Prikm,«er,tt»»S - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 30 „ «lertrltihrig . 2 . 10 „ Monatlich . . . - „ 70 „ Mit der Post Ganzjährig.................12 fl. Halbjährig..................6 „ «rrtrljährig................8 „ Kür Zustellung in» Hau» viertelt. 26 kr., wonatl. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Redaktion: Bahnhofgaffe Nr. Ib. TJ Lagblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. «r-rditions- * Inserate»-«nrean: «ongreßplatz Nr. 2 (Buch. Handlung von Jg. v. Klein-mayr & geb. Bamberg.) 3»fertt«i»tireife: Für die einspaltige 4 ft , bei wiederholter «in schaltung L 3 kr. Anzeigen bi» 6 geilen 20. ;<< Bei größeren Inseraten und/^Ä Öfterer Einschaltung entfpre, ( S chender Rabatt. v^7. Kür complieierten Satz btfen*^~‘ dere Bergütnng. Nr. 135. Freitag, 15. Juni 1877. - Morgen: 5Batno V. 10. Jahrgang. Der Nothsland im Lande Krain. Der Abgeordnete Pfeifer ergriff im eigenen und im Namen seiner Gesinnungsgenossen im Ab-«eordnetenhause das Wort, um das hohe HauS auf die angeblich in besorgniserregender Weise auf tretende Zunahme der wegen Steuerrück ständen vorkommenden Realexecutionen in Krain aufmerksam zu machen und die Beseitigung dieser abnormen Verhältnisse anzuftreben. Der genannte Abgeordnete stellte den Antrag: „Der Steuerreform-Ausschuß wird beaaftragt, der Beseitigung dieser abnormen Verhältnisse seine Aufmerksamkeit zu wid-men und die zur Hintanhaltung einer weiteren Expropriation des kleinen Grundbesitzes in Krain geeigneten Maßregeln mit Beschleunigung dem hohen Hause vorzuschlagen.» Der Steuerreform-Ausschuß des Abgeordnetenhauses wird Anlaß haben, in die Prüfung der landwirthschaftlichen BetriebSverhLllniffe und in dir Constatierung der Ursache de« Verfalles der steuerunfähig gewordenen Wirtschaften in Krain einzugehen, «ei diesem Geschäfte wird der Steuerreform-AuSschuß mit größter Borficht, Umsich', Sach- und Fachkenntnis, mit Unparteilichkeit und Würdigung aller in Krain obwaltenden Verhältnisse Vorgehen müffen. In jedem Staate, in jedem Lande, in jeder Gemeinde, in jedem Haushalte sollen als oberste Grundsätze festgehalten werden: 1.) nicht mehr auszugeben, als man einnimmt; 2.) mit dem möglichst geringsten Kostenaufwande den möglichst größten Gewinn zu erzielen. Werfen wir einen Blick auf die Art der Bewirtschaftung, die beispielsweise in Böhmen, Mähren und Schlesien beim Groß- und Kleingrundbesitz in Uebung steht. Ein Großgrundbesitzer, der dort einen Grund» complex von 3000 Joch Heckern, Wiesen, Hutweiden und 18,000 Joch Waldungen sein Eigen nennt, zieht nach tatsächlich vorliegenden Verrechnungen aus diesem Besitze ein jährliche« Re inert rägni« von 100.000 fl. bis 120,000 fl. Ein solcher Großgrund-complex ist gewöhnlich mit einer Ehrlichen Grundsteuer von 25,000 fl. (ohne Landes-, Bezirks- und Gemeinde. Umlagen), mit einem Besoldungsetat für Wirthschafts- und Forstbeamte, Maier und Forst-aufsichtslrute u. a. von 25,060 fl., mit einem Gebäude . Erhaltung-- und KulluraufwandS-Etat von 25.000 fl. belastet. Ungeachtet dieser immensen Lasten ist der böhmische, mährische und schlesische Großgrundbesitz denn doch in der angenehmen Lage, den Hausstand der gutsherrlichen, der Beamten- und Diener-Familien, die immensen Arbeiterlöhnungen u. a. Auslagen zu bestreiten, die Grundsteuer famrnt Zuschlägen wird dort in der Regel quartalweise in vorhinein bezahlt. Aufgabe der dortigen leitenden WirthschastS- und Forstbeamten ist eS, dem Grund« und Boden die größtmögliche Rente abzugewinnen, selbst die kleinste Acker-, Wiesen- oder Waldparzelle ertragSfähig zu machen, für den Absatz der Wirth-schaftS- und Forstprodukte die geeigneten Wege auf» zusuchen, die Art der Bewirthschaftung de» land-und forstwirtschaftlichen Besitzes nach den örtlichen Verhältnissen einzurichten, land- und forstwirthschaft-liche Rebengewerbe (Brauereien, Ziegeleien, Zündholz. | fobrifert, Käsereien u. a.) zu errichten. Dem leitenden ! WirthschastS- und Forstbeamten müssen die hiezu noth< wendigen subjektiven Fähigkeiten in eminenter Weise innewohnen, wir finden derlei leitende Beamte dort mit Jahresbesoldungen von 1200 fl. bis 2400 fl. nebst Naturaldeputaten dotiert. Ungeachtet der großen Regie-Auslagen findet der dortige Großgrundbesitzer feine Rechnung, der Großgrundbesitz steigt in der Steuerkraft, im Werthe. Mit gleicher Umsicht, mit gleichem Eifer geht bo:t der Kleingrundbesitz an sein Tagwerk. Eine dort mit 30 Joch Aeckern, 20 Joch Wiesen, 10 Joch Weiden und 25 Joch Wald befristete Realität ist gewöhnlich mit einer Grundsteuer von 150 fl. bis 170 fl. belastet; zur Wirtschaftsführung find 3 Knechte und 2 Mägde erforderlich, der Biehstand zählt gewöhnlich 20 bis 25 Stück Rinder, Borstenvieh nicht gerechnet. Der Erlös für Acker- und Waldprodukte wird z»r Bezahlung der Steuern und Löhnungen verwendet und Aufgabe des Kleingrund-befitzers Ist es, durch Verwerthung alljährlich disponibel gewordener Biehstücke — beispielsweise 3 Paar halbgemästete Ochsen ä 300 fl. — sich den zur Bestreitung des HauShaltt« notwendigen Barfond zu schaffen. Thatsache ist, daß das Arbeit-personale — Maier, Schaffer, Oberknechte, Knechte, Maierin, Mägde und Taglöhnrr — dort eine nur frugale Beköstigung erhält, frühmorgens Milchsuppe, mit. tags Gemüse mit einer Mehlspeise und abend» Einbrennsuppe und Kartoffel, an Sonntagen Rindfleisch und an Feiertagen Kalbs- oder Schweinbratm. >In der rationellen Bewirthschaftung de« Besitz- Feuilleton. Die Erbin von Thorncombe. Roman nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Krankenstein. (Fortsetzung.) 