WochrMÄ, Vrga» der verfaffungspartei >» krain. ^ - A b o » »e >« e»I s - B ebi» g »t I i e! Jnlertions-Prei>e: Nr.209 r— - ^ —- viai,;iäbr>a: Wr LatboL fl. 4.— Mit Post fl. S.— Hallij-drig : . . . 2.— . , , 2.50 BirNcli-iiiri«: . . . t — . . . 1.2S ffür Zustellung in'? Haus: ViertelMrig Iv kr. Samstag, de» 9. August. Siillpaltige Petit-Zeile !> 4 tr.. bei Wiederholungen » 3 kr. — Anzeige» bis 5 Zeilen 20 kr. Red »ction, Administration u.Expedition: Herrengaste Nr. >2. 1884. Äntisemitische Rcgriiigr» in Laibach. ( pp—) Vor mehreren Tagen überraschten einige der in Laibach erscheinenden slovenischen Blätter die uneingeweihten Leserkreise mit der ziemlich knapp gehaltenen Mittheilung, daß am 28. Juli d. I. in Laibach — in welchem Locale ist leider nicht gesagt — eine Versammlung von ungefähr 40 den Handels- und Gewerbekreisen angehörenden Bürgern Unserer Stadt staitgefunden habe behufs Berathung darüber, auf welche Weise der zunehmenden Niederlassung von Juden in Laibach am besten gesteuert, sowie überhaupt dem Ueberhandnehmen der gefährlichen jüdischen Concurrenz im Handel unserer Stadt ein wirksamer Riegel vorgeschoben werden könne. Wir müssen offen gestehen, daß uns diese erste Nachricht, so unscheinbar sie auch in den betreffenden Journalen placirt war, ganz eigenthümlich berührt hat. Auch würden wir dem Charakter unseres Blattes, Wir könne» dem vorstehende», uns von einem befreunde-ie,i Parteigenossen zugehendcn Artikel, ,»,t dessen leitende» Gesichtspunkten im Allgemeinen wir vollkommen einverstanden sind, die Ausnahme nicht versagen, glauben jedoch die Bemerkung hin-,„fiigen zu sollen, daß der Autor desselben de« äußeren Anlaß, bcr ihn z» seiner Betrachtung bewog, möglicherweise — »ud -war, wie eS scheint, in Folge der von den hiesige» slovenischen Blätter» im Parteiinteresse einseitig gefärbten Berichte — überschatt hat. Wir sagen: möglicherweise überschätzt, da wir über den Zweck und Charakter jener Versammlung^ die obigem Artikel zum leitenden Ausgangspunkte dient, zur Stunde selbst noch nicht authentisch rusori»irt sind. - (Anmerkung der Redaclrou.) Feuilleton. Der böse Benjamin. (Bruchstück aus einer uugedrnckten Chronik der sloveu. Nation.) Der Stern Sloveniens glänzte im strahlendsten Lichte, als in den Hundstagen des vorletzten Jahres vor der gefürchteten Weltuntergangskatastrophe, während der tartarischen Sommerhitze, vor deren heißen Sonnenbränden die Schnitterinnen auf dem Leide wie Mücken todt zu Boden sielen, die Nation von großem Ungemach betroffen wurde; darob allgemeine Mutlosigkeit sich kund gab, Herz und Nieren der Nolksführer erkalteten und die Ausführung ihrer weittragenden Pläne plötzlich ganz lahm gelegt wurde. Dies; Alles hatte nicht etwa die Böswilligkeit der nur Arges sinnenden Deutschen im Lande verursacht, sondern der Unfriede im eigenen Hause, der Ehrgeiz eines nach Ruhm und hoher Gönnerschaft strebenden Ephialtes hat daS große Unglück der Nation verschuldet. Benjamin ist sein Name. In seiner Jugend berechtigte er zu den besten Hoffnungen ; langbeinigen Schrittes pilgerte er z» jedem Tabor, wo seine Blicke mit Begeisterung an den Lippen der gefeierten Führer der Nation hingen. D.ese hatten wieder ihre Freude an dem gelehrigen Jungen, der im echt taboritischcn Sturmesdrange seine Oenosten aneiferte, das die Ehre für sich in Anspruch nehmen darf, schon seit Jahren der einzige Vertreter liberaler Ideen in Krain zu sein und — sowohl hüben wie drüben — im Kampfe für Aufklärung und Fortschritt ganz ifolirt dazustehen, etwas zu vergeben glauben, wenn wir diese sonderbare Nachricht ignoriren wollten und cs unterließen, wenigstens mit einigen Worten den Standpunkt zu kennzeichnen, den wir einer Bewegung gegenüber einnehmen müßten, deren embryonale Anfänge in der angeführten Notiz vorzuliegen scheinen. Wir glauben uns dießbezüglich wohl ganz kurz fassen zu können und dem Wesen der Sache vollauf zu genügen, wenn wir den uns zur Stunde noch ganz unbekannten Faiseurs dieser Versammlung einerseits die zweifelhafte Ehre, andererseits aber auch die volle Verantwortung für ihr Beginnen ganz allein überlassen, gleichzeitig aber auch erklären, daß wir es auf das Tiefste bedauern müßten, wenn auch Mitglieder der deutschliberalen Partei in Krain sich geneigt fühlen sollten, der Anregung und Aufforderung der eingangs genannten „40 Bürger von Laibach" active Heeresfolge zu leisten. Es bleibt unter allen Umständen ein beschämendes Zeugniß für die eigene Tüchtigkeit, wenn man sich in der gegenwärtigen Zeit der allgemeinen Handels- und Gewerbefreiheit keines anderen Mittels bewußt fühlt, sich einen unliebsamen Concurrenten das Reich Samo's herzustellen und die dreifarbige Fahne der Mutter Slava auf den ihr entrissenen Wällen des einstigen slavischen Bodens aufzupflanzen, wo nunmehr germanischer Hochmuth sich breit macht. Treu diesen Grundsätzen wollte Benjamin später als Lehrer von dem Katheder für echtes Taboriten-thum Propaganda machen, da fuhr der den Slovenen feindselig gesinnte Stremajar darein; Benjamin mußte zum Wanderstab greifen, in der Fremde das bittere Brod der Verbannung genießen und den Söhnen der Feinde seiner Nation die Wissenschaft einbläuen. Mit dem Ministerium der Völkerversöhnung brach das Morgenroth einer besseren Zeit für die bedrückten Slovenen heran. Auch in Benjamin's Schulzimmer leuchtete ihr Strahl; über Einfluß seiner einstigen taboritischen Freunde und Gönner kehrte er wieder in seine Heimat zurück, wo er unter deren Schutz zu hohen Würden und Ehrenstellen