Pr«*««erattm,s - Preise . Für Laibach: Ganzjährig . . 8 st. 40 kr. Halbjährig . . 4 . SV . «tnteljährig . 2 „ 10 » Monatlich ... — 70 „ Mit drr Post: Ganzjährig...........,2 fl. Halbjährig............... 6 , vierteljährig....... 3 Laibacher 8ür Zustellung mS HauS irrtelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. 4- Anonyme Mittheilungen werden nickt berücksichtigt; Manuskripte nickt zurückgelendrt. Ne»acti«» Bahnhofgaffe Nr. ISS. »r»edtli«us- L J»ier«e«-v«re»«: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. -lein» mayr L Fed. Bamberg ) Jnserttouspretser Für die einspaltige Petitzeitz L 4 kr, bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen bis S geile« SV kx. Bei grSßereu Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 213. Montag, 18. September 1876. — Morgen: Januarius. S. Jahrgang. Jmirmlsiimmen über Anastasius Grün. Die Presse in Oesterreich und Deutschland nahm infolge Ableben» unseres gefeierlen Landsmannes Anlaß, das unermüdlich thätige Wirken des hervorragenden österreichischen deutschen Dichters und gewiegten Staatsmannes in längeren Artikeln zu beleuchten. Wir heben aus denselben die bedeutendsten Stellen hervor: Deutsche Zeitung: Das ganze Leben des edlen Tvdten war dem Vaterlande gewidmet; er hat niemals gefehlt, wo es den Kampf galt um die frei. Heimchen Güter de- Volkes, um des Reiches Macht und Ehre, um dje Kulturaufgaben der deutschen Nation. Das liberale Bürgerthum werde vor allem fein Andenken treu bewahren, denn Anastasius Grün habe für seine Sache gestritten. Was Anastasius Grün geleistet, könne die Gegenwart kaum ermessen; Graf Anton Auersperg stand im Parlamente für Verfassung und Freiheit ein, er bekämpfte die Reac« ttonSgelüste der Feudalen und Klerikalen. Neue freie Presse: Das Hinscheiden des edlen Sängers und Vorkämpfers der Freiheit ist der schwerste und schmerzlichste Verlust, der da6 österreichische Volk treffen konnte. Der Gedanke, daß der liedersüße Mund, aus welchem so gediegene, gewich. tige und freisinnige Reden an unser Ohr drangen, für immer geschlossen sein soll, sei gar nicht zu fassen. Anastasius Grün bewahrte seine feste lieber« Zeugungstreue bis zur Todesstunde; sein Geist werde im deutschösterreichischen Volke fortlebei», denn das Beste, was er gewährt habe, sei rin Unvergängliche». Presse: Was der Dichter unter bedeutungsvoller MaSke sang, hat der Staatsmann mit offenem Bisir bekannt, durch jedes seiner Worte wehte der Hauch echten Freiheitssinnes; er war im Herr^nhause de» österreichischen Reichsrathe« jederzeit ein vollgilti-ger Repräsentant des echten Oesterreicherthums; das Andenken an diesen echten Volksfreund werde nie erlöschen. Dem adeligen Sänger, dem mustergilti> gen Patrioten ist ein feierliches Leichenbegängnis zu-theil geworden, wie ein solches nur wenige Sterbliche gefunden. Anastasius Grün war der glücklichste Freier der Freiheit, weil er bei allem Feuer zugleich der gesetzteste, der besonnenste trotz aller Ueberschwäng-lichkeit, der nüchternste inmitten der Liebestrunken-heit war; er sprach zum gesammten deutschen Volke, wie seit 600 Jahren kein Dichter österreichischen Stammes; er lernte Welt, Gesellschaft und Staats« gelriebt kennen, der Tod brach leider zu rasch, zu früh herein über fein ruhmvolles Leben. Neues Wiener Tagblattr Anastasius Grün harrte treu in seinem Freiheitsstreben aus, er trat für sein »ideales" Oesterreich mit starken Waffen, mit geistiger Gewalt ein, er hielt aufmerksame Wacht über sein Kleinod, die Freiheit. Die österreichische Idee in deutscher Fassung und mit edlerem ftreiheitsaccent zugleich hat niemand in der poetischen Sprache de» Gedichtes und auch der Par-lamentStribüne so vorgetragen, wie er. Das „ideale" Oesterreich ha', seinen Dichter, seinen Poesi?missionär verloren. Vorstadt-Zeitung: Nur seine hohe Geburt rettete ihn vor dem Schicksale mancher ändern, seine schönsten Jahre ob seines freiheitlichen Liedes im Exil verbringen zu müssen. Innsbrucker Tagblatt: Einer der besten. Männer unseres Vaterlandes, einer der edelsten und talentvollsten unserer Dichter und Politiker ist nicht mehr, alle wahrhaften Patrioten trauern um ihn; er war ein Leitstern in den Reihen unserer PairS, er war ein Feind des Concordates, welches er „da-geschriebene Canossa" nannte, « war ein Gegner des Föderalismus und der Reaction. Linzer Tagespost: In Graz ist am 12. d. das wärmste, das edelste Herz, das im weiten Oesterreich schlug, gebrochen, ein Volksmann, der reinste und beste, ist nicht mehr; obgleich ein „Hoch-geborner", blieb er der Freiheit treu, er war ein muthiger Sänger und Held zugleich, brach gegen Pfaffenränke und Volksverdummung die Lanze,' aus aristokratischer Wiege ist der erste Wegweiser der neuen, freiheitlichen Aera erstanden; er half die Märztage anbahnen, er war ein tadelloser, edler Ritter vom Geiste, kämpfte gegen klerikale Schergen und Finsterlinge; e« gibt keinen Patrioten in Oesterreich, der dem edlen Todten an Schwung der Ideale, an Selbstlosigkeit des Charakters, an Reinheit der Gesinnung und an Herzensgüte die Wette bieten konnte. Anastasius Grün war ein Mann, eine Zierde seines Standes und seines Volkes, eine Feuilleton. Zur ewigen Ruhe. Am 15. d. M., um 12,Uhr mittags, wurde, wie die grazer „Tagespost" berichtet, der