6, «Sprich leiser," sagte Diana, „man könnte dich w. ®06 willst du von mir? Warum bist du ^ erhergekommen in Sir Hugh Redmond» HauS?" ,. ist sonderbar, daß du diese Frage an mich chtest. Hast aufgehört mich zu lieben, Diana?" Die Lippen der jungen Frau bebten vor Zorn. „Ich habe dich nie geliebt!" rief sie auS. „Nie-® Himmel, muß ein Unrecht fortdauernd «straft werden?" stöhnte sie, und ihre leidenfchast-«che junge Stimme bebte vor Schmerz. „Gibt es «inen Frieden — keinen Ausweg?" ... »In dieser Weise begrüßest du also meine Rück-»yr ine Leben?" ries Dalyell vorwurfsvoll. „Nimm »‘ch in Acht. Du hast dich der Bigamie schuldig gemacht — bist du nicht die Frau zweier Männer?" Diana erschrak. .Ich bin Lady Redmond hier," sagte sie. „Ich war nie deine angetraute Gattin. Ich war nie in Wirklichkeit deine Frau. Der Geistliche hat die Function vollzogen, das war alles! Du bist nicht mein Gatte. Ich stoße dich zurück." Ihr Math und ihre Kühnheit setzten Dalhell in Erstaunen. „Bei Gott," dachte er, „sie ist mir fast ge-wachsen!" Er strich sich den Backenbart und sagte leise: „Wagst du auch, zu Sir Hugh mit unserem Trauscheine zu gehen?" Diana antwortete nicht. „Du siehst," sagte Dalyell, „daß ich dein Herr bin. Glaubst du, es läge Sir Redmond etwa» an der Treue und Ehrenhaftigkeit einer Frau, welche auch die Gattin eine» ändern Manne» war?" höhnte er. „Könnte er zärtlich gegen eint Frau und stolz auf sie fein, welche eine Geschichte hat, wie die deinige?" Diana'» Augen öffneten sich weit. „Weiß er diese» andere Geheimnis," fragte sie sich selbst. „Unmöglich !" „Wer bist du!" fuhr Dalyell fort, „daß du mich verhöhnst? Ist nicht dein eigener Vater als Mörder in Australien gehenkt worden?" Das Mädchen wich vor ihm zurück mit einer starren Bläffe in ihren Zügen. „Du weißt das?" flüsterte sie. Dalyell hatte nicht oermuthet, daß Diana die Geschichte kenne, welche Mr. Pauket von MrS. Ryan erfahren hatte — jene Geschichte, welche da» Weib seither vor Dalyell a(» eine Lüge erklärt hatte — aber er hatte beabsichtiget, Diana davon zu verständigen und sie an Mr. Paulct um die Bestätigung derselben zu weisen. Er war hoch erfreut, daß sie ihr schon bekannt war. „Ich muß e» zu meiner {Rechtfertigung sagen," versetzte Diana, „daß ich nie eine Ahnung davon hatte, daß ich nicht Mr». Pauket» rechte» Kind sei, bi« nach meiner Heirat. Dann sagte er e« mir. Hätte ich die Wahrheit gewußt, ich hätte überhaupt niemals geheiratet. Armer Hugh!" Sie hielt einen Augenblick inne und fuhr dann in festerem Tone fort: „Ich muß Sir Hugh die Schande ersparen. Und deshalb warne ich dich, Filipp Ryve, unterstehe standes, in der mäßigen, nur geringen Aufwand erfordernden Beköstigung und in der andauernden, fleißigen Arbeitsleistung des Dienst- und Arbeitspersonales liegt die Ursache, daß der dortige Groß- und Kleingrundbesitzer in der Lage ist, seinen Hausstand aufrecht zu erhalten und die «Steuer» fähigkeit seines Grundbesitze« zu sichern. Die Gebarung verschwenderischer ober liederlicher Land-winhe kann nicht in Erwägung gezogen werden. Sach- und sachkundiger WirihschaftSbetrieb bei ent-sprechender Würdigung aller örtlichen Verhältnisse einerseits und sparsamer Haushalt auf dem Felde und in der Küche andererseits sind die Facloren, die eint Landwirthschaft — ob groß, ob klein — aufrecht und steuerfähig erhallen. Halten wir Umschau in unserem Heimatlande Ära in. Im Lande Ärain befinden sich nur einige wenige große Grundcomplexe, die von rationell gebildeten Vanb« und Forstwirthen geleitet werden. Es gibt eine Unzahl von sogenannten „landtäflichen" Gütern, die einer fach- und fachmännischen Leitung gänzlich entbehren, die angeblich die Auslagen einer rationellen Leitung aufzubringen nicht imstande sind. Wir finden in Krain unzählige mit nur geringem Besitzstände befristete landtäfliche Güter vor, die nach Art der bäuerlichen Güter schablonenmäßig bewirth-schäftet werden. Wir finden landtäfliche GutScom-plexe vor, bei denen von einem Kulturfortschritte auf Acker und Wiese und im Walde nicht die geringste Spur wahrzunehmen ist. Der größte Theil dieser kleineren landtäflichen Güter wird von gewöhnlichen Oderknechten geleitet, die von einer Verbesserung de» Ackerbodens, von einer Fruchtwechsel-wirthschast, vom Klee- und Flachsbau, vom Anbau der Knollen- und Wurzelgewächse, von edleren Vieh-raffen, von einer Kreuzung, von der Jungviehzucht, von einer Wiesenkultur, von einer Bewässerung und Entwässerung derselben, von der Düngerbehandlung, von der Benützung des Viehstandes zur Milch- oder Mastwirthschast keinen Begriff haben. Man trifft im Lande Ärain Landgüter an, bei welchen mit Rücksicht auf das vorhandene Wiesen- und Weideland vierzig Stück Rinder und zwei- bi« dreihundert Stück Schafe gehalten werden könnten, thal-sächlich jedoch nur acht Stück Rinder und nur zwanzig Stück Schafe eingestallt sind. Wir finden in einem Rinderstalle achiundzwanzig Melkkühe vor, und auf die Frage, auf welche Art die Milch verwerlhet werde, wird die Antwort ertheilt, daß die von diesem Melkvieh gewonnene Milch im — eigenen Hause verzehrt werde und von einer Milchverwerthung keine Rede sei.