Nr. 123. Dinstaa am 3«. Mai 1863. Die „Lalbllch» Zeitung" «scheint, mit Ausnahme der «^«WMM> Vnsertlonsgebllhr Mr ciue Garmond - SpaltenM Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den °^" ^"^" ^""^ derselben, ist fllr 1 malige Linschal- Veilllgm tm Comptoir ganzjährig 11 si., halb- «^^^^^^W^Ms tung 6 kr., fllr 2maligc 8 lr., fllr 8malige 10 tr. u. s. lv. läyrtg 5 fi. 50 kr., mit VreuzblMd im Comptoir Zn diesen Gebühren ist noch der Insertion«-Stnnpe« gauzj. 12 si., halbj. 6 fi. FU, die Zustellung in's ^V^^WWWW^^^ ^ ^" ^ ^ ""^ jedesmalige Einschaltung hinzu zu Hau« find halbj. 50 kr. mehr zu entrichten. Mit rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten , si. 90 tr. der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und ge- lttr 3 Mal, I fl. 40 tr. ftlr 2 Mal und 90 tr. ftlr dmcktn Abress« 15 si., hllibj. 7 si. 50 tr. "^^»^^^W^^ ^ ^" ^" Inbegriff des Inscrtionsftnnpel«). Hibacher Zeitung. M l. Zmi beginnt ein ucncö Abonnement aus die „Lmbachcr Zeitung" nebst „Blätter aus Krai«." Der PränumcrationS-Prcis beträgt fiir die Zeit vom 1. bis Ende Juni 1805: Im Comptoir offen...... — fl. '.»2 kr. Im Comptoir nntcr Convert . . , l „ „ Für Laibach in'S Haus zugestellt . . l „ - „ Mit Post nntcr Kreuzband ... 1 „ 25 ,. Vom 1. Iuui biö Ende Dezember 1805,: Im Comptoir offen...... .. Ign. v. KlcinlNllyr ^ /. Zmnberg. Umllicher Theil. 3e. k. t. Apostolische Majestät hnbcu mit Allcr-höchstem Handschreiben vom 27. Mai d. I. dcn crslcn Protolollführcr dcö Miuistcrrathcö Äilinistcrialralh Karl Frcihcrrn von R ansouuet - V illcz zum Vizc-Prasideulcu der ,^bersten RcchnnngStontrolSbc-hörde allcrgnädigst zu crucmicn geruht. Se. l. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Mai d. I. dcu k. k. Seltiousrath uud zweiten Protolollführcr im Mim-sterrathc Iguaz Ritter v. Schur da zum Miuistcrial-rathe uud ersten Protokollführer im Ministcrralhc allerguädigst zu crucuueu, uud die Stelle des Set« tiousrathcS und zweiten Protokollführers im Miuister-rathc dem in der Miuislcrpräsidialtauzlci vcrwcudctcu Sektionörathe im Iustizmiuislcrium Alfred Hueber allcrgnädigst zu verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Mai d. I. die von dem Fcldbischofc Dr. Domiuik Mayer nud dcu Professoren Dr. Franz Pfeiffer und Dr. Augclo Messcdaglia erbetene Euthcbuug uou ihrer Stcl' luug als Mitglieder des UutcrrichtSralhcS allcrguä-digst zu gcuchmigcn, nud den Professor au der theologischen Fakultät zn Wien, Dr. Crust Müller zum Mitglicdc des UutcrrichtSralheS in der Reihe der in Nie,, domizilircndcn Mitglieder nud mit der Zu» Weisung in die Sektion der katholisch-theologische», Mlultat, dann den Professor an der Universität zu > ^ ^ ?,°" Tomaschct zuu, auswärtigen Mit-gl.cdc des UuterrichlSrathes mit dcr Anweisung in d^ScWon fur Gymnaficn allergnädigst zn ernennen ?"°jMt haben mit Aller. höchster Entschließung vom 1«. M^u d. I dcin Be^ UalluttgSdiplomc des zum nord°amcritanischcn Konsul >"r Trieft nud alle übrigen österreichischen Nandclö-'1°!"' der adriatischcn Meereslüfte mit Ausuähmc dcr ^"bardisch, vcuctianischeli, crnantcn Alczandcr W ^'/ ayer das Allerhöchste Excanatnr allcrgnädigst z» "Heilen geruht. lii^s.?^ Majestät dic Kaiserin haben mit Aller-'1"N),tcr Enlschlicsimig vom 30. April d. I. dic Frcii, Rosa von Malowch und mit jcucr vom 1."». Mai d. I. die Gräfin Thcrcfc Kolowral - Kralowöly uud dic Gräfiu Marie ^ickcnburg zu Stifts-damcu des frciwcltlich adcligcu DamcustiflcS Maria Schul iu Arünn allcrgundigst zu ernennen geruht. Dcr Staatöminislcr hat dcu suvplircudcu Lehrer au dcr k. k. Ober - Realschule in Iuusbruck Joseph Weiter zum wirtlichen Lehrer an dicscr Lehranstalt ernannt. Richlümllichl'r Theil. ilaibach, 29. Mai. Ueber die itaiscrrcisc uach Ungaru liegt zwar uoch tciuc offizielle Kuudgcbuug vor, allciu in unterrichteten Kreisen wird versichert, Sc. Majestät wcrdcu am l'.. Iuui nach Pest rciscn nud ungefähr acht Tage daselbst verweilen. In uugarischcll Krciscu will mau wissen, Sc. Majestät habe die Absicht, persönlich die Erössunna dcö nugarischcn Landlagcö in Aussicht zu stcllcu. Da« siud aber Allcö Vcrinnlhungcn; die Pcslcr Dcpulaliou wird erst Dmmcrstag ciupfaugcn werden, uud erst daun wird Positives mitgetheilt werden tonnen. Dcr österreichische Kriegsminister ist, wie dic „Prcssc" erfährt, mil dcr Franc dcS Armccbudnctö lcbhnft beschafft i„,d hat dic bcslcn Dispositionen limdgcnclicl!, nm ciu Eiiivcrnrhmcii mil dcm "ldac. mductcuhausc