Pcvoumcrattons-Preise: jjlir Laibach: Buuzjilhrig ... 8 ft. 40 Ir. {isSjiifjrig . . 4 „ 20 „ HicNeljilhtig . . 2 „ ln „ 8^rvallich • . . — » 70 „ Laibacher 3i i t bet Post: G--r,z>iihrig . . . II si. — ?c. Hs'.djirhrig ... 5 „ W „ 4ikrtkli3brlg 2 „ 75 „ $ar Zustellung tnS Hau» oiec-t’SiSferig 25 kr., mouatl. 9 ft. »injelne 9htmmtrn 6 ft. Taqblatt. Rnonyme M.ttheilunzca wrrden nichi beruckfichttgt; Manujcripte uichl zutUck;iej-ntei. Redaction: it-iJtiiU'ofgtiffe Nt. 132. ffrpevition- & Inserateiv-Bureau: ^.ngiitzploy Nr, 81 (Buch. voub'ung Don Jg„. v. Klein, mugt & 5?b. Bamberg.) Znscrtionsprrise: Fill bit cinfpaftigc Petil,eiK ft 4 kr., bei jrorimaligcr Ein-idjaltuiig a 7 kr., brtiivaVger a 10 fr. IlifkNicnsstempel jebrecial 30 ft 8fi gtd§nen Jnscralen nnb Mtfvrr Diii'chaltimg tn(f|>r;» tiitnbrr Rabail. Nr. 215. Freitag, 19. September 1873. — Morgen: Eustachms. 6. Jahrgang. Zur lirchlichcn Resormbewegimg. (Schlutz.) Diesen Reformen wird tein VerMndiger, und stiinde er auch auf keinem kirchlichen Standpunkte mehr, semen Beifall versagen konneii; denn sic be-treffen Punkte, in benen sich bis jetzt der Wider-stand und die Vetfolgnngssucht des romifdjeii Klerus am grellsten gezeigt hat. Das hiichste Verdienst ist abet, dah der Altkatholicismus die gemischte und die Civilehe, den consessionSlosen Friedhof, die con-fefsivnslose Schnle auf seine Fahne schreibt und den Messenschacher verurtheilt. Die Regelung und entgiltige LSsung der Ver-fassungssrage ward bent dritten altkatholischen Con-gresse, bet gegenwartig in C o n st a nz tagt, vor-behalten. Mehrere hundert Delegierte aus allen Theilen EuropaS find zu diesem Congresse einge-troffen, darunter Bischof Reinkens und die Mit-glieder btr deutschen Synodalvertretung, die Pro-fessoren Schulte, Knoodt und Reusch aus Bonn, Friedrich aus Mllnchen, Micheli« aus BraunSberg, Pater Hyacinth unb Abb6 Michaud aus Frankreich u. s. to. Auherdem zahlreiche Gaste, wie die Pro-fessoren der evangelischen Theologie Holtzmann aus Heidelberg und Heidenheim aus Zurich, Oberpriester Wasiljew aus St. Petersburg, der Bischof .von Abbany in Nordamerika und zahlreiche englische Geistliche. Am 12. September constituierte sich der Con-greh zu Csnstanz, too schon einmal daS grohe Re-formconcil getagt unb noch in btcfcm Jahrhundert der edle Bischof von Weffenberg getoirkt hat, unter dem Vorsitze des Professors Schulte. Aus der Er- offnungsrede des Prasidenten heben >vir nur die Thatsache hervor, dah die altkatholische Bewegnng in Deutschland bereits gegenwartig von ‘200.000 entschiedenen Vertheidigern geiragen wird, dah die theologische Facultat in Bonn von Michaeli an eine wirklich altkatholische wird, auf welcher die altkatholischen Priester herangebildet werden. Sobald der Bischof formell anerkannt ist, was in nachster Aus-sicht steht, ist es schon jetzt gewih, dah sich cine An-zahl dlterer, wurdevoller Pfarrherren fammt ihren Gemeinden offen zum Altkatholicismus bekennen wird. Und alle diese Ersolge wurden erzielt im Zeit-alter des JndifferentiSmus und Materialismus, so dah die altkatholische Bewegung in weniger als brci Jahren viel bebeutenberen Fortsckritt gemacht hat als bie Reformation bes 16. Jahrhunberts in bet gleichm Zeit. Gleich am Eroffnungstage wurde sodann auf den Hauptgegenstand der Berathung, auf die Synodal- unb Gemeindeordnung uBcrgegangen. Der zu Grunde gelegte Entwurs umfaht in 70 Paragraphen vier Abschnitte (I. allgemeine Bestimmungen, II. der Bischof, III. die Synodalvertretung, IV. dieSynode). Als wesentliches Merkmahl sammtlicher Punkte kann schon jetzt hervorgehoben werden, dah das Selbstbe-stimmungSrecht des Bolkes auch auf dem Gebiete kirchlicher Fragen dadurch zur Thatsache erhoben wird. Die Katholiken, d. h. jene, welche nicht zu der neuen Secte der Anhanger von Syllabus und Unfehlbarkeit gehoren, werden fiirder in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr rechtlos unb munbtobt sein gegeniiber ben heiligsten ,?ragen, bie bas Seelen-teben beroegen, sie werben nicht mehr wie Knechte in unbebingtem Glaubensgehorsam einer herrschsuch- tigen und rebellischen Priesterschast gegeniiberstehrn. Wie in ben Zeiten, da der Stister unb seine Apostel noch unter den Sebenben geroanbelt, roirb bie kathv-lische Kirche roieber eine Gemeinschast aller Glau-bigen unb nicht eine willenlose Herde unter einent „unfehlbaren" bespotischen Gewalthaber sein, der sich hcnchlerisch als Knecht bcr Knechte Gottes, leben-btgen Leibes, fiinbig unb sehlbar, wie alle Sterb-lichen, fur unfchlbar, fur eincn Gott auf Erben er^ klaren laht. Der constanzer Congreh hat aber eine noch viel grohere Ausgabe, als die neue Volksver-sassung bcr katholischen Kirche zu beschliehen unb zu bestegeln; er hat auch bit nothigen Schritte ein-zuleiten, welche zu Reformen auf dogmatischem und liturgischem Gebiete fiihren. Unb von bcr Bewitl-tigung biefer Aufgabe hangt die Fortentwicklung der Bewegung ab, bie urn so groherc Kreise ersassen wird, je entschiedener unb je schncllcr bet burch bie Jahrhunderte angchaustc Must romisch-jcsuitischcn Unsinns, bcr bie cinfache unb crhabene Lehre Christi zum entsctzlichsten Aberglauben gestem-pelt hat, fiber Borb geworfcn roirb. In bem Mahe aber, in roelchem bie innere Entwicklung bet kirchen-politischen Bewegung in un-scrcn Nachbarstaatcn vorwiirts schrcitct, ubt fie aufr ihte Rfickwirkung aus unfcre politischcn