Dräuumeralious-Prcise: g:-.v £ai:> ck>: Ganzjährig . • 8 fl. 40 kr. halbjährig 4 „ 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 „ ^lonaklicki ■ . • — « 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...............12 fl- halbjährig............... 6 " ^irneljährig.............. 3 » %äec Zustellung ins Haus txnttlj. 25 tr., monatl. 9 fr. vnzelne Nummern 6 fr. Laidacher Jicöothun Bahnhoigüsie fix. 132. * $ ogblntt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inseraten-Vureau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fcd. Bamberg.) Znsertioiisprcise: Für die einspaltige Petirzeile ä 4 fr., bei wiederholter Einschaltung ä 3 tr. Anzeigen bis 5 Zeilen ■. Bei größeren Jnser^ öfterer Einschaltung chender Rabats Für complicierten Satz I dere Vergütung. Nr. 115. Montag, 24. Mai 1875. — Morgen: Nrbanus P. 8. Jahrgang. Wiederbelebung des Eisenbahntaues und Eisenbahnkredites. ii. Die Überschätzung der vvlkswirthschaftlichen Entwicklung, welche überhaupt das verflossene halbe Trehent von 1807 bis 1872 kennzeichnet, er-We sich auch auf die muthmaßl.che Zunahme des Ct brs l'orool des internationalen wie des binnen» Tchen und localen. Die mit dem momentanen hrsaufschwunge der obgenann en Jahre verbunden günstigen Resultate hatten das Kapital sicher ^Macht; dasselbe wendete sich nun auch un- «Sin, J». ®t; • ""»“r“ “ S n- tttn versuchten ein Aequivalent für man- Lde Bürgschaft des Staates m der au eme Engere Reihe von Jahren erthe.lt°n Freiheitm Qewiffcn dtrecten Steuern zu erblicken, obwol einige Bahnen im Drange der Concurrenz. unter den Eon- ^ssionären auch auf die Begünstigung verzichtet L solche Weise war den Bahnunternehrnun-8ttt ihre frühere Grundlage abhanden gekommen. mit Basis aber, auf welche sie getreten, wurde & aÜ das heftigste erschüttert., Jn-^Mie und Handel stockten; der Verkehr g.ng m lÄeaenden »urück, in ändern blieb er stationär, WSE^ib dies war der günstigst- «Sk -r » m X b,i Entstehung jener Bahnen als normal ge-^ubtm Maße Unter diesen Verhältnissen mußten ^ Einnahmen der Bahnen schwer leiden, Mn waren aber die Bahnen infolge des Steigens aller Preise und Löhne in den Jahren ihrer Errichtung theuer gebaut. Der einzulösende Grund und Boden wurde an manchen Orten und in manchen Fällen dreifach, ja zehnfach überzahlt. Alle Materialien, das Eisen, die Maschinen, die Waggons und alle Löhne waren infolge der Ueberfpeculation künstlich in die Höhe getrieben. In dem Eifer des Werbens oder des Concurren;kampfeö hatten sich die Unternehmer zu Concessionen aller Art herbeigelassen. Während ein gesundes Verhältnis es fordern würde, daß die von einer Bahnlinie durchzogene Gegend in Hinblick auf die außerordentlichen Bortheile, welche eine Eisenbahn mit sich führt, zugunsten der letzteren namhafte Opfer brächte, war in den verflossenen Jahren das Bekanntwerden eines EisenbahnprojecteS für die betreffende Gegend das Signal, um alle möglichen und unmöglichen Ansprüche an die neue Unternehmung zu erheben. Die Wahl gewisser Aus» gangs- und Endpunkte, die Berührung gewisser Orte — selbst auf Kosten der Kürze und Wolfeilheit der Bahn — die Errichtung von Brücken, Durchlässen oder Wegverbindungen wurde den Unternehmern in allzu reichlichem Maße zugemuthet, und es läßt sich nicht verkennen, daß solche Forderungen fast regelmäßig die Unterstützung der Regierung wie des Reichs« rathes fanden. Hiezu kamen noch die eigenen Forderungen der Aufsichtsbehörde, begründet durch Rücksichten auf wirkliche oder auch vermeintliche Sicherheit des Baues und Betriebes, denen sich dann noch — last not least — die Ansprüche der Militärverwaltung anschlossen. Bei allen diesen an die Bahnen gestellten Anforderungen wurden garantierte und ungarantierte Bahnen meist völlig gleich behandelt, während doch offenbar eine wesentliche Grundverschiedenheit zwischen beiden waltet. Auf solche Weise hörten ungarantierte Bahnen eigentlich ganz aus, kaufmännisch zu berechnende Unternehmen zu sein. Nicht minder große Uebelstände machten sich bei der Geldbeschaffung geltend. Um Käufer für die un garantierten Titres zu finden, mußten die letzteren in der Regel bedeutend unter Pari abgegeben werden; umsimiet weniger floß in die Kassen der Unternehmung, umsogrößer war da« ;u verzinsende Nominalkapital. Von dem effectiven Kapital nahmen einen beträchtlichen Theil vorweg die Jntercalarzin-sen, und die letzteren schwollen oft zu einer erschreckenden Höhe an, weil der Bau der Bahn, bei aller Ueberhaftung, ja gerade wegen derselben, infolge ungenügender Vorstudien, mangelnder Arbeitskräfte ober verzögerter Baubewilligungen oft nur langsam vorschritt. Als endlich die theuere Bahn fertig gestellt war, mußte man wahrnehmen, daß der Verkehr zurückging oder doch sich langsamer als gehofft, entwickelte, während gleichzeitig der kaufmännische Regulator, durch welchen ein Regreß möglich gewesen wäre, der Tarif nämlich, entweder durch die bei der Eonecssionierung gemachten Zugeständnisse ober durch den Druck der Concurrenz seiten« älterer Bahnen ober auch durch die Besorgnis vor einem weiteren Zurückgehen des Verkehrs gleichsam außer Kraft gesetzt war. JeuWon. m Enthüllungen über Wallenstein. ^ man schreibt der Presse aus