hcrbciziifuhrcn. Mau versichert, daß iu uiasigcdcndcu K'rciscn dcr Wunsch waltet, ciuc für allc Thcilc möglichst befriedigende TrauSaltiou zn vcrmit. tcln, uud man will sich dcr Hoffnung hiugcdcu, dicfcr Wunsch wcrdc bcrcilS iu dcu Äcralhuugcn des Hcr-rcnhanscö AnSdrnck finden. Dcr Zerfall in dcr napolcouischcu Familie wird uatürlich uoch lauge Zeit ciu Hauptgcgcustaud dcr Diötussion blcibcu. Wie mau auö Paris schrcilit, hat Herr Drouhn oc Lhuyö au die Vertreter Fraul-rcichö im AuSlaudc ciu vertrauliches Mkularschrcibcu gerichtet, in welchem er ihucn iu's Gedächtniß ruft, das; nicht die entfernteste Solidarität zwischen dcr Regierung uud dcu Expcktoralioucu des Prinzen ob^ walle uud sie augcwicscu, au dcu Höfcu, dci wclchcu sie akkrcdilirt sind, wenn sich Gclcgcuhcit hierzu bic-tcl, das auszusprcchcu. Die 5iaiscrin hat ciu cigcu-häudigcö Schrcidcu au dcu Papst gerichtet, iu wcl-chcm sic die taiscrlichc Familie gcgcu dcu Verdacht iu Schutz uliumt, mit welcher sie leicht durch das Gc-bahrcu «hrcs „miwit, wridk^ in Ajacciu l,ättc bc, lastet werden töuucu. Dcr Telegraph bringt eine Trancrbolschaft, welche nicht blos in Belgien und Frankreich große Bcwo gung hervorrufen wird. Die Niederlage dcr bclgi. sthcn Legion in Mexiko ist dcr erste Sieg, welchen die Iuaristcu über die Fremdenlegion dcö Kaisers davongetragen haben nnd wird zugleich Vielen als ein schlagender Beweis gelten, daß die Rcpnblüancr bereits üdcr anderweitiges nnd besseres 5t5icgsmatcrial gebieten, alö ihnen bisher zn Gebote stand. Ob dicS richtig ist, muffen, wir noch dahingestellt sein lnfscn, bis nähere Details über die Katastrophe einlangen wcrdcu; letztere aber bereits als das Ergcbuiß dcr Thätigkeit dcr vielbesprochenen Wcrbcbnrcan^ in den Rordslaalcn hinzustellen, wäre wohl etwas zn voreilig gedacht. Die Depesche selbst bezeichnet als dic Haupt-, ursachc ocS UuglückS uicht dic Ucbcrlcgcnhcil des Gcg< ucrö, soudcrn Ucbcrraschung, will sagen Mangel an Vorsicht nud Disziplin, nnd hieran soll die belgische Legion gleich von vornherein keinen besondern Ueber-flns; gehabt haben. 70. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 27. Mai. Auf dcr Miuisterbanl: Lasscr, Miuisterialratl) Distlcr (Fiuanzmiuistcrinm) — später Schlnerling. ?iach Vorlesung dcS Protokolls macht Präsident die Mittheilung von dcm Ableben des Abg. Frcihcrru v. Waltcrskirchen mit folgenden Worten: Ich erfülle eine traurige Pflicht, indem ich dem hohen Haufe von diesem Verluste Nachricht gtbe. Wie Monarch und Staat an Freiherr« von Walterslirchen einen ihrer trcucsteu Uutcrthancu und Bürger verlic« rcn, wie die Menschheit einen dcr edelsten aus ihrer Mille, so verliert das AvgcorduetcnhauS an Freiherru von WaltcrStirchcn eines dcr eifrigsten Mitglieder, welches zugleich um sciuer pcrsöulichcn Eigenschaften willen von Allen geliebt und geachtet war. Ich er. tcuuc im allgemeinen Erheben von den Plätzen ein Zeichen dcr Trauer, mit welcher dieser Bcrinft daS hohe Haus erfüllt. (Das Haus erhebt sich von den Sitzen.) Auf dcr Tagesordnung steht die Forlsetzung der Debatte über die Aushebung dcr Steuerfreiheit dcS Ascher LchcnSgcbictcö. Minister Ritter von Lass er: Im Laufe dcr Debatten seien hochwichtige Fragen aufgetaucht, Fragen über Landeshoheit, über Steucrrcchlc ic. Die Behandlung sci um so schwieriger, als cS sich um Fragcll handelt, für welche die modernen Anschauun» gcu einen anderen Maßstab haben alö die früherer Zelten. Die zweitägige Dcbntlc habe dic Sachlage nur wcuig aufgeklärt. Dcr Minister bclcuchtct dic Auschauuugcn, von wclchcn die Regierung bei ihrer Vorlage auSgiug. Daß die Gesetzgebung das Recht habc, daS Prinzip dcr Aufhebung dcr Stencrfrciheit auszusprcchcu, stelle Niemand in Abrede. Die Frage sci, ob dic ehemaligen Gruudherreu ciu Recht auf Entschädigung habcn. Dic Regierungsvorlage bejahte diese Frage, auch dcr Ausschuß vcruciulc sie nicht. Welche Entschädigung sollen sie aber erhalten? Die Regierung glaubte, cS sci ciuc gemischte Instanz, ciuc Art Austrägalgcricht einzusetzen, wclchcS darüber Vcr-Handlungen einzuleiten hülle. Dcr Ausschuß ist damit uicht ciuvcrstandcu, sondern fand die Entschädiguugen in dcr gebührenfreien Auflösung des LchenSbaudeS uud iu ciucr Befreiung von der Grundsteuer auf ciuigc wcitcrc Iahrc. Dcr Miuistcr bespricht daS Verhältniß dcr chcmaligcu Unterthanen (wenn cS auch richtiger wäre, sie Emphythcutcn, oder, wie es in den Akten heißt, Besitzer von Haushalten zu ncnncn) uud sagt, dic Rcgicruug habc