PrirmmeratiouS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig Halbjährig 8 fl. 4» kr. 4 „ 2,) .. vierteljährig , 2 „ 10 Monatlich ... — „70 Mit der Post: Ganzjährig 12 fl. Halbjährig................ 6 „ vierteljährig 3 Kür Zustellung ins HanS dirrtelj. 25 kr., monail. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TaMatl Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaktion Bahnhosgaffe Nr. 132. «x-edtttsns- L Inserate«-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Mtzn-mayr L Fed. Bamberg^)>^ Jusertionspreis, Für die einspaltige Leti«, L 4 kr, bei wiederholt^ " schaltung L 3 ks. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Bei größeren Jnserateu und öfterer Einschaltung entspre« chender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 120. Freitag, 26. Mai 1876. — Morgen: Johann P. S. Jahrgang. Gras AudraH'S Verhör. Graf Andrassy hatte am verflossenen SamStag im Budgetausschusse der österreichischen Delegation über die von ihm bisher befolgte Politik in der Orientsrage ein scharfe« Verhör zu bestehen. Je seltener die Erörterung auswärtiger Fragen bei der eigenthümlichen Gestaltung unseres Parlamentarismus bei uns vorkommt, mit desto größerer Spannung sah alles der Debatte in den budapester Delegationen entgegen. Bedeutsam wurde die Verhandlung der auswärtigen Lage im Budgetausschusse auch noch dadurch, daß die ersten eingehenden Auf-klärungen über den Erfolg der berliner Minister-cvnserenzen der drei Kaisermächte, und zwar von berufener Seite, weil von einem der Hauptbetheilig- kn und in amtlicher Form erwartet wurden. Was »der als das Sonderbarste an dem Ereignisse er-scheint, ist die Wahrnehmung, daß der Parlamentarismus in seiner verwickellsten Form, wie er in un serer DelegationSeinrichtung zutage trilt, denn doch noch rin gut Theil Einflußnahme und Eontrole der Volksvertretung auf die auswärtige Politik des Reiches gestattet. Seit der Zeit, wo im Schmerling-schen ReichSrathe die schleswig-holstein'sche Frage und die unselige Politik des Grafen Rechberg einer scharfen Censur unterzogen wurden, ist keine auswärtige Frage mehr so eingehend und so gründlich behandelt worden, wie Graf Andrassh'S Orientpoli-tik seit dem Ausbruche der Empörung in den türkischen Grenzprovinzen. Fast alle bedeutenden Mitglieder des Budgetausschusses, die Herren Dr. Gis- kra, Dr. Herbst» Dr. Brestel, Kuranda, Dr. Schaup Vorjahre erklärt, eine dreifache Richtung seiner Po« und Demel ergriffen wiederholt das Wort, und in litik verfolgen zu wollen, nemlich den Frieden zu ihren Reden, sowie in den Anfragrn, welche sie an! erhalten, die Interessen zu wahren, und endlich nach den Minister des Auswärtigen stellten, spiegelt sich! Zulässigkeit der bestehenden Verträge die obwalten die hohe Antheilnahmr wieder, womit man im ganzen Kaiserreiche die Orientpolitik der Regierung und den Verlaus der Krise auf der Balkanhalbinsel verfolgt. Als gemeinsames ChUakteristicum in den Ausführungen unserer Vertrepr können wir hervorheben die hohe Friedensliebe, > die gänzliche Freiheit von allem Chauvinismus, den heißen Wunsch, daß die Bevölkerung nicht abermals durch eine gesähr liche Abenteuerpolitik in ihrem friedlichen Erwerbe lich, welches die Ergebnisse der berliner Conferen gestört, die wirthschaftliche Nothlage nicht durch einen auswärtigen Krieg ins Unabsehbare verschärft werde Es wurde die bange Besorgnis ausgesprochen, daß Oesterreich sich wieder anschicke in eine Action sich zu stürzen, deren klare Endziele nkn nicht kenne, daß der bisherige Gang unserer auswärtigen Politik keine Gewähr biete vor neuen Verwicklungen. Auch fehlte es nicht an Andeutungen, daß die Aufrichtig-keit der Politik des einen der drei Verbündeten, die Rußlands nemlich, in unseren Delegationen starkem Mistrauen begegne. Nachdem Gras Andrassy erklärt hatte, nicht in allgemeinen Phrasen sprechen zu wollen, und daß er bereit sei, auf jede Frage eine Antwort zu geben, ja daß er wünsche, eingehend gefragt zu werden, ergreift als erster Redner Dr. Schaup das Wort. Derselbe knüpft an die Bemerkungen des Ministers aus dem Vorjahre an. Graf Andrassy habe im den Verwicklungen zu beseitigen. Redner glaubt, daß dieselben Gesichtspunkte wol noch heute maß. gebend seist müßten. Den ersten Punkt habe der Kaiser in beruhigender Weise besprochen, bezüglich des dritten Punktes habe man sich der Täuschung hingegeben, daß die Sache weniger bedeutend sei» als sie es tatsächlich ist. Dr. Schaup fragte nult, welche Dorlheile uns daraus erwachsen sind, daß Oesterreich in der Action vorausgegangen, und end- zen seien. Der Delegierte Dr. Giskra faßte gleich die kitzlichste Seite der Orienlsrage an, brachte die Doppelströmung und die Schwankungen zur Erörterung, die eine zeitlang in dieser hochwichtigen Angelegenheit in unseren leitenden Kreisen zu herrschen schienen. Die Wichtigkeit der orientalischen Frage für unsere Staatsinteressen sei außer allem Zweifel. In Bezug aus die Finanzen, hinsichtlich der Rück» Wirkung auf die Nationalitäten, der Folgen für das Militärersordernis, für die Interessen von Handel und Wandel, endlich auch für die Gesammtgestal-tung der politischen Verhältnisse im östlichen Europa sei diese Angelegenheit von höchster Bedeutung. Redner sieht sich deshalb genöthigt, eine Reihe von Fragen zu stellen, nemlich: „Welche« Interesse hatte Oester» reich daran, daß dem Aufstand in der