Nr. 43. Priinun»«l«tion«pl«<«: Im Tonlploir zanzj. fi. il. halbj. st, 5 50. Flii ble Zuft,llung in« b«u« halbj. «> ll. «Nil btl Poft z»n,j, fi. l», holbj. fi, l e». Mittwoch, 22. Februar Inscrt!°n»,«b«r! Fllv Nelnt Inlnate bi« ,» » ZeiltN l5 lr., größere P« Z«le » lr,: bei isleren Wltberhrlungen per .^eile » li. 1882. Amtlicher Theil. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit «uerhöchst unterzeichnetem Diplome dem k. l. geheimen »tathe. Feldzeugmeisler und Mililärcommandanlen zu vermannstadt Ferdinand Bauer als Niller des Erdens der eisernen Krone zweiler Klasse in Oemäh. Yelt der Ordensstatuten den Fleiherrnstand allergnä« "lgst zu verleihen geruht. Ve. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchst unterzeichnetem Diplome dem k. l. Major des Nnhrstandes Karl Gündel den Adelstand aller, gnädigst zu verleihen geruht. y Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Februar d. I. dem «andeK.THiermzle '« Kärnten Franz Joseph Ortl »n «lliettlniiung seiner vorzüglichen Dienstlclstling im ^"kn,,älfache und auf dem'Gebiete der Pferdezucht °a« »litte, kreuz des Franz^Iofeph.Ordens allergnädlgst «u verleih-n geruht. Erkenntnisse. N,,^^" l, l, Landesssericht Wien al« Press«ericht hat aus /< ^,"°^ 8 5«c St. Ä. bcaründe, und hat nach 8 4U!j »„«^ ' ^s Verbot der Wcitervcrbreituüg dieser Druckschrift "Usgesproch,.,,. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Kla-Ntnfmter Zig." meldet, zum Schuldaue in Sachsenburg ^ fl zu spenden geruht. Se. Majlstät der Kaiser haben, wie das "Präger Abendblatt" meldet, den Feuerwehren il> ^»'»ler. Pulna. Klein- und Groß Hollelitz, Prichowitz. ^ber.Moxdorf. Nusle und Pantrac, Greuzendorf und ^Utschllul, dann in Groh-Brewnow je 80 si. zu 'pendln geluht. "lede Sr. Excellenz dcS Herrn Finanzministers Dr. Nlttcr v. Dunajewski. lFor!scl>ung u. Schluss.) WiN ^ ^^ H''^^ Abgeordnete weiter einen gedeckt °leal«)sischen Zua. ,u der Flnan^polilll ent« Stll/ ^> ^'"!!"' g'g'l'ubt, Uüd III dabel auf die U"d t>"k ^ ^" spüche» grlomm^n. Ich w,l! Nicht, schoi, j '"'^' ^"axlassung, zu wiedel holen, was ich habe <3> ^''" H^uijl,' ub>l dllsrn Ocgenstalid g'sligl 9ieui> ^"^ Alil;rli!dllele hat dann wieder der die ^"','6 kulgtgkl,l,!l)alle» die Ocw,ll'g»ng, welchc' ^'iin' lMl,- Auoeocreditanstalt bezüglich ihrer ^'"klmulchen ei halten hat. Nachdem man ja nicht rllzrl," "' ^'^ ^" leder Gelegenheit Fragen zn das 3n' ^^ Einwendungen zu inachen. die sich auf die n. ' ' ""b ^rldwefen beziehe,,, habe ich schun ^,s s^"lnäkil,e Aütmolt für den Herrn Abgeoldnelen ,.. ' '"' lusscn und werde mir erlauben, die Antwort "Dcr Ht'rr Abgeordnete Dr. Schaup behauptet: Etat,, ^ö e,st die grgenwarlige Regierung den Neu/l , ^^ Vudencicdltalistalt eine Inteipretation Cun^" ^"^' durch welche es dieser ermöglicht wurde. «'N'Ul,ai.Obl,gatml,en «''t P'ämien zu ennttieren; srlib^ ^ ^ ^'^ Äl'dencreditanstalt infolge dessen alle ' '" "'Nltlerlen Communaldarlehen — soll wohl "e ye>, Communal Oullgatlonen — in Lose umgewan« "l habe; n„ 3-) dass dieses Geschäft für die Gemeinden nicht s"vvlll,ael,d gewrscu sei. da dieselben ihre Darlehen N, vorher zu einem bestimmten ZinSfuhe ab. ll''chloss«n hatten; 4.) das« auf diese Weise 40 Millionen Gulden Lose emittiert wurden. ^H 1. Die Berechtigung der Vodenc-reditanstalt zur Ausgabe von mit Piämien dotierten Pfandbriefen oder Obligationen ist nach den klaren difKblziiqlichen Bestimmungen der am 8. Februar 1864 uom damaligen Mmister Lasser aenehmigten Sta'ulen zwelf.llos. Diese Gerechligllnq wurde sogar im Nfichsa.esfh-blatte vom 18. Juni 1864. Nr. 49, ausdrückllch publi« ciert. (Hän! Hört! rechts.) Ueber die Interpretation diese» der Bodencredit, anstalt von der damaligen verfussungstreuen Negie» rung eingeräumten Rechte« korinte nach dem in dem betreffenden Acte enthaltenen Commentare lein Zwelfel obwalten. Wenn die Bodencrediianstalt erst im Jahre 1880 von dem ,hr zustehenden Rechte praktischen Gebrauch machte, so rührt dies daher, dass die jederzeit rückzahlbaren Hypothekardarlehen sich zur V^cknng eines an einen sixrn Verlosungzplan a/bundenen Picimien» anlchens nicht eignen und die MöglichtVit der Contra« hierung großer Communaldarlehen sich erst in den lch. teren Jahren durch die den GtMeinden erwachsenen Verpflichtungen zu Schul», Kafernenbauten und son« stigen Zwecken dargeboten hat. Es »st das übrigens eine interne Frage der Bo> dencreditanstalt, und ich beschränke m»ch darauf, zu coil' statielen, dass die gsgenwärlige Regierung lediglich deshalb die Erste ist. unter welcher die Bodencredit, anstatt Piäm en»Obl'gat!0i,en emittierte, weil es eben der BodeiureDltarlstlilt erst jetzt colwenierte. von dem ihr bei ihrer Oiüxdung eingeräumten und niemals be» strittenen Rechte Gebrauch zu machen. . ää 2 und 3. Jin Oll ober 1880. das ist zur Zeit, als die Emission der nruen Plämien-Obliaationen elfolgte, hatte die Boorncreoitanstalt circa 8.00 ).000 Gulden sogenannte ..Communal"»Darlehen in Gold und circa 1.500,000 ft. solche Darlehen in Bankvaluta ertheilt. Die Darlehen der ersteren Kategorie, die aus-schließlich mit ten coutrahiert waren, gelangten feither bis auf einen kleinen Rest, der in dem letzten von der Vodencredit-anstalt pubUcierten Ausweise mit 210,963 st. 21. kr. angegeben erscheint, zur Rückzahlunq. Unter den Communaldarlehen in Bankvaluta, im Gesammtbelrage von circa l'/, Millionen Gülden, die glelchfall« zum gröhlen Thelle «„garischen Flu regullelUngs-G sellsckaflen erthelll waren, befanden sich nur drei solche an österreichische Gemeinde», bei denen die Herabsetzung des Zmifuhes entsprechend den neuen Darlehensbeomgungen lheils bereits erfolgt, theils ,n der Durchfühiung beg>lffei, is«. Dass diese nru>n Darleh'nsbcdlügungen entgegen der Anschaunng deö Herrn Abg. Schaup silr tue Gemeinden nicht ganz ohne N>ih»ichisch<' G iil.iüd n eicheilt u»i) dellielbe» da» durch eine große Erleichterung des Gl'meliidebudgels ermöglichr hat. ^6 4. Die von der Bodencredita»stalt bish»r ausgegebenen Plämien'Obligaliollrn b»l.,uftl> sich nichl auf'40. sondern auf 20 Millionen Guldrn." Was also diesen alcalorische» Z:lg anli.langt. kann ich ihn nicht t'Md.cken, u»d ich glaulie, dajs das huh? Haus nicht, wie der Herr Ab^eoldnete sich autzudlü-cken belirvle. die Reg'crungsvoilage über Postipa»lassen als Spaft ansl'hin, fo»dern dl>se wirklich wichtige und meiner Ansicht nach wohlthätige Vorlage möglichst bald beschließen werde. Wenn übrigens der Herr Aba/ordnete noch w<>i. ter sagt. dass irgend elne ÄlwilliMig zur Ver» einigung. wie ich glaube, schwacher und nothlcideoder Eisenwerke von der Regierung ans dem Grunde gegeben wurde, um jemand Gründergewinn zuzuwen den, so bleibt mir nichts übrig, al« eine solche unwahre lind verletzende Aeußerung zurückzuweisen. (Bravo! Bravo! rechtS.) Ueber die verschiedenen Bemerkungen sowohl