plällvmkralioi!» - prrilr: Für Laidach Banziährig . . . 6 ft. — kr. Halöjahrrg . . . z „ — . Vierteljährig. . . 1 „ so » Künarlich . . - — „ SV » Mit der Post: Saazjährig . . . Sft. — kr. Halbjährig . . . 4 „ SO » Merteljährig. . . r , LS , Für Aufteilung in« Hau» vierteljährig 25 tr., monatlich S kr. Laibacher Einzelne Nummern S kr. blatt. Lkdaklioll Sahnhofgaffe Nr. 132 Erpedition und Iujeratru Lureau: Kongreßplay Nr 81 (Buchhandlung von I. v. Klernmayr L F.Bamberg/ Jusrrtiousprnsr: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr vei zweimaliger Einschaltung L 5 kr drermal L 7 kr. InsertionSstemrel jedesmal 30 kr. Sei größeren Inseraten und öfterer Linschaltung entsprechender Rabatt Arwaimc Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 188. Samstag, 20. August. Morgen: Johanna Fr. Montag: Timotheus. 1870. Zur innern Lage Wenn die Franzosen, wie cö den Anschein gewinnt, die Napoleouidcn zu den Todten werfen, so kann ihr Widerstand »egen die deutschen Heere noch in der zwölften Stunde jenen intensiven Charakter annehmen, der allein noch die Möglichkeit in sich schließt, Frankreich vor einem demüthigenden Frieden zu bewahren. Wie nun auch die Würfel in diesem verhäng-nißvollen Streite fallen mögen, wir müssen uuö schon seht mit dem Gedanken vertraut machen, daß die habsburgische Monarchie in dem geeinigten Deutschland unter Preußens Führerschaft den größten Militärstaat Europa'S zum Nachbar haben wird. Man tröstet sich zwar mit dem Axiom, daß die Existenzberechtigung uud die politische Nothwen-digkeit der österreichischen Gesammtmonarchie von ganz Europa anerkannt sei, und daß Preußen an der Erhaltung dieses Reiches ein vitales Interesse habe; das ist aber nur insofern richtig, als die Monarchie Kraft und Mittel besitzt, ihrer kulturgeschichtlichen Aufgabe gerecht zu werden. Vermag sie dies nicht, fehlt es ihren Staatsmännern an Geschick und Genie, die Reorganisation des Reiches in kürzester Frist auf solider Basis zu bewirken dann allerdings wird die Nachbarschaft des einigen Deutschlands für Oesterreich eine unaufhörliche Drohung, eine stets wechselnde Gefahr sein; sowie umgekehrt unsere unfertigen Zustände sür Deutschland eine fortgesetzte Provokation, eine Ouelle unvermeidlicher Komplikationen bedeuten werden. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, erscheint die Lage Westösterreichs in der That bedenklich genug. Die jüngst, seit dem 31. März, eingetrete-nen welterschüttcrudeu Ereignisse scheinen an der früheren Gestaltung der Dinge wenig geändert zu haben. Die slaoische Bevölkerung Böhmens erkennt >n der Auflösung ihres Landtages nicht einen Appell der Regierung an ihren Patriotismus, sondern nur ein der Schwäche abgerungenes Zngeständuiß; ihre Opposition tritt heute widerhaariger und heraus-fordernder als jemals in die Schranken. In Galizien ist trotz des Mißgeschicks der französischen Waffen das Sirenenlied des alten Po-lcnreiches „och keineswegs verklungen, wenngleich die Polen gegenwärtig Anstand nehmen dürsten, sich an der Niederreißung eines Sistcms zu betheiligen, dessen Sturz sie selbst zuerst begraben und ihnen daö Schicksal ihrer Stammesbrüder im Moskowi-terreiche bereiten würde. Mit Zähigkeit beharren unsere Landsleute, die Slovenen, auf ihrem eingebildeten Scheine; unbekümmert um die im Dröhnen der Kanonenfchläge sich vollziehende Neugestaltung Europa'S diskutiren ihre Stimmführer in Versammlungen und auf Tabors die Lösung des provinzialen Verbandes zweier Kronländer zur Bildung eines SlovenenreicheS. Die nationale Partei in Wälschtirol endlich erwartet mit Zuversicht, daß Piemont die allgemeine Konflagration benützen werde, um durch Annexion des Trentino ihre schon seit vielen Jahren genährten Hoffnungen zu erfüllen. Alle diese Emanationen eines dunklen Natio-nalitätstriebes, hinter welchem sich ciu großer Reichthum an Frascu und viel künstliches Flitterwerk verbirgt, könnten freilich unter gewöhnlichen Verhältnissen einer sich ihres Zieles bewußten, staiken Regierung kaum ernstliche Verlegenheiten verursachen; bei der gegenwärtigen Lage aber gewinnen sie eine erhöhte Bedeutung. Angesichts der mit Sturmeseile über Frankreich hereinbrechendcn Katastrofen, deren Rückschläge nothwendig alle übrigen Staaten Europa'S berühren müssen, wäre es wahrlich tief zu beklagen, wenn unsere Regierung auf die lebendige Theilnahme und patriotische Unterstützung eines großen Theils ihrer Völker verzichten müßte. Heute handelt es sich nicht um die Lösung der Vcrfassungswirren. Der furchtbare Ernst der Situation drängt die Fragen der innern Politik in den Hintergrund und das Programm der von den Regierungsorganen noch vor wenigen Wochen 'mit nicht geringer Emfase verkündigten „Aera der au-tonomistischen Ideen" muß vielleicht sür lange Zeit von der Tagesordnung abgesetzt werden. Die Patrioten aller Länder müssen sich heute ohne kleinliche Bedenken in dem Entschlüsse einigen, die staatliche Zentralgewalt zu stärken; die engherzigen Ansprüche des alles überwuchernden Provinzialismus, ja selbst die berechtigten Wünsche nationaler Gruppen, sie alle müssen sich unterordnen der Idee des GesammtbürgerihumS, dem österreichis chen S t a atö g ed a n