dic Anschauung, daß diesen kein Recht auf Eutschädiguug zustehe, aber daß Äil« liglcitögrüudc dafür sprechen. Der Ausschuß theile wohl diese Ausicht. Professor Herbst habe diese Vil-liglcilörücksichtcu besonders betont nud die Regierung glaubte, daß als Ucbcrgang wenigstens zwei Jahre die Hälfte dcr Steuern nachzusehen, dcr AnSschuß glaubte, daß 8 Iahrc lang auf dic Grnndsttucr uud Gcbäudcstcucr zn verzichten wärc. Es dürfe nicht wnndcrn, daß er cin Stcurrgcsctz vertrete, es tommcn aber dabei wesentliche Fragen zur Austragung, welche in das Nessort des StaalS-ministcriums gehören. In das Mcritorischc dcr Frage ciugchcud, sagt dcr Minister: Dcr Familie Zcdtwitz stehe das Recht auf eine Entschädigung dcr Aufhebung dcr Stcucrfrcihcit im Falle dcr Aufiösuug des Lehens-bandcö vertragsmäßig zn und geht dann in eine Besprechung dcr Verhältnisse uud Beziehungen dcs Ascher Lehens zur böhmischen Krone cin. Er bclämpft jnridisch nud sachlich dic Ansichten dcS Abg. Mcndc. Was die imperative Auflösung dcs LchcuSbandcs betrifft, thcilc cr, von dcm Standpunkte dcr Negiernng ausgehend, vollkommen die laut gewordenen Bedeuten betreffs dcr Kompetenz dcS weiteren NeichSratheS. Im Iahrc 1862 crlmmte man in der Aufhebung des 493 Lehensbandes einen Gegenstand des engern Reichs« ralhcs. Er befürworte die Frage der Entschädigungen aus dem Gesetze ganz wegzulassen. Wenn die Grafen Zcdtwitz dann vor dem Ansträgalgcrichtc ihre Ansprüche für den Fall der faknllativcn Auflösung des Lehcnsbandes geltend machen, werde die Regierung dem keine Schwierigkeiten entgegenstellen. Redner widerlegt die Bedenken, welche gegen eine Austrägalinstanz laut werden und sagt, er finde es wohl begreiflich, daß man die Sache lieber durchschneiden als sich auf längere Verhandlungen einlassen wolle. Er gebe zn, daß die Bedenken einige Bcrech-tigung haben und er erkläre, die Regierung sei bereit, ihre Zustimmung zn geben, wenn ein Weg gefunden würde, der die Sache ans kürzerem Wege austrägt nnd dem Rechte nicht zn nahe tritt. Im weiteren Verlaufe schildert Redner die Streitigkeiten zwischen den Grafen Zcdtwitz und ihren ehemaligen Unterthanen ans Anlaß der Grundcnllastung, in Folge wcl-cher diese Unterthanen den Grafen Zcdtwitz jede Abgabe verweigerten. Die Gruudcutlastuugsbchördc habe im Jahre 1853 ausgesprochen, daß die Ascher Grundholden nicht Vasallen der Grundhcrrcn seien. Die Organe der Orundcntlaslung hatten das Recht nbcr dieses Verhältniß abzusprechen. Gegen dieses Erkenntniß habe die Familie Zcdtwitz rclurrirt. Darauf wurde entschieden, daß es der Familie Zcdlwitz freistehe, nach §. 129 der Grnndentlastungsvorschriftcn den Rechtsweg zn betreten. Die Familie Zedtwitz hat diesen Weg nicht betreten, woraus hervorgeht, daß die Unterthanen nach den Vorschriften der Grnnd-cntlastnngsnormcn zu behandeln blieben. Die Grund-holden waren damit zufrieden. Wenn diese Angelegenheit anch nicht speziell dem Ministerium zur Entscheidung kam, weil eben die Rekurse unterblieben, so seien doch ähnliche Fälle dem Ministerium znr Entscheidung vorgelegen, in welchen den Rekursen leine Folge gegeben wurde. Es wurde entschieden, daß sämmtliche derartige Gicbigtciten in die Gruudcutlastnng gehören. Wäre der Ascher Rekurs auch ins Ministerium gelangt, so wäre gewiß nur eine derartige Entscheidung erfolgt. Die Familie Zedtwitz hat ein Majestätsgesuch eingebracht, die Angelegenheit wurde der sorgfältigsten Prüfung unterzogen uud entschieden, daß der Vorgang der Laudesbchördc vollkommen korrekt war. Der Rcchtsstaudpunkt sci uun dcr, daß zwischen der Familie Zcdtwitz und den Ascher Insassen cm ^chcns« Verhältniß faltisch nicht bestehe. Alle, welche dic Steuerfreiheit aus Anlaß des LchcuSverlMnisscS dc< duziren, werden zngcbcn, daß eigentlich mit 1. November 1853, wo das Grlmdcutlastnngscrkcnntlliß in Kraft trat und entschieden wurde, dic Grundholdcn seien keine Vasallen, auch die Steuerfreiheit für sic hätte aufhören sollen. Schon daraus gehe hervor, daß die Grundholdcn kein Recht auf Eutschäoiguug hätten. Wenn man die Ailligkeitsgründc in's Angc faßt, so wolle cr wohl zugeben, daß das, was die Regierungsvorlage vorschlägt, nicht das allein Zn-lässige sei, aber dcr Antrag des Ausschusses sci cut-weder für die Grundherren zu wcuig odcr für dcu Grundholdcn zn uicl. Redner beleuchtet die Folgen der Grundentlastung auf die Ascher Verhältnisse uud sagt, cr habe alles das angeführt, um die Bcmcrkuugcu, als würde dcu Ascher Insassen ein großcs