des ersten Herrn Redner« von der anderen (linken) Veite des hohen Hauses als auch des Z veit>n! Monopol. Concurrenz, Patronanz. Ve>kauf oer S aalel>a'l an das Autlant», über diese will ich weiter tVl» Wort verlieren, es sind so alla/meine. so oerschloumm^ne Vemeikungen, dass wiillich eine Antwort. e,ne con» cret»». bestimmte Antwort rein unmöglich »st. w,il die Frage eben an Mangel l>der V>st>mm!heil. jeder Gewissheit leidet. Uebligens wurde ja b rnerli, duss man sich noch bei dem Ved'ckuugsgesehe näher ausein« andersltzen werde. Es wnd mich freuen, wenn man klarer wird, ich werde auch möglichst klar z» antworten Versuchen. Einer der Herren Redner der gestrigen Sitzung, trotzdem er Ve,waltuna.sra>h eines der mächtigsten Bankinstitute Wiens ist. kann es nicht verzeihen, das« eine andere Bank existiert (Heilerleil rechts), und greift dabei den Fmanzminister pelsönlich an. D>is hohe Haus wild ve>stehen, warum ich darauf gar nicht aul-worte. (Heilerleit rech's.) Der lthte Herr Redner, der mit den nüchternsten Sachen b»'gann und dann am Ende, ich weiß nicht, ob auf Grundlage der Ziffern oder auf Giunolage von Hbff,ungen oder Befürchtungen — fast möchte ich das letztere glauben — warm zu werden anfing, hat zunächst den Bericht des Ausschusses in Bezug ans die Berechnungen einer Klink umerzogen. Es »st nicht meine Sache, dm Beucht des Ausschuss,« zu vertheidigen, und der hochverehrte Herr General« Berichterstatter braucht auch ganz gewiss meme Hilfe nicht. Jedoch muss ich darauf aufmeiliam machen, dass sich mit solchen Z ffern. welche man zu H,,use bei großem Fleiße uno unbtstiellbarer Sachkenntnis zusammenträgt u»d combiuiert, mündlich sehr leicht streiten lässt, well ja niemand in der Lage ist, auf Zisferngruppierungell, die bereits dem Redner vorliegen, gleich mit Gegengruppierungen zu antworten. Das glaube >ch. kann man mcht verlangen. Dass aber, solche Gruppierungen trotz aller Vorbereitungen auch nicht immer richtig sind, wird vielleicht selbst der Hi-rr Abgeordnete zugeben, wenn ich ihm in aller Kürze Folgendes entgegenhalte. Der Herr Abgeordnete hat am 13. Dezember v. I. eine Rede damit begonnen, dass das Deficit viel g,öß-r ist. wenn man etwas cumblniert, rectificiert uno wie alle diese Äusdiiicke des technischen Rrchnun^siutsens lauten. Das Defic't drs Jahres I«81 — ich loilnte dazumal auch nicht aulwoite», we,l ich uüUüUrlbar nach dem Herrn Aligeo-duelen zum Wo^te kam — oas D,ficit des Jahres 183l wurde voiu Budg.lausichnsse des Abgeoidnelenhaufez in sml'M Berichte vom 7i«n Mäiz i^8l mit dem rrclificinteu Betrage vo» 2i>'5 Millionen berechnet. Dies,' Z'fser ist das Hirfulia» einer Eomlilnallo» durch Auisch^ouna. einer glögeieu Anzahl von Posten im Empfange und Ausgabe. D«>r Herr Abgeordnete der Egerer Handelstammer strllte ,n seiner Rede bezüglich des Voiail>chlaa.es 1^8^i eine ähnliche Combination aus. Ja er geh: aber bei oer Ausscheidung der Posten nicht ganz gli'ichmäßig vor, nicht so wie im Jahre 18^1. und gelangt zu einem recnsicn'rttll Dlftcil von 2»i'3 MiUwiie». Dcr Bad> gelalisichuss rechi>el da^egeu nach gaoz gleicher Me» ihuoe Wle im Jahre 188l, uid cs erscheint »n s->!» m Beuchte die BilanciciUüg des I>chreö l88l u»l> 186!i, woliel di.' Bilanz des I'hres 1862 um 3 1 MllUonen sich günstiger daist.lll. W^nn man al>u V^leich»' ail-strllt,' so ist das eiste E,lordernle, brl d^r C >»,!,!"(,' lion di.srlben Ziffern auezusch.il'r'N oder hinemz.nlsh-inen. Wenn man aber bei der Auijcheldun« u„0 H n-eiunahiuc andere Z,ffern beuiitzt. oan» ann pro 1882 ei» recüfi^lerles Deficit von circa 22 M llilinen, wie eben von oec Regierung angegeben wmde. Allerdings spielen auch t) er dle Abstriche des Badgetausschusses einerseits u»o 0«e Mehranforoerllngen sül den gemeinsamen Slaalthaui-hall eine Rolle. Eine zweite Berechnung ist in der Rede be» Herrn Abgeordneten enthalten. Er vergleicht die Brutto-Emilahme des Jahres 1879 mit jener be» Iahns 1882. Das sührl immer zu e.nem täuschenden Resultate. Will man richtig rechnen, dann muji man auch dle Ausgaben m die Combination einbez,ehen. Wenn man aber immer zea.enübeistrlll: «m so vi«l 5laib«cher Zettung Nr. 43 374 23 w<>5ruar 1882. mehr Einnahmen, so muss man bedenken, dass dieses Mehr an Einnahmen auch ein Mehr an Ausgaben nach sich zieht. Einer höheren Einnahme bei der Verzehrungssteuer stehen höhere Steuerrestitutionen, einer höheren Einnahme vom Tabak höhere Erzeu-gunaskosten gegenüber; wenn das Lotto ein höheres Erträgnis liefert, so erhöhen sich auch die Gewinst-zahlungen; wenn man aber die Bruttoziffer der Einnahmen herausgreift und auf die Bruttoziffer der Ausgaben keine Rücksicht nimmt, so führt das zu einem täuschenden Resultate. Ich glaube, es wurde das ohne Combination ausgesprochen; denn eine richtige Combination jetzt eine gehörige buchhalterische frühere Zer-legung voraus. Das Budget, wie es von der Regierung, respective vom Ausschusse vorgelegt wurde, finde ich seiner Anlage nach ganz entsprechend. Der Herr Abgeordnete hat eingewendet, dass noch nichts über die galizische Transversalbahn und über die gemeinsamen Auslagen eingestellt wurde; ich werde in nächster Zeit in der Lage sein, dem hohen Hause das Bedeckungsgesetz vorzulegen, und es wird wohl darin eine genügende Aufklärung betreffs der Transversalbahn gegeben werden. Was die gemeinsamen Auslagen für die Expedition in Dalmatien und der Herzegowina betrifft, so sind dieselben erst in aller-jüngster Zeit sanctioniert worden, sie konnten also bei der Vorlage des Finanzgesehes noch nicht berücksichtigt werden. Der Herr Abgeordnete hat am Schlüsse seiner Rede Verschiedenes besprochen und mit Wärme sich seiner Parteigenossen angenommen gegen die Angriffe, welche irgend jemand irgendwo gegen dieselben veröffentlicht haben soll, dabei es aber auch an heftigen und vollständig unberechtigten Angriffen gegen die Regierung nicht fehlen lassen. Ich habe nicht geglaubt, dass der Herr Abgeordnete ein so empfindliches Gefühl für irgend einen Angriff auf sich oder seine Partei mit einer folchen Gleichgiltigkeit bei den Angriffen, die er felbst macht, verbindet. Man fordert sachliche Antworten, ja auf fachliche Fragen, richtig und anständig gestellt, bin ich immer bereit, nach besten Kräften und bestem Gewissen zu antworten. Wenn aber ein so hochbegabter Herr Abgeordneter — ich weiß nicht, ob absichtlich, aber aus dem stenographischen Protokolle habe ich es entnommen — den Much hat, hier im Hause von der Regierung zu sagen, dass sie eine ...eiserne Stirn" habe. was für eine Stirn mufs man haben, um in einer gesetzgebenden Versammlung in solcher Weise zu sprechen. (Lebhafter Beifall rechts.) Er hat die gegenwärtige Regierung durch die Üändelbank und alles, was drum und dran hängt, gewissermaßen stigmatisieren wollen; ich bin ihm dankbar, dass er nochmals diesen Gegenstand zur