- Wir treffen bei großen und kleinen Grund-complexen in Krain ein Heer von Knechten und weiblichen Dienstboten, deren Erhaltungsauslagen mit den Erträgnissen des Gutes in gar keinem Ver- dich nicht, mit dieser Geschichte zu ihm zu gehen, wenn du mich nicht zum äußersten treiben willst." „Ich beabsichtige nicht, Sir Hugh zu sehen, wenn es vermieden werden kann," sagte Dalyell. «34 bin nicht gekommen, um dich zu bedrohen, Diana. Ich kam, weil ich fühlte, daß ich dich wieder« sehen müsse. Du lebst wie eine Prinzessin, ich bin arm." „Brauchst du Geld?" „Ich bin in großer Roth." „Ich kann dein Stillschweigen also vielleicht «kaufen ?" rief Diana. „Filipp, wenn du mich wirklich noch ein wenig liebst, lo laß' mich in Frieden. Ich bin nicht glücklich hier. Mit zwei schweren Geheimnissen, wie die meinigen, belastet, kann ich nie wieder glücklich werden. Aber ich darf Sir Hugh weder tatsächlich noch in Gedanken ein Unrecht zufügen. Ich darf fein Herz nicht verwunden, noch feinen Stolz beleidigen. Willst du sortgehen, wie du gekommen bist? Willst du versprechen, mein Geheimnis zu bewahren?" Sie lief zu ihrem Schreibpult und nahm ihre Börse heraus — ein Geschenk mit reichem Inhalt, von Mr. Paul« an ihrem Hochzeitstage ihr geschenkt. hältniffe stehen, der Groß- und Kleingrundbesitzer ist nicht imstande, die Auslagen des Haushaltes zu tragen, die landwirtschaftlichen Arbeiter sind verwöhnt. sie verlangen morgen« warme« Frühstück, um 9 Uhr vormittag« zweites Frühstück, mittags drei Speisen (Suppe, Sterz, Gemüse), nachmittags Jausenbrod und abends zwei warme Speisen (Suppe, Hirse oder Grünspeise); in der Anbau-, Schnitt-und Erntezeit darf auf den Tischen der Arbeiter des Groß- und Kleingrundbesitzers der Unterkrainer nicht fehlen, es wird im ausgiebigsten Maße dem heimatlichen Rebensäfte zugesprochen, in keinem ändern Lande erhält der landwirthschastliche Arbeiter so ausgiebige Kost, als in dem verschrieenen „armen" Krain. Weder der Groß- noch der Kleingrundbesitzer in Krain ist bei solch' enormen Regie-AuSlagen imstande, seinem WirthschaslScompl«xe einen Reinertrag abzugewinnen. Einerseits die auf niederer Kultur-stufe stehende Wirthschaftsleitung, andererseits die allzureiche Beköstigung des landwirthschaftlichen Arbeiterpersonales sind Ursache, daß die Landwirtschaften in Krain dem Verfalle nahe gehen und steuer-unfähig werden. Aufgabe der LandwirthschastSgesellschast wäre er, diese Gebrechen und Mißstände den Landwirthen in Krain durch ihre Mitglieder und Filialen vorzuhalten und im Wege der Belehrung zu wirken. Die LandwirthschastSgesellschast in Krain vermeint alles gethan zu haben, wenn sie den ReichSsäckel zu landwirthschaftlichen Zwecken auspreßt und an ihr treuergebene politische Bundesgenossen in ausgiebigem Maße Subventionen vertheilt. Aufgabe der LandwirthschastSgesellschast wäre es, die gewöhn« lick fingierte Daten enthaltende statistische landwirtschaftliche Nachweisung, welche Arbeit aus den Staatssubventionsgeldern jährlich mit 1000 Gulden honoriert wird, einzustellen und an deren Statt ein im populären Stile gehaltene« und im slovenischen Texte aufgelegte« landwirthschastliche« belehrende« Blatt auszugeben. In einem Lande, in welchem der Präsident der LandwirthschastSgesellschast seinen Grund und Boden, angeblich wegen ungenügenden Reinerträge«, veröden läßt; in einem Lande, in welchem die Landwirthschaft au»-Abgang rationell gebildeter leitender Organe einen Reinertrag nicht abwirft; in einem Lande, in welchem landwirthschastliche Realien wegen Steuerrückständen der Executivn preisgegeben werden — thut Belehrung und Aufklärung noth. Die LandwirthschastSgesellschast einerseits hat die heilige Pflicht, die gerügten Mißstände beseitigen zu helfen; andererseits ist es Amtspflicht der Be-zirkShauptmannschasten, bei Eintreibung der Steuer-rück stände nach Ablau f jedes Steuerquartale s mit unparteiischer Strenge vorzugehen und hiedurch das Anwachsen von Steuerrückständen und die Notwendigkeit von Realexecutionen zu verhin- „Hier sind zweihundert Pfund," sagte sie. „Nimm sie. Geh' in ein anderes Land, Filipp —" Er schüttelte seinen Kopf, streckte aber die Hand nach dem Gelbe aus. „Ich will beine Börse nehmen," antwortete er. „Ich will bich verlassen, Diana." Er steckte die Börse zu sich und bewegte sich zur Thur hin. Aus ber Schwelle bliebt er stehen und bemerkte: „Fürchte nicht, daß ich bich verrathe, Diana. Du bist meine Frau, und als solche werde ich dich eher beschützen als preisgeben. Ich werde wiederkommen. Dieses Recht kann mir nicht abgesprochen werden." Er schien unfähig, den Satz zu vollenden. Sich die Augen mit der Hand bedeckend, öffnete er die Thür und stürmte in den Rosengarten hinaus. Sir Hugh, welcher wieder am Fenster stand, sah ihn aus Diana’« Boudoir kommen, und hastig seine Pistole ergreifend, feuerte der junge Barone«, der ihn für einen Räuber hielt, auf Dalyell, der, so schnell er konnte, entfloh Dann stürmte Sir Hugh die Treppe hinab und klopfte laut auf Diana'« Thür! (Fortsetzung folgt.) dem. Der Landwirlh muß namenilich in Steuer-angelcgenheiten zur Ordnung angehalten werden. Wir treffen in Oesterreich Steuerbezirke an, in welchen — obgleich dort die Kultur- und klimatischen Verhältnisse nicht die günstigsten sind — nicht der geringste Grundsteuerrückstanb besteht. Vom Kriegsschauplätze. Nachrichten au« dem russischen Hauptquartier lassen e« a(« höchst wahrscheinlich erscheinen, daß die russische Armee innerhalb einer Woche oder weniger Tage darüber über die Donau gehen werde. Im Hauptquartier, das nach Alexandria