Vyiamumitisne - Preise ff8r Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 46 Ir. HalbrLhng... 4 „ M „ *iert«Whrig . 2 „ 10 „ •Unsatlid) ... — „ 70 „ M i t der Post: »»"»Mrig i.......12 ff. twIWriß............. ti „ ««trMrig............. 3 „ Für Anstellung inS Haus i»«trlj. Jsö h., HC'naU. 9 kr. §m>rfnt Nummern S kr. Laidacher Redactirn Bahnhofgasie V. i 132. TJ lagblatt. Lnonhme Mittheilungen werten itidM berücksichtigt; Sianujctipte nicht zurückgesendet. Expedition- & Jnsrrateu-Burea«: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn v. Klein-mayr & Fed. Bambe«x. Jnsertionsprei Für die einspaltige P ä 4 kr., bei zweimaliger f(Haltung ä 7 kr., dreimali ä 10 kr. Jnsertionsstempel jebedmal 30 tr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 101.' Dinstag, 5. Mai 1874. — Morgen: Johann v. d. P. 7. Zahrgang. Das beschleunigte Verfahren in Civilsachen. Das Abgeordnetenhaus gab in der Samstags-fitzung eine Probe von rascher Behandlung eines Gesetzentwurfes, wie solche seit dem Bestehen des direct gewählten ReichsratheS noch nicht dagewesen ist. Ein Gesetzentwurf, der aus 29 Paragraphen besteht und erst vor ein paar Wochen eingebracht worden, wurde en bloc angenommen, nachdem der erste Paragraph nach kurzer Debatte abgeändert worden war. Es ist dies das sogenannte „Fristengesetz", welches den Zweck verfolgt, die schreiendsten Uebelstände des Civilpro-zesses zu beseitigen, welche sich inbezug auf das Fristen- und Erstreckungswesen geltend machen und infolge der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise, die einen großen Theil der vorhandmen Vermögen in außenstehende Geldsorderungen verwandelt hat, besonders unerträglich geworden sind. Freilich ist dies nur ein Aushilfsgesetz für die UebergangSzeit bis zur Einführung der neuen Eivilprozeßordnung. Dr. Kopp richtete in der Generaldebatte an den Justizminister die Aufforderung, seine Bemühungen für das Zustandekommen einer neuen Civilpro-zeßordnung energisch fortzusetzen. Letzterer erwiderte, daß niemand von der Dringlichkeit einer Total-reform des Verfahrens in Civilstreitigkeiten überzeugter sei als er selbst, und niemand als Patriot und Egoist glücklicher wäre als der Minister, wenn es ihm gelingen könnte, an dieses Werk seinen Namen zu knüpfen und dem Daterlande diese Reform in einer Weise zu sichern, die den Ersolg gewährleistet. Aber je größer die Versuchung und Verlockung des Ehrgeizes, das Werk der Vollendung ;u-zusühren, desto drückender sei für ihn das Gefühl der Verantwortlichkeit, wenn es sich darum handelt, nach einer Berathung über die Reform des Civil-prozeffeS, die nahezu dreiviertel Jahrhunderte umfaßte, mit einem Werke hervorzutreten. Das Volk könne mit Recht verlangen, daß nicht am Ende dieser Periode noch eine Uebereilung stattfinde und daß vielleicht für ein neues Jahrhundert ein Werk ins Leben gerufen werde, an welchem zu flicken vielleicht schon nach den ersten drei oder vier Jahren ein un-abweisliches Bedürfnis ist. Und zur Vorsicht in dieser Beziehung mahne die Betrachtung dessen, was andersw» vorgeht und waS wir bei uns selbst erleben. Der Minister erinnert an einen historischen Vorgang, der unserer österreichischen Gesetzgebung durchaus nicht zur Schande gereiche. Im Jahre 1859 haben wir die Lombardei verloren. Man hat sich in Italien beeilt, die wesentlich nach französischem Vorbilde um-gestaltete Eivilprozeßordnung einzuführen. Als im Jahre 1866 die venetianischen Provinzen den lombardischen nachfolgten, wurden auch die Juristen dieser Provinz von ihren Eollegen, von denen sie durch eine kurze Reihe von Jahren getrennt waren, freundschaftlich begrüßt, und in den Fachblättern Venedigs waren Zufchrifteü folgenden Inhalts zu lesen: „Hütet euch, daß cs euch nicht ergehe, wie es uns ergangen ist; laßt euch die österreichischen Gesetze nicht nehmen, denn wir haben mit ändern die schlechtesten Erfahrungen gemacht." Nach den Worten des Justizministers wird demnach an der neuen Eivilprozeßordnung zwar mit Eifer und Sorgfalt gearbeitet, aber der Minister hat and) den Ehrgeiz, daß seine Arbeit kein Stückwerk bleibe, er will dieselbe nicht eber vorlegen, als er die Ueberzeugung gewonnen, daß sie den Anforderungen der modernen Wissenschaft und den Bedürfnissen der praktischen Erfahrung nach einem billigen, sichern und beschleunigten Verfahren entspreche. In der Zwischenzeit muß jedoch den schreiendsten Mißbrauchen, die eine Folge unserer veralteten Ei-vilprozeßordnung sind, gesteuert werden. Denn insbesondere, wenn Richter und Advocaten ein weites Gewissen haben, ist es bei dem gegenwärtigen Verfahren ein leichtes, die Verhandlung zur Pein des Klägers und zum Vortheil des Geklagten durch Fristverlängerungen, durch Tagsahrlserstreckungen bei Geldforderungsklagen zu verschleppen. Darum wird bas „Fristengesetz", wenn cs zur Ausführung gelangt, eine der fruchtbarsten und nützlichsten Arbeiten dieser Session werden, und bas Abgeordnetenhaus bewies diesmal praktischen Sinn, indem es diesem Gesetze noch vor der Vertagung vor vielen ändern den Vorzug gab. ES wird dadurch die mißliche Zeit des Abwartens der neuen Eivilprozeßordnung erträglich gestaltet und ein Zustand geschaffen, welcher im Vergleiche mit dem jetzigen als ein Fortschritt und als eine Annäherung an die künftige Gestaltung bezeichnet werden kann. Jeuilleton. Wie sichert die Frau