Sprache gebracht hat. Bor allem hat er gesagt: „Nachgewiesen wurde, nachgewiesen wurde!" Nichts wurde nachgewiesen, behauptet wurde viel in verschiedenen verfänglichen Sätzen, in Allusionen, deren Charakteristilon ich nicht wiederholen will. weil dies viel besser und talentvoller der Herr Abgeordnete Friedman» neulich charakterisiert hat. (Heiterkeit links.) „Und die Regierung hat geschwiegen." Nun, ich bitte, nachdem zwe» Redner in dieser Debatte gesprochen haben, und ich doch nicht voraussetzen tonnte und nicht voraussetzen soll, meiner Pflicht gemäß, dass das Haus wieder eine Länderdank-Debatte sür wichtiger hält als die dringenden Vorlagen, die ihrer Erledi« gung harren, habe ich dasjenige, was sachlich, acten-mählg und ruhig dagegen zu erwidern war, erwidert. Da nun der Minister in diesem hohcn Hause nie die Möglichkeit hat, der letzte zu reden, so wäre jede zweimalige Wiederholung der Rede nichts anderes, als — ich weiß uicht zu wessen Freude und Vergnügen — die fortwährende Verschleppung derselben Debatte. Diese Freude hatte ich den Herren, die es wünschen — ich weiß nicht, ob Sie es wünschen — nicht bereiten wollen, noch können. Ich muss sagen, was die sogenannten Anklagen betrifft — man spielt sich so gern hier auf die Rolle eines Procurators oder Staatsanwaltes hinaus — ich kenne die Autorität des hohen Hauses; ich habe selbst lange Zeit die Ehre, Mitglied desselben zu sein, einzelnen Abgeordneten gegenüber lasse ich mir die Rolle eines Angeklagten unbedingt nicht gefallen (Sehr gut! rechts), namentlich, wenn man Fragen stellt, wo schon in der Frage implicite eine Verletzung und Beleidigung gelegen ist. Wer den Muth hat, andere zu beleidigen und zu verletzen, bleibe nicht hier hinter dem sichern Verstecke der Abgeordneten-Immunität! (Bravo! rechts.) An anderer Stelle wird man ihm schon Rede und Antwort stehen. (Beifall und Hände-klatschen rechts.) Es wurde auch von anderen Rednern in ruhiger Weise und vom letzten Redner in etwas scharfer Art sich der socialen Klassen angenommen, gegen welche die ganze Action der Regierung durch ihre Steuer-pol'tck gerichtet sein soll. Und einer der Herren Redner ^7 nicht der letzte — hat unter anderem geäußert, °'e ganze Volkswirtschaft der Regierung ist ja nur Polmk Das sind so Schlagworte. Was ist dann d«' Poutil s Als Theorie der Inbegriff von Grundsätzen, unter welchen sich alle Erscheinungen des wirtschaftlichen Lebens zusammenfassen sollen, und als Politik die Aufgabe der Gesetzgebung und der Regierung, für die Bedürfnisse sämmtlicher Klassen ohne Unterschied insoweit zu sorgen, als dieselbe im Wege der Gesetzgebung und Verwaltung möglich ist. Beides trennen ist ja nicht leicht, ja kaum möglich. Wenn aber unter diesem Ausdrucke ein Vorwnrf der Parteilichkeit enthalten fein sollte, so erinnere ich an dasjenige, was das hohe Haus, das jetzt versammelt ist, gethan hat. Es ist nicht viel, aber es ist doch nicht ohne Bedeu« tung. Es ist das Gesetz über die Besteuerung der Vorschusskassen, das hat auch lange gebraucht, es sind die von einem Hause schon beschlossenen agrarischen Gesetzentwürfe, welche hoffentlich auch hier ihre günstige Erledigung finden werden. Es hat die Regierung über Verlangen des Ausschusses statt einer Novelle ein Gesammtgcsetz über die Gewerbe vorgelegt, dies sind wichtige Vorlagen, die freilich nicht das Eldorado von selbst bieten werden; es müssen neben der Gesetzgebung und Regierung auch die Einzelnen durch ihre eigene Arbeit und Sparsamkeit mithelfen, dagegen gibt es kein Mittel, auch die gegenwärtige Regierung hat nie gesagt, dass sie irgend ein Mittel hat gegen den Mangel an Fleiß und Arbeitsamkeit. Eines möge mir noch gestattet sein. zu erwähnen, verzeihen Sie, dass ich den Zusammenhang unterbreche, sonst hätte ich es vergessen, und man hätte mir wieder mein Schweigen vorgeworfen — es hat der Herr Abgeordnete der Egerer Handelskammer wiederholt gesagt, „man hat nachgewiesen, und die Re« gierung hat nicht geantwortet". Ich habe gesagt, man hat behauptet, und die Nachweisungen und officiellen actenmäßigen Richtigstellungen ignoriert der Herr Abgeordnete, dagegen kann ich nichts. Aber ich glaube nicht, dass eine Behauptung dadurch richtiger wird, dass sie oft wiederholt wird. und dass man doch nicht verlangen kann, dafs man anf jede Wiederholung im» mer wieder repliciert. Unter anderem wurde gesagt: Der Vertrag der Regierung mit der Länderbaut. Ich habe gestutzt, was das für ein Vertrag sein soll. Und da heißt eö: Der Vertrag wegen der Rente. Ich habe schon einmal, wenn ich mich recht erinnere, gesagt, wenn übrigens der Herr Abgeordnete will. so werde ich es wiederholen .... (Abg. Dr. v. Ple n er ruft: Ich habe von der Transversalbahn und dem ^Unlehen gesprochen! — Rufe rechts: Ruhe!) Ich bitte sehr, Herr Abgeordneter. . . Präsident (gibt das Glockenzeichen): Ich bitte den Herrn Redner nicht zu unterbrechen. Abg. Dr. V. Pl euer: Ich bitte, nachdem d^r Herr Minister fragt, so erlaube ich mir. ihn zu unterbrechen. Ich habe gesprochen über die Begebung des Anlehens an die Länderbcmk und über den Vertrag wegen der galizischen Transversalbahn. Finanzminister Dr. Ri>t r v. Dunajewski (fortfahrend) : Ich habe über d'.ü Begebung schon einmal im hohen Hause gesprochen, wenn ich nicht irre. Irre ich mich, so wiederhole ich noch einmal: Ich habe die Gründe ganz bestimmt auseinandergesetzt, welche mich bewogen haben, dazumal, >m März 1881, ein Ve-gebungs'Uebereinkommen mit zwei großen Bankinstituten abzuschließen, und zwar mit der Bodencreditanstalt, welche das führende Institut war, und mit der Länderbank. Die Gründe wiederhole ich kurz. Das Bedürfnis war dringend, und dem Staate war die Sicherheit einer schnellen Einnahme nothwendig, die Summe wm nicht so groß, um cine öffentliche Con» currenz auszuschreiben, die Ware war »eu, nicht be« kannt, die Fixierung ihres Preises, die bei den Offerten im voraus nothwendig ist, war äußerst schwierig und gefährlich, und es gab auf dem Felde der finanziellen Concurrenz auch einen politischen Hintergrund, dem ich ausweichen wollte, und ich habe das Uebereinlom. men getroffen zum Course von 92 gegen Restitution der Intercalarzilljen und ohne jede Spesen. Mau sagt: Es ist bekannt, dass mehr angeboten wurde. Nicht der letzte Herr Redner hat dies gethan; es wurde schon früher gesagt. Selbstverständlich ist es sehr leicht, wenn man erfährt, dass jemand um 92 eine Ware kauft, welcher Anlas« hat zur Concurrenz — dann, ohne sich zu binden, sagt: ich gebe 93. Ich glaube, keinem ehrlichen Finanzminister ist es erlaubt, die Würde der Staatsverwaltung blohzustellen und von dem geschlossenen Vertrage abzugehen. Es dürfte dem hohen Hause vielleicht nicht bekannt sein; aber da man mich zwingt, jo sage ich es. Ich haue hier im hohen Hause gesprochen, warum ich mich nicht über die