Krcisc.. Na-mcntlich unfcre Rcichsvcrtrctung roirb alsbalb noch ihrctn Zusammcntrittc bit groge be« VtrhaltnisstS zwischcn Staat unb Kirche in bie Hanb nchrnen muffen. Auch in Oefterreich utoge bonn bie Uebcr-zcugung zum Durchbruchc kommen, dah man Rom am nachbrficklichsten erst dann besiegt, wenn man sich von ihm lossagt und das SelbstbestimmungS. recht bet Bolter in kirchlichen unb religiofcn Ditz- IeuMon. Die Omnibus-Bekanntschast. (Erz-ihlung von Schmiedl.) krge Carncvalszctt, bie heuer mehr alt fonft den ijrohftnn im Gctricbc zu crhaltcn schicn, ricf unter viclcn Frcmbcn auch meinen muntern Onkel von seinem Lunbgute Dor net in unfcre freunb-liche Stadt. * Nicht gering roar mcinerscits bas Verguugen, ihn gerabe urn bitft Zeit bti uns zu begruhen, denn sein angeborentt Edelsinn, die ihm eigcne unet-schSpflich gutc Launc unb seine ausgebrcitcten Bc-kanntschaftcn oerbfirgten mit den schonstcn Fasching. Auch beroahrten sich metne Hoffnungen auf das glanzendste; denn kaum angekommen von seinem Landgute, roettciferten bie Bcfuchet besselben, bem luten Oheim alle Gcsalligkcitcn zu erroibern, bie fie auf Dornck zu g-nichcn pflcgtcn. Aus bicscr Bcranlassung wcchscltcn DcjcuncrS, Diners, SoupSs unb Bals parSs in bunter Mcngc unb mit fithren auS einer Untcrhaltung in bie an-bere. Hcutc, als an einent Frcitage, bestimmten toir uns fur bas Theater unb citten, nochbem roir bie fiirchterliche Liebe einer Phabro ongeftaunt hattcn, dutch fraftigen Schlaf uns ftit neue Tanz-Hclben-thatcn vorzubereiten. Um bes Onkcls Mohrenroffe roieber zu Athem kommen zu laffen, ftiegen roir in ben Omnibus-Fahrkasten, dessen Gesellschaft burch unfcre Anfunft complct rourbe. Als bie zuletzt Eingestiegenen mnhten toir am Schlage Platz nehmen, von too ans, begflnftigt von Monbcshcllc unb bem Wibcrfchcinc ber Wagcn-Interne, toir ben Vorthcil gcnotzen, bie Jnsitzcnbcn genau durchmustern zu konnm. Unter biesen nach bem Auge eine« schvnen Mabchens spiihcnb, ersahte mich nicht gcringcS Er-stauncn, als ich besselben jungen Mannes ansichtig wurbe, btr vetroichenen Samstag in bcr Sing-akabemit bei Obcrforstmcistcrs, bit JDntel Dornct Geschafte wegen zu befuchcn vcrhinbert roar — burch seine Schwctmuth auffiel, um so mehr, als ihn tint miinnlicht tblt Gcsichtsbilbung vor allcn onbern auszcichnctc. Zwar ftenb ein kltintS Fcuctmahl, das in bet Form eine« Hctzcns be« Berounbertcn link Wange einnahnt, ber Vollkommcnheit seiner SchSn-heit entgegcn; aber ohnc ihn zu entstcllen, machtt e« seine Physiognomic nur noch tntereffanter unb controftiertc licblich mit ber BlSsic seine« GtsichltS. Dm Kopf sttamm in bie Hijhe gerichtet, ba« Augt ltuchttnb, bit Stirnc gtwSlbt, sah cr, einent Wahn-finnigen am ahnlichstcn, unbeweglich in ber Ecke btS WagtnS. Jetzt fchroebte bie leibenbe Gestalt bes JunglingS, ber neulich fchon mcinc Aufmctksamktit auf sich gezogen, mit neucrbings eor Augtn; bit toirren Wottc: ,,Es durchlchwarmet den Saal des Gesanges harmonisch Gedrange, Und mit dem Schlage des Tatts schlummert im Busen der Ton!" bie tr auf Ansprachc bei Obersdrsters: Wie ihm bcr Gesang von Hofagcntcns Lina gcsalle? zur Antroott gab, flongcn roieber in mcinetn Ohrr, unb nicht fonnte ich mich be® Schautrs trrothrtn, btr unwillkutlich mtint Glitbtr burchriescltc. (5ben roollte ich auf btn fonbtrbarto Frtmb- gen zur Wahrheit macht. Auch unsere Vertreter miissen begreiseu lernen, dah es mit hohlen Phrasen, mil stolzer Jgnorierung der kirchlichen Gegensatze heutzutage nicht mehr abgethan ist, dah es fur Oester-reich, Lberhaupt fur die moderne Gesellschaft, ftir Freiheit. Wissenschaft und Forlschritt nut cinen Weg zum endgiUigen Triumpfe gibt, die Sprengung der geistlichen Knechtschast, thatsachliche Lossagung vom jesuitisch gewordenen Rom und seinen Bestrebungen, Politische Rundschau. Laibach, 19. September. Inland. Konig Lictor Emanuel traf Mitt-woch nach fiinf Uhr nachmittags in Wien ein und wurde an dem festlich geschmiickten Sudbahnhof vom Kaiser, den Erzherzogen, dem Statthalter von Nie-berbsterreich, dem Polizeiprasidenten und vom Ver-waltungsrath der Siidbahn erwartet. Cine Ehren-compagnie war mit einer Musikkapelle nafgeftellt, Die Begruhung des Konigs durch den Kaiser wird als die herzlichste geschildert. Beide Monarchen fuhren dann in einem sechsspannigen Hofgalawagen i t die Burg, vom zahlreich versammelten Publicum uberall mit lauten Zuruseu begriiht. In der Burg sand die Borstellung sammtlicher Hofwiirdentragcr und der Minister statt, worauf sich der Kaiser in seine Gemacher zuriickzog. Der Konig begab sich alsdann mit fcittern ganzen Gesolge zum Kaiser und verweilte liingere Zeit bet ihm. Hieraus zog er sich in seine Gemacher zum Diner zuriick. — In Graz, wo der konigliche Hoszug urn 10 Uhr vormittags eintras, hatte sich nebst der in Graz an-wesenden Generalitat und zahlreichen Mitgliedern des Osfiziercorps der Landescommandierende Freiherr von J o h it am Bahnhose eingesmiden. Be-kanntlich tragt John das Commandeurkreuz des LazaruSordeus, der ihm 1867 bei dem osterreichisch-italienischen Versohnung^feste vom Konige verliehen worden. FZM. von John war Chef des General-stabes in der siegreichen Schlacht von Custozza. Auherdem war auch G.