Unrecht zugefügt, auf das rechte Maß zurückzuführcu. Dcr Minister widerlegt ciuigc Bemerkungen des Grafen Belcrcdi und fagt, er müsse, nachdem cr das Recht dcr Ascher Grund-insasscn angefochten, desto stärker die Villigkcitsgrüudc betonen, wclchc für eine ihnen zu gewährende Entschädigung sprechen. Dic Ascher seien seit der Grund-eutlustung von ihren Herren stärker belastet worden, ferner müsse man bedenken, welchen Einfluß es auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Insassen hat, aus dcr Steuerfreiheit in die Leisluug dcr so hohe» Steuer plötzlich einzutreten. Dcr Minister crtlärt im Namen der Regierung, daß das Ministerium es auf sich nehmen werde, bei Sr. Majestät zu befürworten, in dem Punkte etwas weiter zu gchcn, als der betreffende Paragraph dcr Regierungsvorlage, dcr nur auf zwei Jahre dic Hälfte dcr direkten Stcucru uachläßt. Wcuu es nämlich rücksichtlich der Grafeu Zcdtwitz bei der Eutschädignugsausmittluug nach dcr Rcgicruugs-Vorlage vcrblcibcu würde, danu würde dic Regierung bereit sein, den Andeutungen ocS Grafen Äelcrcdi sich anzuschließen uud den Gruudholdcn die Hälfte der Steuer bis zum Jahre 187(1 nachzusehen. Würde mau aber von dem Prinzipe dcr besonderen, im Ent-schcidungswegc anSzumittclndcu Entschädigung den Grafen Zcdtwitz gegenüber abgehen und sich damit bcgnügcu, dcu Grafen Zcdtwitz als Eutschädiguug noch dic Steuerfreiheit durch volle acht Jahre zu belassen, dann wäre das Ministerium gcucigt, darauf einzugehen, daß den Grundholdcn bis zu dem nämlichen Tcrminc dic halbe Steuerfreiheit von sämmtlichen, direkten Stcncrn gewährt würde. Redner wendet sich noch gegen den Antrag Rygcr's, welcher das Recht auf Entschädigung gänzlich ncgirc nnd empfiehlt die Annahme der Negie-ruugSvorlagc sammt den eben erwähnten Modalitäten. ES wird zur Spczialdcbatte geschritten. Artikel 1 soll nach dem Ausschußantragc lauten: „Die im Ascher Gebiete des Königreiches Vöhmtn bestehende Steuerfreiheit wird bezüglich dcr Grund-nnd Gebändcstcucr mit 1. Jänner 1874, bezüglich aller audcrn Steuern nud Abgaben mit 1. Jänner 1866 aufgehoben. Von diesem Zeitpunkte au ist die Umlage dcr Steuern uud Abgabcu iu dem gedachten Gcbictc nach demselben Ausmaße, wie in den an-dcrcn ^andcbthcilcn dcS Königreichs Böhmen durchzuführen. Abg. Berger weist darauf hm, daß in dieser Frage dcr Satz gcltc: „c Gesellschaft vor dem Schloße sich wieder zusammen gcfnndcn, begaben sich zwci Herren vom Vorstände zu Ihrer Durchlaucht, dcr Fürstin Windischgrätz, wclchc auf schriftlichem Wcgc von dcr Ankunft so zahlreicher Gäste nntcrrichtct wordcn war, und wclchc in freundlichster Weise dic Bcsichti-guug dcs Schlosses gestattet hatte, nm hochdicsclbc im Namen dcr Sänger zu begrüßen. Dic Aufnahme wclchc von Seite der fürstlichen Familie erfolgte, war die herzgewinnendste, freundlichste von dcr Welt; Jedermann war entzückt davon. Die hohen Herrschaften, Ihrc Durchlauchten dic Fürstin Wiudisch-grätz, Fürstin Schönburg, Fürst Hugo Windischgrätz :c. begaben sich in daö Zimmer, wo Valvasor einst gewohnt, wo cr gearbeitet, nnd empfingen hier Huld-voll die gcfammtcn Gäste, dcrcn freilich zu vicl wa« rcn, um iu dcm klcincn Zimmer Platz zu finden. Anf cincm Tische lag „dic Ehrc dcs Hcrzogthnms Kram" nnd zwar jene Seite des ersten Bandes auf-geschlagen, wo des Verfassers Bild sich befindet. Es ereignete sich nnn hier ein feierlicher, rührender Moment; der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft brachte dcm Maunc, auf wclchcu jcdec Kraiucr stolz sein kann, cine Ovation, die wir als den Zweck dcS Säugcrauöftugcs bezeichnen möchten/ nnd die in der Wcisc, wic sie dargebracht wurde, eine tief ergreifende war. Herr KomitatSionnnisfär Viktor v. Raab trat vor nnd hielt cinc Ansprache an die Sänger und Anwesende, in welcher cr cS als Ausgabe dcr Sänger hinstellte, nicht nur dcr "cbe' °cr Sehnsucht und dcr Trauer, sondern auck d""/"Uymc nnd dcr Ehrc Tönc zn weihen; dieser Ausgavc ^Ule hcnte nachgekommen wcrdcn, '"dem m diesen gc-weihten Räumen dcs licrühmtcstcn KramcrS, des Kriegers, Staatsmanns u.'d vor Allem des Topo-praphcu uud GcschiclMchrcilicrs ^alvasor gedacht und scinem Andenken cin Zcichcn der Erinnerung geweiht werde Hierauf wurde cm großer Lorberkranz mit wciß-rothcu Bcmdcru, auf wclchc die Worte gedruckt waren: „Dem Andenken Valvasors, des großcn Topo- 493 zu verschließen und andere angemessen erscheinende Schrille zur Wahrnehmung der nationalen Sonuc-rainctüt zu thun. Eine andere