bei Zeiten ihre selbständige Existenz? (Schluß.) Bor allen Dingen können und sollen junge Mädchen, die der Schule entwachsen sind, nachholen, toa» sie von dort oft nicht mitgebracht haben, d. H. in erster Linie nicht gelehrte Vorträge über „Philosophie", „vergleichende Mythologie", „Chemie" :c. anhören — womit wir nicht alle solche Fortbil-du'ng-mittel verworfen haben wollen, — sondern sie sollen vor allen Dingen .... ordentlich schreiben, rechnen und nähen lernen. Es klingt unglaublich, wenn Herr Weiß ans seiner langjährigen Erfahrung berichtet, daß der größte Theil aller Frauen, die im Bictoriabazar Hilfe suchen, nicht die bescheidenen Ansprüche erfüllen, welche die viel angegriffenen Stiel'schen ^Regulative hinsichtlich der Elementarbildung an die kleinste und geringste Dorfschule stellen ; daß es ihnen an einer guten Handschrift, an Sicherheit in der Orthographie und Grammatik, an Festigkeit im einfachsten Rechnen und an Beherrschung der Nähnadel M den täglichen Hausgebrauch fehlte; und doch ist es buchstäblich wahr! Ja, es sind viele darunter, die früher eine höhere Töchterschule besucht hatten. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich diese That-sache bestätigen. Es gibt Damen, die Novellen schreiben unb sich an Übersetzungen ans fremden Sprachen versuchen, und deren Orthographie und grammatische Eorrectheit doch viel zu wünschen übrig lassen. Wenn dieselben den Muth hätten, in einer Handels- und Gewerbeschule für Frauen, wie sie in Berlin zuerst der Victoriabazar ins Leben gerufen hat und wie eö ihrer jetzt auch in vielen anderen Städten gibt, das Versäumte nachzuholen und etwas tüchtiges für die Praxis des Lebens dazu zu lernen, so würde sich ihnen eine sichere und einträglichere Existenz eröffnen, als sie es jemals von dem ohne großes Talent äußerst riScanten Novellenschreiben und dem noch viel aussichtsloseren Romanübersetzen hoffen dürfen! Es ist eben ein bedauerlicher Jrrthum, wenn man meint, daß sich für Töchter der sog. höheren Klassen kein Beruf schicke, als der der Gouvernante, Lehrerin*) oder Schriftstellerin! Nicht als ob wir den Beruf der Frau zum Lehramt unb zum Schriftstellern, wie ihre unbezweiselt tüchtigen Leistungen auf beiden Gebieten in Abrede stellen wollten; aber *) In Berlin ist etwa das 200fle weibliche Wesen Erzieherin, Lehrerin oder Gouvernante. „eines schickt sich nicht für alle", und viele machen sich — und als Lehrerinnen auch andere — dadurch unglücklich, daß sie meinen, eine dieser beiden Berufsarten ergreifen zu müssen, um „standesgemäß-versorgt zu werden, während sie in einem anderen Berufe sich und anderen zum Nutzen tüchtiges hätten leisten können. Es ist das ebenso bedauerlich für das Haus, wenn die von solchem Vorurtheil Befangene heiratet, als für ihre eigene selbständige Existenz, wenn sie ledig bleibt; das Haus gewinnt unendlich viel, wenn die Frau ordentlich zu rechnen, Buch zu führen rc. versteht, und die Unverheiratete, die das ihrem Geschlecht oft angeborene Geschäftstalent fchulmäßig entwickelt hat, findet sich leicht eine Stelle als Äaffitrin, Buchhalterin, Eorrespondentin, Jnspectionsbame, Vorsteherin eines Bureaus von Stellenvermittlung rc. Das ganze Comptoirwesen — Bank, Börse und kaufmännisches Combinations- und Speculationsgeschäft ausgeschlossen — können Frauen versehen; taufende von ihnen können hierdurch vortrefflich versorgt werden. Der Kreis der Kenntnisse dessen sie dazu bedürfen, ist keineswegs groß unb kann in verhältnismäßig kurzer Zeit und für verhältnißmäßig geringe Auslagen erworben werden; freilich müssen sie, was sie wissen, gründlich wissen und treu üben. Mit 200, 250 Thlr. Jahreseinnahme anfangend Daß die Hand an die wunde Stelle gelegt worden ist, das zeigen die Einleitungsworte des Motioen-berichtes, welche die Entstehungsgeschichte der Borlage enthalten; es h^ißt dort: „Die durch die Ereignisse des letzten Jahres eingetretenen Zustände des CreditS haben nicht wenig dazu beigetragen, die seit langer Zeit und von allen Seiten laut gewordenen Klagen über die Mängel des bestehenden Civilprozeß-Persahrens zu dem dringenden Ruse nach schleuniger Abhilfe zu steigern. Das Bestreben der Gläubiger nach prompter und wirksamer Durchsetzung ihrer Ansprüche einerseits und das Bestreben der Schuldner anderseits, sich mit Ausbeutung aller durch die Prozedursgesetze gewährten Mittel so lange als möglich der Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten zu entziehen, mußte sich infolge der eingetretenen wirth-schafllichen Ealamitäten in gesteigertem Maße geltend machen. Die nicht immer auf bösem Willen beruhende, sondern häufig nur durch temporäre Zahlungsunfähigkeit hervorgerufene Tendenz nach Zeitgewinn, welche Hie und da durch andere, an der Verlängerung der Prozesse interessierte Facloren ihre Unterstützung findet, erzeugte eine Praxis, welche die Verfasser der bestehenden Prozeßgesetze gewiß nicht beabsichtigt, ja kaum geahnt haben und welche alle diejenigen, welche zur Geltendmachung ihrer Ansprüche an die Hilfe der Gerichte angewiesen sind, mit leicht begreiflichem Unwillen erfüllte." Wenn solche schlechte Tendenzen da sind und wenn sie freien Hauptes einhergehen und sich breit machen, wenn der sociale Verkehr, wenn das Gericht der Standesgenosfen kein Mittel findet, Umtrieben so empörender Art die Wege abzuschneiden, dann hat man