-M. von Tegetthoff an-wesend, der Bruder deS Siegers von Lissa. Eine schr grohe Menschenmenge hatte sich eingesunden, darunter die zahlreichen in Graz wohnenden Jta-licncr. Als der Konig in Generalsunisorm dem Wagen entstieg, brach die Menge in sturmische Ruse aus: Evviva — Evviva il triunfatore del papa! Der Kdnig war von diesem begeisterten Empsange sichtlich uberrascht und dankte freundlichst. Nach einer kurzen Unterrcbung mit dem Statthalter Baron von Kiibeck und bent Freiherrn von John verabschiebete sich Victor Emanuel, unb unter er-neuerten Hochrusen ber Menge setzte der Zug seine Fahrt nach Wien fort. Die Bedeutung ber Anwesenheit bes K'tinigs von Jtalien in Oesterreichs Hauptstabt als Gast y. .. — mm wsgsMffBB—— ling auch meinen Onkel aufmerksam machen, alS bieser voller Hast mir vertraute, ber unS gegcttuber Sitzenbe fei Julius Roll, von beffett unglucklicher Liebe er mir schon vieles erzahlt. - Das Wort Liebe, welches er aus unserem Zwiegesprache ersaht haben mutzte, schreckte ben jungen Mann auf, er suhr mit einer krampfhaften Bewegnng nach seinem Herzen, stierte den Oheim einen Augenblick an unb verfiel wieder in seine vorige Dusterheit. Wohl entsann ich mich ber Erzahlung bes Onkels genau unb wollte schon versuchen, mit bem UngMckssohne, der mir immer anziehenber wurbe, naher bekannt zu werben, als ber Gesellschaftswagen mit einem-male anhielt unb ber Onkel mit bem Zurufe: Lah unS zu Bette eilen! mich auS alien Betrachtungen ritz. — * ES war am ersten Tage bed WonnemonatS, als zwischen Julius Roll unb Marie Losh, die von ihren Eltern fchon von Kinbheit auf fur ein-onbet bestimmt waren, bit seierliche Verlobung be-gangen wurbe. Beide Hauser, felt unbenflicher Zeit in Hanbels-verbingnngen, durch hciusliche Eintracht beinahe eine unsereS Kaisers haben wir bereitS eingchenb ge-wiirdigt. Es geniige, barauf zuruckzukommen, datz wir in bieser Monarchettbegegnung tin neues unb werthvolles Psand fflr bie Erhaltung des europai-schen Friebens erblicken. Der Jubel, welcher ben Gast unseres Kaisers auf seiner Reise begleitete unb bent das Gefuhl zu Grunde lag, dah die Revancheplane der Ultramontane«, welche auf Defter-reich als Mitverschwornen rechneten, durch den sicht-baren Versiihnungsakt der lange entzweiten Dynastien durchkreuzt worden, er findet in den Herzen otter versassungstreueit Burger dieses Reiches sein voll-toniges Echo. Denn diese wissen, dah sic, sowie bie Liberalen aller Lander, gegenwcirtig tmr einen inncrn und auhern Fcind zu bekampfen haben, das auf alle staats- unb sortschrittsschadlichen Elemente gestiitzte Jesuitenthum, welches im Vatican sein Hauptquartier ausgeschlagen. Nach einem Berichte der „Narodni Listy" aus Mahren ist daselbst die totalc Niederlage der foderalistischen Grohgrundbesitzcr unausweichlich ; nur in ben Lanbgemeinbeit waren zwei Sitze zu gc-winnen. Das ostgalizische unb das israelitische Eentral-wahlcomit^ haben vereint den Minister Ziemial-kowski als Candidaten fur Lemberg aufgestellt. Ziemialkowski hat zuvvr auf seine Eanbibatur in Kolomea zugunsten bes Dr. Konigsmann verzichtet. Eine Melbung bes oppositioncllcn „Ellcnor", bah der u n g a r i s ch e Reichstag noch im Lause des Oktober einberufen werben folle, wirb officios vom „Pesti Naplo" bestatigt. Die Einberufmtg bes mtgarischen Reichstages, welcher bis zum 8. November oertagt wurde, vor diesem Termine witrde bie Aufhiffung bes Nothsignalcs bcbeutcn. Die fchlechte Ernte, die geringen Steuereingange, bie Leere ber Staatskasscn, bie Vcrhecrung ber Cholera, welche sich allein aus Uttgarn mehr als 100,000 Opser gcholt hat, unb bte in viclcn Comitatcn brohenbe Hnngcrsgcsahr, zu berett Abwcnbung ber ungarijche Ministerrath bie provisorische Anshebung bes Ge-treidczolles beschlossen hat — all diese Calamitaten rechlsertigen den Ruf nach dem fchleunigen Zu-fammentreten des mtgarischen Parlamenies. Ausland. In ahnlicher Weise tote Minister Falck vor dem Erlah ber Kirchengesetze bte bernhmtesten Rcchtslchrcr zur Abgabc cities Gut-achtens versammelte, wirb wohl auch bie baierische Rcgicrung versahren, wenn fie urn bie Anerkennung bes Bischofs Rein kens angegangen wird. Nach-dem bereits in der Versammlung zu Kassel diese Frage von ben bebeutenbsten Kanonistcn Dcutsch-lanbS erortevt unb zugunsten bes Ncucrwahlten cnt* schicben wurbe, besteht kaum ein Zwciscl, dah ein glcichcs Votum wic bort zu erwarteit ist. Freilich bietet bas Concorbat, bas ein Bestanbtheil ber Vcr- Familic bilbenb, freutcn sich ber noch nahcrn Ver-einigung unb bflnftcn sich schon ant Ziele ihrer Wimsche, betttt herzlich schien bas junge Brautpaar sich zugcthan zu sein. Der moglichc Fall cines Rack-tritts kam beshalb nietnanben in ben Sinn, unb bas gegen bte Verlobte immer freiere Bcnehmen bes Kammerjunkers freiherrn von Kronstetten, ber feit jeher in Losys Haus ben Zutritt hatte, wurbe nicht in Anrcchnung gebtacht, denn matt betrachtete es als zur Tagesordnung gehorig. Doch wie ganz anders geftalteten sich bit Sachen in btr Wirklichktit. Langt schon war Julius ber haufigt Bcfuch bts Barons tin Dorn im Augt, jeboch erlaubte ihm bte grtnztnlost Achtung unb bas unbtbingtt Vertrauen, bit er fur stint innigftgtliebtt Marit ftihlte, letne Aeuherung, obgltich auch ihr Betragtn ihm feit gtraumtr Zeit ttwas btfrtmbtnb vorkarn. Nur an bem htutigtn Tagt, an wtlchem un-vtrktnnbart Kalte in Maritns Benthmtn herrfchte, wollte ihm jtnts unhtimliche Gefuhl, bas ihn bei bem Gebanken, tr fei nicht ber allein Geliebtt, bt-fchlich, bit Brust zerfprtngen, unb hin eiltt tr zu Marit, auf