emporgehoben wurde. Als Stadtvater der „dela, erkannte er sofort in dem deutschen Sprachunterrichte an den städtischen Volksschulen die gefährlichste Bacterie, die die Herzen der slovenischen Jugend insieirt und von der Mutter Slava abwendig macht. Die gründliche Vertilgung dieses Jnfectionsstoffes hatte er als erste Aufgabe der neuen Stadtvertretung bezeichnet und mit seinen Desinfectionsanträgen jenem Ansteckungspilz ein ganz ungefährliches Scheinleben zugedacht. So sehr die Nation diesem Vorgehen des vom Halse zu schaffen, als indem man das Moment konfessioneller Verschiedenheit zum tönenden Schlagworte nimmt, um damit unter der urtheilsfchwachen Menge Stimmung zu machen. Wenn man auch ganz davon absieht, daß nicht das geringste rechtliche, geschweige denn ethische Motiv dafür vorhanden ist, um in einem constitutione!! regierten Staate den Bürgern der einen Confession die Vortheile jener weitgehenden Freizügigkeit vorzuenhalten, die allen anderen Unterthanen desselben, seien sie nun katholischen oder mohamedanischen Glaubensbekenntnisses, verfassungsmäßig gewährleistet sind, so sollte, glauben wir, schon eine einfache Umschau auf die tatsächlichen Consequenzen, welche die Jnscenirung ähnlicher Bewegungen in den letzten Jahren allerorts im Gefolge gehabt hat, genügen, um vor der Wiederholung derselben ernstlich zu warnen. Wenn man aus Ungarn blickt, wo der moderne Geist des Antisemitismus in neuerer Zeit seine wildesten Orgien gefeiert hat und bekanntlich auch im jüngst neugewählten Reichstage seine verstärkte Vertretung findet, so gewinnt man nur ein höchst trauriges Bild von dem Facit, das der von einer Handvoll gewissenloser Hetzer in Bewegung gesetzte und durch die Anrufung der niedrigsten menschlichen Triebe künstlich geschürte Sturm zur Folge gehabt hat. Daß es schließlich der zur Wiederherstellung der Ordnung aufgebotenen Macht der Bajonette slovenischen Schulresormators beipflichtete, ebenso groß war die allgemeine Enttäuschung, als der gefeierte Benjamin im Landtage für die unseligen Judasgroschen stimmte, womit die nationalen Lehrer nach den verruchten Plänen der Nemfchkutars in das germanische Lager gelockt werden sollen. Jedoch nach Schlimmeres folgte dieser That auf dem Fuße^ Als Leiter des aus dem Reptilien-fonde genährten, neugegründeten slovenischen Regierungsblattes vertheidigte Benjamin den Judas-groschen unter dein nichtigen Vorwand, daß man wohl in den früheren Jahren, als die argen Nemsch-kutars damit nach Gutdünken verfügen konnten, d a-gegen stimmen mußte, jetzt aber, da er damit zu schalten haben werde, dafür stimmen müsse. Nunmehr ging es mit ihm rasch abwärts mit der Verleugnung der die Slovenen beglückenden Principien, an deren Aufbau und Jncarnirung in das Bewußtsein des Volkes der Vater der Nation, sowie die gefeierten Größen, ein Juröiü, ein Dr. Zarnik, ein Dr. Voänjak durch Deccnnien gearbeitet hatten. Die unantastbaren „nationalen Heiligthümer" „naroclno svetii^o", wozu nicht bloß der pflichtschuldigste Respect vor den Führern der Nation, sondern auch die Hochhaltung all' dessen, was diese als heilig erklärten, gehört, wurden von Benjamin als gemeiner Plunder behandelt, den man dem allgemeinen Gespött preisgeben dürfe. unter allen Umständen gelingen werde, die bis zur empörendsten Rohheit und zu den blutigsten Gesetzesverletzungen ausgeartete Bewegung gewaltsam zu unterdrücken, konnte doch keinem Sehenden auch nur einen Augenblick zweifelhaft sein. Jeder andere Ausgang wäre ja auch ein Nonsens. Ist es ja doch in einem geordneten Staatswesen geradezu undenkbar, daß eine auf eclatante Einschränkung der allgemeinen Gleichberechtigung und auf gewaltsame Unterdrückung gesetzmäßig verbriefter Rechte hinzielende Bewegung, sei dieselbe nun blutiger oder unblutiger Natur, zu einer größeren Bedeutung anwachsen könne, als zu der einer vorübergehenden, durch die Machtmittel des Staates mehr oder minder rasch unterdrückten Verirrung menschlicher Leidenschaften. Der Versuch, auf diesem Wege eine gewaltsame Aenderung gewisser gesellschaftlicher Lebensverhältnisse zu erzwingen, wäre gleichbedeutend mit der Zumuthung an den Staat, vor dem Willen einer Handvoll Unzufriedener zu capituliren und seine auf tiefbegründeter natürlicher Entwicklung beruhenden und feststehenden Grundsätze leichthin zu vertauschen gegen ein System der Unbilligkeit und Selbstsucht, das möglicherweise dem Geschmacke und dem augenblicklichen Bedürfnisse einer Kategorie eigennütziger und kurzsichtiger Mal-contenten entspräche, dagegen im schroffsten und unversöhnlichen Widerspruche stünde zu der hoch dastehenden Negierungsmaxime, welche die Grundlage aller modernen Staatswesen bildet und die da ober dem Throne aller auf der Höhe ihrer Zeit dastehenden Machthaber dieser Erde in den lapidaren Worten zu lesen ist: Justitia reFvorum kmiäa-meutum! Jeder Staat an sich repräsentirt eine Welt im Kleinen. Sowie nun auch im großen Weltall dem höher stehenden kosmischen Zwecke alle Mittel und Erscheinungen der Natur dienstbar unterworfen bleiben, ebenso hat auch der Staat im Kleinen das gleiche Recht, von allen seinen Bürgern zu verlangen, daß sie ihre separatistischen Wünsche und Gelüste dem großen Ganzen willig und verständig unterordnen und nicht etwa in kurzsichtigem Eigennutze beanspruchen, daß er ihrer, noch dazu falsch verstandenen Sonderinteressen wegen an den Grundlagen seines gesellschaftlichen Organismus rüttle und Negierungsmaxiinen aufgebe, an denen mit vollster Energie festzuhalten ihm nicht nur das hohe Ein Schrei der Entrüstung durchflog alle slo-venischen Gaue, als Benjamin dein ,.