PrSnumeraltons Prrise: F ii r Laibach: Sanzjiihrig . . . 8 fl 40 kr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Bierteljiihrig . . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Laibacher Reda:iou: Bahnhosgaffe Nr. 132. Mil d e r Post: Sanzjiihrig. . . 11 ft. — Halbjiihrig ... 5 „ 50 Bierteljiihrig . . 2 „ 75 ft. Fiir Zuftcllung inS Hans vicrteljiihrig 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Expedition- & Jnserate«-Bureau: Songtfgplttji, Nr. 81 (Such« handlung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Fiir dir nnspaltige Petitzeile & 4 kr., bei zweimaliger (tin* schaltung L 7 kr., brtima'iqtr L 10 kr. JnserlirrnSflempel jedesmal 30 kr. Anonyme Mittheilungen werden nicht berllcksichtigt; Manuscripte nicht zuruckgesendel. Bei grLtzeren I.iseraten unk bfterrr Einschaltung entspre, chendrr Rabatt. Nr. 59. Wie sich die Nationalen nach An-nahme ber Wahlresorm geberden. Von ber hohcn Bedeutung des nun im Gangc befindlichcn Wahlrcformwerkcs farm uns nichts bes-fcr iiberzeugeu, als die heillose Begrisfsverwirruug, die gegenwartig in den Organen der national-kleri-calen Partei zutage trilt. Der verbissene Jngrimm der chrsamen Dunkelmanner, der den Geist verwirrt und die einfachsten Gesetze des Denkens zu nichte macht, auhert sich in der That in jedem Worte, mit welchem sie die Annahme des Resormgesetzes im Abgeordnctenhause begleiten. Zuucichst ist es der Dr. Herbst und sein Referat, das mit unerbitt-lichcr Logik das Wahngebilde vom ausschliehlicheu „Rechte" der Landtage, in den Reichsrath zu wah-len, zerstiirt hat, wogegen sie ihre Angriffe richten. Seltsam genug mncht man ihm daraiis eitieit Vor-wurf, dah er noch im Jahre 1867 fur das „Recht" der Laudtage, in den Reichsrath zu wahlen, in die Schrauken getreten. Ebenso werden Kaiserfeld und Rcchbauer bafttr abgekanzelt, dah sie damals die Einfuhruug der directen Wahlen cine Verletzung der Laudtagsrechte genannt haben, wozu dem Reichsrathe uiinmcr ein Recht zustehe; mart bedenkt aber nicht, dah man mit dem gegen sie geschleudertem Vor-wurf, sie hatten ihre Ueberzeuguug geaudert, sich selbst das klaglichste Armuthszeugnis ausstellt, indem man die mit Naturnothwendigkeit vorwarts gchende" politische Entwicklung ganz und gar verkennt und die Welt seinen Marotten zuliebe zum Stillstande verdammen will. Mittwoch, 12. Marz 1873. — Morgen: Modesta. 6. Jahrgang. Wir wollen heute nicht auf das Jrrige der Be-hauptung zuruckkommen, als ob die Laudtage irgend ein versassuugsmahiges „Recht" hatten, die Reichs-vertretuug zu wahlen — es ist langst erwiesen, dah der vielberusene § 16 der Landesordnungen nur von einer V e r p s l i ch t u u g der Landtage zur Wahl-vornahme spricht, jene Slelle also nur insoweit Ge-setzeskrast und Rechtswirkung behcilt, als diese An-ordnnngen nicht auf verfassungsmahigem Wege ab-geSndert werden — wir wollen nur die angebliche Jnconsequenz naher beleuchten, die man den Stimm-suhrern der Versassungspartci so reichlich zum Vor-wurse macht. In der Versolgung der obersten Ziele muh jedermann und vor allem der Staatsinann consequent sein, und consequent find die Manner geblie-ben, die heute fur die directe Wahl aus dem Volke einstehen, obgleich sie es Uior fiinf Jahren noch nicht thaten. Ueber die Wege und Mittel, die zum ober-sten Ziele siihren, braucht man nicht zu jeder Zeit und unter alien Umstanden einer und derselben Meinung zu sein. Furst Bismarck, den vielleicht auch die Weisen des ..Slovenski Narod" als einen nicht ganz bedeutungslosen Staatsmann gelten lassen dursten, hatte noch vor brci Jahren ganz an-dere Ansichten vom Junkerthum, vom Verhaltnis zwischen Staat und Kirche, vom Jesuitenthum, von der Schule und ihrem Verhaltnis zu den Conses-sioneu und zahllosen andern Dinge. Welcher Halb« wegs Verniinftige wagt es, ihm daraus einen Vor-wurs zu machen, dah er der mit Naturnothwendigkeit vorwiirts eilenden politischen Entwicklung voll- kommen Rechnung trug? — Der grofje Robert Peel, einer ber besten, fur sein Land wirksamsten Staatsmiinner, wirb in der Geschichte nicht vom Borwurs der Jnconsequenz getroffen, weil er vom Prohibitivsystem zum Schutzzoll und vom Schutz-zoll zum Freihandelsystem iibergegangen ist. Die Wohlsahrt und der Reichthum EnglandS, das war sein Ziel, die Wege und Mitttel hiezn anderte er, unb es erweiterte sich sein Blick vom beschrankten Gesichtskreis bes Baiimwollspiuners zu dem eines Staatsmannes, ber bas gauze Reich unb a lie seine Kraste umfatzt. Die unmittelbaren Wahlen bilbelen von jehrr ben Zielpuukt auch jener Politiker in Oesterreich, bie sich vor wenig Jahren noch Autonomisten nann-ten; ihr Jrrthum bestanb nur bari«, bag sie glanb-ten, ben Weg bazu mittelst der Landtage ebnen zu konneu. Wenn diese Hossnuug seit.HohenwartS Regiment griindlich zerstort worben, so sinb bie Foberalisten, ihr Pfaffenbuubnis, ihre Solibaritat mit Reactionaren unb Reichsfeinben, ihre Funba-mentalartikel, auf welche sie heute noch schwvren, schulb baran. Wer wirb es heute bum Abgeorb-neten Rcchbauer iibel nehmen, wenn er bit Landtage nicht inthr wie ein ft als ein „Bollwerk ber Freiheit" ansieht, wenn er unb anbere ihre Meinung gcanbert haben, wenn