Herzegowina die Benutzung österreichischen Gebietes und die Feuilleton. Tomkins Heirat. Novellette von E. Eggert. (Fortsetzung., „Ich will es thun. Erinnerst du dich noch an unser Leben in der Schule? Nun, ich konnte mich dort niemals glücklich fühlen. Die Lehrer ver-langten, ich sollte mich fortwährend mit dem Lateinischen und Griechischen abquälen, wofür ich doch rinmal keinen Sinn hatte. Die Jungen waren schnurrige Peter in Anzug und Manieren, und da ich in allem gänzlich von ihnen abwich, so pflegten sie mich nur so obenhin zu behandeln, worüber ich mich denn stets ungemüthlich fühlte. Sogar, wenn sie mich anpumpen wollten, oder ich einmal etixaS Am Besten geben sollte, pflegten sie mich „guter Tomkins" oder .ehrliches gutes Fell" zu titulieren, "der mir sonst eine ähnliche Patronisierende Benen-"""8 hinzuwerfen, und das brachte mich dann in nur noch größere Verlegenheit, denn ich hielt mich stets überzeugt, daß ich hinterrücks auSgelacht würde. Ich kann dir nicht sagen, was ich manchmal um eine regelrechte Prügelei mit meinen zuthunlichen und höflichen Plagegeistern gegeben hätte, aber die Bengel waren zu schlau, um es dahin kommen zu lassen; denn ich war ein stämmiger Junge und schlug eine gewichtige Faust, auch hielt mich mein Vormund — meine Eltern waren >odt — stets reichlich mit Geld versorgt, und wo etwas zu schnappen ist, weißt du, erzürnen sich weder Knaben noch Männer gern aus die Dauer. Vielleicht glaubte ich mich bei meinem scheuen Wesen auch manchmal verletzt, wo man von anderer Seite nichts Arges im Sinne hatte. Jedenfalls befand ich mich den Lehrern wie den Jungen gegenüber stets in einer ungemüthlichen Stellung, und da ich mich immer allein fühlte und mir keinen Freund gewann» so pflegte ich mich während der Spielstunden nach Tom Bodgers Hofe zu schleichen, wo wir, wie du weißt, unsere Hunde und Habichte hielten» um dort ganze Stunden lang mit jemn Thieren zu spielen. Sie aßen und tranken aus meiner Hand und zeigten sich dankbar, sahen zu mk empor» wie zu einem klügeren Wesen und hatten niemals Einwürfe gegen meine Reden. Endlich kam denn der alte Switcher hinter meine stillen, ländlichen Vergnügungen und jagte mich aus der Schule fort. Mein Vormund war außer sich vor Wuth, als ich wieder bei ihm eintrat , er hielt mir lange Reden über Selbstgefühl und Stellung in der Welt und ähnliche Dinge, was zuletzt denn auch mich für meinen Theil so in Harnisch brachte» daß ich ihm einige Ungezogenheiten sagte. Da« Ende vom Liede war, daß er mich ein ungerathene« Subjekt schimpfte und mir erklärte, er wolle nicht-weiter mit mir zu schaffen haben, worauf ich ihm ein dreimaliges Hurrah ausbrachte. Er hielt indessen nicht Wort, sondern übergab mich jetzt vielmehr einem Privatinstructor, der einen prächtigen Kerl von Stallknecht hatte, und nicht lange» so war ich Inhaber einer Osfizierstelle in einem leichten Eavallerie-Regiment. Aber dort erging es mir noch schlechter, wie ehedem in der Schule. Ich konnte die übrigen Offiziere durchaus nicht verstehen, denn obgleich^ sie im Fluchen und Trinken den Kohlenträgern nichts nachgaben, lag doch stets ein gewisse« Etwas in ihrem Wesen und ihrer Haltung, das ich mir trotz der größten Mühe nicht anzueignen imstande war, und ließ ich mich einmal von der allgemeinen Ausgelassenheit ein wenig mit fortreißen, so hatte ich flugs etwas gethan oder gesagt, worüber sie alle so ernsthafte, feierliche Gesichter zogen, wie die Pfaffen auf der Kanzel. Ich hörte eines Tages» wie einer zum ändern sagte: „Der arme Tomkins; Unterstützung durch österreichische Unterthanen in Waffen, Geld und Mannschafl ungehindert gewährl wurde? Hat der Statthalter General Rodich dies-sällige Instructionen erhalten und können dieselben vorgelegt werden? Welche Gründe bestimmten die Regierung zur Frontveränderung gegenüber der Jn-surrection? Sind auch hierüber Instructionen an Rodich ergangen und welche? Welche Hindernisse haben sich der Durchführung der Reformvorschläge de« Grafen Andrassy entgegengestellt und von welcher Seite sind dieselben ausgegangen? Welche Gründe sind eingetreten, um die verstärkten Forderungen der Jlisurgenten zu unterstützen, und eine erhöhte Pression auf die Pforte ausüben zu, wolle« ? Worüder hat man sich in Berlin geeinigt? Ist die Bildung von kleine» Staaten in der Türkei ins Auge ge-saßt, eine bewaffnete Intervention oder Besetzung eine» Theile« der Türkei beschlossen worden? Welche Haltung beabsichtigt man ferner gegen Serbien und Montenegro einzunehmen? Worin bestehs die aus den berliner Conserenzen hervorgehende Sicher» de« Friedens? Hat man sich für die Fälle geeiuigt, wenn die unerwünschte Eventualität eines plötzlichen Zusammenbruches der Türkei erfolgen sollte?" (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 26. Mai. Inland. In der österreichischen Delegation wurde am 22. d. M. das Marinebudget sowol im Ordinarium wie im Extraordinarium erledigt. ES wurden Abstriche im Gesammtbetrage von 572,360 fl. beschlossen. Eine DiScussion ergab sich über die Resolution, welche das Verlange« stellte, es möge mehr inländische Kohle für Marinezwecke statt der englischen Kohle verwendet werden. Bice-admiral von Pöckh erklärte, daß im laufenden Mo ngte schon 95,000 Zentner von der Marineverwal-.tung bei inländischen Kohlengruben bestellt wurden, bedauert aber, daß sich der hohen Frachtauslagen wegen die inländische Kohle