verlegt werden soll, ist man bereits reisefertig. Die Occupation der kleinen Wallachei durch da« bei Slatina concentrierte neunte russische Armeecorp« scheint beschlossene Sache. Da« in Turn-Severin stehende Militär wurde, inclusive der Batterien, nach Krajowa beordert, von wo e« »ach Kalasat dirigiert wird. Von Bukarest au« langten per Bahn abermals russische Truppen in Slatina ein, so daß jetzt bereits 28,000 Mann dort stehen. Krajvva soll von denselben ebenfalls besetzt werden, wie auch Turn-Severin. Wegen der Truppentransporte soll die Linie Turn-Severin« Bukarest mehrere Tage für den Güter- und Personenverkehr gesperrt werden. Mehemed Ali signalisiert ein im Distrikte Kolaschin, im Osten von Montenegro, geliefertes Gefecht, bei welchem die Montenegriner eine vollständige Niederlage erlitten. Aus Asien wird keinerlei Zusammenstoß gemeldet. Politische Rundschau. Laibach, 15. Juni. Inland. Die »Allg. Zeitung" geißelt die Russenfreundlichkeit der offiziösen Organe „Wiener Abendpost" und ..Pol. Korr." wie folgt: „Die russische Art und Weise finden wir durchaus berechtigt; Rußland hat da« Recht, za sehen, wie weit e« kommt und wa« Europa sich bieten läßt. Daß aber diese diplomatische Strategie, welche die Schatten künftiger Ereignisse vorauswirft, speziell auf österreichischem Druckpapier und obendrein auf hochosfiziösem verübt werden darf, ist etwa« so neues, steht mit den Ueberlieferungen der Metternich'schrn und sogar der Rechberg'schen Zeit in so grellem Widerspruch, daß man die Pessimisten, welche sich des Schlimmsten, nämlich einer schließlich«» Eon« nioenz gewärtigen, nicht so gar thöricht nennen darf. Karol der Redselige hat Oesterreichs Thailosigkrit gerühmt, nur mit dem Zusätze: „Andrassh habe einen Fehler, nämlich den — Magyar zu fein.“ Man muß gestehen, baß weder die „Pol. Korr." noch die .Wiener Abendpost" von diesem Magya* rismus das Geringste verspüren lassen. Beide Blätter sind die Organe des offiziösen und oberoffiziösen RussenthumS. Die banalen Randbemerkungen , wenn z. B. die „Abendpost" den zahmen Zusatz zu russischen Offenbarungen macht: fie sei nichk imstande, den Inhalt de« Artikel« zu beurtheilen, sind doch als Rechtfertigung der Aufnahme unter jeder Kritik. Die „Pol. Korr." aber läßt bereite in ihren Spalten da« Concert europäeu geradezu verhöhnen." Die Vertagung de« Reichsrath« dürfte noch vor dem 15. Juli eintrettn. Die Subcomitö« de« A u « g l e i ch « a u S s ch u s s e S sind in ihren Be> ralhungen bereits sehr weil vorgeschritten und werden dieselben aller Wahrscheinlichkeit nach bis Ablauf dieses Monats beendigt haben. Das ungarische Ministerium hat beschlösse», die Reichstags-Verhandlungen über den Ausgleich bis zum Herbst zu verschieben. Der Reichs' tag wird Ende Juni vertagt. Die AuSgleichS-Au«' schusse arbeiten auch während ber Ferien. AnSland. Die „Prov. Korr." betont, die friedliche Lage unter den europäischen Mitch"« sei durch die beruhigenden Versicherungen noch bestärkt, welche Rußland neuerdings England gegeben habe und welche die Besorgnisse wegen einer i Beeinträchtigung der englischen Interessen durch Rußland noch entschiedener als bisher beseitigten. ! Die preußische Regierung hat den Behörden j der Provinzen Posen und Preuße» Auftrag gegeben, die größte Wachsamkeit auf allfällige Versuche zur Reise nach Konstanlinopel behufs Eintrittes in die dort sich bildende Fremdenlegion auS-zuüben. Die Polizei kontrolliert demzufolge in den Bahnhöfen und Küstenstädten alle Individuen, die im Verdachte stehen, sich als Freiwillige eprollieren Nftn zu wollen. Den Offizieren der Reserve und der Landwehr wurde bei Strafe der Behandlung als Deserteure verboten, in der Türkei Dienste zu "ehmen. Den Soldaten der Reserve und der Landwehr wird dir AuSfolgung von Pässen nach der Türkei verweigert. In Berlin wird behauptet, Oesterreich werde nacb einer entscheidenden Schlacht da« Petersburger Kabinett zu einer Vorkonferenz bezüglich des Friedensschlusses einladen, und falls Rußland ob-"h"t, seine Neutralität aufgeben; Graf Andrassh sei ^schlossen, keinen autonomen Bulgarenstaat mit vier Millionen Slaven gründen zu lassen. Mac Mahon gedenkt, bevor er die Kammer. Auflösung durch den Senat beschließen laßt, einen Annäherungsversuch an da- linke Centrum Zu machen und demselben ein oder das andere Portefeuille im Ministerium Broglie anzubieten. In Rumänien soll eine Art Staatsstreich, der mit der Auflösung der rumänischen Kammern 'einen Anfang nehmen würde, schon in der nächsten Zen bevorstehen. In Peler-burg herrscht wegen anhaltender Unlhäligkeit der Donau-Armee große Berstim-“eiche durch Mißtrauen erweckende ängstliche vehordliche Wachsamkeit über alle Berichte vom J''0. f$Quplafee gesteigert wird. Ein bedeutender V lantnachschub ist nach dem Kaukasus abgegangen. Zur Tagesgeschichte. PariserWeltauSstellung. Der „Moniteur Unieerfel« vom 12. b. M. bringt folgende Not!, über bie Erweiterung bt« Raumes für bie österreildisch-ungarische AuSstellung: „Die überreichlich » ungarischen Delegierten baden nach Besichtigung des AuSstellungspIatzes den für ihre Länder ursprünglich bestimmten Raum als ganz ungenügend erkannt und zur Ergänzung desselben weitere tausend Quadratmeter in Anspruch genommen. Jnsolge der Verhandlungen, an denen der Botschafter ®raf Wimpfsen theilnahm, hielt sich das Generalkommissarjat für verpflichtet, ttner Anforderung nachzukommen. Der neue, Oesterreich-Ungarn gewährte Raum wurde dem ursprünglich für die Stadt Paris bestimmten AuSstellungSplatze entnommen. Für die von den einzelnen Zweigen der städtischen Administration “"gemeldeten Objekte wird rin eigener Pavillon im Central. 