sie sich von den Thatsachen haben belehren lassen, dah in Oesterreich der Foderalisnius nicht ber Abglanz sreiheitlicher, weltbiirgerlicher Jdccn, sondern nur der Ausdruck des beschranktesten, kultur-feindlichsten ZopfthumS und Kirchthurminlereffes ist. Oder braucht daS erst nachgewiefen zu werden? Ieutlleton. Klara. Novelle von A. Leipnik. (Fortsetzung.) II. Balb langten sic in Newgarben an, wo Henris Herr wohntc. Der Pflanzer nannte sich Rotfof, war Besitzer einer bluheubeu Colouie, eines reizend gelegenen Wohnhauses und einer nicht ge-ringen Anzahl von Sklavm. Als Henri hinter seinem Herrn in den wei-tcn Kleibern deS gefallencn Pflanzers in ben Corridor dcS Hauses trat, muhle cr sehr lacherlich ge-weseu fcin, denn das schone Madchcn, welches sich aus der offenen Veranda mit zwei juugcn Herren lcbhaft unterhielt, lachie taut auf beitn Anblicke dcs Ankommlings. Die beiben Junglinge folgten dem gegebenen Beispiele; allc, die Henri begegneten, lachten, unb so Tonntc sein Eiuzug in das Haus mit Recht frohlich genamit werden. '12 Bis jetzt war er nit verzagt, aber das iro-nischc Lacheln ber ihm Begegnenben schmerzte ihn sehr, und er war der Verzweifluug nahe. Der reiche Herr wurde zum armen Mamie, der arme Mann verlor seine Selbstandigkeit und wurdc zum Diener crniebrigt. Er bekampftc feine inncrc Aufrcgung, obzwar er mit geballter Faust an alien Gliebern zitterte, als er das grinsenbe Gesicht ber jungen Pflanzer sah. Noch mehr schmerzte ihn das ironische Lacheln des jungen Madchens, welches mit ben schoncn cb-Icn Zirgcn in seltsamem Conlraste stand. Die scho-nen blaucn Augen schieuen eher zum Weincn als znm Lachen geschassen zu sein; die glanzend herab-wallendcn Goldlocken beschatteteil den schneeweihen Nackcn, urn den sie ein Schwan beneiden konntc. Es war Klara, die Tochter des Pflanzers, die Hel-din unserer Erzahlung. Der Pflanzer siellte Henri der Gesellschast vor und lud ihn zum Mitlagessen ein. Henri be« kam seinen Platz zwischen den Jiinglingcn; seinem scharsen Blicke konnte es nicht entgehen, bah bcibc in Klara verlicbt warcn unb bah Klara, so oft sie ihn ansah, ungezwungen auslachte. Henri senkte bie Augen beschamt auf den Teller und konnte kaum einige Bissen hinunterbringen. Er wurde seltcn angcsprochcn; seine Nachbarn fiihr- ten bas Gesprach uno hatten die schone Gewohn-heit, dah sie einander immer widersprachcn. Ihr ganzes^ Wesen war in gegenscitigcm Widersprnche. Der cine war blond, der anbere broun; jener zart, bicfer dcrb unb brutal. Der Blonbc hich Alfred Sengery, ber Braune Servay Bugistcr. Henri hahte bcibc, ohne zu wis-sen, wcshalb. III. Dann kamen die eintSnigen Arbcitstagc; Henri gewohntc sich bald an seine nene Stellung; Rotsof crfnhr, bag Henri cine schSne Schrist habc, befrcite ihn von ber rohcn Arbeit, crnanntc ihn zu feintm Secretar unb hatte ihn bald licbgcwoimcn. Henri cntlebigte sich seiner grohen Stiesel, kleidete sich als Cavalier, unb balb spracb man in der Umgebung von niemand anberem, als von dem Secretar des Herrn Rotfof, von desfen Eleganz und Liebenswurdigleit. Klara hatte feint Ursacke mehr zum Lachen, und bald entspann sich zwischen ihr und Henri ein elgenthumliches Verhaltnis. Henri machte sich bei jedermann beliebt ; er war gegen jedermann freundlich, hSflich und galant, aber gegen Klara konntc er nicht gat ant sein, er Man nenne uns irgend cine fortschrittliche That rims foderalistischen Landtages! Jst nicht vielmehr durch die foderalistischen Landtage jedcs das allge-meine Jnteresse fordernde, fortschrittliche Gesetz in der Ausffihruug gehemmt oder verkiimmert warden; ist nicht der engherzigste Sondergeist grahgezogen, die Idee des Reichsburgers von Grund ans zerstort, ja anch jene unfreiheitliche, zelatische, Verkehr und Bewegung hemmende Idee des Landburgers durch Schuren des Racenhasses eingeengt warden? Weih heutzutage nicht jeder Bauer bei uns, dah er die Aufhebung der Frahnden und Zehnten niemals einem von Pfarrern und Kaplanen zusammengetronimelten tiroler oder trainer Landtage zn danfctt haben roiirde ? Ein schlechler Politiker, der sich durch solche Thatsachen nicht belehren latzt. Darum freuen maims des Sieges, den roir nach langem Ringen, ouch durch die Pfade des Jrrthums, erreicht haben. Freuen wir uns fiber die Unabhangigkeit des Parla-mentes von einzelnem landtagigen Belieben, freuen wir uns des Fortschrittes und der politischen Reife, welche bei der reichstreuen Partei endlich zum Durch -bruch gelangt, freuen wir uns uber die Matzigung jener Miinner, die sich trotz abweichender Meinung ohne Widerspruch der Gesammtpartei gefiigt haben. (Schlutz folflt.) Polilischl Rundschau. Laibach, 12. Marz. Jttlaud Das Abgeordnetenhaus hat die Wahl-resormvorlage nun vollstandig erledigt. Die R eichs-rathswahlordnung, welche vorgestern auf der Tagesordnung stand, wurde ohne Debatte mit alien gegen eine Stimme, der Anhangzur Reichs-rathswahlordnung mit alien gegen vier Stimmen (drei Dalmatinec und Gras Fedrigotti) und das Einfuhrungsgesetz zur Reichsrathswahlordnung mit olle* gegen eine Stimme angenommen. Schliehlich wurde der Gesetzentwurs fiber die Wahl der Mit-glieder des Abgeordnetenhauses bei namentlicher Ab-stimmung 'mit 114 Stimmen sogleich in dritter Lesung angenommen. Gestern begann die Budget-debatte. Der Termin, welcher der gegenwartigen Par-lamentSsession gesteckt ist, ist, wie bereits erwahnt, bis zu Ansang Mai erstreckt warden. So gewinnt das Abgeordnetenhaus Zeit, die Vorlagen uber den VerwaltungSgerichtShos, die Strasprozetzvrdnung und die wichtigsten Eisenbahnvorlagen vollstandig zu er-ledigen. Die nachste Sitzung des Herrenhauses findet morgen deu 13. d. M. statt. Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung deS Wahlreformge-setzeS und die Wahl cities SpecialausschusseS zur Vorberathung dieser Vorlage. Unter den fevdalen HSrte noch hunter das ironi>che Lachen des trsten Begegnens in seinen Ohren klingen. Dies ijrgerte die Mitz, so dah fie nach und nach Henri zu hassen anfing — so glaubte nam-lich Henri. Oft suchte fie ihn bei seiner Beschaf-tigung auf, LberhSufte ihn ptit ihren Auftragen, und wenn er etwas verfehlte, erzahlte fie es gleich ihrrm Vater. Henri that alles, was ihm die Mitz besahl, aber ohne Lust, dies lieh er bei jeder Gele-genheit fuhlen. Aber Klara lieh nicht nach, sondern firgcrte ihn umsomehr mit AuftrSgen, so dah der arme Henri fast zur Verzweiflung getrieben wurde. Herr Rotsof war tin kluger Mann; er wuhte, was man von einem Menschen fordern kann, und gab in vielen Dingen seiner Tochter unrecht. Das schlaue Madchen wuhte aber den sonst gutmiithigen Vater derart zu reizen, datz dieser oft sein „god-dam“ liber Henri ergehen lietz, welch letzterer (chott taum tut Stande war, den Anforderungen Genuge zu leisten. So oft der alte Rotsof bose wurde, wutzte _ Henri immer, woher der Wind blies — die Mitz hatte ihn immer verrathen. Die Gleich-giltigkeit Henris brachte die Mitz autzer Fassung, fie beschlatz seinen Stolz zu brechett. Henri wurde immer falter und kcilter, er hatzte di: Mitz, die Mitgliedern des HauseS wird, wit die „MoutagS-Revue" hort, fiir einen Protest geworben, der ge-legentlich der Berathung liber die Wahlreform daselbst abgegeben werden fall. Es ist aber noch nicht ent-schieden, ob ihn die Herren „hochstselbst" uberreichen werden. Von anderer Seite wird versichert, dah Kardinal Rauscher im Herrenhause fur die Wahlreform stimmen, wenn nicht gar fur diefelbe spre-cheu wird. Die Affaire Sennyey-Falkenhayn ist noch immer nicht zu Ende. Dem Dementi der pester Blatter entgegen erzahlt die „Montags-Revue", datz that« sachlich zur Zeit der Anwesenheit Sennyeys im Hotel „zur ungarischen Krone" in Wien in dem vain Grasen Julius Falkenhayn gemietheten Zimmer zwischen diesem, dem Baron Sennyey und dem Grasen H o h en w a r t Conserenzen stattgefunden haben. Sollte diefe Meldung nicht angefochten werden, dann ist Graf Sennyey zu bedauern, datz er in eine pa-litische Gesellschast gerathen, die ihn zu den politisch Todten wirft. Ein Mann, der mit Hohenwart conspiriert, ist ouch in Ungarn nicht miiglich. Wenn Graf Sennyey das nicht fuhlt, so sollten seine Lands-leute mindestens die Ausmerksamkeit haben, ihm es be-greiflich zu machen. Im „Pester Lloyd" finden wir einen hochst beachtenswerthen Artikel fiber die neuerlicheu Meh r * forderungen des Fjreiherrn von Kuhn. Das ungarische Blatt coustatiert, datz diesmal auf ein besonderes Entgegenkommen der ungarischen Delegation nicht zu rechnen sei. Kein ungarischer Volksvertreter konne heute die Verantwortung ffir neue Opfer fibernehmen. Man dfirfe sich versichert halten, datz im Kreise der ungarischen Politiker die Gebote der materiellen Lage Ungarns schwerer wie-gen werden, als die Rficksichten auf politische Dy-namik. Der »Pester Lloyd" geht sogar noch writer und erklart, er hatte es fiir kein besonders glfickliches Experiment, „wenn man immer von neuem eine kritische Lage schasft, in welcher nur die Prapon-deranz der einen Delegation fiber die andere den Ausschlag zugunsten der Regierung geben kann; das mnsst naturgemah eine Verstimmung zurfick-lassen, die eitter gedeihlichen Pslege der gemeinsamen Beziehungen kaum fiirderlich sein kann." Das heitzt einmal vernunstig gefprochen, und wir wollen nur hoffen, dah diefe Anschauung von der ganzen Deakpartei getheilt wird. Auslaud. „Jn Posen wird es znerst zum ernftlichen Kampfe kommen!" Mit diesen Marten begrutzt die .Germania" ein Rundfchreiben des Erzbifchvfs Ledochowski, welches der posener Geist-lichkeit verbietet, eitter Versitgung des Kultusmini-sters Folge zu leisten. In der That hat noch me der UltramontanismuS die Souveranetatsfrage zwi- den arttten gefallenen I tingling verhohnen konnte. Die Mitz hatzte ihn auch. Eines TageS fchnitzte Henry an einem kleinen Stuhle, den er ffir sich zu verfertigen gesonnen war. Klara fah dies und bestirrmte sogleich ihren Vater: „Papa, ich Ktte, besehlen Sie Henri, datz er mir auch so einen kleinen Stuhl fchnitze." Rotsof versprach es ihr. „Dann mSchte ich auch einen kleinen Schrank haben." „Das wird zu viel sein, mein Kind." „Aber ich will es!" „Nnn dein Wille gescheht." Henri arbeitete zwei Wochen in seiner impro-visiertcn Werkstcitte; als er sein Werk beeudet hatte, sandte er den Schrank und Stuhl durch einen Diener an die Mitz, ohne anzusragen, ob ihr die Dinge gesallen