_________Mittwoch, 12. Jänner 1898.__________________Jahrgang 117. Mbacher Zeitung. ^rünum«ra«lonsps«is: Mil P osl l»or,'e >, d n n«: ganzMrig sl. lk, lmlbjälirig fl. 7:.»!. Im (lomptoir: ^ Pie "L«ib, Z. ,,^ i,»ll>jHi)sig f>. s.-üu. Fu, die ^»slellnn»; in« Hau«! Mizjäyn« fi. ,, — Inserlioilsgtbiir. Fili X «imMessplah «r. 3, dle Äedaclion Aali»l,flzigsrglls!e Itt, !ü, 2p«chstunben del «ebaciion von 8 bli n Ul»r vor^ "eine I»sern>« zu 4 Zeilen 25 li,, «rohere per Zeile u l» - 1>el öfteren Mederhoümge» per »jeile « lr, ^ mittags. Unsranlierle Ärief,' werben »icht »i^enomnien, Maxuscripte niäit zurilllgesteUt. Amtlicher Theil. Seine k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7, November v. I. ^eopoldine von Berts zur Ehrendame des k. t. adelig weltlichen Damenstiftes Maria Schul in Brunn aller-gnädigst zu ernennen geruht. Der Iustizminister hat den Staatsanwalt Ferdinand Barich in Spalato nach Zara versetzt und ben Landesgerichtsrath Ladislaus Ritter von Paitoni üt Spalato zum Staatsanwalte beim Kreisgerichte in Epalato ernannt. __________ Der Instizmiuister hat den Gerichtssecretär Franz ^iani in Görz zum Landesgerichtsrath in Görz nnaunt. Der Iustizmimster hat den Gerichtsadjuucten Anton Kronja in San Pietro della Arazza zum Staatsanwalts - Substitute» beiul Kreisgerichte in Sebenico ernannt. Nichtamtlicher Theil. Erläuternde Bemerkungen zur kaiserlichen Verordnung, betreffend die Ab« Änderung einiger gesetzlicher Bestimmungen über Gcrichtsgebüren. III. Die Negierung musste es daher als eine dringende Nothwendigkeit erkennen, sowohl zum Schutze der Mhrdetcn finanziellen Interessen als auch zur an-stcmdslosen Handhabung der neuen Civilprocessgesetze "Urch eine kaiserliche Verordnung auf Grund des H 14 des Grundgesetzes vom 21. December 1867, ". G. Bl. Nr. 141, bis zu dem Zeitpunkte Abhilfe zu schaffen, wo der Reichsrath nach seinem Wieder-^lsamlnentritte in der Lage sein wird, eine definitive Regelung der Gerichtsgcbüreu zu beschließen. Selbstverständlich können sich die provisorischen Anordnungen nur auf das dringend Nothwendige beschränken, das ist erstens auf die Sichelstellung des Staatsschatzes vor einer allzu empfindlichen Einbuße an Stempelgebüren infolge des neuen Processverfahrens — womit allerdings zur Vermeidung von Härten auch gewisse wichtige Milderungen des gegenwärtigen Rechtsznstandes Hand in Hand gehen mussten — und zweitens auf jene Aenderungen der bestehenden gebnrengesetzlichen Bestimmungen, welche im Interesse einer klaglosen Geschäftsfiihruug unter der Herrschaft der neuen Processgesctze unabweislich erscheinen. Dem ersteren Zwecke dient eine einzige Maßregel, nämlich die Ersetzung des 36 Kreuzer-Stempels für gerichtliche Eingaben, Protokolle und Abschriften durch die Gebür von 50 kr. — 1 Krone iM 1 und 7. Absatz 1), wodurch wenigstens für die Uebergangs' Periode, da die nach dein alten Verfahren abzuwickelnden Processe theilweise noch fortlaufen, ein allzu starker Rückgang der Stempeleinnahmen verhütet werden dürfte. Alle anderen Bestimmungen der Verordnung enthalten entweder Erleichterungen, welche die Wirkung des gedachten nenen Stempelsatzes in gewissen rücksichtswürdigen Fällen paralysieren sollen, oder sind dem zweiten oberwähnten Zwecke, der Ermöglichung einer klaglosen Geschäftsführung, gewidmet. Neuerungen von principieller Tragweite, wie die Einführung von Strafprocessgebüren, von Vertheilungs-gebüren im Executions- und Concursverfahren u. s. w., mussten bei Erlassung der vorliegenden Verordnung naturgemäß zurückgestellt werden, aber auch von den zahlreichen Detailbestimmungen, welche die von der Regierung seinerzeit vorgelegten Gesetzentwürfe über die Gerichtsgebüren enthielten, musste abgesehen werden, soferne deren dringende Nothwendigkeit aus dr,, angeführten Gesichtspunkten nicht gerechtfertigt werde,, könnte. Zu den einzelnen Bestimmungen der Verordnung ist Folgendes zu bemerken: § 1. Die Stempelgebür von 36 kr. von jedem Bogen war bisher die gewöhnliche für Eingaben und Protokolle im gerichtlichen Verfahren in und außer Streit- sachen; aber auch alle gerichtlichen Eingaben und Protokolle, deren erster Bogen nach dem Gebüren tarife einem höheren Stempel uuterworfen ist, unterlagen derselben bezüglich des zweiten uud jedes weiteren Bogens und, soferne dir Eingabe in mehreren Exemplaren überreicht wurde, bezüglich sämmtlicher Bogen des zweiten und jedes weiteren Exemplares. Dagegen kommt diefe Gebür in Rechtsstreitigkeiten, deren Wert 100 Kronen nicht übersteigt, mit einziger Ausnahme des Stempels für den ersten Bogen der im H 17, a des Gesetzes von, 29. Februar 1864, R. G. Nl. Nr. 2N, bezeichneten Tabnlargesuche nicht vor. Diese Gebür von 36 kr. wird im tz 1 auf 50 kr. — 1 Krone erhöht, ein Ausmaß, welches auch iu Uugarn in Geltung steht. Da die Activierung der in der Gerichtsgcbürenvorlage normierten höheren Stempel für Klagen und für Protokolle über contra-dictorische mündliche Verhandlungen und Beweisaufnahmen, dann überhaupt die Abstufuug der festen Gebüren im Civilvrocrfse nach einer größeren Anzahl von Wertclassen im Wege der vorliegenden kaiserlichen Verordnung nicht für nngemesfen erachtet wurde, musste, um einen finanziell ins Gewicht fallenden Erfolg zu erzielen, die mäßige Erhöhuug des normalen Eingaben- und Protokollstempels für das gesammte Gebiet des Gerichtsverfahrens, das ist sowohl für das streitige als auch für das außerstreitige Verfahren, angeordnet werden; doch wurde durch die gleichzeitige Aufhebung des Rubrikenstempcls, die schon in der Gerichtsgebürenvorlage beantragt worden ist, ferner durch mehrere andere Erleichterungen, so namentlich für den Verpflichteten bei der Execution auf das bewegliche Vermögen (i; 12, Z. 6) und durch die Ausdehnung der bisher nur für das Streitverfahren vorgesehenen Gebürenbefreiung aus dem Titel der Armut auf das Verfahreu außer Streitsachen (ß 13), die Wirkung dieser Erhöhung gemildert und namentlich einer stärkeren Belastung armer Parteien im außerstrcitigen Verfahren vorgebeugt. Nebenbei liegt in der Beibehaltuug der Einheitlichkeit des Stempelsatzes für das gesummte gerichtliche Verfahren immerhin auch ein Vortheil, was die Leichtigkeit der Gesetzesanwendung anbelangt. Feuilleton. Der Clown. siach dem Französischen. 1. ^. Heute morgens endlich hatte Daluy von dem Amteragenten die Aufforderung erhalten, sich dem Erector'eines Pariser Theaters vorzustellen. Er war 3nade nicht sprachlos vor Freude, denn in seinen träumen hatten ihm immer nur die größten Bühnen ^geschwebt, aber er war auch uicht unzufrieden, denn 'Hon s^it drei Jahren wartete er auf den Moment, wo ^ endlich in Paris debntieren konnte. Da war es ihn» denn schließlich gleichgiltig ge worden, ans welcher Bühne er austreten sollte, wenn ^'ur Paris ihn sah, das Paris, das er mit der Macht Mnes Wortes, mit dem Hauch seines Genies dereinst in erobern hoffte. In dieser Hoffnung bedauerte er ?'cht einmal die drei Jahre des Wartens, die hinter 'M lagen. Er hatte sich inzwischen das ganze Reper-^ire zu eigen gemacht, wenigstens so weit das ernste ^lama nnd die classische Tragödie in Betracht kamen. Seine Sehnsucht war die leidenschaftliche Größe, nnd ??ch in Komödien sagten ihm nur die Rollen zu, ^ eine vertiefte Eharakteristik und ein sorgfältiges ^lndimn des Lebens verlangten. Vor modernen Kücken empfand er fast ausnahmslos eine gewisse "iissachtuug. Dalny war in das Bureau des Directors gegangen. «Ich habe eine Rolle für Sie,» erklärte ihm diefer. Dalny verbeugte sich dankend, w 'Ja,» sprach der Director weiter, eine