in Pola theurer stelle als die englische. Der Unterschied ist nicht nur auf die nolhwendige Umladung in Triest, sondern auch auf die abnorm hohen Frachttarife der inländischen Bahnen zurückzuführen. Auf der Tagesordnung der vorgestrigen Plenarsitzung der Delegation standen das Erfordernis des auswärtigen Amtes und der NachtragScredit für die Verpflegung der bosnischen Flüchtlinge. Die nächste Sitzung der ungarischen Delegierten ist noch immer nicht angesetzt. Die Ungarn lassen sich Zeit, weil sie zu Hause sind; unsere Delegierten möchten dagegen die Pfingstfeier tage schon gleichfalls zu Hause, und zwar mit dem Bewußtsein der vollendeten Arbeit, zubringen. Die Prüfung des gemeinsamen Budgets ist im daß er durchaus keine Manieren lernen will! Aber «r ist so ein guter Kerl, daß man ihm nicht böse sein kann," und ich wußte nur zu wol, daß meine sämmtlichen Kameraden gerade ebenso über mich dachten. Hätte ich mich nur erträglich nüchtern halten können, so würde ich mich als gemeiner Reiter beiweitem glücklicher gefühlt haben, wie als Offizier, denn wie sehnte ich mich manchmal, mich unter sie setzen zu dürfen, wenn ich unsere Leute im Vorüber gehen im Bierhause zusammensitzen sah I Da» ging nun freilich nicht an, und so schloß ich denn naä und nach Bekanntschaften unter den Pächtersleuten in der Umgegend unsere» Quartiers» in deren Gesellschaft ich gelegentlich einmal meiner Liebe zu hitzigen Getränken so recht nach Herzenslust im Stillen den Zügel schießen lassen konnte. Wäre eS Krieg gewesen, und hätte es gegolten, den Säbel zu gebrauchen, so hätte ich mir vielleicht mehr Ansehen beim Regimente zu erwerben verstanden; aber e» «ar nicht die geringste Aussicht auf dergleichen, un > ich verkaufte daher mein Offizierspatent, als ich majorenn wurde. Ich hatte fünstausend Livres jähr Uche Renten; wozu denn in der Armee bleiben, bi« man mjch fortjagen würde!" (Fortsetzung folgt.) Budzelausschusse derösterreichischenDelega-tion nahezu vollendet. Am 22. d. M. setzte der Ausschuß die Berathung über das Ordinarium des Heeresbudgets fort, erledigte jedoch nur den früher in 8U8P6Ü80 gebliebenen ErsorderniStitel: „Genie- und Militär-Baudirectionen" mit einem Abstriche von 25,351 fl. Bei der Frage der Bedeckung wurde abermals der Antrag auf theilweise Verwendung des Stellvertreters»»!,«, und zwar bis zum Betrage von 10 Millionen Gulden, gestellt, jedoch mit 10 gegen 2 Stimmen verworfen. Es ist jetzt nur mehr noch ein geringer Theil de« HeereSbudget« zu erledigen. Im .Prster Lloyd" begegnet man einem be-achtenswerthen Vorschläge zur Reduktion de« Ordinariums des KriegSbudgets. Der Vorschlag besteht darin, die Rekruten statt im Oktober erst im Februar des folgenden Jahres einrücken zu lassen und so 148 VerpflegStage za ersparen. Doch soll die Maßregel nur aus die Infanterie und Jägertruppe Anwendung haben, bei welcher die Präsenz der Rekruten während der Wintermonate für deren Ausbildung von geringem Vortheile ist. Bei der Cavallerie und den Specialwaffen soll es bei der bisherigen Präsenzzeit bleiben. Die Durchführung der Maßregel würde nach der im „Pester Lloyd" angestellten Berechnung eine effektive Ersparnis von Shrlich 1.941,760 fl. ergeben. Am DinStag wurde das Braunbuch verendet. Im Ganzen scheint bei Zusammenstellung des Braunbuches die löbliche Rücksicht gewaltet zu >aben, Material sür die Lösung jener handelspoliti-chen Fragen, die eben in Oesterreich an der Tagesordnung sind, herbeizuschaffen. So ist die Wirkung, welche die Handelsverträge in den fremden Staaten äußerten, mit Rücksicht auf die bevorstehende Erneuerung unserer Verträge ausführlich behandelt. Aus ähnlichen Gründen begegnet man Berichten über den Stand der Valutafrage, der Frage der Staats-eisenbahnen, die landwirthschastliche Production, be-onders über den Getreideverkehr, dann über die Anstalten zur Vermehrung der Sch'ffahrtoerbtndun. j jen in den fremden Staaten. Die Auswahl und Zusammenstellung der Actenstücke wurde vom Hof-rathe Freiherrn v. Schwegel besorgt. Ausland. In einem aus Oest errreich datierten Leader der „Augsb Allg. Ztg." über die Stellung der Mächte in der Orientfrage wird darauf hingewiesen, daß, wenn an Rußland, welches ich von vornherein einer bewaffneten Intervention Oesterreichs nicht minder gegnerisch zeigte, als letzteres elbst, die.Führerrolle in der neuen Action übertragen worden, hierin eine doppelte Gewähr läge: erstens, daß mit Rücksicht auf da» Verhältnis der russischen Regierung zu den Slaven in der Türkei die Garantie für den Erfolg der Action nach beiden Seiten hin eine größere fei, und zweitens daß Ruß land als Führer der Action unmöglich eine andere Rolle als eben die des Führers spielen könne, mit hin auf Seitensprünge, die es sich bisher zu gestatten schien, verzichten müsse. „Es scheint überhaupt" heißt e« weiter — „daß die Uebertragung der Führerrolle an Rußland nicht ohne Gegenleistungen von dessen Seite erfolgt sei und dem Scenen- und Rollenwechsel ein Eompromiß zugrunde liege." Ein Gedankenstrich mehr in dieser heiklen türkischen Frage Api vergangenen Montag hat endlich Lord Derby im englischen Oberhause über die Stellung England- zu den Vereinbarungen der Ostmächte offi ciellen Aufschluß gegeben. Auf eine Anfrage Gran, ville'S erwiderte er, das Cabinet habe nach reiflicher Ueberleguug seinen Beitritt zu den Vorschlägen der Lonferenzmächte versagt; die Gründe