Prollamalion des Präsidenten kündigt die Wicdcranfrichtuug der gcsctz« mäßigen Autorität und drr lonstitulioucllcn rcpublita-Nischen Staatsform in Virgiuicn an »nd betraut den Gouverneur Picrpoint mit der Staatscxctntivc, mäh» rend sic alle nnter der Ncbcllcnhcrrschaft geschehenen öffentlichen Alte und gefaßten Beschlüsse für nichtig erklärt. Der KricgMiinistcr hat Befehl gegeben, alle Kriegsgefangenen, welche leinen höheren Rang als den eines Obersten bekleiden und uor dem Falle Rich-lnonds ihre Bereitwilligkeit den Eid der Treue zu leisten erklärt haben, unverzüglich anf freien Fuß zn sehen; denselben soll nach Abnahme dcs Eidcs unentgeltliche Beförderung in die Heimat geboten werden. Ferner hat Herr Stanlon die sofortige Entlassung aller Freiwilligen der Kavallcric angeordnet, deren Dienstzeit uor dem 1. Oktober d. I. abläuft. General Halleck macht bekannt, daß solche innerhalb seines Departements, die nach dem 20. Mai sich der Autorität der Bundesregierung noch widersetzen, als Geächtete nnd Banditen zn behandeln sein würden. Den Einwohnern von Nord. Mai. Vom k. l. Handelsministerium ist folgende Verordnung erschienen: Die Korrespondenz dcr Zen» lral'Lcitnng dcs crstcu allgcmcincn Beamten-Vereines dcr östcrr. Monarchie in Wien und dcr Lolal-AuS-schüssc desselben in den Krouländeru mit l. f. Be» hördcn und Acmtcrn ist bei dcr Auf- und Abgabe portofrei zu behandeln, wenn die betreffenden Sen» dungcn mit dcm Vereins- vczichungswcisc AmlSsiegel verschlossen uud mit dcr Bezeichnung „in Beamten-Vcrcins-Augclcgcnheitcn" versehen sind. Vermischte Nachrichten. Baron Rothschild hat sich in London cin ncucs Hotel bauen lassen, von dessen fabelhafter Pracht Wunderdinge erzählt werben. DaS Merkwürdigste an diesem Bau ist das Treppengeländer, daS auS massivem Golde besteht und einen ungeheueren Werth repräseutirt — ja wohl einen Geldwcrth, aber leinen Kunslwcrlh. Wenn man bisher in dcn Palästen von Vcncdig, Rom, Paris und Wicn die kostbaren Treppen und namentlich die herrlichen Geländer a»,S Mar-mor oder Eiscn als Mcistcrwerlc dcs Geschmackes nnd dcr Eleganz bewunderte, will Aaren Rothschild m dcm Beschauer eine ncue Art dcs Erstaunens an-rcgcn, d,c mit dcr Anbetung dcS goldcuen Kalbes stammverwandt ist. Jedenfalls muß mau aber die Selbstüberwindung bewundern, die es einen Roth-schild gekostet haben mag, cin so riesiges Kapital u„. graphcn nnd Geschichtschreiber Krams, die Sänger dcr philharmonischen Gesellschaft in Laibach" anf das Bildniß Valvasors niedergelegt. Nachdem Herr v. Raab dcr dnrchlanchtigcn Fürstin dafür gedankt, daß dcro Güte diesen Akt dankbarer Anerkennung ermöglicht hatte, erwiederte dic hohe Frau iu huldvollster Wcisc, wic schr sic sich über diesen Vorgang gefreut habe nud wic schr sic bcdaucrc, daß Scinc Durchlaucht dcr Fürst nicht zugcgcn sci, nm demselben veizuwohncu. Anch später noch einmal änßcttc die durchlauchtige Fran, wic schr sie dicscr Akt dcr Pietät überrascht, wic schr daö feine, taktvolle Bcnchmm der Gesellschaft ihr gefallen habc. Die hohen Herrschaften verliehen nach dargebrachter Ovation das Valvasor-Zimmer und gestatteten dcr ^'"lschaft den Zutritt in allc Ränmc, von wclchcr kriauvmß auch i„ der artigsten Wcisc Gcbranch gc-'^ ^/"?/c^"l ^sonderen Nnnsch dcr fürstlichen Durchlaucht schrieben die Anwesenden ihrc Namcn auf emcn^Bogcn, den die hohc Fran znr Erinncrnng anf-bewahren zn wollen erklärte. Mittlerweile waren in dem Hofe des SchlosfcS Stühle für dic Damen aufgestellt worden, von dcr Dienerschaft wurdcu Erfrischungen grrricht uud dic Fänger sangen mchrcrc Ehörc, welche von den hohen Acn'schaslcn mit großem Bcifallc angehört wnrdcu. "a kam plötzlich Dr. KccSbachcr mit dcr frcudi. Ml Nachricht, dic durchlauchtigste Frau Fürstin )abe rbcn versprochen znr Erinnerung au den hcn-llgen schöucn Tag ciu prächtiges Fahncnband anfer-? ^Äv" ^" '"°llcn und es dcm Vcrciuc zu wid-"»en. ^lcsc außerordentliche Gütc und wahrhaft fürstliche Guadc wurdc vou den Sängern mit nncnd» lichcm Inbcl ucruomincn nud eiu kräftiges Hoch ertönte der hohen Fran. Mittag war indcß vorüber nud mau rüslctc sich znn, Aufbruch. Noch einmal erscholl daS Motto dcs Vcrcins, noch cin herzlich gemeintes, dankbares Hoch ertönte dcr hohen Bcsitzcriu dcs Schlosses, daun zog die Gesellschaft wieder thalabwärts über St. Martin znr Schicßstättc, wo daö Mittagmahl bcrcitct war. Es gibt kciu Licht ohuc Schatten, uud so war auch dic Schattculosigkcit des Platzes, wo das gemeinschaftliche