pmauonralious - Prnsk: Für Laibach ^as„ährig . . . ü fl. — kr. Halbjahr,, . . . z . — , Bierieljährig. . .1,5», Monatlich . . — , so . Mit der Post: Ganzjährig . . . 8 ft. — kr. Halbjährig . . . 4 , so . Birrrsljährig. . . 2 , rb , Iär Zustellung in« Hau» viertel-ikhrig LS kr., monatlich S kr. Einzelne Nummern S lr. Laibacher Kkdaklioa Lahnhosgasie Nr. 1»». Lrptdilion UN» Zuieralrv Loreau: »ongreßplatzNr 81 al Bei größeren Inseraten und iister« Einschaltung entsprechender Mabatk Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 265. Montag, 21. November. — Morgen: Zäzilia. 1870. Die Adreßdebatte im Abgeordneteu-hause wurde am Samstag in einer Morgen- und einer Abendsitzung erledigt und die Adresse bei namentlicher Abstimmung mit 90 gegen 62 nach dem Aus-ichußentwnrse angenommen. Beim Beginne der Verhandlung erklärte Grocholski, die Polen würden sich nicht an der Adreßdebatte betheiligeu und wür-den gegen die Adresse stimmen, weil diese die Ver-svhiiungsversuche der Regierung verurtheilt, einen für die Monarchie verderblichen Standpunkt einnimmt nnd weil die Polen im gegenwärtigen Momente eines nothwendigen einheitlichen Zusammengehens die Spaltung nicht noch mehr vergrößern wollen. Giovanelli schließt sich Namens der Tiroler und Nationalen der Erklärung Grocholski'ö an. Die hervorragendste unter den in der Adreßdebatte gehaltenen Reden ist unstreitig die des Abg. Dr. Herbst, welche wir in ihren wesentlichsten Momenten hier folgen lassen: Es ist mir unter den gegenwärtigen politischen Verhältnissen keineswegs erquicklich, in diesem hohen Hause das Wort zur Anklage gegen die Regierung Zu ergreifen. Aber ich bin dieses traurige Geschäft Zu verrichteil meinen Wühlern gegenüber verpflichtet. Selbstverständlich hat meine Anklage nichts mit dem persönlichen Charakter der Herren Minister zu Ichaffe,,, mit deren mehreren ich ja längere Zeit im --luite freundlichen Verkehr gehalten habe. Ich habe über auch dem Herrn Ministerpräsidenten diese Erfolge seiner Ausgleichsbestrebungen stets vorhergesagt, "nd wenn er sie trotzdem wirklich nicht so vorherrschen, Mre damit über ihn wohl das ver-vlnnmendstc Urtheil gesprochen, das über einen Staatsmann je gesprochen werden kann. Ich will mich m meiner Besprechung zumeist mit dem Programme und mit der Wirksamkeit des Ministeriums beschäftigen. Das Programm ist jenes wohlbekannte des Minoritätsmemorandums. Da ist es denn allerdings merkwürdig, aus welch' heterogenen Elementen sich da ein Ministerium der Politik des Miuo-l'itätsmemorandnms gebildet hat. Ein Mann bekannte sich zu dieser Politik (Tschabuschnigg), der früher der Zentralist unter den Zentralisten gewesen und den es wohl seltsam berührt haben mag, ^ie die offiziöse, aus Staatsgeldern bezahlte Presse Uns: die Männer feiner Partei darum mit einem ^iizen Schimpflexikon bediente, weil uns das Gesetz ^ Gesetze: die Verfassung heilig ist. Dann trat Mann (Stremayr) in dieses Ministerium, der ^ innere Verwandtschaft des Majoritäts- uud Mi-'"ritgtsniemorandums damit praktisch nachzuweisen suchte, daß er in beiden Ministerien nacheinander sei-Platz einnahm. Ein dritter Mann (Petrino) vermnthlich diesem Ausgleichsministerium zur ^ieluug eines vollzähligen Reichsrathes aus dem r . "»de unentbehrlich, weil er als Abgeordneter mit ."^Anhänge sofM das Haus verließ, als eiu, lei-?/" von der ändern Seite des Hauses un-'Itntztcr Antrag abgelehnt wurde. Dem Herru '^minister muß ich außerdem auf einen mir im anderen Hause gemachten Vorwurf erwidern, daß er rein darauf vergessen haben müsse, wie ich schon im Jahre 1867 einen Strafprozeßordnnngscntwnrs einbrachte, der die Einführung von Gefchwornen gerichten für alle Arten von Verbrechen feststellte, und wie der Herr Justizminister selbst damals sogar Obmann des Strasprozeßordnungs-Ausschusses gewesen. Der Erfolg der Potocki'schcu Politik besteht darin, daß niemand von der Deklaration abging, wohl aber der feudale Adel ihr sofort bcitrat, nachdem der Herr Ministerpräsident in Prag gewesen. Früher galt den Ezechen die Krönung als etwas sehr wnnschenSwcrlhcS, jetzt wird die Krönung nur mehr als ein Ausdruck der vollen Souveränelät Böhmens, als eine förmliche Gnade für den zu Krönenden betrachtet. Eine politische Anarchie ist »llerdings in Böhmen vorhanden. Die höchste administrative Behörde des Landes: der LandeSaus schuß entbehr! seines Hauptes, in der Prager Joses-siadl wird trotz allen gcgentheiligen Anordnungen der Regierung die deutsche Schule, in Karolinen-thal zur übertreffenden Nachahmung der Hauptstadt auch die czechische Schule von den Slädteverlretun-gen ausgelassen. Ein ezechisches Heer wird von den Blättern bereits verlangt, und die Landwehrmänner sorgen in ihrer Weise auch dasür, daß ihre diesbezügliche Meinung zum Ausdruck gelange. Wenn das so sortgehk, dann wird der Zustand mehr als anarchisch, dann wird er chaotisch werden. Die Regierung wollte nach ihrem Programme einen vollständigen Neichörath durch die feierliche Erklärung erzielen, daß gegen eine Wahlreform auf liberalster Basis eine Autouomieerweiterung für die Königreiche und Lander eingctauschl werden solle. Run aber hat thatsächüch die Regierung selbst das Versprechen einer Wahlreform niemals gegeben. WaS aber das im Programme des MinoritätSmcmoran dumö als nothwendig hervorgehobene „zweckmäßige Vorgehen" der Regierung betrifft, so liegt