bie Abwtstnhtit bts Barons unb btn faffung ist, hterbtt eine Schwierigkeit, die iit onbern Staaten wegsallt. Die »Strahburger Zeitung" meldet, dah die Kreis- und Bezirkstage des Rcichslandes in diesem Jahre nicht wieder zusammcntretcn werben. Die nachste Einbcrusung derselben wird erst im tom-menben Jahre ersvlgen. Aus bem Altkatholiktn-Congrtsse in Constanz machte Professor Michclis die mit grohem Jubel aufgenonttnene Mittheilung, dah Kaiser Wilhelm den Hirbnbrtef bes Bischofs Rein-kens felbst unb mit grosser Befriedigung gelesen hat. Es ist dies ein weiterer Beleg stir die Stel-lung, welche ber beutfche Kaiser den Uttramon' tan en gegenuber einnimtnt. Man barf annehmen, bah bcrfelbe den Mahnahmen seines Cultusministers aus voUcm Herzen zustimmt. Wie fonnte es auch anders gegenuber bem Grvhenwahne eines Lebochowski sein, welcher wahrenb seiner Diocesanverwaltung die Sitte eingesuhrt hat, dah die Zoglinge des Klerikerseminars und seine Dienerschast ihn kniettd empsangen und kn iend seine Befehle entgegen-nchmen ? Selbst Bischos C r e m entz wagt es nicht mehr, den Fuhstapsen dieses renitentesten aller geistlichen Heihsporne unbedingt zu folgen. Der Heine Ermclander hat fcitt Erfcheinen vor der Criminal« deputation des braunsberger Kreisgerichtes nicht rund-weg abgelehnt, foitdern unt die Anberanrnung eineS tteuen Terrnines gebetett, in welchem er ben Ent-lastungsbeweis anzutreten gedenkt. Das ununter-brochene Vorgehen der Regierung gegen die ultramontane Aussassigkeit scheint zu bieser NachgibigkeU bewogen zu haben. Namszanowski, seinem Mar-tyriumsgenossen, ist vor eittigen Tagen das letzt-instanzliche Erkenntnis, laut welchem er in Ruhe-stand versetzt ist, eingehiindigt worden, und der Freiher v. Lve, Prasident des mainzer Katholike«' vereins, wurde seiner Stellung bei dent Oberpr^' sidium in Breslau enthobcn. Vestigia terrent. Die unerquicklichen Znstande, welche in F r a n k^-reich herrschen, geben dem ..Journal des DebatS" Anlah zu solgenden Bemerkungen: ..Jeder Tag bringt uns ein Civilbegrabnis unb eine Wallfahrt. Borgestern gab es in Souillac im Lot-Departement ein Civilbegrabnis unter Begleitung bes Maire unb ber Stabtmusik; an bemfelben Tage zog in Seine-et Dife cine Wallfahrt mit ober ohnc Banner des Morgens von Sannois aus und kam abends von Pontoife wieder zuriick. Solch ein Schauspiel mu§ unS betruben unb hat unseres Bedunkens fitr keinen Theil ctwas crbaulichcs, benn es erimtcrt uns an die Ersinder der Geschiitze von grohem Kaliber unb ber Panzerschiffe. Der eine erfindet eine Kanone, berett Kugcl eine grohe Gcwalt hat; soglcich erwibert ber anbere mit einer Stahlplattc, bte eine grohe Wiberstanbskrast hat. It starktr bie Kanont wird, kaum vtrflofftntn, feierlichen Akc ber Verlobung bauenb, utn Aufklarung fiber ein Verhaltnis iu cts halten, bas ihn so schr betrubte. Welch Erstaunen ergriff ihn aber, als er betm (Sintritte in Martens Zimmer ben abwesenb ge-glaubten Kammerjunker in traulichem Gesprache neben ihr sitzcnb antraf. Er wollte alle Fassnng zusaM" mennehmen, um Gleichgiltigkeit zu liigen, boch es unmoglich, benn stets ironischer wurbe bas tein, immer farlaftifchcr ber Junker. Jetzt auf 6 Atuhtrstt getrieben, vermochtt er sich nicht mehs » halten, unb forbtrtt Erklarung dieses siirchterucherl Spieles. Ein lautes Gelachter war bie Antwor^ und als endlich ber Junker, ber vor Lachen sich ausschLtteln wollte, zu Athtm kam, machte er beoj wit angtbonnert boftehenben Julius begrtiflich, dieses allts wart Plan unb er schon gewih Marten« maht, wenn nicht anfanglich seiner Eltern misbilligende Aeuherung ihn bavon abgehatten hatte; boch n«n tr ihre Einwilligung zu bitstm Schrittt eingeholk, fei er feft entschlossen, sich mit unzertrennbaren Ban-ben an Marten zu tetten. (Fortsetzung solgt.) desto dichter wird bet Schiffspanzer, und niemonb behalt das letzte Wort. Wet (eibet aber bet biefem Wetteifer? Die Staatssinanzen, ohne dah bie Kunst zu tobten dabei etwas gewinnt. Aehnlich verhcilt eg stch ntit bem Kampfe zwischen ben Civilbegrab-nissen unb ben Wallfahrten. Die Freigeister ant-worten ben katholischm Friimmlingen auf ihre Weise, unb bie katholischcn Frommlinge repliciercn ben Freigeistern auf bie ihrige. Niemanb hat bas letzte Work, unb niemanb kann es haben, so tange man bie Freiheit beiber Theile respectiert. Wer wirb barunter teiben ? Die Jbeen ber Duldsamkeit, bie Kunst, bie Menschen burch Ueberrebung einanber niiher zu bringen, roetben babei nichts geroinnen. Unsere einzige Hossnung ist, bah alleS in Frankreich sich abniitzt; auch bie Manie bes TischriickenS hat ihre Zeit gehabt." Earl Granville, bet englische Minister bes Aeuhern, kann bent Schachern gegeniiber nicht von bet hochhandigen Politik lassen, bte man tnit Palmerston zu Grabe getrogen gtaubte. Er hat von Spanien die bebingungslose Freilassung jener englischen Gentlemen gesorbert, welche an Borb bes ..Deerhound" gleich nach vollzogenem Wassenschmug-get fur die Carlisten durch ein spanischcs Regierungs-boot abgefaht roordett roaren. An Frankreich oder an eine andere grohere Macht wurde man cine solche ganz ungerechtsertigte Forderung nicht gestellt haben. Aber Spanien — das ist fiir ben „ Junker Alexander" ganz etwaS anderes. Die bedenklichen Nachrichten von ber Laze ber englischen Occnpationstruppenan ber westasrika-nische n G o l b I it ft c haben in London zu beschleu-nigten