komische "Mle, für die Sie wie geschaffen sind.. «Eine komifche Rolle?» fuhr Dalny entsetzt in die Höhe und sagte dann verächtlich: «Ich bin nicht imstande, komisch zn wirken.» Da der Director dieser Aufwallung gegenüber nur mitleidig lächelte, dachte Dalny an alles, was bei einer Ablehnung für ihn auf dem Spiele stand. Er dachte an die schweren Jahre, die hinter ihm lagen, und er dachte an die Geliebte, an Blanche, die ihm sagen würde: Dalny antwortete nicht gleich. Er sah, dass an ihm ein Verbrechen begangen werden sollte. Der Mann da vor ihm wollte ihm die Gurgel zuschnüren und ihn langsam ersticken.....Aber dieses Verbrechen bedeutete für ihn eine Rolle, die ihn alls das Theater brachte, nnd der heiße Drang znm Schaffen, der in ihm aufwallte, dämpfte den Zorn des Künstlers m ihm lmd lieh ihm das ganze Angebot wie eine Ironie des Schicksals erscheinen. Dalny fügte sich dieser Irome uud nahm die Rolle an. II. >Vor allen Dingen darfst du die Rolle nicht allzu vornehm, nicht gar zn sehr von oben herab spielen,» halte Blanche chm gesagt. Dalny hasste die Rolle und lernte sie nur mechanisch auswendig, sie dünkte ihm wie eine Last, die man ihm aufgezwungen. Aber als er die Bühne betrat, lief schon bei seine« ersten Worten ein Lachen durch die Reihen, das vom Parquet zu den Logen mit unwiderstehlicher Gewalt hinaufstieg bis zur Gal lerie. Dalny fah unruhig um sich. Stand vielleicht hinter ihm jemand, dem diefes Lachen galt? llnd da er immer an sein Gesicht und sein Costüm denken musste, wurde durch sein merkwürdiges Mienenspiel das Lachen immer mehr und mehr verstärkt. Er wurde ängstlich und wollte hinter die Coulissen zurückstürzen. Aber er blieb, und auf seinem dummen Ge sichte malte sich eine ganz neue und unbekannte Komik, die gerade durch deu Gegensatz zwischen diesem Gesichte und' der Rolle unglaublich grotesk wirkte. Die Habi> tuis im Parquet und die jungen Damen in den Logen kreischten vor Vergnügen. Ein ganz neues Genre war geboten. .Nun,» rief der Director triumphierend, als der Vorhang fiel, «was habe ich gesagt?» «Siehst du?» sagte Blanche, ganz roth vor ' Das kaun nicht von Dauer sein,» sagte Dalny tief gedemüthigt zu sich felbst. Aber es dauerte trotzdem. Dalny bewahrte sich die Angst vor seinem Erfolge, und wenn das Lachen des Publicums ihn, entgegenschlug, machte er ein so verzweifeltes Gesicht, dass die Zuschauer es für eine Darbietung höchster Kunst hielten. Er war unglücklich darüber, aber er konnte es nicht ändern, und er dachte sich, dass es vor allem darauf ankäme, das Publicum zu erobern. Später würde er schon thun, was ihm gefiele. (Schluss sulgt.) Laibacher Zeitung Nr. 8.__________________________^,_____________60 12.-Iänner 1898. Der für Eingaben und Protokolle in Rechtsstreitigkeiten bis zu 100 Kronen geltende Stempel von 12 kr. — 24 Hellern (tz 19, u des Gesetzes vom 29. Februar 1864) bleibt unberührt, § 2. Die unter lit. u. d und o normierten Gebüren-befreiungen, von welchen die beiden ersten auch in der Gerichtsgebürenvorlage vorgesehen waren, und die letzte nach H 7, o des Gesetzes vom 24. Mai 1873, R. G. Bl. Nr. 97, im Bagatellverfahren zum Theile schon bisher in Geltung stand, bedürfen keiner weiteren Begründung. Die ausdrückliche Erwähnung der Stempelpflicht der Prototolle über mündliche Wider sprüche im Mahnverfahren sowie über die Vornahme von Executionshandlungen erfolgt mit Rücksicht auf die Bestimmungen der ^ 313, Z. 14, 319, Z. 3, und 381 der neuen Geschäftsordnung für die Gerichte vom 5. Mai 1897, R. G. Bl. Nr, 112. Die im Schlussabsatze des tz 2 enthaltene Bestimmung über die Gebürenbehaudlung des Verhand-lungsprototolles in Bagatellsachen entspricht der bisher für das Bagatellverfahren geltenden Vorschrift des H 9 des Gesetzes vom 24. Mai 1873. Im übrigen bleibt es bei den Bestimmungen des tz 32 des Gebürengesetzes vom 9. Februar 1850, wonach im mündlichen Streitverfahren, wenn ein Theil um eine Fristerstreckung ansucht, bei der durch die Erstreckung bestimmten Tagsatzung ein neues Protokoll unter einem eigenen Stempel aufgenommen werden muss, es mag bei dieser Tagsatzung die Verhandlung in der Hauptsache fortgesetzt oder eine neue Fristerstreckung angesucht werden, wogegen in anderen Fällen Protokolle, die über eiu und dasselbe Geschäft, wenngleich mit Unterbrechungen, an zwei oder mehreren Tagen, aufgenommen und fortgesetzt werden, als ein Ganzes zu betrachten sind. Politische Uebersicht. Laibach, 11. Jänner. Gestern traten die Landtage von Böhmen, Mähren, Oberösterreick», Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Harnten, Trieft und Bukowina zusammen. Der ga-lizische, steierische und schlesische Landtag werden in dieser Woche die bereits vor Neujahr begonnene Thätigkeit ebenso wie der niederösterreichische wieder aufnehmen. Es werden also in dieser Woche dreizehn Landtage versammelt sein. In der nächsten Woche, nämlich am 17. und 20., folgen dann auch die Land tage von strain, Dalmatien nnd Istrien. Wann der gleichfalls schon am 28. December einberufene, aber durch die Abstinenz der Slovenen beschlussunfähig gemachte Landtag von Görz seine Arbeiten wird beginnen können, scheint noch unbestimmt zu sein. Die Eröffnung des böhmischen Landtages präludierte das «Fremdenblatt» mit einem Artikel, in welchem es beide Parteien in Böhmen zur Versöhnlichkeit mahnt und zu diesem Zwecke Folgendes ausführt : «Die Regierung hat Mühe genug aufgewendet, unl einen Boden zu ebnen, auf dein die Parteien in der Sprachenfrage sich begegnen könnten. Sie hat mit den deutschell und czechischen Vertretern Böhmens Unterhandlungen gepflogen und es wurden manche Berührungspunkte gefunden, die den beiden Stämmen gemeinsam sind. Es sind leine Abmachungen getroffen und doch ist die Möglichkeit einer sachlichen Behandlung der Sprachcnfragc wesentlich erleichtert worden. Was vor kurzem noch als Räthsel erschienen, dünkt jetzt nicht mehr unlösbar. Aber das bisherige Gewebe ist noch so dünn, dass es leicht reißen kann, wenn nicht allseitig der feste Entschluss in den Gemüthern wurzelt, das Land und das Reich aus der unnatürlichen Situation zu befreien, wenn nicht die deutschen wie die czechischen Parteien der Ueberzeugung sind, dass die Fortdauer des Kampfes keinem von Nutzen, allen aber zum schwersten Nachtheil werden kann. Es überwiegt nunmehr die Empfindung, dass ein letzter Friedensversuch unternommen werden müsse, ehe das Laud mit seinen hochbedentsamen Interessen nenen unvermeidlichen Wirrnissen überliefert würde. Ein Versuch dieser Art kann aber nur im Landtage untei" nommen werden, wo beide Parteien Gelegenheit zur wechselseitigen Aussprache finden nnd auch der Regierung der Anlass geboten wird, die Sprachenfrage zn erörtern und ihre Stellnng zu derselben genau zu präcisieren.» Der Gesetzentwnrf über die provisorische Re« geluug des Zoll- und Bankwesens wird im Ausschusse des ungarischen Magnaten -ha us es schon am Donnerstag erledigt werden. Im Plenum des Magnatenhauses wird der Gesetzeutwurf, wie der «Pester Lloyd» meldet, am Freitag zur Verhandlung gelangen und wahrscheinlich auch au diesem Tage erledigt werden. Am Sanistag wird das Präsidium des Magnatenhanses die erfolgte Annahme des Gesetzentwurfes dem Abgeordnetenhaüse zur Kenntnis bringen, und noch an demselben Tage wird das Colla-tionierungs-Comite' des Reichstages die Vorlage behufs Allerhöchster Sanction unterbreiten. Die «Kölnische Zeitung, schreibt: Wir sind in der Lage, nach zuverlässigen Londoner und Berliner Mittheilungen über den Stand der chinesischen Anleiheverhandlungen Folgendes zu