liiblchcr Taabliitt. Nr. 232. Pränumeration«xreile: Für Saiboch: ®anjj. fl. 8 4«; Zustellung in» Hau« vrtlj. 25 ft. Mit der Post: GanziLhr. ft. iS. Redaction und Lfpcbiti or: Bahnhosgasse Nr. 15 Donnerstag, 9. Oktober 1879. — Morgen: Franz B. Insertion-preise: Einspaltige Petitzeile ä 4 ' Wiederholungen ä 3 zeigen bis 6 Zeilen Die Eröffnung des Reichsrathes. Der 7. Oktober ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des Parlamentarismus. Da zur Zeit der Februarverfassung Ungarn und Venedig die Beschickung des Abgeordnetenhauses verweigerten und unmittelbar nach Durchführung des ungarischen Ausgleichs — die kurze Periode der Hohenwart'schen Aera ausgenommen — die Czechen den Rechtsbestand der Volksvertretung in Abrede stellten, so darf also der 7. Oktober als der Tag der Eröffnung des ersten österreichischen Vollparlaments bezeichnet werden. Mit Ausnahme von nur 18 Abgeordneten, welche durch Privatverhältnisse am Erscheinen verhindert waren, hatten sich alle Abgeordnete der Völker Oesterreichs im Haufe vor dem Schottenthore eingefundeu. Kann man es dem Grafen Taaffe verargen, dass angesichts dieses seines ersten äußerlichen Erfolges fein Herz höher schlug und dass er seiner freudigen Erregung keinen Zwang anzuthuu vermochte, sein Auge über die Schar der 335 Auserlesenen flog, welche in Gemeinschaft mit ihm unj seinen Ministercollegen berufen sind, Oesterreichs innere Geschicke zu lenken? Wir haben unseres Ministerpräsidenten redliches Wollen nie-nt'ls verkannt und dürfen ihm daher auch eine F ende gönnen, welche leider nur allzu bald der ernsten Sorge Platz machen muss, aus diesem ersten österreichischen Vollparlamente das Material ,är eine regierungsfähige Majorität zu gewinnen. Würde es sich dabei um eine Entscheidung nach Sprachen handeln, so wäre die Entscheidung leicht. Denn ob auch die Angelobungsformel in deutscher, böhmischer, polnischer, ruthenischer, italienischer, slovenischer und serbo-kroatischer Sprache verlesen wurde und es, wie Alterspräsident Ne-grelli ausdrücklich bemerkte, jedem Abgeordneten freistand, die Angelobung in der ihm beliebigen Sprache zu leisten, so bedienten sich doch nahezu 210 Abgeordnete der deutschen Angelobungsformel. Kann angesichts der Thatfache, dass iin vielsprachigen Oesterreich kaum ein Drittheil aller Volksrepräsentanten sich bei einem solchen Anlasse einer anderen als der deutschen Sprache bedient, wohl noch eilt Zweifel obwalten, welcher Nationalität der Vortritt gebürt? Wenn nun die deutsche Bevölkerung, dem Beispiele anderer Nationalitäten folgend, jeden Deutschen, welcher sich von der großen Masse ihrer Abgeordneten und der durch sie vertretenen Richtung lossagt, als Renegaten brandmarken wollte? Doch nein; die liberale Majorität der deutschen Bevölkerung Oesterreichs hat ein solches Proscriptionssystem nicht noth-wendig und beneidet die Rechtspartei weder um die Führerschaft eines Hohenwart und Greuter, noch die Czechen um die Bundesgenossenschaft einzelner deutscher Cavaliere im Herrenhause, welche gleich dem Fürsten Schwarzenberg im Anschlnsse an die Autonomisten nur eine Förderung ihrer egoistischen Interessen anstreben. Hat ja doch gerade Fürst Schwarzenberg durch seine jüngst in Prag gehaltene Rede gegen die im Interesse des Staates und der inländischen Eonsnmenten gelegene Erhöhung der Zuckersteuer bewiesen, dass ihm die Aussichten auf ein geschäftliches Prositchen weit höher stehen, als die Ehrenpflichten des wirklich patriotischen Cavaliers. Derselbe Fürst Schwarzenberg gehört aber jener Partei an, welche dein liberalen Systeme daraus einen Vorwurf macht, dass sich unter den während seiner Herrschaft subventionierten Bahnen auch solche befinden, welche zwar zu ihrer Instandhaltung der Unterstützung des Staates nicht entrathen können, welche aber durch ihren Nutzen für Handel und Verkehr die ihnen eingeräumte Subvention reichlich ersetzen. Wir halten es für nothwendig, gerade auf diefeu Umstand zu verweisen, weil nach dem Wortlaute der im gestrigen Blatte skizzierten Thronrede die wirtschaftliche Aufgabe des neuen Cabi- nets darin bestehen soll, die Deckung des AbgangeL^U im Staatsvoranschlage ohne Schädigung der Pro» ^ dnctionskraft der Bevölkerung durch Vermehrurg der Einnahmen zu vermitteln. Fürst Schwarzenberg muss nach seiner Ernennung zum erblichen Herrenhausmitgliede als Freund der Negierung gelten. Dass seine Freundschaft nicht weiter als der eigene Privatvortheil geht, hat der fürstliche Zuckerfabrikant durch seinen Protest gegen die Erhöhung der Hnckersteuer bewiesen, und solcher Erfahrungen wird das Ministerium Taaffe bei Lösuug seiner wirtschaftlichen Aufgaben unter seinen feudalen Freunden wohl noch mehrere zu machen Gelegenheit habe. Was aber die übrigen Absichteil der Regierung anbelangt, so stehen wir hier auch he> ie nach dein Bekanntwerden der Thronrede noch immer einem Buche mit sieben Siegeln gegenüber. Nur eines ist klar, der Umstand nämlich, dass man derzeit die Rechtsüberzengung der Czechen als vereinbar mit dem Verfassungsstaate betrachtet. Denn nur auf diese Weise ist der Satz der Thronrede zu verstehen, welcher die Befriedigung darüber ausspricht, dass die Abgeordneten Böhmens, Unbeschadet ihrer Rechtsüberzeugung, vollzählig den Boden gemeinsamer Verhandlungen betreten habe»,, und zugleich die Ueberzeugung;, dass bei gegenseitiger Rechtsachtung das Werk der Versöhnung gelingen wird. Es ist das zum erstenmale, dass von solcher Stelle der Verfassungspartei die Pflicht auferlegt wird, das czechische Staatsrecht, welches doch nur durch die Zerstörung des einheitlichen Verfafsuugsstaates realisiert werden kann, als ebenbürtig mit dem Verfasfungsrechte zu be..achten. Was die übrigen Punkte der Thronrede betrifft, so sind diese bereits durch die von den Ofsiciöse.l gebrachten Artikel über das Ministerium Taa^e in die Öffentlichkeit gedrungen. Vor allem cd .