Nr. 202. Priinumtlatlon«plei«: Im Lomptoil «anzj. st. il, halbj, fi. 5 lw. Für die ZufirNimg ln« H«u« halbj, 50 ll. Mil der Pofi ganzj, fi. i.'», halbl- fi, 7 l>«. Montag, 4. September. Instrtlon«gebül: F«r Nelne Ins««le bl» zu « Zeilen « k,. «lößere pri Zeile ' 3'xanzministcriums vom 31. Juli 1882. (U litlcl!lll°Vclordmli!N vom 1, Juli Ift?!1 Munaen ^^' ^lrcffciid dir Durchführun^VesNm n, (N G m^ ^mquallic^l!^^>lschc vmu 1^, ^uui 1Ü?9 ^l.122 die?.!«^''^ berichtig wird; August ,«3!""^""si brs hnndclsministeriilms vom l»tcn Aichn^n, ' '"""ut l!nch!lm,!ichc Ärstilnmuüffcn zu der dann ... lZl """' 1!> Dezember l«7^ ^«. G, Al, Nr. I?I). ^lilcha.^r "' Vurschlijlri,. betreffend die Aichun« von veröttsX" "ut Mchslab (!«. G. Al. Nr. 10? ex 187i1,. »«-niucht werden. l"Wr. Ztg.« Ik. 201 vum 1. September 1862.) D , Erkenntnis. 5"rng d^. ,'- Landessscricht Wien als Prcssc,ericht hat aus l„ « ^r 41 ^ ^natsanwllllschajt crlannl. dass der Inhalt zU^°uii°" periodischen Drnclschrist „Sonn. und Feier» a?' "" die N ""tjaltcnen ArtilelS mit der ^lufschrist „Die ?, ""dc. „^ .""liehen nach den ^ .'i02 und :l0ü Lt. H. dc--3^'^n» di.c "^ ii 49!i St. P. O. das Äcibot der Weiter-"^---^>^!er Druckschrift ausgesprochen. ^ ^chtamtllcher TM der Kaiser haben dem Asyl. i^e. l.^°z ^"ft zu spenden geruht, neldln^ "l'° k. Hoheit der durchlauchtigste Herr ""iuz.^°" ^herzog Albrecht hat dem St. Vin-«z^^ "" 'n Laibach 50 st. gejpendet. Wien, 31. August. (Orig.-Lorr.) Die Arbeiterversammlung, welche gegen die Gemeinschaft der socialdemokratischen Partei mit den Raubmördern protestieren sollte, isj, wie gemeldet, von den radicalen Anarchisten gesprengt worden. Die scan-dalösrn Vorgänge in dieser Versammlung sind wahrlich nicht geeignet, die Sosialdemolratcn m ein besseres Licht zu strllen und den Eindruck, welchen die Polizei-lichen Enthüllungen über den Zusammenhang zwischen den Füh,ern der Anarchisten und dem Raubmorde an Merstalllngl-r hervmlirf, zu mildern. Sachlich genommen hatten die Radicalen allerdings nicht so unrecht, wenn sie urlluliglen, erst die Eiuschiidung des Gerichtes abzuwarten, aber chr Vorgehen erhält eine ganz e,genarli^c Bedeutung, wenn man bedenkt, dass ihr Nnlrag nur den Zm.ck hatte, der von den Gemäßigten ausgcsttlll.'n Resolution gegen die Theorie des „Kam. psls mit allen Mitteln" zu widersprechen. Die Anarchisten wollien eben demonstrieren, dass sie den Klnnps „mit allen Mitteln", also auch mit Mord, Raub uud Brandstiftung, wie die Nihilisten, wollen, und da sich dies doch nicht so off.n aussprcchen lässt, so wählten sie eben die Form des Widerspruches gegen eine Vcrurlheilung dieser Theorie. Nun ist allerdings d>c anarchistische Partei gering und es ist undenkbar, dass sie als polillsche Partei zuc Geltuug kommen loünle; aber die gemäßigte Partei erscheint darum llm so gefähilicher für die staatliche und gesellschaft» liche Ordnung, weil die Verwerflichkeit ihrer Theorien und ihrer Agitation für die große Menge mcht so grell in die Augen springt. w,e jene der Radicalen. Die letzten Vorgänge dürften denn aber doch den Arbeitern, welche von gewiffen Seiten in letzter Zeit viel umniorbei! winden, Anlass zum Nachdenken geb.»', darüber, dass sie ihre berechtigten Interessen nur >m »zeordnctcn Staate und nur aus staatlichem Boden, memals aber duich revolutionäre Mittel wahren können. Sie dürfen sich auch nicht bell.M, dass in Oefter. reich von Seile der Staatsgewalt ihrer Lage und ihren Interessen leine Beachtung geschenkt werde, im Gegentheile hat die Regierung bewiesen, dass sie die märmst«' Fürsorge für diese Interessen entfaltet. Revo» lutionären Tendenzen freilich wild man einsprechend zu begegnen wissen, davon dürfen die Albeiter über» zeugt fein; und darum ist zu hoffen, dafs die jüngsten Vorgänge eme hellsame Lehre bllom werden. Zur Lage. Die „Neue freie Presse" ist einer neuen Sünde des Ministeriums Taaffe auf die Spur gekommen. Niemand anderer als dieses Ministerium, das ja auch, nach den scharfsinnigen Deductionen des genannten Blattes, den Ringtheaterbrand, das Triester Petardenattentat und die wiederholten Raubmorde in der Nähe von Wien auf dem Gewissen hat, trägt Schuld daran, dass der Fremdenverkehr in Wien in Abnahme begriffen ist. „In der Consequenz der Nationalitäten- und Decentralljatioiispol'til liege es nämlich — jo argumentiert die „Nme freie Presse" — die Dekapitallsierung Wiens zu vollenden, aus der Hauptstadt Cisleithaniens wo möglich den Hauptort von Niederösterreich zu machen". — Also dasselbe Ministerium, dem die «Neue freie Presse" so oft imputiert, dass es Wien zum Mekka der Czechen, Polen, Slo-vcnen ic. machen wolle, soll eifrig daran arbeiten, die Hauptstadt Cisleilhaniens zum Hauplorte von Niederösterreich zu degradieren! Wenn in diefem Widersinne nicht Methode liegt, dann darf sich die „Neue freie Presse" auf ihre Logik ein Patent nehmen. Möglicherweise erleben wir es auch noch, dass das tonangebende Organ der Linken die jetzige Regierung für Wind und Wetter, für Regen und Sonnenschein :c. verantwortlich macht. Die „Presse" bespricht in rinem dem bevorstehenden Zusammentreten einer Reihe von Landtagen gewidmeten Artikel den Umschwuna, welcher sich in den Anschauungen der Parteien hinsichtlich des Reichsrathes und der Landtage vollzogen, und be-meikt: .Auch auf oppositioneller Seite hat sich hin» sichtlich der Landtage ein Umschwung vollzogen, und wenn wir Eines dabei bedauern, so ist es nur der Umstand, dass dabei mehr Parteigründe als ökonomisch-politlsche Erwägungen ins Gewicht sielen. Hat man doch im Vorjahre eine Reglerungioorlage rem administrativen Eharaklels sofort zum Gegenstände politischer Kämpfe gemacht und das Gutachten über das Regierung« - Quästionnür betreffs der VerwaltungK-»tform zu einem Vertrauens- oder Misslraucnsvotum zugespitzt. Seitdem hat sich vielfach gezeigt, wie sehr es sich verlohnt hätte, wenigstens einige der Anregungen praktisch zu verwerten, und wir glauben, nur daran erinnern zu sollen, dass die heute laut werdenden Klagen über die Unsicherheit aus dem Lande und das Vagabundenwesen d,e Jämmerlichkeit der Institution der kleinen Gemeinden drastischer denn je illu- ZieMeton. Der m:,^ ""dungsgrad der österreichischen Zu Bevölkerung. bü^lchten^ss,!.""'^"testen unter den bisher ver-3" ^wiss^nisse.« der letzten Volkszählung ge-ler. den lNiiV '"''ben erschienenen Mtttheijunqen l A?' ^"7«»lad der österreichischen Bevöl-">!?