nach dem Worte des Justizministers allen Grund zu überlegen, ob solche Tendenzen vor der bloßen Thatfache der Publikation einer neuen Civil-prozeßordnung Halt machen werden. Daß sich die Staatshilfe, welche durch das Gesetz geboten wird, besonders auf diesen Punkt wendet, das werden wohl alle als zweckmäßig anerkennen, welche in den übrigen Fragen die verschiedensten Standpunkte einneh-men. Der innige Zusammenhang des Volkswohlstandes mit der Durchsetzbarkeil des Rechtes wird gewiß von niemandem verkannt. _____________(Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 5. Mai. Inland. Der Hauptgegenstand, mit welchem das A b g e o r d n e t e n h a u S in der Samstagssitzung sich beschäftigte, war der Gesetzentwurf über die Abänderung des mündlichen, schriftlichen und summa-rischen Verfahrens in Eivilstreitigkeiten. Obwohl diese Vorlage als ein Aushilfögesetz betrachtet wird, können Wohlausgebildete nach Herrn Weiß' Versicherung auf 3—500 Thlr. Gehalt und höher steigen. Wem solche Stellung nickt zusagt, der wähle die Küche, von der ein weiser Pädagog gesagt, daß selbst eine Prinzessin darin zu Hause sein müsse. Für die Ehe wie für den ledigen Stand wird eine gründliche Kenntnis der Küche heilsam sein. Sie begreift in sich nicht nur die Zubereitung von nahrhaften, schmackhaften Speisen, sondern auch die richtige Disposition in Wahl und Verbrauch aller dahin einschlagenden Gegenstände. Die ganze Kunst des Einmachens der Früchte rc., die richtige Aufbewahrung der Vorräthe, das Backen, die Erhaltung der Geschirre, die Verwerthung der Abfälle rc. gehören dazu. Freilich wird es weder fürs HauS noch für die selbständige Existenz ausreichen, wenn die jungen Mädchen in die Küche gelegentlich Hineinblicken, ein weißes elegantes Schürzchen vorgebunden, um zu sehen, wie es die Kochfrau oder der Koch machen ; sic müssen die Küche lernen und von der Pike, d. i. vom Kartoffelschälen und ähnlichen untersten Arbeiten an in ihr dienen. „Ein junges Mädchen, das sich keiner Arbeit scheut und freudig mit angreift, wird «inst ein Schatz für das Haus und ihre Zukunft nie gefährdet sein." Der für Küche und Hauswirlhschaft wohl aus« so fand sie dennoch allseitig die günstigste Aufnahme, weil bis zur Einbringung der neuen Civilpro;eß-orduung jedenfalls ein längerer Termin verstreichen dürfte und die drückenden Misstände bezüglich der Fristverlängerungen und Tagfahrtserstreckungen bei Geldforderungsklagen eine schnelle Abhilfe dringend erheischen. Justizminister Glaser ergriff in der Generaldebatte das Wort und ging auf die Verwürfe bezüglich der Uebelstände im gegenwärtigen Civilverfahren näher ein, wies nach, daß Oesterreich in dieser Beziehung noch nicht am schlimmsten daran sei, und betonte seinen festen Vorsatz, eine den gegenwärtigen Bedürfnissen entsprechende neue Ewilprozeß-ordnung seinerzeit vorlegen zu wollen. In der Sprcialdebatte stellte beim § 1 Abgeordneter Dr. Kabat den wichtigen Antrag, cd seien die Bestimmungen über das mündliche, schriftliche und summarische Verfahren bei den Gerich shöfen in den Landeshauptstädten auf die Gerichtshöfe erster Instanz außerhalb der Haupn'tädre auszudchncn. Durch dieses Amendement erhielt das schriftliche Verfahren in bestimmier Richtung eine weitere Ausdehnung. Trotz der dagegen erhobenen Bedenken genehmigte das Haus diesen Zusatzantrag. Die übrigen Para-graphe wurden en bloc angenommen und das Gesetz sofort der dritten Lesung unterzogen. Sodann folgte die Debatte über die Frage der K o h l e n t h e u r u n g, welche damit endete, daß die Vorlage sammt allen neuen Anträgen zur neuerlichen Berichterstattung an den Ausschuß geleitet wurde. Nach der Erklärung, welche Dr. Rechbauer im Abgeordnetenhaus! abgab, sind eS vornehmlich sechs Regierung s Vorlagen, welchenachdemWunsche der Ministeriums noch vor der Vertagung des Reichs-rathes erledigt werden sollen. Es sind dies die Gesetzentwürfe über die Beschleunigung des Eivil-verfahrens, die Eisenbahngrundbücher, die Militär-Pensionen, der Vertrag mit der Südbahn, die Einreihung der Katastralbeamten unter die aetiven Staatsbeamten und das Landwehrgesetz. Außerdem sollen nach dem cinmüthigen Wunsche deS Hauses noch die ausständigen Wahlprüfungen erledigt werden, wobei die Frage des Wahlrechts der geistlichen Nutznießer zur Sprache kommen muß. Es scheint jedoch, daß die Majorität des Abgeordnetenhauses inbezug auf die Dringlichkeit dieser Vorlagen nicht einerlei Meinung mit der Regierung ist: Namentlich die Dringlichkeit des Landwehrgesetzes. welches schon einmal im Abgeordnetenhause abgelehnt wurde und gegen daS auch im Ausschüsse eine beträchtliche Minorität stimmte, wird lebhaft bestritten. Man findet es angesichts der herrschenden Nothlage durchaus nicht dringend, eine dauernde Belastung von 300,000 fl. zu übernehmen, und der Fortschritts- gebildeten Frau und Tochter öffnen sich Stellen als Verwalterin und Haushälterin in großen Häusern und Hotels, als Wirtschafterin auf Gütern, als Vertreterin der Hausfrau; aber auch die ganze feine Kocherei, Bäckerei. Eonditorei, Speisehaus und Koch-schule können von ihnen mit Erfolg betrieben werden. Auch der Handel mit Dingen, die zur Wirtschaft gehören, die Fabrikation, von eingemachten Früchten rc. werfen, wohlbetrieben, großen Nutzen ab. Freilich zu jeder dieser Stellungen gehört eine gründliche praktische