prachtvolle Broncesarg, welcher die sterbliche Hülle des unsterb-^en deutsch-österreichischen Dichters Anastasius Grün, des gewiegten Staatsmannes Anton Auers-p"g, in sich aufnahm, geschlossen und die Kränze, "ber hundert an der Zahl, auf einen eigenen Blumenwagen gelegt. Die Riesenkränze der Gemeinde Graz und des ReichsratheS schmückten den Leichenwagen. Von dem letzteren liefen lange weiße Bandschleifen wit der Devise: „Die Abgeordneten dem edlen Patrioten." Die Enden dieser Schleifen wurden während des Leichenzuges von zwei Männern ge« tragen. Schyn um 2 Uhr umstanden dichte Menschengruppen das Palais Auersperg in Graz. Dieselben wurden allmälig von der Sicherheitswache in die Nebengassen gedrängt. Dann kamen die Feuerwehren angerückt, 200 Mann stark, bestehend aus der Lurnerseuerwehr, ans den Feuerwehren der Zuckerraffinerie, der Lettner'schen Surrogatfabrik, de« Stahlwerkes, der Reiningshauser, Puntigamer und Schrei« ner'schen Brauerei, aus Waltendorf, Gösting und Andritz. Die schmucken Feuerwehrmänner bildeten durch die Elisabethstraße bis weit in den Stadt« park Spalier. ^ . Um 3 Uhr begann sich der Zug in der bekannt gegebenen Weise zu entwickeln, nachdem die Leiche durch den Domherrn Dr. Worm eingesegnet worden und der akademische Gesangverein einen ergreifenden Trauerchoral gesungen hatte. Nach dem prachtvollen, sechsspännigen Galaleichenwagen trugen Hausoffiziere mehrere Kränze, dann kam der Priesterwagen, die Dienerschaft mit Kerzen und hieraus der Wagen der Frau Gräfin Marie Auersperg. Nun folgten die zahlreichen Deputationen; an der Spitze derselben Dr. Rechbauer mit Minister Unger, Hofrath Kallina, mehrere Herrenhausmitglieder, darunter Baron v. Kalchberg, Graf Meran und Graf Gleispach, die Reichsralhsabgeordneten Dr. Sturm, Dr. Heilsberg, Graf Hohenwart, Dr. Duchalsch, Dr. Portugall, Baron Zschock, der Landeshauptmann Dr. Moriz v. Kaiserfeld mit den meisten Landesausschußmitgliedern, Dr. Lustkandel vom niederösterreichischen Landesausschusse, der ge-sammte Gemeinderath und Stadtrath unter der Füh-rung des Herrn Bürgermeisters Dr. Kienzl, die Deputationen aus Wien, Linz, Prag, Marburg, Laibach, Knittelfeld rc. Die Vereine in der schon angegebenen Ordnung und als Schluß eine endlose Wagenreihe. Der Zug hatte, mitten durch die Stadt gehend, schon über die Hälfte des Weges zurückgelegt, als der letzte Wagen vom Trauerhause absuhr. Die Straßen waren sämmtlich zahlreich beflaggt, viele Balcone und Finster schwarz behängt. Die Theilnahme an dem Leichenzuge war von-seite der Bevölkerung eine sehr rege. Die Straßen» durch welche sich der Zug bewegte, waren zu beiden Seiten von dichten Menschenreihen eingesäumt. Neben dem Auersperg-Brunnen wallte auf einem mächti-gen Maste eins riesige Trauerflagge. In der Herrengasse und Murgafse blieben nur wenige Häuser ohne ein Trauerzeichen und sämmtliche Verkaufs-läde» waren geschlossen. Als der Zug zur Kettenbrücke kam, warfen die Studenten, welche den Leichenwagen und die Spitze des Zuges in ihr Spalier faßten, ihre Pechfackeln in die Fluten. Es geschah dies, um eine Entzündung der hölzernen Brückendecke zu verhüten und wurde der Rest des Weges ohne Fackeln zurückgelegt. Die Annenstraße bot mit der langen Zeile umflorter, fahl schimmernder Gaslichter und der endlosen Flaggenreihe einen imposanten Anblick. Leuchte Oesterreichs, ein mit eben so viel Geist als Unerschrockenheit aus gestatteter Kämpfer für Freiheit und Aufklärung, wie wir einen besseren nicht wieder, khen werden! Grazer Tagespost: Das ganze gebildete Volk trauert um diesen Mann, dem es beschieden war, bei aller Größe seines Geistes, b-t aller Erhabenheit seiner Leistungen sich das rechte Menschengemüth, warmen Sinn für seine Mitbürger, zu erhalten. Laibacher Zeitung: Einer der edelsten Patrioten Oesterreich«, gefeiert als Staatsmann, lorbeergekrönt als Dichter, geliebt und geachtet als Privatmann, kurz ein Mann, wie es deren wenige gibt, ist seinem Vaterlande, seiner Familie, seinen Der-ehrern und Freunden entrissen worden. Der Schmerz über dessen Verlust wird in ganz Oesterreich, vor allem in Deutsch-Oesterreich allgemein, lebhaft und tiefgefühlt sein. Deutsch-Oesterreich verlor den ideal-sten, überzeugungStreuesten Verfechter geistiger und politischer Freiheit und insbesondere das Land Krain den besten, edelsten seiner Söhne! Norddeutsche Zeitung: Ganz Deutschland steht an der Bahre des Mannes, in welchem Oester-reich einen seiner besten und edelsten Bürzer ver- loren hat. ^ ^ Post: Anastasias Grün war Oesterreichs edelster Sohn. Volkszeitung: Bei Auersperg war kein Unterschied zwischen dem Dichter und Grafen, dessen Patriotismus stand in beiden Gestalten auf gleicher Höhe der Begeisterung; der Dichter wirkte zum Sturze des Systems Metternich, der Graf zum Aus. bau der liberalen Institutionen in Oesterreich mit. Au den Friedensverhandlungen. Die FriedenSbedingungen, welche die Türkei den Vertretern der Großmächte mitgetheilt hat, lauten, wie folgt: „1. Die mit der serbischen Fürstenwürde be. kleidete Person wird sich in die Hauptstadt zu begeben haben, um dem Sultan ihre Huldigung darzu. bringen. 