> "Uch" " Marien der Zählung enthielten be-di ? bez ^c,'^ 6rage nach oen elementaren Kennt« bi dm." °us d Im ^ Schreibens. D.e Aufschlüsse, heib 2 «thieltln c ^^e über den Stand der Vulls-lilb? blr sie kn/"^ ä"" ziemlich dürftig, indefsen lNen lr,"^n und ^/'^ """' ""sa"g ^ eingehenderen dchn'^lelleicht saueren Nachweisen sehr willlom-W° N der ss °" ' "an künftighin bei einer Aus-<°lb n'^le vN^. ""6 °"f d.e Zahl der in der ch- Uld ^!'' l"i einer Frage nach der zul " ^chil.ate ^H^lchulbildung ^ "was erfreu-dasz . fördert bV 3'""'' "'« die letzte Erhebung ta,h ^ Altmeister >^"'l'ch. Wenn wir uns erinnern, ?««"' f"r P,e^ pichen Statistik. Gehe.m-^N .^liefer^h^en de„ geradezu verblüffenden ^ lck^ !" sich rel^'. ^^ "'^t nur d,e Zahl der "" h!!b" b?dem°^ ^"'"a" h". l""de!» selbst ^ °^^" Frequenz der M.ttel- X ^r.nehs","" '"»"er unaünftigeres Verhält->?s'^lsicV^ Äevöllerung getreten, der ^Alln^'wird m^ »n unserer Ze.t kleiner ge-^ n'K ftch nir's^.lm unsere österreichischen " dürfen" N,;^' bescheidenen Erwartungen "»emgstenz lst, was wir jetzt aus den neuesten statistischen Publicationen erfahren, für den Bildungsstolz, in dem wir uns so gern gefallen, demüthigend genug. Oder sollte man es für möglich hallen, dass in einem Staate, der, wie Oesterreich, seil nahezu fünfzehn Jahren die allgemeine Schulpflicht gesetzlich anerkennt und für dieses Äildungsbedülfnls „nmer wachsende Opfer bringt, dass m Oesterreich trotz alledem fast die Hälfte der Bevölkerung selbst die durstigen Kenntnisse des Lesens und Schreibens entbehren muss? Aber thatsächlich kommen auf ungefähr els Millionen des Lesens und Schreibens Kundige nahezu neun Millionen Analphabeten und als sonderbare Zwischenglieder rund anocllhalb Millionen, die bloß lejen können. Allerdings reducieren sich dlcje Z,ss turbkrelch Oesterreichs erst später aufgenommenen Länder. Wie zu erwarten, steht die Relchöhauplstadt im günstigsten Lichte da oder, um uns genau auszudrücken, in einem verhältnismäßig sehr günstigen. Es treffen nämlich in Wien auf 297,897 (95 10 Pio-ce„t) männliche und 3M,020 (91 10 Procent) weibliche des Lesens und Schreibens Kundige nur 12,297 (3 93 Procenl), beziehungsweise 21.517 (0 40 Pro-cent) Unkundige. Bloß des Lesens Kundige sind 2604 (091 Ploc.) Männer und 770l (2 34 Proc.) Frauen. Aber schon für das flache Land von Niederösterreich verschiebt sich das Verhältnis in ein viel ungünstigeres. Es sind daselbst des Lesens und Schreibens Kundige 007.073 (8931 Procent) männliche und ÜU5,572 (85 41 Procent) weibliche Personen; Analphabeten hingegen 59,974 (8 82 Procenl) männliche und 77,401 (I l 29 Piocenl) weibliche Personen. Dazwischen stehen wieder bloß des Lesens Kundige 12,004 (I 87 Procent) männliche und 22,588 (3 30 Procent) weibliche Peijonen. Dass das Resultat auch für Wien ein nicht ganz befriedigendes ist, rührt wohl zumeist von den zahlreichen Ansicdlungen solcher Vollselemente h?r, die, in ihren Stammländern unter ungünstigeren Verhältnissen ausgewachsen, sörmllche Colonien rings um viele der großen industriellen Etablissements, insbesondere im Viertel unter dem Wiener Wald, bilden. Doch vermögen wir das nicht näher nachzuweisen, weil die bi» jetzt veröffenllichten Ausweise nur ganz fummarisch gehalten sind. Nicderösteireich bleibt im ganzen genommen in« folge jener Umstände sogar gegenüber dem kleinen Vorarlberg, das noch nicht 3'/, Procent Analphabeten zählt, zurück und wird von Böhmen, welches unter den männlichen Bewohnern nur 0 74 Procenl und unter den weiblichen Bcwuhncrn 10'13Piomii Analphabeten zählt, um ein GrmlgeK überholt. Gegenüber diesen am meisten begünstigten Kronländern, denen sich noch Ober« Laibacher Zeitung Nr. 202 1722 4. September 1882. strieren und die Nothwendigkeit eines GemeilldeCsim-massationsgefetzes schlagend beweisen." Der Artikel schließt folgendermaßen: ,Von dem Tacte der Landes« Vertreter, von ihrem Ernste und redlichen Wollen kann man erwarten, dass die bevorstehende Landtagssession sich zu einer productiven und nutzbringenden gestalte." Einer Meldung des ,Mähr,sch'schlesischen Corre-spondenten" zufolge ist das vollständige Elaborat der mährischen Grundsteuer-Landescommission über die Schätzung und Classificierung des ge« sammten mährischen Bodens bereits an das k.k. Finanz-» Ministerium abgegangen. Der gesammte jährliche Rein« ertrag wurde von den Bezirks-Schähungscommissionen auf etwas über 25 Millionen geschätzt. Infolge der bei der Grundsteuer-Landescommission eingelangten enorm großen Zahl von Reclamationen wurde von dieser Commission die Reinertrags»Hauptsumme um etwa 8« bis 900,000 fl. herabgesetzt. Nachdem bekanntlich die Grundsteuer für Mähren 22 l. Procent des Rein« ertrages beträgt, so würde dieselbe nach obigem eine Summe von rund 5.300,000 st. ergeben. Die Regie« rung hat seinerzeit in der letzten Landtagsperiode die Grundsteuer«Hauptsumme für Mähren und die Enclaven von Schlesien auf 5.172,95-1 fl. geschätzt. Es würde sich daher ein Mehrerträgnis der Grundsteuer heraus« stellen. Vom Ausland. Die Affaire des deutschen Turnvereins in Paris beschäftigt noch immer in hervorragender Weise die dortige öffentliche Meinung. Hiebei kann es jedenfalls als ein Symptom einer beruhigteren Stimmung verzeichnet werden, dass nunmehr, dem chauvinistischen Lärmen der gambettistischen Blätter gegenüber, einzelne unabhängige Journale, welche die ganze über Gebür aufgebauschte Sache in vernünftiger Weise be« sprechen, sich Gehör verschaffen. Der „Figaro" widmet der Angelegenheit eine längere, sehr ruhige Auseinander setzung; sein Mitarbeiter Herr Giffard hat das Local des deutschen Turnvereines, der gegenwärtig 150 Mit« glieder zählt, besucht; er fand dort eine Bibliothek von mehreren tausend Bünden, in welcher die französischen Classiker obenan prangen; er fand ein Clavier, ein Lesezimmer mit den Büsten Goethes und Schillers, etlich». Photographien von Vorstandsmitgliedern, und das war alles. Ein unschuldigeres Vereinstreiben ist ihm, wie er versichert, noch gar nicht vorgekommen, und er erzählt das beinahe komische Detail, dass der Turnverein schon vor längerer Zeit die Polizeipräfeclur, um ihr jeden Verdacht zu benehmen, ersucht hätte, einen ihrer Beamten in seine Versammlungen zu schicken. Dies sei geschehen, aber nach einigen Proben habe die Behörde selbst erkannt, dass die Ueberwachung ganz müssig sei, und der Agent sei nicht mehr wieder erschienen. Aus San Francisco wird bezüglich des Nuf-standes in Korea gemeldet, dass das Leben des Königs gerettet wurde, dagegen sind der Kronprinz, seine Gattin und zwei Kinder ferner die dreizehn Minister und zahlreiche andere Würdenträger ermordet worden. Die japanische Gesandtschaft wurde angegriffen; der Gesandte selbst und der Consul entkamen mit genauer Noth dem Massacre und sind bereits auf einem englischen Kriegsschiffe in Nangasali