Offerten entscheide, und eine Viertelstunde ' darauf erscheint ein Abgeordneter in den Nebenräumen des Hauses bei mir und bietet 94, ohne von den Spesen zu reden. Ein solches Anbot von einem Herrn Abgeordneten hier im hohe» Hause scheint mir nicht ! passend zu sein. (Hört! rechts.) Und ich wiederhole es: Wenn mir ein solches Anbot amtlich von einen, soliden, großen Bankinstitute gemacht worden wäre, nachdem ich schon das Uebereinlommcn geschlossen hatte, ich hätte es nicht angenommen. (Bravo l rechts.) Das weiß jeder, wenn er eine Ware verlauft, dass er sein Wort zu halten hat. Ob der Cours entsprechend war oder nicht, will ich nicht näher besprechen; ich «laube, die Herren werden sagen, es war ein sehr guter. ..Aber die Regierung geht ihre Wege", wurde von dem letzten Herrn Redner, ich weiß nicht, ob ais Vorwurf oder als Ausruf einer gewissen Trauer, vor« gebracht. Ja, sie geht ihre Wege und wird sie gehen. Ich muss in dieser Beziehung, weil man schon so osl die Regierung und auch meine Wenigkeit in derselben in wirklich nicht gerechtfertigter und allzu heft's" Weife angreift, mir erlauben, den hochgeehrten He^n ein letztes Wort in dieser Sache zu sagen. Die Grundtendenz des Cabinets hat Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident hier auseinandergesetzt. !" dass derjenige, der Mitglied seines Cabinets geworden ist, die Ehrenpflicht hat, ihm in dieser Tendenz lM seinen besten Kräften zu helfen. Diese Tendenz !>l nicht der Kampf gegen da« Deutschthum. es ist.d" Kampf gegen die einfeitige Herrschaft einer einM" Partei. (Bravo! Bravo! rechts.) Wenn man dm« Regierung mit Grundsätzen opponiert, wenn Sie ly" Gesetzentwürfe kritisch zerlegen und sie nicht annehme"» so begreift man dies vom Standpunkte einer OpM,' tion. Wenn sie aber den Kampf bei jeder GelegeM' so weit treiben, wie dies auch heute geschehen O verletzende Aeußerungen machen, sogar das SMI" eines unglücklichen Manne«, der jetzt im Gefäng"'!" ist, über den ich und Sie nicht abzuurlheileu hab"'' herbeiziehen; von Verabredungen und Gott weiß >^ sprechen, was absolut nicht wahr ist, wie wollen ^ Herren wünschen, verlangen und erwarten, dass irge^ eine Verständigung und Versöhnung mit Ihnen nm' lich ist? Ich glaube nicht. Den guten Willen »>"'' man selbst auch bethätigen und nicht immer ihn "" von der andern Seite verlangen. (Aravo! rechts.) Wenn der Herr Abgeordnete meint, dass die sie/ gierung unentwegt gehe, so hat er recht. Er hat ^ gesagt, dass in jedem andern Staate nach einer solch.t" Niederlage n. s. w. jede andere constitutionelle 3teg>^ rung gehen würde. Ich glaube, es ist denu doch e" Unterschied zwischen einer verfnfsnngsmäbigcn 3ieg^ rung, die nach ihren Pflichten und' nach ihrem ^ wissen uud besten Wissen die bestehenden Gejetze cichle u»d befolgt, und einer — wenn ich diesen Ausbiß richtig verstanden habe — sogenannten Parlaments schen Regierung. Ich verstehe die gegenwärtige Vieg'e rnng so, dass sie keine parlamentarische in die^ Sinne ist, sondern eine verfassungsmäßige zn sein h"' sein will und sein wird. . Ich verstehe die Stellung dieser Regierung !?^ dass sic ihre Pflichten gegen das Reich und denM gen, der sie bestellt, nur mit der Unlerstützuug >"' beide» hohen Häuser durchführen lann. Wann sie es aber für nothwendig halten soU's» den Wünschen jener Herren zu entsprechen und di^ S>tze zu räumen, das werde ich Ihucn kurz sage"' Wenn es ihr nicht möglich sein wird! Das bM gewiss nicht von einer noch so gewagten, noch so "'^ tigeu und noch so sehr ungerechten Opposition" (Bravo! rechts), das hängt zunächst von dem HM' der Vorsehung ab, ob sie uns Gesundheit und 5M genug schenken wird, um in diesem harten Ka>M auszuharren. Und uur noch von einem zweiten Willen, vou dem Willen desjenigen, in welchem sich der lvlll lich historische, echt österreichische Staatsgedanle ve^ lörpert und in aller Ewigkeit verkörpern wird. (^ hafter Beifall und Händcllatjchcu rechts.) Ich will das hohe Haus nicht weiter behellige"' Aber nicht als Minister, sondern als Abgeordnel" bitte ich mir nur eine Bemerkung zu gestatten- ^ wäre schr erwünscht, vom Standpuutte der h^/^ Interessen, die uns ja allen gemeinsam sind, aus.". Dauer, wenn wir uns bei der Beurtheilung ^ Staatspräliminares, der einzelnen Steuervorlagen, oy" Unterschied der Partei einen Vorwurf ersparen w""^ nämlich den, zn sagen: Das ist für die Großen, ^ nur für die Kleinen und das sür die Arbeiter u. s, '^ u. s. w. Dieje Absicht besteht gewiss bei gar !""/, Partei dieses hohen Hauses, irgendwie einseitig der Besteuerung vorzugehen. ,z Aber ich glaube, dass solche hier laut geword" Vorwürfe nicht ohne Gefahr find. Wenn es ^'^,,g laubt wäre, mich für einen Augenblick in der SteU" ^. eines OeschichiKschieibers zu denken, der — nicht n^ langer Zeit, vielleicht nach 10 oder 20 Iah"« ^, uusere Diicussnuien und unsere Debatten hier z^ urlheilen haben wird — es wird ihn» freilich !^„, fallen, wem, er die Zeitungen als Quelle lvird sehen müssen (Heiterlclt rechts) — aber nehme" an, es geläuge »hm, alles zu verstehen und alle ^ würdigen, was wlrd er sagen? Wo sind benll ,, großen Unterschiede, worin liegen denn die gl ^ Principien, durch welche die einzelnen Parteien i ^^ weit voneinander unterscheiden? Es waren doch e ^ talentvolle und würdige und beredtsame Manner, ^ während die beiden streiten — sehr oft um Sch" ^ ist in ganz Europa uud überall — wollen ^^^ig, glauben, meine Herren — ein anderes Leben lu ^ eine andere Bewegung, die uur hie und da ihr "^yc lein auf der Oberfläche hinausgesteckt, die aver ^^ unter die Oberfläche der jetzigen politisierenden ^ sich fortfeht. und die, wenn es so weiter foltg^ ^-meine Herren, Conservative uud Liberale, uno " «aibachtt Aitlma 9ir. 4!j :^77, 22. Zebllmr 1882. w^'^" modernen Civilisation mit verschlingen «Md. (Bravo! Bravo! rechts.) „^ 3^ ^^" "^ vereinigen, meine Herren, nicht zum lkampse gegen diese Bewegung in dem buchstäb. Uchen Smne des Wortes; ne.n. wir sollten uns alle ^"'^"'. ""b durch entsprechende Gesetze und eine entsprechende Verwaltung dasjenige zu thun, was menschenmöglich ist in einem civilisierten Staate, um oer arbeitenden Bevölkerung zu helfen, sie auf richtige Vaynen zu lenken in sittlicher, religiöser und ötonomi-Her Beziehung (Bravo! Bravo! rechts - Ruf links: Mroleum!), wenn wir ihr das Princip beibringen. M der Gcnuss nicht der Zweck des menschlichen sevens ,st und dass die vollständige Beseitigung der «rmut auf dieser Welt eine reine Unmöglichkeit ist (^o 'st es! rechts), und wenn wir ihr andererseits vle Ueberzeugung beibringen, dass, so weit als mög« nch. die Gesellschaft aus sich die Hilfe gegen die «rankheit organisieren muss, dann. glaube ich, werden w'r em viel schöneres Ziel erlangen, als durch die Entscheidung der Frage, ob Conservative, Liberale, «nactwnäre oder Clericale recht haben. (Bravo! Vravo! rechts.) Mie der Bitte an das hohe Haus. die Vorlage A.Regierung in diesem Sinne zu beurtheilen und iHlleßlich annehmen zu wollen, schließe ich und bilte um or,, Uebergang zur Specialdebatte. (Lebhafter Velfall und Händeklatschen rechts. — Widerspruch links. ^ Redner wird von den Ministern und vielen Mit« gliedern des Hauses beglückwünscht.) Zur Lage. Die „Norddeutsche Allgemeine Zei- ung" nimmt in ihrer Tagesrundschau Act von der "«0e des Herrn Ministerpräsidenten in der General, oeuatte über das Budget, nennt, wie bereits tele-graphisch gemeldet worden, das Auftreten Sr. Excel-.en« cm „staatsmännisches" und „schneidiges" und «emerlt. Graf Taaffe sei den Maßlosigkeiten von der men wie von der anderen Seite des Hauses „mit "rr einfachcn. ubcr schlagenden Erklärung entgegen, n^, c!'' dass Oesterreich weder ausschließlich deutsch n.iN.. 