hiefür gab er nicht an, da sie ohne Mittheilung der Vorschläge nicht bekannt gegeben werden könnten. In Abrede stellte Derby, daß England nicht mitmache, weil e« bei den berliner Verhandlungen nicht zugezogeu worden sei; hätte man glauben können, baß die neue Action zum Frieden mit den Insurgenten führen würde, so wäre da» auf die Haltung England» vo» Einfluß gewesen. Wie man sieht, hat sich der englische Minister der möglichsten Vorsicht befleißigt, aber auch in der gegebenen Form find die Erklärungen desselben von eminenter Bedeutung. Das deutsche Panzergeschwader für die Gewässer von Salonichi ist unter Commando des Eontreadmiral« Balsch (auf der Panzerfregatte „Kaiser") am 22. Mai von Wilhelmshafen abgebrochen. Zur Tagesgeschichte. — Plötzlicher Todesfall. Der Generalstabs-Chef FZM. Freiherr v. John ist gestern infolge eines Herz-schlages in Wien gestorben. — Das Priesterseminar in Klagensurt ist so schwach besucht, Laß man sich dem Vernehmen nach schon mit dem Gedanken trägt, es gänzlich aufzulassen." — ZurAusstellung inPhiladelphia. Die Vereinigte Staaten Centennial-Commisfion, diese aus Vertretern sämmtlicher Staaten der Union zusammengesetzte oberste Behörde sür die Ausstellung, hat mit großer Mehrheit die Schließung der Ausstellung am Sonntag verfügt. Durch diesen Beschluß wird nicht nur der Acbeiterbevölke-rung der Besuch der Ausstellung nahezu unmöglich gemacht, auch der ohnehin zweifelhaft gewesene pecuniäre Erfolg deS Unternehmens wird voraussichtlich derartig geschmälert, daß ein finanzielles Fiasco unvermeidlich erscheint. Den euro-päischen Besuchern nnd Ausstellern aber wird ein Beispiel puritanischer Engherzigkeit geboten, wie sie e« aus einer Weltausstellung, zu der alle Nationen und nicht nur die ich willig unter das Joch des Muckerthums beugenden Amerikaner eingeladen worden sind, nicht zu erwarten berechtigt waren. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. — (Personalnachricht.) Graf Anton Auersperg hält sich gegenwärtig aus Schloß Thurn am Hart in Unterkrain auf. — (Der Säbel.) Auf dem Wege vom Äasthause „zum Tiroler" an der triester Straße bi« Roseneck unternahm am vergangenen Montag um 9 Uhr abends ein Landwehrmann mit gezogenem Säbel FechlUburigen; dies« Held gerielh bei Ausführung dieser Uebungen in solches Feuer, daß er zwei zufällig desselben Weges kommende Spaziergänger attakierte und in die Flucht schlug. Nur der eingetretenen Dunlelheit war es zu danken, daß die beiden Spaziergänger ohne körperliche Beschädigung davonkamen. Sollten diese Fechtübungen an erwähnter Stelle sortgesetzt werden, so wäre der Rath zu beachten, daß die promenadelustigen Spaziergänger sich die Begleitung eines Wundarztes erbitten, um in Fällen des Angriffes und der Verwundung gleich die nöthige Hilfe zur Stelle zu haben. — (Der letzte Frost.) Aus Unterkrain wird uns geschrieben: Der Frost vom Morgen des 21. d hat in den Gegenden von Littai und Ratschach den zirten Gattun-tungen des Pflanzenreiches beträchtlichen Schaden beigefügt. Bei einem von Sternen hell erleuchteten Firmamente fiel nach zwei Uhr morgens, besonders in den Niederungen, reichlicher Thau, welcher nach und nach von halb 3 bis Uhr morgenS, vom ersten Lichtschimmer im Osten bis zum ersten Sonnenstrahle, von den Niederungen gegen die Höheu zu, zu festem Reif sich bildete, und während die Tiefen wie leicht vom SLnee befallen schienen, standen die Höhen noch im saftigsten Grün. Die Landschaft, von den Thälern aus grau-weiß, war langsam verwaschen bis zum Giftgrün der Höhen anzusehen — und nach dieser Nuance hat der Frost bei zarten Manien, Blättern und Früchten der Bäume und Reben — sein zerstörendes Werk vollendet. Während die Rede schon so weit getrieben, daß die Kronen derselben bereits mehrere Trauben zeigten, sind diese in niedrig gelegenen Weingärten versengt, und je mehr man gegen die Höhen stieg, desto geringeren Schaden gewahrte man an de« Rtben, ja die höchstgelegenen Weingärten zeigten nur hier und dort Frostspuren. Will man daher über den durch den Frost angerichteten Schaden bei den in mittleren Gebirgslagen befindlichen Weingärten den Schluß ziehen, so ist im Verhältnis zum bisherigen Traubenanfatze der vierte Theil desselben zerstört worden, und ist sonach, wenn andere Unfälle. z. B. Senge, dieselben weiterhin nicht treffen, immer noch eine gute Weinlese zu gewärtigen; auch find Wetu-vvrräthe noch genug vorhanden. Der laibacher Moornebel, der erst nach drei Uhr morgens ausstieg und sich längs deS Save'lußes herunterzog, konnte auch in jenen Gegenden die Wirku.ig der Frostbildung nicht mehr verhindern. — (Sängerfahrt.) Die philharmonische Gesellschaft unternimmt in den Pfingstseiertagen einen Ausflug nach Billach. Das Programm lautet: Pfingstmontag den 4. Juni: halb 4 Uhr srllh Zusammenkunft am hiesigen Slidbahnhose, 3 Uhr 55 Minuten Abfahrt nach Billach, L Uhr 49 Minuten früh Ankunft daselbst. — Feierlicher Cm-ps°«g, Festzug durch die Stadt zum »Hotel Post", daselbst Fahiienabgabe und Quartierzuweisuug; II Uhr Besichtigung »kr Stabt, Besteigung des PfarrlhurmeS rc.; 12 Uhr ge-MelnschastlicheS Mittagsmahl in Tormann» Hotel (Louvert »hne Getränke L 1 fl); 2 vhr nachmittag« Spaziergang »um Villacher Warmbade; ü Uh: Loncert der Phil-harmonischen Gesellschaft zum Besten der Villacher Kleinliiib:rdew°hra»stalt im dortigen Theater (gegen Erur4e); 8 Uhr abends Lieder ra fel unsere« Männer, chore« im Villacher Lasinogarten, eventuell bei ungünstiger! WmerMEMi, TaflMbMMtrn (ohne Sntrs.