«• statieren wir, dass in den maßgebenden Kreis il keine Neigung vorhanden ist, das Wehrgesetz i r einer den Wünschen der Bevölkerung und der Jeuilleton. Ein Achtundvierziger. Es war in den stürmischen Oktobertagen des Jah.es 1848. Fürst Windischgrätz stand vor den Thvien Wiens. In wiederholten Proclamationen an die Bevölkerung hatte er die Stadt aufgefordert, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben, hatte er die Bedingungen gestellt, unter welchen er seinen „friedlichen" Einzug halten wolle. Als Antwort darauf proklamierte der Commandant der Nationalgarde, Messenhauser, den Landsturm und berief er alle waffenfähigen Männer zu den Waffen. Ein Gleiches that der Ausschuss der Studenten in einem am 23. Oktober erschienenen Aufruf, der mit den Worten schloss: „Auf! Auf! Die Stunde der Freiheit drängt, ganz Wien muss ein Lager sein, und nach wenig Stunden wird (>anz Wien ein Dom sein, in welchem ein tausend-timrnigeS Te Deurn laudamus zu Gott dem Befreier emporsteigt. Wir werden für Euch bluten, aber wir werden siegen, glorreich triumphieren, wenn Einer sür Alle, Alle für Einen stehen und ganz Wien ein Mann und ein Herz ist für die heilige Sache der Freiheit!" Trotzdem Fürst Windischgrätz mit seinen Truppen einen förmlichen Ring um die Mauern der Residenz schloss, hatten doch Messenhauser und die Studenten Wiens Mittel und Wege gefunden, ihre Aufrufe durch die feindlichen Vorposten hindurch zu schmuggeln und ihnen eine Verbreitung weit über die Linienwälle hinaus zu verschaffen. Ja selbst in ein sorgsam bewachtes Häuschen in Weidling hinein drangen die erwähnten Aufrufe und enthusiasmierten daselbst ein kleines Häuflein jugendlicher, begeisterter Freiheitskämpfer. Es ist das die Villa in Weidling, die aus Staatsmitteln angekauft wurde, um jenen Zöglingen der orientalischen Akademie, welche während der Ferialzeit ans irgend welchem Grunde verhindert sein sollten, ihr Heim aufzusuchen, eine Ruhe- und Erholungsstätte für die Ferienzeit zu gewähren. Diese Villa ist ganz umgrenzt von Privathäusern und nur die Rückseite derselben, auf welcher sich eine kleine Gartenanlage befindet, stößt an ein benachbartes Gärtchen, dessen AuSgang auf die Fahrstraße führt. Durch dieses Gärtchen nun flüchteten sich bei Nacht, angeeifert durch die begeisternden Worte, mit welchen der Studentenausschuss feine Sollecjen zu diui Waffen rief, einige Zöglinge der orientalischen Akademie; in Civilkleider» und mit Waffen versehen, flüchteten sie sich, um in das Innere der Residenz zu gelangen und sich da den Freiheitskämpfern zuzugesellen, um bei dem verzweiflungsvollen Kampf gegen die freiheitsfeindliche Armee des Fürsten Windischgrätz mitzuthun. Ihr Stöbert wurde vereitelt. Eine feindliche PatrouiUe hatte sie gefangen genommen, als sie die L üe Wiens passieren wollten. Sie wurden ins Ha> ot-quartier des Fürsten Windischgrätz gebracht, noch in derselben Nacht einem strengen Verhör unterzogen und sorgsam bewacht bis zum nächsten Morgen. Der Auditor, der mit ihnen die Protokolle a: J» genommen hatte, war mit seinem Anträge schnell fertig. Der strengen Instruction des Kommandierenden, Fürsten Windischgrätz, entsprechend, sollten alle, welche bewaffneten Widerstand leisten oder auch nur mit den Waffen in der Hand aufgearif-fen würden, zum Tode durch Pulver und Blei verurtheilt werden. In diesem Sinne hatte der traurigen Finanzlage entsprechenden Weise zu reformieren. Welcher Art die neuen Steuern sein werden, durch deren Erträgnis das Deficit im Staatshaushalte gedeckt werden soll, wird nicht ?gesagt. Hier bleibt der Vermuthung offener Raum, o zwar, dass es ganz unmöglich ist, über die Folgen der Neubesteuerung weitere Betrachtungen anzustellen. Jedenfalls wird die Ausschreibung neuer Steuern dem Cabinet Taaffe weit weniger Schwierigkeiten machen, als die Ausführung der bereits unter dem früheren Ministerium begonnenen Steuerreform. Auch bezüglich der Handelsverträge schreibt “;&ie Thronrede dem Ministerium keine vom früheren Systeme abweichende Richtung vor. „Schutz Jet heimischen Arbeit" soll auch für das Cabinet Tkaffe das Endziel aller Bestrebungen ans han-'delspolitischem Gebiete sein, und wir wären auch gewiss die letzten, welche einem Verdienste in dieser Fra^e unsere Anerkennung versagen würden. Neu ist indessen der erwähnte Programmpunkt ebenso wenig, wie das Project des Baues der Arlbergbahn, dessen Notwendigkeit schon unter dem Ministerium Auersperg allseitig anerkannt