Prag vom 20sten Ueber Albrecht Waldsteins, des Herzogs von !Wknd Gütererwerbungen in Böhmen und über UbfiAt die ihn dabei leitete, hielt heute in der SenBommtung der Gesellschaft de» Museums »sniareichs Böhmen der Landesarchivar und ^dofefforDr Gin de ly einen sehr interessanten auf dessen Erscheinen im Drucke man Sfmilid) nicht lange wird zu warten haben. Aus bisher theil» noch gar nicht, theilS nur man. kiaft benützten Quellenschatze schöpfte Gindely eine von Daten, aus denen er schließt, daß Wald-hin in den Besitz seiner Reichthümer nur durch Beraubung seiner Base gelangt sei. und daß er ^ Güter. die er kaufte, entweder gar nicht oder St aesälschtrm Gelde bezahlte. Der Vortrag Gin-htn’s leate das Verhältnis dar, in welchem Wald-M m dem Snnrzizky'schen Erbe stand, wie nach Katastrophe in Gitschin, wo die Gräfin Wart. daS Schloß durch Pulver in die Luft sprengte und die junge Margaretha Slavata die Flucht er griff, er sich ihre» blöden Bruders Johann bemäch. tigte und sich 1621 die Vormundschaft über denselben vom Kaiser übertragen ließ, aber einzig und allein dahin trachtete, das Vermögen des Mündels an fich zu reißen. Zu diesem Zwecke diente eine Generalvollmacht, die 1625 der Kaiser ihm ertheilte. Margaretha Slavata beschuldigte Waldstein sogar des Mordversuchs an seinem Mündel, als fie 1653 die Rückgabe ihres Gutes verlangte. Freilich konnte fich um diese Zeit Waldstein nicht mehr gegenüber dieser Anklage verantworten, auch dürfte er solche Pläne nicht lange gehegt haben, denn in seiner rasch steigenden Größe werden ihm solche Mittel zu klein und verächtlich geschienen haben. Die grenzenlose Freigebigkeit des Kaisers überhäufte ihn mit so viel Privilegien und gab ihm Gelegenheit zu fo un. geheueren Uebervortheilungen gegenüber dem Staate, daß er bald zu fabelhaften Reichthümern gelangen mußte. Dabei soll er selbst das Mittel der Geldfälschung nicht verschmäht haben. Mit Hilfe des Grafen Michna, des HanS Bitte und des Juden Vafsevi, die seine vertrauten Diener waren, bewirkte er, daß aus den Silberbestandtheilen für 4'/, fl. nicht weniger als ll1/* fl. geprägt wurden und entlockte zu dem noch vom Kaiser das Privilegium wonach eine Nachzahlung bei solchen Gütern, die mit dem schlechten Gelde bezahlt wurden, nicht geleistet werden solle. Auf diese Weise war es ihm nicht schwer, Sagan und Mecklenburg anzukaufen. Von fünf Millionen, die er ausbezahlte, werden höchstens eine oder anderthalb Millionen in echter Münze bezahlt worden sein. Die Titel und Würden, die er für sich erwarb, wußte er auch sofort auf feine Ländereien auSzudehnen und der Kaiser ließ innerhalb Böhmens ein zweites Land entstehen, da» Waldstein immer selbständiger zu machen suchte, indem er die losen Fäden, die es noch an Prag banden, zerriß. Die Jurisdiction der Prager Zünfte schaffte er vor allem ändern ab, seinen Unterthanm verbot er die Beschickung der prager Zunfttage. In Gitschin ließ er eine Finanzkammer errichten und dem Jesuitenorden sowie dem LehenSadel verbot er, die Steuern nach Prag zu zahlen. Er allein sei der Herr, ihm habe man die Steuern zu entrichten. Einen eigenen geistlichen Inspektor ernannte er übet die Klöster und Pfarreien seiner Ländereien, die er auch vom prager Erzbischof loszulösen sich bemühte, indem er die Unterhandlungen pflog wegen Ernennung eines eigenen südländischen Bischofs. Dm Politische Rundschau. Laibach, 24. Mai. Inland. Die Herren Kaminski, Smolka und gürst Ezartoryski im galizischen Landtage sind auf den prächtigen Einfall geralhen, die Ausarbeitung eines Nationalitätengesetzes für Galizien zu beantragen. Die Herren sind um das Wohl der ruthenischen Bevölkerung gar so besorgt, finden mit einem male, daß die rechtliche Stellung derselben zu den Polen in den Landesgesetzen nicht scharf genug präcisiert sei und daß es daher im Interesse eines guten Einvernehmens zwischen den beiden Nationalitäten liege, wenn durch ein eigenes Gesetz die Stellung derselben zu einander genau festgesetzt wird. Der Antrag bezweckt, wie wol kaum ausdrücklich hinzugefügt zu werden braucht, eine Vernichtung der Ruthenen auf dem Wege der Landesgesetzgebung, ähnlich wie die Unterdrückung der Deutschböhmen durch das in den Fundamentalartikeln in Aussicht gestellte Nationalitätengesetz für Böhmen geplant war. An einer entschiedenen Bekämpfung des Antrages der Herren KaminSki und Genossen wird es im galizischen Landtage gewiß nicht fehlen. Von dem neuen Ackerbauminister ist bisher noch so wenig bekannt, daß eine charakteristische Enunciation desselben, welche das „N. W. Tagblatt" einer Rede entnimmt, die Graf Manns-feld in der diesjährigen Session des böhmischen Landtages gehalten hat, interessieren dürfte. Es wurde über die Wassernoth gesprochen, von welcher Böhmen durch die zunehmende Devastation der Wälder bedroht ist, und Graf Mannsfeld sagte unter ändern:: „Der menschliche Geist, der Geist, welcher die Mittel gefunden hat, die Natur der Kultur dienstbar zu machen, der wird auch die Mittel finden, den Veränderungen in dieser Natur zu begegnen. Der Mensch darf nicht müfsig zusehen, daß die Kultur die Kultur selbst zu Grunde richte. So wie ein Kämpfer die Waffen und Positionen feines Gegners studieren muß, um