2. Die vier Festungen, deren Obhut dem Fürsten von Serbien durch den Ferman von 1283 anvertraut war und deren Besitz der kaiserlichen Regierung ab rmtitzuo geblieben ist, werden besetzt werden, wie in der Vergangenheit, und man wird sich in diesem Punkte genau nach den Bestimmungen des Protokolls vom 8. September 1862 benehmen. 3. Die Milizen werden abgeschafft. Die Stärke der zur Aufrechthaltung der Ordnung im Innern de» Fürstenthums nothwendigen Militärmacht wird 10,000 Mann mit zwei Batterien nicht übersteigen. 4. Den Bestimmungen des Fermans von 1249 gemäß wird Serbien gehalten sein, dir Einwohner aus den Nachbarprovinze», welche dahin auswandern sollten, in ihre Heimat zurückzusenden und mit Ausnahme der ab Lntiyuo in Serbien bestandenen Festungen werden alle später errichteten Festungen votlständig demoliert werden müssen. 5. Wenn Serbien nicht imstande ist, die Kriegs-entschädigung, deren Betrag festgestellt werden wird, zu bezahlen, so wird der gegenwärtige Tribut um die Zinsen des die Kriegsentschädigung repräsentieren, den Betrages erhöht werden. 6. Die ottomanische Regierung wird daS Recht haben, die Eisenbahnlinie, welche Belgrad mit der nach Nisch führenden Bahn verbinde» soll» bauen und durch ihre Agenten oder eine ottomanische Ge-sellschast ihrer Wahl betreiben zu lassen." Die „Wiener Abendpost" bemerkt zu diesen Punctationen: „Die von den europäischen Mächten eingeleitete FriedenSaction hat damit die erste con-crete Grundlage gewonnen. Es ist offenbar ein erster Vorschlag, mit dem man es zu thun hat, und daß derselbe nicht schlechthin angenommen werden wird, daß also dem mäßigenden und berichtigenden Ein-flusse der Eabinette noch weite Gebiete erschlossen bleiben werden, ist kaum zu bezweifeln. Zum min. besten wird man vorweg bemerken dürfen, daß die Formulierung der Pforte eine sehr unvo-,ständige ist. Allem Ermessen nach werden auch die Bürg, schäften, welche die Pforte bezüglich der Verbesserung des Loses der christlichen Bevölkerung in den insur-gierten Provinzen, also bezüglich der Durchführung der Reformnote vom 30. Dezember zu geben haben wird, eine Stelle, wenn nicht in dem FriedenSinstru-mente selbst, so doch in den FriedenSverhandlungen einnehmen müssen." Politische Rundschau. Laibach, 18. September. Inland. Sämmtliche pester Blätter beschäftigen sich mit dem Vorwurfe der wiener Presse, daß Ungarn die AusgleichSfragr verschleppen wolle. Der „Pester Lloyd" erklärt, er könne auf Grund der besten Informationen die Beruhigung gewähren, daß die ganze Märe von der Verschlep-pung und dem Provisorium völlig aus der Luft gegriffen sei. Thatsache sei es, dag die ungarische Regierung nichts gethan habe, was eine Verzögerung zur Folge haben könnte, und nichts unterlassen habe, was zur Beschleunigung des Prozesses erforderlich war. Thatsache sei es ferner, daß die Verein, barungen bezüglich des wirthfchaftlichen Ausgleiches beiden Parlamenten sofort oder doch bald nach deren Zusammentreten vorgelegt «erden sollen. Der gegenwärtige Stand der Ausgleichsfrage sei der fol. gende: Nach den principiellen Feststellungen über das Zoll- und Handelsbündnis, die Steuer>Restitu-tionen und die Bankfrage blieben die Einzelheiten aller dieser Fragen weiteren Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen Vorbehalten. Diese Ver« Handlungen wurden im Juni in Angriff genommen, und manche wesentliche Differenzen bezüglich der Details sind theils im schriftlichen Wege, theils durch persönlichen Verkehr zwischen den betreffenden Mi. nistern erledigt worden, andere aber mehr oder weniger untergeordnete Abweichungen, namentlich betreffs des Zolltarife«, blieben unausgeglichen und wurden zum Gegenstände weiterer schriftlicher Verhandlung gemacht. Dir Sommerferien und die Verhandlungen mit den auswärtigen Regierungen haben die Beendigung der Verhandlungen verzögert. Bis zum Zusammentritt der Parlamente sei jedoch reichlich Zeit, die Angelegenheit auszutragen. Vorgestern fand in Budapest ein Ministerrath unter Vorsitz des Kaisers statt. Wie die „TageSpreffe" erfährt, würde es Hauptaufgabe der beiderseitigen Minister bei ihrer nächsten Zusammenkunft fein, den parlamentarischen woäu8 provöäsväi festzustellen, da man die gleichlautenden HandelS-und Zoll Verträge den beiden Parlamenten auch gleichzeitig vorzulegen wünscht. Im kroatischen Landtage wurde am 15. d. die Special Debatte, betrrffrnd das Straßennetz, beendet. Ausland. Wie die „National-Zeitung" meldet, veranlaßte die Intoleranz Spaniens gegen die Protestanten die lebhaftesten schriftlichen Eommunicationen zwischen der deutschen und englischen Regierung. Es soll im Werke sein, eine Vorstellung an die spanische Regierung zu richten um dieselbe zu einem ihren Verpflichtungen entsprechenden Verfahren aufzufordern. Duc DöcazrS gab in der am 14. d. ia Paris stattgefundenen Ministerrathsfitzung beruhigende Aufklärungen über den Stand der Dinge in der orientalischen Angelegenheit. Die Nachricht der pariser „France" über ein angebliches Schutz- und Trutzbüodnis zwischen Rußland und Deutschland wird von bestunterrichteter Seite als eine müssige Erfindung bezeichnet. Am 16. d. schloß in Haag der Minister des Innern die Session der G ener alstaaten mit einer Rede, in welcher er neue Vorschläge im Interesse der Landesvertheidigung ankündigte und die Hoffnung ausdrückte, daß eine Uebereinstimmung über