odcr nicht. Die Mitz, aufgeregt durch diefe Gleichgiltigkeit, zerbrach den Stuhl und die Thure des Schraukes in Splitter und weinte bitterlich. Henri, dem dies durch die alte Ursula, die Amme des Friiuleins, mitgetheilt wurde, kfitrnnerte schen Ktrche und Staat so frech formutiert, als es in diesem erzbischoflichen Circular gefchieht; es ist keine Kriegserklarung tnthr, es ist ein Kriegsaet. Hoffentlich wird es diesmal nicht bei Zeitungscon-fiscationen sein Bewenden haben. Jnzwischen werden im Abgeordnetenhause die Kirchengesetze mit ermudeuder Breitspurigkeit berathen. Die Hvff-nung, datz dem ewigen Wiederkanen lcingst gehorter Argumente durch energische Schlutzantrcige gesteuert wfirde, hat sich weder am Freitage noch am Sams-tage ersfillt, da die ultramontanen und altconserva-tiven Kampshahne, die Mallinckrodt, Reichensperger, Strosser ihr antiquiertes rhetorisches Material auss ntue zu Gehor brachten. Die Regierung des Elsah hat sich genothigt gefehen, Truppen tin Weilerthale zn stationieren, urn dem dortigen Wunderschwindel ein Ende zu machen. Das Volk ist aber sehr widerspanstig und die Stellung des Militars sowie der stationierten Polizei und Gendarmerie von Weiler keine ange-nehme. Bis jetzt wurde ein sremder Pfarrer, der offen gegen die Anordnungcn des Offiziers revol-tierte, -verhaftet und nach Schlettstadt geliesert. Wie I chon srfiher, verfahren auch diesmal die Miltiars mit iiuherster Kaltblfitigkeit und Schonmtg, was naturlich nicht verhindert, dah fiber ihr Verhalten die grvhlen Lfigen verbreitet werden. Das pecnniare Jnteresse der Gereuther, denett eine bequeme Ein-nahmsquelle zu entgehen droht, nnterstfitzt den Aber-glauben. Der Gemeindediener von Gereuth getraute sich kaum die gesetzliche Berordnung des Bezirks-Prasidiums auszutrommeln. Abbs M e r m i l l o d hat das Ziel erreicht, wegen dessen er den Canton Genf in Aufruhr ver-setzt und die Eidgenossenschaft in Bewegung ge-bracht hat. Der Martyrer ist zum Cardinal er-hoben und der bischsflichen Functionen ffir den Canton Genf enthoben warden. Damit ist beiden ge-dient: Genf, weil die Bisthnmsfrage damit vvr-taufig wieder geliist ist, und dem ehrgeizigen AbbS, der das Scharlachsieber schon auf dem vaticanischen Concil gehabt hat. Amadeus, Herzog von Aosta, wetland K6-ntg von Spanien, ist in Turin eingctroffcn. ES fchcint, dah dtrfelbe in Bordeaux landete und dann bit Rtift durch Sud-Frankrtich fortsttztt, weil der noch leidende Gesundheitsznstand seiner Gemahlin eine langere Seereise nicht rcithlich machte. Der Empsang in Turin wird von den officiellen Tele-grammen als ein sehr fympathifcher geschildert. Wahrend der Herzog von Aosta glfickltch auf italienischem Baden landete, hat die spanische Ratio-nalversammlung einen Act groher Selbstverleug-nuttg geiibt. Die Sorge, dah fiber die Frage der Mandatsdauer der Cortesmitglieder ein unhctlbarer sich wenig darum; am britten Tage mutzte er bit ztrtrfimuurten Gegenstande reparieren. Das Leben war sonst ruhig und cintonig. Nit-manb besuchte bas Haus als ber Pflanzer Strvay Burgieter. Der ottbere, Alfred Sengery, blieb aus; man erzahlte, bah man ihn im Walbe erschossen ge> funben Habe. Dies ist in Afrika keine Seltenheit. Cine Kugcl verirrt sich, und tin Mensch, 6cr anderen im Wege stand, lcbt niche mchr! Burgieter schwieg, wenn diese Angelegenheit beruhrt wurde; Hcnri aber suhlte tin unheimlichcs Graven in der Rohe dieses brutalen Menschen. Er bernerfte, datz Burgieter nicht in der be-sonderen Gunst der Mih stehe; roentt er nicht zn-gegen war, verhdhnte ihn bic Mitz, und wenn er tarn, empfing fie ihn doch so jartlich — als wenn sie ihn Ueben wurde. Henri hatzte beide — und doch war dieser Hah nur ber Ausflnh seiner Eisersucht. Henri liebte Klaren unbewuht — und Klara liebte ihn nicht minder. Sie liebten sich, ohne eS zu wiffen, ohne es zu wollen — bits gefchieht gar oft im menschlichen Leben. (Fortsetzung fotgt.) Zwiespalt zwischen ben Alt- und Neurepublikanern ausbrechen roitrbe, ist glucklich gehoben. Die Natio-nalversammlung, inbem fie ben Antrag ber Regie-rung auf Einberufung einer Constituante in Er-wagung zu ziehen beschloh, hat bamit einen ereig-nisschwercn Schritt gethan, ber aber bet Republik alter Wahrscheinlichkeit nach zum Heil gereichen wirb. Hoffentlich entsprechen bie Thaten ben schS-nen Sorten, bie am Samstag bom Prasibenten ber Cortes unb bent Hauptc ber Regterung ausgetauscht tourben. Zur Tagesgeschichte. — Prozetz Akrejsovsky. Jm Pcozeh Šftejšovsft; wurbe am 8. b. M. in Prag bas Ur« theil gefiillt. Sowohl AkrejZovsky als RuZicka wur-ben, obwohl schwer verbiichtig, freigesprochen, roeit nach ber Ansicht bes GerichlshofeS ber BeweiS ihrer Schulb nicht VoUtommen hergestellt roerben fonnte. Der ©taats* anwalt metbete bie Berufung an. — ©in Simulant. Bor 14 Tagen wurbe in Prag etn 12j8hriger Kuabe von ber Polizei auf-gegriffen, ber sich taubftumm stellte unb erst nach (an-gen Bemtthnngen veranlaht roerben fonnte, feinen Namen unb feinen Gebnrtsort aufzufchreiben. Der Knabe nannte sich Jiros. Man tlbergab ihu bem stiiblischen Arresthause unb fchrieb an bie betreffenbe ©emetnbe. Von bort langte etne Zuschrift an, in ber cS