danach seine Kampfesweise ein« zurichten, so muß auch der Mensch in seinem Eroberungskampfe gegen die Natur die letztere genau studieren, um sich mit der nöthigen Rüstung zu versehen, und diese Rüstung ist die Wissenschaft." Der grazer Staatsanwalt Mitterbacher ist am 21. d. aus Wiep zurückgekehrt. Er erhielt dort die strengsten Weisungen betreffs Ueberwachung der Presse. Am Samstag wurde die grazer „Tagespost" confisciert. Die Cynsiscaljon erfolgte wegen einer Reproduction der Antwort des Bürgermeisters an die Deputation des Commimalvereins, die ihm eine BertrauenSadrefse überbracht hatte. Der Schluß des ungarischen Reichstages soll heute erfolgen. Die Thronrede wird nicht durch den Kaiser gesprochen, sondern vom Ministerpräsidenten verlesen. — In einer der letzten Sitzungen des Abgeordnetenhauses erklärte Handelsminister B. S i m o n y i in Beantwortung einer Interpellation, daß die Verhandlung mit der österreichischen Regierung bezüglich der Revision des Zoll- und Handelsbündnisses nach Schluß des Reichstages beginnen werde. Ausland. Auch die Majorität des p r e u ß i -schen Herrenhauses hat sich für die Aufhebung der Artikel XV, XVI und XVIII der preußischen Verfassung erkärt. Zwar geschah dies vorläufig nur in erster Berathung, welcher bekanntlich nach einundzwanzig Tagen eine zweite zu folgen hat; allein das Stimmenverhältnis — 64 gegen 16 — schlägt jeden Zweifel au der endgilligen Entschließung der berliner Pairs nieder. Die Frac-tion Stahl machte mit ihrem Versuche, das Gesetz auf dem Commissionswege zu verschleppen, ein klägliches Fiasco. Der am 2,0. d. zu Bamberg erfolgte Tod der ehemaligen Königin Amalie von Griechenland erinnert an historische Vorgänge. Äls sie im Alter von achtzehn Jahren im Jahre 1836 sich aus ihrer Heimat Oldenburg nach Athen begab, um die Gattin des zum König der Hellenen berufenen Prinzen Otto von Baiern zu werden, stand der Philhellenismus noch in voller Blüte. Sie wurde im Triumpf empfangen, büßle aber spater fast alle Sympathien ein. Sie wurde die Pflegerin reactio närer Elemente und hat durch ihre Haltung zum großen Theil den Sturz des Königs Otto mit» verschuldet. Der erste König des wiedergeschaffenen Hellas starb 1867 im Exil. In Belgien wiederholen sich die Angriffe auf die zahlreichen und demonstrativen P r o c e f -s i o n e n , die der öffentlichen Meinung zum Trotz ins Werk gesetzt und wie Guerillabanden ausgerüstet werden. Am Nachmittage des Pfingstmontag erfolgte in einer der Vorstädte von Gent bei der Rückkehr der vom Bischof von Gent ins Werk gefetzten BiU-fahrt nach Oostacker, wo sich eine künstlich nachgeahmte Grotte von Lourdes befindet, eine furchtbare, blutige Rauferei zwischen Studenten, einem Theil der Genter Bevölkerung und den Xaoerianern, einer vom Jesuitenpater van der Slappen in ganz Flandern rekrutierten heiligen Miliz, die zehn- bis zwanzigtausend Mann an Zahl erschienen war, um die Liberalen einzuschüchtern. Sie wurden indeß mit blutigen Köpfen heimgeschickt. Die meisten Geistlichen, wovon viele sehr übel zugerichtct worden sind, dürsten wol barhäuptig in ihre Gemeinden zurück-gekehrt sein. Am Abende trug man in den Straßen Gents triumphierend eine Anzahl von Dreimastern und Fahnenschäften herum. Leider war der Kampf ein jo fanatischer und hitziger, daß, der „FlrM Liberale" zufolge, wol an tausend Personen nt* oder minder schwere Quetschungen und Verwundung davon getragen haben sollen. Ein Arbeiter starb b Hospital, wo noch manche schwer barniebtrlitgc. Die berittene Gendarmerie und die Polizei W viel verhütet, ebenso die unter Waffen befmdW Truppen. Aber die eigentliche Rauferei, die wol o» Stunde währte und vor den Thoren stattfand,_ man nicht ohne Blutvergießen beendigen löms Es war ein Knäuel, wo man die Kämpfenden z nicht mehr unterscheiden konnte. ES wurden Verhaftungen vorgenommen und das Genter ( dürste für den nächsten Monat seine liebe M haben. Noch in größeren Nöthen sitzt daS Mit11 sterium. Die Ultramontanen wollen eine MI pellation über diese Vorfälle einbringen. Gelingt dl dem Cabimtschef nicht, diese Debatte zu hinttri« ben, so flehen ihm schwere Prüfungen bevor. Zur Tagesgeschichte. — Verunglückte Prozessionen. Das „St zer Volksblatt« berichtet über das auf der Mar get&fr Unglück einzelnes, was der betheiligte Psarrer millhS konnte: „Nachdem das Fahrzeug leider zur Unzeit k-> Ufer losgelassen worden war, füllten sich die zwei kaum zwei Klafter vom Ufer weg mit Wasser. @03$ hörte man rufen: „Umkehren!" Aber es war zu jp-t. ? demselben Augenblicke brach die starke Uferjäule, und 8 Fahrzeug wurde von der Kette ab- und sortgerissill. XE gab es verzweifeltes Ringen. Die Schaar gruppier« % betend um den aufrechtstehenden Pfarrer, bis die Lungstreppe der beiden Kähne brach. Die Meisten stin?8 in die Fluthen, einige blieben bis zum Halse im S&P auf den Kähnen stehen. Der Psarrer, an dessen * einige Kinder anklammerten, faßte einen Balken, tffld1 aber bald unter. Wieder an die Oberfläche gehoben, er mit mehreren bis in die Nähe des Schatlleitner Sitfr bruches getrieben, wo er nochmals nntcrsank, aber, austauchend, eine Staude erhaschte, die jedoch bist ^ suchte er nahe dem Ufer mit den Händen den W*6 ■’* erreichen, und es gelang ihm , mit einer Haut # festzuklammern. In diesem Zustande wurde et , User entlang lausenden Leuten herausgezogen unk F Hause geführt, wo er sich allmählig so weit erholte, tofi* mit frischen Kleidern versorgt, zu Fuß nach Hauie 5* konnte. Mit dem Pfarrer wurde zugleich ein Kind uni Frauenzimmer gerettet Die Fahnenträger und beite V chenpröbste wurden ebenfalls den Wellen entrissen. der Vermißten beträgt 90. Da nur 50 Leichen ausgesi^ wurden, jo handelt es sich darum, noch, die Leichen 8® Wahlsahrern auszusuchen. Zn diesem Behnfe werden Mühlgänge durchsucht. — Die „Fünfkirchener Zeitung!1 richtet von einem Unglück, das eine Prozession in der K des Wallfahrtsortes Maria-Gyüd traf. Ein Gespan» « Beziehungen zu den präget Gerichten machte er damit ein Ende, daß er 1627 ein Gerichtstribunal in Civil- und Crimiualsachen in Gitschm errichtete und sich selbst als die oberste Instanz hinstellte, tt«r 6{,l Klagen gegen ihn selbst sollte die Entscheidung vpm Kaiser, ails dem Herrn von Böhmen, ab«, hängen. Doch die Krone setzte er seitdem Selbstän-digkeitSdrange apf, indem er sefpep Kanzler eine eigene Verfassung ausarbeiten ti$, nach welcher d-r Landtag, aus der Geistlichkeit, den Stünden unp den landüsfürstuchen Städten bestehend, in Gitschm tagen sollte, und die Städte Gitschip, Friedland, Reichenberg, Arnau, Turnau, B.öhm'sch-Leipa upd upd Böhmisch-Aicha als landesfüxstliche Städte zu gelt?» hatten. Nur der Mangel jedes ftaptsptän-nischen Blickes upd die grenzenlose Lässigkeit am vmner Hofe haben in Böhniep solche Zustände möglich machen könnep. Jndess^p habe Waldstein seinem Herzogthum in. nis ermüdender Sorgfalt eine höhere Kulturstufe 8U geben versucht. So verordnete er 1H25, daß aq» der Fremde tüchtige Handwerker herbeigerufen werden sollen ; inmitten seiner großen kriegerischen Uqtsrnehmungen vergaß er nicht, die Einwanderung lajjenischer Seidenwebsr zu betreiben, in Gitschin fünfzig neue Häuser für fremde Arbeiter erbauen und die alten. Häuser erweitern und zweckmäßiger für die Gewerhe einrichten zu lassen, und damit dem apch, die Handelsblüte sich beigeselle, veranlaßt er den gilben Bassevi, in Gitschin seine Geschäfte zu etablieren. Ueberhqupt machte er Gilschm zur Hauptstadt seipes Reiches. Den Adeligen empfahl er, daß sie daselbst den Winter zubringen, Paläste bauen rc. Architekten ließ er aus Italien kommen, damit sie ihm ip Gitschin einep Palast erbauen, der eben sq prachtvoll sein sollte, wie sein präg«. Nebstdem förderte er die Bergwerke mit Eifer und umgab sich zur Wiederbelebung derselben mit kundigen Personen. Dabei aber war seine Herrschaft eine furchtbar tyran. nische. Seinen Stadthauptleuten drohte er mit HalSabschneihen, wenn sie bei zu hpch bepiessenen Steuern für die Steuerträger Fürbitte leistetep. Einemj ApstSschreiher, der die Unterschriften nicht formt zeichnete, ließ er die Hand mit einem Prügel zerschlagsy, den Unterthapep drohte ex die Köpfe abschlagen zn lassen, wenn sie die Steuern nicht pünktlich zahlen. Darüber gerieth alles in Schrecken und sejp eigener Landeshauptmann, Gerard v. Taxis ward eip Opfer dieses Schreckens. Er verließ heim, lich Gittschin, wurde aber von Häschern eingefangen, fein Vermögen confisciert und sein Leben für itf wirkt erklärt. Ob ec wirklich hingerichtet um* konnte nicht sichergestellt werden. Nach dem V' Waldsteins begann der Prozeß um das Snurzickyl» Erbe aufs neue. Margaretha Slavata wendett ff neuerdings, empfohlen durch den Kurfürsten von depburg, an den Kaiser Ferdinand II. m>t ihren ansprüchfn, sie wurde aber abgewieien. 1653 erneuerte die bereits 48 Jahre alte or<*u®i ihre Ansprüche, die Ferdinand III. ap ow Landrecht wies. Dieses wies, sie Entsetzen M Juristen mit ihren Ansprüchen °b, bt« en einer noch in unser Jahrhundert Zeit der Prozeß durch eine Heirat»> 0 ^ ansprüche an daS Haus Windischgratz brach «J* schlichttt wurde, indem Fürst Lichtenstun. -Sternberg und Waldstein, an tt#M Güter gefallen waren, theilweise schließlich Kladran an den Fürsten Windischgrötz Palacky. Rieger, Heinnch Clam-W Lobkowitz, Josef Jireczek u s, ^ für seine gediegene Studie den ttWWF w Achsen tarn der singenden, rothe Fahnen tragenden Prozession in einem Hohlwege entgegen, - die Thiere freuten, *in Ochs riß. sich los und brach in die Menge. Ein Weib tvurde todtgestoßen, sechszehn andere Frauen schwer der-hmridet. — Auch bei Battina an der Drau soll eine über: lajiete Uebersuhrplätte mit Wallfahrern untergegangen sein. Sgje lange wird das arme Landvolk noch zu den ungliicks-bottcn Massen-Promenaden gehetzt werden? — Ein Zeichen des Fortschrittes. Auch ohne «lostergesetz dürfte in nickt langer Zeit ia Mähren eine K^ahme der Klöster stattfinden. Der „Mähr. Corr." er-LShlt, daß die Piaristencollegien beinahe ganz ausgestorben finti das einzige Leipnik macht noch eine Ausnahme, da sick h, tzgsselbe die Pensionisten des Ordens zurückgezogen haben. ^ Kapuziner und Franziskaner finden beinahe keine No-tilm mehr, von den paar Klerikern hat so mancher wieder die Me mit der sündhaften Welt vertauscht. Die Domi-rlil,ner in Olmütz sind beinahe schon auf den Aussterbe-<5t0t g^etzt. Blos den drei Herrenstiflen zu Altbrünn, Rai-9em und Nenreisch