8»«en mit einem Auswande von 500,000 Francs errichtet." © .~'®em°nftration gegenPrinz Lulu. Der ^>hn SiapoteonS III. war vor kurzem in einem Londoner "er der Gegenstand einer für ihn sehr unangenehmen emonfttation. Prinz Napoleon ist in Begleitung deS i ewigen PrivatsekretärS Napoleons, des Torsen Pietri, bi'rf ’60net ^aiety-Theaier erschienen, wo in diesem Augen* ’ 6 «ine Pariser Truppe französische Vorstellungen gibt. g!1 tem betreffenden Abende wurde „L'ami Fritz" dargestellt. wer der Schauspieler, Herr Favre, ein wenig bedeutende« ^ 'fllieb des „Theatte Fran^ais", trat, alS er des Präten-^'Nten ansichtjg wurde, gegen die Loge desselben vor und '8*üfjte ihn mit einigen hochtrabenden HuldigungSversen. ® Publikum wurde unruhig und ließ einige Pfiffe ver-* n' Prinz Napoleon, hiedurch nicht gewarnt, lehnte sich dur* ®r^un8 hinaus und dankte dem Schauspieler «ne demonstrative Handbewegung. Nun brach ein %et Sturm los. Man schrie, pfiff und zischte; Hunderte "nmen tiefen: „A Sedan! A Sedan 1“ und bas Spec-^ el nahm nicht eher ein Ende, als bis Prinz Napoleon '* fein«n Begleiter aus der Loge verschwunden war. Es nut billig zu bemerken, daß die Flüchtlinge der Pariser Sommune ein wesentliches Element der ständigen französischen Bevölkerung von London bilben. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Die „Novice" und die Landtagswahlen.) Die „91ovice" wird nicht müde, in Wahl-Angelegenheiten zu arbeiten, sie tischt ihren frommen, leicht» gläubigen Lesern aus Pulaß der bevorstehenden Landtagswahlen sogar Stellen ans der heiligen Schrift auf, um für national-klerikale Wablmänner Propaganda zu machen; sie beschwört das Landvolk, ganz sicher bei den Wahlen zu erscheinen, sie schlägt sogar humoristische Saiten an, indem sie sagt: „Aus Abgeordnetenkreisen stammen die Gesetze, gute oder schlechte, gerechte »der ungerechte, nützliche ober schädliche, und noch größere Steuern, als wir solche jetzt schon haben." Wir beglückwünschen die„Novice" ans Anlaß des Geständnisses, daß die abgestorbene national-klerikale Land-tagsrnajorität uns mit einer ansehnlichen Reihe von schlechten, ungerechten, schädlichen Gesetzen und mit hohen Steuern beglückt hat. — DaS genannte national-klerikale Organ vertheidigt den durch die leider um einige Jahre zu spät abgestorbene national-klerikale Land-tagsrnajorität genehmigten JrrenhauSbau und hebt hervor, daß jene politischen Größen deS Landes, die diesen Bau votierten, in Anerkennung ihrer Verdienste um — den Ruin deS Sandes und feiner Bewohner wieder in den Landtag zu wählen wären. Die „Novice" begründet die Noth-Wendigkeit des JrrenhauSbaues in folgender Stelle: „Die Zahl der Geisteskranken steigt Heuer bereits auf 400 köpse. Wie es sich zeigt, bürfte die Zahl betseiben noch höher steigen, nachdem ber Liberalismus mit seinem Gefolgt, bet Unglaube in erster Reihe, btt Bevölkerung das Gehirn verrücken wird.« Die „Novice' leugnet, daß daS neue Irren-Haus eine halbe Million kosten wird; im Jttenhause zu Studenz wird, wie die „Novice-' treffend bemerkt, „ganz besonder« für geisteskranke Bauern, welche ben Verstand verloren haben, gesorgt werden." Die ehrenwerthe „Novice" folgt dem Beispiele der russischen Diplomatie und hält gegenüber den hämischen Bauern Humanität im Auge. „No« vice" sorgte m väterlicher Absicht für Aufführung eines geräumigen Irrenhauses; „Nooke" sieht ein, beß bitte Bauern — wahrscheinlich infolge der Kriegs- und Wahl-artikel dieses Organs — bereits den Verstand verloren haben. Der JrrenhauSbau erscheint biesemnach ganz gerechtfertigt. — (Der Krieg unb — „SloJO. Nato 6.") Das nationale Organ versteht es, feinen Rriegsartifeln klassische und poetische Einleitungen vorauSzuschicken. Wir lasen biescrtagc folgendes: „Die heiße und brennende Sonne schien iu den letzten Tagen in ganz Europa Heiß nieder und »it kleine Zahl der tapferen Brüder Montenegriner hatte in der Herzegowina auch heiße und böse »Stupse mit den Türken zu bestehen. Wen« auch die Montenegriner weichen mußten, so macht dies nichts. (?!) Jnsolange es den Türken nicht gelingt, Nitsic zu verproviantieren und zu entsetzen, ist Den einem türkischen Siege nicht zu reden. Wir haben um die Montenegriner gar keine Furcht. Auch wenn es den Türken gelingt, nach Nikstt zu komme«, so ist noch nichts verloren. Die Montenegriner treten dann für eine kurze Zeit in ihre Berge zurück, und dort sind sie unüder> windlich!" „Sl. Nat." scheint eben auch ein Opfer der eingetre teilen tropischen Hitze geworden zu sein, auch ihm würde es nicht schaden, für eine kurze Zeit sich in die „Schwarzen Berge Ärains zurückzuziehen. LobenSwerth erscheint, daß „Narod" über die Niederlagen der montenegrinischen Brüder sich zu trösten weiß. — Auch die Korrespondenten deS „Slovenski Narod" scheinen an Sonnenstich zu leiden. Einer dieser vom slavischen Feuereifer hochbegeisterten Korrespondenten schreibt: „Gortschakoff hat alle Diplomaten Europa'- im Sack, Jgnatieff jedoch ist ein noch tüchtigerer Diplomat als Gortschakoff; beide, Gortschakoff und Jgnatieff, haben die europäischen Diplomaten dressiert, der Sieg wird ein sla Bischer sein, wenngleich die Nemskularji sich für die Sofias begeistern." Aus den bisherigen, im