das Ur-lheil der „Zweckmäßigkeit" dieses Vorgehens wohl aller Welt vor Augen. Von jenen inneren geschäftigen Händen, die sich unberufen in alles mengen nnd alles verwirren, sind die unglückseligen kleinen Mittel aufgeboten worden, um die großen Fragen Oesterreichs zu lösen. Ohne Erfolg aufgeboten worden, wie Graf Potockl schmerzersüllt selbst zugesteht — merkwürdigerweise freilich mit dem seltsamen Znsatze, daß er trotz der erfahrenen Enttäuschung auf feiner Ausgleichspolitik gleichwohl beharren werde. Nu» darf ein Privatmann auf seine Kosten und Gefahr immerhin so Vorgehen. Ein Staatsmann aber, der in kritischer Zeit an die Leitung eines großen Staates herantrilt, darf mit dem Gut und Blut des Staates nicht so verfahren ................Nicht weniger merkwürdig ist mir jene Zirknlardepesche des Herrn Reichskanzlers, in der den auswärtigen Missionen eine Beruhigung über die verfassungsmäßigen Intentionen des Ministeriums Potocki gegeben wird, während die armen inländischen Staatsbürger hierüber beileibe kein Wort erfahren durften. Als die Landtage aufgelöst waren, erhielt die offiziöse Presse den Auftrag, ihrem früheren Schimpflexikon ein neues Wort einzufügen, das Wort: die „Alten." Die müßten heraus, hieß cs, „Junge" müßten hinein. Zugleich wußten die Rcgierungsorgane von der Heranziehung eminent verfassungstreuer Persönlichkeiten ins Kabine! und von der künftigen Einführung direkter Wahlen sprechen. Nachdem aber die Wahlen in die neuen Landtage vollzogen waren, nar weder von der einen noch von der anderen offiziösen Mähre weiter die Rede. Der böhmische Landtag ist sodann: nach dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges von der Regierung aufgelöst worden, obschon sic wohl wußte, daß dann entweder ein versassnngSgegnerischer' oder überhaupt gar kein Landtag zu Stande kommen werde. Loyale Mitglieder des böhmischen Adels haben die Regierung durch den Statthalter soaar dringend gewarnt vor jener Landlagsauflösung. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist die Auflösung gleichwohl erfolgt. Jetzt kamen die fatlsam bekannten Verhandlungen mit dem neuen böhmischen Landlag. Die erste Adresse desselben war der Re- gierung noch nicht stark genug, sie mußte absolut noch eine zweite Adresse haben. Nach dieser müßte die Sonveränetät Böhmens sich bald verwirklichen. Ezechische Gesandte in Paris und Petersburg werden vielleicht anch bald bestellt werden, nachdem der bezügliche Notenwechsel bereits vorlicgt............... Gleich merkwürdig ist die von der Regierung versüßte Bestellung eines Oberstlandmarschalls von Böhmen, der die gegen die Verfassung gerichtete Adresse des böhmischen Landlags mii unterschrieb, nnd der vor seiner Ernennung zum Oberstlandmarschall der Regierung gewiß kein Hehl gemacht haben wird ans seiner politischen Gesinnung. Eine» ihren (angeblichen) Intentionen feindlichen Oberst-landmarfchall läßt sich also die Regierung gefallen. Drei Statthalter aber, welche in einer uutergeord-netcn Frage mit der Verfaffungsparlei gehen, werden in einer strafweifen Form ihrer Stellen enthoben. Und diese strafweise Form ist es, mit der eine wirkliche Beschränkung der Immunität jener Statthalter-Abgeordneten ausgeübt uud damit eine wahrhasteVerletzung eines verfassungsmäßigen Grundrechtes begangen wurde. Schließlich aber hat das Resultat der böhmischen Landtagswahlen bis zur Evidenz ergeben, daß alle von der Regierung ausgestellten Kandidaten schon aus diesem Grunde allein nicht gewählt wurden. Unter fünf Millionen Einwohnern Böhmens haben sich wirklich 26 Gerechte gefundcn, die sich für die Negierung ausfprachen. Hätte aber die Regierung wirklich einen Erfolg erzielt, so wäre cs nur der gewesen, daß die Verfassung auf verfassungsmäßigem Wege beseitigt worden wäre. Nun möchte ich aber sagen, das ist auch eine eigentümliche Art von Verfassungstreue, der auch damit gedient ist, wenn die Verfassung nur formell beobachtet wird. Diese Art von Verfassungstreue klingt auch aus einer Rede, die dieser Tage gehalten wurde, hervor. Wenn nur die verfassungsmäßigen Faktoren mitgewirkt haben; wozu sie mitge-wirkt haben, das soll gleichgiltig sein. Uns ist es nicht gleichgiltig. UnS liegt an den verfassungsmäßigen Formen wenig, wenn sie nur eine formelle Befrie- digung gewähren sollen. Uns ist nur der Inhalt der Verfassung wichtig. (Bravo links.) Und warum soll man sich mit dieser blos formellen Beseitigung zusriedenstellen? Weil cS Stämme und Länder gibt, die dies wünschen! Ja! Hat die Regierung nicht bedacht, daß es doch auch einige Deutsche in Oester- reich gibt? (Beifall links, Heiterkeit) und daß, wenn man immer frägt, was wünschen Die und was wünschen Jene, daß man doch auch einmal dazu kommen wird, zu fragen: Ja, wünschen denn die Deutschen gar nichts? (Heiterkeit und Beifall links.) Allerdings wünschen die Deutschen nicht viel und es scheint, daß das. was sie wünschen, eigent-lich selbstverständlich sein sollte: Die wünschen, daß Gesetz und Recht geachtet und gehandhabt werde (lebhafter Beifall links und im Zentrum), und daß Dasjenige, was von jedem ändern Gesetze gilt, auch von der Verfassung gelte. (Beifall links.) Das wünschen sie und sie haben das Rccht, es zu wünschen und sind sich auch dessen bewußt, daß sie dieses Recht haben. (Beifall links.)