kc». Heute gilt es vor allem, die Bildung nnd Initiative einer großen, kompakten Volkspartei zu ermöglichen, soll das konstitutionelle Sistem, soll der Bestand der Monarchie gesichert bleiben. Der eben zusammentretende krainische Landtag wird den Beweis zu liefern haben, ob er sür die großen Tagesintercssen das richtige Verständniß besitzt, ob er sich zur Höhe seiner Aufgabe zu erheben vermag. Vom Kriege. Die bisherigen Nachrichten über die letzte große Schlacht auf dem Rückzuge der französ. Armee aus Metz stimmen nur in dem Einen überein, daß beiderseits mit wahrem Heldenmuth gekämpft wurde und daß der Tag ungeheuere Opfer erforderte. Im übrigen gehen aber die beiderseitigen offiziellen Nachrichten etwas weit auseinander. Noch gestern Abends ging uns ein Pariser Telegramm zu, jedoch so spät, daß es nur in einen Theil der Auflage ausgenommen werden konnte und welches wir daher hier nochmals folgen lassen: Paris, 19. August. (Offizielles Telegramm aus dem französischen Hauptquartier vom 18. August Abends.) In der Schlacht am 16ten war Abends die französische Armee Herr der von den Preußen besetzt gewesenen Positionen; hiebei mehrere glänzende Attaquen französischer Kavallerie, ein preußisches Uhlanenregiment aufgerieben, Standarte genommen. Franzosengeneral Le-grand todt. Man versichert, der preuß. Prinz Albert sei gefallen. Stärke der preußischen Armee 150.000 Mann. Am 17. bei Gravelotte Ar-ricregardegesecht. Es leidet auch dieses letzte, gleich den übrigen, trotz seiner anscheinenden Siegesbotschaft an einer gewissen Verschwommenheit und Unbestimmtheit. Daß während einer zwölsstündigen Schlacht einzelne glänzende Attaquen stattfinden, wird man von der französischen Armee sogar erwarten, darin liegt nichts besonderes, im übrigen aber vermissen wir jede klare Andeutung über den Erfolg des Tages. Die allgemeinen Redensarten von behaupteten Positionen und eingenommenen Stellungen scheinen uns nur daraus berechnet, den auf dem Hui vivk stehenden Parisern etwas kaiserlich Napoleoniste» Dunst vorzumachen; wären wirkliche Erfolge errungen, so hätte der französische Heerführer sicherlich eine andere Sprache gewählt. Die einzelnen Nachrichten stehen unter sich nicht in vollem Einklang und widersprechen obendrein geradezu den klar und bündig abgesaßten deutschin Nachrichten, die wir im Entgegenhalte zu den gestern bereits veröffentlichten französischen Berichten ebenfalls folgen lassen: Der ..Staatsanzeiger" berichtet: Am 14. Au-gnst war es Steinmetz gelungen, den sich von Metz nach Westen zurückziehenden Feind in ein Gefecht zu verwickeln und denselben so zu einem vierund-zwanzigstündigen Gefecht zu zwingen. Diese vierundzwanzig Stunden waren für den Prinzen Friedrich Karl nothwendig gewesen, um mit der zweiten Armee das linke Moseluser zu erreichen und so in die linke Flanke des rückmarschirenden Feindes zu gelangen. Am 16. stand Prinz Friedrich Karl mit dem dritten Korps auf der Straße nach Verdun ; obgleich dasselbe bereits die Schlacht bei Saarbrücken und Forbach mitgekämpft hatte, griff doch die fünfte Division sofort den Feind an und hielt sich fast sechs Stunden gegen bedeutende Uebermacht, bis das zehnte Korps (Hannover) und die 17. Division (Holstein) und die 25. Division (Hessen-Darmstadt) zur Unterstützung herbeieilten. Die vereinten sechs Divisionen warfen unter dem persönlichen Oberbefehl des Prinzen das französische 3te, 4., 2., 6. Korps und die Garden unter Bonrbaki zurück, nahmen dem Feinde 2000 Gefangene, drängten ihn, der von der Mosel nach Verdun retiriren wollte, in der Richtung von der Maas ostwärts wieder zurück nach Metz. Berlin, 18. August. Die Schlacht vor Metz bei Mars Latour war ein entschiedener Sieg des Prinzen Friedrich Karl, der mit dem 3. und 10. Armeekorps und der 17. und 25. Division gegen Napoleon, Bazaine und Ladmirault einen zwölsstün-digen Kampf glücklich bestanden, trotz der großen numerischen Ueberlegenheit des Feindes. Zwei französische Generale und 2000 Mann sind gefangen. Zwei Adler und sieben Kanonen wurden von der Kavallerie genommen. Beiderseits sind die Verluste sehr beträchtliche; auf deutscher Seite sind die Generale Döring und Wedell gefallen. Berlin 18. August. Abendblätter sagen heute, daß die Zurückwerfung der vier französischen Armeekorps nach Metz von höchster, wahrscheinlich für den Krieg AuSschlag gebender Bedeutung sei. Die Kon- zentration der französischen Armee bei Chalons sei dadurch unmöglich; dieselbe werde sich dem Anmarsche auf Paris schwerlich noch irgendwo mit Erfolg entgegenstellen können. Wie man sieht, lauten diese Berichte doch etwas anders als die Pariser, und die „Presse" dürste Recht behalten, wenn sie die Situation folgendermaßen schildert: „Bazaine konzentrirt seine Hauptmacht um Metz und tritt am Morgen des 16. mit den Korps Dejean, ^admirault, Frossard, Canrobert und Bourbaki, also ungefähr mit 150.000 bis 180.000 Mann, seinen Rückzug gegen Berdun an, um sich in Chalons mit den in der Bildung begriffenen zwei Korps und den Nationalgarden zu vereinigen und entweder eine Schlacht unter günstigen Chanßen anzunehmen oder sich auf Paris zurückzuziehen. Die Armee Bazaine's ist der letzte Rettungsanker, wird