gelingt es noch immer wieder neue *täfte an sich zu ziehen, denn einerseits haben sich die beenden Prälaten genöthigt gesehen, die materielle Stellung 'hrn Eonventualen bedeutend zu verbessern und dann gibt ts ncc$i immer junge Leute, die ihre Studien ohne die gewöhnlichen Sorgen eines unbemittelten Studenten betreiben Hellen. — Eisenbahndiebstähle. Aus Venedig wird 17. d. geschrieben: „Der in den letzten Tagen auf V Eisenbahn vorgefallenen und zur Kenntnis der Behör-^ «-langten Diebstähle waren vier. In dem einen Falle Adelte es sich um die Entwendung eines Betrages von qoO fl. zum Nachtheile einer Wiener Dame, in dem um eine Summe von 600 Lire und 600 Napoleons-fc't, ^ dritten Falle um 200 Napoleonsd'or und endlich ^tz'letztemal um eine Busennadel in Brillanten. In den Stm drei Fällen waren drei deutsche Reisende die Be-hegten Allem Anscheine nach wurden diese sämmtlichen ^iebflähle längs der Linie Cormons-Udine und Venedig-Xilatil ausgesührt, und zwar, indem die au,gegebenen N6aaeWe mit Dietrichen und falschen Schlüsseln geöffnet, ^ des ermähnten kostbaren Inhaltes beraubt wurden. Zu-der von der hiesigen Polizei, unter besonderer Beihilfe ^Administration der oberitalienischen Eisenbahn-Gesellschaft bestellten Nachforschungen wurde zur Verhaftung von zwei % Sonducttuien und vier Conducteuren geschritten und ,m sie die Nrakaerichtliche Untersuchung e,..geleitet" und PiorinzialÄngelegenheiten. — (Truppeninspection in Stein.) Man uns aus Stein vom 21. Mai: Se Excellenz ^ kommandierende General, k. k. FZM. Freiherr von St erschien heute um -/.12 Uhr am steiner Exerc.erplatze ^inspirierte das hierorts stationierte 2. Bataillon des k. k. kcvnt .Heg Sachsen-Meiningen, dann besichtigte er noch ^ hierortige k. k. Pulveretabliffement und fuhr nachmittags 4 Uhr wieder nach Laibach zurück. (Verleihung.) Das k. k. Oberlandesgericht zu Vfiat die beim k. k. Kreisgerichte Rudolfswerth Vrte Grundbuchssührerstelle dem Joban» Mainlin-k k Grundbuchsführer beim k. k. Bezirksgerichte St. sXh-rd in Steiermark, im Wege der angesuchten Uebcr-verliehen. 5. ,Bei der g e st-ri g e n G e ne r a l v e r sa mm-An«der freiw. Feuerwehr) begrüßte Feuerwehr-XtDionn ® o 6 e r 1 c t die Anwesenden. Ans dem hierauf N&tiiftführer, Herrn Rüting, über die Thätigkeit der Swhc im abgelaufenen, Vereinsjahre erstatteten Bericht i\&men wir folgendes: Bei 15 abgebrochenen Bränden ^ ?ai6ad) und Umgebung ward die Thätigkeit der Feuer-jn Anspruch genommen. Größerer Brand kam glück-k^rweise in Laibach keiner vor; das bedeutendste Schaden. &S war jenes in Oberlaiba». 1000 Fuß Hydrophor- S&lüiKSe wurden angeschoffi. ein Omnibus, eine Spritze, tiSnickoftabtoufen und Beräthe angetauft, ein Vereinsarzt Finz) und Bereinstaplan (hochw. Herr Rlinat) be-Gegenwärtig besteht der Feuerwehrkörper aus 104 Om (1 Hauptmann, 1 Hauptmannstellvertreter. 2 Adju-sNet,, 26 Steiger. 57 Spritzen- und 17 Schutzmänner). J3 teilbarer Anerkennung der vom lübl. Gernrivderathe X ^ Bürgerschaft Laibachs zzt Zwecken der Feuerwehr \$ten Opfer appelliert der Verein auch für die Zukunft an die Sympathien der Bevölkerung für das humane Institut. — Nack dem Berichte des Kassiers Herrn Albin A ch t s ch i n waren die Ergebnisse der Kaffengebarnnz folgende: Die Einnahmen betrugen an Spenden und Unterstützungsgeldern 1182 fl. 83 kr., an Jahresbeiträgen 682 fl., zusammen 2483 fl. Die Ausgaben 2450 fl. 83 fr. (für Montur und Requisiten 1308 fl. 69 kr., Gehalte und Requisiten 687 fl. 23 kr., Unterstützungsfond 326 fl. 16 kr.) Die Empfänge der Unterstützungslafle bezifferten sich auf 1024 fl. 26 kr., die Ausgaben aus 364 fl. 22 kr. Ein Betrag von 632 fl. ist bei der sieierm. Escomptebank fruchtbringend angelegt. Von Principiellen Anträgen wurde folgender von Herrn Drelse gestellter angenommen: „Jeder Feuerwehrmann ist verpflichtet, zugunsten des Feuerwehr-Krankennnterstü-tzungsfondes vorläufig auf die Dauer bis zur nächsten Generalversammlung von heute an wöchentlich den Betrag von 5 fr. einzuzahlen." Zum Leitmann der Schutzmann-schast wurde Lorenz Selene und zu Rechnungsrevisoren nebst dem als solchen fungierenden Herrn Hinterlechner noch die Feuerwehrmänner Drelse und Seunig gewählt. Feuerwehrhauptmann Doberlet schloß die Versammlung mit der eindringlichen Mahnung, recht zahlreich zu den Hebungen zu erscheinen. — (Dr. Andreas Gostischa. f) Der Chef der Jnstizabtheilnng in der kroatischen Landesregierung, Dr. Andreas Gostischa, ist am 16. d. nach langem Krankenlager gestorben. Der Verblichene war Nachfolger des ebenfalls auf diesem Posten dahingeschiedenen Prica, der sich als Mitglied der ungarisch-kroatischen Regnicolar-Deputation große Verdienste erworben. Dr. Gostischa war im Jahre 1821 zu Schwarzenberg in Krain geboren, absolvierte die Rechte in Wien, wo er auch nach Erlangung des Doctorgrades bei mehreren Advocaten als 6oncipie.it thatig war. Zu Anfang der Fiinfziger-Jahre erhielt er, der als Slovene der kroati-fchen Sprache mächtig war, den Ruf auf die Lehrkanzel des bürgerlichen Gesetzbuches an der agramer juridischen Akademie, in welcher Stelle er sich die Liebe und Achtung seiner Schüler erwarb. Doch bald vertauschte er die Lehrkanzel mit dem Richterstuhle; anfangs