! Und was sic weiter wünschen? Sie wünschen Oesterreich! (lebhafter Beifall links und im Zentrum) und zwar das Oesterreich, in dem wir geboren sind, das Oesterreich, an das alle unsere Erinnerungen und Traditionen geknüpft sind (lebhafter Beifall und Händeklatschen links und im Zentrum); sie wünschen das Oesterreich, wie eö unserem Geiste vorschwcbt, nicht jenes Oesterreich, welches uns als ein ganz neues G-bilde von der ändern Seile gezeigt und welches zu wollen uns als neuer österreichischer PatrioliSmns empfohlen wird. Wir wollen nicht, daß wir in jedem einzelnen Lande von einer Majorität erdrückt werden, wir wollen und wünschen, daß die Deulschen in Oesterreich Deutsche eben in Oesterreich seien und bleiben (Bravo links), nicht bloö Deutsche in Böhmen, Deutsche iu Mähren und wo sonst immer. (Bravo links.) Und weil wir dieses wollen, wollen wir auch, daß die Verfassung rückhaltslos durchge-führt werde. Und man möge überzeugt sein, hier und überall: sowie wir Deutsche an Oesterreich hängen mit stets bewährter und durch nichts zu erschütternder Treue (Bravo! Bravo!), so werden wir auch zu kämpfen wissen sür dieses Oesterreich und für feine Verfassung mit deulscher Kraft und deutscher Zähigkeit. (Lebhafter Beifall und Händeklalschen links und im Zentrum des Hauses und auf den Galerien.) (Die Adresse in ihrem wesentlichen Inhalte bringen wir morgen.) Der Wahlprüfungsausschuß erledigte die direkte» ReichsrathSwahlen des Großgrundbesitzes in Böhmen. Es wurde die Eröffnung der Stimm zettel beschlossen und es zeigte sich, daß nicht 400, sondern 405 Stimmen gillig abgegeben wurden, wor-nach die absolute Majorität nicht 201, sondern 203 beträgt. Als mit absoluter Majorität von 204 Ctiin-men gewählt erschienen dann die sieben berens fungi rendcn Abgeordneten und außerdem Filipp Freiherr v. Staufenberg, der sich früher nicht unter den Ausgelosten befand. Demzufolge hat die feudale Liste nur 201 Stimmen erhalten; es wird daher die Wahl der acht ausgelosten Namen der feudalen Liste für ungiliig crMrt und sind nach Einberufung des Freiherrn von Stanfenberg 7 Nachwahlen vorzunehmen. Heute dürfte die Verhandlung über diesen ebenso wichtigen als interessanten Gegenstand im Abgeordnetenhaus- staiifinden. Die Verfassungspartei hat beschlossen, statt, wie die Regierung verlangt, auf drei Monate, nur auf iwei die provisorische Forterhebung der Steuern zu bewilligen, an diese Bewilligung jedoch «ine energrsche Verwahrung zu knüpfen, daß dieselbe nicht entfernt als Veriraneiisknndgebung fUr die zeitige Regierung betrachtet werden könne, sondern nur zur Ordnung im Staatshaushalte und Befriedigung der Ctaatsgläubiger erfolge. Vom Kriege. Ueber das Gefecht bei Dreux, am 17., wird noch aus Berlin gemeldet: Am 15. war Prinz Friedrich Karl in Etampes, als die Nachricht ein-traf, daß die Loirearmee nach dem Gefechte bei Coulmiers vom 9. d. sich nordwestlich gewendet habe, um über Chartres den Großherzog von Mecklenburg zu umgehen und sich mit Bourbaki und Keralry zu vereinigen. Am 16. wurde aus Versailles gemeldet, daß die Umgehung gelungen sei. Der Großherzog von Mecklenburg machte eine rechtzeitige Wendung nnd wurde von Versailles durch die Kavallcriedioision Rheinbaben, von St. Germain durch das Gardelandwchrbataillon und zwei Bataillone unter dem Kommando des Generals Lokn unterstützt. Der Feind wurdr zurückgeworfen. Die Kämpfe sind also kaum sehr bedeutend gewesen u,n,d die Offensive dfö Großhcrzogs wird weniger diq Loire-AriM., als, viclmxhr die Frei-schaareu Keratry'ö und Bourbaki's angegangen haben, die sich westwärts von Dreux vereinigten und den Rücken der westlichen ZeruirungSlinie von Paris ernstlich zu bedrohen anfingen. Es ist nämlich Thatfache, daß Bourbqki von Lille aus in südwestlicher Richtung vorrückte, um seine Streilkräfte mit den Freifchaaren auS der Bretagne zu vereinigen und sich auf diese Art vor Mantenffel zu ret-ten. Dieser hak deshalb ebenfalls abgefchwenkt und ist mit seinen beiden Korps im Norden von Paris angekommen. Moltke hat nun nicht erst die große konzentrische Offensivbewegung des Prinzen Friedrich Karl und des Großherzogs von Mecklenburg gegen die Loire-Armee abgewartet, sondern den rechten Flügel der gegen Orleans operirenden Armee durch Landwehr-Infanterie und Artillerie und der Pariser ZeruirungSlinie verstärkt und gegen Dreux vorrücken lassen. Bis auf weiteres hat die deutsche Heeresleitung ihren Zweck vollständig erreicht; sie hat das Terrain um Paris herum von Franzosen gesäubert und den Rücken der ZernirungSarmee vor allen unangenehmen Ueberraschungen gesichert. So stellen sich die Kämpfe vom 17. November dar. Die Loire-Armee hält, wie wir dies vermutheten, ihre Positionen inne und nur ein Theil, nur die äußersten Spitzen ihres linken Flügels, wurden ans Orenx vertrieben. Trotzdem also eigentlich die französische Aufstelluug im Südwesten von Paris keine wesentliche Verschiebung erlitten hat, wird die Situation Paladine'« doch mit jedem Momente eine bedenklichere. Manteuffel dürfte um Paris herum gegen Südwesten Vorgehen und den linken französischen Flügel fassen. Der Großherzog mit 70.000 Mann im Zentrum und Prinz Friedrich Karl'S beide Korps, etwa 70.000 Mann, in der rechten Flanke; diesem konzentrischen Angriff könnte die VoireArmee nicht Stand halten. Prinz Friedrich Karl hat am 14 d. EkampeS mit dem 9. Korps bereits erreicht. Sein zweites Korps wird sich von Sens aus höchst