»r2iia»,«ra> o»» "reise! Hitr LaivaL K»v»jahrig , . d»N>ja»rt, ' . - Usähri« » . lv . Laib ach er «ahnhosgaffe »k. isr 2. -7?ir L^r Post: .'.i-Lig . . . II 6. — tt. -tbrig ... . L » L0 . ^irrig. 7S . S ^ .-t-Luuü »->« H-o« vierte!-- LZ fc.. L-onatli» » kr. r-i-Ii!« «k treimr! L 7 Ir. Iusertioosfteinrc! jebeSmal jü >» Bei größeren Inseraten und öfter»» «tnss-lmag entsprechender Rabatt S. Jahrgang. Wüiinements -Einladung. ÄUt I. November 1872 beginnt ein neues Abonnement auf das ,,Laibacher Tagblatt." Bis Ende November 1872: Für Laibach .................................Er. Mit der Post..............................9o rr. Bis Ende Dezember 1 872: Kür Laibach........................ 1 fl. 40 kr. Mit der Post........................1 fl. 90 kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. HE" Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich «bonniert werden, doch muß daö Abonnement immer mit Schluh eines Monates ablaufeu. Die Wahlreform. Ueber den aegenwärligen Stand der Wahl' reform Frage enthalten officiöse Blätter folgende Mittheilung: Noch ist der Wortlaut der Wahlreform-Borlage, welche die Regierung im nächsten Reichsrathe einzubringen gedenkt, nicht veröffentlicht, ja nicht rinmal die Grundzüge derselben sind bekannt, und schon wird der Versuch gemacht, die so schwierige Frage durch Verhetzung und Lerdächtigung noch schwieriger zu gestalten. In einem ungarischen Blatte erschien dieser Tage ein Artikel, welcher sich mit der Wahlreform-Frage beschäftigte, und in welchen, gesagt wurde, das Ministerium nehme in derselben genau jene Stellung ein, welche es in der Präsenzdicnslzeü-Frage eingenommen. Das heißt mit anderen Worien, das Ministerium wolle aus der Annahme oder Verwerfung seiner Vorlage eine CabinetSfrage machen. Bekanntlich war es die vor- parlamentarischen Behandlung hegt und haben damals uns dahin ausgesprochen, daß es unter allen Umständen gut wäre, wenn die Regierung das Ur- eilige Kundgebung von der „Solidarität" der drei Ministerien, welche zu einer nun wieder beglichenen Verstimmung zwischen den Ministern und den verfassungstreuen Delegierten führte. Dasselbe Ma ttheit, wen» nicht der Journalistik, so doch das der növer wird nun auch bezüglich der Wahlreform ver ! hervorragenden Führer der VerfassungSpartei bezüg-sucht, man will den eben mühsam verkleisterten Riß! lich ihrer Vorlage einhole. Mit besonderer Freude zwischen Regierung und Ver'assungspartei durch die begrüßen wir daher die Nachricht, daß die Regie-Mittheilung wieder ausreißen, die Regierung werde rung wirklich gesonnen sei, ihren Entwurf im Ein-mit einem ant aut die Annahme der Vorlage ver-! vernehmen mit verfassungstreuen Abgeordneten aus langen. Von welcher Seite diese Hetze ausgeht, ist j allen Kronländern festzustellen, bevor er zur parla-leicht zu errathen ; es ist jene geheimnisvolle Macht, ^ meuterischen Verhandlung gelangt, welche im dunkeln agiert und trotz der unter Hohen- ! Das Gelingen der Wahlreform kann nur dann wart erlittenen Niederlage nicht aufhört, an dem Be ! als sicher und unzweifelhaft betrachtet werden, wenn stande der Bersassung zu rütteln Wir hoffen zuversichtlich, daß das unwürdige Jntriguenspiel diesmal nicht verfangen wird, daß Regierung und Berfaffungspartei unbeirrt von den Hetzereien dieser hinter den Eoulissen arbeitenden Clique mit allem Ernste an die Lösung ein.r Frage gehen werden, von deren hoher Wichtigkeit alle diejenigen, welche die Consolidierung unserer inneren die Regierung und Majorität des Rcichsrathes solidarisch für einen bestimmten in freien Confcrenzen vereinbarten Entwurf einlrcten. Denn das ist gewiß, daß die Opposition in- und außerhalb des Reichsraihes alle ihre Kräfte aufbieten wird, um jeden Entwurf, der die directen Wahlen enthält, zum Falle zu bringen, und daß sie dies mit Leichtigkeit erreichen kann, wenn innerhalb der Verfassungs- politischen Verhältnisse wünschen, überzeugt sind.