erst abends fand eine Ai .^ statt. Appetit ist wieder vorhanden. Der Kais" t> , hauptsächlich Milch. Das Aussehen hat sich gem, ' Mittags verließ der Kaiser das Bett auf W^ ^ Ec konnte auf dem Sopha lesen uud sch"'. «-M geistige Frische des Kaisers überrascht aN^m"'». des andauernden Eiteransflusses gilt die größte u", als hinausgeschoben. ^ Berlin, 23. April, abends. Der Kalser war tags kurze Zeit außer Belt und empfw'a nacum' , den Fürsten Bismarck zum Vortrage. D,e Kral« ' zunehmend, der Appetit rege. < ^ti< Paris, 23. April. Die Studenten veranstalte" „ bmllangistische Kundgebungen. Gestern und vo^ ' gab es lärmende Scenen, jedoch leinen ernsten ^ Etwa 20 Personen wurden verhaftet. :.,wrath Paris, 23. April. Der Pariser G"''"w ^ sprach seinen Tadel ans gegen die boulangMliM «^. plrbiscitären Feldznge und votierte dem Cam» "^ g,«et stin Vertrauen'. Die Kammer ""'handene ^ die Interpellation wegen Ernennung ein« ^'.Mich zum Kriegsminister und votierte dem Cabinet P) nnt 377 'gegen 175 Stimmen das Vertraue". ^, Sofia, 23, April. Prinz Ferdinand w'"^ ^ gleitüng Stamvulovs und Stoilovs am ">- o- ' ^Z Reise zum Besuche der hauptsächlichst"' ?" UMt nördlichen Bulgariens antreten und etwa emen abwesend sein. ^-^ AlllMlnmclle Fremde. An, 22. April. 5artn>a""' Hotel Stadt Wien. Wissial. Kmifm.. Stettin, "--.v ^»' Friedrich. Fröhlich, Weifz. Müller. Hl",al «»d "'^ P»M. leute, Wien. — Löschte, Kaufmann, Oallensllrcycn. Kmism.. Sabaria. llniuerMs Hotel (Nefaut. Prinz zu Hohenlohe'Langenburn. ^ ^^, Studierender. Innsbruck. — Fuhrmann. Wlmc i^ ^lanz' Kmisleuts, Wie». - Kowarschil, Reisender, ^^ . Pfaltt' hoser. Oberlicuteliant, s. Frau, Güding. -^ Saw'»» , .^v'. Krizpulje. - Korajal, Psarrcr, Maliccvic. ^7 ^. L'""' Pjarrer, Dubovac. - von Duh, Decan, Krap^ ^llo^ Pfarrer. Antovac. - Vabic, Pfarrer. Sela. ^W" Kfm,, Gospic. - Pehenhofer, Kfm., und Negro, u Walter. Siegersdorf. nn^fovik. V','i, Gasthof EiMahnhof. Lilles. Kaufm,, Wien. - ^ar" .^ Mb Vanjalnla. — Sluala. Ps^rrer, Grohsonntag. -" ^ ^ Priuatc. Köslach. ^ .. ^.. s^' Gasthof Kaiser von Oesterreich. Pendel, Reü«"" , Schweia/r, Gärtner. Mllermlntt. — Perflolbeue. B^ Den 23. April. Franz Lerne, Väcler. 4U v! gassc 29. Tubcrcnlose. Im Sp'lalc.- 7l Iah Den 2 I.April. Carl Wallis, Schuh""^ ' Pyaemie. <„»r, 5?^'M, Den 22, April. Varthlmä Hribar, I">ooy' Iahn', ^,< Schwachsinn. - Johann Tome, Inwohner, ""ztlc^ raömus. — Anna Tercel, Inwohnerin, ntt ^ v .