sie geschlagen, so ist der Weg nach Paris frei; einzelne Korps und Mobilgarden können einer halben Million Linientruppen keinen Halt gebieten. Er wird umgangen und auf seinem Rückmärsche in der Front angegriffen. Sukzessive zieht er die meisten Divisionen seiner Korps ins Feuer, um die Linie des Feindes zu zertrümmern und die Rückzugslinie freizumachen; es gelingt ihm nicht. Nach großen Verlusten wird er gezwungeu, auf Metz, dem AusgangSpunkle seines Marsches, zurückzugehen. Am rechten Ufer der Mosel steht Steinmetz mit 70.000 Mann; Prinz Friedrich Karl, der noch nicht einmal seine ganze Macht entfaltete, verwehrt Bazaine den Rückzug über Verdun, weil er zwischen der Mosel und Maas aus allen nördlichen Straßen mit mehr als 200.000 Mann Posto faßt, alle Bewegungen des Gegners beobachtend und jederzeit bereit, sich auf ihn zu stürzen, wenn er Miene machen wollte, sich den Rückzug auf Verdun zu erzwingen. Während dieser Situation zwischen Mosel und Maas, im Norden des Departements Meuse, setzt der Kronprinz mit 200.000 Mann seinen Vormarsch gegen Chalons fort, unbehindert, weil er in Chalons keinen ernstlichen Widerstand finden wird und erst vor Paris sich auf heftige Gegenwehr gefaßt machen kann, vorausgesetzt, daß nicht inzwischen der unsinnige Plan der Verteidigung einer Stadt von zwei Millionen aufgegeben wird. Kann man über den Ausgang eines Feldzuges noch einen Augenblick im Zweifel sein, wenn die Hauptarmee abgeschnitten und von übermächtigen feindlichen Streitkräften im Schach gehalten wird, während der Feind auf die Hauptstadt losmarschirt mit 200.000 Mann Linie und 150.000 Landwehren als Reserven? Wir glauben nicht, und deshalb halten wir die Kriegspartie Frankreichs sür diesmal entschieden für verloren." * Vom Schlachtfelds bei Wörth schreibt der Berichterstatter der „Pr.": Am blutigsten ging eS im Froschweiler Wald zu, den die Baiern stürmten, und noch blutiger in den Weinbergen bei Wörth. In den Furchen der letzteren lagen bis Mittwoch Mittags noch schwerverwundete Franzosen und Preußen neben- und übereinander, von Hunger geplagt und von den Schmerzen der Wunden angstvoll gepeinigt. Dies alles war möglich, obwohl von Sonntag früh bis Donnerstag Morgens ununterbrochen die Todten begraben und die Verwundeten fortgeführt wurden, noch dazu mit staunenswerther Sorgfalt und dem unermüdlichsten Eifer. Es war eben des Kummers und des Elends zu viel. Das ganze Terrain von Weißenburg bis nach Hagenau, rings um Sultz, Froschweiler, Wörth und Niederbronn herum, ist Ein großes Feldlager. Alle Dörfer und Städtchen sind mit Einquartierung überfüllt, von Dorf zu Dorf bivouakiren Preußen, Baiern, Badenser und Württemberger bunt durcheinander. Die Armee läßt ihren ganzen Bedarf nachkommen, denn hier gibt es so gut wie nichts mehr. Den Schoppen Wein bezahlen wir mit drei Gulden, und er ist kaum trinkbar. Die Brunnen sind ausgeschöpft. Man nährt sich nur von Brot und Wein. Vorgestern erstand ich mit einem Offizier zusammen eine Speckseite für zehn Gulden; sie wurde uns von einem Badener Marketender verkauft. Der Elsässer Bauer ist sehr zurückhaltend. Die Soldaten bekamen, als sie einrückten, die Weisung, nichts zu genießen, ehe nicht die Verkäufer davon gekostet hätten. Die amtliche deutsche Verlustliste ist erschienen; sie ist noch unvollständig; 112 Offiziere sind bei Wörth, 100 bei Saarbrücken todt geblieben oder verwundet worden; die Verluste der Mann-schast sind noch nicht angegeben. Vom Posthaus zu Wittow (am Nordostrande von Rügen) wird unterm 17. gemeldet: Die Flot-ten-Division, bestehend aus der „Grille", den Kanonenbooten „Drache", „Blitz" und Salamander," ist heute Nachmittags westlich von Rügen im Gefechte gegen vier französische Panzerfregatten, eine Korvette und einen Aviso gewesen. Die feindliche Flotte steht gegenwärtig noch seitwärts von Dornbusch; dieselbe, unter Befehl des Vice-Admirals (?), kam von Westen und wurde zuerst von der „Grille" nordwärts von Dasserort angetrossen. Keine Verluste aus deutscher Seite. Paris ist jetzt, wie sich ein Wiener Blatt von dort telegrasiren läßt, beruhigt und voll Vertrauen. Aus Chalons erfährt man positiv, daß der Geist der Truppen ausgezeichnet ist. Eine große Konzentration von Truppen findet statt und wird täglich fortgesetzt. Die Organisation einer zweiten Armee macht reißende Fortschritte. Von Brutalitäten und Jnvektiven, welche in Paris gegen Deutsche oder auch gegen vermeintliche Deutsche gerichtet werden, laufen leider täglich immer neue Millheilungen ein. Häuser werden durchsucht, das Unterste zu oberst gekehrt, die Insassen gequält und malträtirt und auf den Straßen reicht es aus, irgend jemand, gleichviel ob Preußen oder Franzosen zu beschuldigen, er habe Viva 1a krus86 gerufen, um eine Hetzjagd auf ihn loszulassen, und ihn Rippenstößen, Mißhandlungen und den lästigsten und zudringlichsten Polizei - Vexationen auszusetzen. Mit welcher Rohheit ein Theil der Presse dabei den Pariser Janhagel aufstachelt, davon geben das „Paris-Journal" und das Organ der Cassagnacs, das „Pays," die besten Belege. „Paris-Journal" schreibt: „Unsere Pflicht gebietet uns nur, die feindlichen Verwundeten an den Rand des Weges