wahrscheinlich in gerader Richtung westwärts gegen Orleans gewendet haben. Hiemit ist das Manöver der vollständigen Umklammerung der Loire Armee eingeleitet und General Paladine wird gut lhlin, sowie die deutsche Offensive ihren Anfang nimmt, ohne Kampf auf der ganzen Linie zurückzugehen. (Pr.) Bon der deulschen Armee vor Paris wird uuterm 13 November gemeldet: In den letz-ten Tagen ist es hier bei Paris ganz still gewesen; denn die nächtlichen Beunruhigungen durch die Granaten rechnen wir nicht mehr zu den außergewöhn->>ch n Thatfachen; sic sind so regelmäßig, daß man ihrer eigentlich nicht mehr zu erwähnen braucht. Es hat den Anschein, als ob die Franzosen nach dem Verluste des Dorfes Le Bourget einstweilen von jedem Angriff abgelassen haben. Inzwischen gehen unsere Belagerungsarbeiten mit großem Eifer vorwärts. Ein Theil der Schanzen ist bereits vollendet ; an den übrigen aber wird mit großem Fleiß gearbeitet. Auf der Höhe von Moulin-de-Latonr ist schon eine ganze Reihe von Geschützen ausgc-»>llt und auch noch an einigen anderen Punkten, so daß von diesen aus das Bombardement wohl schon beginnen könnte. Allein, wie ich höre, soll es nicht eher angefangen werden, als bis fämmtliche Arbeiten fertig sind. Dazu kommt, daß auch die Herrichtung der Laboratorien noch einige Zeit in Anspruch nimmt und daß noch au der Herbei-schaffung der Munition gearbeitet wird. Es ist wohl durchaus richtig, wenn man das Bombardement mit ganzer Kraft von den verschiedenen Seiten und ohne Aufhörcn beginnen will. Es wird dann noch durch die Abnahme der Lebensmittel in Paris unterstützt. Die „Jndcp. belge" veröffentlicht eine Korrespondenz aus Versailles, wonach aus den bis zum 12. d. reichenden Pariser Journalen hervor-gehen würde, daß in den Gesinnungen der Pariser Bevölkerung eine allgemeine Wendung sich vollzogen hätte. Man wäre dort der Verteidigung müde. Man verlange den Zusammentritt der Nationalversammlung, eine achttägige Waffenruhe würde genügen, un: die Nationalversammlung ungeachtet der Fortdauer der Feindseligkeiten zusammentrelen zu lassen. Aus Versailles berichtet ein Korrespondent der „K. Z.:" „In Orleans sind, wie ich höre, 800 Kranke und Verwundete vom General v. d. Tann zurückgelasseu worden. Bor dem Abzüge des letzten baierischen Detachement wurde die Stadt sür das Schicksal dieser Armen verantwortlich gemacht und die furchtbarste Strafe in Aussicht gestellt, wenn diesen Leidenden auch nur das Geringste geschähe. Die Stadt übernahm mit Bereitwilligkeit jede Garantie. Im Norden Frankreichs treiben die Franktireurs noch immer ihr Unwesen im großen, und scheint ein Treffen bei der Festung Roervy (dicht an der belgischen Grenze) zwischen 400 Franktireurs und angeblich 2500 Preußen den Beginn einer durchgreifenden Streifung Seitens der Deutschen anzudeuten. Aus diesem Theil des Kriegsschauplatzes bringt auch das „Echo de Luxembourg" unterm 17. d. die mit obigem überein-stimmende Nachricht: Die Preußen halten beinahe die ganze Grenze zwischen Longwy und Monlmedh besetzt und stehen zwei Kilometer von letzterer Stadt entfernt. Die Belagerung der beiden genannten Plätze steht nahe bevor. Ein aus Köln nach Sedan abgegangener Feld-transporl wurde von Franktireurs geuöthigt, sich auf belgisches Gebiet zurückzuziehen. Von Bitsch wird unterm 13. d. mitgetheilt, daß zwischen dem französischen Kommandanten dieses Platzes und dem Grasen Bismarck-Bohlen nach dem Bombardement eine Vereinigung getroffen wurde, alle Feindseligkeiten bis zum Frieden einzu-stelle», wosür sich der Gouverneur allen Bedingungen desselben unterwirft._______________________________ Politische Rundschau. Laibach, 2l. November. Trotz eines mittlerweile erfolgten Dementi halten einige Blätter die Nachricht aufrecht, das Ka-biuet Potocki habe seine Entlassung ein-gcreicht. Der ..N. Fr. Pr." wird aus Berlin telegra-sirt, daß Baiern in der letzten Stunde dem Vertrage wegen Eintrittes in den Nordbund beigetreten sei. Die Schwierigkeiten wegen der Militärverhältnisse wurden durch besondere Militärkonventionen behoben. Die Floltenbeiträge werden besonders normirt. Die Unterzeichnung der diesbezüglichen Verträge sei bevorstehend. Die russisch - orieutalische Angelegenheit ist, so viel wahrnehmbar, um keinen Schritt weiter-gerückt. Sie befindet sich eben noch im Stadium der Unterhandlungen und es bleibt immerhin zweifelhaft, ob sie überhaupt diesmal eine andere Gestalt anuehmeu werde. Gortschakoss soll bereits seine Antwort nach London geschickt haben; dieselbe ist angeblich sehr ruhig und versöhnlich gehalten. Rußland hat es in der That nicht noth, sich zu echausfi-ren, deun eS hat seinen Zweck erreicht, wenn die Mächte die Kündigung der 1856er Verträge ein-stecken. Es kommt also alles auf die Haltung Oesterreichs und Englands an und man will von letzterem trotz der energischen Sprache der Londoner Blätter sogar behaupten, es denke auf keinen Fall daran, sich in eine kriegerische Aktion zu stürzen. Die Gesinnung des Grafen Bismarck in der russisch-türkischen Frage wird durch einen erst jetzt erklärlichen Umstand beleuchtet, der im Verlaufe des gegenwärtige» Krieges so viel Aufsehen erregt hatte. General Steinmetz wurde bekanntlich, nachdem er bei Spiecheren gesiegt und sich auch an den folgenden Schlachten mit Auszeichnung betheiligt hatte, plötzlich „abgesetzt" und zum Kommandanten von Posen