angekommen. Man befürchtet, dass die übrigen Glieder der japani« schen Gesandtschaft ums Leben gcklxmnen seien. I^pan droht mit einer Kriegserklärung, wenn es nicht voll« ständige Genugthuung erhält; ein Theil der Flotte ist bereits abgegangen, die Truppen werden unverzüglich folgen. Man glaubt, dass der frühere Regent von Korea den Angriff geleitet habe. — Der Handels« vertrag zwischen Korea und Deutschland ist bereits unterzeichnet, dagegen haben die Verhandlungen mit Frankreich wegen gewisser Privilegien, welche letzteres zugunsten der Missionäre beansprucht, noch zu keinem Resultate geführt. Der Krieg in Ggypten. Londoner Abendblätter brachten die Nachricht, Arabi Pascha habe den Gouverneur von Zagazig ermächtigt, in seinem Namen bei dem englischen Ober« befehlshaber um einen Waffenstillstand als Vorläufer der Unterwerfung anzusuchen. Diese Meldung stieß sofort auf Zweifel, denn nach allem, was bisher über die Stellung und die Dispositionen Arabis in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, war kaum anzunehmen, dass derselbe schon jetzt, ehe noch die Engländer über Tel«el-Kebir hinaus gekommen sind, sich in Waffen-stillstands'Verhandlungen, welche eventuell als Vorläufer seiner Capitulation zu gelten hätten, einlassen werde. Der Umstand, dass die Egypter bereits wiederholt die weiße Fahne missbraucht haben, um irgend eine Finte auszuführen, ließ allerdings eine neue List diefer Art nicht unmöglich erscheinen, an ernste Capi» lulationsabsichten von Seite Araliis wollte aber niemand recht glauben, zumal die egyptischen Truppen noch keineswegs so entmuthigt sind, wie in gewissen englischen Berichten behauptet wird. Was die Situation der Engländer be« trifft, so lässt dieselbe trotz der bisherigen Erfolge Sir Wolseleys manches zu wünschen übrig. «Die Streitlust der englischen Truppen — so schreibt der Londoner Correspondent der «Köln. Ztg." — hat sich in der sengenden Wüstensonne schon etwas gemindert. Ueberall, wo die Engländer bis jetzt erobernd auf« traten, bedienten sie sich der einheimischen Handlanger« dienste zur Verrichtung der gewöhnlichen Arbeiten. In Egypten aber hat die Beschießung Alexandriens und die darauf folgende standrechtliche Aburtheilung der Araber einen solchen Schrecken ihres Namens ver« breitet, dass die Einwohnerschaft vor ihnen aufgescheucht flieht wie die Stämme Mitteleuropas zur Zeit vor Attila. Und so müssen denn die Herren der Welt selbst Hand anlegen, die Kanonen ausschießen, Wagen ziehen, Vorräthe herbeischaffen, und dies durch den Wüstensand, in welchem Pferde und Menschen bis über die Hufe und Knöchel einsinken, die Wagen sich unbeweglich einfurchen; und während von oben die Sonne ihre glühenden Strahlen versendet, die kein schattiger Baum abhält, fehlt ihnen das Trinkwasser, um den Durst zu löschen und die glühenden Steig« bügel abzukühlen; und wenn schließlich der Canal mit seinem Süßwasser erobert ist, findet er sich durch Menschen« und Pferdeleichen verpestet und ungenießbar gemacht." Ueber die letzten kriegerischen Actionen der Engländer sind von dem Obergeneral Sir Garnet Wolseley folgende Depeschen an den englischen Kriegs« minister eingelaufen: Ismailia, 29. August, 1 Uhr 40 Min. morgens. Soeben läuft von den Vorposten österreich mit 8'2!, beziehungsweise 8 88, Mähren mit 857, beziehungsweise 12 8, und Tirol mit 940, beziehungsweise 11 72 Analphabeten auf 100 Pclsonen anreihen, während die übrigen Alpenprovinzen eine rasch ansteigende Zahl der Analphabeten zeigen, stehen die drei folgenden Kronländer mit geradezu enormen Analphabetenziffern da. In Galizien treffen auf 17 29 männliche, 10 33 weibliche des Lesens und Schreibens Kundige volle 74 24 männliche und 79 92 weibliche Analphabeten, während die Zahl der blos Lesens-lundigen 8'47, beziehungsweise 9 47 Procent beträgt. In derselben Reihenfolge lauten die Ziffern für die Bukowina 14 24, beziehungsweise 798 gegen 84 22, beziehungsweise 90 79 und 1 54, beziehungsweise 1-23 Procent, und für Dalmatien 16 71, beziehungsweise 051 gegen 8206, beziehungsweise 92-68 und 1'23, beziehungsweise 0 81 Procent. Das sind wahrhaft erschreckende Thatsachen, welche die unerbittliche Statistik uns hier enthüllt. Und wohlgemerkt, es handelt sich immer um die Bevölkerung abzüglich der noch nicht schulpflichtigen Altersclassen. Gegenüber den maßlosen nationalen Zerwürfnissen und der hüben und drüben herrschenden Verbitterung sollten diese Ziffern ihre Wirkung nicht verfehlen. Allen Parteien sollten sie in gleicher Weise die Lehre predigen, dass die Pflege der culturellen Interessen und dessen, was ihre Grundlage bildet, der materiellen Wohlfahrt, denn doch etwas ist, was an tiefgreifender Wichtigkeit die rein politische Interefsensphäre beiweitem überragt und doch durch die Heftigkeit der politischen «egn^atz. z„r traurigsten Verkümmerung verurtheilt ^,.^ ! "°" l"'"m Zweifel unterliegen. dass die "" beweisen. Dieselben wären noch v,el lehrreicher, rocnn ste m Zusammenhang ge- bracht würden mit der Nationalität. Denn es genügt beispielsweise nicht, zu wissen, dass die Bevölkerung von Galizien und der Bukowina, was die Schulbildung betrifft, fo furchtbar zurück ist, sondern es wäre sehr bedeutsam, auch das Verhältnis der polnischen zur ruthenischen und rumänischen Volksschulbildung zu ken« nen; noch wichtiger wäre das Aildungsoerhältnis der Deutschen und der Slaven in Böhmen, Mähren und Schlesien zu constatieren. Eine Thatsache erscheint uns unter diesem Gesichtspunkte besonders auffällig. Wir sehen, dass jener interessante Theil der Bevölkerung, der blos des Lesens kundig ist und wohl zumeist aus älteren Personen sich zusammensetzt, deren Schulbildung nicht genügend fest gewesen, um auf die Dauer vorzuhalten, gerade in den gemischtsprachigen Kronländern Krain, Görz-Gradiska. Schlesien und Galizien beson« ders hoch ist, beim weiblichen Geschlecht auch in Steicr« mark, Kärnten und Mähren eine ansehnliche Z ffer erreicht. Dies werden wir wohl mit Recht dem Umstände zuschreiben dürfen, dass in diesen Ländern viel« fach der Volköschulunterricht in einer andern als der Muttersprache erlheilt wird. Hieraus entspringt aber ein großer Verlust an Zeit und Kraft, indem d»e Kin> der, zumeist der ärmeren uud infolge dessen ohnedies weniger entwickelten Bevölkerung angehörend, einen großen Theil des Lehrstoffes, der ihnen in einem fremden Idiom vorgetragen wird, nur mit großer Mühe und fast immer unvollkommen sich zu eigen machen. Dieser Umstand scheint uns der wahre Grund zu sein, dass ein unverhältnismäßig großer Theil der Bevölkerung gemischtsprachiger Provinzen noch eine Einbuße selbst an feiner so ärmlichen