berichten: Die von China in England nachgesuchte Auleihe von 16-5 Millionen Pfd. Sterl. rückt ihrem Abschlüsse entgegen. Von der öffentlichen Meinung dringlich unter stützt, neigte das englische Cabinet mehr nnd mehr dem Entschlüsse zu, der chinesischen Regierung eine directe Staatsanleihe zn gewähren. Für den Betrag werden wahrscheinlich Consols ausgegeben. Unter den Gesetzentwürfen, welche das italienische Cabinet dem Parlamente möglichst bald unterbreiten wird, find in erster Linie die Vorlagen, betreffend die theilweise Herabsetzung der Steuern uud diejenigen betreffend dieReformdes Iustizwesens, durch welche die Unabhängigkeit der Richter in höherem Maße als bisher gesichert werden soll, zu nennen. Diese legislative Action bildet gewissermaßen das Programm, auf dessen Grundlage die Schaffung einer kräftigen und eompacten Majorität angestrebt werden wird. Was die Frage der Kammerpräsidentschaft betrifft, die durch den Eintritt des Herrn Zanardelli in das Cabinet erledigt wurde, lässt sich die Entscheidung der Regierung noch nicht voraussehen. Es kommen jedoch überhaupt nur zwei Persönlichkeiten in Betracht: Herr Biancheri uud Herr Baccelli. Zur Ernennung des Königs Milan zum Oberbefehlshaber der serbischen Armee schreiben die «Nowosti»: Es wäre ein großer Fehler, schon jetzt zu sagen, mit dem Erscheinen König Milans in Serbien werde alles schlimmer gehen und Serbien wieder das Werkzeug der österreichisch-ungarischen Politik werden. Man müsse nicht vergessen, dass Graf Goluchowsti wiederholt erklärte, Oesterreich-Ungarn halte an dem Grund' satze der Nichteinmischung in die serbischen Angelegenheiten fest. Wie der «P. C.» aus Belgrad von zuständiger Seite gemeldet wird, sind die in einigen auswärtigen Blättern verbreiteten Nachrichten, dass in Serbien eine Hungcrsnoth herrsche, unbegründet. Die Bevölkerung/des Morawathales habe allerdings durch die vorjährigen Ueberschwemmungen gelitten und es habe sich das Bedürfnis nach Einfuhr von fremdeln Getreide fühlbar gemacht. Von einer Hungercalamität sei aber keine Rede. — Des weiteren stellt jene Meldung anderweitigen Behauptungen gegenüber fest, dass der Stand der Staatsfinanzen keineswegs ein derartiger sei, dass die Verwaltung nicht in der Lage wäre, die laufenden Ausgaben zu bestreiten. Nach allen Richtungen, im In- wie im Auslande, werde nach wie vor den staatlichen Verpflichtungeil Serbiens in regelmäßiger Weise entsprochen. — Was endlich über angebliche Demonstrationen, die gegen ausländische Persönlichkeiten seitens der hauptstädtischen Bevölkerung insceniert worden wären, berichtet wurde, beruhe aus einer Erfindung. Natürlich seien daher alle an diese angeblichen Vorkommnisse geknüpften Commentare völlig haltlos. Aus Constant!'novel meldet man: Der Marineminister unterhandelt mit der Armstrong-Werfle wegeil Baues eiues Kreuzers und zweier Torpedoboote. Die deutsche Bant in Berlin steht mit der Pforte in Unterhandlung wegen einer fünfvrocentigen Alileihe im Betrage von 400.000 Pfund. — Das von den Botschaftern der Mächte ausgearbeitete Project bezüglich K retas ist in der Hauptsache abgeschlossen und wird von den Mächten derzeit geprüft. «Daily Mal» meldet aus Hongkong, dass ein Uebrreinkommen zwischen England, Japan und Russland inbetrefs Koreas getroffen fei. Die Einzelheiten dieses Uebereinkommens seieil noch nicht bekannt. Tagesneuigteiten. — (Hofna chr icht.) Zur Gratulation bei Seiner t. und t. Hoheit dein durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Rainer, der gestern seinen 71. Geburtstag feierte, erschienen am 10. d. M. Ihre k. u. t. Hoheiten Erzherzog Franz Talvator, Erzherzogin Marie Valerie, ferner Cardinal Gruscha, Landcsvertheidignngs - Minister Graf Wclsershcimb und zahlreiche andere hohe Persönlichkeiten - (Zur Lage in Prag.) Eine vom czechischen Club beschlossene Proclamation betont unter Hinweis aus den Zusammentritt des ^böhmischen Landtages, das czechischc Volk werde der Hüter der Ruhe uud des Friedens sein, und ertlärt, dass durch Ausschreitungen nur jenen die größten Dienste erwiesen würden, welche das czechischc Volt durch Hetzereieil zu uuüberlegten Handlungen bringen wolle. ° -5- 3 — (Der Erpressungsversuch an den» «önig von Serbi e n.) Iu Angelegenheit des Er-pressungsversuchcs au dem Kouig von Serbien wurde außer dein Journalisten Alexander Kovacs auch die aus Wien zurückgekehrte Chansonnctte Rosa Benkö in Haft ge< Wtn seinetwillen. Äoman von M. «ichtenberg. (6. Fortsetzung) Kaum aber, dass die beiden Cousins ill ihrem Wagen allein beieinander sahen, brach Baron Lands« berg aus: «Das ist ja eine ganz entsetzliche Situation für deinen Pater und meine Mutter! Denn dass diese verkommene, schwindsüchtige Schauspielerin unsere Tante Seraphine ist, liegt doch klar auf der Hand! Wenn dieses unselige Geschöpf nun ihre verwandtschaftlichen Rechte an uns geltend machen wollte! Welch eine Blamage wäre das für uns! Ich bin ganz außer mir über diese absurde Geschichte. Wie schön hatte ich mir das schon ausgemalt, mit dieser allerliebsten Kleinen ein hübsches, amüsantes Spiel anzufangen! Später hätte ich ihr durch meine Protection in Wien, wo ich ja bei allen Theatern bekannt bin, leicht ein gutes Engagement verschafft und so ihr Glück gegrüudet. Ja,' ich glaube wahrhaftig, diese knospenhafte Mädchen-blume hätte mich jahrelang fesseln können, denn mich hat ill diesen paar Stunden eine wahre Leidenschaft für das hvlde Geschöpf erfasst. Ich fühle es, ihr Besitz ist mir zum unbedingten Glücksbedürfnis geworden! Und nun kommt mir diese nnseliae Verwandtschaftsgeschichte ill den Wurf!. «-. '^'lch'' dir aber lMentlich soviel Achtung ein> flößen wird dass du deine hier ganz salsch angebrachte Don Juan-Neigung so rasch, wie sie dir gelommeu wleder aufgibst'., warf Gras Steinfels mit ruhigem Crnst ein. «Du wirst bedenken, Oswald, dass ill deu Adern dieses armen, schuhlosen Tchauspielerlindes durch Tante Seraphine unser eigenes stolzes Blut fließt und dass du unsere eigene Ehre antastest, wenn du dieses junge Mädchen, welches dock immerhin unsere Cousine ist, lllit deinen Anträgen, nne du sie im Sinne hattest, verfolgst!» «Bah, wer weiß denn, ob die kranke Komödiantin es jemals wagt, ihre verwandtschaftlichen Rechte an uns geltend zu machen,» entgegnete Baroll Landsberg wegwerfend, «da sie doch von uuserer Großmutter völlig enterbt uud verstoßen wurde! Ich glaube, du thust am besten, wenn dn deinem Vater die ganze Entdeckung verschweigst, denn es würde ihn bei seinem ohnehin kränklichen Zustand nur unnütz aufregen, Warten wir die Sache ruhig ab. Indessen werde ich,' schloss er mit cynischem Lächeln, mich auf der nächsten Probe einstellen und dem überwachenden Mutterauge zum Trotze es versuchen, mich der lieblichen Kleinen zu nähern.» «Davon lass ab, Oswald, wenn dir meine Freundschaft lieb ist!' rief der juuge Officier ill fast leidenschaftlicher Erregung. «Oder,» erklärte er, seine Hand fest auf den Arm des Barons legend, mit männlich-fester Ueberlegenheit, ich wäre gezwuugen, als Mann voll Ehre dieses uns blutsverwandte und unschuldsvolle Kind vor deinen Verfolgungen zu schützen!» «Nun, nun, nur nicht gleich so heftlg auf gefahren, Bruno!» erwiderte Baron Landsberg mit sarkastischem Blicke in die leuchtenden, nachtdunklen Allgen seines Cousins. «Wahrhaftig, fast scheint es, als rühre deine ritterliche Begeisterung daher, dass du selbst in das süße Geschöpf verliebt bist und mir das Glück seines Besitzes nicht gönnst'. Doch du magst ja Ä ^5"'" fuhr er, als er sah, wie eine helle A, ? ^""l ^ jungen Officiers Antlitz auf-Freundlichkeit fort, «es ist viel-leich das beste, wenn man sich gar nicht mehr unl d»e Leute bekümmert. Vielleicht reisen sie in ein paar pochen wieder ab und die gefürchtete Blamage unterbleibt, wenn wir nur schweigen!' s.l5 '^ ^""ltt ich ganz sicher." warf Graf Steines ein, .denn wie ich als kleiner Knabe Tante Heraphme gekannt und von meinem Vater ihm' Charakter schildern gehört habe, stirbt sie lieber i," ^leno, ehe sie sich einer Familie wieder aufdrängt, '"^>' s'e w,st erbarmnngslos verstieß. Darum, Oswald, um der Ehre unserer Familie willen, gib eoen srwolen Gedanken an dieses Mädchen auf! W"' wollen der armen kranken Frau morgen eine namhafte Mlterstutzilng senden, das wird das Beste sein, was wir fur dle beiden schutzlose» Wesen thuu können!, brach '?./.. ' !t,-ü b" 6ck des Wagens zurücklehnend, das unerquickliche Thema ab. k.". q?"