zu schaffen, damit ihnen die Pferde nicht über den Leib schreiten. Wenn der Blessirte zu stark verwundet ist, um ihn transportiren zu können, so ist es Sache der Brüderlichkeit (krstgrnitk), ihm mit dem Gewehrkolben den Kops zu spalten." Der anständige Theil der Pariser Presse weist dergleichen Bestialitäten freilich mit Entschiedenheit und in würdiger Weise zurück. So erwidert darauf z. B. die „Gironde:" „Die Sprache, von welcher wir hier eine Probe geben, und die Gefühle, welche sie ausdrückt, sind weder französisch noch preußisch, sie gehören nicht der Zivilisation an. Wilde, ohne die geringste Spur von Moral in ihrem Gehirn, würden allenfalls so denken und sprechen können." Rußland und Polen. Der letzte „Pester Lloyd" bespricht die Berufung des Petersburger Gesandten Grafen Chotek nach Wien. Der „P. L." spricht die Behauptung aus, daß es jetzt Rußland vor der Machterweiterung Preußens bange werde, und daß das Petersburger Kabinet deshalb eine Annäherung an Oesterreich-Ungarn suche. Der Artikel bringt die Annäherungsversuche Rußlands mit der bevorstehenden Eröffnung des galizischen Landtages in Verbindung. Bezüglich Galiziens sollen in Wien hinter den Kou-lissen sehr interessante Dinge vorgegangen sein. Vor 2—3 Wochen hieß es, der galizische Landtag werde mit einer kaiserlichen Botschaft eröffnet werden, worin die den Polen zu gewährenden Konzessionen präzisirt sind, jedoch mit dem Beisatze, daß bei dem gegenwärtigen Stande der auswärtigen Beziehungen mit der Durchführung noch etwas zugewartet werden müsse, daher man denn auch von dem nüchter- nen Theile der polnischen Bevölkerung erwarte, er werde patriotisch genug sein, sich in Anbetracht dieser Umstände bis auf weiteres in Geduld zu fassen. Im Lause der vergangenen Woche soll aber einigen polnischen Vertrauensmännern gegenüber Gras Potocki unter dem Vorwande, Rußland dürfe nicht gereizt werden, sich mit einem male jedem reellen Zugeständnisse an Galizien widersetzt haben und den Landtag nur mit leeren Redensarten abzuspeisen entschlossen sein. Man erzählt, sagt der „P. L." daß die sogenannte „Hofpartei," welche überhaupt ein Zustandekommen des Reichsrathes nicht zu wünschen scheint, es am liebsten sehen würde, wenn nebst den Böhmen, Slovenen, Dalmatinern und Klerikalen auch die Polen zu Hause blieben und dadurch auch den Reichstag unmöglich machten; unter den Polen aber lassen sich sehr gewichtige Stimmen vernehmen, welche die Beschickung des Reichsrathes von Seite der Polen befürworten, weil diese letzteren dort unbedingt Herren der Situation sein dürsten. Welche Ansicht schließlich den Sieg davontragen werde, das dürfte sich noch im Laufe nächster Woche entscheiden. Man sollte, schließt das genannte Blatt, in Wien wohl beherzigen, daß, wenn die russische Regierung uns im Augenblicke noch so freundlich zulächelt, „es eine unübersteigliche Scheidewand zwischen der österrei-chisch-nngarischen Monarchie und Rußland gebe; diese Scheidewand, zugleich die festeste Stütze unserer Monarchie, ist das Prinzip der verfassungsmäßigen Freiheit, das nun bei uns überall zur Geltung gekommen und mit welchem sich Rußland noch Jahrzehnte nicht befreunden wird. Dieses Prinzip kann ans russischen Rath und allenfalls auch mit russischer Hilfe bei uns niedergerissen werden, aber cs ist sicher, daß es unter seinen Trümmern auch die Monarchie der Habsburger begraben würde." Ein Wiener Blatt thcilt diese Koulissengeschichten mit allem Vorbehalte mit. Politische Rundschau. Laibach, 20. August. Darüber, daß der Reichsrath zum Einbe-rusungstermine in beschlußfähiger Anzahl versammelt sein werde, scheint man in den Regierungskreisen ganz beruhigt zu sein. Eine in Böhmen etwa nothwendig werdende Anwendung des Nothwahlge-setzes und der Ausschreibung direkter Wahlen würde nach der Ansicht einer offiziösen Meldung weder den Beginn der Session, noch den Zusammentritt der Delegationen verzögern, da man annimmt, das Abgeordnetenhaus würde in diesem Falle ebenso die Plätze der böhmischen Mitglieder der Delegation offen lassen, wie dies unter dem Ministerium Has-ner mit den Vertretern des galizischen und anderer Landtage geschah. Nachträglich würden denn auch die auf Böhmen entfallenden Delegirten gewählt und ihre Sitze in der Delegation einnehmen. General Trochu, der neuernamite Gouverneur von Paris, hat sein Amt mit folgender Proklamation angetreten: „In der Zeit der Gefahr, in der ich zum Oberkommandanten der mit der Vertheidi-gung der Hauptstadt beauftragten Streitkräfte ernannt wurde, nimmt Paris die Rolle an, die ihm gebührt. Es will das Zentrum der großen Anstrengungen, der großen Opfer und der großen Beispiele sein. Ich glaube an unseren Erfolg unter der gebieterischen Bedingung der guten Ordunng, der Ruhc und der Kaltblütigkeit. Ich werde diese Ordnung erlangen, nicht durch die Gewalt des Belagerungs" zustandeö, sondern durch Euren Patriotismus und Euer Vertrauen. Ich appellire an alle Parteien, u>" durch die moralische Autorität die Heißblütigen Jene im Zaume zu halten, welche aus dem meinen Unglück Vortheil ziehen wollen." Die P"' klamation Trochu's wurde beifälligst ausgenolliwcn. Sollte Paris belagert werden, so wird man es