hieh, bah eine Familie jeneS NamenS in ber bortigen ®e* genb nicht existiere, wohl aber eiue Familie KanSky, die einen 12j8hrigen ©priihling besitze, ber schon roie* derholt bis Wien unb Laibach durchgebrannt war unb im Schubwege ttach Hanfe gefchafft werden mujjte. Dieser Sprohling fei feit ttingerer Zeit roiebet ber* schwunben. Gleichzeitig folgte eine altere Photographie mit, auf roelcher ber Verrnihte als 8jahriger Knabe mit seiner Xante abgebilbet erfcheint. Als man kfirzlich im SicherheitSbepartement ber Polizeidtrection bem Knaben bie Photographie vorwieS, HSrten sich plStzlich seine Gesichtszlige auf, unb unwillkiirlich rief er aus: To jest tetička! (DaS ist bie Tante!) Der Vogel ist bamit gefangen. Local- unb Provinzial-Angelegenheitm. — (Be i ben gestrig en Probewahlen) fttr bie bevorstehenben GemeinderathS-ErgdnznngSroahlen tourben von ben zahlreich anroefenben Wahlberechtigten beS zweiten WahlkLrpers gewahlt bie Herren: Dr. v. Schrey, Dr. © chbpp l unb Dr. Keesbachet. — (Der hiefigeArbeiter-Bilbungs* berein) gelangt allmiilig zur ErkenntniS, bah nebst bem Streben nach Anfbeffernng ber matcrietlen Sage beS Arbeiters auch bie FSrberung beg geistigen Zustan-bes bes Arbeiters auf bie TageSorbnung gefetzt werben muh. Mehrere LehrkrSfte an hiestgen UnterrichtSanstal-ten haben bie Ertheilung beS UnterrichteS unb bie Ab* haltung von VorttLgen fUr AngehSrige be« Slrbeiter-BilbungSvereiuS bereitwilligst zugefagt. Namentlich trtigt Professor Linharbt an ©onntagen von 11 bis 12 Uhr bormittags Physik vor; Lehrer Eppich ertheilt an DonnerStagen abenbs Unterricht im Rechtschrei -6en. Der Zeichemmterricht wirb bemnachst beginnen; Professor Dr. Suppan wirb Weltgeschichte unb Dr. VoDnjak GefunbheitStehre vortragen. — (Senefijanjeige.) Zum besten ber fleifjigen unb betiebten Opernfangertn Frl. ErteSbeck gehl morgen AuberS reijenbc unb hier feit Jahren nicht gegebene Oper „Fra Diavolo" tiber bie Bretler. Mit Riickstcht auf bie gtttckliche Wahl ber Oper unb die bent SBernehnten nach fehr forgfattige Befetznng berfelt’cn ist ein bodes Hans unb cine recht tebhafte unb gerunbele Vorftihrung wohl mit Znversichi zu errcarteit. — (Die Denksch rift ber lri ester Han-delskammer in ber Ei fe n ba h n a ngele g e n-heit) (autet: HoheS AbgeorbnetenhauS! Die Noth-wenbigkeit fttr ben osterreichischen Hanbel, bag Triest, das erste, bas einzige Emporium ber Monarchic, mit ben roichtigsten HanbelScentren bes Continents butch eine zweite Eisenbahn vetbunben werbe, welche geeig-net fei, ben nalionalen Berkehr unb bie Jnbustrie von bem lastigen Tribute zu befreien, ben fie einer Gesell-fchaft entrichten mlisfen, in beren HSnben allein ge* genwSrtig bie ©chlttsiel so kostbarer Communicalionen liegeu, bicfe Nothwenbigkeit machte sich schon feit vie-len Jahren stihlbar unb bitbete ben Gegenstanb wie-berholter Gesnche ber ehrerbietig Unterzeichneten an bie ©taatsderwaltung, foroie mehrerer Petitionen an ben ReichSrath. Die letzte unter biefen, welche im Dezem-6er verflofsenen Jahres bezttglich ber Eisenbahnverbin-bung TriestS mit ber RubolfSbahn mittelS ber projec-tierten PreblHinie ttberreicht wurbe, le^te ben Haupt-schwerpunkt ber Frage wesentlich auf bie unbebingte Nothwenbigkeit unb iinherste Dringtichleit, bah biefe fiir Triest eine LebenSfrage bitbenbe unb fiir bie Monarchic hoheS Jntereffe barbietenbe Frage noch in bet gegenwartigcn SitznngSpcriobc zu jenct bcstimrnten Gntscheibung gelange, welche auf bie unzweifelhaftcste unb unbestreitbarste Weise ben thatftichlichen unb be# fchlcunigten Ban ber erfehnten, von ber ©ttbbahn un-abhiingigen Concurrenzlinie sichcrstcllt. Jo jenem Zeit* pnnkte fchien bie gllnjiige Losung biefet hochwichtigcn Slufgabe in ber That udchstbcvorstehenb, unb die Unter* zeichnete "betonlc in ihrcm Gesnche bie ungchcure Vet-antwortlichkeit, ber sich jene auSsctzcn mtthtcn, welche bieselbe ctwa auffchiebcn wiirbcn. Von ber Dringlich* teit unb Wichtigkeit einer von ber ©ttbbahn unabhan« gigcn Verbinbung TriestS mit ben Hanbelsccnlren sinb bie sidbtifche Vcrlretung unb bie HanbelSvertretung von Triest in glcichem Mahe butchbrungen. Wenn biefe beiben Korpcrschaften in ihren Ansichtcn fiber bie Art ber AuSstthrung abwetchen, so ftimmen sic boch immer in bem cinzigcn Wunschc iibcrein, biefe fchwic-rtge Frage geltiSt zu fehen, von beren Erlebigung bas Sein ober Nichtsein Trieste abhangl, sowic baburch auch, was nicht oft genug wiebcrholt merben lann, hbchft wichtigc Jntcrcsfen bes ©taateS bebingt sinb. Mit tiefstern Bcbaucrn muh bie Unterzeichnete offen erttaren, bah bie Kunbgebungen, welche auS ber ReichS-hauptstabt an fie gelangten, roeit entfernt ihr Trost unb Hoffnung zu geroahten, ihr nut Bitterkeit unb Krankuug verurfachen lonnten. ES scheint, bah biefe hijchft wichtige unb bringenbe Angelegenheit, welche man fast 20 Jahre long mit Zusicherungen unb Vet* fprechungen in bie Lange zu ziehen bie Geschicklichkeit hatte, auch jetzt im letzten Augenblicke zu neuem Auf-schub verurtheilt sei, biS bie EntfcheibungSstnnbe schlagt, in roelcher bie ©ttbbahn bon biefem Alp tefreit wirb. Unb eS gibt fogar solche, welche sich nicht entbtoben, die Nothwenbigkeit einer