Bezugspreise Für Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4' — halbjährig K ä- Hir Amerika: ganzjährig D. 1'25 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gsttsiheer Me Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Woteu in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des «Kottfcheer Moten in Gottschee. Anzeige» (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. arkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Kr. 9. Kottschee, am 4. Mai 1906. Jahrgang III. Eherechtsreform und Volksbeivußtfein. Der irreligiöse Liberalismus und Judiffereutismus in Österreich setzt gegenwärtig alle Hebel an, um die Kraft des christlichen Volkes zu entwurzeln. Zunächst soll ein Bollwerk „veralteter, falscher Lebens- und Rechtsauffassung" fallen: der § 111 unseres bürgerlichen Gesetzbuches und mit ihm der Grundsatz der Unauflöslichkeit der katholischen Ehe. Selbstverständlich wäre das nur eine Etappe, denn die Ziele der Reform sind ja viel weiter gesteckt. Prof. Dr. Mitteis (Leipzig) hat dieselben in der „Neuen Freien Presse" vom 21. und 28. Jänner d. I. in folgender Weise umgrenzt: „Einführung der obligatorischen Zivilehe, Ermöglichung der Ehescheidung dem Bande nach, Beseitigung der Ehe-Hindernisse für gewesene Geistliche und gewesene Ordenspersonen, zwischen Christen und Nichtchristen, das sind die vier Kardinalpunkte, die für ein künftiges Eherecht anzustreben sind. Mit ihnen wird dann das eine große Prinzip verwirklicht sein, daß die staatliche Ehe von der kirchlichen scharf getrennt ist." Der große Rechtslehrer Jhering hat einmal den Ausspruch getan: „Der Geist der Zeit und der Geist des Volkes ist auch der Geist des Rechts." Es fragt sich nun: Ist der irreligiöse Liberalismus und Jndifferentismus, der die unchristliche Ehereform verlangt, wirklich der Geist unseres österreichischen Volkes? Entspricht die unchristliche Eherechtsreform tatsächlich dem Bewußtsein und den Bedürfnissen des Volkes und ist ihre Verwirklichung daher „nicht aufzuhalten? Nun, die Antwort, die das christliche Volk in Österreich den leidenschaftlichen Gegnern der Unauflöslichkeit der Ehe gegeben hat, läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Nicht in Tausenden und Hunderttausenden, sondern in Millionen hat das Volk seine Stimme gegen die Verschlechterung der Ehegesetzgebung erhoben, durchdrungen von der Überzeugung, daß ein auf festesten Grundlagen aufgebautes und geordnetes Familienleben die unerläßliche Voraussetzung des Staats- und Völkerlebens, ja jeglicher Gesittung ist. Die Ehereformer mußten selbst zur Einsicht kommen, daß sie ihre Kraft bedeutend überschätzt haben; sie haben bei dieser Gelegenheit auch bewiesen, daß sie das Volksbewußtsein, die Volksseele gar nicht verstehen. Das Bewußtsein des christlichen Volkes mag allerdings zu schlafen scheinen, zumal wenn kein Kampf, kein Gegensatz es aufrüttelt. Daß aber die Aufrüttlung diesmal recht allgemein und gründlich geschehen ist, beweist der geradezu großartige, beispiellose Erfolg der Protestaktion. Hätte man das Volk besser gekannt, so hätte man sich eine Blamage erspart. Immerhin fehlte es selbst im Lager des irreligiösen Liberalismus nicht an abmahnenden Stimmen. So veröffentlichte der Rechtslehrer an der Czerilotvitzer Universität Dr. Karl Adler im Februar d. I. in der liberalen „Czernowitzer Allgemeinen Zeitung" einen Artikel, in dem es u. a. heißt: „Es liegt eine große Überschätzung der Güte unserer öffentlichen Zustände und unserer geltenden Gesetze darin, wenn man das Eherecht für den verbesserungsbedürftigsten Teil hält. Doch ist es einer geschickten Agitation gelungen, die Eherechtsfrage in den Vordergrund zu rücken. Und doch glaube ich, daß hier das Kampfterrain für die wahre fortschrittliche Gesinnung nicht richtig gewählt ist. Denn nur der Urteilslose kann verkennen, daß gerade die Stellungnahme Pie Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (34. Fortsetzung.) Im alten Urbar wird „Presauitz“ mit 3Vs Huben angeführt. Der (slovenifche) Name kommt her von breza = Birke, bezeichnet also ähnlich wie Friesach einen Birkenbestand. — Ob Zaderz mit slovenisch zadirati — einstoßen, eindringen, zadirek == Einriß (zaderka = Einriß im Holze) zusammengestellt werden darf, mögen die Slavisten entscheiden. Hiemit wären wir mit jenen Ortschaften zu Ende gekommen, die in früherer Zeit zum Ober- und Unteramte Gottschee gehört haben. Es erübrigt uns nur noch daö vormalige Amt Rieg, das sogenannte Hinterland. Zunächst bei Reifnitz liegend und demnach wahrscheinlich auch zuerst von dort aus besiedelt ist ivohl Göttenitz, im alten Urbar Gottenitz (12 Huben), mundartlich die Gvt-nize, ° bei Valvasor (VIII, 797) Kotnitz geschrieben. Mit den alten Goten hat der Name selbstverständlich nichts zu tun. Schumi denkt an slovenisch goltiti, gotiti — stauen, stopfen; also Göttenitz = Wasserstopfmulde. „Die Ortschaft Göttenitz", sagt er, „liegt zwischen Gebirgen, von denen bei Regengüssen das Wasser in die abgesperrte Talmulde der Ortschaft Gotenitz zusammenströmt und, weil es keinen offenen Abfluß findet, so staut sich das Wasser, überschwemmt die Felder und sucht sich unterirdisch einen Ausweg, den es nach der Ortschaft Masern zu machen hat." (Schumi, Archiv für Heimatkunde, I. S. 23). In einer urbarialen Aufzeichnung aus dem Jahre 1770 ist zu lesen, daß die 12 Urbarhuben von Göttenitz in vier Stücke zerfallen, nämlich 1. Wasserschlund gegen Masern. 