Esscu stattfaud, dcr ciuzigc Schatten, wclchcr auf dcm fchöncn Tage lag. Das eklatante Wcttcrglnck dcö VcrcinS wurdc von Mauchcm, dcr während dcs Esscns gar zu schr dcr Souuc cxftonirl war, vielleicht verwünscht, man hätte selbst cincn Sprühregen mit Wou»c begrüßt; allein di^ Sonnc spcndctc fort und fort ihrc hcißcn Strahlen. Man half fich, so gut cs ging, mit anfgcspnnntcu Rcgcn-schirmen,, odcr inan flüchtete mit dcm Vratcu ucbst Salat in's Gebüsch — daö that dcr Gemüthlichkeit keinen Eintrag, nur giug das Gepräge dcr Gcmcin schaftlichkcit verloren, die Sondcrintcrcssen siegten und — dabei blicb anch manche Tischrede uugchaltcu, worüber Viclc gar nicht nngchnllcn scin sollcn. Wnrdc doch später zwischen dcu Gcsangsvorträgcn gcnng gc^ toastet. Da gab cs Hoch'S anf dic Bewohner, anf dic Schntzcn, auf dic Damm Littai'ö, ausgebracht von ^aibachcrn, worauf wieder Littaicr mit Hoch's auf dic Gäste antworteten. Anch cinc Dame ans ^aibach trat auf und crwicdcrlc dcu anf dic Damcn ^aibach's ausgebrachten Toast mit einigen bcgcistcrlcu Worten. Als dcr Herr Dechant Burger erschien, wnrdc cr von Herrn Landcsrath Dr. Schöppl mit cincm Hoch begrüßt, das dcr hochwnroigc Herr auf daS Frcnndlichstc erwiederte. Die Unterhaltung wurde immcr hcilcrcr, als auch Herr Laililin auftrat und cinigc humoristische Deklamationen zum Bcstcn gab. Dic Ehörc uud Quartette, die Festreden und Hoch's fanden bci dcm anwcfcndcn Pnblilnm dcn größten Beifall. „Zu früh!" — hörte man anSrnfcn, als das Zcichcn zum Anfbrnch gcgcbcn wurde. Man mußte zur Bahn, um dcn Zng nicht zu versäumen. Der Abschied war cin vcwcgtcr, man trennte sich ungern, dcnn man hattc sich ja so vicl zu daulcn. Daß der Tag sich zn cincm so angenehmen gestaltete, ist znm großen Theil das Verdienst dcr Herren BczirkSvor-stchcr M 0 rdax, Stcucrcinnchmcr Elsucr, Grund-bnchsführcr Nauuichcr, Obcrschützcumcistcr Noth, Notar ElSucr, Iugcnicnr Gciöh 0 fcr, und wir qlaubcu nur dcn Gefühlen dcr ^aibachcr Thcilnchmer Ansdrnck zn vcrlcihcn, wcnn wir dcn genannten Herren unscrn besten Dank aussprccheu. Dic Rückfahrt geschah untcr dcm Eindrucke deS so angenehm vcrlcbtcn TageS, in heiterster Vaune. Da cS noch früh an dcr Zeit war, so besuchte die Mehrzahl dcn Easino-Gartcn, wo cinc Soiree stall« fand, und erzählte hier den Bekannten von dcu Genüssen dcs Tages. Da wnrdc dcnn von Vielen bedauert, an dcr Fahrt nichl thcilgenommcn zu haben, und dcr Wunsch ausgesprochen, es möge recht dald cin derartiger Ausflug wieder veranstaltet werden 494 bemltzt, ja abnützen zu lassen. In Rom cxistirt ciuc steinerne Statne dcS heil. Petrus, und trotz der Härte des Stoffes ist" ein Fuß des Apostels beinahe weg-! geküßt. Nun, die Hand ist rauher als die Lippe, und in einer gegebenen Zeit wird das weichere Metall dcS Geländers unter deu Fingern ,'schwinden müssen. Aber was kümmert das den Krösus! DaS Geländer kostet ungeheuere Suininen und dc>ö impo« j nirt nach den Begriffen des edlen Banquiers mehr, als Kunst und Poesie. Man erinnert sich unwill« kührlich an eine Anekdote, dessen Schauplatz ebenfalls cin Nothschild'sches Palais ist. Es wachim Schlosse Ferricres, unweit Paris. Der prunklicbcnde Besitzer hatte eine zahlreiche, vornehme Tischgcnosscnschaft um sich versammelt, die er nach aufgehobener Tafel in den Garten führte, um Florcns seltene Schätze den staunenden Blicken zu zeigen. Als die Bewunderung den höchsten Gipfel erreicht, schmunzelte der Baron und sagte: Jetzt werde ich Ihnen eine Pflanze zeigen, dic 40.000 Fr. kostet! — — Am 15. d. M. wurde vom Schwurgerichte in Posen der 23jährige Pole Nowak als Hüngcgcn^ darm zum Tode vcrurthcilt. Derselbe hat nämlich im vorigen Jahre das abscheuliche Verbrechen verübt, einen 12jährigcn Knaben am nächsten Baum aufzuknüpfen, weil er einer prcnßischcn Patrouille auf ihr Befragen den Weg zeigte, den ein Insurgentcnhaufcn eingeschlagen hatte. Neueste Nachrichten nnd MeleWUtme. Original - Telegramme. Wien, 3O. Mai. Se. Majestät der Kaiser ist sammt Familie nach Ischl ab« «zereist. Das Herrenhans hat den Handclsver« trass mit allen ssea.cn 4 Stimmen angenommen. Paris, 3«. Mai. Marschall Massnan ist heute ssestorben. Krakau, 28. Mm. (W. Chr.) In Sokolow (Podlachicn) wurden der berühmte Insurgcntcuchcf Pater Stanislaus Brzoska und sein Diener Franz Wilczynski gehenkt. Frankfurt, 28. Mai. (N. Fr. Pr.) AuS Brüssel wird die Nachricht von Inarcz'schcn Werbungen mit dem Bemerken gemeldet, daS belgische Zivilgesetzbuch gestatte solche