Ausrüstung, und daß Gesellschafterinnen, Haushälterinnen, „Stützen der Frau" sich oft so unglücklich fühlen, liegt gewiß nicht selten daran, daß sie eher selbst gestützt und gehalten werden müssen, als daß sie andere stützen und hauShalten könnten! Auch die vernachlässigte Ausbildung der gewerblichen Anlagen der Frauen kann nachgeholt werden, dem Hause wird es von großem Nutzen sein, wenn sie daS Kleider- und Wäschezuschneiden, ja auch das Putz- und Kleidermachen versteht; ist sie aber auf selbständigen Erwerb angewiesen, so findet sie gute Stellen im EonfcctionSfach als Directrice, als Wäschezuschneiderin und Verwalterin, oder sie richtet einen Laden mit Fein- und Weißwäscherei ein. Hieran schließen sich zu selbständigem Betriebe, das ganze Handels- und Waarengeschäft in Pofamenterie. kiub hat bereits den Beschluß gefaßt, gegen da» Landwehrgefetz zu stimmen. Dieser Beschluß wurde als für die Mitglieder bindend erklärt.. Aus den Erklärungen, welche Kriegsminister Baron Kuhn im Heeresausschuß der ungari-schen Delegation abgegeben, geht hervor, saß da» für heuer votierte Armeebudget mit dem namhaften Betrag von mehr als zwei Millionen überschritten werden dürfte; da diese Überschreitung mit der seither eingetretenen allgemeinen Preissteigerung motiviert wird, so erleiden die Argumente einen argen Stoß, mit welchen deakistischc Blätter vor wenigen Tagen für einen Abstrich von mehr als dntthalb Millionen bei den Positionen Mannschaftskost. Brot), Heu und Hafer u. s. w. plaidierten. Der erwähnte Ausschuß beschloß, im Extraordinarium Abstriche in der Höhe von 1.350,000 fl. zu beantragen. Im Ordinarium find die gewichtigsten Posten noch nicht in Verhandlung genommen worden. Die Blätter theilen den Wortlaut der Rede mit, die Koloman Ghyczy zur Beantwortung einer Interpellation inbetreft der ungarischen Banks rage gehalten hat. Finanzminister Ghyczy ist der Ansicht, daß der gegenwärtige Zeitpunkt, wo Ungarn infolge der bisherigen Mißwirtschaft den Credit im Auslande eingebüßt hat, für die Errichtung einer selbständigen Zettelbant nicht geeignet ist; er will jedoch Ungarn das Recht gewählt wissen, an die Errichtung einer solchen Bank zu schreiten, sobald die Verhältnisse dies nur zulassen werden. Ausland. Gestern erfolgte im preußischen Abgeordnetenhause die zweite Lesung der Vorlage über die Verwaltung erledigter Bisthii-m er. Der durch Gneist erstattete umfängliche Commissionsbericht ist bereits zur Vertheilung gekommen. Die vorgeschlagenen Änderungen der Regierungsvorlage siud verhältnismäßig unbedeutender Art. Sie betreffen die VerwaltungSbefugnisfe de» RegierungScomniissärs. die vorläufige Einbehaltung der zum Unterhalt der Mitglieder deS wahlberechtigten DomcapitelS bestimmten Staatsmittel, fall« die Wahl eines den Anforderungen des Gesetzes entsprechenden BiSthumSverweserS nicht zustande kommt, den Uebergang der Befugnis des Patrons auf die Gemeinde, falls innerhalb Jahresfrist eine Stelle nicht besetzt wird, u. s. w. Besonders ist die Höhe der angedrohten Gefängnisstrafen mit Rücksicht auf das ExpatriirungSgesetz gemildert worden. Bei der Berathung des Gesetzes wird voraussichtlich die Fort» schrittSpariei auf ihre bet den Maigesetzen beantragte Resolution Virchow zurückgehen und Abschaffung de» Kirchenpatronats, sowie Einführung des Wahlrechte» der Geistlichen für alle Kirchengemeinden, gleichviel welcher Eonfefsion, fordern. Der Kampf mit Rom Kurzwaren, im Putzfach, Handschuhverkauf, Papeterie- und Galanteriearbeit, Puppenfabrication rc. Die Stellen der Directricen, Wäsche- und Kleider-zuschiieidrrinnen werden, von 300 Thlr. beginnend, mit 400—600 Thlr. bezahlt, ja bei sehr guten Leistungen mit 800—1000 Thlr. und darüber. Andere ErwerbSzweige. die rasch zur selbständigen Existenz führen und auch in nicht zu weit vorgerücktem Alter noch gelernt werden können, sind die Gärtnerei, die Blumenzucht, der Biumenhandel, ferner die Fabrikation von künstlichen Blumen — selten gewährt dagegen das Zeichnen eine einträgliche Erwerbsquelle. Als Arbeiterin an den Modejournalen» als Vor- oder Aufzeichtterin, als Photographin finden allerdings manche Frauen Beschäftigung, aber doch verhältnismäßig nur wenige. Endlich sei noch eines Erwerbszweiges gedacht» der sich neuerdings den deutschen Frauen aufgethan hat. ES ist die Telegraphie, in der England und Amerika schon lange Frauen beschäftigt. Baden gegenwärtig 400. Die Eisenbahnen im Norden von Deutschlaud und die kaiserliche Reichstelegraphie beginnen ebenfalls Frauen auSzubildeu und anzustellen. Der Staat macht übrigens an diese neuen Staatsdienerinnen ganz bestimmte Ansprüche. Ec verlangt von den Aspiranten ein Alter zwischen 18 -rängt die Regierungen immer mehr zur Erfüllung der liberalen Forderungen. Je länger der Streit über die Bedeutung der Gewalten Mac Mahons dauert, umsomehr stellt sich heraus, daß viele Abgeordnete, die seinerzeit für die Verlängerung der Vollmachten bis 1880 stimmten, nicht wußten, was sie thaten, oder durch Vorspiegelung gewonnen wurden, welche diesem Beschlüsse damals ein anderes Aussehen gaben, als er kraft der Verhältnisse wirklich hat und haben mußte. Die Regierungsblätter leugnen nun aber hartnäckig, daß Broglie die Schlange im legitimistischen Paradiese gewesen und daß Zusagen im Namen Mac Mahons zugunsten der legitimen Monarchie ertheilt worden. Mac