weitercn Riistungen Anlah gegeben. Man ist sich besseit vollig bewuht, bah urn jeber Schlappe willen, welche bas britische Prestige durch die Aschantis erleiden konnte, ber ganze Kranz von Colonien an ber KUste AsrikaS unberechenbare Ge-fahren zu bestehen haben wurde. Auch in Jndien erwachsen ber Regierung ernste Sorgen. Die Zwiste zwischen den massen-haften Iteinen Landpachtern unb ihren habsiichtigen Grundherren, sowte manche ans bem Besteuerungs-systern heranwachsende Schwierigkeiten find irn Steigen begrtffen. Auch regen sich mehrere fanatische Secten in feindfetiger Weise. Nach einem „Tirnes"-Tele-gratmtt ist eS mit eitter berselben, ben aufstandischen Mohla-Fanatikern, zu eittem btutigen Scharmutzel getommen, bet welchem es Todte unb Berwunbete gegeben hat. Erwahnenswerth ist, bah bie Fuhrer ber repu-blikanischen Partei in Norbamerika entschlossen zu sein scheinen, ben Prasibenten Grant zum dritten« male als Prasidentschasts-Candidaten aufzustellen, wenn er dies annehmen wolle, inbem dies ihrer Meinung nach gegenwartig bie beste Methobe sei, urn ben Erfolg ber Partei zu sichern. Die ..Times" knupft baran einen Leitartikel, in welchem sie bemerkt, bah bte Erwahlung bes Prasibenten Grant fiir eiite britte Amtsperiobe ohne Zweifel sehr wich-tige Folgen haben fSitne, bte von jenen, bie sie in Vorschlag brachten, nicht beabsichtigt feien. Der btittett Amtszeit, meint bas Cityblatt, kann eine vierte folgen u. s. f. Es kann in dieser Weise sehr leicht eine selbstverstandliche Sache werden, dah ein amerikanischer Prasident auf Lebensdauer gewahlt wirb unb bah seine Wiebererwcihlung am Enbe jeber vierjijhrigen Amtszeit blos nominell ober im beften Falle ein Schutz gegett einen fcanbalofen Gewalts-misbrauch ist. Es wurde ein sehr grohartiger und 6fi>eutenber Wechsel sein, wenn bie« eintrate, und einer, ber nicht ermangeln konnte, die aflgerneine Lage bet Politik in Amerika in hohem Grabe zu b-einflussen._______________________ Zur Tagesgeschichte. — Endlich cine v e rniinftige 61 eu er. In ber Rechtssection be« wiener GemeinberatheS wurde Wrzlich tlber Antraz bet Gerneinberiilhe Dr. Pichl und Schnttrer die Einftthrung einer Luxussteuer auf Pferbe, Wagen und Bebiente, nachbem sich fowvhl Magistrat als Finanzsection zustimmenb auSgesprochen, fast ein-Ummig zum Beschlusse erhoben. Mit ben Mobali-tdten bet Durchfllhrung wurbe ein eigeneg 6omit6 be-traut, — Diese Sleuet besteht bereitS in England, Frankreich, Holland, Belgien, Bremen unb Basel, ijeine Art von Besteuerung ist gerechter, als wenn man ben LuxuS zu grtijjetn Leistungen fiir bag Allge-meinc heranzieht; unb wenn von bet Besteuerung Wagen unb Pferbe, welche zum Wirthschaftsbetticb un-umgiinglich erforbert roetben, auSgenommen ftnb, so roie nur bie unnothige Anzahl von Domistiken besteuert roitb, so wirb jeber Berniinftige biefen Beschluh gut-heiheu miissen, unb eg ware dicfeg Beispiel auch unsere meist in fiaanziellen Rbthen bestndliche Com« mune angelegeMlichst zu empfehlen, unb zwat nach bem Sprichroorte: „Wenn 'g nicht tegnet, so trbpselt eg wenigsteng." — Ein zroeiteg heibelbetger Fah. Aus ber wiener Augstellung ist auf bem Platze, wo allerhanb Holzprobucle, ganze Riesenstiimme u. bgl. ausgestapelt sinb, unter ben Seistungm bet Boltchet ein prachlvolleg 1500-Eimetsatz hervorzuheben, mU cheg nach ber Augfage von Kennetn bag betiihmte Wahtzeichen bet alien Universiliitgstabt am Nekat an Grohe ttbetlressen soll. Ueber bie Enlstehung unb Wtdmung begfetbm belehrt ben Beschauer solgender, zierlich in seinen Boden geschnitzter Sptuch: „Aug Slavonien mein Holz, Aug Ungam mein Wein, Doch mein grLhter Stolz Im wiener Rathgkeller zu sein; Outer Trank unb gutet Muth Kommt dem ganjen Lanb zu gut. Alg Httlle filt valetliinbisch-edteg Getrauk Macht ber Stabt Wien bug Fah zum Geschenk: Josef Pfeiffer, Biirger bet Stabt Wien, Aloig Strigl, Bindermeister von Wien." — B ictot Emanuel alg Sager. Wah-tertb seineg jimgften Aufenthalteg in Valle d'Aosta hatte ber jtbnig von Jtalien bie Genuzthuung, nicht weniger alg 52 ©teinbbeke zu fchiehen, bie auher in Piemont unb Sarbinien im Ubrigen Europa nut nod sehr felten gefunben roetben. In jenen Alpenthiilern trifft man eine Menge alte Baracken an, in benen bie Jager zu campieren pflegen unb Don bcnen aug sie auf arabischen obet farbinischen Pfetden, bie sich am geeignelsten fiir biefe bergigen Gegenben zeigen, Viet big fechg Stunben Wegeg zurttcklegen, bevor sie auf ihre Posten gelangen, wo si- sich mit gespaunter BUchse aufitellen. Die Jager sinb meist in einem Felsenritz in ber Niihe ber Gletscher ober am Ranbe eineg tiefen Abgrunbeg verborgen unb miiffen in biefer Stellung. die nicht felten eine sehr unbequemt ist, oft Halbe Tage lang aughalten, balb ber Sonne, bolb eittem kalten Rebel auggefetzt unb fUr gerobhnlich in eitter Hohe von 3000 big 4000 Meter Uber ber Meeregfttiche. Ein unb ein hatbeg hunbert Treiber jagen aug einem Umkteig von tnehteten Miglien mit Schreien unb Steinen bie Thiere in bie Richtung bet Posten, cot benen sie, wenn fte nicht an den ebleren Drganen getroffen roetben, ihrer Wunben fpottenb, mit grauenerrcgenben Spriingen bie Flucht etgteifen, roobei sie mit ihren ungchcuren HSrnetn aug ber Feme roie phantastische Damonen erscheinen. Die Jagb berselben ist ein wahrhaft koniglicheg Bergniigen, wozu Kraft, Muth unb Gelb gehbct, unb feit Jahren bag