-. nur gegen Einlrissslarten). -Pfingstmontag den 5. Juni: «Uhr srUH ZufolsNMMkuisft^m Südpahnhafe, 6Uhr15Mi> nuten Abfahrt nach jrikderlach, Partie nach Sternberg (»'/, Slnnden), ,S»h«ljrßhsiück iiv Freien. Shiziergüng nach Beldeu'am Wsilhekse't (l Äunde); 1 Uhr gimcins^astlicheS MitiaOmahl im Hotel Wran (Louvert 1 fl.j, 3 Uhr nachmittag Äeesahrt am Wörthersee (nach Äaßgabe der vorhandenen Bootk), 8 Uhr 46 Minuten abends Rückfahrt nach Billach von der Station Beiden au», 9 Uhr Zusammenkunft am »istacher Südbohnhofe, Abschied, 9 Uhr 22 Minuten Absatz« nach Laibach. — Für den Fall entschieden u n -gltnstiqer Witterung bleibt da« Programm t^s ersten Tage« An^er^nhert; jene« de» zweiten Tage« lautet: 10 Uhr vormiij^gs Zusammenkunft in den Lastliolokalitiiten — ge-mülkliche UitterhaltUng — 1 Uhr gemeinschaftliche» Mit. tag«mHi im Hotel Tarmann — nachmittag« Kegelscheiben, Bolzschjeßen— Abschied und Absahrt lyie oben. — — (Kür die Insassen im Moorgrunde.) Der laidacher Turnverein veranstaltet, wie bektttS bekannt, worgeN im Glass-lon der Lasinorestauration eine Abend-uiilerhallung. ,Die Musikkapelle des 53. Ins.-Reg. wird Zehn OrcheArnummern (Marsch, Ouverture )Ur Over „Die lustigeti Weiber von Windjar", Quintett aus der Oper »Maskenball'", zwei Polpyurns aus ^Faust" und ^Deutsche LiederM ^Di^-iMch^' ««d LamMe) und der ÄämierGr pet' pMarmNiEen Gesellschaft einige Chöre vorMgiÄ!' Di^ MiVglie-dtr de« xurnvcr?in«s führen nachstehende 4!ummern aus: I. „Die Fratzerl"; „Die Civilehe", beides komische BoÜÄtze. Hieraitf folgen „Lebende Bilder"; „Faust und Gretchen", „Orest und Pylades", »Lasset die Kleinen zu mir kommen", „Stadt und Land", „Licht und Schatten", „Judith und Holofernes", sämmtlich mit entsprechender Musikbegleitung. Während des BerlauseS des PrvgrammeS findet die V'ertheiluiig der mitunter werthvollen GlückShafenspenden statt. Eintrittspreis, ohne der Wohlthätigkeit Schranken setzen zu wollen, 50,kr. Bei günstiger Witterung wird sich dieser Wohlthätigkeitsabend zu einem Gartenseste gestalten. — (Erderschütternng) Am 24. d. M. kurz vor 5 Uhr morgens wurde in Malavas (Pfarre Guttenseld) eine Erderschütterung verspürt, begleitet von einem donnerähnlichen Krach, wie von einer unterirdischen Explosion her-rührend. Dieselbe Wahrnehmung wurde gleichzeitig in dem ungesähr 1 Meile enlseruten Schloß Zobelsberg gemacht. Sollte diese Erscheinung nicht aus ein Uebermaß angesam-Melter unterirdischer Gewässer und dadurch bewirkte Unter -Waschungen und Einstürze zurückzuführen sein? — (Landschaftliches Theater.) «leine Ursachen, große Wirkungen. Ein unschuldiges Stelldichein, welches sich zwischen enier jungen, verheirateten Dame und Einem feurigen, französischen Offizier in der Mitternachtsstunde in den Gemächern eines gräflichen Schlosses abspielt; A Mord, welchen ein eifersüchtiger Waidmann in jelber stunde auf offener Straße vollzieht, gibt dem französifchen Victorien Sardou reichlichen Stoff zur Be» "A'tung eines „Sittenbildes". Sardou spinnt aus dem ^»lachen Rendezvous eine Reihe von sensationellen Scenen. D« lubx-trunkene Offizier ist nach Ablauf der Schäfer-»»fällig Zeuge de-Raubmordes, der Raubmörder zufällig A,ua» -es StelspiMns, und beide wollen sich picht aus der Gesellschaft schützen und duldet den Justizmord an einem Unschuldigen. Gewiffensbifse erfassen Dame und Offizier, die Rettung des unschuldig Verurtheilten wird in zwölfter Stunde beschlossen, der Offizier findet jedoch nur einen Ausweg, indem er sich selbst als den Raubmörder hinstellt; der als Zeuge einvernommene Waidmann verräth sich vor dem Gerichte als Raubmörder und verfällt dem Arme der Gerechtigkeit; Offizier und Dame steben gereinigt (?) da und das Sensationsstück schließt mit der Versöhnung des gräflichen Ehepaares. Die Austritte zwischen „Ferröol" (Herr Pohl er) und „Gilberte" lFi.au Mathes-Röckel), „Martial" (van Hell) und „Ferrsol", deS „Marquis von BoiSmartel" (Herr Wallh.os) mit „Ferrsol", „Martial" und „Gilberte" sind reich an Überraschenden Situationen; die Sprache „Ferrsols und „Gilberte'S" ist eine nahezu überschwengliche; das Ganze erhält einige Würze durch die komische Figur des gesrässigeu Geschwornen „Penssol". Hohe dramatische Bedeutung können wir diesem neuesten Producte Sardou'S nicht zuerkennen. Eigentlichen Werth erhält dieses Sensutionsstück nur durch gelungene, künstlerische Darstellung der Hauptrollen, und dies war vorgestern und gestern aus unserer Bübne der Fall. Mit großem Eifer spielte Herr Pohler den feurigen und geängstigten „Ferrsol von May-rau". Frau Mathes-Röcke l trat als „Gilberte" äußerst würdevoll aus; der Ausdruck der Reue und des Schmerzes, hervorgerusen insolge deS Stelldichein» und durch den in Aussicht stehenden Verlust ihres Kindes, bewegte sich in ergreifenden Formen. Herr van Hell gab die hervorragende Rolle des Raubmörders „Mariial" in Maske, Wort und Mimik meisterhaft; die Gestänvnisscene im vierten Acte war von überwältigendem Ersolge begleitet. Recht lobenswerih stellten die Herren Wallhosf (Marquis v. BoiSmartel), Müller (v. Lavardin), Groß (Perissol) ihre Rollen dar. Frln. Warschawska (Therese von Egremont) that deS «Luten zu viel, namentlich mir den Händen. Die Ausstattung des Siückes war glänzend und stand unter tüchtiger Regie. An