Werbungen. Hamburss, 28. Mai. (W. Chr.) Preußische Forderung wegen Einberufung der 1854cr Stände wird in den Hcrzogthümcrn pcrhorrcscirt, weil diese leine legale Giltigkeit mehr haben. Kiel, 28. Mai. (W. Chr.) Der Herzog ist bc< reit, die Militär-Konvention mit Preußen, ähnlich wie die Koburg'schc, jedoch nnanftöslich, abzuschließen. Turin, 27. Mai. (W. Chr.) Die Altiouöpartci macht den Prinzen Odo für das Zustandekommen der italicnisch>römischcn Vereinbarung verantwortlich. Paris, 28. Mai. (W. Chr.) Der Bericht Mon-tholon's auS Washington hat hier verstimmt. Johnson hat oi« Anerkennung Mexikos selbst im Falle der Zurückziehung der französische»! Truppen abgelehnt. Paris, 28. Mai. (N. Fr. Pr.) Prinz Napoleon begibt sich auf seine Villa am Gcnfcrscc; die Kaiserin nahm seine Demission nicht an und wird dem Kaiser hierüber berichten. Brüssel, 28. Mai. (N. Fr. Pr.) Ans Mexiko wird gemeldet: Die Iuaristcn haben die belgische Legion überfallen und 300 Mann und 5 Offiziere gefangen oder gctödtct. London, 27. Mai. (W. Chr.) Die Verhandlungen zwischen England und Frankreich wegen soli-darischcn Eintretens für Mexiko uud Canada sind wieder anfgcnommcn worden. Die Anwesenheit des Herzogs von Brabant steht damit in Verbindung. Markt- un> Geschäftsbericht. Krainburg, 29. Mai. Anf dem heutigen Markte sind erschienen: 60 Wagen mit Getreide. (Wochcnmarkt. Preisc.) Weizen pr. Mctzen fi. 4.10; Korn fl. 2.90; Gerste fl. -.-; Hafer fl. 1.80; Halbfrncht st. —.—; Heiden fl. 2.70; Hirse ' fl. 3.20; Kuknrutz fi. 2.70; Erdäpfel fi. —.- ; Linsen fi. —.—; Erbsen fl. —.—; Fisolen fi. 3.20; Rindsschmalz pr. Pfund lr. 45; Schweineschmalz kr. 40; Speck, frisch lr. 33, dctto geräuchert kr. 43; Butter kr. 30; Eier pr. Stück kr. 1^; Milch pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfund kr. 18; Kalbfleisch lr. 18; Schweinefleisch kr. 20; Schöpsenfleisch lr. —; Hahn« del pr. Stück kr. 25; Tanbcn kr. 10; Heu pr. Ztr. fi. 1.60, Stroh fl. 1.— ; Holz hartes, pr. Klafter fi. 5.10, dctto weiches, fl. 3.50; Wein, weißer, pr. Eimer fl. 7. Auszug au5 dlM ProloklM der Menllichlm 5'lMH tm„H zcptionSäintcr ciugcscudct wcrdcn möge. Nach einiger Dcbattc wird bcschlosscn, dicßfalls dic Zuschrift an dic t. k. Fiuanz Direktion für Krain n,it dcm Ersuchcn zu erlassen, daß allnionatlich dic cingcholicnc .^anlnicr Uiulagc von Scitc dcr Pcrzcvtionsämtcr llumittclbar an dic Kamlncrkassa zugleich mit ciucm Mmiats-Auowcisc übcr dic rückstäildigcn Äctwgc dcr Kammcr-Umlligc und dic Namcn dcr Riickställdlcr cingcscndct wcrdcu. 2. Bcrathnug einer ^iotc dcs train, ^andcs-Ansschusscö ddo. ll>. Februar l. I., Z. .'lO6.'i, wo nlit in Äczng auf die Ausführung dcr projctlirtcn Eiscnbahnlinicn in Krain um Hiitthcilung crsncht wird, ob dic Kanliucr nicht geneigt wärc, inl Verein mit dcm Vandcs'Ansschussc dahin zu wirtcn, daß dic Inangriffnahme dcs Vaucs ehestens rcalisirt wcrdc, und daß vor Allcin cin Eoniit6 von Sachverständigen erwählt wcrdc, wclchcr dcn Gcgcllstand dcr Frage in Erwägung zu zichcu hätte. ad 2. Bci dcr hicrübcr crstandcncn Dcbattc, an ivclchcr dcr Hcrr Vorsitzende nnd die Hcrrcn Kam-mcrräthc Horat, Plciwciß und ^aßuit thcilnahmcn, wird vor Ällcm ausgesprochen, daß dcm ^andcs Ans» schnssc nbcr dic bisherige Thätigtcit dcr Kammer in dicscm Gegenstände cinc Mittheilung gemacht, uud dicsc Zuschrift dcö ^andcs-Ausschnsscs dcin in dicscm Gcgcu'standc bereits bestellten Eomit^ zur weiteren Er-lcdigung '^ugcwicscn wcrdc; endlich wuroc beschlossen, dcm LaudcS-Ausschussc milznlhcilcn, daß dic Kammer nicht crmaua,cln wcrdc, dcn ^andcs-Ausschnß von dcn Eomitl^Sitznugcn in Kenntniß zn setzen, damit dcr sclbc, scincm freundlichen Ancrbictcn gcmäß, durch Ab-geordnete in dicscn Eomit6-Sitzungcn mitwirl'cn tönnc. 3. Vcrathuug über dic Zuschrift dcr l. l. Lau-dcsbchördc für Krain, womit das Gesuch dcr Ortschaft Großlaschitz nm dic Konzcssionirung cincö Wochcnmarttcs znr Acußcrnng zngcfcrtigt wnrdc. :u) .^ Äiachdcm vom Sctrctärdie oicßfälligcu Schriftstücke vorgclcscn wurden, stellt Hcrr K.-N/ Horak in Erwägung, als wcdcr in industrieller noch kommcrzicllcr oder landwirthschaftlicher Beziehung cin Wochculuartt in Großlaschitz gcbotcn crschcint nnd dic viclcn Märltc auf dcm flachen Vandc cinc Dcmora-lisiruna. dcr Bevölkerung hcrbciführcu, dcn Antrag anf Abweisung dcr Gcsnchstcllcr, gcmäß wclchcni An-tragc ciuhcllig bcschlosscn wurdc das Gutachtcu an dic k. t. ^andcsbchürdc zu erstatten. 