Lieblinggvetgnitgen beg Kbittgg von Jtalien. — Ein alte- Eifen roetk a u f g e f u n» den. Ein Engtanber hat, bem „Athen8um" zufolge, jiingst in ber Niihe bet Mosegbmnnen am rothen Meere bie Ueberreste von Eifenroerken entbecft, bie so ungeheuer gtojj roaren, bah sie mehreren taufenb At-beitetn BefchSftigung gegeben haben miifien. In bet Niihe ber Wetke sinb bie Ruinen eineg TempelS unb einer Batacke fUr bie Solbaten, welche wahrscheinlich bie Arbeiter in Ordnung hielten ober bie Wetke schiitzten, zu ftnben. Man glaubt, ba§ biefe Wetke Cor minbesteng 3000 Jahten existietten. Local- unb Provinzial-Angelegenhnteu. — (lagesorbnung) bet heute nadhmittag* urn 5 Uhr stattfinbenben Gemeinbetathg-Sitzung: 1. Lesung beg letzten Sitzunggprolokolleg. Antra ge : 2. Der Rechtgsection: tiber eine voiU Landroehriirar gesorberte Zusatzclausel zum Miethver-trage ber Localitiiten im Kalisterschen Hause fttr bfe Landroehrcabreg. 3. Der Bauseciion: a) wegen ®d* nehmigung beg Licitationgprotokolleg beziiglich ber BeU tellung beg StrahenbeckmaterialS zur EonferCietung >er Strahen unb Gafsen im Stabtpomerium pro 1874 ; )) Uber ein Gesuch um Herstellung eineg Verkaus--abeng im FeuerlLschbepositotium; c) roegen Abiinberunj ber Pumpe unb ber Wafferzuleitung in bie AbhoU mungganstalt. 4. Der Polizeisection: a) Uber bie zuck Schutze ber Mauth beantragte Absperrung beg Fel8-roegeg zwischen den zroei FriebhLfen bei St. Christos'; )) Uber bie Einleitung zut Eintichtung beg ftiibtifchee Aichamteg mit ben neuen Mahen; c) Uber einen Recutg gegen ein Straserkenntnig roegen Ucbertrctutt^ beg Votkaufgcerboteg; d) Uber einen Recurg gegett ein ©traferkenntnig roegen Uebertretnng ber Degtn-ectiongcorschtiften. 5. Der Schulsection: a) wegett Beischaffung con Einrichtungggegenstanben fUr bie neue Oberrealschule; b) roegen Auflasfung bet Sonntagg-chute fttr bie Lehrlinge infolge beg neuen Landeggesetzeg ibet ben Volkgschulbesuch; c) roegen Creiemng einet roeiterett Lehrerstelle an bet erflen stabtischen Volkgschule ; d) Uber bie Rechnnng ber Urfulinetinnen * Miibchen^ fchule betreffenb bie Verwenbung beg Pauschaleg. — Hietauf geheime Sitzung. — (Aug bem Sanitatgberichte bee laibacher Stabtphysikateg.) Die Morta-I it ii t betreffenb, roar bieselbe im corigen Monate eioe ungerobhntich hohe unb etteichte bie Hitt (chon lange nicht etlebte Zifser con 125 Tobegfiillen (gegett 74 im Monate August 1872 unb gegen 92 TobegMe in Vormonate Juli b. I.). Die Uifathe biefer hohett Stetblichkeit war bag Hettschen bet Rahrepibemie, bet in biefem Monate 19 Person«« zum Opset sielen, semer bag hiiusige Vorkommen con DutchsLllen, an benen 10 Petsonen starben, an Blattem 7, an Typhus, Croup unb Diphthetitig zufammen 6, im ganzen an epidemifchen Kcanlheiten 42 TobeSMe, welche flit ben Monat August in Abzug gebracht, an gewbhnlichen Ktankheiten 83 Berstotbene etgeben, wag bet gerobhnlichen Sterblichleitgziffer fttr biefen Monat gleichkommt. Bon biefen 125 Perfonen starben im Cicilspitale 34, im Elisabeth-Kinberspitale 6, in ber Stabt unb ben Bor-stiibten 85. — Erwachfene starben 54, Kittber 71/; baher bag Kinbegalter an ber Mortalitiit Uberroiegeab, b. i. um 17 Tobegsiille meht alg bie Etwachsenen, poiti« cipierte. Mannlichen Geschlechtes roaren 66, roeiblichen 59 ber Betstotbenen, baher bag miinuliche Beschlecht um 7 Tobegsiille meht betrasen alg bag roeibliche. Alg Zobcgursachcn traten folgenbe Ktankheiten am hiiusigsten auf: Ruhr 19mal, d. i. 15 2 pEt., Dutch« fall unb Tubetculose je lOmat, b. i. 8 0 pCt. Maras« mug 9 mat, b. i. 7 2 pCt., Blattem 7 mat, b. i. 5'8 pCt., Augzehrung 7mat, b. i. 5.6 p®t. unb Typhus 3mat, b. i. 2.4 pCt. aller Betstotbenen. >, — (Ecangelische Gemetnbe.) Dtr ecangelische Gottegbienst am 21. September fdllt aug. Am 28. September roitb bie ©chulprebigt abgehaltett, unb ist mit bem Gottesdienste bie Vorbeteituug unb Feier beg heiligen Abenbmahleg cetbunbeit. — (Die feterliche Etbffnung b t>t Obst» unb Weinbaufchule in Slap) wutbe am 18. b. butch ben Lanbeghauptrnann vorzenvmmett. Eg betheiligtett sich hieran ber k. k. Bezirkghaupt-mann Con Ubelgberg alg ©ertreter bet k. k. Regierung, bet Dechant con Wippach alg Vertretex bet Lanb-wirthschaftggesellfchaft, ber Bezirkgrichter unb Or«, fchulinfpector con Wippach, bte ©eistlichfeit bet Umge« bung, bie Vorsteher mehrerer ©emeittbett unb, Land-wirihschastgfilialen unb ein zahlreichrg Contingent btt lLnblichen BevSlkerung, foroie 6 bigher eingerllche Stipenbisten. ©bllerjchttsit jo roie bag mit Flagzckt beeotierte Schutgebiiube CetkUnbeten bie Feier be« Tag«, bem auch ein roolkenlofet Himmel fein fonnige« Licht spendcte. Um 10 Uhr begann die Feier mit einem com wippacher Dechante celebrierteu Hochamte in be* (taper Kircbe, uni 11 folgte der ErLffnungract in dem mit dem decorierten Bildnifse Sr. MajestLt geschmllck-len Schnlsaale durch cine Anrede deS LandeShaupt-mannes, welche die Bedeutung der neuen Anstalt fitr daS ganze Land, dann in DankeSworten die Verdienste deS Grafen v. Lanlhieri und der anderen am Ent-stehen der Schule Betheiligten hervorhob, die Schiiler zu eifrigem Siudium rnahnte und, dem Director daS Gedeihen der Anstalt alS Quelle deS WohlstandeS, als AnziehungSpunkt der strebfamen liindlichen Jugend ewpfehlend, mit einem Hoch auf Se. Majestcii den Kaiser, als den Schirmherrn alleS Guten und Niitz-lichen im Lande, ichloh. In liingerer