^u2iii sokol", dieser Blüthe nationaler Jugendkraft, der Quintessenz des echten Alpencroatismus, der Schutzwehr alles Dessen, was der Nation hoch und heilig ist, den Vorwurf zuschleuderte, die krainischen Rothheindler gefielen sich nur darin, stets „Scandal zu machen". Noch viel ärgere Angriffe bekamen die Führer der Nation in Benjamin's Blatt zu lesen. Mit Hohn und Spott wurden sie darin überschüttet; ja sie wurden an der verwundbarsten Stelle getroffen, indem Benjamin die gefeiertsten Größen der Nation in den Staub der Lächerlichkeit zu zerren sich unterfing; es war um ihren Nimbus geschehen. Eben in den Hundstagen des gedachten Unglücksjahres erwartete der Taborit Tine eine neue Vertrauenskundgebung seiner felsenfesten Karster Wähler, die ihn in seiner starren Opposition gegen die unseligen Judasgroschen bestärken und als ihren einzig würdigen Vertreter wieder in den Landtag wühlen sollten. Flugs überschwemmte Benjamin den Wahlbezirk seines einstigen Busenfreundes mit einem Pamphlete, worin Tine's Wirken im Landtage als leeres Maulheldenthum bezeichnet wird, darauf berechnet, das Gejohle der Galerien zu provociren; weiter hieß es darin, der krainische Kleon habe es nur verstanden, Diäten zu beheben, seine Quittungen über die eincassirte Functionsgebühr als mehrjähriger LandesauSschußbeisitzer seien die einzigen Documente, Gebot der Gerechtigkeit und Moral, sondern in gleicher Weise auch die modern-politischen Interessen der Opportunität und Staatsllugheit auferlegen. Selbst wenn man sich jedoch auf jenen engherzigen und egoistischen Standpunkt stellt, der die genannten „40 Bürger von Laibach" zu dem ersten Schritte auf der abschüssigen Bahn des Antisemitismus bewogen hat, so sollte man glauben, daß speciell in unserem engeren Heimatlande Krain nicht die geringste berechtigende Veranlassung gegeben ist, um über die bedrohliche Zunahme der jüdischen Niederlassungen zu klagen, geschweige denn außerordentliche Maßregeln zu deren Verhinderung anzustreben. Wir glauben nicht weit fehlzugehen, wenn wir die Gesammtzahl der im ganzen Lande Krain unfähigen Juden auf höchstens 100 veranschlagen. Und diese Handvoll Israeliten also soll der nahezu 500.000 Seelen zählenden Bevölkerung bange machen und den heimatlichen Handel so arg bedrohen, daß die Kaufmannschaft Laibachs sich ängstlich zusammenthut, um darüber zu berathen, mit welchen Mitteln und Mittelchen sie sich dieser gefährlichen Concurrenz am besten erwehren könne? Wahrlich es liegt in dieser Idee, wie schon eingangs bemerkt, ein zu klägliches Armuthszeugniß für die eigene Fähigkeit, als daß wir im Ernste befürchten können, daß die auf eine so ehrenwerthe, ja beinahe stolze Vergangenheit zurückblickende Handelswelt Laibachs es mit ihrer kommerziellen Ehre sollte verein-barlich finden, dem Sirenenrufe vereinzelter, mit einigen klingenden Schlagworten umherwerfender Reaktionäre weiter als bis zur bloßen Befriedigung der Neugierde, was denn eigentlich los sei, Folge zu leisten. Mit Unbedacht und frivoler Leichtfertigkeit begonnen und — ohne daß wir bisher auch nur einen einzigen der Faiseurs dem Namen nach kennen würden — zweifelsohne nur von Persönlichkeiten inscenirt, deren Patronanz allein schon hinreicht, jedes Unternehmen von vorneherein zu discreditiren, wird die ganze Bewegung voraussichtlich ebenso rasch und folgenlos im Sande verlaufen, wie sie unberufen und ungerechtfertigt auf unseren Boden künstlich verpflanzt wurde. So hoffen und wünschen wir wenigstens, im festen Vertrauen darauf, daß der gesunde Sinn unserer Bevölkerung im Allgemeinen und speciell im vorliegenden Falle der ehrenwerthe die einem künftigen Geschichtsschreiber als Beweise seiner Thätigkeit im LandesauSschussc zur Verfügung gestellt werden könnten. Gerechter Himmel! riesen entsetzt die Volksführer, ist dieß der Lohn dafür, daß wir — den Streiter Tine an der Spitze — die factiöfe Opposition aus allen ihren Stellungen in Krain verdrängt haben! Tine's Name ist im Ehrenbuche der Nation mit goldenen Lettern eingetragen. Wer hat vor ihm den kühnen Gedanken gefaßt, die slovenische Dramatik aus dem Boden zu stampfen? Begeistert stimmten ihm seinerzeit seine Gesinnungsgenossen bei, den bis-hin verborgenen Talenten, die sich dem slovenischen Theater widmen wollten, im Laufe einiger Jahre das artige Sümmchen von 20.000 fl. zur Verfügung zu stellen. Wie manche sonst in ihrem Stübchen verborgen gebliebene slovenische Nähterin fühlte in sich den Beruf, als Heroine auf der Bühne im Kothurnus einherzuschreiten lind unter die Haube zu kommen; wie viele verunglückte Genies fanden ihre bescheidene Verpflegung auf den Brettern, die die Welt bedeuten; wie manchem schon ausgesungenen Sänger ward Gelegenheit geboten, seine letzten Stimmmittel in klingendem Silber zu verwerthen! Oder kennt die Geschichte des slovenischen Parlamentarismus eine kühnere That, als jene, womit der gefeierte Taborit der deutschen Burcaukratie den Kopf abschlug? Ueber seinen Antrag wurde mit Charakter und die kluge Einsicht unserer handel-und gewerbetreibenden Mitbürger eine genügende Schutzwehr bilden gegen das Auskommen und Umsichgreifen ähnlicher Verirrungen menschlicher Kurzsichtigkeil und Leidenschaft, wie sie unsere zweite Reichshälste im vorigen Jahre — sicherlich nicht aä mkjorem HunysriLe Ilouorem — innerhalb ihrer Marken in widriger Form toben sah. Nicht schließen können wir übrigens unsere vorliegende, durch die eingangs erwähnte „Versammlung" veranlaßte Auseinandersetzung, ohne noch eines Umstandes kurz zu gedenken, der so recht von Neuem zeigt, bis zu welcher verächtlichen Haltung gewisse publicistische Organe unserer slovenischen Gegenpartei bereits gesunken sind. Unter den slovenischen Blättern, welche die Abhaltung der antisemitischen Versammlung mittheilten, befand sich nämlich auch der „Slov. Narod". Wenn man nun berücksichtigt, daß sich derselbe im Gegensätze zum klerikalen „Slovenec", zum ossiciösen „Ljubljanski List", zur konservativen „Novice" u. s. w. mit Applomb stets für das Organ der liberalen slovenischen Partei erklärt und dießbezüglich bei jeder Gelegenheit auf seine fünfzehnjährige liberale Vergangenheit hinweist, so sollte man füglich glauben, daß so ein xcrr' liberales Organ das Stattsinden einer derartigen Versammlung nur mit dem Ausdrucke des Bedauerns oder zum Allermindesten ohne das geringste aufmunternde Wort urdi ot ordi mittheilen könne. Wer jedoch die Nummer 174 des „Slov. Narod" zur Hand nimmt, wird finden, daß dieses „liberale" Blatt die betreffende Notiz über die mehrerwähnte Versammlung mit nachstehendem, ganz artigem, redaktionellem Herzenswünsche begleitet: „Es freut uns, daß diese Frage in Laibach endlich einmal in die Hand genommen wurde, und sie erweckt in uns zugleich den lebhaften Wunsch, daß man auf dem hiemit eingeschlagenen Wege auch energisch und einig weiterschreiten möge." — Angesichts dieses anjo"r' nalistischer Unverblümtheit nichts zu wünschen Äntz lassenden Herzensergusses geräth man in der That in Verlegenheit, wen man mehr beglückwünschen soll: die Arrangeure der Versammlung zu dieser Patronanz, die sie gefunden, oder die Redaktion des „Slov. Narod" zu der Selbsterkenntniß, mit der sie sich nach jahrelang geübter Tartüfferie endlich selbst die liberale Maske vom Gesichte reißt, die sie gar Hintansetzung aller Schwierigkeiten die slovenische Amtirung in allen Landesämtcrn deeretirt, ein bisher unbekanntes Feld der nationalen Thätigkeit eröffnet. Seit dem babylonischen Thurmbau hat es keine so umfassende Beschäftigung gegeben, der schwerfällige deutsche Amtsstyl mußte in das slovenische Harlekinkleid umgeändert werden, um ja den unliebsamen Gegner aus allen seinen Schlupfwinkeln zu verdrängen. Wie viel Verdienst setzte es ab für Zuschneider, Flicker, für Wortfabrikanten u. s. w.! War cs etwa gehaltloser Wortkram, als der beredte Taborit in der merkwürdigen Sitzung am 19. Oktober 1881, die sactiösc Opposition unter dem Beifall der Gallerte niederdonnernd, den jetzige" Landespräsidcnten gegen versteckte Angriffe eines Berichtes in Schutz nahm, als feinen einzigen Fehler, den ihm die Deutschen nie vergeben können, den bezeichnend, daß er ein Sohn der slovenischen sei, daß er als solcher letztere nie verläugne? War es endlich wirklich nur auf den Beifall der Gallen« abgesehen, als Tine im Landtage gegen den slovenen-feindlichen Slremajar donnerte, als er das Märtyrerthum des in deutsche Lande verbannten Benjamin in erschütternder Weise schilderte? , . , Noch unerhörter waren die Angriffe Benjamin gegen den gewaltigen Necken im Laibacher Gemcm ^ rathe Ivan, dessen finanzielles Genie die Wall Versorgung Laibachs als bereits gesichert ' ehe er noch die Quellen kannte, aus denen niemals mit Berechtigung getragen und die in ihren Händen seit jeher nichts Anderes als eine widrige Fratze verächtlicher politischer Heuchelei ward! Der Kampf um das Mandat Ar. Jarnik's. Anläßlich der bevorstehenden Landtagswahl für Jnnerkrain hat sich zwischen den slovenischen Journalen eine lebhafte Polemik entspannen. Es vergeht fast kein Tag, daß nicht die Candidatur Dr. Zarniks im „Ljubl. List" von seinem ehemaligen intimen Gesinnungsgenossen Schukle in leidenschaftlichster Weise, wie sie eben nur slovenischen Journalisten eigen ' ist, durch persönliche gehässige Ausfälle auf eine Weise bekämpft wird, in welcher die deutsche Journalistik ihrem Gegner Dr. Zarnik niemals nahegetreten ist. Wenn wir den Zweck der offieiellen Agitation, die Wahl Dr, Zarnik's zu Hintertreiben, berücksichtigen, so müssen wir uns über diesen Sturm im Wafserglafe, über das Echauffement, m das sich die offieiellen Kreise versetzen, billig verwundern. Der maßgebende Einfluß der Negierung im Landtage steht ja doch seit den Ereignissen der letzten Session auf keiner Seite mehr in Frage, wie immer auch die heurigen Ergänzungswahlen ausfallen mögen. Und auch Dr. Zarnik's robuste Beredtsamkeit im Landtage könnte daran nichts ändern. Allein es scheint, daß es sich ün vorliegenden Falle vor Allem um das Prestige der Negierung, welcher Dr. Zarnik seine Bewunderung vorenthält, und darum handle, einen Beweis für die Nothwendigkeit und segensreiche Wirksamkeit des „Ljubl. List" zu liefern. Es ist dieß auch ein sehr billiges Vergnügen, da, wie immer der von dem Offieiosus angefachte Streit um das Landtagsmandat ausfällt, die flovenische Sache darunter keinen Schaden leidet, denn für Letztere bleibt es sich gewiß gleich, ob ein sich unabhängig Geberdender oder ein von der Negierung comman-dirter nationaler Fanatiker aus der Wahlurne hervorgeht, in jedem Falle wird dadurch die Reihe der Schwärmer für das vom „Ljubl. List" jüngst elegisch besungene „Slovenien" verstärkt. Unter solchen Umständen in der eigenen Partei den Streit um die Person eines Eandidaten zu schüren, ist also gewiß ein sehr ungefährliches Beginnen, mit welchem man andererseits sich selbstgefällig ein Zengniß der Befon- ^ nenheit und konservativer Gesinnung ausstellt. Und ^ Wasser