4. Berathung nbcr dic Beschwerde eines hiesigen Handelsmannes, bctrcffcnd dic von Scitc dcr t. l. Stcncrbchürdc dcmsclbcn, sowie im Allgcmcincn dcn ^aibachcr Geschäftsleuten zu hoch bemessenen Einlom-mcnstcucr. u<1 4. Hcrr K.-N. Plciwciß ergreift das Wort und bemerkt, es sei cinc bekannte Sache, daß wir in Oesterreich mit Stcucru gcseguct siud. — Keine Steuer erzeuge soviel Unwillen, als wie die Eiukommcnstcncr, weil sic meistens nach dcm Gutdünken dcr Bcmcsscnden cingcholicn wird. Wenn anch dcr Stcucrpftichtige gewissenhaft sein Einkommen bckcnnt, wird er dennoch vor dic Steuerbehörde vor« gcrnfcn, nnd es wird ihm vorgeworfen, daß er zu wcnia, zahle. Dcr Steuerpflichtige endlich ermüdet, qibt nach, nnd zahlt. — Redner glaubt nicht, daß dicß in dcr Absicht dcr h. Rcqicrnng liege, sondern daß vklmchr das Vorgehen einzelner stcucrbcmcsscndcr Behörden unrichtig sci. Nachdem in diesem Gegenstände zwischen dcn, Herrn l. f. Kommissär und dcm Hcrrn K.-N. Plciwciß cinc Diskussion stattfaud, fragt Herr K.-R. H or at dcn Hcrrn Sclrctär als Ncchtsmaun, ob dieser Gcgcnstand, wic cr von Scitc des Hcrrn Beschwerde führcrs allgcrcgt nmrdc, im Ncssort dcr Kammer liege? Herr K.-3t. Horat meint, daß das Haudclstammcr-Gcsctz dicßfalls tcincn Anhaltspnnkt bktc. Dcr Sekretär Dr. Uranitsch erklärt, cr fühle sich nicht bcrufcn, in dcr Kammer cm Gcsctz zn intcr-prctircn, indcm dicß Sache dcs Hcrrn l. f. Kommissärs sein dürfte, stellt jedoch die Verhältnisse der Stcucrbcmcssuug dar, nnd wcisct dahin, daß bcrcits ^ vor cinigcn Jahren cinc Knmnlativ - Einlage hiesiger « Handclslcutc, bctrcffcud ihrc Bcschlvcrdc über dic Art ! uud Wcisc dcr Stcucrbcmcssuug Seitens dcr hiesigen > k. k. Stcner-Landcs-K'ommission in dcr Kammer znr I Bcrathnus, tani, und daß dicßfalls bereits in Entschiede > vorliegen. « Hcrr K.-N. Horat stellt dcn Antrag, daß Gc> « snchslcllcr, da dcr Gcgcnstand nicht znr Kompetenz ! dcr Handclslammcr gehört, rückgcwiescn wcrdc. Nachdcm noch von Scile dcs Hcrrn Stalihal tcrciralhcs dicsc Ansicht ausgcsprochcn, N'urdc dcr Antrag dcs Hcrrn K.-R. Horat angenommen. Separatanträste: 1. Hcrr K. N. Drco beantragt das Einschreiten dcr Kammcr, daß dcn Mühlcnbcsitzcrn von Kmin jcnc Bciiiilistiqunq dcr Frachtcrmäßignng für Mhl nach Tricst gewährt wcrdc, wclchc Frachtcrmnsn'!^"'!i dic Südbahn Gesellschaft in ncucstcr Zeit dc» Hillhlc» bcsitzcru von Pcst nnd Ofcn dadnrch ertheilte, dG dcv 7n'achtsa^ für Mcht nach Tricst pcr Zcntner UU0 Älcilc aus l lr. hcrad^cschl »unrdc, >v«l)rc„d dcr ssracht» sntz von Äichl aus Krain nach Tricst mit 1.« lr. bcstcht. ii,ä 1. Dieser Antrag wurdc nach kurzer Dc-bcitte einhellig angcnonnncn. 2. Herr K. N. Horat frägt' dcn Sekretär, ob an die Kammer nicht cine Zuschrift dcs Hcrrn Grafen Mcran, Präsidenten dcs Ausstcllnugs Eumil'Vs in Graz, bczüsilich dcr in Graz für das Jahr 1tt projcttirtcn Ausstellung gclnllgt sci. :ul 2. Dicsc Zuschrift, wclchc am hcntigcn Siz^ zungstagc an dic Kammcr gclangtc, wird voui Sekretär gclcscn und dic Bcrathnug hicrübcr, uach Antrag dcs ftcrrn K.-R. Horat, au dic nächste Tagesordnung gestellt. 3. Dcr Hcrr Vorsitzende bemerkt, es sci in dcr ^aibachcr Zeitung gestanden, daß die letzte Kammcrsitzung aus Ursache dcs hcftigcn Unwohlseins dcs Hcrrn Präsidenten nnlcrbrochcn wcrdcn mußte. Diese Nachricht der Laibachcr Zcituug sci un^ richtig, nnd dicßfallö cinc Bcrichtiguug zn veranlassen. :;ä Z. Nach Antrag des Hcrrn K.-R. Plciwciß wird dcm Kammcr - Bnrcan aufgetragen, dic Berichtigung dahin zn veranlassen, daß dic lctztc Kam mcrsitzuns, nicht wegen Unwohlsein dcs Hcrrn Präsidenten, sondern wegen vorgerückter Zcit vertagt wnrdc. 4. Hcrr K.-N. Plciwciß bemerkt, es habe ihn Hcrr Handelsmann Josef Karingcr, wclchcr die Rechnung über dcn HandlnngS'Schnlfond ordcnt^ lich lcgtc, crsncht, daß von Scitc dcr Kammcr jene Hcrrcn bestimmt wcrdcn mögen, an wclchc dic Gelder, Wcrlhpafticr, Kasscschlnfscl und Bücher übergeben wcrd^ sollen. na 4. Es wird einhellig beschlossen, daß A Gelder, Werthpapicrc und Büchcr an Hcrrn 5M' Plciwciß, und dic Kasscschlüsscl an das Kammcr'P^ sidinin zn übergeben scicn, nnd daß sogleich ''"> Ucbcrgnbc dicscr Effekten dcm Hcrrn Ka".'«"- "^ Absolutorium zn ertheilen ist. Sonach wurdc dic Sitzung acschlossc"-Handels- und Gewcrdckammcr sin Kram. Laibach am !2. Mai 1""5. alü ^lllsitzcildcr. Sclttlär. Verantwortlicher Redakteur: Issnaz v. Kleiulnayr. Druck uud Verlag von Issuaz v. Kleiumayr st ^c'dor Vautberg in Laibach. Hiezu ein Vogeu Amts- und Illtelligettzblatt.