Bildung erleidet. (Presse.) Dr. Heinrich Braun. die Meldung ein, dass Graham gestern abends vo« einer starken feindlichen Streitmacht angegriffen wM> Cavallerie von der Station Mahsamieh giena zu sew" Unterstützung ab und hat einen glänzenden Erfolg ß/ habt, indem 11 Kanonen erobert wurden. VorlaW keine weiteren Details als die, dafs nur WeMge g^ tödtet, aber über Hundert verwundet worden sind. ^ Die nächstfolgende Depesche ist datiert: Schlcll Kassasin, 21 Meilen westlich von Ismailia."" lautet: General Graham, welcher diesen Posten vW ligt, wurde gestern abends von etwa 8 Vata'M mit 12 Kanonen angegriffen. Unsere Truppen M sich äußerst tapfer und fügten dem Feinde M Verluste bei. Zuerst hatte Graham nur 5 Kan^' und 2'/, Bataillone sowie ein kleines Detachement^ vallerie und berittene Infanterie. Nachdem OlaY durch ein weiteres Bataillon verstärkt worden, W,, den Feind in der Front an, während die erste ^o leriebrigade unter Sir Baker Russell ihn in der A". angriff und eine beträchtliche Anzahl Araber nic^ säbelte. Die Cavallerie wurde von General Lowe ^ geführt. General Grahams Dispositionen waren richtigen und seine Operationen wurden mit jener lt^ blütigkeit executiert, für welche er stets einen inlN z sessen. Arabi Pascha war auf dem Felde währcn° ^ Treffens. Die Cavallerie führte »hren NngM ^ Mondschein aus, und war außerstande die Kan ^ zu sichern, welche der Feind unter dem Schuß ^ Nacht wegführte, aber er ließ die ganze Munitl0> ^ dem Platze. Getödtet sind: Oberarzt Shaw vo"^, Krankenlräger'Abtheilung, .sechs Kanoniere del See-Artillerie und ein Sergeant des ?)ork- u>^ ,^ caster.Regiments. Verwundet: Major Förster.^ „s Reeves und Lieutenant Cunningham vom ^" D. Cornwall^ Regiment, Capitän Pigott von den ^, Schützen, Lieutenant Edwards von den lön-^ ^, fischen Füsilieren; alle leicht. Der GesammtverlU!'^ ziffert sich auf 7 Todte, worunter 1 Offt"" 61 Verwundete, darunter 5 Officiere. .. ^i" Amtlicher Meldung zufolge beziffern sich ^'^ tischen Verluste in den beiden letzten Treffen ^^ ^ nerstag und Freitag auf 5 Todte und 25 VeNvU" Während 41 Soldaten am Sonnenstich erkrankte"'«^ Einem Privatbriefe ausPort«Sa, d voni ^ August entnimmt die „Wr. Abdpst." Folgendes- ^ „Seit Sonntag früh sind die englischen ^ ^< in der Stadt. Gegen 4 Uhr morgens tam del ^, oerneur Ismail Pascha Hamdi an der Spitze v^" ^, reren Abtheilungen englischer Soldaten nach ^ hie lizeikaserne, ließ die arabischen Soldaten U>u ^z Waffen rufen und forderte sie auf, im ^^M»' Khedive ihre Waffen niederzulegen und den ^jel dienst den englischen Truppen abzutreten. ^'"Ätze" und etwa zwanzig Soldaten wollten sich w^ ße» und erklärten, nur Nrabi Pascha gehorchen zu . heX — sie wurden entwaffnet und als Gefangene nay englischen Kriegsschiffen geführt. «n.dienst^ In Isma ilia hätte ein junger Vev'^i-der Suezcanal'Compagnie feine Unvorsichtige . ^ nahe mit dem Leben bezahlt. Er wollte at>en ^s Lager der Engländer spazieren gehen, die 2"^l^ ihn dreimal an, er ergriff jedoch, statt zu an> jiic die Flucht und erhielt von dem Posten, der '^e« einen Spion hielt, eine Kugel in den Leib; !" ^ ist in Gefahr. Montag abends erwischte w"^ s,e Bande von neunzehn Griechen auf der ^3'^l ^ im Begriffe waren, an mehreren Orten 3^ ^ zulegen. Zehn der Schuldigsten wurden l^ ^ e>" schössen, neun sitzen im Gefängnisse. ^'^ h^ s schreckliches Exempel, aber nöthig, denn le»oc ^ wir noch viel europäisches Gesindel, das 8 ,^ li' Rechnung der Araber plündern möchte ^ " M^' leine günstigere Gelegenheit als ein allgemein" ^de" In der Nacht von dem 22. auf den 2^' ^ B wir durch mehrere Flintenschüsse ausgeschresl ^del, hörten Lärm und Geschrei im Lager der ^^ ' tonnten aber nicht verstehen, um was es !^ cM' Später erfuhren wir die Ursache der Flin« ^ Zwei Diener des Voirie- (Strahenräumu"?^ Ond , a) de> nach vollendeter Arbeit (gegen Milternacht) ' M arabischen Dorfe zurückziehen, sie llirzten 'y ^ a ab und wurden von einem Wachposten "M ^ y> statt zu antworten oder sich der Wache z« """ W^, ten sie an und legten sich stille unter oe ^M Die Wache schoss erst in die Luft. n»' d" V Irrenden auf die Gefahr aufmerksam z" """ A'V anderer Wachposten r«rf von einer anim ^ u statt zu antworten, standen die dummen "" ^ l) ,^ begannen zu fliehen. Die Wache tonnte w^ sternis nichts unterscheiden und schoss. «>"" ^ l>e'° wurde bloß das Pferd löotllch getroffen- ^e ^ß Diener liegen jeder mit einer Kugelwunoe ^ » fahr) im Bein ,m Hospital. Admiral Sey^ Oep sich den folgenden Morgen mehrmals nacy ^^ den der Verwundeten erkundigen und 'yrr ^ Hllfe bringen. «« TlUpp^ ^ In vergangener Nacht glaubte man ^,^c Damiette her auf dem Wege. Dle « ^s "> stärkten schnell ihre Besatzungen, doch "'" <,ls '"" Arabi Pascha lieh den Dorfbewohnern meyl __^^cherZeitmlg Nr. 202 7723 4. September 1882. Dam^" flehen, denn er werde Port. Salb von aebl k b" "nnehmen, und dann werden die Zurück-M 3 '" als seine Feinde betrachtet und nieder-dt?! ^^^"' Die Drohungen machten tiefen Ein-dasV" ^^ ""'e ^°lt, sie verlassen massenweise ^orf um ins Innere des Landes zu fliehen, der? U.^lb i„ Alexandrien der Superior sslult/^r^tk"' — er blieb bei der allgemeinen ein N<,?>5^ seines Hauses zurück, und als dieses den ^r Flammen geworden, wetteiferte er mit d'e F ""s""ern, ^^ die Todten zu begraben und b°u stÄ""^"'.'" bie Hospitäler zu brmgen. Obgleich tt di l 7.^"ution »nd erst 37 Iahr^ alt. unterlag wch' " "^mäßigen Anstrengung. Seiner Beerdigung Mc^/^MMen, englischen und französischen stl'n ". u"d Beamten bei. Die barmherzigen Schwe-die VI"wl ""s besonderer Gunst die'Erlaubnis, "'He m chrer Spitallapelle beisetzen zu lassen." atümw" a" l.d. M. in Wien eingetroffenen Tele-'"me uber die egyptischen Angelegenheilen lauten: ttt v/tt^"' ^^ A"M' abends. Die Abendblät-he>.I ^" ""es Waffenstillstandes entbehren der belllnl, ^' " anullchcn Kreisen ist nichts davon eine ü.'.^ ^"^) Meldungen aus Kairo fand daselbst derlel? ^'"'""^unst von Notablen statt. In den bei Httr ck ^"ltenen Reden wurde Arab, als alleiniger welche? >.'" ^Wlen anerkannt. Dcr Polizeipräfect. AiH °^ll benachrichtigt ward. erklärte sich gegen dechllf." ."eh ^ Thcllnehmer der Versammlung silr d/cv' c^chlbe organisiert eine türlischc Polizei s. "»Mltznahme der Interessen des Khedive, don Sai>!'! " "ti,iopcl, ^i l. August, abends. Die lich der «,)v '^" ^^ ^^ Anlwurl der Pforle bezüg. silih «s, .> rconvention "erlangte Frist läuft morgen ""j rin.'« c^^ Dufferin Hut dle Abficht, sich morgen '"ge ^age nach Prinkipos zu begeben. e bereit.,, " ^°^ nehmen." — In Vlllach werden ^nst Er n?) 5^roffcn. um die Stadt am Tage der b zu b°tt ^"l'slät des Kaisers würdig zu schmücken ^ "l aggen. ?"s Älfr^.