^ ^?'°" 6""dsberg schwieg nur zu gern vo>' um welche er mit seinem Cousin in ..iÄ >"./" 6"'"")"' drohte. Denn er war durchaus A... 5'5' s""e Eroberungspläne aufzugeben, "^ gedachte vielmehr, dieselben nur so lange z" m.Ä ">5 b's Brunos Urlaubszeit abgelaufen sei" uach Wim znrücktehren mns^. m.n^.s.^ ^"''^'^^'l'llschast blieb doch jedenfalls emlge Wochen im Städtchen, Also ^ akul.erte er - bl.eb ihn. ,wch vollauf Zeit seine Eroberung zu machen. > " - ' Go«ieh„n« sylgt.) Laibacher Zeitung'Nr. 8._________________________________6t ,2 Iim,m 189». nommen. Die Nachrichten, wonach in diese Affaire auch ein höherer Polizeibeamter verwickelt wäre, entbehren jeder Begründung. — (Wohlthätige Stiftung.) Aus Brunn wird 10. d. M. gemeldet: Die vor wenigen Tagen in Mährifch-Rotmühl verstorbene Witwe nach dem Gutsbesitzer Johann Haberhauer stiftete testamentarisch den Betrag von 500.000 fl. zur Errichtung eines Kranken- und Waisenhauses und eines deutschen Kinder-gartens. — (Aus Lussin - Piccolo.) In Lussin-Piccolo ist Seine k. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz» herzog Karl Stefan an Bord seiner Yacht am 9.d.M. nachmittags angekommen. — (Die deutsche Armee.) Der Friedensstand der deutschen Armee beträgt im ganzen 23.17N Officiere, 78.207 Unterofficiere, 479.229 Mann (ohne dic 11.000 Einjährig-Freiwilligen), 2103 Aerzte, 1050 Zahlmeister, 583 Thierärzte, 1012 Büchsenmacher. 93 Sattler und 98.038 Pferde. — (Historikertag.) Der diesjährige deutsche Historitertag findet vom 13. bis 15. April d. I. in Nürnberg statt. — (Das unbewohnte Hotel.) Ein Polizei« fall seltener Art fand diesertage in Basel seine Erledigung. Durch das Schlagen einer Wanduhr in einem seit Monaten unbewohnten Hause wurde die Nachbarschaft veranlasst, in mittcruächtiger Stunde die Polizei zu requirieren. Diese fand in dem gewaltsam geöffneten Hause, einem der ältesten Gasthöfe Basels, zunächst der alten Rheiubrücke gelegen, nur hundert Schritte vom Polizeiposten, einen ganzen Trupp Einbrecher, die es sich in den Zimmern und Betten wohl sein ließ, und wie es sich ili der Untersuchung ergab, seit dem Sommer hier gehanst hatte. Es wnrdc auch eine ganze Reihe von Diebstählen coustatiert, die sich nicht nnr auf Lebens-Mittel nnd Uhren, sondern sogar auf Tische, Bänke und Sofas erstreckte». Der Rädelsführer der jugeudlicheu Bande war ein Apotheker, der von seinem Malepartus aus bei seinem eigenen Principal einbrach uud die Casse leerte. Die Strafe der im Schlafe überrumpelten Genossenschaft lantete auf anderthalb Jahre Znchthans und weniger, je nach dem Alter der Thäter. Der Voltswitz verlangt auch die Bestrafung des Hoteleigeuthümers, weil er unterlassen habe, seinen Gästen das Fremdenbuch vorzulegen. — (M on d bl i nd hei t.) Einen hochinteressanten Fall von Mondblindheit theilt soeben ein Fachblatt mit. Cm 17jähriger jnuger Mann hatte anfangs Juni vorigen Jahres während einer Reise auf hoher See in der Weise geschlafen, dass sein Gesicht direct dem Mondlichtc alls« geseht war. Am nächsten Abend tonnte er den Weg auf Deck, selbst wenn er von anderen Matrosen begleitet war, nnr schwer finden. Als er nun zn einem derselben bemerkte, was es für ein finsterer Abend sei, erfuhr er zu seinem Erstaunen, dass Mond und Sterne hell scheinen. Eine ganze Woche lang sah er von Sonnen» aufgang bis Sonnenuntergang ganz gut, uur ab und zu schieuen Schatteu oder Lichterscheinnugen vor seinen Augen vorbeizuziehen. Nach Sounenaufgaug aber konnte er Gegenstände nicht localisicren und sah nichts, was sich gerade vor ihn, befand, während er seitwärts liegende Gegenstände wohl sehen konnte, aber nicht gcnan wnsste, wo sie lagen, Als er Mitte Juli in seine Heimat nach Schweden lain, Pflegte er uur tagsüber zn arbeiten, des Nachts zu schlafeu, da er abends nnd nachts infolge der Herabsehung der Sehschärfe kaum seinen Weg fand. Bald danach trat jedoch eine Brfscrnng ein nnd nngefähr fünf Wochen später erlangte er wieder die frühere Seh-schärfe. Kiterarisches. Atlas der Himmelsluude auf Grundlage der coelestischen Photographie. s»2 Kartenblätter iinit 135 Einzeldarstellungen) lind 07 Folio Bogen Text mit circa 500 Abbildungen. Mit besonderer Unterstütznng hervorragender Astronomen sowie seitens zahlreicher Sternwarten und optisch - mechanischer Werkstätten. Von A. v. Schweiger - Lerchenfcld. In 30 Lieferungen znm Preise von <>0 Krenzcr. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) Erschienen sind die Lieferungen 1 bis 24. Bei der Durchsicht der uns kürzlich zugekommenen weitercu Lieferungen (21 bis 24) dieses in jeder Beziehung hervorragenden Prachtwertes ließ fich sehen, mit welch reichen illustrativen Mitteln der Verfasser seiner schönen Aufgabe sich entledigen konnte. Textlich bchandelu diese Lieferungen die Sonne, die Planeten und die Kometen, und »nan ist überrascht von der Fülle neuer bildlicher Darstclluugen. Zunächst sind es die vielen Origiualphotogramme von Sonneusleckeu und der Souuenoberfläche («Granuliernng»), alsdauu die große Zahl neuester Oberflächendarstellungen der Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Be sonders Mars ist reich vertreten uud fallen vor allem zwei ausführliche Specialtarteu mit einer erstaunlichen Reichhaltigkeit des topographischen Details auf. Auch in diesen Abschnitten, wie in den vorangegangeneu, zeichnet sich der Text durch Klarheit uud Plastik aus, so dass man sich spieleud in die verwickelten Probleme der Physikalischen Verhältnisse der Planeten einarbeitet, Das' selbe gilt von dem Abschuitte über die Kometen. Unter den Tafeln sind neben schönen Mondlandschaften vor-nehmlich die prächtigen Reproductiouen von Sonnen-photogrammen, ferner die neuesten zeichnerischen Darstellungen des Planeten Venus iu seinen verschiedenen Phasen während des Jahres 1897, schließlich der Komet vom Jahre 1882 hervorzuheben. Eine so vorzügliche Leistung macht den großen Erfolg, desseu sich das Werk erfreut, begreiflich, uud mit um so größerem Interesse darf man dem Schlüsse der monumentaleu Schöpfung entgegensehen. «Wiener illustrierte Frauen - Zeituug », Familien- und Mode-Iournal, Verlag M. Breitenstein, Wicn, IX., Währingerstraße 5. Preis vierteljährig 90 kr. Einzelne Hefte 15 kr, — Probeuummer gratis; vorräthig in allen Buchhaudlnngen. Ans dem reichen Inhalt des sechsteu Heftes dieser voruehm ausgestatteten und illustrierte» Zeitschrift hebeu wir hervor: Aus dein Dunkel. Von Ernst Ahlgren nllnstr.). — Dameuspenden. Plauderei vou Thefi Bohrn. — Zeiteuschluss. Von Iosefine Freiin von Knorr. — Alte Briefe. Von Theuriet. — Neuester Wiener Modebericht. Von E, Willoner (illustriert). — Beschreibung der abgebildeten Gegenstände. — Mode-Details, Berliner