wurde. Dagegen müssen wir das Geschick anerkennen, mit welchem die Regierung Taaffe's gewisse populäre Gesetzanträge in den Vordergrund ihrer Pro- Srammkundgebungcu stellt. Wir rechnen hieher ie auch in der Thronrede angekündigten gesetzlichen Bestimmungen für die Zusammenlegung von Grundstücken, die verheißene Revision des Gewerbegesetzes zum Schutze des Kleingewerbes, die versprochene Steuerbefreiung der Vorschusskassen, die in Aussicht gestellten Verfügungen zur Beschränkung des Wuchers und die Reform des derzeit so umständlichen und kostspieligen Civilpro-cesses. Fassen wir nun den Gesammteindruck der Thronrede zusammen, so ergibt sich daraus, dass die Regierung Taaffe's ihre Ausgabe» lediglich vom geschäftlichen Standpunkte auffasst. Nicht um Principien wird es sich handeln, sondern einfach um die geschäftsmäßige Erledigung schwebender Fragen, vor allein aber nm die Erhaltung des derzeitigen Wehrgesetzes, welche schon nach dem Platze zu urtheilen, an welchem die Thronrede der Wehrfrage erwähnte, das Hauptaugenmerk des Coalitionsministmnms beanspruchen wird. So lange das Cabinet sich auf den geschäftlichen Theil seiner Aufgaben beschränkt, wird auch die Verfassungspartei mit demselben rein geschäftlich, d. H. bloß mit Rücksicht auf die eben vorliegenden Fragen verhandeln. Wir zweifeln nber aus bekannten Gründen, dass die Aufrechterhaltung eines solchen Verhältnisses ohne Liebe und Hass auf die Dauer möglich sein wird. Früher oder später wird bei irgend einer geschäftlichen Angelegenheit auch die Principiensrage zu Worte kommen, und dann erst kann es sich entscheiden, ob das geschäftliche Zusammenarbeiten der verschiedenen parlamentarischen Parteien auch als Vorbereitungsstadium für eine wirklich dauernde Verständigung auf Grundlage politischer Grundsätze von internationalem Werte angesehen werden darf. Graf Trautmanusdorss hat die vorgestrige Sitzung des Herrenhauses mit einer Ansprache eröffnet . welche zwar, was politische» Gehalt anbelangt, weit hinter den früher bei solche» A»lässen gesprochenen Rede» zurückbleibt, welche aber gleichwohl neben der gestern im Ceremoiiiensaalc der Hofburg gehaltenen Thronrede das einzige parlamentarische Ereignis der beginnende» Neichsraths-session bildet. Wenn Graf Trautyiannsdorff unter Berufung auf feine Ansichten und Ueberzeuguuge», von welchen fein politisches Wirke» geleitet ist, das Vertrauen des Herrenhauses fordert, so scheint er von der Ueberzeugung auSzugeheu, dass durch den neuen Pairsschub die gesammte Richtung des Herrenhauses abgeändert worden sei. Dass die neue Session mit der Verfassung nur sehr wenig zu thun haben wird, deutet Graf Trautmannsdorff mit folgenden Worte» an: „War es in der vorigen Session die wesentlichste Ausgabe, die Verfassung zu consolidiere», in ihrem ^Bestaube zu sichern, sie mit allen Garantie» zu umgebe», damit sie Wurzel fassen könne, so kan» heute, von der gewonnene» festen Basis ausgehend, die Aufgabe auf einem mehr praktische» Felde gesucht werden, indem dahin gewirkt wird, dass die bestehende» Institutionen nach jeder Richtung hin sich wirksam zeigen und erweisen, welche zum Glanze des Reiches, zur Wohlfahrt der Bevölkerung bient, indem den billigen Ansprüchen entsprochen wird, welche diese erheben kan»." Mit klarere» aber etwas weniger höflichen Worten ließe sich das etwa so ausdrücken, bass man sich für beit Versassuugsstaat nicht weiter echauffieren solle. Er möge sehen, wie et bei einem Systeme baraus kommt, welches neben ber Erlebignng ber laufenden Geschäfte bic Befriedigung der nationalen Wünsche als seine Ausgabe betrachtet. Rebe» dem alten Fortschrittselnb, dessen Erneuerung bereits beschlossen wurde, wirb bie Ver-fassnngspartei in bieser Session nur mehr einen „liberalen Club" zählen, welcher neben mehreren neuen Abgeorbneten auch die meisten der wiedergewählten Mitglieder des früheren Clubs der Linken und beS neuen Fortschrittsclubs umfassen wirb. Die Czechen sind von ihrem Plane, gleich nach Vornahme ber Angelobung schon in ber ersten Sitzung bes Abgeordnetenhauses eine Rechtsverwahrung einzubringen, abgekoinmeit und werben sich bamit begnügen, eine Erklärung ber Gründe vor-zutege», welche sie bewogen, in den Reichsrath einzutreten, ohne deshalb ihren früher festgehalteuen Rechtsstandpunkt aufzugeben. Das Verdienst, die Czechen zu dieser „Mäßigung" bewogen zu haben, wird dem Munster Prazak zuerkannt. * * * Die bevorstehende Erledigung der Jübenfrage durch bie rumänische Kammer hat besonders in der Moldau eine lebhafte, von russischen Parteigängern unterhaltene u»b geschürte Agitation gegen bas in Berathuug besinbliche Gesetz hervorgerufen, welche sich ber Aufreizung zum Widerstande gegen bie Bestimmungen bes Berliner Vertrages mit als Vor-wa»d hochverräterischer, gegen bie Dynastie selbst gerichteter Bestrebungen bedient. Unter ber Landbevölkerung werden gedruckte Proklamationen verbreitet, durch welche die Bauern aufgefordert wer-deii, sich der Jude» einfach durch Todtschlag zu entledige» und sich ihr Vermögen anzueignen. Da dies aber unter der Regierung des gegenwärtigen fremden Fürsten nicht entgehen würde, sollen die Bewohner der Moldau den jugendlichen