und Westpreußeu ernannt. Schon damals sagte das „Franks. I.," Rußland hege kriegerische Absichten und Steinmetz sei zum Kommandanten über die polnischen Landestheile ernannt worden, um eine etwaige polnische Insurrektion niederzuhalteu. Jetzt erst erinnert man sich dieser Meldung des genannten Blattes und bemerkt dabei auch, daß Steinmetz den russischen Georgs-Orden dritter Klasse erhielt. Die Spanier haben endlich einen König und deshalb herrscht auch — wie uns ein Telegramm aus Madrid versichert — Jubel im ganzen Lande. Die Königswahl fand in der Sitzung der Korkes am 16. nur in einem Wahlgange statt, in welchem der Herzog Amadeo von Aosta 192 Stimmen erhielt, für die Republik stimmten 63, für Montpcnsier 27, für Esparicro 8, für den Prinzen von Asturien 2, für den Sohn MonlpensierS I Abgeordneter. Leere Slimm-zeltcl wurden 19 abgegeben. Die Kortcs ernannten sodann eine Kommission von 25 Mitgliedern, welche besli-nmt ist, nach Jlalien zu gehen und dem Herzoge von Aosta die Krone anzubieten. Zur Tagesgeschichte. — Zur Feier des Namensfestes der Kai» serin begab sich ein Schützenzug nach Schloß Trautt-mannsdorff und defilirte im Parke vor Ihrer Majestät. Der Landeshauptmann beglückwünschte die Kaiserin im 'Namen des Landes, der Schützen und der verschiedenen Deputationen. Ihre Majestät die Kaiserin fuhr durch die geschmückte Stadt zur Schießstätte, wo ungeheurer Enthusiasmus und Jubel herrschte. — Se. Majestät der Kaiser hat den durch Feuer verunglückien Insassen der Gemeinde Mellau in Tirol und der Gemeinde Szuchany im Honter Komi-tate Ungarns, ersteren eine Unterstützung von 100 fl., letzteren eine solche von 400 fl. ; der Gemeinde Mitterdorf in Steiermark zur inneren Einrichtung ihrer neuerbauten Kirche eine Beihilfe von 300 fl, und der durch Elemenlar-Unfälle beschädigten Gemeinde Borsic in Ungarn einen Betrag von 300 fl. aus der Privatkasse gespendet. — Professor Maassen hat bekanntlich vor kurzem die Stelle als Obmann des katholischen Vereines in Graz niedergelegt, und dieser auffällige Schritt gab Veranlassung zu den verschiedensten Deutungen. Man will von einem Zwiste wissen, in welchen derselbe mit dem Obmann-Stellvertreter und klerikalen Landtagsabgeordneten Karlon gerathen sei. Allein alle derlei Gerüchte sind leere Erfindungen. Dem Rücktritte Maaffen's von dem besagten Posten liegt, wie die „N. Fr. Pr." aus sicherer'Quelle erfährt, einfach der Umstand zu Grunde, daß derselbe Kompetent um die an der Wiener Universität erledigte Lehrkanzel des kanonischen Rechtes ist und daß dem Herrn Professor an maßgebender Stelle bedeutet wurde, daß er als Obmann eines verfaffn ng sfeindlichen Vereines wenig Aussicht habe, seine Bewerbungen mit Erfolg gekrönt zu sehen. — Einer guten Stelle wegen sind Protestanten schon Katholiken geworden, warum sollen Katholiken nicht daS zweifelhafte Glück entbehren können, Obmänner katholischer Vereine zu sein? — Der nordamerikanische General Sheridan, der bekanntlich längere Zeit im königlichen Hauptquartier der deutschen Armee in Frankreich verweilte, ist von dort nach dem Orient abgereist. Er hielt sich jetzt auf seiner Reise einige Tage in Pest auf. — Dcr Spezialkorrespondent eines Wiener Blattes erzählt, daß die Pariser von allen Bewegungen an der Loire trefflich unterrichtet sind. Man spricht viel von misteriösen unterirdischen Verbindungen, die sie haben, und forscht ernstlich darnach in der Umgegend. Auch sind sic durch Spione gut bedient, und vie deutschen Posten sind nicht dicht genug gestellt, ihr Durchkommen immer zu verhindern. Man weiß sogar, das sich französische Offiziere des Nachts im Parke von St. Cloud aufhallen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten Lokal - Chrom!. — (Ernennuug.) Der Justizminister hat die bei dem hiesigen Landesgerichte erledigte Raths-sekretärsstelle dem Gerichtsadjunkten Anton Boshizh verliehen. — (In Folge des anhaltenden Regens) wurde am rückwärtigen Theile des Hauses Nr. 11 am Platze die wegen Abrutschung am Schloßberge aufgeführte Skarpmauer unterwaschen und stürzte gestern Nachmittag zusammen, zertrümmerte die Fenster und Thüren von zwei Wohnungen, beschädigte nicht unbedeutend Dach und Mauer des Hiutertraktes und begrub die an derselben angebauten Holzlagen. Die Parteien mußten sofort delogirt werden. — (Überschwemmungen.) In Folge der schon seit 12 Tagen fast ununterbrochen anhaltenden Regenwetters sind die Flüsse und Gewässer sehr hoch angeschwollen und es langen aus allen Landestheilen Nachrichten von bedeutenden Überschwemmungen ein. Die Save trug gestern mehrere Joche der ärarischen Brücke bei Litaj davon, der Laibacher Morast istgröß-tentheils unter Wasser, in Jnnerkrain sind die Kessel-thäler von Planina und Laas ebenfalls überschwemmt. Bei der herrschenden milden Witterung sieht man noch im Freien einzelne Zugvögel, die im Vorjahre um diese Zeit nicht mehr zu treffen waren. So ist die Waldschnepfe noch häufig, einzelne Feldlerchen und Wiesenpieper oder Zippen halten sich noch auf den Feldern auf, und auch Staare wurden dieser Tage noch gesehen. — (Konkurs.) Zur Besetzung der bei dem hiesigen Landesgerichte in Erledigung gekommenen Staatsanwaltsstelle wird der Konkurs bis 2. Dezember ausgeschrieben. Bewerbungen sind bei bei der k. k. Oberstaatsanwaltschaft in Graz zu überreichen. Ferner kommt eine beim hiesigen Landesgerichte