Modebrief. Menu, ^ Der echte Riug, Roman von F. v. Kapff - Essenter. — Auf dem Eise. Vou Hermine Hahn ^illustriert). Ueber Brandmalerei lind Brandtechnil. Vou Frau Bertha Rust (ittuslr.), Literatur. Handmalerei (illustr.). Re- digiert vou Marie Schramm. — Uusere Bilder. — Allerlei. - Für's Haus. Volkswirtschaftliche Winke. Humoristisches. — Schach. Redigiert von Georg Marco. Spielecke. Alles in dieser Rubrik Besprochene kann durch die hiesige Vuchhaudluug Jg. v. Kleinmayr leuchtuugscmlage in Laibach seitens der Gemeinde-vorstehnng der Landeshauptstadt veranstaltete Loyalitäts-tuudgcbung hnldvollst dankend znr Allerhöchsten Kenntnis zn nehmen geruht. — (Glück sha scu.) Das t. l. Finauzministerium hat im Einvernehmen des k. t. Ministeriums des Iuncrn dem Arbeitcr-Uuterstntzuugsvereiu in Neumarttl die Ver-anstaltnug eines Glückshafens mit 500 Losen für das laufende Jahr bewilligt' der Reinertrag dieses Unternehmens wird den Vercinszwecken zugeführt werden. —o. — («Zahlbar nnd klagbar in Wien.») In der jüngsten Pleuarucrsammlung des niederüster-rcichischen Gewerbcvereines wurde über die Schritte berathen, die angesichts der nenen processualcn Bestimmuugeu über den Klagcort zu uuternchmeu wären. Die Discussion über dicscu Gegenstand einleitend, führte der Secretär-Stellvertreter ans: Visher tonnte bekanntlich jeder Schuldner dort gellagt werden, wo er zu zahlen hatte; es genügte demnach der Vermerk «zahlbar in Wien» auf der Iactura, nm die Aubringuug der Klage iu Wien zu ermöglichen. Die Regierung wollte diesen Zustand un-veräudert lassen uud setzte dies in einem besonderen Paragraphen ihrer Civilprocessvorlage fest. Der Permanenz-ausschuss des Abgeordnetenhauses aber änderte diese Bestimmung ab nnd beschloss, dass der Facturengerichtsstand tünftig nnr zwischen Personen, die ein Haudelsgewerbe betreiben, gelten solle, alle anderen Schuldner aber in ihrem Wohnorte zn klagen seien, wenn nicht ein besonderer schriftlicher Vertrag über den Klageort vorliege. Der Referent beantragt znm Schlüsse: Das Justizministerium sei zu ersuchen, es möge durch eine nenerliche Verorduuug das Missverständuis beseitigen, welches durch die erste Verordnnng entstanden ist. Es sei durch einiges Vorgehen der Fachcorporatioucn nnd Genossenschaften dahin zu wirken, dass Facturenbestätigungen, welche die Anbringung der Klage in Wien ermöglichen, allgemein eingeführt werden. An das Abgeordnetenhaus sei eine Petition nm Aendernng der gesetzlichen Bestimmung und Wiederherstellung der Regierungsvorlage zu richten. An diese Anträge knüpfte sich eine läugere Discussion, die jedoch nicht zu einem Beschlusse führte. — (Ma ria - Theres icn - ^Levantiuer ^ Thaler.) Die «Mittheilungen des Finanzministeriums» euthalten eine überaus interessante, inhaltsreiche Arbeit über die Geschichte der Maria-Theresicn-Thaler. Darnach reicht diese Münze ans die zwischen der Kaiserin Maria Theresia und dem Kurfürsten von Baiern im Jahre 1753 abgeschlossene Münzconvention zurück. Kaiserin Maria Theresia verwaudte große Sorgfalt auf die Vollanspra^ guug dieser Müuze. lind so bahnten sich die Conventions. Thaler sehr bald den Weg ins Ausland, speciell nach den östlichen Nachbarstaaten. Dic Levaute war in chrem Außenhandel stark actiu und deshalb flössen alljährlich große Äeträac dieser in Günsbiirg (Marlgrafschafl Alirgau), Hall bei Innsbruck und Wien geprägten Thaler über Venedig nnd Trieft theils iu die Türkei, theils nach Afrika nnb Asien ab. Später, sowie die französischen Kaufleute die Beliebtheit der Münze gemerkt hatten, wnrde sie auch aufgekauft und über Marfeille oder Genua iu die Levante gebracht, wo sie bald ein auf 15 Kreuzer steigendes Agio erreichten. Der Thaler galt in den Ländern des Conveutwns - Münzfußes zwei Gulden Conveutionsmünzc, Das Thalerverschleißgeschäft wurde in den sechziger Jahren des vorigen Iahrhundertes von der Regiernng an zwei Compagnien, an die «t. t. prlvile-gierte ausläudische Silberhaudlung» und an die «Baron Fries'sche Thalerhandlungscompagnie», übertragen. Der Thalerexport begann dann indes zu stocken. Schließlich, im Jahre 1776, wurde der private Thalerhandel auf-gehoben. Nach Besserung der Levantiner Handelsbeziehungen und des Silbcrpreises machte sich indes wieder erhöhte Nachfrage bemerkbar. Gerade die Beliebtheit der Münze ließ ihr aber auch manche Gefahr erwachsen. Zunächst wurde verflicht, statt der Maria Theresieuthaler anderen ähnlichen, oft eigens hiezu geprägten Münzen den Weg ili den Orient zu bahnen. Auch wurde wiederholt versucht, die Levautiuer Thaler Oesterreichs uachzuprägen, allerdings ohne Erfolg, und überdies wurde versucht, die Circulation in gewissen Gebieten des Orients zu verbieten. Im ita-lieuisch-abessyuischen Feldzuge, in deu Jahren 1896 und 1897, machte sich eiue besonders starke Nachfrage nach Maria Theresicnthalern bemerkbar. - (Heimische Industrie.'! Schon mehrmals haben wir Gelegenheit gehabt, die vorzüglichen Erzeuguisse der Harmonium-Fabrik in Oberlaibach, «Firma Leuarcic 6. Comp. , mit allen der Neuzeit vollkommen entsprechenden Apparaten ausgestattet, hinsichtlich der ungewöhnlich schönen Tongebung und sorg-fältigsten technischen Ausführung zu bewundern. Desgleichen find die neuen Verbessernugen, welche diese Instrnmente ausweisen, uicht nur von großen, Wert, sondern sie überflügeln anch die besten bis jetzt bekannten Fabriken, so dass man in jeder Beziehung sagen kann, diese heimische Fabrik leistet Vorzügliches. Nicht nur der schöue, wohlklingende Ton, sondern auch die auher-gewöhuliche leichte Spielart lassen uichts zu wünschen übrig. Damit sich Musilfrennde von der Güte dieser Fabrikate überzeugen können, hat die Firma ein Harmonium im Locale des hiesigen Beamteu-Cousnmvereines iu der Schneidergasse ausgestellt. — (Heimische Kunst.) Der Bildhauer Herr Michael Ruppe ist von Salzburg wieder nach München gereist, um die für den Sitzungssaal der lrainischen Sparkasse in Laibach bestimmten Grnppen, die fertig modelliert sind, in Holz auszuführen. Derselbe Künstler hat im Münchener Kunstvereine eine Sammlung von etwa dreißig Bildern und Plastiken ausgestellt, die bei der Kritik wohl^ wollende Anertenuung fanden. Herr Ruftpe in seiner bekannte» Bescheidenheit meint selbst, es sei ein gewagtes Unternehmen gewesen, jetzt schon mit seinen Malereien in München aufzutreten, die günstige Beurtheilung aber werde ihm ein Ansporn sein, stets Vollendeteres zu leisten. Auch von einem anderen Gottscheer Künstler, Herrn Karl Meditz, hört man sehr Erfreuliches. Seine beiden im vorigen Jahre in Gottschee gemalten Bilder «Kirchgängerinnen» (in der alten Gottfcheer Tracht) uud «Mädchen im Walde» erregen Aufsehen. Den henrigen Sommer wird Herr Meditz in Tirol mit Ausführung neuer Gemälde zubringen. — (Krankende w eg u n g.) Im Hospitale der barmherzigen Brüder in Kandia bei Rudolfswert wurden im abgelaufenen Monate 50 männliche Kranlr aufgenommen und dortselbst mit den vom Monate November verbliebenen znsammen 8tt Kraule behandelt, von denen 3l, geheilt uud 10 gebessert wurden; ciuer musste als uugeheilt entlassen werden, während zwei gestorben sind. Mit Schluss des abgelaufeueu Mouates sind demnach noch 37 Kranke in dieser Krankenanstalt verblieben. —<>. ^ (Schadenfeuer.) Am 29. December v. I. Uni 7 Uhr abeuds ist an« Dachboden des isoliert stehenden Wohngcbäudes des GruubbesitzcrS Anton Mac'el, vulgo Pleuavc, in Podpek Feuer entstanden, welches den niit Ziegel gedeckten Dachstuhl sowie sämmtliche an» Dachboden befindliche Lebensmittelvorrüthe nnd Effecte» binnen zwei Stnnden einäscherte. Anton Maiel erleidet hiedurch einen Schaden vou ungefähr 1080 fl. uud ist nur anf 100 fl. versichert gewesen. Das Feuer ist jedenfalls durch die Unvorsichtigkeit der Angehörigen des Anto» Mac'el entstanden, nachdem die Töchter desselben nach Angabe von Zeugen die Gewohnheit hatten, beim Betreten des Dachbodens mit Holzspäncn zu leuchten, daher an-zunehmen ist, dass dieselben auch am gedachten Tage, derart allsgerüstet, den Dachboden betraten und mit den brennenden Spänen so unvorsichtig hantierten, dass sich das auf der Küchenwölbung neben dem Stiegenaufgange aufbewahrte Hanfwerg entzündete und das Feuer zum AuSbrnche kam. —z». — (Die Hotel^Anlagen der'Südbahn.) Die «N Fr. Pr.» berichtet: Zwischen der Südbahn und der Internationalen Schlafwagen-Gesellschaft schweben gegenwärtig Pourparleurs, welche die Veräußerung der Hotel°Anlagen in Abbazia au die Schlaswagen-Gesellschast betreffen. Ein formelles Anbot wurde noch nicht gestellt. Es haben bisher lediglich unverbindliche Vorbesprechungen stattgefunden. Freitag nachmittags fand bei der Sübbahn Laibacher Zeitung Nr. 8. 