beiden Abenden war das HauS ausverkaust, an beiden Abenden spendete das Publikum stürmischen Beisall. Die Gastspiele fanden hiemit einen allseits befriedigenden Ab-fchluß. Frau MatheS-Röckel wurde gestern in der Antrittsscene mit einem Blumenregen begrüßt, mit Kranz-und Bouquetsspenden, so auch Herr van H e l l mit «ranz» spenden ausgezeichnet. Nach Schluß der Borstellung dankte Herr van Hell an der Seite der gefeierten Schauspielerin Frau Mathes-Röckel und in Gegenwart der gesamm ten Schauspielergesellschast für den zahlreichen Besuch der Gastspiele und empfahl sich und seine Genossen dem freundlichen Andenken des hiesigen Publikums. Laibach bewies Lurch zahlreichen Besuch dieser Gastspiele und durch die gestrigen Ovationen, daß eS vorzügliche theatralische Leistun gen vollkommen zu würdigen verstehe. Aus der Gemeind erathssitzung. Laibach, 24. Mai. Anwesend : der Bürgermeister Laschan als Vorsitzen-der, 25 Gemeinderäthe und der Protokollssührer. Der Vorsitzende ergreift das Wort: „Die heurigen Er« gänznngswahlen in den Gemeinderath hatten das Ergebnis, daß ein Tbeil der Mitglieder desselben wiedergewählt wurde und daß auch neue Mitglieder dieser Körperschaft zugewachsen sind, die sämmtlich heute ihre Plätze eingenommen haben (die GRR. Horak, JurE, Kljun und Regali). Unserer Ausgabe, das Wohl der Gemeinde in allen Richtungen anzu-streben und zu fördern, werden wir am besten gerecht wer-den, wenn wir mit voller Selbstlosigkeit und Hingebung an das Gemeinwohl den berechtigten Wünschen der Bevölkerung entgegen kommen und die Realisierung derselben mit Umsicht, Ausdauer und Eintracht in die Hand nehmen. Mit der Zuversicht, daß es der Stadtvertretung gelinge, diese Ziele zu erreichen, begrüße ich die alten wie die aus den Ergänzungswahlen hervorgegangenen neuen Mitglieder der Stadtvertretung hiemit in offenster und herzlichster Weise." Der Vorsitzende bringt die Ueberschwemmung des lai-bacher Moorgrundes zur Kenntnis des Gemeinderathes, be-richtet über die zur Linderung des Nothstandes der Beschä-digten eingeleiteten Geld- und Naturalien-Sammlungen und die bereits geschehenen Betheilnngen. Die Interpellation des Mi. Dreo , wornach die bisherige Betheilung der Beschädigten nicht nach Maßgabe der erlittenen Schäden ersolgt sein soll, beantwortet der Vorsitzende dahin, daß bei Ver-fassung des Betheilungsausweises ein Organ der Gemeinde intervenierte, welches die Verhältnisse der Beschädigten genau kennt; übrigens werde er Sorge tragen, daß auch ein Mitglied des Gemeinderathes der Betheilung beiwohne. SR. Dr. Supan richtet an den Vorsitzenden folgende Interpellation : „Die revidierte Gemrindeordnung der Landeshauptstadt Laibach liegt bereit« durch drei Jahre zur Sanction vor; der Herr Bürgermeister wolle betreffenden-orts Erkundigungen einholen, was die Regierung mit dieser Vorlage zu thun gedenkt. Sollte die Regierung ditzse Vor. läge zu genehmigen nicht willens sein, so wüßte eine andere Vorlage, gemacht werden." DKVorsitzendem beantwortet diese Interpellation dahin, daß er eine LiesMige Anfrage den LandtSpMdenten richten ^nd das ResMtat sofort verxathen wisst». Der SM.7S1L, , guten Ruf der ihm aus früherer Zeit nahestehenden Dame des RaubtUordes wirh "lzk Und diese von an mit' Heilen «erde/ KM?«,«,-,.'. len: von willen M-ch reP DerVorstyNive begrüßt seinenSieüvertreter mit freundlichen Worten und Dr. ». Schrey erklärt, daß er diese Wahl annebme und die Interessen der Gemeinde «ie 'bisher hoch und heilig Hilten werde. 2. In die M a g i ft r a ts sectio n bie GRR. Dr. Kaltenegger, Laßnik, Dr. v. Stöckl, Terpin und Ziegler; Obmann: der Bürgermeister. 3. In die Personal- und Rechtssection die Dr. v. Kaltenegger (Obmann), Dr. Psefferer, Dr. v. Schöppl, Dr. v. Schrey (Obmann-Stellvertreter), Dr. Supan, Dr. Suppantschitsch und Dr. v. Zhuber. 4. In die Finanzsection die GRR. Bürger, Deschmann, Doberlet, Dreo, Horak, Leskovic, Dr. v. Schöppl (Obmann), Dr. Supan (Obmann-Stellvertreter) und Terpin. 5. In die Bausection die GRR. Ziegler (Ob- mann), Potoinik, Bürger (Obmann-Stelloertreter), Laßnik, Terpin, Horak, Dr. Keesbacher, Doberlet und Dr. v. Schrey. »i. In die Armensection die GGR. Leskovic, Mahr, Dr. v. Stöckl, Deschmann, Terpin, Dr. Psefferer und 'ii; Obmann: der Bürgermeister. 7. In die P o l i z >. isect ion die GRR. Dr. Keesbacher (Obmann), Leskovic, Dr. Schaffer, Dr. BleiweiS, Dr. v. Schrey, v. Zhuber (Obmann-Stelloertreter), Doberlet, Petriiii nnd Pirker. 8. In die Schulfection die GRR. Deschmann, Dr. v. Kaltenegger (Obmann-Slellvertreter), Dr. Keesbacher, Mahr, Pirker, Dr. Schaffer, Dr. Supan (Obmann) nnd v. Zhub:r., 9. In das Tivoli»LomitL die GRR. Terpin, Laßnik, Malliisch (Obmanns, Ziegler und Leskovic; endlich 10. zum Mitglieds der Lokal-Real schul-fondsve rwaltung den GR. Dreo. Nach Vornahme dieser Wahlen erstattet GR Dr. Kees-bacher namens der Polizeifection Bericht über die Errichtung einer Badeanstalt in Laibach. Referent führt aus, daß zu den wichtigsten Agenden einer Gemeindevertretung die Frage betreffend die Errichtung von Badeanstalten zählt, diese Frage bereits durch Jahre auf der Tagesordnung steht, die Errichtung warmer Bäder gewöhnlich in den Bereicd der Privatspeculation gehört, in dieser Richtung in Laibach im Hotel „Elefant" und im Marienoade gesorgt ist, für die ärmere Bevölkerung wol die offenen und nun umzäunten Kaltbäder im Gradaschzabache