energisch vertheidigen. In der Sitzung des französischen g c/ setzgebenden Körpers am 18. wurde die Petition, welche die Ausweisung der preußisch^ Unterthanen verlangt, der Regierung überwiesen. Pelletan und Picard verlangt die sofortige Bekleidung und Bewaffnung der Nationalgarde. Graf Palikao signalisirt die Ernennung Trochu's und sagt, man mußte einen energischen, thätigen Mann für die Vertheidigung von Paris ernennen. Dies fei der Grund der Ernennung; einen anderen gebe es nicht hiefür. Bezüglich des Kriegsschauplatzes sagt Palikao, daß die Nachrichten gut seien. Die Preußen erlitten solche Verluste, daß sie gezwungen waren, einen Waffenstillstand zu verlangen, um ihre Todten zu beerdigen. Seitdem haben sich die Preußen auf ihrem Vormarsche auf die Bar aufgehalten. Endlich ist es gewiß, das ein ganzes Kürassierkorps (Palikao nennt hiebei jenes Bismarcks, worunter wohl nur die Kavallerie>Division des Grafen Bismarck-Bohlen gemeint sein dürfte) vernichtet worden ist. Polikao signalisirt auch ein kleines Gefecht bei Schlettstadt und schließlich die auf belgischem Wege hereingelangte preußische Depesche, welche einfach einen Kampf, aber keinen Sieg erwähnt, woraus geschlossen werden darf, daß die Preußen eine wirkliche Schlappe erlitten haben. _____________________ Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Erö f fnun g d e s krainischen Landtages.) Anwesend 28 Abgeordnete, es fehlen: Graf Alex. Auersperg, Kramaric, Dr. Klun, Pfarrer Pin-tar, Franz Rudesch, Dr. Zarnik und Fürstbischof Widmer. Landespräsident Conrad stellt den Landeshauptmann Dr. Wurzbach und Landeshauptmannstellvertreter Kosler der Versammlung vor. Hierauf eröffnte Karl v. Wurzbach den Landtag mit folgender Ansprache: Hochverehrte, hochwürdige Herren! Die bisherigen Beweise Ihrer gütigen Nachsicht ermuntern mich, freudig und muthig mein Amt anzutreten, ich heiße Sie alle willkommen und leiste Ihnen das Ge-löbniß der treuen Erfüllung meiner Pflichten. Tiefernste Ereignisse ziehen an uns vorüber. Zwei Mächte Reiche, die vor wenigen Jahren unser Kaiserreich Kindlich angegriffen, befinden sich in einem blutigen Kamps auf Leben und Tod, dessen Rückwirkung auf ganz Europa unvermeidlich ist, wovon auch unser Kaiserstaat berührt werden wird. Wenn je, so ist es jetzt an der Zeit, daß die Völker Oesterreichs, vergessend die inneren Zerwürfnisse, sich um den Thron schaaren und mit Rath und That dem Kaiser zur Seite stehen. Rufen Sie alle ein begeistertes, herzliches Hoch auf unser Oesterreich, auf unser redliches Oesterreich, ans den geliebtesten Kaiser Franz! (begeisterte Hoch, Zivio, Slava.) Der krainische Landtag ist eröffnet. (Nach einer Pause:) Vor dem Beginn unserer Geschäfte erfülle ich traurige Pflicht. Unser Dr. Lovro Toman ist ^cht mehr! Die göttliche Vorsehung hat ihn im Mhendsten Mannesalter vom Leben abgerufen, seine Zischen Reste sind neben denen seiner Eltern beige-, ^gt. Was er im parlamentarischen Leben geleistet, Wissen wir, weiß das Land und das Reich. Seine "efen Kenntnisse, seine hinreißende Beredtsamkeit, seine aufopfernde Thätigkeit sichern ihm einen ehrenvollen Platz in der Reihe der edelsten Patrioten Krains. Sein makelloser Privatcharakter wird von Freund und Oegner anerkannt, auch jene, die mit seinen politischen Grundsätzen nicht einverstanden waren, zollten chm ihre Hochachtung. Mit kindlichem Gemüth hing °r an seinem Vaterlande. Im Verkehre freundlich und herzlich, trug er Einem nie etwas nach, Groll war ihm ^bekannt. Das letzte Werk seines bewegten Lebens war die Eisenbahn im Oberlande. Gestern wurden seine irdischen Reste längs der Bahn, die er so zu sagen mit dem Blute seines Herzens zu Stande gebracht, geführt, der Gedanke ist schmerzensvoll. Das Land wird ihm eui unvergeßliches Andenken bewahren. So lange die Eisenbahn steht, wird sich Krain erinnern, daß es die-Me nur seiner Mühe verdankt, in der Nähe seines Werkes wird es ihm ein Denkmal setzen. — Zum Schlüsse Ivrdert er die Versammlung auf, zum Beweise ihrer lauernden Theilnahme sich von den Sitzen zu erheben. (Alle Abgeordneten erheben sich.) Dr. Blei weis widmet dem Geschiedenen mit bewegter Stimme einen kurzen Nachruf, worin er auch die ehrende Anerkennung seiner Verdienste von der gegnerischen Seite hervorhebt, und stellt den Antrag, es möge eine Deputation von drei Abgeordneten der Witwe des Verstorbenen die eben ausgesprochenen Gefühle des Landtages zu Kenntniß bringen. (Wird ohne Debatte angenommen.) Präsident Conrad verliest sodann die kaiserliche Botschaft wegen Vornahme der Landtagswahlen in slovenischer und deutscher Sprache. Es wird darin auf die folgenschweren Ereignisse hingewiesen, welche den unverzüglichen Zusammentritt der Vertretungskörper nothwendig mache, und die hohe Befriedigung ausgesprochen, daß im gegenwärtigen Momente die Abgeordneten des krainischen Landtags zum einträchtigen Wirken im hingebungsvollen Patriotismus sich vereinigt haben. Obwohl auf dem Gebiete der inneren Angelegenheiten wichtige Fragen der Lösung harren, bei denen die Meinungsverschiedenheit auf dem Boden der Verfassung zur Lösung zu kommen hat, so erheischt doch die richtige Erkenntniß des gegenwärtigen Augenblickes