'ch sem dülfe. sondern eben Oesterreich sein ««st . ^. Auch dus ..Frankfurter Journal" das« ^ ?'^ wiener Briefe der Ansicht Ausdruck, voll,«., ' ^"asse vom österreichischen Standpunkte Defter?"^" "" ^^^c war. als er die Absicht, in rundwea ^ slavische Element prävalieren zu lassen, "ich so?, "^'"^ gleichzeitig aber auch erklärte, Oester-/luaun^ "" deutscher Staat sein. «Ueber die Bevor-Blat t/'"^"" ?^'le — so filgt das genannte Clpsl. ^ "^ verliert das Ganze; das mögen sich b/ln , und Deutsche gesagt sein lassen". Das Blatt "emerit unter anderem, dass. so wenig es sich mit vem gegenwärtigen Systeme in Oesterreich vertraut Aachen könn-, es doch ebensowenig, nachdem das ^tlnisterium Taaffc über die parlamentarifche Mehret verfügt, das parlamentarifche Regime auf den "vvf gestellt wissen möchte, weil es eine Zeillang »egen die Wünsche der Deutsch.Liberalen sich gestaltet, ^"e Vcrsassmlgsverletzullg habe sich bisher Graf ^aaffe nicht zuschulden lommen lassen. Ueber den neuen Zolltarif schreibt die „ Vor -Nadt-Zeitung ": „Was zunächst die GetreldeMe ^"«fft. jv dient uns zur Beruhigung, dass sie uus °r der amerikanischen Concurrenz schützen und im «alte einer ungünstigen Inlandsernte aus dem Grunde «ine Vercheuerung von Brot und Mehl zur Folge ^ven werden, well sie in solchem Falle sofort sus. ^noleit werden ... Die Zollerhöhungen auf Schaum. 'we. Caviar. Thee und derlei Artikel, welche die del« "^ ^" Namen nach kennen, wird jeder Un. erkttl^" ""^ ""t Freuden begrüßen. . . Die Zoll-füaia ^" °"! Schlachtvieh sind zumeist so gering, hierau« ^^ "'" Vertheuerung der Fleischnahrung Viedl^""'Weniger erwachsen kann. als uns das schükt t"6chtz vor der Einschlcppung der Rinderpest zählui'ic/?" iliindviehstapel — »me die jüngste Vieh. und i)i ^^^han — eine große Vermehrung erfuhr Grenl ^ "!uhr über die für den Viehimport offenen erhol», ^ 6""^ llnbedeutenoe ist------ Die Zoll- Inln. ^" auf Kaffecsurrogate, deren Production im IlNvu'/ "" sehr ausgedehnte ,st. auf Fleisch, dessen Gink n/'" minimrr ist, auf Garne und Gewebe, auf ^.c ' ^drr-. Thon.. Kurz. und Eisenwaren. lre'sf^" und Maschinen, welche alle von den be-^ leiden Indust.ieu auf das lebhafteste befürwortet Tbäl^'f ""b ^ur Entfaltung einer erhöhten industriellen Uns? Ullerläjslich nulhwendig sind. haben für ^U^lchfaUs nichte Beängstigendes." Vom Injurrections'Schauplatze. (Osficiell.) i^ I^iL. Baron Iovanovit meldet unter dem ani^ ""' "bends: In der Herzegowina sind Raub. '>uue ,m Ouötoer, Kmijicer. Nevesinjcr und Slolacer V^e und i>, Zubci noch häufig. Am 17. d. hat be, ^edor ein Zusammenstoß einer Infanterie, und Gen-"«rmene.Ubtyeiluna. mit beiläufig 80 Insurgenten statt. gesunden, wobei letztere mit bedeutendem Verluste — angeblich 10 bis 15 Todten — zurückgetrieben wurden. Unsererseits kein Verlust. — Bei Ledemce - Stepen findet täglich Geplänkel mit einzelnen Insurgenten statt, wobei am 15. d. Corporal Rimmerberger des 14. In-fanterieregiments schwer, am 18. d. der Oberlieutenant Szathmary des 3. Feldjäger-Bataillons leicht verwundet wurde. — Die Befestigungsbauten bei Lede-nice-Stepen und Greben, dann die Wegherstellungen sind im raschen Fortgange. Ueber sonstige Gefechte in der Krivoiije sind keine Meldungen eingelaufen. ! Das Generalkommando Sarajevo berichtet am 19. Februar nachts: Oberst Arlow meldet aus Trnowa! am 16. und 17. die durch stärkere Patrouillen vestä. tigte Ansammlung von Insurgenten östlich vom Rogoj. Sattel. — Am 18. morgens sind aus Foia zwei Co-lonnen, und zwar Oberst Zambauer mit zwei Ba<, taillonen des 1., einem Bataillon des 75. Infanterie-^ regiments und zwei Geschützen über den Crnivrh, Oberst Hotze mit zwei Bataillonen des 75. Infanterieregiments und zwei Geschützen über Sas vorgerückt. Die Colonne Zambauer stieß bei Kruööica auf In-surgenlen und zersprengte dieselben nach kurzem Gefechte. Unsererseits vier Mann verwundet. Die Insurgenten ließen fünf Todte und sieben Gefangene w un. feren Händen. Krusiica, au« dessen Häusern auf die Truppen geschossen wurde, ist größlentheil« abgebrannt. Vom Ausland. Das Amtsblatt der französischen Regierung veröffentlichte ein Decret des Präsidenten der Republik, wodurch im Kriegsininisterium unter der unmittelbaren Leitung des Kriegsministers eine zeitweilige Commission eingesetzt wird. welche die bestehenden mili-täuschen Gesetze und Verordnungen sowie die vorbereiteten Gesetzentwürfe zu überprüfen hat. Ein anderes Dccret ernennt den Divisionsgeneral Vuillemont zum GeneralstabLchef an Stelle des Generals Miribel, welcher dem Artilleriecomile zugetheilt wird. Vuille. mont war 1871 Generalstabkchef der Loire-Armee gewefen. — Da die französische Botschaft in Peters, bürg zur Zeit unbefetzt ist, so hat der neu ernannte Botschafter Admiral Jaurös Befehl erhalten, un« verzüglich sein Abberufungsschreiven in Madlid zu überreichen, um vor dem 15. März nach Petersburg abreisen zu können. — Am Donnerstag wird der Drpu» tiertenkammer der Gesetzentwurf vorgelegt werden, der den politischen Flüchtlingen in Frankreich den Aufenthalt gestattet, aber das Recht der Aus-Weisung in bestimmten Fällen aufrechterhält und namentlich den Ausländern, welche keine genügenden Hilfsquellen nachweisen können, den Aufenthalt in Frankreich untersagt. Im englischen Oberhause hat am 17. d. die Regierung eine Niederlage erlitten, welche deren Bestand indes nicht gefährden wird. Der Earl von Donoughmore hatte die Einsetzung eines Ausschusses zum Zwecke der Pliifung der Wirksamkeit der neuesten Gesetzgebung in Bezug auf die Bodenbesitz-Verhältnisse iu Irland beantragt und die bisherige Durchführung der Landacte als eme die Gutsbesitzer schwer denach-lheiligcnde geschildert. Ihn unterstützten d>e Mcnqms Waterford und Landsdowne, letzter ein früherer An< Hänger des gegenwärtigen Cabinets, während der Lord» klinzler Selborne. der Präsident des geheimen Ralhes Earl Spencer und der Geheimsiegel-Bewahrer Lord Earlingford gegen den Antrag sprachen. Es