bezogen werden sollte, ja sogar dieser mer-cantile Copernieus der rentabelsten Handelsverbindungen Krains mit Montenegro, Serbien, Bulgarien, von wo bisher die hiesigen Papierfabriken nur lumpige Fetzen bezogen, ist vor den vehementesten Angriffen der slovenischen Negierungspresse nicht verschont geblieben, und zwar aus dein Grunde, weil er in seinem Leibjournal „Slovan" gewagt hatte, zu vermuthen, daß, sowie der Statthalter von Mähren Graf Schönborn in die Arena des Wahlkampfes gestiegen ist, auch Baron Winkler in Krain als Gegenkandidat des Tine anstreten könnte. Die Epitheta, die hiesür „Slovan" erhielt, waren: verkommenes Sujet, Auswurf der slovenischen Journalistik, ärgster Aufschneider, unverschämter Lügner, unwürdiger Gamin u. s. w.; einer der fortgeschrittensten Mitarbeiter des „Slovan", noch vor Kurzem mit Benjamin Arm in Arm auf großcroatifcher Bahn einherschreitend, wurde als übelberüchtigtes Sujet bezeichnet, „das nicht einmal zur Höhe der Benjaminischen Berachtung sich zu erheben im Stande wäre". Der ärgste Faustschlag, den Benjamin seinen einstigen Freunden und Gönnern versetzen konnte, war jedoch der, daß er sogar die fromme „r^odiiM ürmica", ein Blatt, dem nationaler Unfriede seit jeher der größte Gräuel war, auf Abwege verführte, so daß die gottessürchtige Matrone in den Pfarr-höfen den Benjaminischen Knegsaufruf gegen den um dieses Aushängeschild handelt es sich eben nur. Ist es ja doch ein offenes Geheimniß, daß die Schwenkung der leitenden Kreise von den Zarnik's und Voänjak's zu den Poklukar's, Schneid's und Schukle's und die Gründung des „Ljubl. List" lediglich einen Frontwechsel pro forma bedeutete, mit welchem das zur Zeit der Kaiserreise in's Wackeln gerathene slovenische Regime in Krain sich zu retten vermochte. Daß sich dadurch an der Sache selbst, an der verhängnißvollen Bedeutung dieses Regimes für Krain nichts geändert hat, haben wir schon wiederholt hervorgehoben und wir constatiren auch heute wieder, daß die Spiegelfechterei, welcher die Candi-datur Dr. Zarnik's zum Opfer zu fallen bestimmt sein soll, an der Thatsache nichts ändern kann, daß die Regierung, auch bei diesem Anlasse wieder aus der Objectivität heraustretend, eifrig bestrebt ist, die Wahl eines Nationalen für den Landtag zu sichern-Kennzeichnend ist nur die Art und Weise, auf welche der Negierungseandidat pouffirt wird. „Ljubl. List,, scheut sich nicht, aus der Vergangenheit des oppositionellen Eandidaten alles Das hervorzuzerren, was Herr Schukle wohl nur in seiner Eigenschaft als früherer Parteigenosse erfahren haben konnte, unbedacht dessen, daß er selbst keinen besonderen Grund hat, eine journalistische Beleuchtung seiner politischen Entstehungsgeschichte zu provoeiren, und daß so manche, dem Dr. Zarnik gemachte Vorwürfe auch jene slovenischen Größen treffen, die sich heute in den Strahlen der Regierungsgnade sonnen. Kennzeichnend ist auch die Bekämpfung eines Eandidaten aus dem Grunde, weil derselbe, an der principien-treuen Vertretung seiner politischen Anschauung festhaltend, jene Schwenkung nicht mitmachen will, welche den offieiellen Nationalen aufgedrungen wurde. Es liegt auf der Hand, daß Dr. Zarnik sein Landtagsmandat nicht allein darum, weil die Subvention für den deutschen Sprachunterricht bewilligt wurde, sondern aus dem Grunde zurückgelegt, weil dieser den Nationalen von der Negierung vorgeschriebene Beschluß ein Symptom dessen war, daß künftig die Unterordnung unter den Willen der Negierung in der Landtagsmajorität dauernd die Hauptrolle zu spielen bestimmt ist. Da sich Dr. Zarnik dem nicht fügen wollte, so soll er nun gestraft, soll ihm der Eintritt in den Landtag verlegt werden. Wir stehen der jetzigen Landtagswahlbewegung ersten Taboriten des Landes predigte, ihn als Gegner der Geistlichkeit bezeichnend. Und doch hat Tine schon zu einer Zeit, da er als surkatragender Eroate die Weingegenden Unter-krains durchzog, die Verbrüderung der Eroaten und Slovenen predigend, die Franziskaner-Patres in Rudolsswerth als die Grundstützen der slavischen Propaganda bezeichnet, und wem sind seine oratori-schen Leistungen im Landtage gelegentlich der wuchtigen Verteidigung der Franziskanerschule in Stein nicht in lebhafter Erinnerung geblieben? Ob diesein verhetzenden Treiben Benjanün's, des einstigen Lieblings der Nation, zog eine dumpfe Gährung in die nationalen Gemüther ein; hie und da begann sich das Gefühl der Reue zu regen, es griff immer weiter um sich. Die ganze Nation, die Führer nicht ausgenommen, streute Asche auf ihr Haupt und rief wehklagend aus: „Wir haben Vieles verschuldet, als wir bei den Fleischtöpfen Egyptens saßen, damals winselten unsere Abgeordneten im Neichsrathe über die furchtbare Unterdrückung der Slovenen, über die Knebelung der nationalen Presse, damals wurde im Monate vielleicht einmal ein flo-venisches Blatt eonfiscirt, jetzt erreichen die Beschlagnahmen in einer Woche ein Dutzend. Der von unseren Führern wüthend bekämpfte Minister Giskra ließ in liberalster Weise dem Taboritenthum die Zügel schießen; nunmehr wird den Görzer Slovenen die Abhaltung eines Tabors verboten. völlig gleichgiltig gegenüber, wir bekennen uns auch nicht zu den politischen Anschauungen der nationalen Jnnerkrainer Wähler und wenn es selbst so wäre, würden wir zur Vertretung derselben kaum Herrn Dr. Zarnik berufen; gleichwohl können wir nicht umhin, uns vom allgemeinen liberalen Standpunkte dahin auszufpcechen, daß wir unter den dermalen gegebenen Umständen in dem Wahlerfolge Dr. Zarnik's einen Sieg der