Landesgerichtsrath, später Präsident des warasdiner Comitatsgerichtes, wurde er zuletzt Septemvir und am 20. Juni 1874 Chef der Justizabtheilung bei der Landesregierung. Kroatien verliert in ihm einen seiner besten Juristen und fähigsten Beamten. — Ueber die Neubesetzung dieser Stelle verlautet zur Stunde noch nichts. Dieselbe wird wahrscheinlich vorläufig gar nicht besetzt werden. — (Saatenstandsbericht.) Der vom Ackerbauministerium veröffentlichte jüngste Saatenstandsbericht in den Alpenländern führt an, daß in der ersten Maiwoche fast überall ausgiebige wohlthätige Regen fielen. Demnach hat sich Weizen erholt und fleht größtenteils schön; Roggen, Bereits in Aehren geschossen oder schießend, ist meisten-theils schütter geblieben, nur in Nordtirol wird auch der stehengebliebene Roggen gelobt. Sommersaaten stehen fast ausnahmslos hoffnungsvoll. Der Maisanbau in Steiermark war am 15. d. noch nicht vollendet. Klee und Wiesen versprechen in Niederösterreich nur eine mittelmäßige, sonst eine gute Ernte. In Mittel- und Untersteiermark wurde mit der Grünfütterung bereits begonnen. Das Obst blüht hier überall prachtvoll. Der Weinstock treibt kräftig; in Untersteiermark hatten junge Reben schon 6 Zoll lange Triebe. Die Aprilfröste haben ihm nirgends geschadet, da er damals noch zu wenig entwickelt war und ist somit bisher ein sehr gutes Weinjahr zu hoffen. Auch in der südlichen Zone (3jtnerfra.in) hat Obst im allgemeinen gut verblüht, nur hat in Gbrz ein heftiger Regen während der Blüte etwas geschadet. Der Wein hat kräftige Triebe und reichlichen Ansatz. — (A s s e c u r a n z w e s e n.) Die Gesellschaft Assi-cur&zioni generali in Triest bat im letzten Jahre in Kärnten für 20 Feuerschäden den Betrag von 14,679 fl. 45 kr. bezahlt; auf Treßvorf allein kommen 7 Schäden. In Steier-martf hatte die Gesellschaft für 77 Schäden 93,666 fl. 84 tr., in Krain für 26 Schäden 13,365 fl. 77 tr. zu vergüten. Gemeindemthsschung am 21. Mai. (Fortsetzung.) Utbtr den vom AR. Dr. Schass^r gestellten Dring-(idbtotSanttag entfahret ff® ehrt- ziemlich lebhafte Debatte. GR. Dr. B l e i w e i s spricht gegen denselben. Das wesentliche seiner furzen Ausführung gipfelt in der Behauptung, daß dem Slovenifchen an allen Klaffen der Mittelschulen volle Berücksichtigung zutheil werden müffe, weil dies eben ein Mittel fei, die Sprache zu bilden und zu vervollkommnen. Wenn sie immer nur auf die Volksschule beschränkt sein soll, so heißt das, sie für immer auf eine niedere Stufe Herabdrücken. GR. D r e 0 unterstützt nachdrücklichst den gestellten Antrag. Die Intentionen der Sparkaffe, als sie die Oberrealschule baute, seien darauf gerichtet gewesen, den kraini-schen Jünglingen eine tüchtige Fachbildung zu ermöglichen, nicht aber einen übertriebenen und überflüssigen Unterricht im Slovenifchen zu fördern. Man Hat seit der Erfindung des Sprachenstreites auch sonst schon genug schlimme Erfahrungen gemacht. Früher waren die Jünglinge aus unserem Lande in Wien und Graz beliebte und gesuchte Erzieher und mancher fand so einen guten Unterricht; seit sie jetzt in eine überspannte und einseitige Richtung getrieben werden, ist dies leider nicht mehr der Fall. GR. P 0 t 01 s ch n i k spricht gegen den Antrag. Er will den Unterricht im Slovenischen als Vorbereitung für eine künftige slavische Polytechnik gefördert wissen. Techniker, die deutsch kennen, gebe es schon genug, in Wien allein seien momentan bei 1000 ohne Beschäftigung, die nach des Redners Ansicht besser daran wären, wenn sie slavisch könnten, um hiedurch in slavischen Ländern eine Beschäftigung zu finden. GR. D e s ch m a n n wendet sich in einer längeren und schlagenden Auseinandersetzung gegen die beiden Gegner fc;3 Antrages. Es seien eben stets die alten irrigen Behauptungen, die für einen einseitigen und zwangsweisen Unterricht im Slovenischen angeführt werden. Nachdem man mit allen bisherigen Mitteln nichts ausgerichtet, vergebens durch die für solche Zwecke allezeit willige slovenische Preffe den nöthigen Druck zu erzeugen vermochte, will man jetzt sogar die Gesetzgebung misbranchen, um die Leute mit Gewalt für den slovenischen Unterricht zu pressen. Die Gegner haben wirklich einen schlechten Begriff von der Begabung unserer krainischen Jugend. Dieselbe wird doch in 3—4 Jahren eine Sprache erlernen können, die ja ihre Muttersprache ist. indem sie in derselben Zeit sogar ein fremdes Idiom sich eigen zu machen vermag. Wenn von einer slavischen Polytechnik gesprochen werde, so würde damit, ganz abgesehen von der Tauglichkeit der Sprache, in der Praxis erst recht ein neuer Streit entbrennen, in welcher der verschiedenen slavischen Sprachen denn eigentlich vorgetragen werden sollte. GR. Dr. Blei weis kommt nochmals auf seine Behauptung zurück, daß durch den Unterricht in den Mittelschulen die slovenische Sprache gehoben werden müsse. Es sei ja im Deutschen auch so; überall, wo sie Muttersprache sei, werde sie trotzdem durch alle Jahre gelernt. GR. D e s ch m a n n wendet sich neuerlich gegen den Vorredner. Derselbe scheine wirklich zn glauben, daß sich eine Literatur mit Gewalt erzeugen lasse und daß die An-roentung einer Sprache als Unterrichtssprache eines der Mittel