erledigte Rathsstelle mit 1600 eventuell 2000 fl. Gehalt zu besetzen. Gesnche bis 10. Dezember ans Präsidium. — (Neues Postamt.) Mit 1. December l. I. wird in Gorenjavas bei Pölland ein k. k. Post amt in Wirksamkeit treten, welches mit Bischoflack durch eine tägliche Botenfahrt verbunden sein wird. — (Theater.) Es gehört wahrlich nicht zu den Annehmlichkeiten, in unserer heurigen Theatersaison Berichterstatter über Opernausführungeu zu sein, da nur selten Gutes zu verzeichnen Gelegenheit ist und man das Man- gelhafte nicht immer mit Stillschweigen übergehen kann, wenn man die Sache nur einigermaßen ernst uud genau nimmt. Wir sind auch überzeugt, daß es nur von sehr geringem Vortheile für unser Theatenvesen sein kann, wenn Auffühmngeii, die ties unter der Mittelmäßigkeit stehe», in künftigem Lichte darzustellen versucht werden, und deshalb wollen wir uns immer ferne halten von fadenscheinigen »nd nichtssagenden Worten des Lobes, wo solche nicht wirklich z„ spenden und verdient sind. Wir sind aber auch gerne bereit, das Gute anzuerkeunen und das Berdienst zu würdigen. und wen» wir daran geben, die vorgestrige Aufführung des „Faust" zu besprechen, so müssen wir vor allen Herrn Lafontaine als denjenigen bezeichnen, der sich ein solches erworben hat. Herrn Lafon-taine's „Nalentin" war eine kräftige, markige Gestalt von entschiedener Färbung und seine Leistung in' jeder Hinsicht anerkennenswerth. Außer ihm hat sich noch Fränlein B o igt, welche hier zum ersten male auftrat und die „Margarethe" sang, vortheilhaft von den übrigen Beschäftigten abgehoben. Fräulein Voigt ist mit hübschen, jedoch kleinen Stimmitteln ausgestattet und spielt sehr anmuthig und natürlich; im Gesänge wäre aber mehr dramatischer Ausdrnck wiinschens-werth, den sich das Fräulein gewiß noch aneignen dürfte. Fräulein Boigt wurde vom Publikum sehr freundlich ausgenommen und nach Schluß des dritten Aktes wiederholt gerufen, welche Beifallsbezeuguugcn die Herren Eisen-b a ch und Novotny irrigerweise auch auf sich bezogen. Herr Eisenbach mag es uns nicht übel nehmen, aber wir leben noch zu sehr in der Erinnerung an Anders meisterhaft schöne Leistung als „Faust," um seiner Darstellung Geschmack abgewinneu zu können. Es gehört nicht zu unseren Schwächen, Vergleiche anzustellen, aber wo die Kon- traste so gewaltig sind, drängt sich ein Vergleich unwillkürlich und von selbst auf, und gewiß in jedem, der am verflossenen Freitag der Vorstellung beiwohnte und auch Ander's „Faust" kannte, wurden Erinnerungen wachgernsen, die schließlich in eine Vergleichung übergehen mußten. Die Sprödigkeit des Eisenbach'schen Tenors und der Mangel des vollkommenen Beherrschet des Tones, so wie eine auffallende Unsicherheit in der Intonation, die nicht selten ins Falschsingen ausartete, waren nicht zur glücklichen Darstellung des „Faust" geeignet; dazu kam noch ein mangelhaftes, nngeseilies Spiel und endlich ein Kostüme, welches nur die vollendetste Geschmacklosigkeit ersinne» konnte; so der „Faust" d?s Herrn Eisenbach. Herr Novotny winde »ns zum erste» male in einer bedeutenden Partie vorgestellt; sein Orgau ist von sehr geringem Umfange, mithin für die Partie des „Mefisto" in k.iner Weise ausreichend; nur die wohlklingende Mittellage ist brauchbar. Im übrigen stand Herrn Novotny's „Mefisto" noch über unseren Erwartungen, Fräulein Schwarz sang den „Siebel;" w>r sind nicht eingeweiht in jene Dinge, die sich hinter den Konlissen absvie-len, nnd können daher nicht wissen, warum das Fräulein die ihr zukominende „Marlha" nicht darstellte, welche von Fräulein Fontaine, mit der wir übrigens nicht rechten wollen, in kläglicher Weise verstümmelt wnrde. Fränlein Schwarz kann die Versicherung l,innehmen, daß sie diese kleine, reizende Partie gründlich zn Grabe trug. Wenn schon nicht Frau Frankeuberg, so wäre Fräulein Vinaat ganz gewiß mehr am Platze gewesen, den „Siebel" zu singen, wodurch eine anständige Besetzung der „Diartha" möglich geworden wäre. Wenn wir noch des jämmerlichen Thores, der Verstimmung im Orchester und einiger szenischen Kon fusionen gedenken, so geschieht dies nur, um das Bild von der Änfführuug einer „großen Oper" in der diesjährigen Theatersaison zu vervollständigen. Ans dem Gerichtssaalc. Prozeß Aichelburg. Fünfter Tag. Laibach, 18. November. Der Vorsitzende fährt mit dcr Behandlung jener Sparkassebiicheln fort, welche aus der Verwahrung des Dechant Vonk durch die Angeklagte iu den Besitz des Wechslers D. gekommen sind. Dies ist der Fall 3. bezüglich des Biichels 45960 auf Namen Josef Novak, 4. 45987 Maria Muley, 5. 34130 Katharina Juray, 6. 45130 Tine Dolniischar, 7. 48757 Maria Drol, 8. 35815 Gertraud Okorn, 9. 29509 Marlin Arojiö. Der Vorsitzende weist durch Verlesung der einzelnen Korrespondenzen, sowie durch Vergleichung der Büchel mit dem D.'schen Buchauszuge, sowie aus den Angaben der Angeklagten und des D. nach, daß sämmtliche angeführten Sparkassebüchel dem D. durch die Angeklagte übergeben, und daß die letzlere vom Büchel 8ub 4., sub 6. und 9. die Behebungen veranlaßt habe. Hierauf kommt jene Parlie Sparkassebüchel zur Sprache, welche zur Johann K.'schen Armenstiftung gehören. Der pensionirte Dechant K. machte nämlich eine Armenstistuug mit der Bestimmung, daß die Interessen des Stistungskapitals in erster Linie seinen Geschwistern, beziehungsweise deren Kindern zu Gule kommen sollen. Zu diesem Behufe übergab er dem Dechant Vouk eine Partie Sparkafsedücheln uud überließ diesem die Verlheilung der anf die bezüglichen Einlagekapitale entfallenden Zinsen. Zu dieser behördlich noch nicht genehmigten Stifiunz gehören die Sparkassebiichel 10. 