politischen Ueberzeugung seiner Wähler, in der Wahl des Negierungscandi-daten aber lediglich das Resultat eines guten Func-tionirens des administrativen Wahlapparates erkennen würden, welcher, wie es scheint, künftighin die politischen Wahlen in Krain zu beherrschen berufen ist. politische Wochenübersicht. Die Berliner „Kreuzzeitung" feiert die in den zuletzt abgelaufenen Tagen in Ischl stattgefundene Begegnung der beiden Monarchen Oesterreichs und Deutschlands mit einem sympathischen Artikel, in welchem betont wird, daß diese Kaiser-Zusammenkunft von den Völkern beider Reiche alljährlich als ein frieden- und glückverheißendes Ereigniß freudig begrüßt werde und nach außen hin ein Zeichen fei, daß die machtvolle Verbindung dieser zwei Reiche eine dauernde und unzerstörbare sei. In Ordens-Angelegenheiten ist soeben eine nicht unwichtige Verfügung erflossen. Ein kaiserliches Handschreiben an den Minister des Aeußern und des k. Hauses, welches an der Spitze des amtlichen Theiles der „Wiener Zeitung" vom 5. d. veröffentlicht wurde, hebt nämlich jene Bestimmungen in den Statuten des Stephans-, des Leopolds- und des Ordens der eisernen Krone auf, welche mit den einzelnen Ordensgraden den Anspruch auf eine Standeserhöhung oder die obligate Verleihung der geheimen Rathswürde verbinden. Die Aufhebung erfolgte, wie das k. Handschreiben bemerkt, in Genehmigung der Anträge, welche der Minister Graf Kalnoky im Einvernehmen mit den Ministerpräsidenten der beiden Neichshälsten erstattet hat. Die Versuche, im steiermärkischen Großgrundbesitze ein Kompromiß zu Gunsten der Cleri-kalen und der Mittelpartei anzubahnen, haben bisher zu keinem Resultate geführt. — Der Landclerus entfaltete bei den Wahlmänner-Wahlen in den Land- Die harmlose „Laibaherca" wurde von uns als Feindin der Nation denuncirt, weil sie von Sokolausslügen, von Jourfixen keine Notiz nahm; ihr Redacteur wurde ad ruulionckum verdum berufen, schließlich vom Blatte entfernt, um durch einen Verkünder unseres Ruhmes ersetzt zu werden. Diese Errungenschaft müssen mir mir unserem Herzblute bezahlen, heutzutage fliegen uns im dichten Hagel vergiftete Pfeile aus einem Regierungsorgane entgegen. Ja wir haben schwer gesündigt und jetzc wird uns noch zugemuthet, wir sollen die Hand dankend küssen, die uns mit Skorpionen züchtigt. Der Ezeche Palaeky sagte zwar : „Lieber die russische Knute, als die deutsche Freiheit!" Doch die Czechen-sührer haben bei uns allen Credit verloren, seitdem sie das Ideal unseres nationalen Ringens, die Schöpfung Sloveniens, als eine phantastische Chimäre erklärt haben. Die kroatischen Brüder haben für uns höchstens ein zweideutiges Mitleid, das man nur als schlecht verhehlten Hohn auslegen kann; so auf uns allein angewiesen, an der eigenen Kraft verzweifelnd, nicht einmal im Stande, uns der giftigen Geschosse des bösen Benjamin zu erwehren, sehen wir uns nach dem einzigen möglichen Netter um, nach den in unserer nationalen Verblendung ohne Grund gehaßten Deutschen; mögen sie wieder daä Negiinent in die Hand nehmen und dem jetzigen Chaos mit oder ohne Benjamin ein Ende machen. O, Ihr guten Deutschen, erbarmet Euch unser!" gemeinden der Steiermark eine fanatische Thätigkeit zum Vorteile des slovenischen Elementes; Pfarrer und Capläne liefen von Haus zu Haus, um die von ihnen aufgestellten Candidaten durchzubringen. Die Wahlagitation in Oberösterreich bewegt sich bereits auf dem Gebiete des Possenhaften. Bischof Rudigier läßt zum Zwecke eines „glücklichen" Wahlresultates Betstunden abhalten und Graf Heinrich Brandis, Präses des conservativen Wahleomite's, klagt in seinem Wahlaufrufe über die confessionslose Schule, über die bestehenden liberalen Institutionen, über die gepflegte Verbrüderung Oesterreichs mit Deutschland und über die täglich mehr hervortretende Emancipation des Bauernstandes aus den Fesseln der Clerisei. — Ungeachtet aller Anstrengungen ist es den vereinigten Slovenen und klerikalen nicht gelungen, in Kärnten der deutschliberalen Partei irgendwelchen Abbruch zuzufügen. Die Wahl der Wahlmänner ist im Allgemeinen zu Gunsten der deutschliberalen Partei ausgefallen und so ist zu hoffen, daß der nationale Friede in Kärnten gewahrt bleibt. — Graf Belrupt-Tisza wurde zum Landeshauptmann und Adolf Nhomberg zu dessen Stellvertreter in Vorarlberg ernannt. Der Prager „Pokrok" erfährt, der böhmis ch e Landtag werde für den 10. September und die Delegationen für den 25. October einberufen werden. Im Tiroler Landtage gab Dechant Valen-tinelli gelegenheitlich der Debatte über die Petition der Volksschullehrer um Regelung ihrer materiellen und staatsrechtlichen Stellung die Erklärung ab, daß, so lange die Schule nicht dem Clerus unterstehe, dem Wunsche der Lehrer nicht willfahrt werden könne. Der Unterrichtsminister Baron Conrad theilte einer steiermärkischen Lehrer-Deputation mit, er müsse es verurtheilen, daß Lehrer in gemischtsprachigen Provinzen nationale Agitation treiben. In Deutsch-Böhmen hat die Politik der Abstinenz begonnen. Die Deutschen sind nämlich in Folge hochmüthigen Auftretens in Kreisen der Czechen aus dem Landesculturrathe verdrängt worden; 22 deutsche Mitglieder desselben zeigten ihren Austritt aus dieser Corporation an, indem sie einer czechischen Majorisirung nicht weiter mehr ausgesetzt sein wollen. Die „Deutsche Wochenschrift'' bemerkt zu dieser Thatsache Folgendes: „Der Austritt der Deutschen aus dem böhmischen Landesculturrath ist allem Anscheine nach nur der erste Schritt zur Abstinenz aus anderen