Mahon selber erklärte bekanntlich in der Botschaft, die er vor der Abstimmung an die Nationalversammlung richtete, die einzige Gewalt, die er annehmen könne, sei eine wirkliche und fest bestimmte Gewalt. Wenn sich die Legitimisten vorschwindeln ließen, Mac Mahon sei bereit, sobald es der Masoritat gut erscheine, Heinrich V. Platz zu machen, so ist das ihre Schuld; sollten sie aber ein Volum darüber veranlassen, so werden sie jetzt wahrscheinlich den kürzeren ziehen; eine Schllderhe'oung aber traut ihnen kein Mensch zu: es wäre das tragische Ende aller legitimistischen Eitelkeiten. Die Nationalversammlung wird aber, wohl oder übel, zur Organisierung des SepienniumS sich ent schließen und die konstitutionellen Gesetze votieren müssen. Fallen diese möglichst engherzig aus, um so schlimmer für die Royalisten, denn desto radikaler wird die Stimmung des Landes bis 1880 werden. Endlich wird ein großer entscheidender Erfolg der Republikaner vom c a r l i st i s ch e n Kriegsschauplatz gemeldet. Am Dienstag hatte der General Eoncha, welcher mit einem dritten Armeecorps gegen den linken Flügel der Carlisten bei Valmaseda operieren sollte, den Angriff begonnen und Serrano, um ihn zu unterstützen, verschiedene feindliche Stellungen seilwärts von der Straße nach Bilbao genommen. Tags darauf unternahm das dritte Corps, welches 15,000 Mann stark ist, den Angriff auf Valmafeda. Die Carlisten sahen sich, da die Operationen der Republikaner von Erfolg gekrönt waren, in Gefahr umgangen zu werden, und so haben sie in der Nacht die wichtige Position von San Abanto geräumt. Die Einnahme von Porlugalete und die Entsetzung von Bilbao war damit entschieden. Der carlistische Königstraum scheint ausgelräumt! Der stolze, übermüthige Spruch über den Tho ren von Bilbao, mit dem die tapferen Bewohner der Stadt die Aufforderung zur Uebergabe beantwor teten, ist eine Wahrheil geblieben: „Wenn die Katze die Wurst von der Decke erschnappt, wird sich Bilbao Don Carlos ergeben." Die Carlistcn sind abgezogen, nicht umsonst hat die heldemnüthige Stadt Hunger, Elend und alle Schrecken der Belagerung über sich ergehen lassen; die Leiden habe» ein Ende; Serrano und Concha haben, von allgemeinem Enthusiasmus begrüßt, ihren Einzug in die Haupstadt der Pyrenäen gehalten. Don Carlos hat damit jeden 5 nspruch, politisch ernst genommen zu werden, verloren. Wahrscheinlich wird der tapfere König denn auch bereits Spanien verlassen h,den. Es wird vielleicht noch einige Zeit dauern, bis die Ruhe in den baskischen Provinzen vollständig hergestellt ist; aber die carlistischen Träume sind aus immer vernichtet. 5!önig Don Quixote hat seine letzten Heldenthaten verrichtet. In Rom werden nun post festum die Anwerbungen für Don Carlos von den Schwarzen ganz offen betrieben. Am vergangenen Mittwoch and man sogar an den dortigen Straßenecken Pla-cale angeschlagen, welche folgenden Aufruf enthielten: „Karl VII. ladet im Namen des Gottes der Heerscharen die römische Jugend zu den Waffen ein!" Die „Fanfulla" meldet, daß die neuesten vom päpstlichen Nuntius in Wien eingelaufenen Nach richten die für den Vatican keineswegs erhebende Nachricht enthielten, daß das österreichisch-ungarische Cabinet fest entschlossen sei, aus dem von ihm inbetreff der konfessionellen Gesetze eingeschlagenen Wege auszuharren und sich durch keine Mittel von demselben ablenken lassen werde. und 36 Jahren, normale Beschaffenheit der Hör Seh- und Athmungsorgane, eine gute Schulbildung und Kenntnis der französischen und englischen Sprache. Der dreimonatliche Unterricht durch den kaiserlichen Jnstructor ist unentgeltlich. Nächstdem treten die Lehrlinge als Gehilfen mit monatlich 15 Thlr. für die nächsten drei Monate in den Dienst, steigen bald auf 25 Thlr. und könne» dann im günstigen Fall es aus jährlich 300, 400 Thlr. und höher bringen. Die Arbeit geschieht ganz abgesondert von Männern in luftigen, frönen Arbeitsräumen. Ist auch be dieser Beschäftigung keine goldene Ernte zu halten so ist sie doch jetzt, wo der Staat sich in seinem In teresse der Sache annimmt, für Frauen ebxnso pas send als angenehm. An den Eltern, Lehrern, Vormündern und an den jungen Mädchen selber ist eö nun, das zu wäl »eil, was ihrer Anlage und Neigung zusagt; wol aber einer jeden, die solche Wahl und solche Vorbe-reitung nicht aufschiebt, bis die äußerste Nolh sie dazu reibt! Cs dürfte oft zu spät sein. Bei Zeiten sorge die Frau dafür, daß — wie ihr Los auch falle — selbständige Existenz gesichert sei. Zur Tagesgerichte. — Saatenstand. Der strengen Kälte der letzten Tage folgte in den meisten ungarischen Produc tionSgegenden mehr oder minder andauernder Regen, um vollkommen die etwa durch die letzten Fröste an den Saaten entstandenen Schäden auSzuheilen. Im allgemeinen hat sich die Stimmung wesentlich beruhigt, wozu übrigens auch der Rückzug der Spekulation im pester Terminhandel viel beigeiragen. Wenn wir die Berichte der letzten Tage zusammenstellen, so ergibt ich, daß die Saaten fast nirgends bemerkbaren Scha. den genommen. In Böhmen haben Obst und Rüben, im südlichen Mähren Obst, Wein und Gurken gelitten. Aus den südlichen Provinzen sind überhaupt sehr wenig Klagen laut geworden. Ebenso fud die Be. richte aus Galizien recht günstig. Ja Ungarn haben die slovakischen Gegenden, die Südbahnstrecke, sowie überhaupt die westliche Hälfte