2. Steinriegel gegen Moos. 3. Öden gegen Rieg. 4. Auen gegen Tal, „auf der oberen Seite gelegen". „Wasserschlund" könnte allenfalls zur Stütze der Schumischen Namendeutung herangezogen werden. Trotz alledem aber will uns dieselbe nicht recht gefallen. Sie entspricht zu wenig der Art, wie Ortsnamen zu entstehen pflegen. Die ganze Gegend von Niederdorf gegen Göttenitz und Rieg hinein hatte jedenfalls schon vor der Besiedlung einen Namen, einen Gegendnamen. Die Reiflicher und Niederdorfer nannten die Gegend wahrscheinlich „den Winkel". Nun heißt der Winkel slovenisch Kot; davon koten = winkelig, davon weiter Kotnica = die Gegend im Winkel unterhalb Reifnitz. Mit Winkel bezeichnet man gerne eine Gegend, die von Bergen und Wald eingeschlossen ist. Daß Göttenitz ursprünglich die ganze Gegend von Göttenitz, Rieg usw. bezeichnen-, geht ans der Aqnilejer Urkunde des Jahres 1363' hervor. In derselben wird neben Gottschee, Pölland, Ossiwnitz, Kostel auch Göttenitz als Seelsorgstation er- in der Eherechts- und in der Duellfrage die katholische Kirche von der günstigsten Seite zeigt. Denn auf diesen beiden Gebieten kämpft sie mit Hintansetzung ihrer materiellen Interessen für den idealen Kern ihrer Lehren und setzt sich mit bewunderungswürdiger Kühnheit und Unabhängigkeit der Mißstimmung eines Teiles ihrer mächtigsten und einflußreichsten Anhänger oder breiter Volksschichten ans." Dr. Adler wendet sich dann gegen die Forderung nach Einführung der staatlichen Zwangszivilehe, die jedes Brautpaar verpflichten soll, seine Ehe vor einem Beamten einzugehen, und spricht sich für die Unauflösbarkeit der Ehe aus. Jenen Anhänger der Ehereformerei, welche nicht genug zu reden wissen über die Rückständigkeit des österreichischen Eherechtes gegenüber anderen europäischen Staaten, sei der zweite Abschnitt des Aufsatzes von Universitätsprofessor Dr. (Sichnimm in Prag („Eherechtsreform in Österreich?" in der Zeitschrift „Die Kultur" 1906, Seite 131 f.) zur Beherzigung empfohlen, in welchem der Verfasser sagt: Wenn das österreichische Eherecht von allen konfessionellen Rücksichten frei gemacht und für alle Staatsbürger einheitlich gestaltet werden soll, so kann dies nur geschehen durch Einführung der obligatorischen Zivilehe, also jener Form der Zivilehe, welche R. Sohm „illiberal und intolerant" genannt hat. Als im Jahre 1851 die gesetzgebende Körperschaft der freien Reichsstadt Frankfurt a. M. der Antrag unterbreitet wurde, die Zwangszivil-ehe durch die fakultative zu ersetzen, wurde demselben die Begründung gegeben: „Offenbar wünscht nur ein sehr kleiner Teil der Bürgerschaft die Einführung der bürgerlichen Ehe. Obgleich sie in den wenigsten deutschen Staaten zugelassen ist, so wollen wir sie dennoch niemandem vorenthalten. Aber ebensowenig kann es der wahren Freiheit entsprechen, irgend ein Brautpaar zu zwingen, gegen seine Überzeugung sich bürgerlich trauen zu lassen. Ein solcher Zwang läßt sich nimmermehr rechtfertigen. Wer ihn verlangt, will nur Freiheit für sich und Beschränkung für andere." Für Österreich ist die Zwangszivilehe nicht notwendig und sie entspricht hier dem „Volksbewußtsein" so wenig wie anderswo. Daß die Zwangszivilehe dem Volksbewußtsein nicht entspricht, geht daraus hervor, daß auch in Ländern, in denen sie eingeführt ist, die überwältigende Mehrheit der Brautleute sich mit derselben nicht befreunden kann, sie als eine lästige Formalität empfindet und erst der kirchlichen Trauung ehewirkende Kraft beilegt. „Der Zivilakt ist nicht nur unpopulär," sagt Sohm, „ihm wird vom evangelischen wie katholischen Volk geradezu und offen die Anerkennung seiner eigentümlichen Rechtswirkungen verweigert. Jede kirchliche Trauung ist ein Protest des nationalen Ge- wissens gegen das Reichsgesetz." Und wie entsetzlich öde und trocken ist dieser ganze Akt noch dazu! „In der kahlen Amtsstube vollzieht sich geschäftsmäßig, wahrhaft trostlos der Akt der Eheschließung, kaum anders als die Auflassung eines Grundstückes. Nichts, was an die Bedeutung des Bundes für das Leben erinnert . . . Kein Saatkorn wird ausgestreut, welches im Ehestande Frucht tragen könnte. Weder den Eheleuten noch der bürgerlichen Gesellschaft kann das zum Segen gereichen. (Dernburg, Phantasie, im Rechte. Seite 27.) Kein Wunder, wenn derselbe hvchangesehene Jurist die Ansicht ausspricht, es sei im Interesse des Staates und der menschlichen Gesellschaft, auf eine weihevolle Abschließung der Ehe vor dem Religionsdiener hinzuwirken und sie zu fördern. Und in Österreich will man sie bagatellmäßig ans die Seite schieben? Die Einführung der obligatorischen Zivilehe wird keinen Fortschritt, sondern einen Rückschritt bedeuten, weil durch dieselbe die Ehe ihres religiös-sittlichen Charakters entkleidet, zu einem „äußerlich weltlichen Ding wie Kleider und Speise, Haus und Hof" herabgewürdigt wird; sie ist ein Abfall vom Ideal der Ehe, eine schwächliche Nachgiebigkeit gegen eine oberflächliche, materialistisch-leichtlebige Lebensauffassung, die zwar modern, aber nur im schlechten Sinne des Wortes ist; sie ist das Lieblingskind aller erklärten Religions- und Kirchenfeinde. Und die Wirkung: sie wird hier wie anderwärts die sein, daß wir ein modernes Heidentum heranwachsen sehen, „Kindern, denen nichts heilig ist, was einst ihren Eltern heilig gewesen war." (Sohm, die obligatorische Zivilehe. Seite 13.) In Frankreich erhebt Rette Lemaire in einem von der Pariser Juristenfaknltät preisgekrönten Buch (Rene Lemaire, Le ma-riage civil) den Ruf: Weg mit der Zivilehe und zurück zur religiösen Auffassung der Ehe, zur kirchlichen Trauung; die Zivilehe mit ihrem Scheidungsrecht bedroht das ganze Institut der Ehe, diese Zelle des Staatsorganismus, mit dem Zusammenbruch. Lemaire befürwortet eilte Einrichtung, wie sie in Österreich bestehe, also die Notzivilehe für diejenigen, welche die kirchliche Trauung ablehnen. Ist es nicht eine köstliche Ironie, daß Österreich erstrebt, was man in Frankreich schon verflucht, und daß in Frankreich das als einzige Rettung gepriesen wird, was man in Österreich zu verwerfen sich anschicken will? wähnt. Nun ist aber Göttenitz erst im 18. Jahrhundert eilte selbständige Pfarre geworden. Zur Zeit der Besiedlung befand sich der Sitz der Pfarre, wie wir wissen, nicht in der Ortschaft Göttenitz, sondern „an der Riegg". Somit konnte Götteuitz damals nicht Ortsname sein, sondern Gegeudname. Die Bewohner des Hinterlandes berühmen sich bekanntlich, älter im Heimatlande zu sein als die des „Landes". Das mag richtig sein. Göttenitz, wir meinen die Ortschaft Göttenitz, auf welche der frühere Gegeudname überging und bei welcher er °verblieb, dürfte höchst wahrscheinlich eine der allerältesten Siedlungen sein, denn es liegt näher bei Reifnitz als z. B. Rieg. Wahrscheinlich mag schon in früher Zeit ein Saumweg von Reifnitz durchs Hinterland (Gegend von Göt-tenitz-Rieg) nach der Burg Kostel geführt haben. Die allerersten Besiedler von Göttenitz waren wahrscheinlich Slovenen, die sodann durch die nachrückenden deutschen Kolonisten germanisiert wurden. Noch im alten Urbar (1574) finden wir mehrere Mihitsch in Göttenitz, ein Name, der übrigens auch jetzt noch dort heimisch ist, aber auch einen Turgg, was wahrscheinlich gleich