sei. sagte der Lordkanzler unter anderem, ein sehr unpassender und unzeitgemäßer Vorschlag, eine Uütersnchung be-züglich der Anwendung und Wirkung eines Gesetzes zu verlangen zu einer Zeit. wo aus der ganzen Au. zahl von 600.000 Pachtungen erst 1300 Fälle unter die Beurtheilung des Lanoesgerichtthofes gebracht wor-den sind. Der Antrag wurde jedoch mit 96 gegen 5,3 Stimmen angenommen. Zwischen der römischen Curie und der russischen Regierung schweben bekanntlich seit längerer Zeit Ve,Handlungen, welche, wie der „St. Petersburger Zeitung" „von guter Seite" versichert wird, keinerlei principielle Basis betreffen, sondern lediglich ein Arrangement, einen inoäu« vivencti zwischen den staatlichen Automaten und dem Epiilopate zum Gegenstände haben. „In diesen Fragen — jagt das genannte Blatt — ist unsere Regierung den Wün-schen' des Papstes so weit entgegengekommen, als es eben die staatliche» Verhalln'sft gestatteten. Niemals wurden von russischer Seite Schwierigleiten bereitet, wenn es sich um rein innertirchliche Fragen handelte. Ein Punkt, an welchem Nussland «noes unbedingt festhielt, war die obligatorische Einführung der russt. schen Sprache in allen geistlichen Seminarien. Russi. schcrseits sind die Präliininar. Punclationen abge» schlössen. Es steht nur noch die definitive Annahme-Erklärung seitens der Curie aus. um sodann die Entwürfe an den Minister des Iunern. respective an das Departement der fremden Confessionen gelangen zu lassen."____________ Hagesneuigkeiten. — (Soiiie.) Der (irste Obersthofmeifter Vetner MajeM des KalserS Se. Durchlaucht Konstantin Prinz zu Hohenlohe-Schlllinasfürst und Ihre Durchlaucht Prinzessin Marie zu Hohexlohe gaben Samstag abends in den prachtvollen Appartements des Augart-n.P^lai» eine glänzende Soiree. Se. Majestät der Kaiser. Ihre k. und t. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erz. Herzoge Kart Ludwig und höchstoessen Gemahlin Frau Erzherzogin Maria Theresia. Frnnz Ferdinand von Oesterreich-Este, Ludwig Victor. Karl Salvator sammt höchstdessen Gemahlin Frcm Erzherzogin Marin Imma» cnlata Clementine. Johann, Aiorecht und Wilhelm. Ihre königlichen Hoheiten Prinz Arnulf von Baiern, Herzog Ernst August und Herzogin Thyra von Cumberland, Prinzessin Mary von Hannover, ferner Ihre Hoheiten Herzog Adolf und Herzogin Adelheid von Nußau und GM, Prinz Gustav von Sachsen-Weimar verherrlichten das Fest durch höchstihre Gegenwart. Ihre Excellenzen die Herren: Minister des Aeußern und des kaiserlichen Hauses Graf Kälnoky, Ministerpräsident Graf Tauff-. sämmtliche Minister, die meisten Mitglieder des diplo» malischen Corps, Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr v. Possinger, die Präsidenten und zahlreiche Mitglieder beider Häuser des ReichsratheS. die Thefs der obersten Centralstellen. Se. fürstlichen Gnaden der Fürft.Grzbischof Cölestm Gariglbauer und viele Prälaten, der Landescommandierenbe FZM. Baron Philippovii und eine große Anzahl hoher Osficiere, der Leiter der Polizeidirection Hofrath Krticzla von Iahden, die Spitzen der Aristokratie sowie andere hervorragende Persönlich' leiten waren erschienen. Um 2 Uhr morgens wurde ein Souper für 300 Perfonen serviert. Die glänzende Soirie endete nach 5 Uhr morgens. — (Die Feier oeS 1000jährigen Vest andes von Ungarn.) Aus Budapest wirb berichtet: „In der hauptstädtischen Commission für bil» dende Kunst wurde die Feier des 1000jährigen Ve-standes von Ungarn besprochen und beschlossen, die Mitwirkung des NeichStages anzusprechen, da es sich um eine großartige Landesfrier handelt. Ferner schloss sich die Commission dem Antrage von Varon Kaas an. dem Municipalausschusse vorzuschlagen, er solle auch seinerseits die Idee der Errichtung eines Denkmales des heiligen Stefan für zeitgemäß erklären, für diesen Zweck (in Raten von 5(^ ft. jährlich) 25,(^0 fl. votieren und an den Primas vo» Ungarn, fowie an den Ministerpräsidenten die Bitte richten, sich an die Spitze der Bewegung stellen und zur Durchführung der Angelegenheit eine Commission bestellen zu wollen." — (Die Sofien.Moschee in Gefahr.) Die Aja.Sofia, die berühmteste unter den 300 Moscheen Konstantinopels, ist vom Einstürze bedroht. Die Nach« richt hieoon hat an den Ufern des Bosporus eine svrm-liche Panik hervorgerufen; denn nach einer alten Ueber« lieferung wäre der Zusammensturz der Aja.Softa da» Signal zur Zerstückelung der Türkei. Unter der Regie-rung Abdul Medjchidö wurde die alte Sofien-Kirche Iustinians unter der Leitung des italienischen Architekten Fc>ssati mit großen Küsten restauriert. Ale die Arbeiten beendigt waren, weihte Sultan Uboul Meoschid am 1!). Juli 184!) die wiederhergestellte Muschee mit einer feierlichen Ceremonie ein. uno ließ in seiner Fceuoe über das gelungene Weil goldene Medaillen schlagen und zu Tausenden unter die Gläubigen vertheilen. Seit» dem sind einige dreißg Jahre verstrichen, und wieoer ist man über die Solidität der großen Kuppel, welche ohne Rivalen dasteht und das wxndeibare Denkmal der byzantinischen Architektur fast vollständig bed>clt. ernst« lich beunruhigt. E,ne aus den heroorlagenbsten Architekten Koiistantinopels bestehende Comnil>sion hat nach eingehender Untersuchung an Sulchi Pascha, den Minister der religiösen Gebäude, einen ausführlichen Bericht erstattet. Nach diesem Berichte kann die Kja Sojia jeden Augenblick einstürzen, was, wenn der E>n,.u z am T^ge erfolgen würde, wo in der Regel Tausende I -r Anoacht obliegen, eine entsetzliche Kalastrophe im Gefolge halte. Es soll sofort erüj.lich daran gegangen welden, oie. Schäden an dem monumentalen Buue aukzuliesj-ln. Im Ionern ist die Moschee noch vollstunoig gut erhalten. — lVon NewYorl ,-. a ch P a r i e.) Am-»«« kanische Ingenieure haben kürzlich kin Project ausgearbeitet, dem zufolge die Reise von Newyorl »mch Paris mittelst Elsrnbuhn in fünf und einem halben Tage (?) zurückgelegt werden würde; die Fahrt zu Lunoe soll nur ein cinzigeemal durch eine zweiM'diae Seefahrt niiterbrochkn werden. Die Trace geht von NewlMl über Canada, Neu-Georgien und Alasla bis an bus Prinz. Wales Cap. uon wo aus die Reisenden mittelst Steamers an daS Ost'Cap auf die asiatische Küste der Behrmgs-strahe gebracht werden sollen. Vom Osl-Cap au» soll die projecticrlc Bahn das russische Territorium bis zum Krenzungspilukte mit den sibirischen Bahnen durchziehen, welche durch ihren Anschluss an die Moskauer- und St. Petersburger Linie bereits mit den europäischen Hauptstädten in Verbindung sind. Man berechnet, daji die Entfernung zwischen Newyock und Paris aus diesem Wege in 130 (?) Stunden zurückgelegt werden dülite D,e Reisekosten werden sich sür einen Passaaler nul unzesiihr 7b0 Franc» btlausen. ^ ' " > »M'^i^ll'üsWI^s^lM^ijMHM! ^7« 28. Febeuar 1382. — (Jagd auf Elenthiere.) In den umfangreichen Wäldern eines livländischen Großgrund, besitz«», des