zweiten Concurrenzlinie fiir Triest zu leugnen, obschon bieselbe so flat bemiefen ist unb von jebem Sachverstanbigen so innig gefUhtt wirb. Unter fotchen Umftanben tauchten Zweifel auf unb btachcn sich Bahn, welche beforgen lasfen, bah bie so heih erfehnte Losung einen verhLngnisvollen Ausschub bis zu jenem Zeitpuukte erteiben ftinnte, in welchem bie Verzichtleistung ber ©ttbbahn auf bie ihr dutch die ©oncefiionsurlunbe borbehaltenen Rechle er-tifcht. Unb biefe Seftttchtung erfttUt nicht nut die Be-vblteruug von Triest, welche ihre Jntereffen mit ben fchwersten Nachtheilen bebroht fieht, mit ben tirgsien ©eforgniffen, fonbern erregt auch bei ben betteffenben Korpetschaften, bie sich ihrer Verantworllichkeit ihren Man-banten gegenltber bewuht sinb, bie ernstlichsteu Bebenken. Triest ist bet einzige Hafen von einiger ©ebeutung, dem nicht nur bie Natur Fluhcommunicationen ver-fagt hat, sonbetn bet sich auch bei feinem Berkehr auf eine einzige Eisenbahn beschrankt fieht, wahrcnb sowohl im Jnnem ber Monarchic a IS im AuSlanbe bie ©ommunicationsmittet sich vermchrcn unb mit ihnen bie kvstbarcn Vortheilc, welche aus bem unter ben verschiedenen Untcrnehmungcn nallitlichcrroctfe cnt-ftehenben Wctleifct cntfpringen; Triest allein ist stall beffen schon feit vielen Jahren oerurtheilt, a tie die mit bem Mangel einer so wohtthatigen Concurrenz untrennbar verlnttpflen Lasten zn tragen. Det Han-delSstand con Triest, roelcher, Dank seiner fprichwort-lichen Emsizkeit, in ben verflosienen Jahren biefe Stabt zum Range eines ber ersten HandetSemporien zu erheben rouhte, woburch er zur Wohlfahrt beS StaateS uiHchtig beitrug, fieht nun seine thatkrastig-ften unb umflchtigsten Bemtthnngen an materiellen Hinbernisien fcheitern, bie ihm in ben Weg treten, unb frogt sich unb seine gesetzlichen Vertreter, ob eS g-rccht unb politifch flag fei, biefe so leicht zu ttber-tvinbenben Hinbernisie bestehen zu lasfen, unb seine ganze arbeiisame Bevolkerung. bie aus ber HanbelS-thatigkeit allein ihren Unterhalt bezieht, vereinigt sich in biefem SchmerzenSfchrei unb verlangt unmiltclbare unb wirksame Abhilfe bort, wo man fte gewahren kann. Hoher Reichsralh! Die ehrerbietig Unterzeichnete befttnvottele unb befttrwortet immer eine Eisenbahn, bie ntittelst einer von ber ©ttbbahn nnabhangigen Linie, von Triest nach Gorz gehenb, sich fiber ben Prebil bis TarviS erstrecke, roeit fte ber Meinung roar unb noch immer ist, bah, roie fte ausftthrlich unb inS etnzelne eingehenb nachwieS, biefe Linie bie zweck-mahigste Verbinbung mit ben grohen HanbelScentren bitbet. Die Unterzeichnete muh also, ohne von biefen ihren Ueberzeugungen im geringflen abznweichen, je-doch getrieben von ber hochroichtigen ©ebeutung unb ber Dringlichkeit bet Umstande, mit alter Energie eine allgemein anerkannte, unbestceitbare unb nnantastbare Wahrheit herbotheben, bah im ©chohe ber hiefigen Bevolkerung nur eine einzige, einmttthige Stimme aut wirb, man moge eine Concurrenzlinie bauen; das fchlimmste aller Uebet wiire, wenn feine Concur* renztinie mit der ©ttbbahn zustanbe tame; die Zeit driingt ttbet bie Mahen, ba, urn ben verhangnisvvllen Zeitpunkt beS 31 Dezejnber 1873 ftegreich zu liber* tehen, eS nicht einmal genttgen roitrbe, dah bie be* treffenbe Concession gcroShrt set, fonbern cS ttbet* bie« erforbertich ist, bah beim Ablaus biefe« fie* benten Jahte« nicht nut die bezttglichen ©elbmittel sichergestellt feien, fonbern vor dent erroahnten Zeit* pnnkte auch ber Ban fetbst begonnen fei. (ReichS* gefetzblatt 68, N. 6). In ber iingsttichen BesorgniS, von roelcher die unterzeichnete HandelSvetttetung dutch* drungen ist, inbem fte an die Moglichkeit etne« un-fetigcn „zu spat" benkt unb sich den immer bcklagens-roertheren Verfall vor Augen stellt, welchem daS schon im Rttckschritte begtiffene Triest entgegengehen wirbe, richtet fte ties bewegt an ben hohen ReichSrath baS gegenwiirtige Gefuch mit bet injiSnbigflen Bitte, ba« hohe HauS moge in gebtthrenber Erwagung ber bat* gelegten Thatsachen und ber hochften Dringlichkeit ber Umjtdnde at« unparteiischer Richter noch in ber ge* gemvarttgen ©itzungSpktiobe ben Bau ber Eisenbahn Triest-Prebit-.TarviS, ober jener ber Eisenbahn Triest* Lack-LaunSborf, fttr welche bem hohen Minijtetlum auch ein allgemeineS Project von einem befon* beren Consortium ttberreicht wurbe — 'biefet beiben Eisenbahnen at« in ihrer ganjen AuSbehnung von bet ©ttbbahn unabhdngiget Linien, — in ber unzroei* fethaftesten unb unbestreitbarsten Weife beschliehen unb mit Riicksichl auf baS BorzugSrecht bet ©ttbbahn in gehLriger Zeit ficherfietten. — (Im Eifenbahnausfchuffe be« «b* georbnetenhauf t«) wurbe am 7. b. M. neuer* bing« vom Abgeotbneten Dr. Herbst hervorgehoben, wie fehr traurtg eS fei unb roie fehr geeignet MiS» muth in ber BevLlkerung zu erzeugen, wenn die Re* gierung forltvtthrenb Vorlagen von lebigtich strategifch wichtigen Eisenbahnen einbrtnge, wahrend fte sich an. dererseitS zurttckhattenb zeige, Gesetzentwttrfe fiber Bahnen vorzntegen, die den ©taatsschatz nicht betasien, bafttt abet ber BevLlkerung bie MLglichkeit zu bieten geeignet feien, bie Kost-n aufzubringen, welche ffir jen« beansprncht