^erh ochst es G e b u r t s s e st.) Wie «"Mseft '"'en gemeldet wird. ,st auch dort das Ge. X'^efeil t ^"jrstät des K u i s e r S in solenner ^ in . " ^rden. Die Consul atSgcbäude und sammt. 3" Viitl^ < ^^ ankernden Schiffe waren beflaggt. ^' A" m ^""^eten 21 Kanonenschüsse den festlichen u?x wiesle c. ^^ 3rrgatte „Lau^un" sand eine ic'er-^ vielz'^'"tt. welcher die Functionäre der Stadt "Wen. ' ^"ichisch.ungarische Staatsangehörige bei. ^ S°m^' s r e i h e r r v, M a r o i ö i l)i ^ > ^" ehemalige LandeScommandie. lH'""» °n N^/ ^""'"' welcher infolge ciner aw ' über n, "l'l'chmerzen und Athrmbcklemmungen llin, l^r. Kia, « /'""l! leincs Hausarztes Oberstabs, liberf' ^°n s»., ''^. ""er Luftveränderung unterzogen ftäi belt Vim ^^btwuhnung nach Oker-Döliling tiem "^" E'nsl.s^"""" """ b'escm Luftwechsel einen ^?' ^°n des A^r^ Äthmungsorgane des Pa. ^ati^ Militär?/U^aMn b^». der Aristokratie ^ > die H"'^"'l' »'bt sich für den gre.sen ten I ^lundi...« ^^ilnahme kund. und werden von ^oezogen. 2°" über da» Befinden des Ellranl. H>n li^ille s », e>„ _7"do„er 'z.°"berhareTestamentscl «use l) spalte sich diesertage "N ^.?""e N^,. «°U ab. Eine reiche alte Dame. ^ 18^ "'^^'lmorton. Leicestershire, hatte "n Testament gemacht, nach welchem ihr Testamentsvollstrecker sofort nach ihrem Tobe die! Thüren und Fenster des Hauses, in welchem sie ihr Leben verbracht und ihren letzten Seufzer ausgehaucht, vermauern lassen sollte. Die gesummte innere Einrichtung sollte intact gelassen, die inneren Thüren aller Zimmer vernagelt und ebenso hermetisch verschlossen werden, wie die äußeren Zugänge. Nur die Küche sollte offen ge-lassen werden und emem Ehepaar zur Wohnung dienen, welches darnach sehen sollte, dass niemand die Bcstim' mungcn des sonderbaren Testaments verletzte, und erst nach Verlaus von zwanzig Jahren sollte es den Erben freistehen, die Wohnung öffnrn zu lassen und von allem Vesitz zu ergreifen. Die Erben waren von diesem Arrangement durchaus nicht sehr stark erbcmt j sobald daher die alte Dame ihre Augen zugedrückt hatte, griffen sie das Testament im Erbschastsgerichtbhofe an, woselbst dasselbe indessen nach langen Argumenten für giltia. erklärt wurde. Gegen diese Entscheidung appellierten die Erben an den KcmzleigerichtShof und hier erst siegte der zesunde Menschenverstand über die Grille einer alten spleenischen Jungfrau, die, um ihren sehnsüchtig auf ihren To5 wartenden lieben Verwandten einen Tort zu spielen, obiae eigenthümliche Bestimmung getroffen hatte, damit sie sich der reichen Erbschaft für die nächsten zwanzig Jahre wenigstens nicht freuen könnten, welche menschenfreundliche Absicht indessen durch die endgiltige Lntschcidung des Vicelanzlers Bacon vereitelt wurde, dcr das Testament aufhub und den lachenden Erben den reichen Nachlass zuerkannte. — (Dir Brvüllerung Italiens) lie« lriigt nach der osficiellcn Znsciinmenstrllung gegenwärtig 28.95)2.512 Seelen. Bei der Volkszählung von 1871 betrug dieselbe blos 26.801,154 Köpfe, woraus sich eine 3>mahme von 2.Ii)I.!j58 bis zur Gegenwart ergibt. — (Ein Erz bisch of ins Meer gestürzt.) Nie die Blätter San Franciscos melden, hat sich vor einigen Tagen der in dieser Stadt residierende griechisch-orthodoxe Erzbischof drr ehemaligen russischen, nunmehr „oroamerilanischen Provinz Alaska (im Norden Kanadas) Msgr, Nestor, vom Dampfschiffe „St. Paul", aus welchem ?r eben eine Visitationsreise nach seiner permanenten Diö--sse antreten wollte, ins Meer gestürzt. Der Erzbischos ,uar erst 5)6 Jahre alt und soll üftrr an Geistesstörung gelitten haben. Locales. — Se. l. und l. Apostolische Majestät haben der freiwilligen Feuerwehr in Stein eine Unterstützung oon achtzig Gulden zu Vereinszweckcn aus Allerhöchst» ihren Pcivatmitteln allergnädigft zu spenden geruht. — (Ernennung.) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat zu Bezirlsrichtern: den Be» zirkSgerichtSadjuncten in Lack Rudolf Khern für Schön» stein und den Gerichtsadjuncten bei dem Kreisgerichte in Cilli Otto v, Fllldung für St. Marein ernannt. — (Diner beim Landespräsidenten.) Am verflossenen Samstage fand beim Herrn Landesprä' sidcnten zu Ehren des Osficierscorps des 26. Infan» terieregimentes ein Diner statt. — (Der lrai nische Landtag) hält heute II Uhr seine Eröffnungssitzung. Die Tagesordnung ist solgende: I.) Eröffnung des Landtages; 2) Angclobung e,neS neu eingetretenen Landtagsmilgliedee; 3) Wahl zweier Ordner; 4) Wahl zweier Veriftcatoren; b.) M't-thrilungen des LandtageprasidiumS; 6) Bericht des LanocSausschusseS über die im Wahlbezirke der Land« gemeinden Umgebung Laibach-Oberlaibach an Stelle des verstorbenen Landtagsabgeordnetrn Herrn Dr. Johann Ritler v. Gleili'riS'Trstcms'l! vollzogene ErgänzungSwahl; 7.) Ailtrag drS LaudesauSschusjeS inbetress der vom Landlage z» wählenden ständigen Ausschüsse, und zwar: n) eines Finanzausschusses lion I I Mitgliedern, d) elnes iUeiwaltungeanSschusscK von <) Mltglicdern. c) eineS NechrnschaftSbcrichtS.Ausschusses uon 7 Mitgliedern; 6) eines Petitioi'SauSschusscs von b Mitgliedern. — (Aus dem Gemcinderathe.) ISchluss/j GR. Dr. Ritter v. Ble i we, s . T r sten, öli referiert weiters namens der Polizeisectiun über die Petitionen deS Herrn August Drelse und der Frauen Johanna Tavtar und Maria Dogan um Brsreiung von der Hundesteuer und um Nachlass der vom Magistrate d>> tierten Strafen. Referent beantragt, es möge der Ma> g'strat sich an den hohen Landtag wenden, damit das Gefetz in diefcr Richtung abgeändert werde, und zwar in der Weise, dass Hunde, welche blos zur Wache und fortwährend an der Kette gehalten find, von der Hunde» steuer befreit werden. Die Hundesteuer wäre den drei Petentcn nicht nachzulassen, wohl aber denselben die Strafe nachzusehen. — GR. Deschmann beantragt die Zuweisung deS ersten Theiles des Antrages an die Finanzsection zur Begutachtung, denn sonst werde der finanzielle Erfolg der Hundesteuer ohne allen Wert bleiben, denn wenn dann jemand in der Nähe drS Wohnhauses ein Hündchen an der Schnur hält. welches durch sein Gezwille die ganze Nachbarschaft behelligt, werden auch andere ihre kleinen Hunde an die Schnur binden nnd erklären, sie brauchen selbe als Wache. — Auch die Gemeinoerälhe Dr. Schaf fer und Kuöar l erklären sich für die Zuweisung an die Finanzsection, > während Gemeinderath Dr. Derc den Sectionsantrag unterstützt, da nur durch eine Aenderung des Landeb-geschcs diejenigen Hundebesiher. welche Kettenhunde wirklich benöthigen, von der Steuer befreit werden lbnnen. — Referent Gemeinberath Dr. Ritter v. Blei w e is - Tl steniöl i hat gegen die Zuweisung des Antrages an den Fincmzausschuss nichts einzuwenden, obwohl er meint, dass die Erhebungen deb Magistrates wenig NcucS zutage fördern werden. Bis nun sind nur zwei Besitzer von der Hundesteuer für Kettenhunde befreit, nämlich Herr L^hnil und der Wasenmeister Herr Ioras, Was den finanziellen Erfolg anbelangt, dürfle die Steuer für Kettenhunde rtwa 20() fl betragen, — Bei der Abstimmung wird der erste Theil bcS Sections» antrages der Finanzsection zur Berichterstattung zu» gewiesen, der zweite Theil aber nach den Anträgen der Polizeisection accepticrt. GR. Dr. Derc referiert namens der Schulsec« tion über den Antrag deS GR. Dr. Zarnil bezüglich Regelung der Unterrichtssprache an den Volksschulen. Referent beantragt: 1.) In allen Classen der städtischen Knaben« und Mädchenschulen ift von nun an die Unter» richtssprache für alle Gegcnftünde die slovenische Sprache. 