62_________ _______ 12. Jänner 1898. eine Conferenz zwischen den Vertretern der Direction und den Verwaltungsraths - Mitgliedern der Schlafwagen" Gesellschaft statt. In dieser Conferenz wurde noch leine Einigkeit erzielt. Es handelt sich um die Abstoßung der gesummten Anlagen, welche die Südbahn in Abbazia besitzt, nämlich der Hotels, der Villen und der wertvollen Baugründe. — (Aus Abbazia.) Man schreibt uns: Das von dem Vergnüguugs'Comiti in« Vereine mit den« unter dem Präsidium der unermüdlichen Frau K. Griensteidl stehenden Damen-Comite veranstaltete Christbaumfest im «Hotel Stefanie» fiel in allen seinen Theilen vollkommen gelungen a»ls. Das Damcn-Comitt, bestehend aus den Damen Marianne Fabiani, I. k. Bezirtshauvtmanns. Gattin. Frau Negierungsrath Hermine Max, Frau Ch. Griensteidl, Frl. Rosa tteglevich Hausner, Frau Therese Klein, Frau Oberinspector Julie Mecse, Frau A. Minach, Frl. v. Ott, Frau Baronin Nansonnet, Frau v. Nagalli. Frau Baronin Neinlein, Frau Gräfin Ester-Hazy-Vourghard. Frau Dr. Nosa Trivold und Frau Oberst Wachter, bemühte sich mit dem schönsten Erfolge um das Arrangement und um die Sammlungen, welche es er-müglichten, die ansehnliche Zahl von WO Kindern mit Meidern, Schuhen, Schulrequisiten, Esswaren ic. zu beschenken. Das Herren-Comite', bestehend ans den Herreu Neg.-Nath Prof. Dr, Julius Glax, Josef Neubcrger, Dr. Franz Tripold, Anton Mement, Konrad Quitta, Franz Doberlet, Ivo Keglevich und Autoll Kiener, be-mühte sich um das äußere Arrangement; Hand in Hand war natürlich der Erfolg gesichert. Schlag halb 7 Uhr — der große Saal war ganz duulel und bis auf das letzte Plätzchen volltommru ausverkauft - begaunen die sämmtlichen Glocken des Hotels zu läuten, worauf von Seite der Curtavelle Böhmö das Weihnachtslied vorgetragen wurde, die Schülerinnen des Mosters Volosta stimmten das Lied 'Stille Nacht > an, worauf der Saal von außen mil rothen Äengalfackeln beleuchtet wurde. Zwei allerliebste kleine Engelchen trugen, unter dem mächtigen Weihuachts-bäume postiert, Weihnachtsgedichte vor, worauf der Baum in elettrifchem Lichte erstrahlte. Nun folgte von Seite des Damencomite's die Vcschentnng der Meiueu, welche eiue volle Stunde in Anspruch nahm. Glückstrahlend, be-laden mit reichen Gaben, verließen die Beschenkten mit Dantesworten den Saal, um den Großen zu den nun folgenden Unterhaltungen verschiedenster Art Platz zu macheu. AulSylvesterabeud veranstaltete das Vergnüguilgs-comite' eine fröhliche, anregende Feier. Es fpicltc die Cur» tapelle, und die Herren Professor Udel uud Oberinspcctor Jakob Kowy wetteiferten um die Palme deü Abendes. Das neue Jahr wurde mit Jubel begrüßt, und erst in vorgerückter Morgenstnnoe trennte man sich. Die Sylvester Kneipe des Abbazianer Bict)clc-Clubs verlief, wie bei dein Häuflein wirtlich lustiger, froher uud mnnterer Nadfahrer gar nicht anders zu erwarten war, äußerst lustig; insbesondere fanden die Vortrüge des neuen Mitgliedes Herru Franz Doberlet jun., der auch eiustimmig in das unter dem Präsidium des Herrn Professors Dr. Julius Glax, l. l. Regieruugsrathes, stehende Abbazianer Vergnügungs« Comite' aufgenommen wurde, die freundlichste Anerkennung. Nun hält hier der Faschiug seineu Einzug und wurde derselbe gesteru durch ei« «Kroatisches Kränzchen' eröffnet, welches einen äußerst animierten Verlauf nahm. An dieses wird sich nun ein Feuerwehr« Ball, ein Feuerwehr-Kränzchen, ein Bicyclc-Äall, eilt Ball zugunsten des «Weihen Kreuzes» und ein Ball zugunsten des «Goldenen Kreuzes«, ein Bürger-Ball, ein Nettungs-gesellschafts-Ball, ein Istrianer-Kränzchen u. s. w. reihen. Die llirze Faschingszeit wird daher weidlich ausgenützt werden. — (DieOpfer des wuthtranlen Huudes in Triest.) Die «Triester Ztg.« schreibt: Nachdem zwischen dem hiesigen Stadtvhysitate und der Direction des Wiener Rudolf - Spitales eiue Verständigung wegen Aufnahme der vou dein wuthtrauken Hunde gebissenen Personen erfolgt ist, reisten 23 Personen in Begleitung tines Magistratsbeamten nach Wien ab. Zwei bejahrte Leute, welche gleichfalls gebissen wurden, weigern sich mit Rücksicht auf ihr Alter, sich der ärztlichen Behandlung in Wien zu nuterziehen, doch bleiben beide hier ill ärztlicher Obfervation. Es wurde beim Stadtphysitate die Anzeige über mehrere wuthvcrdächtige Hunde er stattet; die BeHürde hat die entsprechenden Maßnahmen getroffen. — ( Promotio n.) Am 11, d. M. fand an der Grazer Universität die Promotion des am Krainburger Gymnasium beschäftigten Herrn Josef Tominiet zum Doctor der Philosophie statt. (Aus der Theaterkanzlei.) Der heutigen Aufführung «Der Traum ein Leben» dürfte wohl eine aufnahmsfrendigc, begeisterte Zuhörerschaft den Manen des größten österreichischen dramatische», Dichters Franz Grillparzer seine Hnldignng darbringen. Das herrliche Wert, an Formschünheit den Perleil der classischen Dichtung sich allschließend, stellt an die Darsteller des Rustan lind Zanga große Anforderungen, jedoch bürgen die Herren Held und Weil für den Erfolg des Abends. Die Dichlnng verlangt allerdings auch das Verständnis eines hochgebildeten Publicums und an dem ist in Laibach tein Mangel. Für diese Spielzeit hat die Direction noch eine große Anzahl musitalifcher Nenheiten erworben, um aber der Verpflichtung, alle erworbenen Werke aufzuführen, gerecht zu werden, kann die Direction die Nenheiten in Anbetracht, dass ihr nur vier Vorstellungen in der Woche zur Verfügung stehen, lrur zweiinal geben. Die neue Operette «Die Lieder des Mirza Schaffn >, ein selten melodiöses Werk, gelangt demnach nur Freitag und Sonntag zur Darstellung, eine weitere Wiederholung findet auf keinen Fall statt. Ausweis über den Stand der Thierseuchen in Kram si'ir die Zeit vom :l. dis l0. Iämier l«W. Es ist herrschend: die Maul« und Klauenseuche bei Vchasen iu, Veznle Radmaunsdorf in der Oemeiude Ratschach ^ St.); die Pferderaude im Bezirke Tscheruemdl iu der Gemeinde Lola (l 5).); die Schweinepest iu, Bezirle Tscherneml'l iu der (Gemeinde Pudzemelj (!'