14419 BziiholoinäuS Jert, 11. 19409 Ursula Vospedarttich. 12. 210IO Maria Schoklilsch, 13. 17265 Luzia Mcak, 14. 6636 Maria Slivnik. 15. 14424 Maihias Pardonzel, 16. 14565 Maria Pogoaj, 17. 21307 Getraud Slivnik. Es wird nun konstalirt, daß die Büchel 144 l 9, 19409 und 14465 durch D. für Aicheldurg reaUsin uud der Erlös von dieser verwendet wurde. Ein Theil dieser Büchel wurde von Johann K. amorlisirt nnd die auf diese Büchel enisallenven noch nichi behobenen Beträge realisiri. Aus dem vom Dechant 'Louk eigenhändig geschriebenen Briefe vom 27. Dezember 1867 «drei Tage vor seinem Tobe) ergibt sich, daß die .«.'sche Armenstistuug damals ein Kapüal von 5108 fl. 62 kr. hatte, wornach sich, da durch K. im ganzen aus die zu dieser Stiftung gehörigen Büchel 1007 fl. 34 kr. behoben wurden, der dieser Stiftung zugefllgte Schade mit 4101 fl. 28 kr. beziffert. Cö koinnien sohin-noch 23 andere Sparkafse-k'lichel zur Sprache, bei welcher die Angeklagte ihre Hand ick Spiele hatte. Bezüglich einzelner dieser BUchcl, z. B. des Biichels 12374 Agnes Oroscheni, 17916 Agnes Kral, 29117 Maria Bernik, 26637 Ursula Jan,schar, 29026 Maria Schoklitsch, 40517 Gertraud Schusterschitz ist erhoben, daß die Angeklagte dieselben in der Regel bis auf Beträge von 5 fl. realisirte. In dem Spezialverhöre gibt die Angeklagte zu, daß sämintliche angeslihrten Büchel im Besitze des Dechant Vouk waren, und daß sie dieselben theils zu dem Zwecke, um dem Wechsler D. für Vouk'sche Akzepte Deckung zu geben, theils um darauf Geld zu erhalten, vom Dechant heraus bekommen und dieselben, da D. für die von ihm gegebenen Vorschüsse '/zProzent per Tag begehrte, ohne Wissen des Dechant theilweise realisirt zu haben. Uebrigens habe Dechant Vo«k nachträglich, nachdem sie ihm nämlich von den enovmen Zinsen, die D. begehre, Mittheilung machte, es gut geheißcn, daß die Angeklagte die Büchel realisirt habe. Die Angeklagte gibt weiters an, daß sie die Büchel bis auf wenige Ausnahmen durch dritte Personen beheben ließ, weil sie in der Sparkasse bei der Behebung zu lange hätte warten müssen, dann, daß sie in der Regel einen Betrag von 5 fl. auf jedem Büchel beließ, damit sür den Fall, als ein oder das andere Büchel einer fremden Person gehören sollte, das herausgenommene Gelv wieder eingelegt werden konnte. Entschieden jedoch stellt dieselbe in Abrede, gewußt zu haben, daß die fraglichen Büchel und insbesondere die zur benannten Stiftung gehörigen nicht ein Eigenthum deö Techant seien, uud zwar um so weniger, als ihr der Dechant häufig vorfchützte, daß ein oder der andere Gegenstand nicht fein Eigenthum sei, während sich später das Gegentheil davon herausstellte. Aus der Aussage des hierauf vernommenen Zeugen Michael W. ergibt sich, daß Aichelburg mit D. in bedentender Geschäftsverbindung gestanden, daß sie auf Rechnung deS Dechant Vouk gegen von diesem akzeptirte Wechsel, gegen Uebergabe eines Pfandscheines über ein Transfer! und gegen Verpfändung von Spar kassebücheln bedeutende Beträge behoben, daß D. bei größeren Beträgen 6 Prozent uud 1 Prozent prowöss, für kleine nicht' gedeckte Beträge '/, Prozent per Tag (Aichelburg habe ihm 1 Prozent per Tag versprochen) begehrt habe, und daß nach seiner Anschauung Vouk dein D. noch schuldig gewesen sein müsse, jedoch nur der in der Bank dcponirte Wechsel per 7500 fl. zu Recht bestanden haben könne. Mit sehr großer Entschiedenheit, die häufig das Publikum in eine heitere Stimmung versetzt, erzählt hierauf der Zeuge Franz W., ein Neffe des verstorbenen Dechant Vouk, was ihm Uber die Beziehungen ver Angeklagten zum Dechant Vouk bekannt sei. Unter anderem theilt er mit, daß die Angeklagte ihm einmal einen bloS vom Dechant unterschriebenen Wechsel mit deni Aufträge übergab, selben zu S. zu tragen, dort ihren Namen auf den Wechsel zu setzen und sohin den Betrag zu beheben, was Zeuge jedoch nicht gethan habe; weiters daß die Angeklagte ihm mittheilte, von seinem Onkel erfahren zu haben, es bestehe ein Testament, nach welchem K. nichts, dafür aber dessen Kind, am meisten aber der Zeuge erben solle, daß er einmal in ihrer Wohnung im Gasthause des M. i» Laibach eine Menge Koffer mit Waaren, insbesondere feine Felle gesehen, daß er ihr zur Verarbeitung dieser Felle auf Handschuhe einen Zuschneider besorgt, daß er damals im Besitze der Angeklagten 20 neue Sigille, darunter das ihm wohl bekannte Sigill feines Onkels, dann ein Sigill mit dein k. k. Adler und der Umschrift: „k. k. Tabakverschleiß" gesehen habe u. s. w. Der Zeuge erzählt weiter, daß sein Onkel außerordentlich karg gewesen, jeden Nagel vom Felde aufgehoben uud nach Haufe getragen, sein Geld gnt angelegt habe, daß Zei ge einmal dem Dechante die Augen öffnete, daß Aichelburg das von ihm ceichwiudelte Geld hinaus werfe, daß sie z. B. sür ihren Sohn Arthur drei Pferde iu Laibach Halle und daß der Techant auf seine hierauf gestellte Bitte um Unterstützung geantwortet habe: „Ich werde ja nichts fressen, Ihr werdet alles nach mir haben." Ueber Befragen gibt schließlich Zeuge noch an, daß nach seinem Ermessen der Techant sich nur deshalb eingelassen habe, weil Aichelburg ihm für die vorgestreckten Gelder große Prozente versprach und auch sogleich gegeben hat, des Dechant schwache Seite aber die war, wo möglich viel zn gewinnen. Hiemit endet um 9 Uhr Abends der fünfte Verhandlungstag. Eingesendet. 