-Partei kein volles Uebereinstimmen herrscht. Alle Die Wahlreform ist der Eck- und Prüfstein für! Differenzen über die Wahlreform innerhalb der die Regierungsfähigkeit de» gegenwärtigen Mini-> Verfassung-Partei müssen ausgeglichen sein, wenn steriums und der Verfafsungspariei, sie allein ist! die Vorlage aus dem Tisch des Hauses niedergelkgt die Basis, aus der das constitutionelle Gebäude fest wird. Und die Annahme kann am leichtesten da- u»d sicher stehen wird. Und darum muß sie durch geführt werden. Wir haben bereits früher nachzuweisen versucht, wie sehr das Gelingen der Wahlreform von der Art und Weise der Behandlung abhängig ist; wir haben mitgeiheilt, daß die Regierung mit der Absicht umgehe, die Wahlresorm Vorlage in Gestalt von zwei Gesetzentwürfen vor das Haus zu bringen; wir haben die Bedenken gewürdigt, welche die Regierung in Betreff !>er Veröffentlichung vor der durch erzielt werden, daß die Vorlage in zweiThei-len, von denen die erste die priucipielle Aenderung der Wahlordnung, die zweite die Ausführungsbestimmungen enthält, zur Berathung gebracht werden. Eine constitutionelle Regierung, die sich auf eine parlamentarische Partei stützt, sollte überhaupt immer in Übereinstimmung mit dieser Vorgehen. In Ungarn hat sich diese Methode bestens bewährt, alle jene Gesetzentwürfe, denen die Führer der Deak- KmiileLon. Feuer im Escurial. Ganz Wien würde einen Nachlschlummer opfern, wenn der Ruf ertönle: „Fcuer in der StephanS-kirche," und ganz England würde die Telegraphen-stakionen belagern, wäre die Meldung gekommen: „Es brennt in Westminfter Abdey," wo'seine Fürsten, Staatsmänner und Dichter bestattet liegen. So etwa wirkte unlängst auf die Bewohner der Residenz am MazanareS der Schrei: „Feuer Im Tscurial!" Dieser ungeheure Granilberg, Escurial gekannt, der sich in erhabener Einsamkeit in der Bildnis der Sierra Guadarama erhebt, kann sich ^ilich nicht mii der erhabenen und zugleich lieblichen Schönheit jener altersgrauen Münster messen. Aber das Escurial ist dennoch das „achle Weltwunder," ein Ungeheuer von Architeklonik, das der „Führer durch Spanien" also schildert: „Das Es-curial hat 8 Thürme, lt> Höse, llll äußere und 1572 innere Fenster. >200 Pforten. 15 Klöster, 8>> Treppen, 89 Springbrunnen, 3 nur demselben eine Garantie zu bieten. Mit anderen Worten, es soll durch die Einführung der direkten Wahl keine andere Aenderung der Verfassung herbeigeführt werden, als daß das Abgeordnetenhaus von den Landtagen losgelöst und auf eigene Füße gestellt, daß also ein wirklich direct aus dem Volke gewähltes Parlament geschaffen wird. Was die Zusammensetzung desselben, die Vermehrung und Verkeilung der Abgeordnetensitze betrifft, so sind diese Umstände mehr nebensächlicher Natur. Die Hauptsache ist und bleibl die Einführung der direkten Wahlen. Und gegen diese Aenderung der Verfassung wird schwerlich ein wirklich liberaler verfassungstreuer