. h.); die Wuthlranlheit in der Landeshauptstadt Laibaä,; wrgeu des Vortoulmeiis uou wulhtlüuteii ttaheu wlnde dir ^er nicht»»« smnmllicher kahrii in der ganzen Polanavorsladt au geordnet. Neueste Nachrichten. Landlage. (Original lelegramme.i Prag, 1l. Jänner. Die Sitzung wurde um hall, 12 Uhr eröffnet. Die Abgeordneten sind fast voll-zählig erschienen. Abg. Breznowsty bringt einen Antrag ein, wonach den Gastwirten und Kasfeehaus-besitzen», welche durch die Sperrvorschrift gefchädigt wurden, Stellernachlässe gewährt wurden. Zur Unterschrift wird ein Antrag des Abg. Wolf hernmgereicht, dahingehend, dass die Aufmerksainleiten, welche ihm alls dein Wege znm Landtagsgebände zutheil wurden, abgestellt werden sollen. Abg. Spindler interpelliert wegen verschiedener Vorgänge im deutschen Sprachgebiet, insbesondere wegen der Adresse an das Steueranit in Anssig, welche lautet: An die ehrenfeste Steueradministration in Aussig, Deutschland, Provinz Böhmen. Abg. Wolf und Genossen interpellieren den Statthalter, ob er der Regierung schleunigst die Vertagnng des Landtages und die Einbernfung desselben in eine deutsche Stadt Böhmens vorschlagen wolle, wo die czechischen Vertreter seitens der deutschen Bevölkerung mit gebürender Achtung aufgenommen würden. Die Interpellanten motivieren dies mit den Belästigungen und Bedrohungen deutscher Abgeordneter gestern nnd heute auf dein Wege vom und zum Landtage. Der Statthalter erwiderte, er werde nach Maßgabe der Geschäftsordnung die Interpellationen in einer der späteren Sitzungen beantworten. Nächste Sitzung Donnerstag. Auf der Tagesordnung steht die erfte Lesnng des Sprachenantrages Bouquoy nnd die erste Lesnng des Antrages Schlesinger, betreffend die Aufhebung der Sprachen-Verordnungen. __________ Process Esteichazy. (0ilzln»l°Itl«glamml.) Paris, N. Jänner. Die Fortsetzung der Verhandlung findet bei geschlossenen Thüren statt. Die Abschließuug ist eiue sehr strenge und nur die Zeugen können in das Gerichts-gcbäude, wo das Kriegsgericht tagt, gelangen. Das Verhör wurde mittags unterbrochen und wird nm 2 Uhr nachmittags wieder anfgenommen werden. Das Verhör im Processe Esterhazy wurde um 2 Uhr nachmittags unter strengster Geheimhaltung fortgefetzt. Es sollen nur noch zwei Zeugen einvernommen werden, die anderen seien schon in der Vormittagssitzung verhört worden. Hieranf werde zur Einvernahme der Experten im Schreibfache gefchritten werden. Die Geheimhaltung ist so streng, dass sogar den Gerichtssaalreportern der Zutritt verboten ist und diese auf der Straße allfällige Nachrichten abwarten müssen. Wie man versichert, soll vormittags auch eine Confrontation zwifchen den Oberstell Pica,uart und Henry stattgefunden haben, deren Anlass der betannte Zwischenfall gewefen sei, dass Oberst Henry den Obersten Picqnart nnd den Advocate» Leblois beim Durchstöbern voll in einer Lade des Kriegsministeriums versperrten Actenstücken überrascht Hütte. Um 5, Uhr abends war das Zeugcnverhör beendet. Der Regiernngscummiffä'r hielt eine kurze Schlussrede und stellte seine Anträge, welche bisher nicht bekannt sind. Der Vertheidiger Esterhazy's, Te-zenas, begann seine Vcrtheidignngsrede. Ueber Auftrag des Untersuchungsrichters Pertulus nahm ein Polizei commissar cine Hausdurchsuchung bei Madame Jouffroy d'Albanö vor, welche sodann in das Iustizpalais geleitet wurde, um daselbst die Verfügungen Pertulus' ab zuwarte». Wie versichert wird, setzte im Vm'mitlagsvelhöre Oberst Picauart seine Aussagen fort. Derselbe soll »nil dem General Gouse confronliert worden und die Confrontation eine sehr aufregende gewesen sein. Picquart hätte sensationelle Enthüllungen von außerordentlicher Wichtigkeit gemacht. Diese Gerüchte sind mit besonderer Reserve aufzunehmen. Zahlreiche Neugierige warteten beim Ausgange auf die Zeugen und die Mitglieder des Kriegsgerichtes, wurde» jedoch durch Polizei-Agenten zerstreut. Madame Iousfroy d'Abbans uud ihr Geliebter wurden infolge der Anklage eines Hauptmannes wegen eines Erprefsungsversuches verhaftet. Esterhazy wurde vom Kriegsgerichte freigesprochen. Wien, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Seine k. und t. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer erhielt anlässlich seines 71. Geburtstages zahlreiche Glückwünsche von den Herren Erzherzogen, Hofchargen, der Generalität uud Aristokratie und den weitesten Kreisen. Seine Majestät der Kaiser hatte den Herrn Erzherzog bereits am gestrigen Hofballe beglück-wünscht. Wien, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) An der heutigen Allerhöchste» Hoftafel »ahmen auch die hier anwesende» deutschell Officiere theil. Wien, 12. Jänner. (Orig.-Tel.) Die «Wiener Zeitung« pnbliciert eine Verordnung des Handelsministeriums im Einvernehmen mit dem Finanz-Ministerium und dem Ministerium des Inner«, betreffend das Verbot des Hausierhandels im Gebiete der Stadt Laibach. Wieu, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Iu der heutigen Plenarsitzuug der Wiener Vörsenkammer wurde Miller von Aichholz znm Präsidenten, Leopold von Sieben znm ersten lind Ludwig Wollheim zum zweiten Vicepräsidente» gewählt. Prag, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Eine polizeiliche Verordnung pnbliciert die Aufhebung der Sperr Vorschriften, welche aus Anlass des Standrechtes in Prag für die Gast- nnd Kaffeehäuser erlassen worden sind. Die Hausthore müssen jedoch bis anf weiteres lim 9 Uhr gesperrt werde». Vuoapest, 11. Iä»»er. (Orig.-Tel.) Das Ab. geordnetenhaus beendete in der Specialdebatte den Gesetzentwurf, betreffend die Rechtsverhältnisse zwischen den Arbeitgeber» n»d den landwirtschaftlichen Arbeiter». Heidelberg, 11. Jänner. (Orig..Tel.) Geheimrath Rohde. Profefsor der Philologie an der hiesigen Universität, ist heute gestorbeu. Verlin, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Der Reichstag begann heute nach seinen, Wiederzusammentritte die erste Berathung der Novelle zum Gerichtsverfassung^ gesetze sowie der Civil- und Strafprocessordnung nnd vertagte die Weiterberathung auf morgen. Berlin, 11. Jänner. (Orig-Tel.) Die «Nordd.Allg. Ztg.' meldet: Gutem Vernehmen nach besteht die Absicht, in Prag ein deutfches Consulat zu errichten. Rumburg, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Heute nachts ist die hlesige Webewaren-Fabrik von Julius Pfeiffer und Söhne abgebrannt. Die Entstehungsursache des Brandes sowie die Schadensziffer sind noch unbekannt. Rom, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Der «Italic» zufolge beschloss der Ministerrath, ein Kriegsschiff nach China zu entsenden. Pari«, 11. Jänner. (Orig.-Tel. —Senat.) Nach einer Ansprache des Alterspräsidenten wurde die Sitzung auf Donnerstag vertagt. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung steht die Wahl des Bureaus. Scheurer-Kestuer bleibt als Candidat für die Stelle des Vicepräsidenten. Paris, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Die Kammer hat die bisherigen Vicepräsidenten und Schriftführer wiedergewählt. Paris, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Mmmer.) Die Session wurde in voller Ruhe eröffnet. Nrisson wurde mit 28» von 342 Stimmen zum Präsidenten wiedergewählt. Madrid, 11. Iäuuer. (Orig.-Tel.) Der .Imper-cial> meldet aus Havanna: Von den Vereinigte» Staate» si»d Unterstützungen für die Eingeborene» eingetruffen. Die Spanier sind darüber verstimmt; denn die amerikanischen Consuln benutze» dies, um in der cubanischen Frage zu intervenieren uud die Sympathien der Landleute zu gewiunen. London, 11. Iäuuer. (Orig.-Tel.) «Daily News» melden aus Odessa: Nachrichteu aus augenscheinlich glanbwürdlger transkaukasischer Quelle besagen, dass die höchsten Staatsgewalten in Persien offenkundig rafch dahinschwinde». Die Lage in Teheran fei derart bedenklich, dafs ein Staatsstreich mit aller Gewissheit erwartet werden könne. London, 11. Jänner. (Orig.-Tel.) Reuters Office meldet ans Hongkong vom 10. d. M : Glanbwürdige» Gerüchte» zufolge wurde zwischen England nnd Russ land ei» Ueberei»komlne» bezüglich Koreas getroffen. Das euglische Geschwader kehrte infolge de'sse» mit Ansnahme eines Kreuzers uach Hongko»g zurück. Tanger, 11. Jänner, (Ovig.