zur Benützung vorhanden sind, jedoch für die wohlhabendere Bevölkerung nicht gesorgt sei, denn das Bassin in der Kolesiamühle führe schmutziges Wasser, die dort ausgestellten Cabinen feien nicht ausreichend. Es lagen dem Gemeinderäthe bereits mehrere Projekte, welche einen Kostenaufwand von 300!) fl. und 11,000 fl. in Anspruch genommen hätten, vor, jedoch die mislicbe finanzielle Lage der Commune begründete deren Ablehnung. Der Be-nchterstatter bemerkt, daß Heuer eine Militärschwimmfchule errichtet werden wird, deren Besuch auch dem Livilstande gegen Entgelt gestattet werden wird und daß die Aufstellung einiger Labinen dort angezeigt erscheinen Lürfte. Der Referent theilt weiter mit, daß die gemeinderäthliche Gesund-heitS-Enqnete in Laibach die Errichtung einer «altbadeanstalt in Laibach als eine nnabweisliche Nothwendigkeit erkannt hat und stellt nach umständlicher Begründung im Namen der Polizei, section den Antrag: es sei im Jahre 1877 eine öffentliche Badeanstalt in Laibach zu errichten und der Magistrat zu beauftragen, noch im Jahre 1876 den entsprechenden Bauplan sammt Kostenüberschlag anfertigen zu lasten, damit dieses Projekt in das Budget pro 1877 ausgenommen werde. Ueder diesen Punkt der Tagesordnung entspinnt steine längere Debatte. GR. Dr. Supan bemerkt, der Gemeinderath könne, insolange Bauplan und Kostenüberschlag nicht vorliegen, nicht Beschluß fassen, die projektierte Badeanstalt schon im Jahre 1877 zu errichien; überdies würden die mislichen finanziellen Verhältnisse der Gemeinde der Ausführung eines solchen Beschlüsse- im Jahre 1877 hindernd in den Weg treten. GR. Juriik (slovenisch) greist aus das seinerzeitige Project des längst aufgelösten Lomitt's zurück, wornach in Laibach eine Badeanstalt ans Actien gegründet und vom Gemeinderäthe die Garantie des Unternehmens angestrebt werden sollte. GR. Terpin verwahrt sich gegen jede Garantieleistung in dieser Richtung vonseite der Gemeinde. GR. Dr. Schaffer hebt die Nothwendigkeit der Errichtung einer öffentlichen Kaltwasser-Badeanstalt in Laibach im Jahre 1877 als dringend hervor. Nach Schluß der Debatte erkennt der Gemeinderath neuerlich die Nothwendigkeit der Errichtung einer Badeanstalt an. lehnt jedoch den ersten Theil des Antrages: „Dieselbe set schon im Jahre 1877 zu errichten", ab und nimmt nur jenen Theil des Antrages an, welcher den Magistrat be-austragt, den diessälligen Bauplan sammt Kostenüberschlag anfertigen zu lassen. GR. Dr. Supan stellt namens der Rechtssection den Antrag: das Ansinnen des k. k. LandeSschulrathes wegen Aendernng der von dem Gemeinderäthe festgestellten Linie für »eine künftige Znfahrtstraße von der Fleischerbrücke durch die UrbaS'sche Realität bis zum Südbahnbose fei al>-znlehnen und der Magistrat anzuweisen, dem LandeSschul-rache mitzutheileu, daß der Gemeinderath bei der von ihm festgestellten Linie verharren müsse. . BR. Pirker tritt für dir Ansichten deS Landesfchklrathfs ein, bedauert die Be» zögerung dieser Angelegenheit und bemerkt, daß diese Verzögerung den Vau der Lehr«vbildung»ank»ljen in Frage stellen könne. In weiterer Debatte ergreifen anch die «RU. Regali (slovenisch), Dr. Schasfer und Terpin da« Wort. Schließlich spricht-Heferem,Pr-M^L^n sein Bedauern über die Verzögerung dieser Bauäntzeltgenheit a»s nnd betont, daß, «ährend m Tirol bereit» drei «ebLnde für Lehrerbildungsanstalten nen aufgeführt wurden, im Lande Kram nichts geschehen sei. Die Errichtung eines BebLudeS für die Lehrerbildungsanstalten ist nach den weiteren Ausführungen de- Referenten eine Pflicht der Regierung. Die Regierung verhält Gemeinden sogar unter Executions-androhung zur Erfüllung ähnlicher Pflichten, während sie selbst nichts thut; es wäre Eigensinn Vonseite der Regierung, auf einer Straßenlinie zu bestehen, die den Landesschulrath gar nicht kümmert; überdies müsse Referent die Drohung, daß der Bau der Lehrerbildungsanstalt durch diese Straßenlinienfrage Wert werden könnte, zurückweisen. Hieraus wird der Sectionsantrag angenommen. Ueber Antrag der Rechtssection saßt der Gemeinderath folgende Beschlüsse: 1. dem Recurse der krainischen Ballgesellschaft inbetrefs der Herstellung eines Hauptkanals bei den neuen Häusern nächst der Lattermannsallee wird Folge g'geben (Referent GR. Dr. Supan); 2. von der beabsichtigten Erhöhung des Pachtzinses für die Standgelder infolge der neueingeführten monatlichen Biehmärkte in Laibach wird Umgang genommen (Referent GR. Dr. Supan); 3. dem Hausbesitzer Joses Bartl in Laibach, Altenmarkt 1S9, wird ein Betrag von 147 fl. 27 kr. als BauschadenvergUtuug aus der Stadtkaffe angewiesen (Referent GR. Dr. Pfeffer e r). Wegen vorgerückter Stunde wird der Antrag auf Schluß der Sitzung angenommen und werden die übrigen Puiikte der Tagesordnung in einer anfangs Juni einzu-berufenden Sitzung ihre Erledigung finden._____________________ Witterung. Laibach, 26. Mai. Nachts und morginS starke Regengüsse, gegen Mittag etwas gelichtet, windstill, Wolkenzug aus SW. Wärme: morgens 7 Ubr -j- 13 7°, nachmittags 2 Uhr -4- 13 0° 6. (1875 -i- 22 3«; 1874 -s- 15 4° 6.) Barometer im Steigen 729 04 mm. DaS vorgestrige Tagesmittel der Wärme II'8°, das gestrige 14 0"; beziehungsweise um 3 7° und 18° unter dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 4 10 mm., der gestrige 8 80 wm Regen. Verstorbene. Den 23. Mai. Simon Tiran, Weichenwächterskind, 1 I. und 9 