Abgeordneter zu sprechen wagen. ES sind sonach besonders die Fragen über die Stellung der einzelnen Wahlgruppen, über die Vermehrung der Abgeordneten aus dem Großgrundbesitze, über da« Auflassen aber Beibehalten der Handelskammern als Wahlkörper rc., bezüglich welcher MeinungSdifferenzen innerhalb der Verfassungspartei herrschen können. Da aber diese Fragen in den zweiten Theil der Wahlreform-Vorlage, die Ausführungsbestimmungen enthaltend, gehören, zu deren Annahme eine einfache Majorität genügt, während der erste Theil die principielle Aenderung der Verfassung in sich schließt und daher der Zweidrittelmajorität bedarf, so ist es auch da gut, wenn die Regierung im Einverständnisse mit den Führern der Verfassung-Partei vorgeht. Wie man weiter mittheilt, ist aus dem Grunde, daß die Regierung gesonnen ist, sich mit den hervorragenden Abgeordnetenparteien über die Wahl-reform-Vorlage in Rappgxt zu setzen, diese noch Jahrestage der Grundsteinlegung seines EScurial, wo' er, wie er noch vor Schmerz schnaufend prahlte, von einsamer fürstlicher Höhe herab „mit zwei Zoll Papier zwei Welltheile regieren konnte." Und so viel Kronen aus einem fauligen Leibe, und so viel Weltehre um ein — Leichentuch! Wie unzähligemal mag er nach einem Blitzstrahl geseufzt haben, der ihn von seiner kribbelnden Marter erlöst hätte, nach solchem Blitzstrahl, der in den jüngsten Tagen das Escurial »i Flammen setzte! Der Gesammtschaden wird aus nur eine Mil. lion Francs geschätzt. Man hätte rin halbes Du-tzend Blitzableiter billiger haben können. T5aS ungeheure EScurial hat keinen einzigen Blitzableiter, obgleich es während der drei Jahrhunderte seiner Existenz schon ebenso vielemal zuvor von einer Feuer-brunst heimgesucht ward; und jedesmal er-folgte diese durch einen Blitzstrahl. Dies schreiben die Gelehrten dem Umstande zu, daß der Palast sich inmitten eine- engen Halbkreise« von stark eisenhaltigen Hügeln befindet. Da am E-curial nicht- moderne« geduldet wurde, so bestand vielleicht eine Abneigung gegen die Erfindung Franklin». Isabelle»- Tugrndrose hatte jahrzehntelang vorgrhalten, diesn» Stolz Spanien« vor dem Zorn de» Himmels ju schützen. Deshalb fand sich zur nicht zum Abschluß gebracht; die letzte Hand soll erst dann angelegt werden, wenn die Zustimmung, der verfassungstreuen Vertrauensmänner erfolgt sein wird. ______________________________ Politische Rundschau. Laibach, 3(1. Oktober. Zulaud. Die Krisengerüchte, von denen in der letzten Woche die wiener Blätter erfüllt waren, sind nun verstummt oder klingen höchstens noch in auswärtigen Organen wieder, und wir lernen bei dieser Gelegenheit die Sympathien kennen, deren sich die Träger des Verfassungsgedankens auch außerhalb Oesterreichs erfreuen. Die „A. A. Z." vertritt die inzwischen schon zur Thalsache gewordene Meinung, daß alles wieder beigelegt werden könne, wenn Ver« sassungspartei und Regierung fest zusammen halten. Ueberdies meint das genannte Blatt, daß die Regierung endlich zur Einsicht kommen sollte, daß es auch bei der Wahl ihrer scheinbar untergeordneten Organe besser gewesen wäre, eine sorgsame Auswahl zu treffen, statt Leuten, die früheren Systemen dienten, Einblick in intime Verhältnisse zu gestatten, um dann ihre Mitwissenschaft zu gunsten ihrer früher« Brodherren auszubenten. Die Führer der neugebildeten „ slovakischen Ausgleichspartei" hatten am 26. Oktober Audienz bei Lonyay und Tresort. Sie