werben. HanbelSminister Dr. BanhanS gab hierauf bie Zuftchernng, bah in feinem Reffort mil Energie batan gearbeitet wirb, noch tti biefet ©effion eine Reihe von Gesetzentwfirfen fiber nicht* garantierte Bahnen vorzntegen, welche Erttfirung alter* sett« befriebigte. — (Jnhaltber „ N e u e it 111 u ft r i e r t e n Z e 11 u n g" Nr. 10.) Jllustrationen: Dr. Ebuarb Herbst. — Wiener ©trahenbitber: II. Unter bem HanSthore. III. Der Kastanienbrater. — Graf Julius ©zap^ry, ungarijcher Minister beS Jnnem. — ©ta» niSlauS FizueraS, Prasibent ber fpcinischen Republik. — Emil Castelat, spanischet Minister be« Aeuhetn. — Spanische Bauern. — Ueberfatt eineS Eisenbahn- jugefl von Carlisten. — Der Mond. — Text: Dr. Eduard 'Herbst. — Wiener Chronik. — Wiener Stratzeubilder. — Eine Heldenthat der Carlisten. — Auf Reisen. Wiener Roman auS halbvergangener Zeit. Von Johannes Nordmann. — Wiener Briefe. — Spanische Gestalten. — Das deutsche Theater im Elsah. — Graf Julius SzapLiy, ungarischer Minister deS Jnnern. — Emil Castelar und Stanislaus Figueras. — Die Stiefmutter, Erzahlung aus dem Ungarischen deS Ludwig Tolnay. (Fortfetzung.) Der Mond. PhantasiestUck von Friedrich Hahlwander. — Autogramme von Dr. Eduard Herbst und Johann Strauh. — Kleine Chronik. rc._________ Eingesender. Probewahl! Das gefertigte Comity beelirt sich hiemit zu der anliisslich der bevorstelienden Gemeinde-rathswahl zu veranstaltenden Probewahl einzuladen. Dieselbe findet statt: Fiir den i. Wahlkorper: Heute Mittwoch den 12. Marz. Diese Versammluug, um deren piinltt-lichen und zalilreiolien Besucli seitens der Herren Wahler dringendst ersucht wird, wird im Casino-Glassalon abgehalten und beginnt abends lialb 8 Ulir. Laibach, 8. Marz 1873. Vom Centralwahlcomite des const. Vereins. Allen Kranken Kraft nnd Gesnndheit ohne Medizin nnd ohne Kosten. Revalesciere du Barry non London. Seine SttanlOcit vermag bet beticaten Revatesci&re du Barry zu toibcrfteben, unb fcefeitiot biefelbe ohne Mebizin rntb ohne ffioflen nue B!agen-, Nerven-, Brnst-, Lungen-, Leber-, Driisrn-, Schleimbaut-, Atbem-, Blasen- nnb 91ierenleiben, Tuberculosc, Schwin^ucht, «styma, S usten, Unverbaulichkeit, Verstopfnng, Diarrhoeu, Schtaflofigfeit, chwache, fiamorrboiben, Wassctsncht, giebet, Schwmbel, Blutaufstei-6en, OBtcniranfenj UeMleit unb Erbrechen selbst wahrenb ber Schwan-g-tlchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagetung, Rheumatismus, Gicht, Bleichmcht. — AuSzllge au6 75.000 ffiertificaten llber Ocncfmtgen, bie otter Medizin widerstandcn, werden auf Berlangcn franco eingesendet. Nahrbaster al8 Fleisch erspart die Revalesciere bei Erwachsenen unb Kindern fitnfzigmal ibrcn PreiS in Arzneien. 2n Blechbiichsen von ein Halb Psnnd fl. 1 50. 1 Pfd. fl. 2 50 2 ^fb ft 4 60 5 Vfb- 10 ft., I- M. 20 ft , 24 #. 3G fl. - Ee-vaieBCiere-Biscuiten in Biichscn a fl. 2 50 unb ft. 4’50. - Kevalesci&re Ohocolatče in Pulver unb in Tabtettcn fiir 12 Aflffen ft. 1-50, S4 Tassen ft. 2-50, 48 Tassen ft. 4-50, in Pulver fiir 120 Tassen ft. 10, fiir 28 < Saffcn ft. 20, fiir 676 Tassen ft. 36. — Zu bezichen burch Barry bu <9nrrV 6 Comp, in Wien, Wallflsohffaase Nr. 8, m Laibach bei E. Mahr, jotoie in alien Slabten bei gulett Apotheleru unb Spe-zercihanblern; auch eetsenbet baS wiener Hans nach allen ©cgenben gegen Postanweisung obet Nachnahme. Wittenmg. Laibach, 12. MLrz. Gestern abends nach 9 Nht lebhastes Wettetlenchien in Stidwest. Heute bewLlkt, abwechselnd Sonncnschein. W ii r m e: MorqenS 8 Uht 4- 2 4", nachmiltag« 2 Uht + 8-6° C. (1872 4-10-4", 1871 + 83 )• Barometer im Fallen, 725-59 Millimeter. DaS gcstrige TageSmittel bet Witrme +9-3°, urn 6-5" liber dem Normale. Der geflttge Nievet-jchlag 13 90 Millimeter.__________ Berstorbene. Den 11. M iirz. Josef Jrth, Hansbesttzcr, 63 I.. Hiihn^dors Nr. 5, Wassersucht. — Blasins Peternel, Nr-beiter, 63 I., Eivilspital, Abzehning. Gedcnktafel liber die am 1 4. Marz 1873 ftattfiubenben Li-citationcn. 3. Rrilb., SBiaiuiu'fttje Real., 95cvtače, BG. Tscherncmbl. — 3. FcUb., $ouišit’fdie Real, grifirij, BG. Reiflvi.V — 2. FrUb., Gazvoda'Iche N-ai.. Do!S. BG Nudolssw:rth. -2. Fcilb., Ditnch'sche Real., Michctstettcu, BG. Ktaiubtitz. — a. Feilb., Medved'sche Real, nd Pollaud, BG. Tschet-licmb!. Theater. Heute: Moderncr Dctiwindel — moderne Ge-schafte. SocialeS Jntrignenstiick in 4 Aufzitgen von GLrlitz. P e r s o n e n: Bernhard von Warren, ein junger Land- edetmann ...................................Hr. Larode. Ernst Lrers, Chef deS Hanses „Theelen Nach- folgtr"...........................Hr. Wauer. Leopoidine, gcb. Theelen, seine Frau . . Frl. Brand. Jnstizralh Harder.................Hr. Hosbaner. Beate, seine Fran.................Fit. Koltann. Mistrctz Amalia Jonstou, cine juiige Witwe Frl.Branibilla. Kriiger, Kohlengrnbenbesitzer . . . . . Hr. Midancr. Sorbcrg, Agent answiirtiger Hauser . . Hr. Hbller. Hermann Meier, Besitzer deS Hotel de Saxe Hr. Ansim. Lea, eine Bettlerin................Fr. Kroseck. Telegramme. Wien, 11. Marz. AbgeorbnetenhauS. Bub-gctbcbattc. — Nach Verlesung bes Generalberichtes rourbctt bie Kapitel: Hofstaat, CabinetSkanzlei, Reichs-rath, Reichsgericht, Ministerrath, Ministerium