Ansprache ent-wickelte dann der Dechant Grabrijan und der Director Richard Dollenz, insbesondere auch an die SchUler ge» roendet, den Nutzen dieser Anstalt und da« zu deren Gedeihen unerlLhlich rege Pflichigefiihl der Schiiler. Mit einem Schluhworte deS LandeShauptmannS, welches die An-ftalt der regen Theilnahme aller matzgebenden Fac» totcn so wie der Bevolkerung empfahl und jene der LandeSvertreiung zustcherle, so wie mit Unterzeichnung tines Gedenkblattes vonseite aller Anwesenden schloh der eigentliche EroffnungSakt, nach welchem die Be-sichtigung der Localitiiten so wie der niichflgtlegenen Grundstiicke der Anstalt stattsand. In den Nach mittagSstunden versammelte Dechant Georg Grabrijan gafisreundlich die Theilnehmer deS FesteS zu einem Festmahle, bei welchem die allfeitig vorherrschende Freude auch in zahlreichen Toasten auf Se. MajestSt ben Kaiser, die LandeSvertretung, ben Grafen Lan thieri, die LandwirthschafiSgefellfchaft u. s. w. sich fund gab. Der praktische Unterricht in der Landwirlhschast, Hand in Hand mit den entsprechenden Unterrichts-erltiutetungcn, beginnt nun unmittelbar. — (D er „Volk s sreund" unddieNatio-nalen.) Der ultramontane „Volksfreund" ist ent-ziickt tiber bad Zusammengehen bet Klericalen mit ben Nationalen in bezug auf bie ReichSrathsbeschicknng und erhofft sich Wunberbinge von dem Einflusse ber ersteren auf bie letzteren. „Jn BLHmen und Miihren, in Krain unb in ben Siidliindern", meint das ultramontane Blatt, „gehen die Katholiken Hand in Hand mit ben Nationalen (unsere „Jungslovenen", welche bem Volke unb namentlich ben Wahlern gegen-iiber bae Gegenlheil behanpien und mit ihrer voll-stLndigen Trennung von der „RechtSpartei" prahlen, werden also vom „VolkSfrennd" nicht einmal der Be-achlung werlh gehalten!) ; in vielen Wahlbezirken da-selbst find ste der mahgebende Factor. Wer in jenen LLndern auS der nationalen Wahlurne hervorgeht, bxingt seine gut kalholische Gefinnung mit, gleichviel ob er Laie oder Klericaler ist. Die Abgeordneten von dort haben iibetbiefl tine ganz besonbere, hochwichtige Aufgobc. Mit dem eincn Futz im sSderalistischen Soger stehend, werden die kalholischen Deputierten ihre gewichtige Stimme namentlich dann zu erheben haben, wenn nach Vollzug der Wahlen bie allseilS angeltin« bigte Bcrsammlung ber opposilionellen Deputierten au6 alien KronlLndern an bie Entscheidung ber Frage geht: ob jene Partei den ReichSrath befchickt oder ihre Mitwirkung an der parlamentatifchen Arbeit in ge» schloffener Masse versagt. Wenn bei dies« Verhand-lung die Katholiken mit den Abgeordneten auS Tirol unb Oberbsterreich Honb in Hand gehen unb bie Ber httltnifse sowohl bet Vergangenheit alS bie AnSstchten auf die Zukunst ohne votgefatzte Meinung in Erwii flung ziehen, dann glaubcn wit unS bet Hoffnung hingeben zu biitfen, batz biese wichtigste aller Fragen gUnstig unb zurn Heile Oesterieichs erledigt werden wird." — (Sin Schadenfeuer) brach am 10. d. nachmittogs um 3 Uhr in der Scheuer deS Grundbe-fitzerS Peter Lackner, in Preriegel, Bezirk Gottschee, ou6 biSher noch unbelonnkr Utsache auS unb tischnte die erwiihnte Scheuer nebst eingebrachter Ernie im Gesammtwerthe von 600 fl., writer daS nachbarliche HauS bee AndreaS Rom Nr. 5 sammt Feldfritchten im Gesammtwerthe von 600 fl. tin. Leidet ware« wcder Gebtiube noch Fechsungen gegen Brandschaden versichett. Nach zweistiindiger Lutzerst lhaliger Hilse war der Brand gelLscht. — (S ch n e e.) Die „Klagenfnrter Zeilunz" schreibt: Noch find die Schwalben nicht alle heim* warts gezogen, unb auf bem Hochgebirge liegt bereitS ziemlich bichler Schnee; bie kahle Koschuta, die Obir unb Petze glichen nachmittagS im Sonnenglanze fSrmlichen Gletschergebilben — ein herrlich schones Bilb, baS sich prachtvoll von bem grtinen Hiigelland abhob. Wenn nur ber Gegensatz ber Prosa nicht gar so traurig wiire; bem Bauer bangt urn seine letzle Hoffnung — bie Heidensrucht, welche sich in ber letzlen Zeit so schLn entwickelt hat; — unb was ein Ver-berben bieser Frucht bei bem MiSrathen deS RoggenS sagen will, daS fann nur ber errnefsen, welcher bie Noth deS tarnlner BauerS lennt. Hoffenllich werden toarme Sonncnstrahlen die Besorgnifse besselben bald zerstteuen. — (De pe sch e n v er ke h r.) Der Depeschen-verkehr in ben ciSleilhanischen Sanbetn im erften Semester dieses JahreS racist auS, dah aufgegeben raur-den 1,917.658 unb angefommen sind 1,992.864 Depeschen. Transit- unb Controlsbepeschen roaren 3.146,578. Die Gcfammteinnahme bettug 1.366,853 Gulben. — (©rtiffnung neuer Eisen b ahn-Telegraphenstationen.) Neue Eisenbahn-Telegraphenstationen in Krain wurden eroffnet zu Dornegg unb Klillenberg auf ber Strecke St. Peter-Fiume, bann zu Jutdoni, Mattuglia nnb Sapione auf berselben Strecke in Jstrien. — (Lanbwehr-OssizierSschulen. ) Um bem Mangel an vollstanbig qualisicierten Lanbraehr Ofsizieren abzuhelsen, werben fllr Aspiranten auf bieS btzflgliche Offiziersstellen mit 1. Dezember b. I. in ben ©tfibten Graz, Wien, Briinn, Prag, Lemberg unb Innsbruck eigene Echulen errichtet. In benfelben rairb der Unterricht in einem achtmonatlichen CursuS jenen Jiinglingen foraohl, welche in bie Lanbwehr bereitS ein-gereiht ftnb, als auch solchen, welche bae mililiirpflich tige Alter noch nicht erreicht haben, ertheilt, vorauS-gesetzt, bah bieselben ihre Studim an einem Ober-gymnasium, einer Oberrealschule oder