Durig, Düring ist und auf eine türingische Zuwanderung schließen lassen dürfte. Die Bewohner des Hinterlandes hatten in alten Zeiten gewisse eigene Rechte, durch die sie sich von den ändern Gottscheern in einzelnen Punkten unterschieden. So unterstanden z. B. nur die zum Amt Rieg gehörigen Ortschaften dem Spruche ihrer Suppane. Die Göttenitzer hatten überdies noch auch ihr eigenes Getreidemaß, das Simperle (Sumber). In älterer Zeit finden wir „©immer" als Getreidemaß z. B. in Frankfurt, Hessen-Darmstadt, Hanau, Bayr. Rheinpfalz; „Simmern" (der) in Sachsen-Koburg; „Simmeri" (das) in Württemberg. Vielleicht stammt demnach ein Teil der ursprünglichen Göttenitzer aus schwäbischem oder mitteldeutschem Gebiete. Die Bevölkerung dort hat ja, wie versichert wird, auch sonst so ein bißchen etwas Eigenes. Wir haben Göttenitz zuerst besprochen, weil der Name schon in der bekannten Urkunde des Jahres 1363 vorkommt. Nun müssen wir jedoch sofort Masern nachtragen, das noch näher gegen Reifnitz hin liegt. Masern, im alten Urbar Massarn (sechs Huben), in der Mundart die Maschere genannt, erscheint bei Valvasor einmal unrichtig Rysern geschrieben, wobei Valvasor bemerkt, der Krainer spreche „in Gargeiz". Elze, der bekanntlich womöglich immer Anklänge an Henneberg und Franken wittert, denkt au den Henne» bergscheu Familiennamen Maaser. Bekanntlich bezeichnet Maser-knorrige Auswüchse an Bäumen; ahd. masar, mhd. maser; im Altnordischen entspricht mösurr = Ahorn, altenglisch maser. Maser wird auch als Name für Ahorn verwendet wegen seiner Knorren. Dann ist Maser bekanntlich auch eine Bezeichnung der Flammen-und Geäderzeichnung, wie sie sich an den durchschnittenen Knorren findet. . (Fortsetzung folgt.) Das deutsche Reichsratsmandat für iivniu. Die Aussichten, daß die Deutschen in Krain, beziehungsweise die Gotlscheer durch die Wahlreform ein Reichsratsmaudat be- kommen werden, stehen günstig. Die deutschen und finnischen Ab-geordneteugruppen sind im Konipromißwege einander schon sehr nahe gekommen und das Gotlscheer Reichsratsmandat hat in die Kompromißliste auch Aufnahme gefunden. Falls also diesmal die Gesetzesvorlage überhaupt zur Annahme gelangt und die deutschen Parteien auch fernerhin mit Nachdruck darauf beharren, dürfte das Gotlscheer Mandat ohne Zweifel erreicht werden, und zwar trotz des heftigen Widerspruches der Sloveuen, die den Deutschen in Krain ein Reichsratsmandat nicht gönnen. Als vor wenigen Tagen die Abgeordneten Hofrat Ploj, Dr. Šušteršič und Jvčeoič beim Ministerpräsidenten wegen Ignorierung der südslavischen Abgeordneten bei den Verhandlungen über die Parlamentarisierung des Kabinetts Klage führten, beschwerten sie sich auch über die beabsichtigte Änderung der Zahl der krainischen Mandate, beziehentlich über die Aufnahme eines dentschkrainischen Mandates in die Kompromißliste. Der Ministerpräsident erklärte, daß er sich wegen der Frage des Gotlscheer Mandates noch nicht präjndiziert habe. Es sei noch nicht festgestellt, wie die Frage einer Vertretung der Deutschen Krains gelöst werde. Wir begreifen nicht, daß man sich ans gegnerischer Seite wegen dieses, einen Mandates gar so gewaltig ereifert. Die Deutschen in Österreich und insbesondere die Deutschen in Krain werden durch die Wahlreform ohnehin in ganz bedeutenden Nachteil gesetzt. Es ist also wirklich kein rechter Grund vorhanden, wegen eines einzigen deutschen Mandates sich so gewaltig anfznregen und solchen Lärm zu schlagen. Die Auswanderung in Gottfchee. (Fortsetzung.) Werfen wir nun noch einen Blick auf das nationale Leben unserer Landsleute in Amerika. Von Anfang an hieß es, daß sich keine Nation in der neuen Welt so leicht akklimatisiere und so schnell anglikanisiere als die deutsche. Der Deutsche — sagt Baron A. v. Hübner — sei stolz darauf, das Englische bald radebrechen zu können, und mag schließlich kaum mehr deutsch sprechen. Fälle seien nicht selten, daß geborene Deutsche unter sich englisch sprechen, und oft komme es vor, daß die Eltern untereinander zwar noch deutsch verkehren, doch ihre Kinder nur mehr englisch miteinander reden. Von dieser allzngroßen Vorliebe fürs Englische sind auch unsere Auswanderer nicht frei. Die deutsche Sprache müssen ihre heimgebrachten Kinder vielfach erst lernen. War da vergangenes Jahr eine Mutter mit einem dreijährigen Büblein ans Amerika herüber auf Besuch gekommen. Die Mutter ist Berlinerin, der Vater Gott-scheer, der lustige dreijährige Knirps aber schon ein echter Amerikaner, der nur englisch redete und höchst verwundert tat, daß seine Großmutter in Europa schon alt ist und doch noch nicht englisch versteht. Allem Anscheine nach wird aber das Stammesbewußtsein der Deutschen Amerikas immer lebendiger werden. Zahlreiche deutsche Vereine, deutsche Blätter, deutsche Kirchen und Schulen sind schon gegründet worden. Die Deutschen wollen keinen Staat im Staate bilden, sie sind ihrer neuen Heimat zugetan, doch vergessen sie dabei nicht, daß sie auch jenseits des Ozeans Söhne des großen deutschen Volkes sind. Was unsere Landsleute betrifft, bekunden auch sie durch ihre Zugehörigkeit zu den nationalen Vereinen, durch Gründung eigener Vereine, wie Gesang- und Unterstütznngsvereine, durch öffentliche Veranstaltungen ihr nationales Bewußtsein. So ist es recht. Aber noch schöner, ja geradezu notwendig wäre es, daß wenigstens alle jene, die ohne triftigen Grund ausgewandert sind, in der alten Heimat Wache fürs Deutschtum hielten. Nur wenn der Gotlscheer in erster Linie selbst für die Erhaltung des deutschen Charakters seiner Heimat sorgen wird, wird unsere Sprach- insel in alle Zukunft mit des Dichters Worten begrüßt werden können: Deutsche Worte hör' ich wieder; sei gegrüßt mit Herz und Hand, Land der Treue, Land der Lieder; schönes deutsches Vaterland! Nun noch einiges über die Auswanderung und ihre Aotgen auf religiös-Itttkichem Gebiete. Darüber ließe sich vieles schreiben, wenn auch nur die ans Amerika herübergelangten Zuschriften zum Ausdrucke kämen. Wir wollen unS jedoch auf eine tunlichst knappe Darstellung des Einflusses beschränken, welchen Amerika in religiös-sittlicher Beziehung ans die Ausgewanderten ausübt und inwieweit sich dieser Einfluß auch in Gottschee daheim fühlbar macht. Da muß nun vor allem festgestellt werden, daß so ziemlich alles, was vom Leben und Handeln der Arbeiterbevölkernng