de« Landes am wenigsten gelitten. Die meisten Klagen sind aus der Theiß-gezend und einem Theite des Banats gekommen, wo die Obst- und Weingärten arg geschädigt wurden. Namentlich wurden Nuß- und Zwetschkendäume arg milgenommen, während Aepsel, Pfirsiche und Aprikosen weniger gelitten haben. Der erlittene Schaden wird als sehr erheblich bezeichnet, doch dürfte* sich bald die diesbezüglichen Befürchtungen als übertrieben erweisen. — Leichenverbrennungsfrage. In Triest stellte während der letzten SladlrathSsitzung Ge meinderath von Rittmeyer den Antrag, die Delegation solle zu erheben suchen, ob und wie weit es möglich wäre, nach dem Beispiele anderer Städte auch dort die Leichenverbrennung einzuführen. Dieser Antrag wurde von Baron PaScolini unterstützt, welcher zugleich oorschlug, es solle der Ingenieur, welchen man zum Studium deS Feuerlöschwesens nach Malland gesendet habe, beauftragt werden, auch Uber das daselbst geltende BestattungSsystem und über die Leichenverbrennung Er Hebungen zu pflegen. Der Antrag wurde angenommen — Ein brütender Kater. Die Wirthin eines Gutes in der Nähe von Kotomierz (Kreis Brom berg), eine große Thierüebh«beri», fetzte eine Henne in ihrer Stube zum Brüten. Wenn nun die Thüre zur angrenzenden Küche geöffnet wird, verläßt die Henne ihr Nest oft auf die Dauer von einer halben Stunde, um in der Küche nach Futter zu suchen Während dieser Zeit — ja er scheint förmlich daran zu lauern — legt sich ein großer grauer Kater zu sammengerollt so auf die Eier, daß er sie vollständig bedeckt und vor dem Erkalten behütet. Kehrt die H-nne aus der Küche zurück, so verläßt aus tht Glucksen so- fort der Kater vorsichtig Nest und Eier und da« Brüten der Henne. Täglich wiederholt sich die» drei bis viermal. — Eine Millionärin als Lehramt»« candidatin. Aus Paris, 29. April, wird geschrieben : Mademoiselle de Rothschild, die reizende Tochter deS BaronS Alphonse in Paris, hat soeben auf das glänzendste ihre Prüfungen als Lehramt»» candidatin im „Hotel de Bille" abgelegt. Bei de« Reichthum ihres Vaters dürfte die junge Dame schwer» lieh je in die Lage kommen, alS Lehrerin sich ihr Brod zu verdienen. — Der Präsident BarrioS in Guatemala hat einen Feldzug gegen die Klerikale» eröffnet. Den Geistliche» hat er verböte», ihre besondere Tracht und langen Röcke anders zu tragen, als wenn sie in der Ausübung ihrer Amtspflicht begriffen find. Ein tiefes, enschneidendes Decret aber ist dasjenige, welches die verschiedenen Nonnenklöster schließt und ihre Insassen, 140 an der Zahl, sämmtlich in daS eine Kloster zur heilige» Katharina concentriert, wenn sie nicht vorziehen, in die Welt zurückzukehreu. Zugleich spricht nemlich daS Decret den abgelegte» Gelübden jede bindenden Kraft ab. Die kirchlichen Behörden hefteten zwar an das Katharinenkloster einen Anschlag, der alle ohne geistliche Erlaubnis in da» Gebäude eintretenden mit der Exkommunikation und dem göttlichen Zorne bedrohte; die Regierung aber ließ sich nicht obhalten, die Nonnen der Klöster zur heiligen Therese, zur heiligen Klara und die K^puzineriunm in das Katharinenkloster überzusiedeln. Der Eintritt in da« letztere ist den Angehörigen der Insasse» ohne Schwierigkeit gestattet. Local- und Provmzial-Angelegeuheiten. — (Herr La» deSgericht»-Präs ident Dr. Ritter von Lnschin) tritt dem Vernehme» nach im V:rlause der nächsten Zeit in den wohlverdienten Ruhestand. — (UnglÜckSfall auf dem gestrigen Markt.) Auf der abschüssigen Stelle von der St. Pe-terSvorstadt zur Fleischhauerbrücke hinab wurde» gestern die Pferde der Hammerschmiedswitwe Kregar au» Stein scheu und warfen den fchwerbepackien Wagen um. Dabei fiel die gedachte Frau Josefa Kregar, die auf einer Kiste ges-ssen. so unglücklich, daß sie von den nachstürzenden schweren Kisten tödtliche Verletzungen davontrug und, ins Civilspital übertrage», bald darauf unter schwerem Leide» ihre» Geist ausgab. — (Dr. V. F. Klu»), k. k. Hofrath, s. Z. ReichSrathSabgeordneter des krain. Landtages, vermählt Ich am 11. d. M. mit Fräulein Marie Feierabend zu Meggen bei Luzern. — (Die Südbahndirection) hat sich bereit erklärt, die zu der am 16. d. M. statlsindende» Generalversammlung deS allgemeinen Beamtenvereine» reisenden Vereinsmitglieder von sämmtlichen Stationen ihrer Linien nach Wien und zurück mittelst der gewöhnlichen Post- und Personenzüge in Wagen II. nnb III. Klaffe gegen ein Drittel Nachlaß vom PostzugS-fahrpreise zwischen 8. bis inclusive 24. Mai zu befördern. — (Feuersbruust.) Am 2. d. ging, wie uns aus Krainburg geschrieben wird, das an der Rudolfsbahn zwischen Gorenasava und Rakouca einschichtig gelegene HauS durch Unvorsichtigkeit beim Brodbacken in Flammen aus. — (VolkSwirrhschaftliche Anträge deS Abgeordneten Dr. VoZnjak.) Bei der Verhandlung des Antrages Steudel'S wegen Abhilfe inbetreff der überhand nehmenden Theuerung der Mineralkohle stellte Abg. Dr. VoSnjak den Zusatzantrag: .Die hohe Regierung wird aufgefordert, alle diejenigen Maßregeln in Anwendung zu bringen, welche da« Aufblühen deS Bergwesens und speciell deS Kohlen-baue» in Oesterreich zu fördern geeignet sind, und hiebei insbesondere ihr Augenmerk zu richten: a) auf die Förderung der Anlage von Lokalbahnen; b) auf eine etwaige Verminderung der Maßengebühr mit Zugrundelegung einer Classification der Feldmaße, ferner Befreiung von der Maßengebühr und