dieselben erzielt werden wird. Vor dem Bahnhose hatte die Gemeinde auf Masten zwei große Trauerflaggen aufziehen lassen, durch welche sich der Zug zur Einsegnungshalle im Bahnhofgebäude bewegte. Alle Gaslichter am Bahn-Hofe brannten und ein großer Raum war zum Be-Hufe der Eeremonie schwarz drapiert und mit gro-ßen Oleandern geziert. Während Her Einsegnung «ahmen die Witwe und der Sohn des großen Todten auf den zwei bereitstehenden Fauteuils Platz. Der Männergesangverein trug hier einen Trauerchor von Lindpaintner vor. Damit war die würdige Leichenfeier in unserer Stadt beendet. Den Beamten de« SicherheitSbureauS, der EicherheitSwache und den unter dem Lvmmando de» Herrn Rudolf Harter ausgerückten Feuerwehren muß für die umsichtige und tactvolle Aufrechthal-tung der Ordnung volle Anerkennung gezollt wer-den. — Während der ganzen Dauer der Feier hin-gen schwere Wolken am Himmel; doch erst nachdem der Zug den Bahnhof erreicht hatte, begann es in Strömen zu gießen. Da» Leichenbegängnis de» vrrrwigten Dichters, so großartig sich dasselbe auch in Graz, «ach allen Berichten von dort, gestaltet hat, erhielt durch die Ausführung de» letzten Willen» de» verstorbenen Dichters, d. H. durch die Uebertragung der Leichenfeier in eine« stillen Dorffriedhof, eine dichterische Weihe. Der Sarg mit der sterblichen Hülle des,Un-sterblichen kam schon SamStag, den 15. d. M., in Gurkfeld an, wo ihr das uniformierte Bürgercorps bis zum Beginne des Begräbnisses die Ehrenwache hielte SamStag den 15., um halb 4 Uhr nachmit-tags, nachdem der Zug von Steinbrück zahlreiche Trauergäste, darunter Frau Gräfin Marie Auers-perg und der junge Graf Theodor, der Sohn des Verstorbenen, gebracht hatte, begann sich der Leichen-zug zu formieren. Voran schritt rin Knabe mit dem Kreuze, diesem folgten die Patres Kapuziner von Gurkfeld, dann schlossen sich die beiden Fahnen der philharmonischen Gesellschaft und des laibacher Turn-Vereines mit den Fahnendeputationen an, diesen folgte daS uniformierte Bürgercorps von Gurkfeld, das unter dem Commando des Herrn Hauptmannes Fridolin v. Franken auSrückte, mit der Corpsfahne, dann die Schuljugend von Gurkfeld und hinten schritt die hochwürdige Geistlichkeit von Haselbach und Gurkfeld. Nun kam der Sarg auf einem Wagen der grazer Entreprise, überdeckt mit zahllosen und prachtvollen Kränzen und prächtigen Bändern und Schleifen. Vom Kranze der ReichSrathSabgeordneten, der die oberste Spitze des Wagens krönte, wallten zwei riesige Bänder nieder, deren Enden von zwei Dienern der Entreprise getragen wurden. Der Sarg selbst war durch zahllose Kränze ganz verdeckt. Am Bahnhofe legte die philharmonische Gesellschaft in Laibach einen prachtvollen Kranz auf den Sarg des jüngsten Ehrenmitgliedes nieder, ebenso wurden Kränze von der Stadtgemeinde Gurkfeld und dem constitu-tionellen Vereine in Laibach gewidmet. Die Stadt-gemeinde und der Turnverein von Laibach hatten ihre Kränze bereits zur Leichenfeier nach Graz gesendet, und prangten dieselben am reichgeschmückten Trauerwagen. Neben dem Sarge schritten Diener der Entreprise und ein Spalier des Bürgercorps. Hinter dem Sarge fuhr Ihre Excellenz die Witwe Gräfin Auersperg mit ihrem Sohne Theodor. Nun folgten die Trauergäste in einer langen Reihe von mehr als 40 Wagen. Wir bemerkten unter den Trauernden viele Mitglieder und Verwandte der verschiedenen AuerSperg'schen Linien, Se. Excellenz den Herrn Grafen Josef Auersperg, Leo Auersperg» den Grafen Gustav Auersperg, den Grafen Friedrich AttemS, Se. Excellenz den Herrn Statthalter von Steiermark, Guido Baron Kübeck, den k. k. Regie-rungSrath Graf EhorinSky, den Baron Otto von Apfaltrern. Ferners sahen wir unter der zahlreichen Begleitung der Leiche den Hofrath Ritter v. Roth Vom Kriegsschauplätze. Am 13. d. griffen 1500 Montenegriner die türkischen Freiwilligen, unter welchen sich 800 aus Konstantinopel befanden, die mit der Bewachung von Piola (Picla?) bei Pruda in Albanien betraut waren, an. Sie wurden jedoch zurückgeschlagen und in die Flucht getrieben, wobei sie große Verluste erlitten, trotzdem ihnen sechs andere mon-tenegrinische Detachemenis zuhilfe gekommen waren. Die türkischen Freiwilligen benahmen sich sehr tapfer. Die Türken haben bei Zwornik dieDrina überschritten und wenden sich entlang des Flusses «ach der Save. Die serbische Armee unter dem Commando AlimpiL, deren Gros schon seit mehreren Tagen zur Verstärkung der Armee Tschernajeffs nach Alexinac abmarschiert ist, hat sich demzufolge aus Bosnien über die Drina bei Bjelina und Rata zurückgezogen und die Verschanzungen verlassen. Der Bormarsch der Türken gegen Schabac steht bevor. Sultan Abdul Hamid hat am 15. d. eine Revue über jene Truppen der Garnison von Konstantinoprl abgehalten, welche von dem Kriegs-Minister zur Verstärkung der Operationsarmee auf den Kriegsschauplatz abgesendet werden. Die türkische Regierung hat KennlniS davon erhalten, das vonseiten Rußlands Unterhandlungen mit der rumänischen Regierung bezüglich des Durchzuges russischer Truppen angeknüpft Wurden. Die Stimmung in Konstantinopel ist eine sehr kriegerische. Zur Tagesgerichte. ^ Alp,nverein. Bon der Generaladjutantur deS Kaisers Franz Josef ist aus die Loyalitätskundgebung der Generalversammlung deS deutschen und