Amerikas im allgemeinen behauptet wird, auch auf unsere dort lebenden Landsleute seine Anwendung finden darf. Die Tugenden, wie Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Mäßigkeit, Eintracht, Ehrbarkeit und was sonst noch zu den bürgerlichen Tugenden der Einzelnen als der Gemeinwesen gezählt wird, sind nicht nur in Europa daheim, sondern auch dem echten Amerikaner eigen. Was insbesondere Arbeitsamkeit betrifft, steht hierin die neue Welt niemanden nach. Gearbeitet muß dort unermüdlich und auch weise gespart werben, wenn man Not und Elend für spätere Tage answeichen will. „Ihre Landsleute," heißt es in einer Zuschrift, „gelten allgemein als arbeitsam, sparsam und friedlich." Mit der äußeren Ehrbarkeit und Sittlichkeit nimmt es der echte Amerikaner gleichfalls sehr genau, wovon sich in allerjüngster Zeit auch der russische Schriftsteller Maxim Gorki hat überzeugen können. Obwohl man sein Erscheinen in Amerika allseitig begrüßte, konnte er doch in keinem Hotel Wohnung bekommen, als es ruchbar geworden war, daß das ihn begleitende Frauenzimmer nicht seine rechtmäßige Gemahlin sei. Hieinit leugnen wir selbstredend nicht die Tatsache, daß die Zahl jener Amerikaner, die lockere Begriffe über Tugend und Ehrbarkeit haben, auch groß genug ist. Amerika ist eben nicht nur für ehrliche Arbeitsuchende das Land der Sehnsucht, sondern auch für alle jenen Elemente, denen wegen irgend eines Vergehens der Boden Europas zu heiß geworden ist. Die neue Welt ist nicht imstande, diese so verschiedengeartete Masse von Zuströmenden plötzlich nur guter Gesinnung zu machen. Trotzt der vielen schlechten Beispiele wird aber der Auswanderer dort den sittlichen Gefahren unschwer begegnen, wenn er erst daun die neue Welt betritt, nachdem er über die sogenannten „Flegeljahre" glücklich hinaus und wieder nüchtern denkend geworden ist. Für jugendliche Auswanderer birgt aber Amerika recht viele Gefahren, die zumal dann den Burschen oder das junge Mädchen auf schlüpfrige Pfade führen, wenn man am neuen Wohnorte keinen Heimischen antrifft, der der unerfahrenen Jugend Berater sein konnte. Verzichtet der junge Mensch dazu noch auf die Kirche und ihre Heilmittel, dann hat die Verführung leichtes Spiel. Staunen muß man daher über die Sorglosigkeit so mancher Eltern, welche ihre kaum der Schule entwachsenen Kinder in die Fremde entlassen, ohne zu bedenken, daß gerade in den ersten fünf Jahren nach Entlassung aus der Schule das Elternauge sorgsam über das Kind wachen müßte. Statt dessen wähnt man, jeder Verantwortung enthoben zu sein, wenn man bei der Abreise das Kind mit der billigen Mahnung, brav zu fein, abgespeist hat. Was wunder, wenn manch braver Bursch dort zum Trinken und übermäßigen Unterhaltungen verleitet, manch braves Mädchen so zur gefallsüchtigen Modepuppe wird. Das zu frühe Fortwandern hat meistens auch die unüberlegt geschlossenen Ehen und deren Kreuz hinterdrein auf dem Gewissen. Im Elternhanse hätte man wahres Familienleben kennen lernen sollen, um später dann fähig zu sein, auch selbst einem Haushalte vorzustehen. So aber geht man fast noch als Kind fort und in der Fremde schließt manches, ohne den Eltern auch nur ein Wort davon geschrieben zu haben, die Ehe. Ein kleines Geschichtlern zur Beleuchtung. Zum Vater, er ist Gottscheer und schon lauge in Amerika — kommt eines Tages sein gleichfalls dort, aber nicht beim Vater wohnendes Töchterlein: „Vater, | ich lad' euch auf die Hochzeit ein," spricht sie. „Ja, auf welche : denn?" fragt er. „Auf meine doch," entgegnete sie schnippisch. Ihr : solltet doch schon gehört haben, daß ich in 14 Tagen heirate. _______________ (Fortsetzung folgt.) M bit schon Mitglied? Die Luft zu lesen zieht auch bei uns immer weitere Kreise; insbesondere sind es die langen Abende des Spätherbstes und Winters, die man sich gerne durch Bücher unterhaltenden und belehrenden Inhaltes verkürzt. Daß die größtenteils noch gut christliche Bevölkerung schlüpfriges, zweideutiges oder Religion und Sitte verunglimpfendes Zeug nicht lesen will, ist selbstverständlich. Gute, gesunde Lektüre, die der Bildung des Verstandes und des Herzens iu gleicher Weise Rechnung trägt, wünscht inan um so mehr, als hierzulande gewöhnlich nicht der einzelne für sich liest, sondern alle Familienmitglieder die Zuhörer bilden, während eines laut vorliest. Diesem Wunsche entspricht nun in hervorragender Weise die „St. Josef-Bücherbruderschaft in Klagenfurt". Dieser Bücherverein, der gegenwärtig über 140.000 Mitglieder zählt, bietet gegen den geringen Betrag von 2 K (2 K 40 h, wenn das Andachtsbuch gebunden) alljährlich fünf sehr schone Bücher. Im Henrigen Herbste erhalten die Mitglieder: 1. Tugendschule sürs christliche Haus; 2. Das Leben Jesu, 4. Baud; 3. Die katholische Kirche — eine verleumdete Mutter; 4. Bunte Geschichten; 5. St. Maria- und St. Josefkalender. Wir sind überzeugt, daß, wer ein Jahr die Büchergaben bestellt hat, auch weiterhin den kleinen Betrag gerne opfern wird, und empfehlen daher allen wärinstens den Beitritt, i Bestellt können die im Herbste erscheinenden Bücher von fetzt ab j entweder bei den Pfarrämtern oder unmittelbar aus Klagenfurt werden. Aus Stabt und Land. Gottschce. (Ernennung.) Der Leiter des Justitzntimsteriums ; hat den Gerichtsadjunkten in Gottschee Herrn Ottokar Cernstein : zum Gerichtssekretär in Cilli ernannt. — (Vont politischen Dienste.) Der bei der k. k. Bezirks- I Hauptmannschaft Gottschee in Verwendung gestandene k. k. Landes-regiernngs-Konzeptspraktikant Herr Dr. Johann Lininger wurde als Polizei-Konzeptspraktikant in den Dienst der k. k. Polizeidirektion in Triest übernommen. -i-pDer k. f. Landesregiernngs-Konzeptprak-tikant Herr Josef Friedl in Laibach wurde zur Bezirkshauptmann-fchaft in Gottsche versetzt. — (Gemeindeangelegenheiten.) In der Sitzung der Stadtgemeindevertretung am 24. April widmete zunächst der Vorsitzende Herr Bürgermeister Alois Loy den verstorbenen Herren Hofrat Dr. Josef Ritter von Regnard und Sparkassepräsidenten Josef Luckmann einen tiefempfundenen Nachruf und hob deren Verdienste um die Stadtgemeinde Gottschee hervor. Die Versammlung bezeigte ihre teilnehmende Trauer durch Erheben von den Sitzen. Sodauu wurde zur Wahl der Sektionen geschritten. Auf Antrag des Herrn Gemeinderates, Josef Röthel geschah dieselbe durch Zuruf. Gewählt wurden in die erste