^ arlnug. s„«l ?6 ^' ^ Den 23. April. Lorenz Tercel, In'^Wch'''. '1'>ll)elculc>«ili pulmnnoin. — Maria Dragus, Oehirnüdem. __________^--—"' zfottozichlmgen vom 2l. Apnl- ^ Trieft: 87 13 81 A ^ Linz: 86 47 26 ^^^ ________ ___ ____ ^'^V9aibllH>^ Meteorologische BeobachtlMssen^m.^^ 2);. !>.N. 7^4-7 14« SW. ichwact, . ,l.h"l" i) . Ab. 7Ü4-7 1l-0 SÄ-schmal zu' »s zi""^ Wechselnde Vewölluna.. sserinqcr Ne^' ^ ^^,»e heiter; mondhelle Nacht. Das Tages»'"!" ^^ um 2 4" über dem Normale. ^,__^-^"^ ^^>> ----------- - ------« Ncl^l^^--^ Aeramwortlicker Redacteur: v^^ ^««- Depot der k. k. Generalstabskarte - 793 Course an der Wieucr Börse vom 23. April 1888. Nach dem ofsiciellen Coursblatte. >>, , Glib Wars Staats.Anlthcn. «>!bcntnl«......^»'"b ?»»b >»°»tt ü«/ ^«atOIose 250 fl. ,32-- 182 50 <^«r ^"'«loft . ,00 .. ,yg25 ,u«7b l»0 « l«n L5 ,«« 7s> ""llnrente. fi«u«sr«i ,i.8<: !>» ,.s> " H»p«»ren' ' ' "7 20 »7.40 5< S°!',il,l,c ..... "„.^') --, ,,/» »lNhujch^ ' ' ' ' - >0l 2b 102'. ^, , ' '" ' - - 103.60 >0<', Äolcilic >«7«, ftcnerslli 1«^ ^ ine-50 Anlthe» 5. S!ad>l>c»ici!lbe Wien ><>< «0 >U5,' — Anlchen b, Sladlgcmcinbe Wien lSilber mib Gold) .... — - — - Plamien.Nnld.Stabtgem.Wien >33 2L 1!« «'» Pfandbriefe (filr 10» sl,) Vodcncr, all«, österr. <"/« Gl»Ib . il? 70 l.8 10 blo, in oc> „ „ <>/i"/<> un?<» l<,i'2„ dt,,'. in s><> „ „ <"/„ . ft» 10 M', dtc>, Prämien S02 — w!^s>o O^sl.Hypolhclcllbaiil I0>. 5>/,"/„ >c»o s,n l«ls>!' Ocst -ung, v a»l verl, <>/,"/„, , 'Nl-no >0I»<, bto. „ <«/n - - xw'w iou u» dlo, „ <"/« . . Nw'io >0U'U,> Un«, aNq. VodcncrebitÄcllengcs, in Pcst im I. l»U>« vcrl, 5>'/,"/n —— — — Prioritäts-Obligationen (jlll lNU s>,) «ilisabelh Wefibahn >. Emission - — - - stc>di»al!d»-Noldbahi! i» Silber I0<»'- 10U 40 ftr.i!,,.Il'Ics°«»hn.....-— —.- <^>,Iizischc Karl L>ldw!ss.B.>hn lim. l««l »«« fl. C, <'/,"/» - »k»'llo W - Ocslerr, Nl',dwestl'>,hn . . . I0«'7O l<»7 — Eicbcnblirgtr ......—'— ^ — "^ Gelb >wurc Stnatsbahn >. Emission . . »ui's.o 202'-- Sübbahn l^ 3°/n..... !<2 7b !<3 50 ,, i^ l>"/<...... ,z? - l2?^o Ilng.'galiz. Bahn.....>,? — z»750 Tiversc Lofe 83 — 0 <"/„ Dol,au-T>amp!sch, 100 fl, ,lv.l>0 Ii»5>0 ^aibach« Plämien'N!,lch,2<)sl, 23-^ 2< — Olcxer Losc fl..... ««'lu —'^ ^alffn-^osc lm°i'ofe «2— W.ildNciü-l'l'fc 20 fl. . , , »!,^>n , , , c>o ü» >>0^ Vanl-Actic» (per Ltiill,, NnNlo.Ocstrlr, Banl 2«n fl. . ic>2 t>0 !0N ^ Banlvcrcin, Wicncr, ion sl, . »? 