österreichischen Alpen-vereinS in Bozen folgendes Antwortstelegramm an den Präsidenten Dr. Petersen eingelansen-. „Sr. Majestät nah-men mit Befriedigung die zufällig verspätet hier eingelangte Kundgebung loyaler Besinnung der Generalversammlung des Vereins vom S. d. M. entgegen und geruhen derselben hiesiir huldreichst allerhöchstdeffen Dank auszusprechen." — Neues Berggesetz. Das österr. Ackerbau-Ministerium hat den Termin zur Abgabe der Gutachten über den Referentenentwurf eine- neuen Berggesetzes durch Erlaß vom 26. August d. I. verlängert und find infolge dessen die Bergämter verständigt worden, den Zeitpunkt der Ab--abe der Wohlmeinungen entsprechend hinauszuschieben. Hiedurch ist -je Möglichkeit einer gründlichen Berathung des Entwurfes gewonnen, sowie eS auch nunmehr durchführbar erscheint, den Specialberathungen der einzelnen Vereine eine Gesammtberathung aller bei dem neuen Gesetze Interessierten in Wien folgen zu lassen. als Vertreter des Herrn ^a-ideSpräftdenten von Krain, der durch die am selben Tage stattgefundene Durchreise Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth durch Laibach daselbst zurückgehalten war, den Landeshauptmann von Krain, Ritter v. Kaltenegger, mit den Landtagsabgeordneten Deschmann, Dr. v. Schrey und Ritter v. Gariboldi, den Bürgermeister von Laibach, Laschan, tnit den Herren Gemeinderäthen Ar. Suppantschitsch, Leopold Bürger, Dr. Pfeffer«, Keesbacher, Ferdinand Mahr, Handelskammer-Aasldenten Dreo, die Reichsrath» - Abgeordneten Supp»», Hokvar, Dr. Razlag, Pfeiffer, letzterer Meich Bürgermeister von Gurkfeld, den Herrn Baron u>«chael Zois, den AmtSdirector der laibacher Spar-Me, Janeschitz, den Bezirkshauptmann Schönwetter sämmtlichen Beamten, den Hauptmann des «urgercorps von Landstraß, die Vorstände der Ver-,^^harmonische Gesellschaft, Turnverein, con-Mtutioneller Verein in Laibach und noch eine große von Trauergästen aus Nah und Fern. Eine " °°se,hbare Volksmenge begleitete den Wagenzug und bildete Spalier. iik. , * -Zug bewegte sich vom Bahnhofe in Videm 2-kr die Savebrücke nach Gurkfeld, welches viele ^rauerflaggen aufgehißt hatte, und von dort nach vaselbach, dessen Friedhof die Menschenmenge nicht — Die ReichSrath-wahl im ersten Wahlkörper alS Ersatz für Porenta in Triest findet am 30. September statt. Es constituierte sich ein liberales verfaffungStreue-Wahlcomitt, welches aus den angesehensten Persönlichkeiten besteht. — Denkmal für Dr. Herbst. Die Prager „Deutsche VolkSzeitung" schreibt: „ES hat sich ein Lomitt behnss Gründung eines Denksteines aus Anlaß der von Herrn Dr. Ed. Herbst vor zwei Jahren vorgenommenen Reise durch den Böhmerwald gebildet. DaS im nächsten Sommer zu errichtende Monument besteht aus einem schon vorhandenen pyramidalen Granitblock; der Unterbau aber wird aus Quadersteinen zusammengestellt. Jeder Theilneh-mer spendet im Laufe des Winters einen solchen Stein entweder io usturL oder er läßt denselben beim engern Exe-cutivcomitL anfertigen. In den Stein wird der Name deS Spenders eingraviert. Auch Denkreime find zulässig. Diese Steine sollen ein Symbol sein deS festen, brüderlichen Zusammenhaltens der verfassungstreuen Deutschen im Böhmer-walde, sowie des Vertrauens und der Dankbarkeit des Volkes sür die treuen Verfechter seiner Interessen. Der für jeden Stein zu leistende geringe Betrag wird seinerzeit bekanntgegeben. Zu Beginn Oktobers ist zu Äutwasser eine Plenarversammlung aller Theilnehmer. — AuS dem cillierSchwurgerichtssaale. Mark o und Wiesthaler, die Mörder einer Kellnerin am See nächst Marburg, wurden von den Geschwornen einstimmig sür schuldig erkannt und vom Gerichtshöfe zum Tode verurtheilt. — Klerikaler Galgenhumor. In München tagt gegenwärtig die Generalversammlung der Katholiken-vereine Deutschlands. Graf Arco-Zinneberg erössnete, wie dLs „Jnnsbr. Tagbl." berichtet, die erste Sitzung mit einem schmerzlichen Rückblick aus die Entwicklung, die Münchens Bürgerschaft seit dem Jahre 186S, wo das letztem»! die deutschen Katholiken dort tagten, genommen. Damals war das osstcielle München in Feppracht und Unisorm, heute scheine ihm der Tag der Verhandlungen nicht so sehr ein Freudenfest als vielmehr ein Schlachttag. Es ist Humor in dem Vergleich, und sei es auch bloßer Galgenhumor; richtiger dürste übrigens die Bezeichnung „Schelttag" sein, denn aus diesen katholischen Generalversammlungen ist, wie eine alte Ersahrung lehrt, des Schimpfen« kein Ende. Klassisch war die Rede eines Pfarrer Wols aus der Umgegend von Frankfurt. Der Main, die Isar und die Donau seien kalte Ströme, der Rhein sei warm, weil sein Wein warm mache; daher seien die rheinischen Katholiken so warme Katholiken. Schade, daß der gute Mann nicht auch auS wenigstens ebenso naheliegenden Gründen die rothen Nasen selig prieS. Lokal- uno Proviuzial-Angelegeuheiteu. — (Ihre Majestät die Kaiserin) traf am 16. d., um 7 Uhr 43 Minuten abends, in Laibach ein, nahm im äußerst geschmackvoll dekorierten Wartsalon daS Souper fasten konnte. In der Kirche fand die Einsegnung der Leiche statt, welche sodann in eine Gruft in einer kleinen an die Kirche angebauten Kapelle niedergesenkt wurde; es war ein erschütternder Moment, als dir Witwe und der Sohn unseres verehrten Dichters zum letzteumale den Sarg