erhielten die Erfüllung aller ihrer Wünsche zugesagt. Dieselben bestehen nach der „N. Fr. Pr." in Vermehrung der slovakischen Volksschulen, Errichtung ueuer Gymnasien mit Gestattung der slovakischen Unterrichtssprache bis zur vierten Klasse, Gestattung des Gebrauches der slovakischen Sprache im mündlichen Gerichtsverfahren und Durchführung der Katafterbemefsungen in den slovakischen Eomitaten. Ausland. Da- Schicksal der KreiSord-nung im preußischen Herrenhaus ist so gut wie entschieden. Die Ritter haben das Ueber-gewicht. Der mit acht Stimmen gefaßte Beschluß vom SamStag, welcher sogar die Erbschulzenämter wiederherstellt, wird allgemein als ein Zeichen aufgefaßt, daß die Junkerpartei entschlossen ist, auf ihrem Widerstand gegen die wichtige, von der Zeit gebotene Reform zu beharren. Daß das Herren-Haus dadurch sich selbst das Todesurtheil spricht, wird den liberalen Elementen des Hauses immer mehr zur Gewißheit. Sollte die Verwerfung der Kreisordnung wirklich das Ende der preußischen Junkerkammer beschleunigen, müßte man freilich wünschen, daß die Kreuzzeitungspartei bei ihrer Hartnäckigkeit beharre. Adolf der Erste in Versailles geht mit dem Plane um, daß allgemeine Stimmrecht zu Zeit des Brandes auch nur eine Feuerspritze, in Spanien Bomba geheißen, vor. und an dieser fehlte der Schlaüch. Die weltberühmte Bibliothek wäre zweifelsohne ein Raub des himmlischen Feuers geworden, hätte nicht die Gesammlheit der Bewohner des Dorfes Escurial, Männer, Weiber und Kinder, mit Lebensgefahr sich der literarischen Schätze angenommen ; Knaben sah man mit goldblitzenden Kirchenvätern beladen ans den Rauchwolken sprin-gen, und eine ganze Lohorte von Weibern trug in Waschkörbe» sämmtliche Originalausgaben de- Don Quixote aus dem Bereiche de« zerstörenden Ele-mentes. König Amadeus hat sich erboten, den ganzen Schaden aus seiner Privatschatulle zu decken. Das wird ihn beim „ritterlichen" Volke von Ma-drid nicht vor Steinigung retten. Wurde er doch am 5. d. M. in der Hauptstraße der Residenz durch einen Steinhagel verwundet. 6v8»s rahre in dem Mausoleum zu frösteln — mitten w Juli! Auch Jiabella, welche trotz allen tyran> scheu Blödsinns sich beim Volke eine gewisse Belebtheit durch ihren ausgeprägten Efpanolismo ge-wann, kam von dem benachbarten La Granja all-jährlich herüber und ließ da« gräberreiche Pantheon lur Mitternachtsstunde illumieren und für dir See- — (Von der krainischen Grenze) schreibt man den „Fr. St „In unserem Lande der national-klericalen Klopffechterei gibt e- bereits ein buntes sociales Durcheinander. Die alten Medusen und Rofenkranzkünstlerinnen verlegen sich zwar noch immer auf das Beten, wie die PeterSpfennigfammler auf das Berechnen der erhöhten Perzente, aber die eilende Zeit überrascht uns trotzdem mit kostbaren und Hierlands fast seltenen Gaben. Die hochwürdigen Kanonenstiefelträger und anderen Ultramontanen üben sich darob mehr als je im potenzierten Augenverdrehen, die Regierung aber im Ernennen. Daß es nur so fort-tjinge, denn wir bedürfen der energischen Fortschritts-männer mehr als überall anderwärts. Der neue Herr VolkSschulinspector, den die „verbleiweisten" Fanatiker das „slovenische Gespenst" zu nennen belieben, wird Berge von verrotteten Zuständen abzutragen haben. Seiner bewährte» Thatkraft wird es nach und nach sicher gelingen, Besseres zu schaffen; denn die von den Klerikalen bei der Nase herumgeführte Lehrerschaft