russischen Geiste und Stile gehaltenen Artikeln und Korrespondenzen des „Slov. Narod" kann mit Sicherheit angenommen werden, baß auch die bereits im Zustande der Unznrechnungssähigkeit sich befindenden Scriblet deS „Slovenski Narod" durch die Knute im russischen Lager jene Dteffur erhielten, bie sich in biesern nationalen Blatte tagtäglich kundgibt. — (DaS Bestkegelfcheiben) zum vortheile des Arbeiter>KrankenveteineS verläuft lebhaft, bis heute abgeschoben 700 Serien, höchste Kegelzahl 20. — (LardinalShnt in Sicht.) Mit dem gestrigen Eilzuge passierte der Wiener Fürstetzbischof Dr. Kutschtet die Station Laibach. Der Kitchensürst begibt sich nach Rom zur Empfangnahme des LarbinalShutes. — (Diebstahl.) Nach Bericht der „Blätter aus Kärnten" ist Georg B e t g a n t aus Lack dringend verdächtig, in der Nacht zum 5. d. M. im Wirlhshause deS Peiermann in Rosegg einen bedeutenden Diebstahl verübt zu haben. Dem Gendarm Gaffer vom Villacher Posten gelang eS, diesen (Saunet in bet Bahnstation Firnitz zu entdeck«! unb festzunehmen. ES wurden bei demselben 123 fl. in Banknoten, 8 Dukaten, 82 Stück Silbermünzen und ein silberner Gürtel vorgefunden; überdies war Ber-gant im Besitze eines sechsläusigen Revolvers. Georg Vergant steht auch im Verdacht, anfangs diefeS JahteS auf offener Straße bei Ktainburg an einen Bauet einen Raub-Mordversuch auSgefüHrt zu haben. — (Der steietmätkischeKunstverein) hielt am 9. d. in Graz eine Generalversammlung ab. Nach dem Recheuschaftsberichte peo 1875/6 ergab sich bei den bis zu der Verlosung abgesetzten Antheilsscheinen eine Verminderung um 300 Stück, ebenso bei den noch auSstehenben Antheil-scheinen, so daß der Gesammtbetrag für die Anteilscheine statt 12,118 fl. deS Vorjahres nut 10,525 sl. beträgt. Dagegen stellt sich Bei den Ausstellungen ein günstigeres Re. sultat heraus, indem dieselben statt deS Ausfalles von 460 fl. im Vorjahre ein Erträgnis von weit über 1000 fl. ergaben, wovon 800 fl. auf die in Laibach, Triest, Agram, Klagen-furt, Innsbruck und Salzburg von dem hiesigen vereine veranstalteten Ausstellungen der Bildet: Tod Kaiser Josefs II. und Jesu Thristi von Gabriel Max entfallen. Die Ge-sammteinnahmen des Vereines betrugen 18,785 fl., die AuS-gabtn 15,791 fl. AuS btt Gegenüberstellung der Activa des Vereines mit 9510 fl. gegen die Passiva mit 8190 fl. ergibt sich ein Gewinn von 1320 fl. Der Bericht macht jevo» auf den Umstand aufmerksam, daß die Activa anS Oelgemälden, Kupferstichen, Prämienblättern und AuSstän-den bestehen, dagegen die Passiva bateS Geld erfordern. Die Kosten der Verwaltung zeigen gegen da« Vorjahr keine Erhöhung. — (Landschaftliche« Theater.) Die Gesellschaft van Hell schloß gestern ihr vierzehntägiges Gastspiel mit einem langatmigen ..Unsittenbilde" ab. Unter dem Titel „Fromont junior und RiSler junior" wurde uns ein französischer Roman mit keineswegs neuem, originellem Sujet vorgeführt. In die Gattin eines HandelSmanneS fährt der Eitelkeit«- und Hochfahrtsteufel; neue Moden, Equipage, Sommerfrische, Villa, nebstdem ein heimliche« Liebesverhältnis, stehen im Boudoir der jungen HandelSfrau an der Tagesordnung. Die Befriedigung der Sondergelüste der jungen Damen hat den Krach deS HandlungShauseS zur Folge. Die letzten drei Acte rufen den Eifer der Zuhörer-fchaft wach. Glanzrollen führten aus : Frau M a t h e S -Röckel (Sidvnie), Herr Panfa (Schaufpieler Delobelle), Fräulein Pollitzer (Delirüe) und Herr Kolbe (RiSler senior). Herr S t h a m e t übernahm in letzter Stunde anstatt deS schon gestern nachmittag» von Laibach nach Eilli abgereisten Impresario van Hell die Rollt deS „Fromont junior," konnte jedoch derselben nicht gerecht werden, nachdem Herr Sthamer daS Zeug für sentimentale Liebhaber nicht besitzt, von den übrigen mitwirkenden Kräften müffen wir die hervvrgetretenen Bühnenmitglieder: Fräulein von I s e r (Elaire), die Herren S t v l l b e r g (Franz RiSler) und H e l l e r (Kassier PlanuS) nennen. Frau M a t h e S -R ö ck 11, Herr Panfa, Fräulein Pol litzer und Herr Kolbe erfuhren die Auszeichnung de« HervorrnfeS. Im verlaufe des heutigen van Hell'schen Ensemble-Gastspieles erlebte das hiesige Publikum und der Unternehmer des Gastspiele», Herr v. Hell, bittere Stunden der Täuschung. DaS Publikum begrüßte das vor Beginn deS Gastspiele« auSgegebene Repertoire simpaihisch; jedoch van Hell versprach viel und hielt — wenig; anstatt moderner, gehaltvoller Novitäten wurden uns theilS bekannte Bühnen-wetke, theilS gehaltlose Sensationsstücke unb „Unsittenbilder' serviert; die mit großem Pomp angekündigte Operette gelangte aus mehreren Beweggründen gar nicht zur Production. Van Hells heuriges Unternehmen muß als ein gänzlich mißlungenes bezeichnet werden; er bürdete sich eine uner- fäwingli Ae Last auf, et täu|*te die Erwartungen des Publikums, und durch die leeren TogeSkaffenresultate erfuhr Herr van Hell selbst dir bitterste Täuschung. Zur Gesundheitspflege in Laibach. (Fortsetzung.) XIV. 68 wird eine angemessene Frist den HauS-befitzern zu bestimmen sein, in welcher sie die Senkgrube bei Vermeidung einer Geldstrafe von 10 bis 25 fl. vorschriftsmäßig zu konstruieren haben. Sollte die kommiffionelle Begehung der einzelnen HSufer nach dieser Frist finden, daß die Senkgrube noch nicht vorschriftsmäßig hergestellt wurde, so hat der Stadtmagistrat eine Geldstrafe zu verhängen oder sogleich aus Gefahr und Losten de« Hauseigen-thümer» die Reconstruction