küßten, kein »uge blieb trocken, daS Zeuge dieses so wohlberech-tigten, unnennbaren Schmerzausbruches war. Während der ganzen würdevollen Feier leuchtete die Sonne vom klaren Himmel nieder, doch als der theure Todte der Erde wiedergegeben war, um-zog sich der Himmel und der Regen schauerte in schweren Tropfen nieder» da flammte plötzlich am Himmel ein herrlicher Regenbogen in prächtig schillernden Farben auf, eine Wunderbrücke für den entflohenen Geist des Heimgegangenen Dichters nach den Sphären der Unsterblichkeit; für uns Zurück-gebliebene ein leuchtender Hoffnungsstrahl, daß des Dichters Wort, seine prophetischen Rufe, mit denen er uns einst in trüber Nacht die Morgenröthe der Freiheit verkündete, zur Wahrheit werden und ebenso leuchtend über Oesterreich strahlen werden, wie jenes herrliche Farbenzeichen am Himmel, mit dem die Natur den Augenblick des VerstnkenS des Dichters in die Erde verschönte. ein und setzte nach halbstündigem Ausenthalte die Reise nach Budapest fort. Die Kaiserin trug einen braunen Reiseüber» wurf, dankte den am Perron des hiesigen SüdbahnhofeS sich zahlreich Eingesundenen, und vollzog die Reise von Mira-mare bis Budapest in 16 Stunden. Osficieller Empfang und Vorstellungen der LandeSwürdenträger fanden hier nicht patt. Im «aisersalon war für S, im 2. Salon sür 10 und im 3. Salon für 20 Personen gedeckt. — (Personalnachricht.) Der FinanzprocuraturS-adjunct Dr. Raiii wurde zum Secretär dieser Behörde ernannt. : ' i — (DieLasino-Restauration) war vorgestern und gestern der Lentralpunlt des geselligen Vergnügens, im GlaSsalon und in den Speisezimmern sanden sich namentlich ans Militärkreisen viele Gäste ein, welche den vorzüglichen Leistungen der Militärmusikkapelle reichen Beifall spendeten. — (Fahnenweihe.) Der erste krainische MilitLr-Veteranen-Berein in Domjale nächst Stein erhielt die kaiserliche Bewilligung, in seiner Vereinsfahne den österreichischen Reichsadler sühren zu dürfen. Die feierliche Fahnenweihe wird nach Rückkunft des Vereins-Ehrenpräsidenten, Herrn Bürgermeister Kecel, welcher eine Reise in die Schweiz unternommen hat, am 22. Oktober l.J. im freund-lichen Orte Mannsburg nächst Domjale stattfinden. — (Bank „Slovenij a.") Ueber die zwischen der Bank „Slovenija" und der Versicherungsanstalt »Donauwegen Uebernahme der Geschäfte deS erstgenannten Institute« vonseite deS letztgenannten erfährt die „Triester Ztg.": Die Bedingungen, welche die „Donau" der „Slovenija* bei Uebernahme der ganzen Verficherung in Leben und in Feuer stellt, find weitaus günstiger, als die der Bersicherungsbank „Slavia", doch werden auch bei dieser Fusion die 15per». Nachzahlungen der Actionäre alS Garantie verlangt werden. Wie man hört, geht eS mit den Nachzahlungen sehr spärlich» da sich die überwiegend große Mehrzahl der Actionäre weigert, nachzuzahlen, wenige von denselben aber executions-sähig sind. Noch im Laufe dieser Woche werden mehrere Vertreter der „Donau" in Laibach einlangen, um daS FusionS-geschäst definitiv abzuschließen. — (Die „Lri-Lri".Epidemie) ist nun auch in Laibach ausgebrochen. Sämmtliche Plätze, Straßen und Gaffen Laibachs können hierüber Zeugenschaft abgeben. — (U n g l ü ck s fa l l.) In der Nacht zum 11. d. wurde auf der Südbahnstrecke außerhalb der Station Leibniz der furchtbar verstümmelte Leichnam eine- Bahnwächter» ausgefunden, welcher vom Eilpostzuge überführt worden sein dürste. — (AuS dem Amtsblatte.) Kundmachungen betreffend: 1. die Abhaltung der Staatsprüfung für selbst, ständige Forstwirthe und für den niederen Forstschutz- und Hilfsdienst; 2. die Bestellung deS Vorsitzes bei der fünften Schwurgerichtssitzung in Laibach (Vorsitzender: LandeSge» richtS-Präfident Gertscher, dessen Stellvertreter: OLGA. Kapretz und LS«. Dr. Leitmaier); 3 die Ausnahme eines Diurnisten beim Bezirksgerichte in Loitsch; 4. die Anlegung neuer Grundbücher für die Gemeinden Wippach, Oberfeld, Sanabor, AdelSberg und Moste; S. die Besetzung einer provisorischen RegierungSsecretärsstelle in Krain; 6. die ge» richtlichen Bestätigungen der Beschlagnahmen der Nummer 108 deS „Slovenec", der Nummer 205 deS „Laib. Tagblatt" der Nummer 205 deS „Slov. Narod", der Nummer 105 de« „Slovenec"; 7. die Abhaltung der LehrbesähigungS-PrU» sungen sür allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Krain; 8. die Lieferung von Werkhölzer» für daS Seearsenal in Pola; S. die Vorführung der Pferde vor die Classification«, commission; 10. die Ausschreibung einer LandeSsonds-umlage in Krain pro 1877 mit 20°/, zu den direkte« Steuern und mit 20°/» zur Verzehrungssteuer vom Weine. Wein- und Obstmost und vom Fleische. — (Auerspergstraße in Graz.) Wie die grazer „Tagespost" erfährt, wird in Graz der Gedanke angeregt, dem verstorbenen Dichter Grafen Anton Auersperg ein äußeres Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit dadurch zu widmen, daß eine Straße nach ihm benannt werde. Dieser Gedanke findet in dem Vorschläge Ausdruck, aus den parcellierten Stadtpfarrgründen jene projektierte Straße, welche parallel mit der neuen Lusthausgaffe die Leonhardgaffe und Elisabethstraße mit der Schubertgaffe verbinden wird — AuerSpergstraße zu nennen. Bon anderer Seite wird vorgeschlagen, dem Platze vor der Stelle, an der einst das eiserne Thor gestanden und der in ebensa obent»«rltch«r al» grammatikalisch unrichtig« Wrisr ,eise» «r Thorplatz genannt wird, de» Namen .