deS flachen Landes sehnt sich nach einem anderen Lose, und nach vollkommen unabhängiger Stellung. Die da und dort noch vegetierenden pädagogischen Rauchfaß-rezenten werden bald zu den Seltenheiten gehören. Bor allem anderen aber .Schach den geistlichen Schul-directoren und BezirkSfchulinfpectoren," die die größte größte Schuld an allem davvutragcn. Ein Pereat allen diejen unberufenen Kuttenmännern, die jede bessere Regung in den Herzen ihrer leider nur zu zaghaften Untergebenen Niederdrücke». Es ist eine bittere Wahr» heit, daß diese jungen Streithähne von Kaplänen, welche die Schulen von Neumarkil, Krainburg rc. rc dirigieren, viel des Unheils bereits angestistet. ES wäre zu wün-schen, daß alle die psäffischen BezirkSfchulinfpectoren, falls diesen Geweihten das Honorar von 400 fl. nicht lieber ist, als ihre corrumpierten Ansichten, zum Wohle der heimischen Schule aus ihre Stellen verzichten und tüchtigen Schulmännern Platz machen würden, wie solches gleich nach Ernennung de« ueuen VolkSschul-inspectorö bereits eine Jesuitengröße gethan. Auf nach Kreta! So wird auch der neuernannre Herr Landeshauptmann gewiß eifrigst bemüht fein, die verschiedenen Zopfritter und ReactionSbummler auSzuräuchern. Gegen da« Herzklopfen der Römlinge und die Leberverhär-tungen der VolkSbefchwindler dürste die Zeit bald die rechten Mittel erfinden. Die infalliblen Quadratwurzelzieher, denen ihr Bischof alles gewährte, könnten in Bälde zu langen Nasen und schiefen Gesichtern gelangen. Wir sind nicht so klug, um jrne Correspondenten lieberaler Blätter zu begreifen, die die Resignation unseres Bischofs bedauern. UebrigenS ist eS uns unerklärlich, wie Bischof Widmer nach erlangter päpstli-Ler Bewilligung zur Ablegung des BifchofShuteS noch len der vierundsechzig vermodernden Könige und Königinnen eine Messe lesen. Aber es gibt eine heranreifcnde Generation in Spanien, welche in dem EScurial nur das vergoldete Denkmal jahrhundertelanger Schmach erblickt, und auch bei solchem Brandopfer sich getröstet hätte, würde sie damit ihr Vaterland von dem Spanien eines Philipp für immer loslösen können. Ewiger Trennung bedarf das heulige Spanien vom jenem bigotten Spanien, dem Spanien der Inquisition; von jenem Spanien, das die blühendsten Provinzen verheeren ließ; von jenem vergeudungswüthigen Spanien, das alles, was es berührte, in Gold verwandelte, nur um inmitten aller Schätze von Mexico und Peru zu verkommen; von jenem unfähigen Spanien, das seine Herrschaft über zwei Welttheile ausdehnte, nur um Italien, Flandern und halb Amerika durch Misregierung zu verderben; von jenem bejammernswerthen Spanien, wo die Bevölkerung in weniger denn achtzig Jahren um die Hälfte hinweggeschwuuden ist, während die Zahl seiner Priester und Mönche sich verdoppelte und vervierfachte. Man möchte e« fast beklagen, daß vom ES-eurial ein Stein auf dem anderen geblieben ist I Es ist ein Denkmal, nicht der Nationalehre, sondern der drelhundertjährigen Verhunzung einer edlen Nation k (N. Fr. Pr.) ferner Kirchensürst bleiben will. Ist da« nicht ein Stück moderner Spiegelfechterei? Graf Oerindur, er» kläret mir den Zwiespalt der Natur! Bischof Widmer ließ seinen Klerus ungestört walten, daher die so vielseitige Demoralisation. Die Herren Pfarrer konnten ungeniert in Nationalität und Racenhaß machen, nächtlicher Weile zur Abwechslung sich dem Fräße und der Völlerei ergeben und den Stock über den