Sektion (Verwaltung, Rechts- und Dienstangelegenheiten, Bürgerrechts- und Heimatsverleihungen, Gewerbe, innere Angelegenheiten, Personalien re.) die Herren: Franz Jonke, Dr. Moritz Karnitschnig, Joses Ober-gföll, Josef Röthel, Josef Verderber; in die zweite Sektion (Bauwesen, technische Arbeiten, Stadtverschönerung, Feuer- und Marktpolizei, Beleuchtung, Straßen, Wege und Plätze re.) die Herren: Wilhelm Ritter v. Fürer, Anton Hauff jun., Josef Kuabl, Ernst Petsche, Rndols Schadinger, Joses Tornilsch; in die dritte Sektion (Finanzangelegenheiten, Kontrolle und Oko-noniat, Humanitätsangelegenheiten, Gemeindebauten rc.) die Herren: Albert Braune, Anton Hauff fett., Georg Hönigmann, Josef Oswald, Daniel Ranzinger, Josef Röthel, Florian Tom itsch; in die vierte Sektion (Kultus und Schule, Stipendien rc.) die Herren: Rotiert Braune, Josef Kuabl, Josef Obergföll, Ritt). Schadinger, Florian Toiuitsch; in die fünfte Sektion (Sanitäts-und Veterinärwesen re.) die Herren: Georg Hönigmann, Johann Ko schar, Franz Loy, Dr. Erich Schreyer, Josef Tom itsch; in das Direktorium des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes die Herren: Albert Braune, Josef Obergföll, Daniel Ranzinger, Franz Schleimer, Florian Tvmitsch, Josef Verderber; in den Armenrat die Herren: Josef Oswald, Josef Rothel, Josef Verderber; in das Schlachthausdirektorium die Herren: Robert Braune, Daniel Ranzinger, Dr. Erich Schreyer; in das Friedhofskomitee die Herren: Josef Bartelnte, Wilhelm Ritter v. Fürer, Josef Knabl. Hierauf wurde die Wahl in den Ausschuß der städtischen Sparkasse mit Stimmzetteln vorgenommen und es erscheinen als gewählt die Herren: Josef Bartelme, Robert Branne, Fr. Jonke, Dr. Moritz Karnitschnig, Josef Kreiner, Franz Loy, Josef Obergföll, Josef Oswald, Daniel Ranzinger, Josef Röthel, Rudolf Schadinger, Florian Tomitfch Johann Verderber, Josef Verderber, Peter Wolsegger. — (Sparkasse.) Am 8. Mai findet die konstituierende Versammlung des ueugewählten Sparkasfenansschuffes statt. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Mitteilung der Zuschrift des Gemeindeamtes Gottschee über die Neuwahl des Sparkassenausschusses. 2. Wahl des Vorsitzenden des Ausschusses und dessen Stellvertreters.^ 3. Angelobung der Ansschnßmitglieder. 4. Wahl der Direktion, •>. Wahl des Revisionskomitees. 6. Wahl des Skontriernngskomitees. 7. Wahl des Wechselzensnrskomitees. 8. Wahl eines Unterausschusses. 9. Freie Anträge. — (Sparkase der Stadt Gottschee.) Ausweis für den Monat April 1906. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate April 1906 158.717 K 34 h und behoben 136.546 K 43 h, wonach sich der Einlagenstand um 22.170 K 91 h erhöhte. Der Einlagenstand beträgt somit mit Ende April 1906 5,387.287 K 77 h. Hypothekardarlehen: Im Monate April 1906 wurden verausgabt 85.300 K, rückgezahlt hingegen 13.434 K 79 h, somit ein Zuwachs von 71.865 K 21 h. Der Hypothekenstand beträgt somit mit Ende April 1906 4,038.687 K 99 h. — (Deutsches Studenten heim.) Seit der letzten Veröffentlichung langten folgende Spenden für das Studentenheim hier ein: Südmark-Ortsgrnppe in Pola K 20; Herr Viktor Loser in Triest K 182; Sammlung der Herren Gymnasialsupplent Georg Widmer und cand. phil. Schleimer iu Graz K 85'40; Zentralbank Deutscher Sparkassen K 50; Deutsch-akademische Tafelrunde in Amstetten K 30; Sparkasse in Gottschee K 2000; Deutscher Schnl-verein iu Wien K 5000; Zahlstelle der Deutschen Vereinsdruckerei in Graz K 5'60; Tischgesellschaft „Becherklang" in Frohnleiten K 6. — (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht am 30. April wurde in der Wohnung des k. k. Bezirksarztes Dr. Böhm ein Einbruchsdiebstahl verübt. Der unbekannte Dieb entwendete 16 K Bargeld und verließ mit seiner Beute ungesehen und nngehört den Ort seiner verbrecherischen Handlung. Bis heute ist es noch nicht gelungen, den Täter zu entdecken. — (Osterschießen.) Am 26. April fand bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft gegen 72 von der Gendarmerie angezeigten Personen die Verhandlung statt wegen unbefugten Schießens am Karfamstage und Ostersonntage. 24 davon wurden zu Geld- oder Arreststrafen verurteilt. — (Gottscheer Volkslieder.) Iu den vom k. k. Unterrichtsministerium behufs Sammlung der Gottscheer Volkslieder und ihrer Herausgabe im Rahmen der Gesamtpublikation „Das Volkslied in Österreich" bestellten Arbeitsausschuß wurde Herr Professor-Joses Obergföll als Vertreter der k. k. Landesregierung berufen. — (Die freie Organisation der Distriktsärzte in Krain) hat Herrn Dr. P. Desraneeschi in Rudolfswert zum Obmann und Herrn Dr. Erich Schreyer in Gottschee zu dessen Stellvertreter gewählt. Der neu gegründete Verein bezweckt die Wahrung und Förderung der Standesinteressen seiner Mitglieder. Sai Hot Goi Zahl Her Ber Lau jäh> Tut vor! Her Fra wir Ber iöra sain eine Ein Abc stak die weil Zu Jos bcu Hm Voi eine den letzt Vet Leh die« Joi der den Jü mit Tn best zeic stell bac me! Rei mtt spe sah St Är< alll bei jun in 20 Be vo: bei str> Bc Jo 6el ap Jahrgang III. Gottscheer Bote — Nr. 9. Seite 69. — (Hauptversammlung des Gottscheer Turnvereins.) Samstag den 21. April um 8 Uhr abends fand im Saale des Hotels „Stadt Triest" die ordentliche Hauptversammlung des Gottscheer Turnvereines statt, die mit einer Begrüßung der sehr zahlreich anwesenden Mitglieder und Gäste durch den Sprechwart, Herrn Dr. Moritz Karnitschnig, eröffnet wurde. Hierauf folgte der j Bericht des Turnrates, der die bedeutungsvollsten Ereignisse im ; Laufe des Vereinsjahres erwähnte, insbesondere aber die zwanzigjährige Bestandesseier, die Erweiterungen des Turnbetriebes, die Turnfahrten sowie andere Begebenheiten und Veranstaltungen her-vorhob. Auch wurde gedankt der Gemeindevertretung und dem Herrn Bürgermeister Alois Loy sowie der Bürgerschaft und den Frauen und Mädchen der Stadt Gottschee für das freundliche Mitwirken zum Gelingen des Wiegenfestes. Hervorgehoben wurde im Berichte, daß das Fest den Beweis erbrachte, was erreicht werden könne, wenn alle Kreise unserer Stadt in schöner Eintracht zu-sammemvirken. Der Bericht zeigte, daß sich die Leitung des Vereines in guten Händen befindet. Der Säckelbericht führte an an Einnahmen K 8197'26, an Ausgaben K 3736-04; somit einen Abgang von K 53878, der aber heuer durch verschiedene Veranstaltungen gedeckt werden wird. In