der Senkgrube durchsühren zu lasten. XV. $8 steht dem Stadtmagistrale sowie de ff nt Unternehmern frei, auch den Kehricht (da die Kehrichtfrage nach den Anträgen der Sanitätsenquöte wieder vor das Plenum des Semeinderath8 zu bringen und zu erledigen ist) auf die oben bezeichnten Ablagerungsplätze zu führen und dort mit Len Adfallstosfen zu vermengen, und so Lompostdünger zu erzeugen und an Landwirthe zu verkaufen, doch darf dieser Dünger unter keinem Vorwande in die Stadt eingeführt werden, und müssen allsällig nicht zu veräußernde Reste dieses DltngerS nach einer bestimmten Zeit außerhalb der Stadt in den Laibachfluß geschüttet werden. XVI. Es werden Proben mit Metalltonnen und pneumatischen Pumpmaschinen zur Entleerung von Senkgruben fofort vorgenommen werden, und sind zu diesem Behuse Tonnen nach dem Muster des Münchemr Sistems (Eisen-tonnen mit Zinkblech) anzufertigen oder zur Probe z» bestellen, ebenso ein Wagen mit einem pneumatischen Pumpapparate, und mit diesem Versuche unter Jntervenierung der SanitätSenquvte vorzunehmen. XVII. Die Anträge I bi8 inclusive IV und Antrag VI haben sofort für alle Stadltheile in Wirlfamkeit zu treten. Die Anträge V und VII dis inclusive XVI haben vorläufig im allgemeinen für die Stadt und Vorstädte in Wirksamkeit zu treten, mit Ausnahme folgender Vorstädte und Borstadt-theile, in «eichen diese Reformen von Jahr zu Jahr suc-cessive einzuführen sein werden: a) Mcorgrund, b) Hühnerdorf und Hradetzkyvorstadt, c) Krakau und Tyrnau, d) in der Unterpolana von den Hausnummern (alt) 31 und 65 weiterhin gegen die Stefansdorfer Mauth; e) im Kuhthale von den Nummern 77 und 55 gegen die Utmatber Mauth; f) PeterSstraße von den Nummern 55 und 28 gegen die P«ter8mauth zu. XVIII. ES mögen diese Anträge von der löblichen SanitSts-Enquöte angenommen und mit einem im Sinne des Stadtphysikats-Gutachtens die Dringlichkeit dieser Reformen betonenden Motivenberichte an den lbbl. Gemeinte» rath geleitet werden. An diese Anträge schließt sich nachstehende Resolution: ES wird dem Stadtmagistrate empfohlen, mittelst Ofsertansfchreibung einem Unternehmer oder einem Unternehmer-Lonfortium gegen eine zu leistende Laution fowol die Abfuhr des Kehrichte als auch des Senkgruben-und Tonneninhalts zu überlasten, und wenn möglich das Uebereinkommen auch dahin abzufchließen, daß die Unternehmung auf eigene Kosten die Anschaffung der nach dem pneumatischen Sisteme konstruierten, hermetisch geschlossenen AbsuHrwagen anschasfe und sich verpflichte, binnen je acht bis zehn Tagen regelmäßig die Stadt von allen Abfallstoffen durch pünktliche Abfuhr zu säubern (zu diesem Behuse wird die Stadt in acht bis zehn Zonen getheilt); dafür erhält Liefe Unternehmung das Recht, für fechS bis zehn Jahre diefe Abfuhr zu besorgen und die vom Stadtmagistrate für die Abfuhr festgesetzten Gebüren von den Hausherren zu erheben und Len erzeugten Lompostdlinger fttr eigene Rech nung an Landwirthe zu verkaufen, dagegen verpflichtet sich die Stadtgemeinde nach Ablauf des LontracteS, wenn Ler> selbe nicht erneuert wird, die pneumatischen Faßapparate von der Unternehmung nach dem Schätzuugspreise abzulösen. Die vorstehenden Anträge des hiesigen StaLtphysiker8 Dr. Kowatsch mürben von der in Laibach seit dem Mo nate Juli 1875 tagenden Sanitätsenqußte, die au8 Mitgliedern der Regierung, des GemmderatheS, des Bürger-stan»>eS, aus Aerzten, Chemikern und Bautechnikern besteht, in Erwägung gezogen. Die erste Sektion dieser Commission beschäftigte sich mit der Frage: ob in Laibach die Latrinen-Verhältnisse und die gegenwärtig da bestehenden Uebungen und Gepflogenheiten bezüglich der MehrungSstoffe wirklich derartig find, daß diesfalls in sanitärer Beziehung eine Abhilfe gegen gesundheitsschädliche Mißstände überhaupt noth. wendig erscheint? Die erste Seciion der SanitätSenquSte sprach sich dahin aus, daß Laibach im ganzen genommen eine sehr gesunde Stadt ist, daß aber die Verhältnisse der Latrinen, Senkgruben und Kanäle mit allen ihren Konsequenzen in einigen Theilen der Stadt und Vorstädte derartige sind, daß eine Verbesserung derselben einestheils und eine dem Ackerbau entsprechende Ausnützung der menschlichen Abfälle andererseits angestrebt werden müsse. Thatsache ist, daß Mißstände bestehen: die Senkgruben sind nicht wasserdicht gebaut, viele Brunnen liefern di-serwcgen anstatt gutem Trinkwasser verdünnte Mistjauche; die Kanäle sind derzeit schlecht situiert, die Ausmündungen derselben sollten unter dem Nioean de8 Laibachflufles liegen. Durch Einführung des pneumatischen SistemS würde diesen Uebelstänken ohne Zweifel abgeholfen werden können. Diese» Sistem besteht darin, daß die Aushebung und Absuhr der Senkgrubenstoffe in luftleer gemachten, vollkommen hermetisch schließenden eisernen Fässern geschieht und die entweichenden Gase durch einen GaSver-btennungSosen geleitet werden, Oie Gose daher mit der Lust in gar keine Berührung kommen. Hiedurch ist deren Entfernung eine vollkommen geruchlose, dem Auge vollkommen entrückte und kann bei Tag und Nacht anstandslos cot-genommen werden. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 15. 