2.) Die deutsche Sprache soll aus Grundlage der flo» venischen Muttersprache von der III. Classe mit flo-vcnischer Unterrichtssprache gelehrt werden. Z) Per Unterricht in der dentschen Sprache (»rben der slovenischen) soll von der Hl. Classe weiter in allen Classen so fortgesetzt werden, dass z. B. Schüler aus der IV. Classe in die I. Classe einer Mittelschule, einer Bürgerschule oder Gewerbeschule mit slovenischer Unterrichtssprache übertreten können. 4.) Der Magistrat wird beauftragt, diesen Beschluss, respective diese Petition dem h. l. k. LandcSschulrathe mitzutheilen. Referent trägt nun das Concept der seitens des Magistrates an den h. l. l. LandeSschulrath zu richtenden Pltition vor und begründet in cin^chendfler Weife dle Anträge dcr Schulsection. Referent sagt, dass aus Grund des Beschlusses des GememderatheS vom 14tcu Juni 1878 der l. l, LandeSschulrath vom 251. Oktober 1878 angeordnet hat, dass die deutsche Sprache al» Unterrichtssprache schon in dcr II. Clusse der städtischen Volksschulen besonders beim Rechenunterrichte einzuführen und zu gebrauchen ist, von der III. Classe nngcsan» gen aber hat der Unterricht in der deutschen Sprache beim Rechnen und bei der deutschen Sprache zu überwiegen, in den höheren Classen nber hat ausschließlich, nut Ausnahme des Religionsunterrichtes und der slo« venischen Sprache, die deutsche Sprache als Unterrichts» spräche zu gelten. Dieser Erlass wurde allen Leitungen der städtischen Volksschulen und auch jener der WW. EE Ursulinerinncn zur strengen Darnachachtung in« timiert. Dieser Erlass aber widerspreche dem Erlasse des h. l, l. LandcSschulratheS vom 8. Oktober 1870. welcher lautet: .In allen Volksschulen deS LandeS Kram ist die Unterrichtssprache die slovenische außer m den Volksschulen GottscheeS und denen von Weißensels. wo die Unterrichtssprache die deutsche ist" Dieser Erlass war aus pädagogische Grundsähe gegründet, denn es >ft ein allgeme.n anerkannter Grundsatz, dass eine fremde Sprache nur aus Grundlage der Muttersprache erlernt werden kann. In erster Linie sei auch die Volksschule leineSprach< anstalt, und die Gemeindevertretung müsse in erster Linie darauf frhen. dass die Schuljugend in ihrer Muttersprache genügend ausgebildet ist und sich die nbthige Kenntnis für ihr weiteres praktisches Leben erwirbt. Zudem haben die Schüler nach dem jetzigen Unterrichts-system in den Volksschulen weit weniger Deutsch gelernt al« früher. Ueberhaupt darf aber mit der Erlernung der zweiten Landessprache nach dem Landesgesehe erst dann begonnen werden, wenn die Schüler in ihrer Muttersprache brreitS fertig lesen und schreiben können. Der tz tt des Gesetze» vom 14, Mai 180<) sagt, dass über die Unterrichtssprache an den Volksschulen und über den Unterricht einer zweiten Landessprache der hohe l, l. LandeSschulrath entscheidet, nachdem er dieselbe Corporation gehört hat. welche die Schule erhält, daher die Vertreter der Gemeinde, der Gemeinderath, die dazu berufene Corporation ist. Referent bezieht sich nun darauf, dass mit Anfang des nächsten Schuljahres die slooenische Sprache als Unterrichtssprache an den Gymnasien Kram» eingeführt wird. und dass auch die Conferenz der städtischen Volks-schullchrer in der Sitzung vom 15 Juni b I, sich für die neuerliche Einführung der slovenischdeutschen Gram-matilen für die städtischen Volksschulen ausgesprochen hat, welche bereits früher, vor dem Erlasse des hohen l k Landesschulrathes. in Uebung waren. Referent empfiehlt schließlich die Anträge der Schulsection zur Annahme. GR. Dr. Schaffer erklärt, er werde gegen den Antrag stimmen, obwohl er überzeugt sei. durch sein Votum und deS seiner Gesinnungsgenossen das Abstim» mungsresultat nicht zu ändern. Der Gemeinderath fei nicht das Forum, eine Untersuchung zu pflegen, inwieweit die Schüler der Volksschulen nach Absolvierung derselben der deutschen Sprache mächtig fein sollen. Hiezu sind Eorporationen von Fachmännern berufen. Schon nach dem derzeitigen Lehrplane erwerben sich die Schüler nur eine nothdürstige Kenntnis der deutschen. Laibacher Zeitung Nr. 202 1724 4. Sevtembcr 1888. Sprache, die Tendenz des Antrages der Schulsection laufe aber auf eine noch geringere Kenntnis des Deutschen hinaus. Redner will sich in keine Untersuchung einlassen, warum er eine größere Kenntnis der deutschen Sprache bei den Vollsschülern wünscht, und erllärt, gegen denselben stimmen zu müssen, weil er ihn für abträglich hält. Referent GR. Dr. Dero vertheidigt in einge« hendster Weise die Sectionianträge, welche bei der Ab« ftimmung mit 14 gegen 4 Stimmen angenommen werden. GR. Deschmann bittet den Bürgermeister zu constatieren, dass er und seine Gesinnungsgenossen gegen den Antrag gestimmt haben, und meldet den Protest gegen diesen Beschluss zum Protokoll. GR. Dr, Derc beantragt namens der Schulsec» tion, an der städtischen Mädchenschule eine V. Classe zu errichten und für die Aushilfslehrerin 400 st., für die übrigen Kosten aber 150 st. zu bewilligen. (Einstimmig angenommen) GR Dr. Derk beantragt namens der Schulsection zur Anschaffung von Stühlen und Tischen für diese V. Classe 2(X) st. zu bewilligen. (Einstimmig angenommen.) GR. Dr. Deri beantragt namens der Schulsec. tion, das Stipendium der Stadtgemeinde zum Besuche der k. k. Staatsgewerbeschule in Graz, für 2'/, Jahre jährlicher 250 st., dem einzigen Competenten Schüler der Laibacher Gewerbeschule Felix Kovaöic zu verleihen. (Angenommen.) GR. Dr. Deri beantragt namens der Schulsec» tion, dem Schulleiter der städtischen Volksschule einen Quartiergeldzuschuss per 100 st. bewilligen zu wollen. (Angenommen) Hieraus wird nach dreistündiger Dauer die öffent» liche Sitzung geschlossen und es beginnt die vertrauliche, in welcher den städtischen