«uertpergplatz" ,» grdriu — <»»f Uitrrrperg'» Grab) legte Otto Prechtler eine poetische Blume: »Ich Hütte lieber geschwiegen Im stillen, heiligen Schmer, ; — Die große« Tobten besiegen Des Dichter- lebendige- Herzl Ein Wort drängt sich in die Feder — Wie saß' ich's — wie form' ich'S nur gleich? — Kühlte, wie Anersperg, jeder: W«r' Oest'reich d,S glücklichste Reich!" (Lon der Südbahn.) von Pari« auS wird gemeldet, daß dir Südbahngesellschaft den Bestrebungen de» Herrn «milhau, die italienischen Staatöbahnlinien pachtweise -u übernehmen, fern stche. — (DaS landschaftliche Theater) wurde am 16. d. mit einer vom Theater-Kapellmeister Herrn E. Sron es componierten, geräuschvollen und vom neuen MufikvereiliS.Orchester recht effectvoll ausgeführten Fest-onvertmce erSffnet. Dir uns vorgesührte Novität „Der Beilchenfresser", von W. v. Moser, errang aus unserer Bühne nicht jenen glänzenden Erfolg, den Publikum und Lheaterdireetio« hofften. Der erste Act verlies sehr stau, der zweite etwaS lebendiger, im dritten gestaltete sich die Stimmung zu einer animierten und hielt dieselbe bis zum Schlüsse an. DaS Sujet dieser Novität bringt nichts ««»es, nichts Außerordentliches: einen in jede Schürze ver. liebten und unzählige BlumenbouquetS spendenden Sohn deS «riegSgottes; einen linkischen, schüchternen Sohn der Hemis; «ine junge, galante Witwe, welche ihre Vietze neuerlich nach einem Manne auswirft und ein munteres, naives, lebenslustiges Backfischlein, welches sich mit der ihr zu Flitzen gelegten Schüchternheit, die ein heißsühlend Herz birgt, zufriedenstellt. Der Held des ersten Abends war Herr Direktor Fritzsche; sein „Referendarins Feld" muß als eine eminente Leistung, gesüßt auf vollem Rollenver-fiSndn'iS, mit wohlklingender Stimme und vollkommen entsprechender Mimik durchgeführt, bezeichnet werden. Die wiederholt erfolgten Hervoruse kann Herr Dir. Fritzsche mit voller Berechtigung auf seine Rechnung schreiben. Herr Al bin (von Berndt) sprach zu schnell, blieb in den ersten zwei Acten stellenweise unverständlich, bewegte sich zu steif, Uttd es schien, als ob das „Veilchenfressen," seiner Natur nicht zusagen wollte. Fräulein Pischek (von Wildenheim) ist eine angenehme, elegante Bühnenerscheinung, spielt mit ANstand und wir hoffen, daß in -den nächsten Abenden die Stimme Irästiger heraustreten wird. Fräulein Arens-d d r f (Valekca) trägt munteres Wesen zur Schau; Herr Strvhl gab in echter Soldatenmanier den alten „Oberst v. Rembach; Herr Zwerenz entfaltete als „Peter" seine Uns bereits bekannte komische Kraft. An Frau Strvhls Sprache wird sich das Publikum gewöhnen müssen; die Ausführung ihrer Rolle „Frau v. Berndt" war eine recht lebendige. Der gestrige Abend, an welchem uns wieder eine No« vität geboten wurde, die einige recht gute Seenen enthält, namentlich im vierten Bilde, welches Frau Zwer«nz (Fanny) vorzüglich darstellte, gab dem Ehepaar Herrn und Frau Zwerenz Gelegenheit, ihr Fach, Komik vom Scheitel bis zur Fußsohle, vor uns loszulegen. Das Haus amüsierte sich in der Berg'schen Poffe „Die resolute Person", vortrefflich. Herr Zwerenz (Göbl) und Frau Zwerenz (dessen Gattin Fanny) entfalteten in Prosa und Gesang ihren reichen Fond, um ein lachlustiges Publikum znsriedenzustellen. Beide wurden mit wohlverdienten stürmischen Beifalls-bezeugungen ausgezeichnet; so auch Herr Laska (Klaps), welchem besonders guter Humor, leichte Bewegung und Feuer eigen ist. Die Erfolge der beiden ersten Theaterabende berechtigen immerhin zu der Annahme, daß wir einer recht angenehmen Saison entgegengehen.______________________________ U»gek««ei»e Fremde am 18. September. Hotel Lt«»t Wie». Birti, Ritter deS Franz JosesS-OrdenS, und Trighisst, Direcwr, Triest. — Sapstein, Kaufmann, Siofok. — v. Langer, Gutsbesitzers-Gattin, Poganitz. — Peterjik, StationSkbrs. und Glaßner, verkehrSassiftent, Sagor. — Krau Siggon, Private, und Frau Oliv», Börz. — Ditter, Ksm., Wien. — Pirker, Bergingenieur, Trifail. — Kohn, Linz. Hotel Elefant. Berkow, mit Tochter, München. — Adele Ruchßaui, mit Tochter; Pitterl, Telegraphenassiftent; San-dernall, Professor, und Maria Perpich, Triest. — Kol-ban, Unterkraiu. — DuZek, Tormons. — Laurik, Neu-dorf. — Kankowsky, Lilli. — M. Jerei fammt Tochter, NeuhauS. — Dr. Jenko und v. Taffer, Jdria. — Lo-lean, Pianu. — Hillugraud und Demar, Llagenfurt. Lajalio de Fondocu, Montalier. — Gröbl, Stadtrath, mit Tochter, Graz. Hotel Europa. Baron WolkenSberg, k. k. Oberst, und Rupart, k. k. Qberlieut., Marburg. — Romano mit Familie; Mad. Belasti, und Mad. Albertini, Triest. Mohre«. Eermak, Tiruau. — Zensler, Private, Rom. — Gebrüder Taquino, und Lorach, Frankreich. — Selak, Hdlsm., Steiermark. — Gansler, Reis., Neusatz. — Steinscherer, Tonkünstler, Graz. — Trigyeffi, Kaufmann, Triest. vaierischer Hof. Adamii und Salvador, Triest. Verstorbene. Den 16. September. Felix Velkaverh, Arbeiterskind, 9 M., Stadt Nr 132, Scharlach. — Franziska Re-bol, Arbeiterskind, 9 M , Kapuzinervorstadt Nr. 73, Darm-katarrh. Witterung. Laibach, 18 September. Schöner Morgen, dann zunehmende Bewölkung, abwechselnd Sonnenschein, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 