3uni. Gestern nachmittags auSgiebiger Regen, heute trübe, merkliche Abkühlung der Lust, schwacher SO. Wärme: morgen- 7 Uhr + 16 2«, nachmittags 2 Uhi + 19 0° C. (1876 + 24 2»; 1875 + 22"6« C.) Barometer 737 52 mm. Dar gestrige TageSmittel der Wärme + 19 5", um 11" über tem Normale; der gestrige Niederschlag 815 mm. ien. Angekommene Fremde am 15. Sunt. Hotel Stavt Wien. Plechfchmied, Kfm.; Hauser, Mühl-rat, Reifente; Dr. Edler v. Hassingen, k. k. General-Stabsarzt; Dr. Mirdacz, k. k. Oberarzt; Spalt, Tele« grafeninfpektor, und Berner, Wien. — Plevani, Saoen-stein. — Urbaniir, Thnrn. - Baron, Kfm., Kanischa. — Schönwalder, Joria. Hotel Elefant. Hutter, Kalische. — Kaufmann, Reis., Marburg. — Lautbar, Obergörjach. — Baron Schweiger, Hohenegg. — Hrassar, Jnnerlrain. — Benedek, Planina. — Elias u. jtiatrio Schubert, Wien. — Wakonig, fiittai. — Pace, Radmannsdorf. — Dolenz. Krainburg Bairischer Hof. Schmidt, Graz. — Hartnig, ftlagenfurt. Mohren. Äuvaj Maria, Marburg. Verstorbene. Den 13. Juni. Fräul. Henriette Eeunig, 57 I., FranziSkanergasse Dir. 16, feißfer Schlagfluß. Den 14.Juni. Anna Fürst, Studentenhalterin, 66 3-, Polanastraße Nr. 18, organische« Herzleiden. — Franz Tauier, Tischlermeisters Kind, 14 Mon., Kuhthal Sir. 78, Rachen bräune. — Gertraud KriZaj, Inwohnerin, 56 I., Zivilspital, Krebscachexie. _________ Telegramme. Konstantinopel, 14. Juni. AuS Odessa wird offiziell gemeldet: Zwei auSgesandle Dampfer mit Torpedokuttern trafen die türkische Flotte bei Sulina, griff dieselbe an, welche ein starkes Kar» lätschen- und Gewehrfeuer eröffnete. Zwei Torpedo-Explofionen fanden flott ohne bekanntes Resultat. Die Dampfer mit den Torpedokuttern, einen quS» genommen, find hierher zurackgekehrt. Petersburg, 14. Juni. Di: Türken ver» suchen vor Kars Contre-Aprochen zu errichten und machen Ausfälle, welche die russischen Batterien er» folgreich vereiteln. Der Ausfall am 12. Juni wurde mit großen Verlusten der Türken zurück» geschlagen; die Russen hatten sieben Leichtverwundete. Danksagung. Allen jenen, die sich am Leichenbegängnisse des Herr» Carl Ltöckl, Bergverwalter n. D. und Realitätenbesitzer, betheiligt haben, sagen deit innigsten Dank die trauernden Hinterbliebenen. Keik! Schauturnen . am 17. 3uni 1877 vormittag» 10 tllir in der @tcr-reaksekuk-Turnkakke. (305) Alle BereinSmitglieder und Turnsreunde sind eingeladen. Vom Turnrathe des Laibacher Turnverrincs. Im Hause Nr. 17 neu, 28 alt, am Alten Markt, 2. Stock r find verschiedene >M- Ivlölool wegen Abreise zu verkaufen. (304) 2-1 SM- Verloren. Ein Operngucker (Perlmutter) lammt Futteral wurde vorgestern auf dem Wege über die Wienerstraße, Schellen« burggaffe und Congreßplatz zum Theater verloren. Der redliche Finder wird gebeten, selben in der Expedition diesei Blattes gegen entsprechende Belohnung zugeden,___________________(303) 3—2 Gedenktafel über die am 19. Juni 1877 stattfindenden Lici» tationen. 3. Feilb, Avcin'sche Real-, Novine, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Zantl'fche Real , «elsko, BG. ÄdelSberg. -3. Feilb., Bisiat'sche Real-, Neudirnbach. BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Sucek'sche Real, Unterkoschana, BG. Adels-berg. — 3. Feilb., Zakelj'ste Real:, Godovlf, BG. Jdri«. — 3. Feilb., PolSa?sche Real., Planina. BG. Wippach. — 2. Feilb^, Jallen'sche Real., Obertenische, BG. Ärainburg. — 2. Feilb., Cerkoonik'sche Real., Mittervellach, BG. Ärainburg. — 2. Feilb., Legina'sche Real., Prilosie, BG. Mött-ling. — 2. Feilb., Tavtar'sche Real., Smolevo, BG. Lack. — 2. Feilb., Golii'sche Real., Berhpei, BG. Rndolsswerth. — 2. Feilb., Bncer'sche Mal., Hasenberg. BG. Rudolf«, werlh. — 2. Feilb, Golob'sche Real., Sela, BG. Rudolfs« werlh. — 2. Feilb., Pausii'sche Real., Jama, BG. Rudolfs-tverth. — 2. Fiilb., Murgel’fche Real, Jablan, BG. Ru-dolfswerth/ — 2. Feilb., Jefchenag'fche Real., Seebach, BG. Radmannsdorf. — 2. Feilb., Zupaniit'fche Real., Brege, BG. ®utkfelb. — 2. Feilb., «ajc'sche Real., Pijanagora, «G. Gurkseld. Wiener Börse vom 14. Jnni. Staatsfonds. bperz. Rente, öft.P-H. bto. bte. üft. in eite. 8elc von 1864 . . . . iote von 1860, ganze Bef« een 1860, Wust. Vtämicnfe. b. 1864 Orundent.-Obl. Biebenbttrg. Ungar» >otien. flngto.Bant . . . ÄrebitanRett . . . Devesttenbank. . , »«cem»te-Anstalt, ffrance • ®anl . . , ßanbetebant . . . «atienelbanl . . Dest. Saataefettf. llnion. Bank. . . Berkt$t6bank. . . > «llsölb-B-h» . . , Hart Lubwigbabn Half. ettf..»a$n »aif. ffr. 3ofef«b Staatlbahn . . . kübbahu......... *(U> 60 60 6<;-io 108 asj 111-76 119 76 130-60 war- Pfandbriefe. 71 76 78 60 60'70'aUg. «ft. »ob..6«bil. 66 80: bto. in 38 3........ 108-76.«atton. ä. 28........ 11* —|ttng. ®ot>.-l£rebitan8. 131 — Priorltäte-ObL grau) 3ofef«.®abu . >eft Nordweftbahn . Siebenbürger . . . . 72-60 StaatSbahu........... 74°. Südbahn k 5 Perz. bto. Bons •60 68*75 69 141*50 141 124 — 185 64ß*-,666 77»— 780 - 46*— 46 77.60 78 101-60 108 811 - 211 143-60 144 188 — 188 886-50 886' 77-85| 77 50 •tlb EH* 106*— 106-6* 87-60 87»» 96-76 96 g 89 ,6 86 i» 89— 87-76: 88'" 68 «6 56 166--l65«i 98 — 98 $ Lose. Kredit - Lose . Rudolf- - Lose , Weoh«. (3Mon.) Augsburg 100 Mark ffrenlf. 100 Mark. Bambutg „ . eonbon 10 Pfd. fctetl. Pari« 100 Franc« Mäusen. Kail. Münz-Ducateu S0>ffranc6ftnd . . . Deutsche Riichsbanl Silber . . 168 75 18 86 61 16 116 — 60-16 6 — 1009 61-96 111-96 'fr Telegrafischer Kursbericht am 15. Juni. Papier-Rente 60.45. — Silber-Rente 6610. — #, Rente 72 15 - 1860er StaatS-Anlehen 111 75. -actiett 776. — Kreditactien 140 50. — London 126-5u- . Silber 112 10. - St. t. Münzdukaten 598. - 20-8"" Stücke 1013. - 100 Reichsmark 6215. „ Druck von Jg. v. »IcinmoDr & geb. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.