Ein* toujmenf.euer für die innerhalb der nächsten 10 Jahre ftriznsahtenden ©rubtnftlber, sowie Herabmmderusg btt Freis»urfgebühr; c) auf die Erlaffang der Grundzüge einer für das ganze Reich giltigen Arbeiterord» itung, und endlich (1) auf bie entsprechende Beschränkung der offenen Schanklocaliläten und de- Hausieren-»it Spirituosen in Arbeiterdistricten." Der Antrag wird Uber Ansuchen be« Antragsteller« in seinem allgemeinen unb besonderen Theile getrennt zur Unter« Mtzung gebracht unb wirb bet allgemeine Theil desselben unterstützt, währenb bet besondere Theil nicht die genügende Unterstützung erhält. — (V-rhastung eine» Bürgermeister«.) An« Litbtenwald, 1. Mai, schreibt man der „Gr.TgP.": Am 29. v. wurde Herr Anton Zwen lei, Kaufmann und Bürgermeister in Lichtenwald, wegen bet von mehreren Gläubigern gegen ihn erhobenen Anzeige ob Verbrechen de« Betrüge« und der Verun. tteuung verhaftet und mit Gendarmerie in eigener Equipage an da« KreiSgericht in Cilli abgeliefert, «or seiner Verhaftung wurde in feinem Hanse unter Intervention de« Dr. Glantschnigg in Cilli als Ber> ttttet der Privatbetheiligten eine strenge HanSdurch^ snchung rorgenomwen. Anton Zwenkel ist e« stet« gelungen, durch die Verbindung mit der klerikalen Partei und durch die Protection de« Herrn Bezirkshaupt-«anne« in Rann — Bürgermeister von Lichtenwald zu werden, wiewohl er im Markte selbst viele <8eg-»er hat. Al« Bürgermeister soll er seine Stellung häufig zur Befriebigung feiner Privatrache auSgenützt haben, auch war niemanb öfter vor Gericht al« Pri-vatkläxer wegen Ehrenbeleibigungen, wie Zwenkel. Jn-tnefiant ist e«, baß am Tage seiner Verhaftung eine Verhandlung vor dem Bezirksgerichte in Lichtenwald stattfand. Kläger war wieder Zwenkel, der Angeklagte ein *aaet, welcher den Bürgermeister von Lichtenwald «vehrlick genannt hat. Zwenkel« Verhaftung macht große« Aufsehen. (3«t Lehre von btt Fleischnahtun g.) liebet ben wohlthätigen Einfluß bet Volksküchen heißt e« im „Gewerbeblatt au» Würtemberg": Die moralischen Folgen, welche eine Volksküche mit fich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden. Ein schlagender Beleg hiezu findet sich in einer Mittheilung au« Zürich, daß seit Errichtung einer Volksküche in der dortigen Maschinenfabrik von Escher, Wyr & Comp, die daselbst bestehende Krankenkaffe sich nicht allein in tot» günstigeren Verhältnissen befindet, sondern daß auch von jenem Zeitpunkte an in moralischer Hinsicht ein fühlbarer Umschwung unter den die Speiseanstalt benutzenden Arbeitern sich bemerklich gemacht habe. Die Arbeiter gewöhnen sich leichter an Sparen, wenn sie nur cegen Barzahlung kaufen können, bie Volksküchen dorgrn nicht; bet Arbeiter braucht also nicht von seinem cm Enbe bet Woche fälligen Lohne einen Theil für bereit« gemachte, aber noch nicht bezahlte Ausgaben zu verwenden. Heber bie Einrichtung einer Volksküche tagt btt Bericht: -S liege auf der Hanb, daß au Größtmögliche Einschränkung bet Unkosten peinlich ge sehen werben müffe; die höchste denkbare Ersparnis ge währe bie Dampfeinrichtung, beim sie diele neben größter Au-nutzung bet Producte den geringsten Aufwand an Brennmaterial, eine wesentliche Ersparnis an Arbeitslöhnen und die beste Schonung bet kupfernen verzinnten Speisekessel. Die hauptsächlichsten Vor-theile aber, neben unbebinqter Reinlichkeit, liegen i„ der bei weitem besseren Qualität bet mit Damp° «kochten Speisen und in der Möglichkeit einer schnei len Herstellung größerer Mafien. Interessant ist die iw Bericht enthaltene Tabelle, welche ouflroetit, wie viel nach den Erfahrungen der Küche von 1 Pfund Rohfleifch nach Abgang der Brühe Knochen,.S.Hnen^ durchschnittlich an genießbarem Fletsch verbleibt. Nach dieser Tabelle gehen beim Rinb- und SchöpSflersch uuqefti6t V« deS Ganzen, bei Schweinefleisch ,, bei Rauchfleisch V, in die Fleischbrühe Uber; l.tzt-re b-.d-Eorlen geben aber auch nie eine kräftige Fletschorühe. Nachbe« sodann das wirklich genießbare Fleisch tn Portionen geschnitten und die Knochen, Sehnen 2C. ofcgtvtchrft sind, find von 1 Piunb Rohfleisch noch L»ri>« »•* ggn. d. xitmeee* * Aed. H»» b übrig: bei Rindfleisch 18 Loth. bei Schweinefleisch 24 Loth, bei Schöpi fleisch 18 Loth, bei Rauchfleisch 26 Loth. ___________ Ausweis über den Stand der Blatternepidemie in Laibach vom 30. April bi« inclusive 2. Mai 1874. Born letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 5 Kranke, seither zugewachsen niemand, genesen 1 Weib, gestorben niemanb, bleiben in Behandlung 4. Seit Beginn der Epidemie wurden 423 Blattern» kranke amtlich gemeldet, von diesen sind 340 genesen und 79 gestorben. Im landschaftlichen Filialspitale in det Polanavorstadt waren am 29. April 12 Kranke, da 2 genesen sind; am 30. April 12 Kranke, da 1 zugewachsen, 1 genesen ist; am 1. und 2. Mai unverändert 12 Kranke. Etadtwagifirat Laibach, am 3. Mai 1874. Eingesrndet. llflen Kranken Kraft unfi Gesundheit ohm Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry non London. Krise ütanlbril derer»- bei belicatcn KtTiieaoitre 1. I SO, 84 Saftet *. s-5u, 48 Lassen fl. 4*60, in Pulver für 120 Tassen fl. 10, für taffen fL »0, für 6T8 Kaffer fl. 86. — jtu be»ieher durch Barry b u öcttC * 6 0 m p. in Wloo, Wallfleohg*«»e 38r. S.luLeübaoh sei £. Malir, lau,« in allen Stabten bei guten Äv-dtHeiero unb €$e-teieihänbletn t auch »«fnabmc