2b «7 50 Vb»c»-,-Ä»s!.,ös<,i!a«s!,C,.iu''/„ i»»-— 23« 5>u , Ung, 2uo fl, «7« 25 »7» 7l> Dcpositcub.uil. ÄNq. 2«a fl. . i?i'-- '73 — !i«complc W,, Niederöstboof!, s.uü — s>>2— Hvpothelcnb,, o'st,2c»osl,25,'>/„ «'2'- Unionl'anl 200 fl..... ,32 50 1»» — Hjcvlel'lsbaul. slll^,, i4U sl, l<»'<"^ ,50 l>« Gelb wa« Actisll von Transport-Unternehmungen. (per Stihn 200 fl. Silb . ,?< 7L 175 25 Äufsig-Tcpl, Eiseol'. 200 f>. ^hn l^o fl. . . . 174 — 175 — Wettbllbn 200 fl. . . . 300 — 30I-— «ulchou fl. 2M. —— --— „ slit, N) 2^0 fl. . 241 lO 3l<1.- Donau - Dnmpffchiffabrls - Gts. Oeftcrr, l.<»u fl. (iM, . . . 8K« — 5U0 — Drau°b.-^,)z»o0fl.S. —-— —— T>ul«V°denl»<>chtlE.-V.2<)0sl.S.-------—— «ilifabelh-Uahn 200 fl, C>»i. , — —------- „ l!l>u°Vudn>ei« 200 sl. . — — —— ,, El»t,..Iir,III.<ö, i«?.'!20!»sl,S. — — —— sseldlNanbOlNolbv. 10N0 fl, !,-Il>fcf Vahn ^00 fl, Silber —— —. i>ii!!lchcn-VarrserEis i!00fl.V. — — . -- Galiz,ssarl«i'ud>l'ig-Ä,z»<»nfl,>l'Ili, ,»o^ . 19«,»o Gsll»->ssi!s>2cherc!,-B, 2uo!l.ö w. —— -.- Kableübcrq ltilcobab» 100 fl, . —'— -- - »aschau-Odcrd, tiiscnb, 20U fl.S. —-— —-Vcuibcrss-ll^crnowiy-I>,ssy°!lisen> bahn-Olfcllschas! !wu l','f!,!5M, <»>'— 4«» — Oesteir. Nordwestb, 200 fl. Silb. >K7 75 ,58,25 dto. (!!t, K) 200 fl, Silber , 162 — IU2 2s> Prass-Durer liifenb, il.u fl. Eilb. ,8 «0 i!, 50 Mndolf-B^h» 200 sl, Silber . ,82-5« 183— Siebcxl'ilrger Lisenb, 200 sl, . —'— —' — Slaal«cismbab.n 200 fl ö. W, . «23 75 2^4 — "^ Veld UV«, Sübbahn 300 sl. Silbtr . . . 7« »e 7« 75 Slil»«oldd,.Velb.-»,2(»o»l,<5M. I4«?5 14» .. Tramwah.Gcs., Wr. ,70 st «. W. 2,« 4u 21« 80 „ Wr.. neu lbo fl, —-____ Transport.Gesellschaft 100 fl. . ,z z, „^^ Ung..gc,Ii,. Lifenb.200 fl. Silb« ,ei — ,«z ^. Ung. NordoNbahn »00 fl, Silb« lb« ?e ,b? 2b Ung.wlstb.(Na»b,Gra,)»00fl.G. 1«,— ,5«.«, Inbustrie-Actinl (per Stllcf). Eghbi und Kinbbtlg, Eifen» und ktahl^nd, in Wien ,00 sl, , — - —.— <3ifcnbahnw,>ecihg, I. 80fl,40"/^ «7-00 8^-bl, „Elbemul'l", Papier!, u, V,»G, 56' K7>— Üliontan-Gcltlllch,. öfterl.«alpin» 2»<« z»-»o Pr»gcl Lilen»3nb. - Gef, 200 fl, 22« 2s,l2l« 75 S«lao Iar>, «kiscnraff. l«0 fl. . ,70 7ü ,7, 5» Waffenf.'V .Oeft. in winosl, , >4b — X? — Devifen. Deutsche Pl«he...... «, «^ «25« konbon......... i««.»5 >«7 »n Pari»......... s,«,5 ho 5» Valuten. Ducaten........ 597 5», »u-ssrancil'Vtucke..... l005 >«V« Silber......... —- ». ^ Deutscht Meichebanlnoten , . «z 32» «2