hiezu sei. Und doch ist das UmgeleHrte der Fall. Die Literatur muß aus der Mitte des Volkes bervorgehen, dadurch vervollkommt sich auch die Sprache immermchr und dann wird sie ge ignet, auch für den höhern Unterricht verwertet zu werden. Ein Hinweis auf die deutsche Sprache ist doch gänzlich unzulässig, letztere ist eine Weltsprache, hat eine ungeheure Literatur; nie kann man zwischen dieser und der slovenischen Sprache für den Unterricht einen Vergleich ziehen. GR. P otoönit will nicht zugeben, daß die slavischen Sprachen für den höhern technischen Unterricht nicht geeignet seien und verweist auf Galizien. GR. Schaffer widerlegt in feinem Schlußworte die von zwei Seiten gegen feinen Antrag gemachten Bemer-tungen. Die einzig greifbare Behauptung, welche vorgebracht wurde, war die, daß die slovenische Sprache selbst durch die Verwendung als Unterrichtssprache an den Mittelschulen gehoben werden müsse. Hier ist nicht Zeit und Ort, um sich Über die völlige Unrichtigkeit der Ansicht in weitwendige Erörterungen einzulaffen, daß dies ein wirksames Mittel sei, eine Sprache heranzubilden und ihr alln.älig zu einer Literatur zu verhelfen. Es genügt aus die Entwicklungsgeschichte anderer Sprachen, auf die Entstehungen anderer Literaturen zu verweisen, um das Verfehlte dieser Meinung klar zu legen. Mit künstlichen Mitteln, mit Zwang ist »och nirgends etwas erreicht worden. Ans dem schaffenden Volksgeiste heraus muß Sprach« und Literatur sich entwickeln, sollen sie wirklich Rang und Bedeutung erhalten; auf den Wegen, wie sie die Gegner einschlagen wollen, kann man vorüber-gehend einen Scheinerfolg erzwingen, der Mittelmäßigkeit für einige Zeit eine künstliche Stellung schaffen, niemals aber seine Sprache und sein Volk echtem und dauerndem Aufschwung zusühren. Was von zweiter Seite für eine slavische Polytechnik vorgebracht wnrde, berubt wol auch aus gänzlicher Verkennung der Verhältnisse. Wenn in Wien gegenwärtig wirklich bei 1000 Techniker ohne Beschäftigung sind, so liegt der Grund hiefür am allerwenigsten darin, daß diese nicht slavisch können, sondern es liegt einzig in den herabgekömmenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Wäh-rend in den letzten Jahren Hunderte von Unternehmen aller Art ins Leben traten, namentlich der Eisenbahnbau in außer-ordentlichem Maße forciert und hiedurch ein ganz abnormer Aufwand an technischen Kräften erzeugt wurde, ist durch die Jtrife mit einem mal der Rückschlag eingetreten. Projecte aller Art mußten fifliert ober fallen gelassen werden und fo geschah es, daß bei dem friifrr unnatürlich vermehrten technischen Personale jetzt plötzlich ein großer Theil kisvonibel wurde. Wenn es diesen Technikern, die glMerweise alle deutsch können, momentan wirklich übel geht, so unterliegt es gewiß gar keinem Zweifel, daß ihre Zukunft noch viel trauriger wäre, wenn sie nicht deutsch und dafür nur slavisch kennten. Es erfolgt sohin die Abstimmung über den vom @$R. Schaffer gestellten Dringlichkeitsantrag; derselbe wird mit allen gegen 3 Stimmen' angenommen und dann zur eigentlichen Tagesordnung übergegangen. (Schluß folgt.) Witterung. Laibach, 24. Mai. In der Nacht Sturm aus NW. mit Regen, nicht lange anhaltend, heute bewölkt, sehr schwacher NO. Wärme: morgens 6 Uhr + 15 3°, nachmittags 2 Uhr + 212° C. (1874 4 18 6"; 1873 + 21 1° C.) Barometer im Steigen 742-27 Mm. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme + 18'6°, das gestrige + 20-2°; beziehungsweise um 13°, und 4.8° über dem Normale; der gestrige Nie derfchlag 5.40 Mm Regen.___________________ Verstorbene. Den 22. Mai. Karl Bresar, k. k. Rechnungs-Revi-dentensfolm, 9 I., Stadt Nr. 93 und Johann Kermez, Zuckerwerksverkänfers-Kind, 21,S I., Gradischavorstadt Nr. 37, beide an Rachenbräune. — Georg Ponikvar, Bettler, 87 I., Civilfpital, Lungenentzündung. Den 23. Mai. Johann Brenkic, Schneider, 32 I., Civilfpital, chronische Lungentuberculose. — Maria AnZlozar, Arbeiterin, 54 I., Civilfpital, chronische Rückenmarcksent-zündung. — Albina BreZar, k. k. Landtafel Adjunctens-Kind, 3 Monate, Stadt Nr. 255, innere Fraisen. — August Novak, Fisclers- und Hausbesitzers-Kind, 2 Monate und 23 Tage, Krakanvorstadt sJZr. 43., Rachenbräune. Lebensmittel-Preise in Laibach am 22. Mai. Weizrn 4 fl. 80 kr.; Korn 3 fl. 50 kr.; Gerste 2 fl. 70 kr.; Hafer 2 fl. 10 kr.; Buchweizen 2 fl. 60 kr.; Hirse 2 fl. 80 kr. ; Kukurutz 3 fl. 10 tr.; Erdäpfel 1 fl. 80 kr.; Fisolen 5 fl. 40 kr. per Metzen; Rindschmalz 53 tr., Schweinfett 50 kr., Speck, frischer, 40 kr., speck, geselchter, 43 kr. per Pfund; Eier 1*/, kr. per Stück; Milch 10 fr. per Maß; Rindfleisch 27 tr., Kalbfleisch 25 tr., Schweinfleisch 28 tr. per Pfund ; Heu 1 fl. 60 kr , Stroh 1 fl. 15 fr. per Zentner; hartes Holz 6 fl. 20 tr., weiches Holz 4 fl. 80 kr. Per Klafter. Lottoziehung vom 22. Mai. ____________Triest: 12 47 57 90 63.___________________ Telegraphischer (Kursbericht am 24. Mai. Papier-Rente 70 05 — Silber-Rente 74 60 — 1860« Staats-Anlehen 112 15 — Bankaktien 964.