die Wahrung der höchsten Interessen jener Gemeinsamkeit, die durch eine glorreiche Geschichte geheiliget ist. Es wird demnach der Landtag zur sogleichen Vornahme der Wahl für den Reichsrath aufgefordert und ihm die kaiserliche Huld und Gnade entboten. Die Botschaft wird in Druck gelegt und später einem Ausschüsse zur Antragstellung zugewiesen werden. Die Namen der Abgeordneten werden zur Ablegung der Angelobung in die Hände des Landeshauptmannes vorgelesen. Jrrthümlich wird der neue Abgeordnete für den Bezirk Umgebung Laibach Dr. Johann Poklukar, Notariatskonzipist, als Se. Hochwürden Dr. Jos. Poklukar aufgerufen (Allgemeine Heiterkeit unter den Abgeordneten und im Zuhörerraume). Als Ordner werden gewählt: Dr. Joh. Poklukar und Graf Mar-gheri, als Verifikatoren Dr. Costa und Defchmann. Nächster Sitzungstag: Montag, den 22. August, 10 Uhr Vorm. Tagesordnung: 1) Wahl des Finanz-nnd Petitionsausschusses; 2) Verifikation der Wahlen; 3) Zuweisung mehrerer Vorlagen über das Landespräliminare an den Finanzausschuß; 4) Antrag des Landesausschusses wegen Aufhebung des hiesigen Findelhauses vom 1. Juli 1871 an; 5) Wahl zweier Ersatzmänner in die Grundsteuerregulirungslandeskom-mifsion. Schluß der Sitzung 12'^ Uhr. — Das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers wird morgen in der hiesigen evangelischen Kirche gottesdienstlich gefeiert. — („Novice" über die Landtagseinberufung.) „Nur eine kurze Zeit ist den Landtagen gegönnt. Die Regierung scheint nicht die Absicht zu haben, im Wege der Landtage den Frieden unter den Völkern Oesterreichs herzustellen und von jenem Sisteme abzugehen, welches einen Theil des Ministeriums zum Ausscheiden aus dem Ministerrathe und die Tiroler, Polen, Slovenen und Küstenländer zum Austritt aus dem Reichsrache veranlaßt hat. Man hätte glauben sollen, daß jenes Sistem bereits sein Ende erreicht habe, welches unser Reich so sehr geschwächt hat, daß es auch nach außen nicht mehr jenes Ansehen besitzt, als es unter Metternich der Fall war. Doch leider haben wir uns abermals getäuscht. Weil Frankreich und Preußen Krieg führen, befiehlt man den Landtagen, schleunigst die Wahlen für jenen „Reichsrath" vorzunehmen, dem sie vor kurzem den Rücken gekehrt haben. Dieser soll schleunig die Wahlen für die Delegationen vollziehen zur Bewilligung der nö-thigen Kriegsgelder. Also abermal die „alte Litanei," abermal sollen die Landtage bloße Wahlkammern für den „Dezember-Reichsrath" sein, in welchem nie dasjenige zu Stande kommen wird, was jeder Oesterreicher wünschen muß, nämlich „der Friede im Innern," welcher allein uns nach außen stark machen kann." Die Klerikalen wünschen, daß die Delegationen unmittelbar aus den Landtagen gewählt würden. Dies also wäre das Rezept, um den inneren Frieden in Oesterreich herzustellen und es nach außen zu kräftigen! — (Partcitaktik.) In dem von Dr. Cofta verfaßten Bericht des Landesausschusses über die Land- tagswahl der Städte Stein, Radmannsdorf und des Marktes Neumarktl wird auf Grundlage des Wahlprotestes der Steiner die Annnllirung der Wahl des Dr. Gau st er und zugleich die Einberufung des klerikalen Kandidaten F. Murnik als des angeblich mit absoluter Majorität gewählten Abgeordneten beantragt. Diese Wahlannnllirnng wäre demnach ein Sei-tenstück zu der vor drei Jahren erfolgten Kafsirung der Wahl des damaligen Oberlaibacher Abgeordneten Karl Obresa. Auch damals verfügte die liberale Partei in der Gruppe der Städte und Märkte über die Hälfte der Stimmen, nämlich über 5 von 10. Es war zu besorgen, daß bei der Wahl des Landesausschusses bei Stimmengleichheit in der städtischen Gruppe durch das Loos eine liberale Majorität des Landesausschusses zu Stande käme. Dieser ungewissen Eventualität wollte man die Parteiinteressen nicht preisgeben, es wurde daher der mit eminenter Majorität gewählte Abgeordnete von Oberlaibach in den Landtag nicht zugelassen. Wenn die klerikale Majorität vor jenem Manöver nicht zurückscheute, so wird es ihr nunmehr ein leichtes sein, eine Wahlannullirung zu ihren Gunsten durchzusetzen, da die Differenz zwischen Dr. Gauster und Murnik nur ein paar Stimmen beträgt. — (Maler Rubens von slovenischer Abstammung.) Der bekannte untersteirische Ar-chäolog Pfarrer Davorin Trstenjak in Ponigl, dessen slovenische Geschichtsforschung seinen Landsleuten bereits viele Überraschungen bereitet hat, ist nun auch zur Entdeckung gelangt, daß der berühmte niederländische Maler Rubens von slovenischen Vorfahren abstammte. Als nämlich Kaiser Maximilian zu Gent in den Niederlanden residirte, kam ein steirischer Slovene als Thürhüter an den k. Hof, wahrscheinlich über Anempfehlung des Konstanzer Bischofs Verlouven, der ebenfalls ein steirischer Slovene war und ursprünglich Prokokar hieß, von welchem Maximilian im Slovenischen Unterricht nahm. Jener Thürhüter hieß Rnben, und noch jetzt leben in der Umgebung von Cilli Familien Namens Rüben und Rubin. Sein Sohn wurde adeliger Schöppe in der Stadt Antwerpen. Zur Zeit der niederländischen Wirren kam dieser Rnben, der bereits seinen slovenischen Namen nach niederländischer Manier in Rubens umgewandelt hatte nach Köln, wo ihm ein Sohn Peter Paul Rubens, der nachherige