Demeter Cusa (einen Stiesbruber bes Fürsten Milan von Serbien unb Sohn ber schönen unb galanten Ma-bame Obrenooif, welchen ber zur Abdankung gezwungene, seitdem verstorbene Hospodar Cusa nebst einem dritte» Sohne der Madame ObrenoviL adoptierte, weil er bieselben für seine Kinder hielt) auf be» Thron der Molbau erheben. Mit raffinierter Persibie versichert die Proclomation den Bauern, dass die Minister Eogalniceanu nnd selbst Bratiano mit dem vorgeschlagenen Thronwechsel ganz einverstanden wären. Allerdings wird Vonseite der Bojarenpartei gesagt, dass diese Proclamation von Rarreu ausgehe, aber es ist, wie der betreffende Berichterstatter ber „N. fr. Pr." bemerkt, zu viel Methobe in diesem Wahnsinn, als bass man ihn für eine ehrliche Narrheit halten bürste. * * * Die Muhamebaner Bulgariens haben an den Fürsten Alexander eine Denkschrift gerichtet, in welcher sie wegen Nichterfüllung der Beschlüsse Des Berliner Kongresses bezüglich der Gleichberechtigung aller Bulgaren Klage führen unb ihre Unterorbnung unter bic Militärpflicht, sowie überhaupt ihr ferneres Verbleiben im Lanbe von ber Ausführung ber Bestimmungen des Berliner Congresses abhängig erklären. „Eure Hoheit wissen", heißt es in dieser Petition, „dass diese Beschlüsse bes Congresses nicht bnrchgesührt würben. Die aus Bulgarien ausgewan- Auditor auch seine Anträge gestellt. Zeitlich morgens wurden die diesbezüglichen Protokolle dem Fürsten Windischgrätz zur Unterschrift vorgelegt. Im Vorzimmer deS strengen Commandanten herrschte reges Leben: Civil- und Militärbeamte, Generalstäbler, Ordonnanzosficiere erstatteten ihre Rapporte. Unter diesen befand sich auch der damalige Legationssec^etär Herr v. Hübner, der sich bei dem Fürsten Windischgrätz eines amtlichen Auftrages zu entledigen hatte. Fürst Windischgrätz war an diesem Tage sehr ungnädig; der Widerstand der Wiener Bevölkerung, die Proklamationen Meffenhauseri-, Fennebergs und der Studenten hatten ihn aufs äußerste gereizt. In dieser Stimmung durchflog er die ihm vom Auditor vorgelegten Protokolle und war eben daran, mit seiner Unterschrift die beantragten Todesurtheile zu bekräftigen, als Herr v. Hübner eintrat. Er hatte eine friedliche Mission und war beauftragt, den Fürsten zur Nachsicht und Milde zu stimmen. Die Zornesausbrüche des Commandicrenden ließen jedoch ein günstiges Resultat der Mission kaum erwarten. „Wenn das Revolutionsfieber", schrie förm- lich vor Wuth Fürst Windischgrätz, „schon so weit um sich gegriffen, dass selbst Zöglinge der orientalischen Akademie, die aus Staatskosten ihre Ausbildung erhalten, zu den Waffen greifen, um gegen die kaiserliche Armee zu kämpfen, dann müssen drastische Mittel angewendet werden. Ich will auch diese Revolutionshorde zur Raison bringen, will beweisen, dass ich Ernst mache, und heute noch sollen diese Kerle erschossen werden. Herr von Hübner, nicht wenig erstaunt, zu hören, dass Zöglinge der orientalischen Akademie sich den Aufständischen angeschlossen, erbat sich die Erlaubnis, Einsicht in die Protokolle zu nehmen, um zu erfahren, ob denn nicht doch hier ein Missverständnis obwalte. Sichtbar betroffen, blieb sein Auge an einem Protokolle haften; es war ausgenommen mit dem Sohne seines besten Freundes, einem jungen Manne, der nun erschossen werden sollte: es war der Zögling der orientalischen Akademie, Heinrich von Haymerle. Kaum wagte er es, bei der Stimmung, in welcher er den Fürsten traf, ein Wort zugunsten seines Freundes einzulegen, zugunsten des Vaters, dessen hoffnungsvoller Sohn einen leichtsinnigen Schritt durch den Tod büßen sollte. Aber nur einen Augenblick schwankte er, nur einen Augenblick beherrschte ihn die Furcht vor dem strengen Richter. Das namenlose Unglück, das da durch einen Federstrich eine ehrenvolle Familie treffen würde, ließ ihn im nächsten Augenblick vergessen, vor wem er stehe, ließ ihn die drohenden'' Zornesausbrüche des kurz vorher noch jede Milde und Nachsicht von sich weisenden Commandanten vergessen — terr von Hübner erhob bittend und flehend seine timme zugunsten des irregeführten jungen Studenten , und mit warmen, begeisterten Worten schilderte er das Elend, das durch den Vollzug des beantragten Todesnrtheils über eine Familie verhängt würde, welche zu den bestgesinnten, loyalsten Bürgern Wiens zählt. Thränen in den Augen, bat Hübner wiederholt, in diesem specielle,i Falle Gnade für Recht walten zu lassen. „Der junge Mann verdient seines leichtsinnigen Streiches wegen", so beiläufig schloss Herr von Hübner seine Bitte, „eine Strafe; aber um alles in der Welt nur kein Todesurtheil!" Fürst Windischgrätz entgegnete, noch immer zornerfüllt und mit wilder Leidenschaft: „Der werten Glaubensgenossen sind in den Wiederbesitz ihrer Güter nicht gelangt. Die vom Congress beschlossene und von der Landesverfassung selbst vorgesehene Gleichberechtigung existiert thatsächlich nicht. Gar nirgends konnte inan bis jetzt unsere Sprache zur Geltung bringen. Die Kanzlei, das Gericht, das Bürgermeisteramt kennen nur die bulgarische Sprache. Jetzt gibt es keinen Moslim im Dienste des Landes. Kein Conseil, kein Gerichtshof in Bulgarien weist ein muhamedanischeS Mitglied auf. In