Häuptern der Betrogenen schwingen. E« ist nothwendig, daß solche Vorfälle unverblümt der Oeffentlichkeit übergeben werden, damit die Welt sehe, welche Leute oft in einem Talare stecken. Das soll denn auch einmal geschehen. Unsere Jesuiten laufen sich die Füße ab und reden sich die langen Zungen «und, um das jüngste Gericht schrecklicher zu machen. Unablässig umkreisen sie mit ihren Mistionen die Orte Krainburg und Neumarktl und suchen, wen sie verschlingen könnten. Sie mögen doch auch nach VeldeS ein hopsendes Paterlein senden, vielleicht läßt sich daselbst etwas wühlen, denn der dortige Hotelier scheint ein Feind des Fortschritte« zu sein, da er einer Schulpsennigbüchse in seinen Locali» täten keinen Raum gönnen wollte. — Nun zum social» politischen Durcheinander. Unsere slovenischen Journale liegen sich vollkommen in den Haaren und schimpfen aufeinander lo«, wie Butterweiber. Da« geht zu, wie auf einer kroatischen Schweineweide, und wer sein Gehirn mit Schimpfwörtern bereichern will, der lese slovenifche Blättet, die alle« begeifern, wa« nur halbwegs Cultur und freie Selbstbestimmung ahnen läßt. Man lese die Leitartikel und die einzelnen Korrespondenzen, so wird man erfahren, daß die Leute sich noch in Pfützen Herumbalgen und zwischen journalistischen Kraftausdrücken und ordinären Hausknecht» Ohrfeigen keinen Unterschied kennen. Ja natürlich, bei uns ist eS schon so der Brauch, Jesuiten haben wir auch, wir haben alles in der Welt, bi« auf da«, wa« un« noch fehlt. Vielleicht wird e« bald bester." — Arainische Gemeindezustände. Die Thatfache, daß die Mehrzahl der Land-bürgermeister mit geringer Bildung gewöhnlich in» Schlepptau der Herren Pfarrer genommen wird uud meist diese letzteren die eigentlichen Leiter de« Gemeindeamtes sind, während der wirklich gewählte Gemeindevorstand nur den Namen trägt, ist ein große» Uebel, da unter solchen Umständen die Gemeindeinsassen für ihre wirklichen Interessen keinen Vertreter und Verfechter haben und nicht» getan wird, wa« ihr geistiges oder materielles Wohl fördern könnte, wohl aber allerlei gemeinfchädlicheS zutage gefördert wird. Die Bildung größerer Landgemeinden würde neben der Behebung vieler anderen Uebelstände auch nach dieser Seite hin wohlthuend wirken; eS ließen sich für solche Gemeinden leichter fähige und selbständige Männer zu Vorstehern finden. Daß sich die jetzigen Gemeinde-Vorstände gegen eine Verschmelzung mehrerer Ortschaften in eine Gemeinde aussprechen, ist begreiflich; diese sollte man eben nicht befragen, sondern eS thäte gut, Einrichtungen, die man als praktisch und vor» theilhast erkannt, energisch durchzuführen. An die Spitze der Gemeinde gehören selbstlose, mit Gefühl und Verständnis für Recht und Gesetz begabte Männer, und e« sieht jämmerlich mit der Gemeindeautonomie au«, wenn Leute zu solchen Würden gelangen, die Recht und Gesetz mit Füßen treten und die grenzenloseste Willkür auf ihr Banner schreiben. In der Gemeinde Lustthal ist e« so weit gekommen, daß der Gemeindevorstand au» eigener Machtvollkommenheit, nicht etwa auf Grund einer gesetzlichen, au< beschlußfähiger GcmeinderathSsitzung hervorgegangener Bewilligung sich erlaubte, den Gemeindeinfasten behuf» Herstellung eine» pfarrhöflichen WirthschaflSgebäudc« eine mehr al« 60percentige Umlage aufzubürden. Die armen Bauern jammern, denn im Lause eine« Jahre« mußte ein gewöhnlicher Halbhübler Uber 70 fl. an derlei Umlagen