Vertretungskörpern. Wenn die Dinge so fort gehen, wie sie vor fünf Jahren begonnen haben, so werden die Deutschen es endlich müde werden, dem socialistischen System und seinen Erfolgen passive Assistenz zu leisten. Die Negierung rüstet sich, um bei den nächsten Wahlen in den Reichsrath der deutschen Opposition so viel Mandate wie möglich abzunehmen. Aus den letzten Wahlen in Mähren ist ersichtlich, welche Anstrengungen zu diesem Zwecke gemacht werden dürften. Das Ziel der föderalistischen Partei besteht darin, eine Zweidrittel-Mehrheit im Reichsrathe zu gewinnen und die Verfassung dann in ihrem Sinne zurück zu revidiren. Haben alsdann die Deutschen auch nur das geringste Interesse, im Reichsrathe zu verbleiben? Durchaus nicht! Mögen dann die slavischen und klerikalen Parteien ganz unter sich sein; die Deutschen werden als Glieder einer großen Nation auch die'e Prüfung des Schicksals über stehen." Im österreichischen Ackerbauministerium werden Generalpläne für zweckentsprechende Verbauung der Wildbäche ausgearbeitet, da die Ueber-zeugung herrscht, daß die Uferschutzbauten allein nicht genügen. Der Anfang wird demnächst mit der Verbauung des Wildbaches im Schmiedgraben bei Zell am See, beim Apriach und beim Klausenkofel gemacht. Ausland. Die niederländische Kammer hat den Gesetzentwurf in Betreff der Ernennung der Königin Emma zur Regentin mit 97 gegen 3 Stimmen angenommen. In diesem Gesetze heißt es wörtlich: „Im Falle der Minderjährigkeit Unseres Thronfolgers für den Zeitpunkt seiner Thronbesteigung wird zur Regentin des Königreiches ernannt Unsere geliebte Gemahlin, Ihre Majestät Adelheid Emma Wilhelmine Theresia, Königin der Niederlande, ge-borne Prinzessin von Waldeck und Pyrmont, während ihres Witwenstandes." Die egyp tische Conferenz wurde am 2. d. auf unbestimmte Frist vertagt. Nachdem der Antrag des französischen Botschafters, betreffend die Regulirung der egyptischen Finanzen, von Granville als unannehmbar bezeichnet worden war, erklärte der Letztere die Conferenz als gescheitert. Die brasilianische Kammer wurde aufgelöst, weil sie den Negierungsentwurf betreffs Beschleunigung der Sklaverei-Abschaffung ablehnte. Am 4. d. hat sich der Fideicommißbesitzer R. v. Eggarter in seinem Schlosse zu Himmelau im Lavantthale erschossen. — Das Glöckner Haus wurde in der Zeit vom 20. bis 26. v. M. von 194 Touristen besucht. In Budapest brannte in der Nacht zum 5. d. das große ärarische Proviantmagazin ab. In Lombriasco, Vignarolo und Pancalieri (Italien) sind einzelne Cholerafälle vorgekommen. — Auf dem Görzer Bahnhofe werden die mit den italienischen Zügen ankommenden Reisenden ärztlich untersucht und wird deren Wäsche desinficirt. In der Villa Candutti wurde für den Fall des Ausbruches der Cholera ein provisorisches Lazareth eingerichtet. In Folge kaiserlicher Entschließung wird die Festung Königgrätz ausgelassen und wurde die theilweise Demolirung der Schanzen bewilligt. Am 5. d. M. ist der königliche Palast in Madrid total abgebrannt. Zwischen Frankreich und China ist offener Bruch eingetreten, die Franzosen besetzten einen Theil der Insel Formosa und bemächtigten sich des Hafens. Der liberale Verein in Brüssel nahm eine Resolution an, in welcher er gegen das neue Schulgesetz protestirt und die Auflösung der Kammer verlangt. Die Congreß-Commifsion in Versailles hat das Amendement, welches die Kronprätendenten von der Präsidentschaft der Republik ausschließt, angenommen. Wochen-Chronik. Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth bleibt mit der Erzherzogin Valerie bis 10. September in Ischl und begibt sich dann nach Gödöllö. Der Minister des Aeußern, Graf Kalnoky, hat sich dieser Tage an das kaiserliche Hoflager nach Ischl begeben. Am 1. d. M. ist die neue Organisation für die Leitung und Verwaltung der Staatsbahnen in's Leben getreten. Der Staat übernimmt hiedurch ein Netz von 5000 Kilometern und verwaltet nunmehr Linien von ungeheuerer wirthschastlicher Bedeutung. Sein Einfluß als Eigenthümer und Administrator ausgedehnter Verkehrswege wird voraussichtlich noch bedeutend wachsen, wenn die Arlberg- und die galizische Transversalbahn dem Verkehre übergeben sein iverden. Die Wiener Staats-Centralcasse hat vor Kurzem mittelst Hauptpost einen Betrag von 640.000 fl. an die Staats'Centralcasse in Budapest abgesendet. Bei der Oeffnung der bezüglichen wohlversiegelten Kisten ergab sich, daß in einer derselben an Stelle der declarirten Baarschast per 30.000 fl. in Noten drei Ziegel enthalten waren. Nach Versicherung der Wiener Bltäter ist der Nachweis vollständig erbracht, daß der Unterschleif der 30.000 fl. StaatS-gelder in Wien nicht geschehen ist. Der Verdacht, daß der Umtausch der Originalkiste mit der präparirten in Ofen erfolgt sein müsse, wird nunmehr auch in Budapest getheilt. Die Reichsgrenze über Pontafel nach Italien ist vollkommen offen und wurden bisher von den italienischen Behörden keine Sanitätsvorkehrungen gegen Kärnten getroffen. Am 1. d. starb in Wien Heinrich Laube, einer der ausgezeichnetsten deutschen Dramatiker uni» genialsten Bühnenleiter der Gegenwart; er war 1806 zu Sprottau in Preußisch-Schlesien geboren, absolvirte in Glogau und Schweidnitz das Gymnasium, studirte 1826 die Theologie in Breslau uni> Halle, gab jedoch dieses Studium bald auf und widmete sich der freien Literatur. Im Jahre 1849 wurde Laube als Director des Wiener BurgtheaterL berufen, fungirte als solcher bis Ende September 1867, ging dann nach Leipzig, wirkte dort von 1869 bis 1871 als Director des Stadttheaters und