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Varome ter 326.55'". Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 7.1", um 4.6°; das gestrige -j- um 7.6" über dem Normale. Der Niederschlag der beiden letzten Tage ltt.OO"'. Berstorbene. Den 17. November. Michael Jerancic, Ziimnermaun, alt an 51 Jahre, ans Laibach, ist am Rosenbach vom Thurme zufällig herabgefallen, an den Folgen des Sturzes gestorben und von da nach St. Christof überführt worden. Deu 19. November. Der Maria Primc, Taglöhn ers-witwe, ihr zweügeborenes Zwillingskind Franz, alt L Monate, in der St. Petersvorstadt Nr. 64 an Atrofie — Josef Schirghofer, Zwangling, alt 42 Jahre, im Zwangsarbeit-Hanse Nr. 47 an der Lnngeutnberkulose. — Gertraud Peleruel, gewesene Köchin, alt 72 Jahre, in der St. Pe-terSvorstadt Nr. 98 an Altersschwäche. — Dem Herrn Franz Schmid, k. k. LandeSgerichtsrath, seine Fran Füippine, alt 45 Jahre, iu der Stadt dir. 136 am Lungeublntsturze. — Herr Valentin Treffer, Maschinsührer, ans Triest, alt 40 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 45 an der Borstnng eines inneren Gefäßes. Den 20. November. Dem Herrn Franz Alitsch, Ber-kehrsbeamte bei der k. k. Südbahn, seine Fran Maria, alt 38 Jahre, in der Stadt Nr. 38 an der Lungentuberkulose. Lottozrehung vom 19. November. Wien: 2 5 65 80 36. Graz: 38 81 66 16 37. Theater. Heute: Domestikenstreiciie. Posse in 1 Akt. Eine vom Theater. Solos,e»e. Die Vvrstellniig bei der Hliuönieisteri». Posse in I Akt. Morgen: Ernenn. Oper in 4 Akten von Verdi. Telegramme. Berlin, 20. November. (Offiziell,) Die Zer-nirung Montmedy'ö ist am 16. November nach kleinen Gefechten erfolgt. Karlsruhe. 20. November. Der Vertrag über den Anschluß Badens und Hcsseiiö an Deutschland wurde am 15. November in Versailles unter' zeichnet. Versailles, 20. November. Ein siegreiches Gefecht fand am 18. November bei Chateaunenf statt. Preußischer Verlust: 100, französischer: 300 kampfunfähig. 200 Gesangene. Tvnrö, 20. November. (Offiziell.) Der Feind wurde in Chatillon von den Garibaldinern unter Nicciotti überrumpelt, die ganze Besatzung von 800 Mann theils getödtet, theils gefangen. Die Preußen griffen am 19. November Evrenx an und wurden durch die Nationalgarde gezwungen, sich zurückzu-zuziehen. Brüssel, 20. November. „Jndepeiidance" erfährt von verläßlicher Seite, die Verproviantirung Paris' fei auf lange gesichert. Konstantinopel, 20. November. Die Einberufung der Nedifs ist angeblich angeordnet. (454-17) Zahnarzt Nsä. Dr. ILH2S7 Dozent der Zahnheilklmde aus Graz, ordinirt hier „Hotel Elefant" Zimmer-Nr. 2b und 21 täglich von 8 bis 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr. NW" Ter Aufenthalt dauert noch bis Mitte der jetzigen Marktwoche. 2 Kleine Zimmer, möblirt, sind am alten Markt Nr. :i(i, 2. Stock, sogleich zu ver-gebeu. Näheres daselbst. (494—3) Wiener Börse vom 19. November. iperc. Rente, öst.Prp. dt», dlo. öst.inSilb. >'ole von I8ü4 . . i!ose v°n 1880, qan?.> jose »°n 1S6U. Filmt Prämie,,sch. L. IS64 Steiermark >»5xC:. Kärnten, Ä7a,n ».Küstenland s . Ungarn. . zus Hrcat. u. Slav. s „ Tiebeubürg. » 5 . Lolion. Hationalbank . ° . Union - Bank . . . Lreditanstalt -H. ö. EScvmPte-Oes. klu,,lo-°st-rr. Bank . Oest. Bodenered.-A. . Seit. Hypoth.-Ban! . dteier. EScomvt.-BI. Franko - Austria . . iiais. Ferd.-Nordb. . Tüdbabn-Gesellsch. . Kais. Elisabeth-Bahn. Larl-Ludwig-Bahn Siebend. Eisenbahn . StaatSbah». . . . üais. Frli»,-J°ketSb.. Wnlk.-Barcser E.-B. Aföld-Fium. Bahn . Hatirn. S.W. verleib. Anq. Bod.-Creditanst. Mg.öst.Bod.-Lredit. dto. >n rUSz. . I He!d Ware ' L4.70 54 80 64 — 89.85 89.75 109 L5 109.50 98.- 91.- 8.;.- ' 78.— 79.- 73 50 74.50 712.— 714.— 810.— 8»^.5>0 ^4l» 85 840.75 t6>. k'iO.— 184 50 185.— 83«.— —.— 8;>.k;o 90.- 1970 1975 ^178 50 178.70 208.50 209.— 229.— 289.50 ,57.50 1L8 50 367.— 3-^8.— 181.50 188.— 156.- 157.- 160.50 ^161.— 90.50! 91.— 89.— 90.— U6.5(.! 105.85 '87.-1 87.50 Geld ! ELli: e Qest. Hvpoth.-Banl . ?rir>rttLt->-vd>tK > Südb.-Ges. zu 500 Fr. dro. Bcns 6 pCt. Kordb. (IM st. CM.) Sieb.-V.<20»st.S.W.! LUS.- iS».-— 87.- Rudoif»d.(S0»fl.ö.W.)j SS so Fran,-Jos. (soofi.S.)! S2ö0 »275, Los« ^ ^ Srcdit lyg st. S. W. . iS.! - l.':2 50 Don.-Dampssch.-Ges. I zu lvo st. CM. . .j ! W.— Trieft» 100 fl. SM. . 115.—irs. bte. 50 st. k. W. Ofener . 4s, fl. ö.W. Salm - „ 40 „ PalffV . „ 40 „ . . 40 „ Windischgrätz 80 „ Walbsiern . LO „ kkeglevich . 10 „ Kudolföstift. 10 ö.W. ^sodssL(3Mon.) "UgSb.IOOfi.süLd.LL. 104.50 105.— ssrantl. lOOft. „ „ 105.-165.85 ?ondvii 10 Pf. St-rl. i25.e0 125 75 54. 87.— 37.— 8«.— 3!.— 88.— 82.— 18.— 14.— 14.— 53.— 30.— 39.-27.— 33.— 89.— 84.— 20.— 16.— 14 50 > i 6.08 10.18 10.19 . 1.k4 I l.t-5 . I24.->l84.lO Telegrafischer Wechselkurs vom 21. November. 5perz. Rente österr. Papier L5.40. — 5perz. Rente öfierr. Silber 64.70. — 18«>0er Staatsanlehen 91.2 5. — Bankaktien 722.— Kreditaktien 245 75. — London !2475. - Silber 123.2). — K. k. Mlinz-Dukaten 5.95. — Na-poleonsd'vr 10.09. Druck vou J g n. v. äuleinmayr L F e,d. Bamberg in Laibach. Perleger und für die Redaktion verantwortlich: Otto in ar Bamberg.