allen Angelegenheiten zwischen Muhamedanern und Bulgaren werden diese bevorzugt, während wir stets verkürzt und geschädigt werden. Unsere Kadis können selbst die zwischen Mnhamedanern entstehenden Streitigkeiten nicht schlichten. Unsere Privilegien sind uns sanimt und sonders entzogen worden. Die Negierung besteht nur aus Elementen einer einzigen Nationalität des Landes, die unseren Glaubensgenossen abgeneigt sind. Nun will man uns noch zum Kriegsdienste zwingen. Mächtiger Regent! Wir erklären vor deinem erhabenen Antlitze, dass, info-lange unsere Rechte nicht wieder hergestellt worden sind, wir uns der Militärpflicht nicht unterwerfen werden. Erst dann, wenn die Regierung unsere gerechten Forderungen berücksichtigt haben wird, werden die Mnhamedaner ihre Söhne in die Reihen der bulgarischen Armee eiiitreten lassen. Sollte aber dieses unser Gesuch keine Gnade vor deinen Augen, erhabener Herr, finden, dann bitten wir um eine Frist von 42 Tagen, um uns zur Auswanderung aus dem Lande vorbereiten zu können." Sollte, wie voraussichtlich, diese Petition von keinem praktischen Erfolge begleitet sein, so wollen die Muha-rnedaner Bulgariens dem Lande ihrer Väter den Rücken kehren und in der Dobrudscha eine neue Heimat suchen. Vermischtes. — Traurige Folge eines Scherzes. Von einiger Zeit kam ein alter Mann nach Chrndim, um seinen daselbst stationierten, im Regimente Baron Mondl dienende Sohn zu besuchen. In der Kaserne in der Vorstadt angelangt, fragte er den ersten Soldaten, dem er begegnete, ob er seinen Sohn sprechen könne. Der Gefragte wollte mit dem alten Manne feinen Spaß haben und entgegnete ihm, er komme zu spät, indem sein Sohn tagszuvor nach Bosnien abgegangen sei. Diese unverhoffte Auskunft wirkte derart niederschmetternd ans den armen Greis ein, dass er bewusstlos zu Boden stürzte. Einen derart ungünstigen Ausfall seines Scherzes hatte der Soldat nicht erwartet und bot alles mögliche auf, um den Armen ins Leben zurückzurufen. Inzwischen schickte man um den Sohn, der als Osficiersdiener in der Stadt einquartiert ist; dieser kam eilends Schuldige verfällt dem Standrechte. So habe ich es einmal allen verheißen." Schüchtern und in bittendem Tone bemerkte hierauf Herr Hübner: „Dann wird der junge Haymerle wohl unschuldig sein." Eine sekundenlange Pause. Fürst Windifchgrätz ergriff das Pcotoeoll und warf es mit den Worten in den Papierkorb: „Nun, dann wird er wohl unschuldig sein." Jener Zögling der orientalischen Akademie, der vor einer der Linien Wiens mit den Waffen in der Hand von einer Patrouille aufgegriffen wurde, der dem Standrechte verfallen war und sein Leben dem Freunde seines Vaters, Herrn Baron Hübner, verdankt, ist der soeben als Nachfolger des Grafen Andrassy zum Minister des Aeußern ernannte Freiherr Heinrich von Haymerle. Andrassy! Haymerle! Der Zusammenhang gibt sich von selbst, der eine ist ein Ungar, der andere ein Oesterreicher. Die Parität ist nach jeder Richtung hergestellt. Andrassy, Haymerle — sie haben sich gegenseitig nichts vorzuwerfen; einer hat vor dem ändern nichts voraus! —k. herbei und traf seinen Vater wohl schon bei Bewusstsein, jedoch in einem sehr traurigen Zustande — der arme Mann hatte vor Schreck die Sprache verloren, und so blieb, wie „Cz. V." schreibt, nichts anderes übrig, als den Unglücklichen aus einen Wagen zu laden und in seine Heimat, unweit Czaslau, zurückzubeföri>eru. — ZurEntdeckungderSeele. Bekanntlich hat der Zoologe Gustav Jäger in Stuttgart — ein geborener Oesterreicher, mich in Wien gut bekannt — den Sitz der menschlichen Seele im Körper gesunde», und zwar in den Ausdünstungen, euphonisch im „Dufte" deß letzteren. In einem weit- ' schichtigen Buche: „Die Entdeckung der Seele", hat er seine Ansichten niedergelegt, und Freunde des Curiosen werden in dem schnurrigen, sammelsurigeu Inhalte desselben ihre Ernte finden. Mit wem man es dabei zu thnn hat, davon gibt folgendes Selbstbekenntnis ans dem Abschnitte „Desodvrisation" erfreulich duftende Knude : „Das einzige Holzgewebe, das ich noch auf dem bloßen Leibe trug und noch trage, war ein Halskragen aus gestärkter Leinwand. Mit fiel nun ans, dass dieser Halkskragen schon nach drei Tagen das unbehagliche, feuchtkalte Gefühl auf der Haut erzeuge, welches ich früher beim Tragen von Hemd und Unterbeinkleidern aus Leinwand oder Baumwolle »ach ungefähr derseben Zeit am ganzen Leibe empfand und das mich dann stets zum Wechseln der Wäsche aufforderte, während mein Flanellhemd diese Wirkung selbst nach Wochen nicht bei mir erzeugte. Ich prüfte nun Hemdkragen und Wollhemd und fand, dass elfterer schon nach drei Tagen fast ebenso stark nach schwarzer Wäsche duftete, wie früher mein ganzes Hemd; das Wollhemd dagegen war nach drei Tagen noch fast völlig geruchlos, sobald es auch nur wenige Minuten an der Luft gelegen hatte, ja bei einem Versuche, den ich daraufhin anstellte, duftete das Wollhemd, selbst nachdem ich es sieben Wochen lang Tag uud Nacht getragen hatte, noch nicht so stark, als mein Hemdkragen nach dreitägigem Gebrauche." — Und so, aber zum Theil noch viel kräftiger, geht es fort, bogenlaug. Es gehört schon eine chinesische Complexion dazu, um sich