für Thurmbau. Anschaffung neuer «locken und für benannten pfarrhöflichen Bau entrichten. Mancher war gezwungen sich wirihschastlich zu ruinieren. Allgemein herrscht große Aufregung; denn e« wurde anfang» nur ein Umbau beabsichtiget, Vielleicht auch nur vorgeschoben, um einer Berriickung de« Baues von der Bezirksstraße, das Straßencomi,6 »wgehend, auSzuweichen. Der diessallsige Bauplan »nd Kostenvoranschlag wurde dem Psarrpatron Sittich vorgelegt, aus Grund besten cr auch an den Baukosten seinen Aniheil zu tragen hat; den Gemeindeinsasten jedoch wurden ihre Zahlungsbeiträge nach einem zweiten Plane und in Hinblick auf einen fast gänzlichen Neubau mit entsprechend höherem KostenUberschlage berechnet. Da nun die Insassen sich auch aus diese Art geschüdigct glaubten, leiteten sie eine Beschwerde an den hohen LandeSausscduß, welcher das diesbezügliche Aktenstück durch die Bezirkshauptmannschaft an den Gemcindc-vorstand zu Lustihal zur Aeußerung besörderte. Es scheint uun, als wollte man hier mit der Aeußerung so lange zögern, bis durch alle möglichen Zwangsmittel, bis durch List und Drohungen von allen Insassen der aus jeden entfallende Beitrag eingebracht sein wUrde, um dann diese Angelegenheit als geschlichtet darzustellen. Der hochwürdige Herr Pfarrer besorgt nun, indem er mitunter die Autorität deS Teufels ins Tres> fen führt unc- den Bauern die Hölle recht heiß macht, persönlich das nickit zu beneidende Amt der Eintreibung rückständiger Gelder, wohl auch durch MiSbrauch feiner Amtsgewalt: durch Androhung der politischen t5xecunon von der Kanzel aus und durch andere gelinde Zwangsmittel. Wenn auch eine Ausbesserung des pfarrhöflichen Wirtschaftsgebäudes wirklich nothwendig war, muß man sich doch gegen einen so eigenmächtigen Vorgang, Verbunden mit gänzlicher Außerachtlassung der Interessen und beschränkten Mittel der Pfarrinsassen und mit offener GefetzeSveihöbnung, entschieden auSsprechen, und es wäre zu wünschen, daß die weitere zwang-weise Eintleibung der bezüglichen Gelder auf dem Wege moralischer Execution veiboten und der Gemeinde-Vvlstand für sein gesetzwidriges Vorgehen gedührend zur Rechenscha't gerogen würde. W'tteruul.. Laibacv, 3». Oktober. Morgens Aufheiterung, sonniger Tag, schwacher Nordost. Wärme: Morgens 6 Ubr -s- 9.2, »acvmit-tags 2 Uhr ^ 12.4 0. (1871 , 6.0°; 1870 4- ,0.3"., Barometer gestiegen, 737 64 Millimeter. Tas gestrige Tagesmmel der Wärme -I- 12.2", um 4.1° über dem Normale. Der gestrige Niedeischlag 3.70 Millimeter. Theater. Heute: Ltadtniainsrll uud Vünerin. küudliche» Gerrrebilv .»»I Gesang in I Alt von Blankovekh P c l s o ii e n i Siefsel, ein Bauer .......................Hr Ansim. Eva, seine Magd...................... - - ^rl. Benisch. Lisette, Stubenmiidche»..........................Fr Waucr. Diesem folgt: Die alte Lchachtel. Lnslspiel in einem Akt,' von Gnitav i» Putlitz. P e rs°o ii e n: Earl Eisenhard, ein junger Fabriksbesiyer Ür. HLriiia»». Auslche», seine F,au ...........................Frl. Brand. Hanns, ihr Binder . . Hr. Larode. Lvilieiia, seine Frau . . . . . . - Fil.Brambilla. Die alle Voile..................................Fr. Kroselk. Zinn Lchlufj: Die äaubergeigr. Operette in l Alte von I Osfenbaa,. P erso » e » -. Vater Mathieu, ei» aller Geiger Hr. Sioll. Georgette, eine junge Bäuerin, seine Verwandte .... -...............Wauer Verstorbene. Deu 29. Oktober. Herr Blasius