den Turnrat wurden berufen die Herren: als Sprechwart Dr. Moritz Karnitschnig, als Sprechwartstellvertreter Tierarzt Alois König; als Turnwarte Franz Zwetko und Alois Kresse; als Schriftwarte Josef Hiris und Josef Pavlicek; als Säckelwarte Adolf Kraus und Adolf Forn-bacher; als Kneip- und Sangwart Josef Bnrtelme. — An die Hauptversammlung schloß sich ein Ronacher-Abend mit reichhaltiger Vortragsordnung an, der durch den gemischten Chor „Waldkönig" eingeleitet wurde. Die Sängerinnen und Sänger des Gottscheer deutschen Gesangvereines zeigten durch ihren Vortrag, daß sie in letzterer Zeit ganz gewaltige Fortschritte gemacht haben — ein Verdienst ihres nimmermüden gesangeskundigen Chormeisters Herrn Lehrer Friedrich Kaucky. Daran reihten sich: die Posse „Gerichts-dieuer Lutsche als Untersuchungsrichter" (Mitwirkende die Herren: Joses Hiris, Hans Ganslmayer, Karl Hofmann und Franz Zwetko), der Dreigesang „Eine urfidele Gerichtssitzung" (vorgetragen von den Herren': Hans Arko, Josef Bartelme und Anton Hauff dem Jüngeren), die trefflich gelungenen Marmvrgruppen (ausgeführt j unter der Leitung des Turmvartes Herrn Franz Zwetko von den Turnern des Vereines), das Lustspiel „Nette Mieter", in dem sich besonders Herr v. Fürer durch seine vorzüglichen Leistungen auszeichnete; dann folgte die Posse „Zwiebeldnfts Eheirrung" (Darsteller die Herren: Josef Hiris, Karl Hofmann und Adolf Forn-bacher). Zum Schluffe brachte noch Herr stud. med. Karl Hofmann mehrer Gedichte in deutsch-italienischer Mundart zum Vortrage. Reicher, aber auch wohlverdienter Beifall wurde den außerordentlich gut vorbereiteten Darstellern der einzelnen Vortragsnummern gespendet, die sich zu mancher Zugabe oder Wiederholung veranlaßt sahen. Ans den Verlauf des Abendes kann der Turnverein mit Stolz blicken. — (Erwerbsteuer.) Für das Jahr 1906 gelangt für ganz Ärain der Betrag von 412.201 K 41 h als Gesamtsumme der allgemeinen Erwerbsteuer zur Vorschreibnng. Hievon entfallen auf den politischen Bezirk Gottschee in der dritten Klasse (Kontingentsumme 6920 K 41 h) 6894 K 18 h (Unterschreitung 26 K 23 h), in der vierten Klasse (Kontingentsumme 13.931 K 32 h) 13.866 K 20 h (Unterschreitung 65 K 12 h). — (Vorkonzession.) Das k. k. Eisenbahnministerium hat die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten dem Stephan von Danbachy in Agram für eilte normalspurige Lokalbahn von der Station Rann der k. k. priv. Südbahn-Gesellschast über Landstraß und St. Peter zur Station Rudolfswert der Unterkrainer Bahnen im Sinne der bestehenden Normen auf die Dauer eines Jahres erteilt. — (Exhaustor.) Die Stadtgemeindevertretung hatte, rote bekannt, vor einiger Zeit die Anschaffung eines Latrinenreinigungsapparates (Patentsauger) beschlossen. Der Exhaustor wurde bei der Firma Czermark inTeplitz-Schönau bestellt und kostete samt Transportspesen 3600 K. Der Apparat arbeitet, wie wir hören, ganz vorzüglich und ist imstande 800 Liter Jauche in einer Minute aus-zupumpen. Die Benützungsgebühren werden demnächst festgesetzt werden. — (Für die neue Monstranz) hat Fräulein Josefa König aus Mooswald Nr. 2 in Nero Iork 200 K 98 h unter den Landsleuten gesammelt. Gespendet haben: JosefaKönig 5 Dollar; 2 Dollar: Maria König, Katharina Kaiser, Antonia Mlekusch, Josefa George; 1 Dollar: Josef Dornig, Josefa Dornig, Josefa Högler, Ignaz Gottlieb, Lisi Verderber, Mary Röthel, Mary Krauland, Johanna Novak, Fanni Wittreich, M. Weidmann, Paüline Grünseich, Agnes Lube; 70 cent Karolina Eppich; 50 cent: Maria Haller, Agnes Eppich, Josefa Fink, Josefa Stander, Maria Grünseich, Magdalena Sturm, Fanni Matzelle, Gertrud Ostermanu, Maria Kikel, Maria Kropf, Anna Sterbenz, Maria Höllinger, Elise Wittreich, Anna Gerbert, Josefa Grünseich, Johann Grünseich, Pauli Wittreich, Josefa Lauritsch, Margaretha Krall, Lina Staudacher, Josefa Preiditsch; 25 cent: Margareta Fabian, Juli Naglitsch, Franz Matzelle, Christina Matzelle, Gertrud Matzelle, Magdalena Jonke, Josefa Erker, M. Schmidt, Maria Staudacher, Anna Schleimer, Franz Wolf, Josef Kraker, Maria Michitsch, Pauline Michitsch, Josef Gliebe, Fanni Mantel, Pauli Pntre, Josefa Wittreich, Josefa Eisenzopf, Lina und Peter Hutter, Josef Staudacher. Der Sammlerin und allen Spendern ein herzliches „Vergelt's Gott!" — (Krainische Sparkasse.) Am 19. April fand^die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Krainischen Sparkasse statt. Das Verwaltungsvermögeu belief sich mit Ende 1905 auf 84,531.573 K 11 h. Die Hypothekardarlehen betrugen im Jahre 1904 36,986.458 K 86 h, die Gemeindedarlehen 1,357.398 K 96 h, die Wertpapiere zusammen 32,731.275 K 80 h, die Bankguthaben 4,697.329 K 3 h. Die Spareinlagen erreichten 69,690.161 K 18 h. Das reine Geschäftserträgnis des Jahres 1905 beziffert sich zusammen ans 393.972 K 1 h. Die Gesamt-Reserven betragen 9,355.509 K 19 h, d. i. 13'427o der Einlagen. Für gemeinnützige und wohltätige Zwecke wurden insgesamt 138.840 K bewilligt, und zwar für Armen- und Krankenpflege 20.800 ^K, für Unterstützung bedürftiger Schüler und Schülerinnen 8.850 _K,_ für Unterrichts- und Erziehungszwecke 56.230 K, für wissenschaftliche Forschungen und Veröffentlichungen 2300 K, für Förderung der Kunst und des Kunstgewerbes 32.150 K, für Landeskultur- und Verkehrszwecke 8400 K, für verschiedene andere gemeinnützige und wohltätige Zwecke 1210 K. Außerdem wurde der Direktion für im Laufe des Jahres bewilligte Spenden im Betrage von 23.341 K die nachträgliche Genehmigung erteilt, womit die Gesamtsumme der Spenden sich auf 162.181 K erhöht. Gewählt wurden die Herren: Ottomar Bamberg zum Präsidenten, Arthur Müh leisen zum Vizepräsidenten, Albert Samassa zum Kurator und Josef Luckmann zum Direktionsmitgliede. Von den oben erwähnten Spenden entfallen auf Gottschee: der Sanitäts-Distriktsvertretung in Gottschee für Herstellungen am Krankenhause in Gottschee 1200 K; dem Staats - Untergymnasium 200 K; der Mädchenschule 100 K; dem Vereine Deutsches Studentenheim Gottschee 300 K; der Fachschule für Holzbearbeitung 1000 K; der gewerblichen Fortbildungsschule 100 K; der Musikschule 500 K; dem deutschen Kindergarten 200 K: der Waisenanstalt 200 K; der Schulleitung in Obergras für den Schulgarten 100 K. Für diese Widmungen ivird auch an dieser Stelle der wärmste Dank zum Ausdrucke gebracht. — (Märkte in Krain vom 7. bis 21. Mai.) Am 