Naious W.. besillden sich nach der Mit-theilung eines russischen Blattes gegen 1000 Tlenthiere. Na eine solche Menge dieser Thiere im Walde recht bedeutenden Schaden zu verursachen pflegt, so veranstal» tete der Grundbesitzer neulich eine Jagd auf diese Thiere. Innerhalb zweier Tage waren 70 der größten Elen» thiere erlegt; ihr Fleisch wurde theils nach Petersburg, theils nach Berlin geschickt. Locales. — (Die Maskerade des „S oko l "). welche gestern in den Räumen der Aitalnica abgehalten wurde, bildete den schönsten Schluss des heurigen so animierten Larnevals. Dieselbe war von vielen, sehr eleganten, distinguierten und interessanten Damen- und Herren« Masken, sowie von einem zahlreichen und gewählten Pnblicum in Balltoilette besucht und durch die An» Wesenheit des Herrn k. I. Landespräsidenten A. Winller sammt Frau Gemahlin und Fräulein Tochter, Sr. Excellenz des Herrn Truppendivifionärs FML, Ritter von Stubenrauch. Sr. Excellenz des Herrn FZM. Frei. Herrn v. Pürler, des Landeshauptmanns Grafen Thurn, des Herrn GM. v. Keler, der Herren Obersten v. Avvel und Oberstlieutenant Brauu ausgezeichnet. Wir kommen auf das nach jeder Richtung bestgelungene Vallfeft morgen ausführlich zurück. — (Für denKäroälliäoin) werden im Gasthause beim „Iernej" in der St. Petersstraße von den Gästen täglich freiwillige Spenden hinterlegt. — (Im katholischen Vereine) hielt in der vergangenen Woche der hochwürdige Herr Professor I Märn einen sehr interessanten Vortrag über weiland den berühmten Prediger Dr. I. E. Veith. — (Herr Dr. F. Vok) hat seine Notariats-lanzlei im Gebäude der Deutsch-Ritter»Ordenscommenda eröffnet. — (Vom 3 lavsn 8 ki krkvnik) — herausgegeben und redigiert von Herrn Dr. A. Moschö — welch' liefflich redigierte Fachzeitschrift wir wiederholt anzuzeigen in der Lage waren, ist soeben Nr. 2 des zweiten Jahrganges erschienen. Dieselbe enthält unter nnderm auch eine interessante rechtshistorische Skizze: ,<5sruoßor5lcH aakonodk^vg." von Nlex. Hudouermk. — (Verunglückt.) Aus Radmannsdorf schreibt man uns: Der Vahnwächter Jakob Cuffer im Wächterhause Nr. 48/1.. nächst dem Tunnel bei Globoko (der Kronprinz«RudolfSbahn) gieng am 13. d. M. um halb 10 Uhr abends in dem Augenblicke, als der gemischte Zug Nr. 703 von Laibach in der Richtung gegen Lees verkehrte, in angeblich angetrunkenem Zustande durch den besagten Tunnel und kam dabei derart unter die Locomotive, dass er circa 300 Schritte von derselben fortgeschleppt wurde, bis endlich der Maschinenführer es bemerkte und anhielt. Der herbeigeholte Bahnarzt und das ganze Iugspersonale brachten sodann nach zweistündiger Arbeit den Wächter unter der Locomotive hervor, und es zeigte sich, dass derselbe nur eine große Wunde am linken Kniegelenke davongetragen. Er wurde in das Eivilspital nach Laibach gebracht. — (Literatur*) Von dem unter dem Allerhöchsten Schuhe Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth stehenden Wiener Lentraloerein für Errichtung und Erhaltung von Krippen (in den sieben Krippen dieses Vereins werden täglich über 300 kleine Kinder armer Leute, während diese dem Erwerbe außerhalb ihrer eigenen Wohnung nachgehen, gepflegt, genührt und bekleidet) wird ein Jahrbuch, bereits der 20. Jahrgang, herausgegeben, welches den Namen »Krippen«Kalender für 1882" führt und all-seitige Beachtung verdient. Dieser Kalender, der mehr als 400 Seiten enthält, bietet eine Fülle wissenswerter Dinge, die namentlich für jeden Geschäftsmann, Kaufmann lc von großem Werte sind. Mit der vorzüglich getroffenen Photographie Ihrer Majestät der Kaiserin (in Cabinetform) geziert, enthält derselbe unter anderm das höchst eingehend behandelte Kalendarium für das Jahr 1882; jeder Monat ist mit einer Erinne-lungschronil, vorzüglich für Oesterreich bestimmt, versehen. Nebst einer kurzen Uebersicht des europäischen Ctaatensystems, namentlich der österreichisch-ungarischen Monarchie nach den neuesten Daten der Volkszählung bietet das Buch auch einen Kirchenkalender, wonach er auch den Geistlichen als Nachschlagebuch dienen kann. ferner einen Auszug aus dem österreichischen Militär« schema ausführliche Postbcstimmungen und Tarife. Etempelgebüren.Tarife, Wertpapier.Coupons, Ziehung«, tableau dcr Lose im Jahre 1882 (in- und ausländische). NestantenauKweis von österreichischen Losen, Pfand« briefen. Grundeutlastungs« und Prioritäts.Obligationen, für den Kapitalisten von großem Wcrte, Münzentabelle der gangbarsten in» und ausländischen Münzsorten, Maße und Gewichte des In» und Auslandes. Ferner enthält der Krippenlalender die Eisenbahn-Perlonensahlpreise nach den meisten inländischen und vielen ausländischen Stationen (alphabetisch geordnet), ., .,*„^e5 in dieser ltubril Angezeigte ist zu beziehen durch f!c ylchze Buchhandlung Ig. », »leinmayr z? G«d. »a«l,rg. ein Verzeichnis der Rundreisebillets nebst Angabe der Fahrpreise, eine Zugabe, die gewiss jedermann willkommen sein dürfte. Schließlich sei noch erwähnt, dass auch zwei Musikbeilagen (die belgische National, Hymne in der Bearbeitung von Löwenstamm, wie selbe von den Gesangsvereinen Wiens gesungen wurde, und ein bisher noch nicht publiciertes Lied auS dem Nach« lasse Herbecks) den Beifall der Musikfreunde finden werden. Das Buch liefert auch den Beweis, wie mit verhältnismäßig geringen Kosten durch Errichtung von Krippenanstalten überall in Stadt und Land viele Kin» der vor Verwahrlosung geschützt weiden können. Der Wiener Krippen-Centralverein, I., Seilerstätte 10, gibt diesbezüglich gerne mündlich und schriftlich jede Auskunft und ist bereit, den Krippenkalender gegen Einsendung von 1 st ö. W. überall hin portofrei zu versenden. Nachdem dcr Ertrag des Kalenders dem oben genannten Vereine zustießt und daher einem sehr edlen Zwecke dient, kann derselbe nur aufs wärmste empfohlen werden. — (Karte des Infurrections-Schau-Platzes.) Im Verlage der „ S t ey r e r m ü h l " (vormals L. E. Zamarski) in Wien erschien soeben eine correct und übersichtlich ausgeführte, in fünf Farben gedruckte Karte des Insurrections-Schauplatzes. Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Montenegro und Serbien werden auf dieser Karte in klarer, übersichtlicher Weise veranschaulicht, so dass die Karte allen jenen, welche den Aufstand im Süden der Monarchie in feinen Einzelheiten verfolgen, zur Orientierung bestens empfohlen werden kann. Der Preis dieser Karte ist nur 20 kr. ö. W.. mit PostVersendung unter Kreuzband 2 5 kr. Neueste Post. Original'Telegramu! der „Laib. Zeitung." Petersburg, 21. Februar. Das „Journal de St. Petersburg" reproduciert ein Communique des „Regierungsboten" über die Rede Skobeleffs ohne Commentar. Die deutsche „Petersburger Zeitung" wünscht, dass seitens der Negierung cme Widerlegung der Aeußerungen Skobeleffs erfolge, und will nicht glauben, dass er eine solche Rede hielt. Sie meint, die Rede sei nur das Product eines exaltierten Journalisten, da es undenkbar sei, dass ein activer Generaladjutant überhaupt solche Reden führen konnte. „Herold" druckt den Wortlaut der Rede Skobeleffs ab, welche keines Commentars bedürfe, denn sie stelle die ganze geistige Verranntheit des Generals in ihrer ganzen erbärmlichen Blosse in der traurigsten Weise dar. „Nowoje Wremja" bedauern, wenn Slobeleff wegen der Rede für Russland als General verloren gienge. __________ Wien, 21. Februar. Der Gebürenausschuss des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich in feinen beiden letzten Sitzungen mit der Berathung über die unmittelbaren Gebüren für Dienstleistungsverträge und Empfangsbestätigungen, Dienst» und Versorgung«« bczüge, dann über die Aenderlmgcn der Bestimmungen, betreffend die Stempelgebineil von Cmgaben. Die bezüglichen H§ 7 und 8 der GebüremwveUe wurden nut geringfügigen Aenderungen genehmigt. Dieselben gehen im wesentlichen dahm, dass von den im § 7 genannten juristischen Personen und Anstalten „Bene« ficien, Sllstungell, geistliche und weltliche Gemeinden" auKgeiwmmen wurden. Eine weitere Aenderung betrifft die Gesuche um Verleihung von Adelsgraden, welche mit einer Gebür von 100 fl., dann um Namensänderungen und Nmnellsübertragungen, welche mit einer Abgabe von 5 st. belegt wurden. Die Gebür von Einfuhr« und Durchfuhrspäffen für Kochsalz, Tabak und Schiehpulver, endlich für die Ertheilung von Waffenpässen wurde von 1 auf 2 ft. erhöht. Berlin, 21. Februar. Das Abgeordnetenhaus bewilligte in fortgesetzter langer Discussion den geheimen Dispositionsfonds des Staatsministeriums in namentlicher Abstimmung mit 243 gegen 73 Stimmen. Berlin. 21. Februar. Die „Nordd. allg. Ztg.« schreibt: »Die Presse wendete den Pronuuciamentos Skobeleffs eine Aufmerksamkeit zu, welche über die Po-Mische Tragweite dieser oratorischen Leistungen weit hinausgeht. Die Tapferkeit des Generals ist kein Grund, seinen politischen Ansichten mehr Gewicht bei-zulegen, als denen jedes anderen tapferen Officiers. Der politische Inhalt seiner Reden ist deshalb für uns lein Gegenstand einer publicistischen Behandlung. Was die militärische Seite derselben, ihre symptomatische Bedeutung für die Zustände in der russischen Armee betrifft, so wollen wir diese erst besprechen, wenn das Uithell der russischen bürgerlichen und militärischen Kreise über das Verhalten des Generals, die Trag-weite und die Adresse seines Pronunciamento bekannt sein wird." Paris, 20. Februar. Man versichert, Slobeleff habe Paris verlassen, um den Gerüchten, zu welchen seine Rede Veranlassung gegeben, ein Ziel zu setzen. — Die Pariser Handelskammer hat den Wunsch geäußert, dass alle fremden Erzeugnisse, welche unbefugt die Marke einer französischen Fabrik tragen, verboten wer-lden sollen. Die Handelskammer wird alle Impor- teure fremder Waren, welche widerrechtlich die Marke einer Parifer Fabrik tragen, gerichtlich belangen. Rom, 20. Februar. Der Papst empfieng heu« anlässlich des vierten Jahrestages seiner Erwahlung die Glückwünsche der kirchlichen, Civil- und M'"" Würdenträger seines Hofes. Der GchmdheitszustM des Papstes ist ein ziemlich guter. Petersburg, 21. Februar. Der..Regierung«' böte" schreibt: »Infolge der von Slobeleff in Paw gehaltenen Reden werden beunruhigende Gerüchte verbreitet, welche jeder Begründung entbehren. Dergleichen private Aeußerungen vou Personen, welche seitens dtt Regierung nicht dazu ermächtigt sind, können nalimlch weder einen Einfluss auf den allgemeinen Oa"s Utl< serer äußeren Politik haben, noch unsere Beziehungen zu den Nachbarstaaten ändern, welche sowohl auf del» freundschaftlichen Banden der gekrönten Häupter um« sich und dem llareu Verständnis für die Interessen der Völker, als auch auf der gegenseitigen streng«" Erfüllung der bestehenden Verträge begründet sind. Handel und M'kswirtschaMches. Ausweis über den Geschäftsstand der f. k. priv. wechstl' seitigen Brandschaden ^crsichcrungsaustalt in Graz mit 31. D ezember 1881. Hlersicherung'5 stand: I. Gcbäude.Abthcilung: 93.775 Thellnchmer. 214,554 Gebäude, 115.434.472 fl. Versicherungswert. „„„ II. Mobiliar-Abtheilung: 15.521 Versicherungsscheine, 24 M" 175,594 fl. Versicherungswert. .„„ III. Spiegelglas-Abtheilung: U!4 Versicherungsscheine, 36,^" Gulden Versicherungswert. Schäden: I. Gebäude < Abtheilung: zucrlannt in 537 SchadenM" 448,282 fl, 25 lr. Schadenvergütung, pendent siir HSs»"' denfällc 3235 fl. 36 lr. Schadensumme. „« II. Mobiliar - Abtheilung : zucrlannt in 85 Schadens^ 31,263 fl. 55 lr. Schadenvergütung, pendent siir 3 SH"' dcnsiille 1227 fl, 5 lr. Schadensumme. Hl. Spiegelglas. Abtheilung: zucrlannt in 5 Schndensa"" 66 fl. 92 lr. Schadenvergütung. Subventionen: Vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1881 an Feuerwehren u>^ Gemeinden zur Anschaffung von Lüschrequisiten 3997 fl üll'r. Mesevvsfond mit 31.Przember 1881: 1032,811 fl. l lr Graz im Februar 1882. (752) (Nachdruck wird nicht honoriert) NudolfSwert, 20. Februar. Die Durchschultts.Prtlse stellten sich aus dem heutigen Marttc wie folgt: _____ ft. I lr. , ^st^ Weizen pr. Hektoliter 9 76 Eier pr. Stück . . — ^! Korn „ - - Milch pr. Liter . . - " Gerste „ 6 19 Äindsteisch pr. Kilo . ^ A Hafer „ 3 58 Kalbfleisch „ - Z Halbfrucht „ 8 65'! Schweinefleisch „ -^ '0 Heiden „ 5 40 Schöpsen fleiscl» „ - ^ Hirse „ — — ! Hähndel pr. Stück . ^ U Kuluruz „ 6 5l! Tauben „ . - *" Erdäpfel pr.Meter-Htr. 2 28 Heu pr, 100 Kilo . - ^ Linsen pr. helwliter — — Stroh 100 „ . — "" Stilen „ — — Holz. hartes, pr.Cubll« << Fisolen „---------Meter .... 2 ^ UiindSschmalzpr.Kilo — 80 — weiches. „ - "" Schweineschmalz „ — 80 Wein. roth,, pr.Heltolit. 16 "" Speck, srisch. „ — 60 — weißer. „ 10 ^ Speck, geräuchert, „ — 80 Angekommene Fremde. Am 20. Februar. Hotel Vtadt Wien. Katich. Seclcnsried. Kaufleute, und ^ Wien. — Müller. Kaufm., Budapest. — Vlant, KalW" Ansbach. - v. Leard. l. l. Obcrstl. a. D. Fiumc. — Smut""' l. l. Inspector, ssiirstenfeld. ,,, Hotel Elephant. Ungcr. Littai. — Lu^r, Vigaun. - PielA Agram. — V°gl. Budapest. — Wahlawlck, Wien. ^ ^ Schmidinger, Autar, Stein. , Hotel Europa. Wahel. t. t. Lieutenant, Stein. - lland«""' Tolmezzo. Kaiser von Oesterreich. Borstnil. Mohren. Müller, Studierender, Graz. Verstorbene. ., Den 21. Februar. Maria Ravnilar Waaaonluppl"' Tochter, 2 I.. Wienerstraße Nr. 23, Vronchit'is. Im Livilspitale: ^ Den 16. Februar. Maria Gliha, Taglöhnerin, 60 H Lungenentzündung - Marianna Prel. Inwohnerin, 5" (Spitalsfiliale. Polanastraße Nr. 42), Blattern. ,.<« Den 17. Februar, llarolina Novoluy. Agenten«""' 29 I.. Luugentuberculose. Theater. ^« Heute (gerader Tag): Der Varbier von se^^> Meteorologische Beobachtungen in'Laibach^ ff H8ß 8 . ? < AH 7U.Mg. 7'45 1________ ^^.------'" Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Va«bel«'