berühmte Maler, geboren wurde. Wir wünschen dem Herrn Pfarrer zu dieser seiner neuesten slovenischen Eroberung mehr Anerkennung, als ihm seinerzeit für die kühne Entdeckung, daß die Nachtigall ein slovenischer Vogel sei, zu Theil wurde. — (DerberühmteSlavistDr. Miklo-sich) hat soeben eine Separatausgabe seiner in den Wiener Akademieschriften erschienenen: „Beiträge zur Kenntniß der slavischen Volkspoesie" veranstaltet. Dieses Heft, die Volksepik der Kroaten enthaltend, umfaßt 30 altkroatische Lieder, welche vom Herausgeber in alten Handschriften des 16. und 17. Jahrhunderte« aufgefunden wurden. Miklosich hielt an der Wiener Universität seinerzeit einen Kursus über slavische Volkspoesie und man erwartet, daß auch die daselbst niedergelegten Forschungen von ihm veröffentlicht werden. — (Schadenfeuer.) In der Ortschaft Javor-jovdol im Bezirke Planina schlug am 6. d. in der Früh der Blitz in den neu aufgebauten noch nicht versicherten Stall eines dortigen Grundbesitzers und äscherte denselben sammt etlichen 80 Ztr. Klee, die darin lagerten, ein. Ein ähnliches Unglück traf den Besitzer auch vor fechs Jahren. Witterung. Laibach, 20. August. Nachts starke Güsse. Heute trübe, abwechselnd Regen. Ruhige Lust. Wolkenzug SO. Warme: Morgens 6 Uhr l'l.4°, Nachmittags 2 Uhr 14.2" (1869'-^ 17.0°; 1868 -j- 17.6°). Barometer im raschen Steigen 324.95'". Das gestrige Tagesmittel der Warme 13.3°, um 1.7° unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 24.82"'. Verstorbene. De» 19. August. Dem Herrn Johann Baumgartner, bürgerl. Handelsmann, sein Herr Sohn Adolf, alt 2(> Jahre, in der Gradischavorstadt Sir. 72 an der Tuberkulose. — Herr Jakob Wohinc, k. k. Pens. Zahlmeister, alt 66 Jahre, in der Kapuzinervorstadt Nr. 1 au der Apoplexie. — Dem Herrn Alois Lindner, landschaftlicher Amtsdiener, sein Kind Alois, alt 10 Tage, in der Krakanvorstadt,Nr. 34 an der Lungenlähninng. — Dem Herrn Valentin Cecek, Maschin-fithrer, sein Kind Paula, alt l Jahr, 1 Monat und 14 Tage, in der Stadt Sir. 90 an Fraisen in Folge von Keuchhusten. — Dem Herrn Josef Kordiu, bürgcrl. Handelsmann und Hausbesitzer, sein Sohn Wilhelm, alt 6 Jahre, in der Stadt Nr 281 an der Ruhr. Gedenktafel über die am 2 3. August 1870 stattfindenden Visitationen. 1. Feilb., Pavc'sche Real., St. Kanzian, 323 fl., BG. Nassensuß. — 2. Feilb., Prah'sche Real., Greilach, BG. Nassensuß. — 3. Feilb., Zele'sche Real., Dorn, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Ausnik'sche Real., KaliKe, BG. Stein. — 2. Feilb., Kohlbesen'scke Real., Tschernembl. BG. Tscher-uembl. — 2. Feilb., Obreza'sche Real., Bezulak, BG. Pla-nina. — 2. Feilb., Svigel'scke Real., Seedorf, BG Pla-nina. — 2. Feilb., Pangersic'sche Real., Brise, BG. Stein. — 2. Feilb., Osuna'sche Real., Präwald, BG. Senosetsch. — 2. Feilb, Plevel'sche Real., Moste, BG. Stein. Telegramme. (O r i g.-Te le g r. des „Laib ach er Tag bl.") Wien, SO. August. Ei«e Kaiser-botschaft, die Landtage eröffnend, fordert an„esicl,ts der sol,,ei>scl,lveren Ereignisse die Lundesvertretungen auf, vhne Aufschub die Reichsrathswahle» vorzunehmeu. ES wird dem galizifchen Landtage die möglichste Erfüllung der Landcswnnsct-e innerhalb der Grenzen der Reichscinheit und mit Beachtung der politischen Verhältnisse zugesagt, und endlich appellirt die Botschaft an die allzeit glänzend bewährte Treue der Tiroler. Berlin, I v. August. (Äfficiell.) Kö nigötelegramm an die Königin: Bivouak bei Rezonville, 18. Angust, 8 Uhr Abends. Die Franzosenarmee in sehr starker Stellung westlich von Metz, wurde heute unter des Königs Führung angegriffen und nach neunstündiger Schlacht vollständig geschlagen, von ihrer Verbindung mit Paris ab-geschnitten und gegen Metz geworfen. Wiener Börse vom IS. August. kperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst.inSilb. Lose von 1854 . . . Vo e von 1860, ganze Lose von 1860, Fünft. Prämieusch. v. 1864 . SruLäsrrtl.-Odl. Steiermark zu5pCt. Kärnten, Krarn u. Küstenland 5 « Ungarn . . zu5 „ Kroat.u. Slav..b ^ Siebenbürg. „ 5 „ Nationalbank . . . (Kreditanstalt . . . N. ö. EScompte-Ges. Analo-Üsterr. Bank . L)en. Bodencred.-A. .! Oest Hypoth.-Bank .! Steier. L^compt.-Bk. Kais. Ferd.-ittordb. Eüdbahn-G-sek!». . Kail. Elilavetb-L'ahn. ! Üarl-Ludwig-Baön Eicbenb. Eiscnbabn Kaii. Krani-JosesSd.. Fü^sl.-Barcler E.-B. Alföld-ssium. Bahn r»kMLadrtsko. Nation. ö.W. veriost lln>>. «od.-Credilan!1 dto. in L3I.rück,. Geld Ware Geld War« Oeft. Hypoth.-Bank. 65.70 65.— 55.00 65.20 ?i'1or1tLts-0d11x. »2.— 83.— Südb^-Ges. zu 500 Fr. dto. Br.S6pCt. 112.25 112.25 9...L5 90 75 »9.5« 100.— Nordb. (100 fl. CM.) 92.— 92.50 110.75 111.— Sieü.-B.(20vf1.ö.W.) 86.— 87.— viudolföb.s300sl.ö.W.) 90 — 90.50 Fran;-Ics. (200 st.S.) 90.50 91.— I.OVS. Credit 100 fl. ö. W. . 149.50 150 — 75.— 75.50 Don.-Dampfstb.-Ges. 77.— 7 /.5«> zu 100 fl. CM. . . 85.- 90.— 72 — 72 50 Triestcr 100 st. CM. . 110.— 120.— dto. 50 fl. ö.W. . 686.— 685.- Osener . 40 fl. ö.W. 26.— 30.— Salm . „ 40 „ 34.— 37.- 251.- -51.50 Palffy . ^ 40 ^ '.'5.— 30.- 805.— 81,^.— Clary . „ 40 „ 32.— 36.- 222.— 222.50 St. Genois„ 40 ^ Windischgrätz 20 „ 78.— 80.— Waldstein . 20 „ Kcglcvich . io „ 1970 195.56 1975 196 — Rubolföftift. io ö.W. 13 — 15.