Lehrern, Beamten und Dienern Aushilfen, Remunerationen und Gehaltsvorschüsse bewilligt wurden. -x- — (Kreidezeichnung.) Herr Rudolf Wessely hat im Schaufenster der Kleinmayr ^ Bamberg'schen Buchhandlung eine Kreidezeichnung, das wohlgelungene Porträt eines hiesigen Bürgers, ausgestellt. Der jugendliche Künstler wohnt in der Bahnhofgasse Nr. 19, woselbst er Aufträge entgegennimmt. — (Rauchfangfeuer.) Vorgestern vormittags entstand um 9"/. Uhr ein Rauchfangfener im Hause des Herrn Pucher. Rosengasse Nr. 33. Der Löschtrain mit einer Bemannung von 22 Mann der freiwilligen Feuerwehr gieng fofort auf den Brandplatz ab. Das Feuer, welches durch unvorsichtiges Gebaren beim Schmalz-brennen entstanden, war durch einen früher angekommenen Mann der freiwilligen Feuerwehr bereits gelöscht, x- — (Zum Vortheile des Kranlenfondes der freiwilligen Feuerwehr in Stein) begann am 3. d. M. im Gasthausgalten des Herrn Julius StalH in Stein ein Nestkegelschlebcn, welches am 4ten Oktober 10 Uhr vormittags enden wird. Die Beste sind folgende: I. Best 15 st,, II. Best 12 st. III. Best 8 fl. IV. Best 0 fl.. V. Best 4 fl. und VI Best 2 st,; alle Beste sind in Silber und mit schöner Decoration ver» sehen. Außerdem ist noch ein Iuxbest für die meisten Serien ausgesetzt. In Anbetracht des humanen Zweckes ist eine rege Betheiligung lebhaft zu wünschen. x- — (Gemeindewahl.) Bei der am 22. August d. I. stattgefundenen Wahl des Gemeindevorftandes wurde der Besitzer Jakob LoZar aus Kleinlola einstimmig zum Gemeindevorsteher, der Besitzer Franz Sojer aus Jauchen zum ersten und der Besitzer Johann Groselj aus Kleinloka zum zweiten Gemeinderath gewählt. — (Folgen eines Blitzstrahles.) Man schreibt aus Littai. dass am 16. o. M. gegen 12 Uhr nachts der Blitz in die pfarrhöfliche Harpfe in Ober« gurl einschlug, zündete und diese sammt dem darin befindlichen Klee» und Hafervorrath einäscherte und einen Gesammtjchaden von 740 st. verursachte. Die Harpfe war bloß auf 100 si. assecuriert. — (Erdstoß) Es wird uns aus Tschernembl unterm 27. v. M. mitgetheilt, dass daselbst am vorangegangenen Tage beiläufig um '/^6 Uhr morgens ein in der Richtung von Nordosten nach Südwesten verlaufender kurzer Erdstoß verspürt wurde. — (Von der Triester Ausstellung.) Das „Triester Tagblatt" vom 31. v. M. widmet dem Ablaufe des „ersten Monates" der Ausstellung nachstehende Zeilen: Der erste Monat der Ausstellung geht heute zu Ende. In den Glanz des Festes warf eine blutige That ihre Schrecken, und in doppeltem Sinne bedeutet diese Aus« stellulig jetzt einen in Raum und Zeit weithin sichtbaren Markstein, der die Scheide zweier Epochen des historischen Lebens dieser Stadt bezeichnet. Einem historischen Gedenlfest den glänzenden Rahmen zu bieten, war sie von ihren Schöpfern bestimmt, ein Wahrzeichen in der Geschichte dieser Stadt zu sein, hat sie das Schicksal ersehen. Die österreichische Arbeit feiert in Trieft einen Tnumph und der österreichische Staatsgedanle feiert ihn »ml, Da» Fest der österreichischen Arbeit mit verruchtem ^.'!'V"V"^ "«ruchte That zu stören, war die Ab-stcht der Urheber d«5 «ellnechens vom 2. August, und den patr'°t>lch.n Vnth^azmu» der Bewohner dieser (l-t^dt einschüchtern, ^tt,« si« im Sinne. Da» Gegln- theil ihrer Absicht gelangte zur Verwirklichung. Die Ausstellung ist zum Zielpunkte einer patriotischen Wall-fahrt aus allen Gauen des weiten Reiches geworden und der patriotische Enthusiasmus dieser Bevölkerung lodert in helleren Flammen als vordem. Das politische Empfinden belebt sich ebenso wie das religiöse unter den Leiden des Martyriums. Das Gefühl der eigenen Stärke und die Geringschätzung, mit der man die Ohnmacht der staatsfeindlichen Faction be« trachtete, haben die Indolenz dieser Bevölkerung großgezogen, die zu einer argen politischen Sünde ausartete. Der blutige Schimpf, der der reichstreuen Bevölkerung dieser Stadt angethan wurde, hat sie aus ihrer Indu< lenz aufgerüttelt, und umgeben von dem Glänze des patriotischen Festes, rüstet sie sich zu patriotischen Thaten. Dadurch erlangt dieses Fest eine Bedeutung und eine Weihe, die noch größer ist als jene, die ihm sein historischer Anlass gegeben. Den Erinnerungen an eine halbtausendjährige glorreiche Vergangenheit gewidmet, ist es glanzvoller Zeuge von Entschlüssen und Vorsähen, die dieser Stadt eine glorreiche Zukunft sichern sollen. Da« Gefühl ist in dieser Bevölkerung erwacht, dass das Band, Welches sie mit Oesterreich verknüpft, rein erhal. ten bleiben muss von den Schatten, die hochverräterischer Wahnwitz auf dasselbe zu werfen sucht, und dass das kostbare Vermächtnis einer halbtausendjährigen Vergangenheit vertheidigt werden muss, vertheidigt mit dem thätigen Eifer, mit der freudigen Hingebung, mit der enthusiastischen Rastlosigkeit, welche Gemüth und Herz der Vertheidigung der höchsten Güter der Menschheit zu widmen vermögen. Die Freude hat um diesen Monat ihren Schimmer gebreitet und der Schmerz seinen Schatten. Das Herz der Bewohner dieser Stadt ward von stolzem Jubel geschwellt und von blutigem Leid quallvoll erfüllt. Durch Lust und Leid hat es das Geschick geführt zur Einkehr und zur Erkenntnis. Sie hat das Glück genossen, den Schmerz erfahren; geläutert und geprüft hat die Bevölkerung TriestS die schicksalsschweren Stunden dieses Monates durchlebt, und mit enthusiastischem patriotischem Empfinden, mit energischer patriotischer Thattraft scheidet sie von ihm, durchschreitet sie die Wendefrist ihrer Geschichte, betritt sie die neue Epoche ihres historischen Lebens.___________________________________________ tleuefteHoft. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Paris, 3. September. Lesseps antwortete auf die Begrüßung seiner Freunde in Paris, dass er sich nicht mit Politik befasse. Man sagt, dass er ein Feind Englands und, ein Freund Alabis sei; allein er han» delte nur als Veitheidiger des Suezcanals. Er müsse anerkennen, dass Arabi allein die Neutralität des Ea-nals respectierte und dass ihm zu verdanken sei, wenn der Canal unversehrt allen Nationen offen blieb. Dublin, 3. September. Die meisten strikenden Polizisten nahmen ihre Functioiien wieder auf. Um Mitternacht fanden größere Ruhestörungen statt; die Volksmenge griff das Militär mit Steinwilrfen an, dieses feuerte mehrmals. Mehrere Verwundungen und Verhaftungen erfolgten.