durch diese Seelenriecherei ohne Fläschchen hindurchzuarbeilen. Und erst wenn der dauerhafte Wäsche tragende Verfasser aus das Capitel des Urningthums, das er protegiert, geräth, ober wenn er die Experimente erzählt, die er mit Frau und Töchtern durch gegenseitiges Beriechen angestellt! — Wer an die Lectüre seines Buches schreitet, wird davor gewarnt, dies nach einer Mahlzeit zu unternehmen. Lokai-und provinMi-Angelegenheiten. — (Garnisonswechsel.) Wie uns aus verlässlicher Quelle gemeldet wird, verlässt in der That im Lause der nächsten Zeit das Regiment König der Belgier Nr. 27 seinen bisherigen Garnisonsort Triest, und es kommen zwei Bataillone mit dem Stabe und der Musit nach Klagensurt, ein Bataillon nach Laibach. — (Die Weinlese in Krain) dürste noch den uns zugehenden Berichten sowohl in Qualität als auch in Quantität die früher gehegten Hoffnungen übertreffen. Der schöne Herbst, dessen prächtige Witterung auch noch den Monat Oktober zu überdauern verspricht, hat reichlich wieder eingebracht, was das Regenwetter und die Kühle des Monats Juli verschuldet hatten. Noch günstiger lauten die Berichte über die nunmehr allenthalben beendigte Haidenernte, welche in manchen Gegenden ein Resultat ergab, wie es schon seit vielen Jahren nimmer der Fall war. — (Theater.) Die zugkräftige Offenbachiade „Die schöne Helena" hat, wie der gestrige Theaterbesuch hinlänglich bewies, noch wenig von ihrer Wirkung auf das Publicum eingebüßt. Aber auch den Darstellern müssen wir die Gerechtigkeit widerfahren lassen, dass sie das Möglichste aufboten, um der bereits allbekannten Operette einen neuen Bei- fallserfolg zu sichern. Insbesondere gilt das von Frl. Wideman», welche als Trägerin der Titelrolle in Spiel und Gesang wirklich Vorzügliches leistete. Besonders hervorzuheben ist die Modulationsfähigkeit des schönen, kräftigen Organs, das auch die Weichesten, zartesten Töne mit völliger Sicherheit de» herrscht. Herr Weiß gab den „Paris" mit Eifer und fast mit mehr Ausdruck der Empfindung, als man sie bei dem trojanischen Königssohne Offenbachs voraussetzen darf. Die Rolle des „Katchas“ war bei Herrn Weiß in den besten Händen, und Herr Mond» heim hat als „Menelaus" gezeigt, dass ihm ein allzu forciertes Spiel durchaus nicht so zur zweiten Natur geworden ist, wie es nach mehreren feiner früheren Leistungen den Anschein hatte. Neben Fräul. Widemann, welche mehrmals gerufen wurde, fanden insbesondere die Darsteller des „Paris", des „Kakchas", des „Menelaus" und des „Agamemnon" (Herr Dir. Ludwig) in der Räthselfcene lebhaften Beifall. Die Ausstattung war eine hübsche. Eingesendet. Sroeile öffentfiefit UßoMtfiatiflfteitgtom&oia am 28. September 1879. WechrrnngsabscHLuss. Für verkaufte 8077 Stück Tombolakartcn ä 20 fr wurden eingenommen..........................1615 4g Hievon sind an Kosten in Abzug zu Bringen": Ankauf von 12,000 Cartellen ... ft. 82 70 Abschreiben derselben ..............„ 32— Gold- und Silbermünzen zu den Gewinsten.........................„ 27615 Montierung der Gewinste.............„ 80 — Ermäßigte 5perc. Lottogebür . . . °1' "n I5perc. Gewinststeuer............. Provisionen für den Verschleiß der Tombolakarten.................... Aufstellung und Entfernung des Thurines......................... Placate und andere Drucksorten . Musikkapelle...................... Wachmannschaft . ................ Dienstmänner ..................... Geschenk an den Waisenknaben bei der Ziehung...................... Diverse kleinere Ausgaben .... Widmung für den Fond der löbl. freiro. Feuerwehr 83-23 4137 139-51 30 — 55-40 32 — 9 — 24-65 5 — 13-20 20 — Zusammen.............. fl. 87421 Das Reinerträgnis der Tombola beträgt somit fl. 74119 Hievon wird der vierte Theil mit fl. 185 30 an den städtischen Armensond abgeführt und der Rest von fl. 555 89 verbleibt als Schlusserträgnis für den wohltätigen Zweck des Vereins. Bei diesem Anlasse entspricht die gefertigte Direktion einer überaus angenehmen Pflicht, indem sie hiemit allen Herren Kaufleuten, Caft- und Gasthausbesitzern, Lotto-collectiiren und Tabaktrafikinhabern für den übernommenen Verschleiß der Tombolakartcn, den Redactiouen jener Zeitungen, die das Unternehmen wiederholt freundlich besprochen, überhaupt allen denjenigen, die dasselbe in uneigennützigster Weise gefördert und so einem zweifachem edlen Zwecke zu einem namhaften Erträgnisse verhelfen haben, endlich dem gcsarnmten Publicum für dessen rege Betheiligung den aufrichtigen und tiefgefühlten Dank aus» spricht. Laibach am 8. Oktober 1879. Im Namen des Tombola-Comites: Die Direktion des I. Laibacher Krankenuuter-stütznngs- und Versorgungsvereins. Verstorbene. Den 7. Oktober. Paula Nolli, Spenglerstochter, 3*/< I., Schießstiittglisse Nr. 3, Fraisen. — Anna Gritsch, Panoramabcsitzcrstochter, 2 Monate, Kaiser Joscphsplatz Nr. 3, Atrophie. Den 8. Oktober. Anna Bergant, Arbeiterins- tochter, 8 Tage, Castellqasse Nr. 7, ictorus malignus. ___ Apollonia Sirnik, Schlossergesellenstochter, 41/, I, Kirchengasse Nr. 5, Diphtheritis. - Mathilde Jenniker, Inge-nienrswitwe und Hansbesitzerin, 45 I., Wienerstraße Nr. 10 Entartung der Unterleibsorgane. , Im Civilfpitale; , Deii 7. Oktober. Maria Jeuc, TaglöhnerinS-tochter, 21 Tage, Abzehrung. — Marianna Snoj, Inwohnerin. 