-Tes) Der Grohvezier ist ernstlich erkrankt. ^aibacher Zeitung Nr. 8._________________________________________63_________________________ 12. Jänner 1898. , Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ___ Seehöhe 306-2 m. ^^3^ ^"'4 6 4 NW. schwacl, fast bewölkt lz^H^?46^9 4 0 N. schwach Nebel 'U.Kg., 749.1, 1.5 , ^^ schnmch ! Nebel > 00 ><. » 5ws Taaesmittel der «estrigen Tenlperatur 5 8°, um «ber dem Normale. ^antwortlicher Redacteur: Julius Ohin.Ianuichowsly Ritt« von Misjehrad. Professor Lapponi Leibarzt Seiner Heiligkeit dei Papstes hat erprobt und empfiehlt die Magen-Tinctur des Apothekers Piccoli in LälDäCll. (5457) 7 Fandestyeater in Aaivach. «:i. Vorstellung. Ungerade. Mittwoch, den l2. Jänner Eriunerungsseier für Kranz «rlttparzer. Zum erstenmale: Der Traum ein Leben. Dramatisches Märchen in vier Auszügen von Franz Grillparzer, «nfang halb » Uhr. »nde 1U Uhr. «4. Vorstellung. »erabe. siur zwei Nussührungenl Freitag, den 14. Jänner Novität! Ium erstenmale: Novität! Die Lieder des VNrza Schafiy. Operette in drei Acten von Emil Pohl. — Musil von Louis Roth. Course an der Wiener Börse vom ll. Jänner 1898. ^i dm os^euen Cour bia«e ^°<"«»A«lch»,.. ^" Ware ilt/V'Uche Nenle ln Noien ^»il„,, "^einder , . . lN2'W 103 50 „ "" verz, Jänner Juli i«2--«l. 10355 l103'5'> «0,^ '„ Clualrlos« 250 st, iui - 1>'.3 — !««ll ^./" " «a»ze 500 si. 14450 l45 5« ^>!?"« ^°lt>»n!li>. steuerfrei l21'?n!i2I'9<» B«u«/s """r >» «runenwälir., ! i »>!^ ^,U>r^U'!Nr°l,fliN»m. 102 5l» INL 75 f//,l,"" per Ultimo , , 102 55 102 75 Illt j^^ Investition« Rente ! "lüüt!! >^0,,!. . , , 83 30 8'j-50 '"« ^/'1^'^ ""' st- G, 4"/.. 131 - l21 75 ft,K,°' Vali» w Silber ^l»da>,., !"" fl "°>n. b'/<"/« '-'»"> 13» »" fü/ ^»w Ä«,!, ,Ur200»l, l l'tld,^. ' -..... "!» Ü0 10N5U ,.^ ^b«h„ 4^ z ltronemu. "^ in' ,,,"" " !i"0" »lr, f. "»»'...... 99 /»<» l/,," ">,b,^iü !<<»!» si. ö, W. i^Ijb V, ^..... 234—335- b«r> 5, ^l !iu<> i>, ü, W, 5"/., 33U — 23« 5.N . <-Udw.,B,20«>sl.'13^ll>4' Ä!»m Htaaie zur »jahlung übeluomment (^lsenb. Pllor.» vdltgntione». lt!ilal)e»)l>ah>l 6W u. 3lw0 M, 4",,. al> 10'.,, C, 2t. . . . ll?'—1,7 5><> (luladrttibali», 40« „, 20U0 M, ^W M, 4"/„...... 1«<>'75,!i,'?5 ssrll»z>Ius»s N., »tm. I8»4, 4"/„ ««Uuiiun W ^llli^ücl»' «m l. Llldwl« Äll!,». diucise öüllle 4"/„ . , . . US'llo iun «',u Vmarlbcrgkr Va!)», ltm, 1884, 4"'„sbl», Z<,) S,. s, INN sl. N. »9 «5 i(X,'N5 Un«, Gulbreill!' 4"/« per Cass? 121 ÄN 12140 dtu. d>o, pci lUlixio . . . , !l!i1'20 12,-4(1 dlu. Reittr in ztloütüluähr., 4"/„, ! s!surrsr,ifür30»KronenNom, »l»S5 89^85 4"/„ d!u, bto, per Ultimo . , ! l>8 05 «9«5 l>!l),2«.l5 M,Gu!d,»UsI,.4>///« 12135 123 — blu. b«l>. Silber 100 sl,, 4>/,/,„ lioil« 102 10 d!», Htaalö Olili«, (U„«. Oftb.) U. I. I«7«. 5"/„..... 122-— l>3'75 dto,4>,//„Ccha»l«l>al.Abl.'Obl. 101 — ,ulU0 t»lu, Prä»,,»An!, l^ 100 jl, ü, W. 154' ,55 — dto, b<0. » 5U sl, V,W. 153 50,54 50 I!,eih N<«. Lv, i!M.). 4"/u »»«ariichf (100 si. ü. W,, , «u 75 87^75 4°/,. l,»at>Ichs »»b llaulmische . »? 50 9«^,l» Aodell üsstntl. Onlelie». Lonau-N^, Lose 5" „ , , , . 12U-25 123 2!» dto. Anleiyf I«7« , . 10» — ION 30 «lnlcht» der Itadl Gürz . . 112 50 —- — Vlilleyen d. Ltadlneiüfiüde Wien «04 50 105 50 Anleben d. Ctcidtgeineiüde 3sien («übel oder Gold, . . , . 12» — —' Prämie».Vl»I, d. Zwotg»,, Wien >U5 80 lüss-W Äörlel>a»°'.'l!!lel!!'», uerlusl», l>" „ 10U75 l<»i-?5> 4Vu «rainev Landeö^lnlchs» , 8« 50 8» 75 »>rlb War? Pfandbriefe (sür 100 sl,). Nobcr, allg. üst,i»50I urrl.4"/« »8>5N 93'5N dto, Präin.'Zchldl,, ^' „. l. „, llEni, 117-50 11« 25 N, öslerr, Landrc Hl,p, A»s>, i",„ 88'70 1Nl»'70 Oss<,'UNg. ÄllNl licrl. 4"/„ . , 100 10 101'— dto. dto, 50jäli>, ,, 4«/„ . . 100-10 !01'— 2pnrr>1>>, 1,öft. !l<»^. 5>'/'/„vl, »01-50 —' — Prioriläls ^)bliglltl0!l»n (sli, 10U sl,^, Heldinands'Nordlmlin Cm 18»« 101 — IU105 Oestrll, Norbwef'l'a!),! . . 11150 11350 Vtaatsba!)» i>"/,,5!bd«h!i 3'7„ il,^rc-S. 50!»p, It. 183-!l»3 l^U dto, 5"/«i»3!>0sI, p, 10<»sl. 128-25 "' Un^. galiz, Äal)»..... 10» 50,»08 50 4"/„ Untsllraine? Balincn . . 88-50^100- — sank.Arti,n «per Stücks Änqlo Oest. ÄllNl 300 sl. ».»'Vn ll. IL1-75 1U275 Vanluerein. Wiener, 100 fl. . 2L0-—260-50 Äodcr. A„sl,.Oesl.,200fl.2.40"/_ 4N2-— 4U4 — llrdt.Anst, f, Hl»,d,,l.G. 1«»fl. — - —- - dto, dto, per Ultimo Isplbr. 355-80 356 30 cir^ditbanl, Ml>,, »nq,, 3!X1 sl, , !38L — 383'^ Depujilrnd^nl, All«,. 300 np!t,Orj,. vibrusl,, 500 fl. 7U5-—775- Giro », Cajiciw,, Wiener, 200sl. 264 — 2<>6- Hl,p°>I,eld,, Oesl,, 200 fl. 25",.- Uänberbanl, Oest., 300 fl. . . 218-—218-50 Oesterr..ungnr. Ännl, 000 fl, . »42 — 94Ü- — Unionbaiil 200 fl..... 301-50 30250 Herlel,!»bl»,l, «llg., 140 fl. . 176 - 177- - Oelb Ware Hllien von tzraneporl' jjnter »hmungt» (p Ttilch. Auj,iu°TepI. (tijenb. »0» f!, . 1U57 1U63 Äohm. Nordbnhn 150 sl, , . 266 — 2«7 — Äusctiliehrader Eij, 500 ,1. (!M. 1580 1584 bto, dtu, . CM. . . 45«- 459 — Dux «udcnbllcherV. Ä,20OfI,<2, l!»-50 6825 Yerdi„anbs«ordl>. IWOfl.llM. 3470 3480 Lemd.'Czernon»,- ^asfli ^ Eisenb, > OeseMchast 200 sl, 2. . , 393 50 W5'50 Lluyb, Oest,, Trieft, 500 sl.CM. 430 — 434 — Oesterr. «ordwtstl,, 300 sl, L. 24875 24825 dlo. dto, 0 fl, 2, , 9550 8U — Htnatseistübalin 300 fl, 2, . 34515 345 »!5 2Üdua<„> 300 jl, 2..... »1-30 81'W Iilbnordd, Herb, Ä, 200 jl.CM. 809-50 21050 Trnmwa« Ge!„Wr,.170il,ö,W. — — —-^ dto, El», 1887, 30« fl, , . 454 — 455 — Tramway-Gel'., Neue Wr,, Prio ritä!« Aclien 100 fl, , . , 123 — 125 — U,l«,.llaliz, (iifenb. 30Nfl, «ilber 211 — 2Ili — Ung Westd,(Naal> Graz,300fl,I. 211 75 21» 75 Wiener Laraiunline» '.'lct, Wes, —'— — — IndustrieAltit» >per 2tüct). Äauge,',, Äll«. iisl,, 100 fl. . . »09 — 110 50 Ess>»bier Eisen und 2tal»l-Ind. in Wien 100 fl..... 84— »U — Eijeiidalnuo, Lecha,, Ers!»>, 8« fl. 126-75 12? ?5 „Elbemnlil", Papiers, u, «. G, jini — 102 — Liesingrl Ällluerei 100 sl. . , 142-- 143 — Montan Gejrlliä,,, vest, alpine 142 85 144-35 Plager Eijen Iüd-Gej. 300 fl, 704 — 707-— ZalaoN>', 4"/.,D«!iau.I>ampfsch. »00f!,!IM. 163 — ,«? — Ofentr^^ose 40 fl..... ü3 80! t>31>« Palff>L!>se !0 fl. llM, . . . U3>—! llg - «!°tl,enKreuz, Oesl.G,s.0..10fl. 20X5 «,»H Nullte,, Kreuz, lloa, «es, v,, 5fl, ,0 — ,0-50 Rudu!p!,.L°!e IN f!..... 25 50 »«-50 2alm>Lose 40 sl, CM, , . . 84— »,:-.- Ht, l^tnolö-Luse 40 sl, TM, . 7975 », — Waldslein Lose 20 sl, llM, . . 57— ^>,__ «ewiiistsch, d, 3 „ Pr, schuld«, d, Vobencrebilanslalt, l. Hm. 17 50 ,« :,« dlo, dto, ll. (<-»>, l»»8 , , llU — 27-50 Laioachel Voje...... 22— «l< - Veoistli. slmslerdan!....... SO-« 9955 Denljche PläHe...... 5»»<> ü»»5 London........ ,«U Ob „öl«! Paris ........ 4?'57, 47 «5 2t, Petersburg ..... —-— ^,-. ^ Valuten. Ducalen........ 5 «9 57, 2«^Flanl-ö Otücle..... »-53 «,.54 Deutsche Neichobanlnolen , , 5>-82^ 5,87 Italienische Äanlnoten , , , 4ü 40 45-5« Papier-Nnbel...... ,27^ , v?. u Oklic. n6 25. februvarja in tkiir 2ö- marca 1898, % öt od 10. do 12. ure dopoldne, % ?e bode izvršilna dražba Anst^, Adamièu iz Ponikev h. st. 32 0 s°dno na 7352 gld. cenjenih )U6v) vpisanih v vlogah St. 257, q ^ö» 260 in 261 kat. obö. Cesta. ^ièak °krajno sodišèe v Velikih -^jn6 19. decembra 1897. * 3"^1 St. C. 3. ?o Oklic. Vaij§?er.Marijo Kapler iz Ardra, koje ltj, L je neznano, se je podala pri %u ;raJni sodniji na Krskem po ^iJ Puöko» c-kl%- notar na ^Ov 'a ^rbnik bo zastopal to-S) °Znanr>enjeni pravni st.vari na ne nevarno8t in stroäke, dokler lie bn°^aH> pri sodniji ali ne ime- r7°b]a§èenca.