— Credit 235.50 — London 11140 — Silber 102-10. — K. f. Münz-ernten 5 28. — 20-Francs Stücke 8 89. — 100 Reichs-matt 54 45 B.i 3ufcf Knringrr größte Auswahl billiger guter Zwirn- und Seidenhandschuhe in allen Größen von 30 tr. bis fl. 1-50. Ein seit längeren Jahren in einer größeren Stadt Oesterreichs bestehendes (329) 2—2 Eisenzcschüfl nMKpMcihaMung im besten Betriebe, mit jährl. Umsätze von circa fl. 80,000, ist wegen Domicilsveräuderung unter billigen Bedingungen zu verkaufe». Näheres auf nicht anonyme briefliche Anfrage unter Chiffre B 8765 durch die Amioncen-ExpeLition von Rudolf Mosse in Wien, I., Seilerstätte 2. Einladung zu einem Ausfluge nach Görz, Desterreichs Rim, anfüßficfi des ifrohntcidmamsfcftcs. „Sein Eiland auf bet Welt, so angenehm und reich, 66 die Natur ersch»s, ist diesem Ländchen gleich, Wo Flora und Pomona derzeit mit vollen Händen Den glücklichen Bewohnern all ihre Schätze spenden. Abfahrt von Laibach Mittwoch am 26 d. um 3 Uhr 17 Min. nachmittags bis Loitsch. Fußpartie von Loitsch aus durch den natur- und weit-geschichtlich berühmten birnbaumer Urwald bis Heidenschaft. Ankunft daselbst um 10 Uhr abends, wo gerastet und ge-nadjtmaW wird. Fahrt per Achse um 1 Uhr nach Mitternacht nach Görz und Ankunft daselbst am 27. d. um 4 Uhr morgens. Besichtigung der anläßlich der überaus schönen Prozession festlich geschmückten Stadt und des Lolksgartens — Frühstück — Mittagessen im freundlichen Salcano am Fuße des heil. Berges — kurze Ausflüge in die nächsten, reizenden Umgebungen der Stadt — Vesperbrot x. Abreise von Görz lim 5 Uhr nachmittags über Nabre-sina, und «nlunft in Laibach Freitag am 27. d. M. um 5 Uhr morgens. , Sämmtliche Auslagen eher unter als über 10 fl. Bewunderer der Natur und wackere Fußgeher werden hiemit eingeladen, sich längstens bis Mittwoch mittags am 26. d. beim Gefertigten, Hanptplatz Nr. 286, im Schnei-der'schen Hause Wasserseite 1. Stock zu melden. J. Filii, _________Lehrer, als Führer der Touristen. (362) Reich kann man werden. IV. Staats-Lotterie. Ein Los kostet nur fl. *50 ö. W. und kann matt damit fl. 70.000, fl. 25.000, fl. 5000 Papier-Rente gewinnen. Im Ganzen 5258 Treffer, durchgehend« in barem Geide und Obligationen ! Ziehung am 15. Juni l. I. — Diese Lose sind zu beziehen durch die Wechselstube F l u ct, Graz, Sackstratze 4. — Briefliche Bestellungen werden umgehend cssecluiert. (297) 15—13 An /rau A § geb. ♦ AV ♦♦♦♦♦♦♦♦ Um Ihrem schamlosen Treiben endlich einmal ei» & zu setzen und Ihre — gelinde gesagt — einer 2a®'? würdige Handlungsweise vor allen ju brandmarken, p ich mich veranlaßt', den Weg der Oeffentlichkeit zu btto« und warne Sie hiemit ausdrücklich, jede weitere ruttfl fowol von Ihrer als vonfeite Ihres Geliebten C. ^ in Zukunft zu unterlaßen, widrigenfalls itfi gezwmiznt« beide Namen offen zu nennen und mir noch vorbehälir. gerichtlichen Schritte einzuleiten. Alex. Schlllck KnIlllWAll t jeder und heftigster Allllllf V '- -Bl • beseitigt dauernd das rühmte pariser Llton, wenn kein anderes Mittel Ü Flacon ä 50 kr. bei Herrn Apotheker HlrscM* (331) 3-i HcuVerlmus. Sei den Gilbert Fuchs'schen Besitzungen ;u Kauter nächst Kraiuburg sind circa 300 wiener Ztr. süßes, fcbviiftee W“ Alpenheu -MI zu verkaufen. Kanfliebhaber belieben sich wegen des Preises an die Wrrksdirection dort tu wenden. Das Heu wird entweder zusammen oder auch in kleineren Partien verkauft, dort gewogen und ist gleich zu bezahlen. (345) 3—3 3m Gasthausgarten „rum weiljcu Wßl" sinder bis zum 31. Mai d. I. ein icltlicgelfcljcikn statt, dessen Reinertrag zur Hälfte für die Grüi-dung der M städtischen Musikkapelle m m K .U m und die andere Hälfte für den Feuerwehrfond verwendet wird. . Da der Reinertrag dieses Bcstkegel-scheibeus zweien für Laibach eminent j wichtigen Instituten znkoiinnen soll, tt«1 -den die Bewohner Laibachs cittgclaiw; sich dabei recht zahlreich betheiligen wollen. (352) 3- Welt- Ausstellung WM& SKI 1873 Wien. (167) 75- cnthillt an mineralischen Bestandtkeilen in 1 Pfand k 32 Loth oder 7680 wiener öran : Schwefelsäure Magnesiu .................................159*617 Schwefelsäures Natron '..................................111*071 Schwefelsaures Kali ...................................... 1*167 Clomatrium ...............................................12*972 Kohlensäuren Natron....................................... 4*496 Kohlensaurer Kalk........................................ 8*867 Eisenoxyd und Thoaerde.................................... 0*051 Kieselsäure............................................... 0*998 Freie und halbgebundene Kohlensäure........................ 196 300*335 Das natürliche Ofner Räköczy-Mineral-Bitterwasser wird von Dr. Walla, Primararzt zu St. KocUus, und m i Frenrelsz, ofner Stadt-Oberphysicue, mit ganz besonnen* folg angewendet: .. 1. bei Unterleibskrankheiten, nemlich Leber- und »i pungen, Hämorrhoidalleiden, Stuhlverhaltung; , -. 2. bei chronischem Magen- und Dannkatarrh, GelDsn• » 3. bei Uirculationsstrirungen, Athmungsbeechwerden. wenn selbe Congestionen nach verschiedenen vrgww« 4. hei Gicht, um die Ans- nnd Absonderungs-Tb W*'1 hiemit den Stoffwechsel zu beschleunigen; i,n 6. bei chronischen Hautansschl&gen, leichtereo Skrophulose; 6. bei fettiger Entartung des Herzens; 7. gegen Fettansammlung flberhaupt; 8. hei Erkrankungen der weiblichen Seiualorgane. 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