________ Parenzo, L.September. Der Landlag wurde vom Landeshauptmann mit Hochrufen auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen. Constantlnopel, 2. September. Infolge der Flucht des Kurden-Scheikh Obeidullah. des bekannten Agitators von der persischen Grenze, machte der persische Gesandte der Pforte oen Vorschlag, eine Mililärcon-vention abzuschließen, durch welche die türkisch-persischen Truppen ermächtigt werden, wechselseitig die Grenzen zu überschreiten, um die Banden des Obeidullah zu verfolgen. Die Pforte lehnte diesen Vorschlag ab, gab aber «hrersetts die formelle Versicherung, dass Maßnahmen getroffen seien, um Obeidullahs habhaft zu werden. — Der griechische Gesandte Conduriotis con-ferierte heute längere Zeit mit dem Minister des Aeuhern über die Lösung des Grenzconflicles auf Grundlage der provisorischen Neutralisierung der strittigen Grenzpunlte. Die beiderseitige Stimmung ist eine versöhnliche. Constantnopel, 2. September. Lord Duf. ferin erschien ebends auf der Pforte zu einer Bespre-chung mit dem Minister des Aeußern. Man glaubt, dass der Botschafter neue Instructions bezüglich der Militär-Convention erhalten habe. Ein von Regen und Hagel begleiteter Orkan verursachte in Koniah großen Schaden. Alexandrien, 2. September. Durch Beschluss des Saililätsrathes wird das gewöhnliche Cholera' Reglement auf die Provenienzen aus Bombay und Aden angewendet. Madrid, 2. September, abends. Das Gerücht, welches von dem Auftreten der Cholera in Tanger wissen wollte, wurde dementiert. Manila, l. September. In Hoilo (Philippinen) sterben täglich 300 Menschen an der Cholera. Seit 14 Tagen hat die Seuche 4550 Opfer gefordert. Verstorbene. Den 2. September. Markus Kos. Knecht, derzeit Sträfling. 22 I.. Nastellgasse Nr. 12. Lungentuberkulose. ' —-— Sandel und Volkswirtschaftliches, Verlosung. 18«4er Staatslose. Bei der am 1. d. M. in Wien °A genommenen Verlosung des Staatslotteric-Anlehens vom^!»^ 1864 wurden nachstehende Serien gezogen, und zwar: v'^g 408 875 908 1249 1390 1821 2362 2675 3028 ^6"' 15794 und 3894. Aus dcu vorangcführtcu Serien siel der VH trcffcr mil 200,000 fi. auf S 3894 Nr. 23. der zweite ^ mit 20,000 fi. auf S. 2362 Nr. 95. dcr dritte TreM "> 15,000 ft. auf S. 909 Nr. 28. dcr vicrtc Treffer W'"""H' auf 2362 Nr. 30; ferner gewannen jc 5000 fl.: S. 1^0^ . und S. 1821 Nr. 81; jc 2000 fl. gewannen: S. 206 Nr," S. 1249 Nr. 50 und S. 3549 3lr. 32: jc 1000 fl. gewann" S. 875 Nr. 23. S. 909 Nr. 40. S. 1390 Nr. I I und 72. S^ Nr. 66 und S. 3894 Nr. 45; ferner gewannen jc 500 st.; « ', Nr. 28, S, 909 Nr. 32. S. 1390 Nr. 64. S. 1821 ?ll. ^ 41. 76 und Nr. 84. S. 2362 Nr. 84, S. 302» Nr. 53. «A^ Nr. 6«. 71 und Nr. 97. S. 3549 Nr. 86 und S, ^ M, ' und endlich jc 400 fl.: S. 206 Nr. 28, 57 und 84. A ^ Nr. 56. S. 875 Nr. 73 und Nr. 93. S. 909 Nr. 16. ^ A "^ Nr. 41. S. 1390 Nr. 89. S. 1821 Nr. 38. S. 23(i2 M-^" 5 Nr. 98. S. 2675 Nr. 32 und Nr. 63. S, 3894 Nr, ?,4". A^ Nr. 58. — Aus alle übrigen, in den verloötm vierzehn ^. enthaltenen und hier nicht besonders ausgeführten 1^" mcrn fällt der kleinste Gewinn von je 200 fl. ö. W. Uaibllch. 2. September. Auf dem heutigen Marlte si"^ schienen: 12 Wagen mit Getreide. 7 Wagen mit V" Stroh. 24 Wagen und 7 Schiffe mit holz (70 Cut»»"/' Durchschnitt«. Preise. ^^< ---------------555^----------------MM, fl. li, fl. lr, ^?'"^ Weizen pr. Heltolit. 7 80 9,51 Nutter pr. Kilo > ^A"^ Korn „ 5 53 6 07 Eier pr. Stück . . ^ ^i ^ - Gerste (neu) „ 4^23 5 10 Milch pr. ülter . ^.3 ^ Hafer , 2,76 3!Stroh ^ - - ^" Fisolen „ 10—------Holz. hart., pr. Vier 5A Nindsschmalz Kilo — 92------ Q-Meter ""4^ Schweineschmalz ^ — 88 — -weiches. „ ""'"O^ Bpcck. frisch „ - 80-------Wein. roth, ! 00M, ^- zg^- — geräuchert „ — 78------— weißer . Aottoziehungen vom A. September: Trieft: «0 11 9 44 2-t-Linz: II K7 4'j 41 7^^-- Z n kZ« n - 5^ l^ '7U.Mg. 740 54 -j. 8 8 windstill Nebel g,gg 2 2 . N. 738 62 4-Ü1 6 SW. schwach halb heiter 9 . Ub. 739 92 4-13 4 SW. schwach sternenhc^^^ 7 U. Mg. 740 74 4> 9 7 '"windstill Nebel g,gg 3 2 . N. 73950 4-22 6 O, schwach heiter » . Ab. 739 24 ->-15 6 O. schwach stcrilenhw ^ Dcn 2. taasübcr ziemlich heiter, Nacht slenMlhH^M 3 d. herrlicher Tag. Nach 2 Uhr nachmittags C»"y", ^ aus SW. Das Tagcsmittcl dcr Wärme an beiden Tag"'H bO" und -l- 16 0«. beziehungsweise um 2 5" u»b 0'ü" U" Normale. ^^^ __________________________________ ^5>,l?' Verantwortlicher »iedacteur: Ottomar VaM^^- Heute den 4. September Abschieds-Vorstellu^ der Familie Hadstadt aus Elsas^ im Gasthause zum Kaiser von Oesterrßl Eintritt 20 kr. jop J ]>io Faiuilio spricht don lionslichiiton D»11]1 !,'cb •»"'a zahiroich Htatttfnfumlonon Boauch aus unrl wir(1 ae„ $*\. büinüht soin, dorn y. i. l'ublicuin oition ans,'0110., ahiH« ^ zu vorschasson, woshalb sio zur zahlroichon Tho)ln licJist oinladot. ^^— (350) 48-33 ^^^^/ bestes Tisch- und Erf rischungsgetr^e„! erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen-«" katarrh. . PASTILLEN (Verdauungszeltc^ Heinrich Mattoni, Karlsbad (B^ Ktiquelie u.Korkl»ran -irf CLl IRLuD Kenan eu beachten. ujL«^^5^ H»25 Course an der Wiener sörse vsm 3. Zepttmber 1N«3. <«»« d» °M«°«. i»«.«»«.,) 'l"«n«m "^"' ^Lmel!«?'3«n«.«' ' ' ' »'«" W^ S^b?«3""""" - ^3t '!"^' slctien v«n Transport. Gildbahn ,00 st, Vilbtr , . , ,«7. ,5«, l««in "««!°„ ..,«>„ ,70 2f, l?iL ,'!.,!. - ,!.^ -^N>»N^',.< ' . 00 „ I«8 50 l«!» Ü0 Nnltben d. S«ablgcmt!Nbt Wie» w» - ,03 75 (pn Slils), »ohm, Nordbahn 150 n. . . . ,?» bo 179 00 3"s'2°l!» «>!t''b. «00st, E A°dcst,Vold>.n7. „ . . (Silber °ber «old) . . . . ,l» bo -- «,arp.^°ao fi. LM. »70 - »7b— Un«.N>estb.(R»ab.Gi»»)l«^< __, ... . ^°0ch.S^'1/' ""'"'"'- »«- Ul,,.^ Oftner i?°,« 4« st......— 3» 2<> Donau . 2)ampi! b't !8^ ^ ^""-"illzahl. Pfandbriefe Palffd.k°,c 40 fi......«7-75 »850 0efi..T.500ss liM. . . . . k!>7 5,9^ „ (per «til«), GtUni.,«., ^ ^" """ ' ' "" l" "l- ^ «„. all» »obenc«dil.«clien«l' «antvcrein. iu.cncl. ioug. . . nu-^ ,,8 Ü5. K^fcnd«« ^ , ^ ^ , . —------------ Devise«. l""°entl. - Obligationen in H w »< I vcr^ - - «dncr..»nft . Ocst lloost ^.40«/, ^!» _ 240 - lt<,s«Iche «rinritLt« .Qbliaotin«,»« !,"">""'!', . .17^-75 173«!, Van,..........7__ 47.^ «"'"»Wiche.......»!»?!. 1002b OUliWfi.», , i. ^ild» . >24l Ü!. »4, 75. VN»««N. «^blivftts/pi^^k. . . . ,ok'50 107 — tttrdwante.Norddahn in Silb. ,0« «l> 107 tandnbant oft, «uost. G. «,»/,2. - Prag.Dufer «tijcnb. il.0st.Silb, 5»' 5» bo Dmaten........55, 5,0 ü°7?^'!ch« ' ' ' - '<>< ^ — — yran, ^oI^<-Bahn.....,01 l>5 10» 8l> Ocsteti.^Ung. »anl.....«,7^828— «ubols' Aahn 200 st. Silber . ,«« 75 1«7 «b i!0.Klanc».Vtuli>ch, ^.„^ ,,' ' ' ' - !04-— ION-— V'allzijchc ii^ill - i!»dwig. Vah» Unionbanl IW fi......(2« H0 1^6 75 Sitbcnbinglr ltijcnb. Xi»u fl, S, ,»4 1S4 5.!, Silber......... ^^^-^-«^!>nvl,N!lchl . ,».__ iox'^ ,^l .MoN. S, 4'/,°/« . , loo I!- 100-40 Un»l All.,, ,40 ff, , . !!'il,» i!<>l'N, ö W, , «54 2,'. 35.4 75 Deul!chc Nsichst'anlnoien. . . »7-K0 b7i»(<