78 I., Altersschwäche. Witterung. Laibach, 9. Oktober. Heiter, außer einigen Hausenwolken, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr + 83", nachmittags 2 Uur 4- 14 7" o. (1878 + 12-81; 1877 + 10-2" C.) Barometer im Fallen, 740 89 Millimeter. Das gestrige Tagcs-mittel der Wärme + 11-7°, um 0 9° unter dem Normale. Lebensmittel-Preise in Laibach am 8. Oktober. Weizen 9 fl. 75 kr., Korn 5 fl. 85 kr., Gerste 4 fl. 66 kr., Hafer 2 fl. 93 kr., Buchweizen 4 fl. 87 tr., Hirse 4. fl. 39 kr., Kuknrutz6 fl. — kr. per Hektoliter; Erdäpsel 2 fl. 35 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. CO kr. per Hektoliter; Rindschmalz 85 kr,, Schweinsett 74 kr., Speck, stischer 56 kr., geselchter 60 kr., Butter 75 kr. per Kilo-grobttrt; Eier 21/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 58 kr.. Kalbfleisch 86 tr., Schweinfleisch 64 kr., Schöpsenfleisch 32 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 51 kr., Stroh 1 fl. 25 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. -1* lt., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Theater. Heute (ungerader Tag): Die Antixan tippe oder: Krieg den Frauen. Original-Lnstspiel in 5 Auszügen von R. Kncisel. Morgen (gerader Tag): Flotte Bursche. Operette in 1 Act von I. Braun. Musik von Franz v. SuppL. Vorher: Feuer in der M ä d ch e n s ch u l e. Lustspiel in 1 Act nach dem Französischen von Förster. über die am L1. Gedenktafel Oktober 1879 2tcitationen. stattfindenden 2. Feilb., Mlakar'sche Real., Ponikve, BG. Gurkseld. — 1. Feilb., Zajie'sche Real., Hobovse, BG. Lack. — 1, Feilb., Ruzzier'sche Real., Senosetsch, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Oberstar'sche Real., Slatenegg, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Tomstt'sche Real., Jnejovic, BG. Reisniz. — 2. Feilb , Lekse'sche Real., Ardru, BG. Gurkfeld. - 2. Feilb., Zokalj'sche Real., Mnnkendorf, BG. Gurkseld. — 1. Feilb., Pretner'sche Real., Kronau, BG. Kronau. — 1. Feilb., Kofalt'sche Real., Raköve, BG. Möttling. — 3. Feilb., Mehle'sche Real, St. Marein, BG. Laibach. — 3. Feilb., Strumbelj'sche Real., Untergolu, BG. Laibach. — 3. Feilb., Padar'sche Real., Gauische, BG. Laibach. — 2. Feilb., Lau-riha'sche Real., Unterdeutschau, BG. Treffen. — 2. Feilb., Levstik'sche 9ical., Arch, BG. Gurkseld. - 3. Feilb , Kinn-sche Real., Bo^akovo, BG. Möttling. — 2. Feilb., Lak-ner'sche Real., Arto, BG. Gurkseld. - 3. Feilb., RaZe-iii’fche Real, Diunkeudorf, BG. Gurkseld. — 2. Feilb., Kbert'sche Real., Ardru, BG. Gurkseld. — 3. Feilb., Mo-dic'schc Real., Bibern, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Pu-ccinchc Real., Brükl, BG. Reisniz. — 3. Feilb., Bartol'sche Real., Travnik, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Mavc'sche Real., Untergolu, BG. Laibach. — 2. Feilb., Pogakar'sche Real., Bizovik, BG. Laibach. Wiener Börse vom 8. Oktober. Mtlg«m«ine Slaal»-(AnM. VaDimciitc............ CUbmente ............. •olbrente............. etaateiofc, 1854. . . ■ „ 1860. . . 1860 11V , 100 fl. 1864. . . •randenllahnng»- ®6tlfl»fion«n. Watlgicn.............. eUtcnSilvgcn ... 1 Senieiee Banal . . Ungarn. ........... Ändere öflentliifie ünUben. Donau-lHegul.»8o|e Ung. Prämienanlehen fliiener Aulehen «eld 68 — 69 15 80.50 121-60 1115-75 128-50 157 25 Aetien e. üanken. Kreditanstalt s.H.u.G. »tationalbank. . . 94 40 86-80 89 60 109-25 I08-- 113— 266 30 834 Aelien e. llrampotl-tnlttliehmungeo. Msöld-Bahn Ddnaü - Dampfschiff -LUiabelb-Weftbahn . ^«diNandS-Ltordb. . ränz-Ivsevh-Ba^n . )alij i LrMdSrg - Czernowitz • Llovd.GescllschLft . . War. «3 10 69 30 80-6H 121 75 126 — 129 -167*50 94 75 87 20 89 90*50 109-60 103 26 113 25 266 50 135-50 186 — 588 — 590 — 174 ->174 25 2265 I 2260 147 — 147 50 241 —1241 25 137*251137* 682- >583 ')tordwestbahn ... RndolfS-Bahn . . . StaatSbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Priorilols*®6!ifl. Elisabethbahn, l.Crn. Kerd.-Nordb. i. Silbe, ranz-Ioseph-Bahn. >aliz.K-Ludwigb.l.E Oeft. Nordwest-Bahr Siebenbürger Bahn StaatSbahn, 1. 6m. Südbahn fc 3 Perz. * 5 * . ßrivaltofe. Geld 129 50 135 — 264 76 82 128-5C 116 5 100-26 10085 101.— Kreditlose rltndolsslose Devisen. Vonbon ........... . Geküsvrten. Dukaten............ 20 Francs . . . . 100 d. Reichsmark Silber............. Ware 180 135-50 265— 82 25 12875 117 100-75 101 — 101*75 95 75 105*30 96 — 102 75 9^ 40 73 90 167 60 119 75 101 50 168 17 50 1,6 95 96-105 50 96*25 103.-96-69 74*10 168*— 120*— 102. 