7. Mai in Tiefental, Mariatal und Werch (Bezirk Loitsch); am 8. in Sankt Marein und Saversche; am 10. in Töplitz und Dvderschitz; am 11. in Senosetsch; am 12. in Nesseltal, Großlack und Sagor; am 16. in Rieg, Lukowitz (Bezirk Stein), Jdria, Römische (Bezirk Gurkfeld), Moräutsch und Neumarktl; anl 19. in Unterdeutschau; am 21. in Mosel. Aktkag. (Todesfall.) Am 21. April starb zu Langenton Nr. 18 (Joklpalsch) Rosa Gliebe, die Frau des dortigen Ge- meiudevorstehers. Der jähe Tod ihres im vorigen Jahre zu Obrem verunglückten Bruders Johann Krater erschütterte die arme Frau so sehr, daß sie erkrankte. Nach ihr trauern der Mann und drei Kinder. Witterdorf. (Unter den Zug geraten.) Während Mehrere, welche vom letzten Markte in Reisnitz abends heimkehrten, in einer hiesigen Schenke sich gütlich taten, riß eine Kuh, die vor dem Hanse angebunden war, sich los und lies der Eisenbahnstrecke entlang bis gegen Geschwend. Dort geriet sie unter den Abendzng, welcher allsobald das arme Tier in ein halbes Dutzend Teile zerschnitt. Weiteres Unglück passierte hiebei nicht und hätte bei etwas mehr Achtsamkeit seitens des Viehtreibers auch die Kuh nicht geopfert zu werden gebraucht. — (Zwei Kronen oder sechs Stunde»), so lautete letzthin das Urteil für jeden der achtzig Burschen ans dem Ober-, Unter- und Hinterland sowie der Waldner Gegend, welche sich vor dem Richter einfinden mußten, weil sie ohne Erlaubnis zu Ostern Böller geschossen hatten. — (Ausschußsitzung.) Bei der am 2. d. M. stattgehabten Sitzung des Gemeindeausschusses wurde zunächst beschlossen, die Beschaffung der Einrichtung für die neuerrichtete fünfte Klasse ehebaldigst im Versteigerungswege zn übergeben. Dein Ansuchen des Johann Knaus von Obrern und Johann Erker aus Rain um Ausnahme in den Gemeindeverband wurde Folge gegeben, während drei andere diessällige Gesuche mangels der erforderlichen Belege abschlägig beschicken wurden. An den Landesausschuß wird die Bitte gerichtet, die Arbeiten für die in einigen Ortschaften dringend notwendige Wasserversorgung baldigst in Angriff nehmen zu lassen. Als Geineinde-Waisenväter werden die Herren: Joses Petsche von Orr, Joses Siegmund von Mitterdorf, Alois Jaklitsch von Unter- loschin und Josef Hönigmauu von Koflern vorgeschlagen. Schließlich wurde beschlossen, für den im Laibacher Siechenhause befindlichen Joses Stine den monatlichen Verpflegsbeitrag einzustellen, bezw. ihn in die Heimat zu befördern. Wnterivarinberg. (RaufHandel und anderes.) In Angelegenheit eines Raufhandels, der anläßlich eines „Balles" im heurigen Fasching hier ausgetragen wurde und wobei auch Blut geflossen war, sind in kurzer Zeit aus unserer Psarre vierzig Personen vom k. k. Bezirksgerichte in Seifenberg als Zeugen einvernommen worden. Wohin mit der Welt!? — Man sehnt sich daher allgemein nach einem Seelsorger, damit wieder geordnete Zustände .«intreten, denn sonst wird es bald heißen: „O Warmberg, du mein einzig Glück — bald fallen wir wieder an Altlag zurück!" Wiedermöses. (Selbstmord.) Der Gemeindearme Josef Schaffer ist am 1. Mai in feiner Wohnung aufgehängt gefunden worden. Er war 82 Jahre alt und bereits sterbenskrank und hat den Selbstmord ans Verzweiflung begangen. Kuinmerdorf. (Gast Haus er össnung.) Am 29. April l. I. hat hier der allseits beliebte Besitzer Johann Jonke (vnlgo Garibaldi) ein Gasthaus eröffnet. Mein spricht allgemein, daß der Gastwirt „Zum Garibaldi" gute Geschäfte machen werde, da er zur Führung eines Gastgeschäftes sehr geeignet sei. Lichtenöach. (Slerbesall.) Am 26. April starb hier nach langer Krankheit der allgemein geachtete und unter dem Namen „der Pfarrer von Sichtenbach" weit und breit bekannte Johann Kraker, Schmiedmeister, Grundbesitzer und Ortsschulinspektor, im Älter von 79 Jahren. Der Verstorbene war ein offener, gerader Charakter und mit ihm ging wieder ein Vertreter der echten alt-bürgerlichen Anschauungen zu Grabe. Er ruhe in Frieden! Messeltak. (Trauung.) Am 23. April l. I. fand in der hiesigen Pfarrkirche die Trauung des Kaufmannes Herrn Lackuer Josef mit Frau Maria Schneller geb. Wüchse statt. Viel Glück und Segen! Meichenan. (Preisrätsel.) Ein bejahrtes Brautpaar steht gegenwärtig am Traualtare, und zwar ist der Bräutigam um zehn Jahre älter als die Braut und beide mitsammen zählen 126 Jahre. Wie alt ist der Bräutigam und wie alt ist die Braut? Als Preis für die richtige Auflösung dieses Rätsels kann sich der heiratslustige Leser in unserem brautreichen Reichenau eilte Braut im gleichen Alter suchen — wenn er den Mut dazu hat. Nachrichten aus Amerika. Aew ijorli. (Konsul Hotschick.) Herr Georg Hotschick, der am 31. Januar von Präsident Roosevelt ernannte Konsul für Triest hat seine Reise nach seinem Amtssitze angetreten. Die Ernennung unseres Landsmannes, Herr Hotschick ist ein geborener Stettiner, ist mit Freuden zu begrüßen, da er in jeder Weise für das Amt befähigt, dem Deutschtum in feiner Stellung sichere Ehre machen wird. Er wurde im Jahre 1852 geboren, besuchte das kgl. Marinestift-Gymuasium in Stettin und widmete sich im Alrer von 21 Jahren der Journalistik. Im Jahre 1880 wanderte er nach Amerika aus. Ein Jahr lang fungierte er als Vereinsberichterstatter der N. A. Bolkszeitnng, dann siedelte er nach Milwaukee über, wo er in die Redaktion der „Germania" eintrat und auch als Korrespondent der Illinois Staats-Zeitung tätig war. Das Sonntags-Blatt der „Germania" brachte regelmäßig Feuilleton-Artikel seiner gewandten Feder. Herr Hotschick gehört auch zu dem kleinen Kreise unserer deutsch-amerikanischen Dichter. Einer seiner bekanntesten Dichtungen ist „Mitternacht aus Stvbbenkammer". Nachdem Herr Hotschick amerikanischer Bürger geworden, war er als strammer Republikaner stets für feine Partei tätig. Seit elf Jahren nahm er verschiedene Stellungen im Staatsdienste ein. Vier Jahre lang war er Chef Clerk des Departments des Staat-Auditors. Washington, 7. April. (Eine Verschärfung der Ein» Wanderungs-Vorschriften befürwortet.) Der Hausausschuß, für Einwanderung und Naturalisation wird die Gardner'sche Bill, welche eine weitere Verschärfung der Einwanderungs-Vorschriften bezweckt, mit befürwortendem Bericht zurückreichen. Nachdem von der Mehrheit des Ausschusses angenommenen Entwurf wird die von Einwanderern zn erhebende Kopssteuer von 2 auf 5 Dollar erhöht. Von den Einwanderern muß