- 206.50 207.5,^ VY'vrilrss^ (3 Mon.) 160.50 232.75 »61.— AugSb.lOOfl. südd.W. 103.50 104.— 179.— 179.50 Francs. 100 fl. „ ^ 104.- 104.5 > London 10 Vf. Sterl. Paris 100 YrancS . IllürrrsL. 125.— 125.25 161.L0 162 — -18.75 49.- 9,.- 92.— ttais.Mün^Ducaten. 5.95 5.9?g 87.— «8.— 20-Francsflüa . . . 9.97» 9.98 105.— Uv.- BereinSthaler . . . 1.84 1.85. 86.50 87.S(- Silber . . 123.— 123.50 Tclcgrafiscber Wechselkurs vom 20. August, üperz. Rente österr. Papier 57.50. — 5perz. Rem, österr. Silber 67.50. — 1860er Staatsanlehen 92 25. -Bankaktien 699. — Kreditaktien 255.—. — London 123.50 — Silber 122.— . — K. k. Mnnz-Dukaten 5.85. — Na-peleonsd'or 9.86. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-134) > beilt brieflich der Spezialarzt siir Epilepsie Doktor O. in Berlin, jetzt: Lvnisenstraße 45. — Bereits iibcr Hundert geheilt. UMäiQLcliULZ. Die Kranken-Lerpflegung in dem k. k. Militär-Garnisons-Spital Nr. 8 zu Laibach wird auf die Zeit vom 1. Jänner 1871 biö letzten Dezember 1871 im öffentlichen Konkurrenzwege mittelst versiegelten schriftlichen Offerten entweder durch Verpachtung der Spitalskostbereitung oder durch Einliefernng von Viklua-lien und Getränken sichergestelll werden. Desgleichen wird die Lieferung der Apotheken-Artikel oder sogenannten ärztlichen Bedürfnisse zweiter Gattung, der Glas- und Erdgeschirre, des Petroleums, des Torfeö; die Reinigung und Ausbesserung der Kran-ken-Leibes- und der Bettwäsche, dann das Rasircn und Haarschneiden der Kranken, so wie die Verführung der Todten für das Jahr 1871 sichergestellt. Vom 1. September 1870 angefangen werdcn in der Spitals-Rechnnngs-Kanzlei die näheren Kontrakts - Bedingungen zu Jevermanns Einsicht anslie-gen und die zu leistenden Vadien bekannt gegeben werden. Die versiegelten, mit einer 50 kr. Stempelmarke versehenen Offerte müssen, und zwar: jene für die Kranken-Verpflegung längstens bis 20. September I8VO, Vormittags 11 Uhr, unmittelbar bei der k. k. Militär-Intendanz in Graz, die übrigen hingegen längstens bis L.). September L87> X? XV Noussä-?ixsii, ^ Nim - «i- Mi»s>>n»ile H der Eisapparatcn-Fabrik von A. Wiesner in Wien (27-17) sind zum Fabrikpreis zu haben bei A. Samassa Ln Laibach. WM?" Ol» 8vl»ön, od kvKvü Morgen den LS. August L8VO Nachfeier des a. H. Geburtsfestes unseres konstit. Kaisers sFe-SL'/' F« Ungleich Geburtsscier unseres Kronprinzen (320, Nil-Vif. Eintritt 15 kr. Anfang 7 Uhr. Kkl, Z. 4336,724, einzig »>ld allein als Heilmittel gegen äußere Ärankheiten der Pferde anerkannt wurde. Als Präservativmittel wird es vor und nach größeren Strapazen angewendet, da es wieder stärkt und kräftigt uud die Pferde vor Steifheit schützt. Die besten Zeugnisse von sehr vielen Autoritäten können bei jedem Verkäufer meiner Heilmittel zur Einsicht genommen werden. Preis einer Flasche sammt Gebrauchsanweisung 1 sl. 40 kr. ö. W. ier-Hi'ilMsm'r für Pferde, Hornvieh und Schafe, welches dem Korneuburger Bichpulver uud auvereu von kaien zusammengesetzten Präparaten weit vorzuziehen ist, da es nickt nur allein bei Leu gewöhnlich vorkominenden Thierkrankheiien, als der Keble, Drüse, den verschiedenen Katarrhen u. s. w. schnelle nnd sichere Hilfe leistet, sondern selbst bei fieberhaften inneren Leiden mir dem besten Erfolge angewendet wird. Es behebt selbst hartnäckige Verstopfung in den Gedärmen uud Störungen im Pfordadersistem, befördert die Ab-nnd Aussonderungen und steigert in hohem Grade die Milchergiebigkeit bei Kühen. Als Präservativmittel wird es im Frühjahr und Herbste, wo die Thiere gerne kränkeln, mit Erfolg angewendet, da es Len Ausbruch vieler Krankheiten verhindert, es macht die Thiere munter, befördert den Haarwechsel nnd Freßlust uud stärkt Vie Verdauung. "Schließlich muß ich uoch bemerken, Laß mein Thierheilpulver nicht mir besser ist, als das Korneuburger Viehpnlver, sondern die Packete sind auch billiger »nd !N'ös;er. Die beste» Zeugnisse liegen bei jedeni Verkäufer meiner Heilmittel vor. Preis eines Packets sammt Gebrauchsanweisung -tO kr. Ich halte es für meine Pflicht als Arzt, die k. 1. PferLebesitzer aufmerksam zu machen, daß das Restitutionsfluid des Herrn Kwizda zu Korneuburg durchaus kein Heilmittel gegen Krankheiten der Pferde ist, sondern mir als Prästrvativmittel privile-girt wurde (Präservativmittel sind für Gesunde aber nicht für Kranke), überhaupt wurde Herrn Kwizda, lant des mir für mein Heilmittel zugelangten Bescheides eines hohen k. k. Handelsministeriums vom !>ten März 1860, Zahl 4336/724, ausdrücklich untersagt, diesem Waschwasser (Restitu t ions-Flnid) in den öffentlichen Ankündigungen nnL Gebrauchsanweisungen Heilwirkungen zuzuschreiben, aber Herr Kwizda iäßt sich trotz Lerbot doch nicht irre macken, seiner Eifindnng heilkräftige Wirknngen znznsckreiben, welche selbe niemals besessen hat. Meine Heilmittel sind eckt zu beziehen: in Laibach bei Herrn ^.nt. Lrisper, in Radlllaunsdoks bei Herrn k>risü. in Krainbnrg A Herrn LiUer, in Ltei» bei Herrn I'orlreks.r. (232-^) Haupt-Depot für die österr. Ullg. Monarchie bei Thieratzt in Klagenfurt. Verleger nnd für die Redaktion verantwortlich: Otto mar Bamberg. Drnck von Jgn. v. Hjleinmayr ö- Fed. Bamberg in Laibach.