168 50 18 5 57 9 31 57 70 100- 5*59 9 31« 67 75 I ICO- Telegraphischer Cursbericht am 9. Oktober. Papier-Rente 67 95. — Silber-Rente 69 30. — Gold Rente 80 65. - 1860er Staats-Anlehen 125-75. — Band actien 835. — Creditaetien 26430. — London 117 05. — Silber —. — K. k. Münzdneaten 5 57. — 20-Francs' Stücke 9 31 Vs- - 100 Reichsmark 57 75. Es hat bem Allmächtigen gefallen, unsere geliebte, uuvelgessliche Mutter dÄatftittlc Jeunilrec geb. Kanaan, IngenieurSwitwe, Häuser- und Realitätenbesitzcrin, heute am 8. Oktober um 7 Uhr abends, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, in ihrem 45sten Jahre aus diesem Leben abzuberufeu. Das Leichenbegängnis findet Freitag den 10. d. M., nachmittags um 3 Uhr, vom Sterbe-Hanse Wienerstrabe 9ir. 10 aus statt. Die heil. Seelenmessen werden in verschiedenen Kirchen gelesen werden. Um freundliche Erinnerung wird gebeten. Laibach am 8. Oktober 1879. Gustav Jeuniker, Handelsmann in Pettan; Ernst Jeuniker, Handlnngscominis; Anton Jeuniker, k. k. Cadettenschüler zu Wie»; Carl Jeuniker, als Söhne. Anna, Marie, Mathilde und Jenut) Jeuniker, als Töchter. Jda verehel. Fersch, als Stieftochter. Josef Fersch, Handels-itätcnfai I Künstliche Zähne werden schmerzlos Lustgas-Narkose und Lnstdruckgebisse bester Constrnetion eingesetzt, Zahnoperationeil mittelst vorgenommen bei Illknnrzt Duic^ek an der Hradeczkybrücke, 1. Stock. Seine Muudwafseressenz ist außer im Ordinations-wcale noch bei den Herren Apothekern Maier und Swo-b o da und bei Herrn Karin ge r zu haben. (456) 3 als mann, Haus- und Realitäteiibesitzer zu Pettan, Schwiegersohn. Jda, Arthur, Olga, Emma und Thekla Fersch, als Enkel. In einer größeren Stadt Krains ist ein günstig gelegenes, geräumiges Haus mit Stallung, Werkstätte und Magazinen zu verpachten oder zu verkaufen. Dasselbe würde sich zum Betriebe eines jeden Gewerbes eignen, insbesondere für eine Gerberei, für welche auch die erforderliche Einrichtung vorhanden ist. Näheres in der Administration dieses Blattes. (465) 2-2 Man biete dein Glücke die Hand!! 400,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die aller- I neueste grosse tieldveriosung, welche von der j hohen Regierung genehmigt und garantiert ist. pio vorteilhafte Einrichtung des neuen Pianos ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verlosungen 40,000 <»ewiiine zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber MMarmonM« GeseMast. Die Direetion gibt bekannt, dass die Proben des Männerchores am Freitag den 10. Oktober, 8 Uhr abends, im Gesellschaftslocale, Herrengasse, Fürstenhof, beginnen, woselbst auch die Anmeldungen neu eintretender Sänger entgegengenommen luerdeit. Auch wird die wollen, wieder (468) welche sich eröffnet. Nie Direetion für im Männergesange ausbilden der pfiiffinrmom iu Laibach. [dien iefefffdiaft i »r. Tänzer, Doceut der Zahnheilkunde an der k. k. Universität in Graz, ordiniert vom 1. Oktober d. I. ftüh bis 18. Oktober abends , ift der Zahuheilkunde und Lahnlechuik in Laibach, „Kotet Klefant". Seine Zahnpräparate sind sowohl bei ihm, dem Patentbesitzer, wie im Hanptdepot für itraiit bei Brüder JirUp«, außerdem iu E. fflafic» Parfüiucrie, bei Herrn iiufinaro, in Krainbnrg in Sdmimifc» Apotheke und in Lack im Marins«k« Geschäfte zu beziehen. (444) 7 MeiMic^ereien werden zur Anfertigung billigst übernommen sowie auch I gegen mäßiges Honorar Unterricht in denselben ertheilt bei | Justine Waschel, (463) 3-2 Florianigasse Nr. 39. Gewinn 1 Gewinn 1 Gewinn Gewinn | 1 Gewinn Gewinne ä M. 2 Gewinne ä M. 5 Gewinne ä M. Gewinne ä M. ä M. 250,000, ä M 150,000, ä M. 100,000, 1 Gew. ä M. 12,000, 24 Gew. ä M. 10,000,1 äM. äM. 60,000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 20.000, 12 Gewinne ä M. 15,000, 5 Go w. ä M. 54 Gew. ä M. 65 Gew. ä M. 213 Gew. ä M. 631 Gew. ä M. 773 Gew. ä M. 950 Gew. ä M. 26,450 Gew. ä M. etc. 8000, 5000, 3000, 2000, 1000, | 600, 300, 138| etc Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich I festgestellt. (467) 27—1 Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser | I grosson, vom Staate garantierten Geldverlosung I kostet ganzes Original-Los nur Mark 6 oder 11. 3-50, halbes „ „ 3 175, ™rtol „ „ „ l‘/a „ „ — 90. Alle Aufträge worden sofort gegen Einsen- I I dung, Posteinzahlung oder Nachnahme dvs Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgoführt, und erhält jedermann von uns die mit dom Staatswap-| pon versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen I [ amtlichen Pläne gratis boigefügt, und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unauf-| gefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets I prompt unter Staatsgarantie und kann durch | ilirecte Zusendungen oder auf Verlangen der Intor-1 essenten durch unsere Verbindungen an allen I I grösseren Plätzen Oesterreichs veranlasst werden. Unsere Collecte war stets vom Glücke begün- I I stigt, und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten | Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden | Interessenten direct ausbezahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen, auf I I der Nolldesteei Un*ls gegründeten Unternehmen überall auf eino sehr rege Bothoiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher, um allo Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem IS. November «1. J. zukommen zn lassen. Kaufmann & Simon, Bank- und Wechsclgesehilft in Hamburg, | Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisonbahnactien und Anlehenslose. P. 8. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte I Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verlosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die rolle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. D. O. Druck von.Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Hans Kraus.