14 8'», nachmittags 8 Uhr -j- 19 7° 6. (1875 17 9°, 1874 -s- 216° 6.) Barometer im Fallen, . DaS vorgestrige Tagesmittcl der Wärme . , -I,. ^ ö'strixe -s- 15.i« beziehungsweise um 0.3" unter, 1.3° über dem Normale. / LebenSmittel-Preise in Laibach am 16. September. Weizen 8 fl. 4b tr., Korn 6 fl. 50 kr., Gerste 4 fl. 55 kr., Hafer A fl. 25 kr., Buchweizen 6 fl. — tr., Hirse 4 fl. 56 kr., Kukurutz 5 fl. 60 kr. Pr. Hektoliter; Erdapfel 3 fl. 35 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 93 kr., Schweinsett 82 kr., Speck, frischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 85 kr. per Kilogramm; Eier 2>/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 50 tr., Kalbfleisch 48 kr., Schweinfleisch 56 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 62 kr,, Stroh 8 fl. 15 kr. per lOO Kilogramm; haries Holz 8 fl., weiches Holz 5 fl. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 23 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Neuester wiener Marktbericht. In Baumwollgarnen lebhafteres Geschäft bei besseren Preisen; Preise sitr Hans. Flachs und Biclualien, wie in ver Vorwoche; Geschäftslage in Häuten unverändert; in Honig noch kein regerer Verkehr; Hopfenpreise pro 1876 noch nicht reguliert; für Hörner behauptete Preise; lebhaftes Kohlen-geschäft; flotter Verkehr in gearbeitetem Leder; sür Pottasche feste Preise; in Roß- und Bockbaaren andauernde Geschästs-stille; animierter Wollabsatz ; sür Schwein- und Rindschmalz höhere Forderungen; ruhiges Geschäft in Soda; schwacher Bedarf an Spiritus; für Unschlitt fesie Preise; in Wachs schleppender Geschäftsgang; in Weinstein nnbedeutenoe Umsätze; Preise für Rohzucker matler, Piles höher bezahlt; nach Zwetschken mäßige Nachfrage und flauer Umsatz; lebhafter Rindviehmarkt, namentlich in Stallochsen, gut bezahlt; eben au» lebhafter Borstenoiehmarkt bei steigenden Preisen; im Mehlgeschäfte große Ausdehnung, insbesondere im Jnlande, bei ansehnlicher Preissteigerung; Heu-, Stroh- und Holz« Märkte flau, bei rückgängigen Preisen; Verkehr in Getreide, gattungen lustlos in matter Stimmung; für Mais und Hafer billige Preise. Lottoziehung vom 16. September. Wien: 48 39 59 24 1. Graz: 73 7 8 47 10. Theater. Heule: Morilla oder: D e'r Z aub e rri n g. Komische Oper in 3 Acten von I. Hopp. Morgen: Die Karlsschlller. Schauspiel in 5 Acten von Dr. H. Laube. Fortcpiano und gebundene Mustkalien sind auSzuleihen oder auch z» verkaufen (496) 3—1 Polana-Vorstadt Nr. 16 ebenerdig. Li« Landhaus zu St. Veit im Wippacherthale ist billig und unter günstigen Zahlungsbedingniffen zu verkaufen. Dasselbe ist schön und frei gelegen, besteht aus einem einstöckigen Wohnhause mit sechs Wohnzimmern, Stallungen, Hof, Garten und Feldern hinter dem Hause, vorzugsweise sür Pensionisten oder zum Sommeraufenthalte sür Stadtsamilien geeignet. Nähere Auskunft ertheilt aus Gefälligkeit der k. k. Notar Herr vr. Itihllsol, in Laibach und die Redaction der „Triester Ztg." und der „Neuen Freien Presse." (428) 8-1 III VerlLbsbuedliLlläluiiA in I^idacd i8t 8osboa srsodienöll: rig- nll.vri.clno leto (I'sIIkliedt) Leilt drieüiok äer 8peeis.Is.rrt vr Lilltsvk, Neustadt, vresäen (Saedssn). livrvits über 8000 mit Krlulx bvliunckvlt. (1) 64 Wiener Börse vom 16. September. titLStokoncl«. ! «e,d üperc. Rente, «ft.Pap? »>i SS dto. dto. öst. >» Silb. Kü-75 >!»se von 1854 . . . »07,5 Hose von 1880, gan,c IlldO Sose von 18S0, Fünft. 117-75 PrämiensA. ». 1884 . 1SI!!5 ürru»<1sltt.-vbl. Sicbenbürg. Ungar» Unterricht. Unterfertigte kündigt hiemit an, daß sie den Unterricht in der französischen Sprache mit 1. Oktober wieder beginnt. L!««»nnre 8t»rIiMu«r, (497) 3- 1 Theatergasse Nr. 18. Karlstädter-Vorstadt Nr. 10 werden gekauft. (499) 3-1 «nalo-Banl . . . Lreditanftalt ... Devositenbanl. . EScompte-ilnftalt tzranco-Lanl , . Handelsbank . . . «ationalbanl . . Oeft. Baalgesslls. Union-Bank . . . «erkrhrSban!. . . Slföld-Baha . . «all Ludwigbahu Sats. Elis.-Vahn lkais. Fr, Sosesei Slaatsbahn . . . Südbahn............ War- 1?5Li»kIdriorv. «S>7k «llg. öft. «od.-Sredit. 6 > 85! dto. in SSI......... 1b7'Sii,Nation, ö. W. >18- 1L1-7S 71-iö 7510 Beld War^ 717» 7K-S0 7S-5V 7S-7S I18 L0 148 7S Sk,- 8S4 - 57-75 8!,.-10» 50 ioe- IL8--1»3 — »8L.50j 78-50! S8--84 — 104 ivk-rs 158-50 ISS Ü0 Ü8S-— 7S-7S llng. Bod.-Ereditanft. krtortt»t»-OKI, Franz Josef«-Bahn . O-ft. ükordwestdahn . Eiebcnbürqer .... Staatsbab»......... Süddahn L 5 Per,, dto. üjons Ld«v Credit - Lose . . . . Rudolf« ° Lose . . . VvvL». (3Mon.) Äugssurg 100 Marl Franks. 1»c Liark . vamdurg „ , London 1» Psd. Eterl. Pari» 10» Franc« VLiurroL. i0-Franc»ftück Deutsche Reicht Sitder . 89 75 90- V7-7V S7'8S 86-50 85 7S L890 9410 87 50 88'- 68- 62 85 1SL bO 153- 94 20 94 75 168 75 168'— 13 50 14 — 59'10 59 »0 59 10 59 20 59 ;o 59 80 121 65 188 — 48 05 48 15 5 80 5'88 9-70 9-71 59 70 59 80 101 60 101 75 Lelegraptzislyer Cnrsdenchi am 18. September. Papier-Rente 66 45 — Silber-Rente 69-60 — 1860« StaatS-Lnlehen 112--. — «ankactien 865. - Lredit 148 80 - London 121 SO. -- Silber 101-75. — K. k. ME dukaten 5 82. - ÄO-Francs Stücke 9-72. - 100 «eirh»-mark 59 70. Druck von Ag. v. Kleinuiatzr ^ Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Fran> Müller.