M., St. Petersvorstadt Nr. 148, Lungentuberkulose. — Johanna Dolenc, Schneiderskind, 1 I., Gradischa-vorstadt Nr. 15, Tuberculose. Den 24. Mai. Ferdinand Kaviii, SchubmacherSkind, 8 M., Stadt Nr. 39, Gehirnlähmung — August Novak, k. k. Landeshanptkafse-Offizial, 45 I., Stadt Nr. 236, Nor-liuL Lrxxktii. — Maria Kotlovsek, k. k. Strashansaussehers-gattin, 28 I., Stadt Nr. 64, galoppierende Schwindsucht. — Franziska Tiran, Weichenwärters zweitgebornes Zwillings-kind, 1 M und 24 T., St. Petersvorstadt Nr. 148, Le-benSschwäche. -lugelommene Fremde am 26. Mai. Hotel Ttadt Wien. Schäfer, Adelsberg. — Leneis, Reiter, Blanek und Lewilus, Kflte., Wien. — Teifser, Privat, Unterkrain. — Schmit, Kfm., Bregenz. — Neuf, Taus. Hotel Elefant. Perlic, Siffek. — Löwy, Reisniz. — Je. ralla, Venedig. — Pirnat, Eibiswald. — Mayer, Kfm., Wien. — Weiß, Zuckermann und Friedmann, Homona. Reasig, DomZale. Hotel Enrova. Blau, Siffek. — Thurner Anna, Trifail. Kaiser von Lesterreich. Gruden. Agram. — Reyer, Triest. Mohren. Hubert, Reis., Neumarktl. — Supankii, Hdlsm., Semitsch. — Mavc, Privat, Oberkrain. — Skofik, Littai. — Mach, Forstadjnnct, Fliisch. — Romelmeyer, Privat, Triest._________________________________________________ Lebeusmittel-Preise in Laibach am 24. Mai. Weizen 8 fl. 80 kr., Korn 5 fl. 80 kr., Gerste 4 fl. 10 kr., Haser 3 fl. 75 kr., Buchweizen 5 fl. 50 kr., Hirse 4 fl. 55 kr., Kukurutz 5 fl. 14 kr. Pr. Hektoliter; Erdäpfel 4 fl. 45 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 1 fl. - kr.. Schweinsett 82 kr., Speck, frischer, 70 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 85 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 42 kr., Schweinfleisch 58 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 80 kr, Stroh 2 fl. 70 kr. per 100 Kilogramm; Harles Holz 9 st. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr. vier O.-Meter ; Wein, rother 22 fl. 50 kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Telegraphischer Lursdrrtcht am 26. Mai. Papier-Rente 65 30 — Silder-Rente 68 80 — 1860er Staats-Anlehen 107-—. — Bankactien 825. — Lredit 131 10 — London !20 65. — Silber 102 65 — jt. k. Münz, dncaten 5 71. - 20-FrancS Stücke 9 62. — 100 Reichsmark 5915. Einladung aus schöne Gurlerlrebsen und Fische IM Oastkmiise „zum Krebsen" in der Krakau, vorm. Schwentner. (305) gegm (249) 40—22 Sommersprossen, Leberflecke, Wimmerln rc. Diese Salbe durch 10 Abende angewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen, Leberflecke rc. Ein Original-Tiegel sammt Anweisung kostet 70 kr. Echt zu beziehen durch die Landschafts Apotheke des Vvn«I. Vraküvr), Apotheker und Chemiker, Graz, Sackstraße Nr. 4. General-Tepot für Krain bei Viel«!» V. Apotheker „zum goldenen Einhorn" in Laibach, Hanplplatz Nr. 4. Mer unä kettixstsr ^rt deseitixt ärmernä äas de rüümke pariser L-Iton, venu kein »näeres MttsI diltt I kl»oon L 50 Kr. bei Herrn Lpotkeker (215) 5 - 5 Allerneueste große deren erste Ziehung am 14. und 15. Jnni d. I. statlsinket. In dieser vom Staute garantierten Verlosung werden in wenigen Monaten 7.771,800 Reichsmark gezogen, welche unter die Theilnehmer an der Verlosung ausgezahlt werden. Außer 43,4VV Geldgewinnen ist der größte Treffer kv. 375,000 Rink. Zu dieser besonders soliden Auslosung kann ein jeder Original-Lose (keine Promesse») erhalten und kostet hierzu Ein gan^s Kos 6 M. od. fl. 3 Z0 ö. W. „ haU'rs „ 3 „ „ „ 1-65 „ „ viertel „ 1'/,„ „ „- 85 „ Aufträge werden gegen Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden prompt »nd verschwiegen ausgefltbrt, amtliche Mewinnlisten und Newinngeldcr sofort nach Entscheidung zugesandt »,,d Prospekte gratis vertheilt, sowie nnentgelttiche «nskunst über alle gezogenen Staatslose. (254) 12 - 8 Ein jedes Hamburger Haus crtheilt Auskunft über unsere Firma. Man wende sich deshalb vertrauensvoll an die nuterzrichnele weltbekannte Firma, welche mit dem Verkauf dieser so vortheilhastenLose betraut ist. 6tzdr. lllitznttzlä Staatspapieren-Geschäst, Hamburg. ^ ^>8loi'i8ckk8 lV!u8kum veleder »uk Duredreise vsed Iriest sieii kurre 2eit dier Lukdült, virä ^^Lllixeu kssuelis vmptoI>It!N. Mderes äie und t'Iac-lte (303) Beachtenswert!) für Damen! Um ein geringes Honorar lehre ich gründlich das Matz-»eümen. Tchnilrzeichneu »nd Znschneiven der Damen. und Kruderkleider nach einer sehr leiL t taßlicdeu geometrischen Berechnung, wie auch das Entnehmen d«.-r Schnittmuster, dieselben nach jedem beliebigen Matz gut passend zurichten. (300) 2 2 Lehrerin, Alter Markt Nr. 1«, zweiter Stock. ^smburgsr Geld-Lotterie, genehmigt und durch die Regierung. Die Haupttreffer betrugen ev.: LSO VOV ILS OOV et« «te Zusammen enthält die Lotterie 4Z,4W Gewinne im Betrage von 7 77t,8«a Rsieksin»rll, welche in 7 Abtheilungen unter vontral« de» entschieden werden. Der kleinste Gewinn ist bedeutend größer wie der Ankaufspreis eine« LooseS. Laut amtlicher Feststellung kostet I asnre» Orig -l.oos . L 0o vom Staate angestellt. vLuxtäsditsurs ä. VrLULseLv. u. ÜLmd. l^ottsrls. Z-- «Ls o>c> «MM L" I>» s « n — .cS 'S ^ ^ SSL LZ- ZL-LLL.SZ Z ^ 2 K r- - " — RZ- L --§s« rr Q« sosss^ ^ MMliS « er- - - ZL o s K s ea )§-Z, Zs« TZ L L » r: LIN LZ.« 8^7^ - o ^ r:« « 2 OL s — -iZ's-LZ L>2 2^ 8 « 'S »Ml SS « Bl s- s 'S u !>, kSZs -.WLg -sd S « Druck von Jg. v. «leinmavr L 8»d. Bamterg. Verleger Ottomar Bamberg. Mir dre »ieüacnon v?:LN!wcrl!^cii: ^ranz Tpito ler.