Berhouc, Gold-schliiger, Hausbesitzer »Nd Armeuvulcr, starb im 68. Lebensjahre, i« der Siadt Nr. 91 an der Lebereniariung. — Theresia Dobrauc, InsiiluiSarme, all 76 Jahre, ,i, der St. Pelersvorsladt 4ir. 29 an der Wassersucht._____________ Angetvmmcur ^rcittiit-. Am 29 Oktober. Ainbroz, k. k. Bergirieister, Zdria. — Orel, Privat, Knapc. — Ochsenheimer, k. k. Overstlienleiiant, und Kovai, k k. Lieuienaiit, Wien. — Schüller, Triest. Woiuzka, Tarvis. Umek, Pfarrer, Beides. Plaschke» Kfm., Prag - Milch, Ksm., Wien. — Kuntara, Agram.— Neuhauser mit Frau, Triest. — Süß, Kfm, Wien —Caroline Lauguiber mit Kam-merjungfer, Triest. IIoI. Matovetz, Graz. «astelltz, Trödler, Agiain. — Rupnik, Hdlsm., Graz. — Kreger, Goldschmied, Klagenfuri. retegraphischer Cursbencht der Ftlialc öer LieiermtUk. Lsrompteiiauk mLatvuq, ovn der k. l. öfsenlliwcn Börse IN Wien am 30 Oktober Vorbörse Papier-Rente 65.60. — Si.ber Rente 68.80. — 1860er Slaaw anieyeu 102.20. tzankacnen990. Eredit 329.96. Snglobant 322.—. — Francobank —Louibardev 201.25. — Uriionbank 2?2.50. Wcchslerbank —.—. — Baubank 136.75. Anglvbaubank 224.—. Handelsbank 268.50 — Tramway 334.25. — BereinSbant 185.50. — i'oudon 106.60. — Silber >05r5 — jt. I.iviünz Lucaien ä.li.'. — 20 Franc-Stücke 8.55. Antoine, ein Giirineibiirsche Benisch. Wieoer vörse vom 2S. Oktober oft.Pap dro. Ltt.tlltzild, vvu 1d54 . . . ,7 vo« 1860, ricmze ',02 1860. KÜnft. lu^eaich. n. 1864 . rrmark len. Kra'N Neuland ö ^ . zr»o . : '.u. Slav.ö ^anoualdaur . . Lrediraastalt '.QqU.skerr.Baut >^oorh.-ÄLi.k. i te.er. Eecomvt.-V'. -!dd,chn-Oese!Utz. , . --li,2betb>BLvu -..'tcuv. -Z'seudc'.h,: V..^lSbahu. - . Krttirz-Josefs L.. c-^..Barc L48 - 84«.: LS6. - »L8.5 17S.- 10 337.- 3S7 L 8L3 - SL3 5.0! 1»5 50 lk-6 50 174.L0 175 - S3 ^0 87.75 101 — I r-8.75 L.o»» ! 5 .o.r lou st. o. Lb. 184 - 184.50 ,N 100 ft. SM. S6.— S7.— Lrieüer ,00 N. «LM. . 117.50 118 50 - .o. 50p.. L!. W. 58. -> öS - «cr . 40 L. ä.Lö. SS L0 30 50 ^ . . «0 . 40 -j «1 - . . tV . «7.50, L8 - - . . 40 , 38.— 39 - ^ ^0 - »S.- 30 — ,r»dis»örar SO . 84 50 L5.. ,3 — 24 — 12 ^ 1? L0 ,8 5t Wö.L- 14.L0, § 15— ' ' >o l »«c-Ir. SV 5o' i« 60 is: 100 t-. . ^ Si> 80 80.90 ' > .e?a 10 L'. 107 S0 L. » 10 »o<» 4S- 48.50 . 7L>:rr»LL- ) ^cru. Z'L u. 5 IS 5.18 !rO U'- . . 8 5S 8.60 »l c . 107.75 . -7 ^ 106 L5 Geoenkiasei idcr sie am 2. November 1872 ftatlsinoenüen ^icilalio.ren. 2. Feilb., Sterle'sche Real.. Polane, BG Laas Am 4. November. 3. Feilb., Domeiiig'sche Real., Laibach, LG Laibach. 2. Feilb.. ,>eral'sche Real., Dovsko, BG Egg. 2. Flb., ivurja'sche Real, Brrh, >VÄ. Eqg. 2. Feilb., Sler;c'sche Real, Gl asenackcr, BG. Laas. 2 Fnlb., Peinus'schcReal., Mitlcivcllach.BG »raiiibnrg. Jahrbuch für österr. Landwirthe Mil landwirthschastlichem Gtschüstskiiltnder für 1873. Heran^gegebeu von v» Domänenrath re. Preis des Jahrbuches aparte fl 2.40. 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Für ausae,etchnetes ^ Aü'L'. vorjügltche Weine, schmackhafte Speisen unv Iprompte sottbe vedieuun» wird die größtmöglichste Sorge getragen. (660—1) znttieil8t!l,el„e »II« I>» >>i«» olmv weiter« ^»etiraklung. 40t> I I» >i. l>«-l.u-ii» I839«->' 20t,-I it. >^t,-rr 8tn»iü-l,<>!»> l^iOi'i-2i>tul >ui^!»i«,!>>v l'etiiiiii-ii-l.,»» I870oe 20l,-l lui-lti,,, i,,- I870«!!- l36 /.»->,u»t;i?» k>li>t!).................. (283 -16) Op«rri»rIi»N ll. 6 «I. « N. 7 N. 4 r ,i -e«e- sür »irdactivv xer-ullivurrlich Otivmar V»>^i>tr8