einem anderen Institute gleichen Ranges absolviert haben. Diejenigen, welche bereitS dem k. t. Mililiirverbcnde angehiiren, kLnnen diese Einrichtung auf zweierlei Weife benutzen: sie konnen sich entweder freiwillig zum activen Dienste auf bie Dauer eineS JahreS meldcn, in welchem Falle sie vollstanbig in titatifche Verpslegung treten unb ihnen bie einjahrige Priisenzzeit stir brei Tienstjahre angcrechnct wirb; obet fie konnen, wenn sie Unitier sitLlSstubenten ftnb, ihre Slubien fortfetzen unb nebenbei auf eigene Kosten ben milittirischen ttuts besuchen. Flit ben Fall, bah ihnen ihre Collegien nur bie flbenbstun ben zut Disposition laffen sollten, werden sUr sie eigene Abenbcurse errichtet werben. Wittcrung. t'aiba*, 19. September. Morgens trii be, gegen die Alpen heiter, vormittagS einige Regentropfen, we»selnde Bewolkung, Siwwestwind matzig. Sarme Morgens 6 Uhr 101°, nachmittagS 2Ubr + 21 6°L. (1872 + 23-2", 1871 + 148".) Barometer im Fallen 736 33 Milimeter. DaS gestrige TageS-mittel der Warme + 13 4°, um 0-4° unter dem'Normale. Eingrsendet. Allen Kranken Kraft unb Gesiindheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revalescišre du Barry ooit London. Jteine Kraokheit teroag der btiicaten Reralescičte du Barry in iril erstehen, unb cefeitigt biefclBe ohne Medizin unb ohne Kosten alle Biajen«, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drttsen-, Echleimhaut-, »them-, Blasm- nnb SWetenlriben, Tuberculose, Echwinbsncht, Asthma, t usten, Unverdanlichkrit, Bnftvpfnng, DiarrhSen, Echlaflofigkeit, chwiiche, Slmoirholben, Waflersncht, ffiebtc, Echwinbel, Lkutaufstei-gcn, Ohreuvrausen, Ueielteit mtb Erbrechen selbst wiihrend ber Schwan-gei *aft, Diabetes, Melancholic, Abmagerung, RheumatismuS Gicht, Sleichlucht. — AuSztige auS 76.000 Lcrtificaten fiber Senesungen, bit iller Sblebijin wiberstanben, tottben auf Berlangen feanco emge[cnbet. Nahrhafter al» Fleisch erspart bie EoTalosciSre bei Lrwachleneo anb fiinbern fiinfjigmal ihrtn PreiS in Arzneien. 3n Blechbstchlen eon ein Halb Psund fl. 1-50, 1 Pfb. fl. 2-60 8 Psb. fl. 4-50, 5 Mb. 10 fl., 12 Pfb. 20 ft., 24 Pfb. 36 fl. — Be-ralesciere-Biecuiten in Lilchsen a fl. 250 unb«. 4-50. — Beyaleaomre Chocolatee in Pulver unb in Tabletlen ftir 12 Taflen fl. 1"80, 24 Tasse« fl. 2-E3, 4. iiaflen fl. 4-50, in Pulver ftir ISO laffen fl. 10, stir 288 teffcn fl. 20, ftir 576 Safier fl. 36.— zu beziehen durch Barry bu Batrb 6 Somp. in Wien, WaUflsohgaeee Nr. 8, inLatbaoh bei E. Mahr, fctoit in ellen etlbten bet guten »pothelern nnb @»e-lereiMnbletn; auch eerfenbet baS wiener HauS nach »Oni »tgtitbei gegen Poftanweijung ebet Nachnahme. Angekommeue Fremde. Am 18. September. SSotel Stadl tWIeii. Baron Detranx, und Baronin v. Hauszer, s. Familie, Triest. — Baron Ronner, Privatier, Krain. - Lenk, k. !. Hauptmann. — Resch und Eberl, Kflte., und Ochmig, Wien. — Balditzera, Neapel. iKlefnnt. Godec, Forstverwalter, Unterjuden-burg. — Walland, Privat, und Mibeljak, k. k. Notar, Sill,. - Ritter v. fttirfta, Architekt; Briinell, k. k. Haupt-mann; Friedrich, Kfm.; Biber, Wien. — DomladiZ und Sisam, Feistriz. - Graf Paie, Gutsbes., Pouovitsch. »«»«> Kuropa. Prijatov, Steinbrllck. — Sajovic, Radmannsdorf. von Oesterrelcli. Noworadschy, RLmer-bad. - Noworadschy, Graz. — Piskorsch, s. Cousin, Wien. - Dagariz, Privat, Triest. Balrlscher IBof. Sllrtt, Breisach. — Frau Turk nnd Urol Luzia, Graz. Mohren. Orendi, s. Gattin unb Sohn, Kronstadt. — Kuscher, Maschinist, s. Frau, Laibach. — Kresnik, fifm., F'nme. — Kehler, Graz. — Scbotz und Canjoble, Triest. Stemwarte. Wardian, Gastwirth, Tschernembl. — Pierhanek, Portier, Wien. Verstorbene. Den 18. September. Gertraud Retzmann, Nahe-tin, (53 I., Bahnhofgasse Nr. 136, Wassersncht. — SDiortin Lukan, Arbeiter, 70 I., Civilspital, ^'ugeutuberculose. Gedcnltafel fiber bie am 22. September 1 873 stattfindenden Vicitationen. 3. Feilb., Gasperlin'sche Real., Poschenik, BG. Kra>>!' burg. — 3. Feilb., Skufca'sche Real., Schwbrz, BG. @ev fenberg. — 2. Feilb., Vonijak'sche Real., gttiHdorf. 8®-Landstrah. — 2. Feilb., Sivc'sche Real , Schukou, BG. Laas. — 2. Feilb., Bebar'sche Real., Babenseld, BG. Laas. Die Halbe Loge rvi*. is ebenerdig ist fiit die nachste Theatersaison zu vergebeu. — Anfrage im Zeitungs-Comptoir. (474—2) Wleuer Biirse vom 18. September. , 69.30 69.95 73.20 73.30 Staatsfonds. (Belt I Ware Sperc. Rente, ost.PaP. bio. bio. ost. in @ilb. Lose von 1854 .... Soje von i860, ganzc kose von 1860, jjtinfi Pramiensch. v. 1864 Grnndentl.-Obi. Sieietmarf ju 5 PCt. kkarnten. Stain, u. Stiftenlanb 5 „ Qngarn zu . . s „ itroat. u. Slav-5 » Siebenbiirg. ju 5 „ Action. NaiionalbanI .... Union - Bank .... Srctitanflalt .... Si. o. EScompie-Bes. Anglo.-osterr.Bank Deft. Bobencreb.-A Deft. Hvpolh.-Baul. Eteier. EScompt.-Bk. Franco - Austria . Ueif. Ferb.-Norbb. Stidbahn-Sefelllch. Saif. Slisabetb-Bahn. a«tt*8ubt»ig»»«H» -Stebeub. Mseubahu StaatSbahn Pfandbriefe. Ratios. S.W. verloSb. Ung. Bod.-Lredtto»st. Allg. -st.Bod.-Lredtt. bto. in 88 3« rtUts. • »3.25 101.7.i 108 -134.- 89.50 77 76.- 968.— 135.- 236.— 178.-226.— 72.50 2060 174.50 215.50 218.— 148.-345.— 210.60 163.*— 90.20 83.— 99.76 87.- 94.- 102.50 109 135.— 91.— 90.50 77.50 77.- 970.— 136.- 237.— 980. 178.50 230.— 73. -2070 175.- 216.50 219.— 149.-346.— 211.50 154.— Oest. Hypoth.-Bank. Prioritats-Obl. Siidb.-Ges.zu 500 Fr. bto. BonS 6 p