jeder erwachsene Mann sich über den Besitz von 25 Dollar in Saar und jede Frau sich über den Besitz von 15 Dollar ausweisen körnten, während die Zulassung ganzer Familien davon abhängig gemacht wird, daß das Oberhaupt 50 Dollar zu seiner Verfügung hat. Ferner wird eine Bildungsprüfung eingeführt, in welcher jede einwandernde Person im Alter von über 16 Jahren nachweisen muß, daß sie irgendeine Sprache lesen kann. Von der Einwanderung ganz ausgeschlossen sind Blödsinnige, Schwachsinnige und von Leuten, welche auf körperliche Arbeit angewiesen sind, die von schwächlichem Körperbau; auch wird das-Gesetz Regelt die Zulassung von ausländischen Kontraktarbeitern verschärft. San Arancisco. (Ein furchtbares Naturereignis in Amerika.) San Francisco, eine blühende, reiche Handelsstadt im äußersten Westen Nordamerikas, ist am 18. April nach 5 Uhr morgens von einem Erdbeben heimgesucht worden, das nach den bisherigen Zeitungsberichten grauenvolle Zerstörungen anrichtete. Die Stadt ist zu Dreivierteln in einen Trümmerhaufen verwandelt. Was das Erdbeben verschont hatte, sraß der durch Explosion der Gasröhren verursachte Braud, dem man tagelang nicht beikommen konnte, weil die Wasserleitung gleichfalls zerstört wurde. Ganze Häuserreihen mußten mit Dynamit zerschossen werden, um das Fetter einzudämmen. Wie viele Tausende unter den Trümmern San Franciscos und der übrigen zerstörten Städte Kaliforniens erschlagen liegen oder verbrannt sind, wird genau wohl niemals bestimmt werden; obdachlos aber sind durch das furchtbare Unglück über 200.000 Menschen geworden. Wir bedauern die Unglücklichen um s» mehr, als auch 115 Gottscheer in San Frencisco schon ansässig waren, von denen neun bereits eigenes Haus besaßen. Die meisten ans ihnen stammen von den Psarrgemeinden Tschermoschnitz, Mitterborf und Unterlag. Ob und wieweit diese unserer Landsleute durch das furchtbare Naturereignis betroffen worden sind, können wir, da dies- fällige Benachrichtigung noch nicht möglich war, heute nicht angeben, hoffen jedoch, in nächster oder zweitnächster Nummer Genaueres zu bringen. Allerlei. Ideakkokgkeit. Realschnldirektor Köhler in Koburg klagt in einem Aufsatze („Zum deutschen Unterricht", abgedruckt im „Österr. Schulboten" 1904), daß der ideale Sinn des deutschen Volkes in bedenklichem Grade eine Einbuße erlitten, daß das Streben nach reiner Erkenntnis um dieser selbst willen bei den Deutschen nachgelassen habe, während die Richtung auf das Materielle und Äußerliche überhand genommen und demgemäß das deutsche Gemüls-leben an Tiefe und Innigkeit verloren habe. „Schon von verschiedenen Seiten ist auf diese Veränderung in der Geistesrichtung des deutschen Volkes hingewiesen worden. Unter anderen hebt Friedrich Paulsen hervor, daß die Wissenschaft gegenwärtig von den meisten Deutschen — sehr im Gegensätze zu der vornehmen Denkart ihrer Vorfahren, die tief von der Überzeugung durchdrungen waren, daß ideale Interessen rein um ihrer selbst willen gepflegt zu werden verdienen und es sich ihnen gegenüber nicht geziemt, nach dem Nutzen zu fragen — nur insoweit geschätzt wird, als sie Nutzen bringt und zu Macht und Einfluß verhilft. Als Professor der Philosophie, der Wissenschaft, die Aristoteles gerade darum als die vornehmste von allen bezeichnet, weil sie allein nicht den praktischen Bedürfnissen dient, hatte Paulsen jedenfalls genügend Gelegenheit, sich zu überzeugen, wie sehr der Maßstab, nach dem gegenwärtig die einzelnen Wissenschaften gewöhnlich bemessen und bewertet werden, von dem verschieden ist, den einst Aristoteles an sie legte." Amtsblatt. Stipendienausschreibung. Mit dem zweiten Semester des Schuljahres 1905/1906 gelangen it. a. nachstehende Studentenstiftungen zur Ausschreibung: der zweite, neunte und zehnte Platz je jährlicher 100 Kronen der ersten und der erste, vierte, zwölfte und sechzehnte Platz je jährlicher 200 Kronen der zweiten Johann Stampfl-scheu Studentenstiftung. Die Gesuche sind bis längstens 15. Mai d. I. bei der Vorgesetzten Studienbehörde einzureichen. Sei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaliene - Die Anzeigengebiilir ist bei einmaliger Einschaltung Aleindruckzeile ober deren Saum 15 Heller, bei mehrmaliger UMHAilAAM gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten «in. Einschaltung 12 Keller. Sei Einschaltungen durch ein halbes » i 11 S K Sil «11 fchaltung zu erlegen. — Es wird böfltchit ersucht, bei Seite!. Jahr wird eine zebnprozentige, bei solchen durch bas ganze Jahr J [ungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. mlf den „Gottscheer Solen" zu beziehen. Umin der Deutschen a. ßottsebee ttt Tfäion Gesetzlich geschützt. jede Nachahmung und Nachdruck strafbar. Allein echt ist Cbierrys Balsam nur echt mit der grünen Nonnenmarke. iUlüenilhnt, unüöertrcffbar gegen Verdauungsstörungen. Magenkrämpfe, Kolik, Katarrh, Brustleiden, Influenza re. sKSSŽŽ 1 Preis: 12 kleine oder 6 Doppelflaschen oder Brp 1 1 große Speziakssasch« mit Ualentvcrschl'utz K 5 franko. | - ij 1 1 Thierrys Zentifoliensalbe allbekannt als Non plus ultra W|f / gegen alle noch so alten Wunden, Entzündungen, Ver-1" ru nirlfl letzungen, Abszesse und Geschwüre aller Art. Preis: zwei yCh DShtjj Jipqpf 0-60 Kronen franko versendet nur gegen Voraus-11 (21—-4) oder Nachnahmeanweisung Apotheker A. Thierr» in Pregrada bei Nohitsch-Sauerbrunn. 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April 1906. Der Gemeindevorsteher: Anton Kresse. Aufs tiefste erschüttert durch den herben Verlust des Gatten M I Matthias Höstner \ ■ Rcalitätenbesitzer in Morel Hr. )7 m fühle ich mich verpflichtet, für die mir allseits zuteil gewordene 1 W» Anteilnahme und für das aufrichtige Beileid sowie für die über- H M aus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse, insbesondere den freiwilligen Feuerwehren von Mosel und Reintal, aus tiefstem 1 ■ Herzen zu danken. A' t ft st V tt J Seite 72. Gottscheer Bote — Nr. 9. Jahrgang III. « « « Hotel „Post“. | Zahnarzt aus Calbach « Zpttalgasse 7. jFfnteriRaniscbe Zähne JfntertRanische Zähne iUt'e technischen Ärveiten werden tut konzess. Ätekier A. Seydt ansfteführt. « 14 (12—6) ts « « Grdimert jeden Donnerstag von 9 6is 5 Hlhr. « t! ” « « Getrocknete Speiseschwämme prima Herrenpilze kauft jedes Quantum 8 (10—5) Jlflnn K. 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