bes Jnnern — bieses unter Wiebereinstellung ber von Seite bes Ansschusses gestrichenen Summen fiir Stratzenbauten in ber Bukowina unb Dalmatien, — Lanbetzvertheibigungs-Ministerium unb ber Etal bes Finanzmiiiisteriums bis Kapitel „Salz" nach ben Ausschutzantragen genehmigt. Ljubissa interpelliert toegett Errichtnng ber griechisch-orientalischen Me-tropolie Czernowitz. Sebcnico, 11. Marz. Der hiesige Slaven-Nationalklub beschloh eine Vertrauensabresse an bie balmatinischen Reichsraths-Abgeorbneten fur ihre Hal-tung in ber Wahlreformfrage. Berlin, 11. Marz. Das Kronprinzenpaar ist eingetroffen unb rourbe feierlichst empfangen; ber Kronprinz sieht vortrefflich an«. — Das Herren-haus nahm nach fcchsftanbiger Debatte bie Aenbe-rung ber Verfasfungsartikel 15 unb 18 gemah ber Regieruiigsvorlage an. Madrid, 11. Marz. KammerprasibentMartos bemissionierte; bie Neuwahlen sinb auf ben 10. April, ber Zusammentrilt ber neuen Assembler auf ben 10. Mai festgesetzt. Telcgraphischer Coursbcrichl am 12. Marz. Papier-Rente 71.30. — Silber-Rente 73.75. — I860« StaalS-Anlchen 104.75 — Bankaclien 981. — Credit 339 25 — London 109.10. — Silber 108.15. — K. k. Mllnz-Dncatei-—.—. — 20-Franc-Ltiicke 8.73. lEpileptisclie Mriimpfc (Fall-1 lwiiollfi heilt briefllch der Specialarzt lur Epilcpsie I SUtlllJ I>r. O. *i.811lwcl», Berlin, Louisen-1 strasse 45. Augenblicklich liber tausend Patientcn in | Behandlung. (732 -40) Angelommene Fremde. Am 11. Marz. Hotel Elel’an*. Sbbl, Ksm., Miinchcn. — No-votni, k. k. Berpflegsver-waller, Finnic. - Rctz-mann, Rnbolsswcrth. — Kooaiic, Dechaitt, mtb Hočevar, Coopcratur, Tref-fen. — Gorjup, Driest. — Wander, Fabrikam, Schdn-linde. — Pollak, Dcchaut, Haselbach. Hotel Mtitfll Wien. Trinkl, Reinhardt, Hiib-schcr, Krailisheim, ft site.; Walk Herr, Friedmann, Ge-wirtz, Glaser, Wien. — Radanvvii, Esseg. — von Gotzlct, Privat, Hrastnig. — Frilsch, Trisail. — Pogaciiig, Zirkniz. — Nett, Stuttgart. — Fit. Urbančič, Hbflein. Karl nnb Ba-lentinDictschl.Frendenihal. Scsijja, Parma. — ©omi^fef, GeschKslsleitei-, Jelschane. — Debelak, Ge-' sch-istSleiter, St. Veit. — MoSkon, Reis., Jtalien. -Schmidt, Inspector, Wien Steiger wit Arlieitrrii fur tut Srumt * kohlenwerlk gesiicht. Fiir ein aiisgeschlossenes Braunkohleiiwcrk — Lignit -- von grotzer Machtigkeit, i» -scrbicn, wird fin tlich-tigcr Steiger mit etwa 5 bis 6 Berglcuten, roelche sich dnrchgehends ans Braunkohlenbaii verstehen mitsien, gesucht. Die Forderimg wird in Accord gegebeit unb das gcringste jiihrliche Fiirberqiianlnm betriigt 100.000 Atr. Antrage unb Ansragen molten gcfčiUigfl an bie Dampf-Miihle unb Spritfabrik von J. Wselieteeka in llelgrnd gerichtrt werden. ^124--3) Dank dem ausgezeichncten Mittel gege« Krampf- & Keuchhusten der Kinder bon Herrn Dr. Sedlitzky ,jun., Apolhckcr „jum Erzcugel Michael" (FllnshauS bei Wien, SechShanser Hauptstratze 16, niichst ber Gunipenborfertinie), ist unset seht frank gcweseneS, 2 Jahte altcs Kinb Emilie vollkommen von heftigem Krampfhusten in 14 Tagen befreit worden. W,t empfeljlcn dahet biefes SDfittcl bem Publicum oufs befie unb fageii Herrn Dr. Sedlitzky nochmals unferen mamiften Dank. Heinrich unb Emilie Meek, (91—5) Prog, Kleinseite. Dieses vorzilgliche, auch non arztlichen Autorita-ten unb Fachblattern ale bestwirkend avertannte SUitttel ist in sol gen be n Apothekcu echt zu habett: Wien, I. Tiichlaitbeu I. I Fiiiishaus, Schbnbrnniierstr. Weitz, zuni Mohteii, „ I. Tiichlauben.A.Moll, znm Storch, „ I. OpcrngasseDt.Kln-gcr, ziim heit. Geist, „ II. Praiersttatze Nr.40, ;nm guteu Hitten, „ HI. Honptftrasjc 60, R.Seipel, jum schwat-jeu Adler, „ IV. Favoritenstr. 11, St.ZikeS, Schutzrngel, „ V. Margarethfiijlr. 75 jut heit. Matgataiha. „ VII. Westbahustt. 19, inm weitzen Hirschen, „ IX. Wahtingetstt.76, jut heil. Anna, Fttnfhans.Sechshanscr Haupt-stratze 16 niichst ber Gnm-penborserlinie, 26, znt Maria vom Siege, pctnnlS, Kitchengasse bei H. Grilnner, Arad bei Prinnet, Graz bei Purgleithner, Krems bet Gbgl, Linz bei HosstSltct, Brag bei Fiitst, Temesvar bei Tedeschi Sohnc, Temesvar bei Pechet. Znaim bei Sedlat, Briinn bei Lnsat, Laibach bei Lassnik, Lemberg bei Beiser, Pest bei v. Totok, Steyr bei Brillinger, Wiener-Neustadt bei Koltscharsch. Pottendorf bet Dobler. Dutch bie Apotheke „junt Erzcugel Michael," Sechs-hanset Haiiptstrabc 16, stud feruer auch fvlgcnbc mediz. pharmaceut. Specialitaten echt zu bezichen: Antiliydiopischei Thee Wassersucht, Urinbeschwerden ic. sc. sanimt Gintcibung l Paket fl. 1.40 von Dt. Holzgiittnet gegen Clcht, tali liillllllKII'llt Bheuma, Oelenkachmerzen. Eme Soft6 sammt GebrauchSauweifuNg CO ft. K v« nil in ini Pllt segen Blahhalae nnb Kropfe eon 1V1 0|II11I11I“v1IIj Dr. Sedlitzky, von anSgezeichnetem Crfotgc. t Flacon 45 !r. Steiermiirkilche Srnf-lnbrik j El. 1. Mm in te I empfielltt Eraser jBttlf aus .l>cm Min, mi! fiathm a coma. fc/ Mo. Bopeircitf K2»>| Feine fraitioltfdje Scuffotten LL—t; Guten uieifjtu inti) rotljtn lUeittcfftg' E sowie fira echt steier. Sliuouil;, „2, | Dnuk von Jgn, v. Kleinmahr & Fed. Bamberg in Laibach. PreiScourant auf Perlangen. Perleger nnb fiir bit Aedaetion veraMworllich: Otto mat Bamberg.