Lebensmittel Preise in Laibach om 2. Mai 1874. Weizen 7 fl. 20 kt.; Korn 4 fl. 80 kt.; Gerste 4 fl. 30 kr.; Haser 3 fl. — kr.; Buchweizen 4 fl. 90 kr., Hirse 5 fl. — kr., Kukurutz 5 fl. 20 kr.. Erdäpfel 3 fl. 20 tr., Fisolen 6 fl. 50 kr. pr. Metzen; Rrnd« schmalz 54 kt., Schweinfett 42 tr., Speck, srischet, 44 fr., Speck, geselchter, 42 tr. pt. Pfund; Eier l2/, fr. pr. Stück; Milch 10 fr. pt. Maß; Rindfleisch 30 ft., Kalbfleisch 27 kr., Schweinfleisch 35 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — kr., Stroh 70 tr. pr. Zentner; harte» Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 4 fl. 80 tr. pr. Klafter. Witterung. Laibach, 5. Mai. Morgens bewölkt, schwacher Lsiwind, nach 8 Uhr Re gen anbaitend, nachmittags Westwind. Wärme: morgens b Uhr -r 5'3’, nachmittags 2 Ubi 4- 6'0° C. (1873 + 16-9«, 1872 -f 14 7° 6.) »arometer 730-50Millimeter. Das gestrige Tagesmiltei der Wärme + 7-4°, um 4"3° unter dem Normale. Ter gestrige Niederschlag 4 20 Milli* mefer, Regen.____________________________ Lugelolllmene fremde. Hm 5. Mai. Hotel Stad« W ien. <£ouc, Reis., Gra,. — i'utec, Handelsmann, Zara. — Heilbar», Kfm., Praz. -- Lenk, 3iigenititr, Waller und Schweiiiiier, Reisende, Wie». — Oswald mit Frau, Rann. — Oswald, Steiermark. Ilotel Elefant. @ü& mit Frau. Müiiling. — Roz zolo mit Frau und Daneszk, Venedig. — Danzinger, Komorn. — v. Troyer k k Oberstlieuleiiani mit Gema-tin, Finme. — Dr. ftoSmcij, t. k. Oberarzt. Zaueii, Edler o. ToSearini und Kastelitz, Tricst. — Säiinkowitz, Besitzer, Jdria. Hotel Europa. Wiiisty, mit Familie, Äarlüadt. — Sladet, Bergmeister, FohrSdorf. Balrieeher Hof. Petzowst», 6tci». — Gnlii, Handelsmann. Sesiana. — Odamik, Triest. — Golli, Pserde-bändlcr, SaftclttoDo. — Jeße, Handelsmann, Billach. — Dietsche Äarl und Dielsche F., Handetsm,, Freudeuftadl. — Balentinuzi, Handelsm., Udinr. Moliren. Keräii, HandelSin., Obertrain. — Sell, Grundbesitzer, Triest. ' Halfter von Oewterreleli. Pelride und 21 nto= Saftig, Luischiuiko. -r- Gosieiiischnig, HaudelSm, Lischp. Telegramme. sH5icn, 4. Mai. Abgeordnetenhaus. Im Bcr-lauf der Debatte über die kaiserliche Beiordnung vom Jahre 1873 betreffs Auflösung der Actiengesellschaf^ ten erklärte der Finanzminister, er werde nie zugeben,, daß der Steuersäckel für Deckung von Berlusten einzelner und gewisser Geschäftskreise in Anspruch gt* nomen werde; auch könne es nicht Sache des Finanz. Ministers sein, Fusionen und Liquidationen selbst in die Hand zu nehmen, weil dies Privatrechte tangiere. (Beifall.) Die kaiserliche Verordnung wird sodann genehmigt. — Auf eine Interpellation Kopps wegen Borlage der Strafprozeßordnung für das österreichische Heer antwortet der Justizminister, daß die Borarbeiten vorgeschritten seien und die Vorlage in nicht allzuferner Zeit erfolgen werde. — Seidl und Genossen beantragen eine Aufforderung an die Regierung zur Gesetzesvorlage über Bewilligung von Steuernachlässen bei UnglückSsällen. Die .Kaufet deS Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Johann Steiner befindet sich seit 4. Mai 1874 am Alten Markte Nt. 35 im Schinich'schen Hause, £> gegenüber dem k. k. Landesgerichtsgebäude. ^ gegl LJ* (273-1) Wiener Börse vom 4. Mai. tzerstorbenr. Den 4. 3)( o i. Frau Elisabelh Habbe, Maschinisten»-floiti», 4v 3., @t. Petersvorltadt Wr. 162, organischer Herzfehler. — Slcsa» Bizjat, Arbeitet, 30 I., (Simlfpitnl, (£itc-rungfsiebtr. — Josefa Augur, JiiwohnerSwitwe, 05 I., in» Livilspital sterbend ilberbracht. K. t. GatnisvnSs Pital. Born 19. bis inchifivt 25. April 1874. Franz Jambrovit, Untertanvnier des 12. Feldarlillerie-Reg., Bauchtiiphns. Born 2fi. April bis ittcliif. 2. Mai 1874. Peier Eo«. Untetfononier de» >2. Art.-Reg., Blatter». Lottoziehung vom 2. Min. Graz: 35 65 00 11 6. Wien: 05 1 23 14 84. Stttfttsfonds. Ware Sperc. Renre, ött.PaV. GV.ÜO 69.30 bto. fcto. oft. in SUb. 74.— 74 ^0 dofe vou 1854 .... H7.Z5 97.75 do(c vou 18R0, gauze Lojc von 1860, l>ilnfi 104.50 104.75 ioy.— 109.7C Prämiensch. v. 1864 isy.~ 133 50 Gründen tl.-Ob l 6te6tn&ätß. 70.76 71.25 Uaflatn zu . . 5 „ 75.- 75.50 Actien. ünglv»Bank IcetiUnftalt . . . . 134 5.0 135.- 217. >17.50 Depositenbank . . . . 28.- 29.- EScomptc-Anstalt . . 855. - 865.- itranco j ®ant . . . 3X.50 33 - fcftnbclflbant Länderbankenverein. . 70.50 71*.— 49— 51.— Utattonalban! . . »78.— 980. Oesterr. allg. Bank . 57.- 57.50 Cttf. Bansgcsells. . . wo. - 201- Union - Bank . . . . 10*.— 102 25 Vereinsbank 11.— 11.60 verkehrsdank V0-— 91. mffilb» «ab 140 — 141. »arl.Ludvig.«ahu. 2(47. - 147.50 «ais. Eltsabetb-Bahu. 203. 202.- 204 - «ais. Kranz-IosefSb.. 203 — StaatSdatzu . . . . i?5?' 321.* • vübbahn 141 — 142.- Pfandbriefe. «elb Ware ÄHfl. äö.iPob.-^rcbit. blo. in 33 3 Naliox. c. iti> tng. Bob.-Erebitaust. 95.— 83 25 90 40 85.50 95.25 ^3 50 90.50 85.75 I'rloritäts-Obl. tVtnn*»3ofcf6-®a6n . Ocst.-!»°rdwcstdahn. Sicbendürger eujtäbaön eUbb.-@ef.ju SOO VJt. bto. «on« «! xSt. 101.5 96.75 81.25 137.-110.— 96 25 101.75 97. -81.50 1.17*60 110.25 96 50 Lose. Äredit -L Rudolfs. L 157.50 12.- 158.— 12.25 Wechsel (3SWon.) flnflSb.ioofi.fübb.to. iVrenH. 100 jt. „ „ Hamburg i-onbon io Bf. etai. i^ari» 100 j)ra»cS . 93 80 94.— 54.90 111.70 44. ÜO 94 — 94.-55.— 111.85 44 30 Mflnxen. Ratf. Mün».D»eTte». nü>fcTaBcflftÜ______________ erg in Laibach. «erleget und Mt die iiedaciivn veraniworilich Ottvmar Bamberg.