übernahm später die Leitung des Wiener Stadt- theaters. Der Wiener Bürgermeister Uhl widmete dem Verstorbenen in ösfcntlicher Gemeinderathssitzung folgenden ehrenvollen Nachruf: „Einer unserer hervorragendsten Mitbürger, der Dichter Heinrich Laube, hat seinen Lebenslauf vollendet. Wir betrauern in dem Heimgegangenen den Mitbürger, der zur Ehre unserer Stadt geschaffen und gewirkt, den Dichter, dessen Name unzertrennlich verbunden ist mit der Geschichte der dramatischen Kunst in Oesterreich- Reich an herrlichen Geistesgaben, verband Laube mit dem dichterischen Schaffen auch die Energie und das tiefe Verständniß für die Leitung der Bühne, jenes mächtig wirkenden Culturmittels, das die Aufgabe hat, den Menschen zu erheben und zu veredeln. Nahezu zwanzig Jahre hat Dr. Heinrich Laube bas erste deutsche Kunstinstitut geleitet; was er dort geschaffen, zu welchem Glanze er es erhoben, was er der heimischen Dichtung gewesen, ist längst 8^ würdigt. Als er später in einem neuen der Kunst gewidmeten Heim in edlen Wettkampf mit den Leistungen der Musterbühne trat, da regte sich trotz des Greisenalters die altbewährte Rührigkeit wieder und abermals hat er ein Institut geschaffen zur Ehre unserer Stadt. Eingedenk der hervorragenden Verdienste Heinrich Laube's um das culturelle Leben unserer Stadt iverden wir unseres dahingeschiedenen Mitbürgers stets mit jener Verehrung gedenken, aus die jeder um das allgemeine Wohl hochverdiente Bürger gerechten Anspruch hat." Die in voriger Woche in Ägram stattgefundenen Stud enten - Demonstrationen rufen eine Reihe sehr strenger Maßregeln ins Leben. Behördlicherseits ist die Aushebung sämmtlicher bestehenden und die Untersagung der Bildung neuer Universitätsvereine, mit Ausnahme des Studenten-Unterstützungs- Vereines, dessen Fond in die Verwaltung des übergeht, welcher sich zu Beginn des Schuljahre aus den besten und zuverlässigsten Studenten einen Beirath ernennt, geplant; ferner das Verbot Versammlung unter welchem Vorwand immer; ' änderung des Disciplinarversahrens dahin, daß er Negierung ein entscheidender Einfluß auf die 1" ye> des Universitäts-Senats, erwächst; Einführung vo obligaten Semestralprüsungen an Stelle der l herigen Colloquien; ohne Semestralprüsungen ge auch die Staatsprüfungen nichts; Kataloges, die zweimal wöchentlich von ^de"' ^ ' fessor vorzunehmen ist; bei dreimaliger digter Abwesenheit wird der betreffende ^ ausgeschlossen; die Zeugnisse fremder UnweN werden gemäß dem Prineip der Recip"" ' anerkannt und bleiben auch bei der Anste Staatsdienst unberücksichtigt. Am 4. d. M. sind in Versailles Senat und Kammer zum Congresse zusainine,«getreten behufs Revision derStaatsverfaffung; die erste Sitzung nahm einen höchst stürmischen Verlaus und muhte noch vor Erledigung der Tagesordnung vertagt werden. . . In Petersburg wurde wieder eine geheime Druckerei entdeckt, welche der Nihilist Bogd^now leitete. Beim Eintritte der Polizei in die Kellerräume, wo sich die Druckerei befand, tödtete sich Boadanow durch einen Revolverschuß. Nach den Vorgefundenen Dokumenten besteht eine Organisation -ur Entführung gefangener Nihilisten in Sibirien. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. — Bei den russischen Eisenbahnbauten sind Ueber-»ortheilungen im Betrage von mehreren Millionen Rubel vorgekommen und dieserwegen viele Personen hohen Ranges verhaftet worden. König Milan von Serbien wird demnächst den Truppenmanövern bei Wien beiwohnen und Hiernach an mehreren Hofjagden in Steiermark jheilnehmen. Fürst Nikolaus von Montenegro hat ^>em Fürsten Alexander von Bulgarien seine Ankunft Sophia für den 15. d. angezeigt. Dem Vernehmen nach handelt es sich hiebei um die Verlobung -er Tochter des Fürsten, Milica, mit dem Fürsten Alexander. Diese Verlobung erfolgte angeblich auf Ipec'iellen Wunsch des russischen Kaisers und gewänne dadurch an politischer Bedeutung, indem die zwei Herrscherfamilien auf der Balkan-Halbinsel vereint würden. Fürstin Milica erhält nebst einer Brautausstattung vom Caren eine Jahresrente von einer Million Francs. Der nächsten „Parsifal"'Aufführung m Bayreuth n,jrd dem Vernehmen nach auch Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth anwohnen. Am 7. d. fand in Fulda eine Confercnz der preußischen Bischöfe statt. Die Generaldirection der österreichischen Staatsbahnen hat die Betriebsdirectionen angewiesen, die mit dem Zeitungsverschleiße in den Stationen betrauten Personen zu beauftragen, alle jene behördlich con-cessionirten Zeitungen vorräthig zu halten, bezüglich deren eine rege Nachfrage oder locale Theilnahme besteht und sich bei der Wahl dieser Zeitungen jeder politischen Parteinahme zu begeben. Der österreichischen Regierung wurde seitens des technologischen Gewerbe-Museums der Antrag gestellt, zum Schutz gegen Schneeverwehungen und im Interesse jener Industriezweige, welche Weidcn-ruthen benöthigen, längs der Bahnkörper Weiden anzupflanzen. Promiy- und Local-Ilachrichten. (Auszeichnung.) Sc. Majestät der Kaiser hat dem provisionirten Oberkunststeiger der Bergdirection in Jdria Adolf Harmel in Anerkennung seiner vieljährigen ausgezeichneten Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen* — (Personalnach richte „.) Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat den Bezirks-qerichtsadjuncten Matthäus Kobal auf sein suchen von Loitsch nach Gurkfeld versetzt und Auskultanten Dr. Martin Travner zum gerichtsadjuncten in Loitsch ernannt. Anden Bezirks- recht er Zeit.) und Die — (Ein Wort Maire „Schneider" in Böhmen und die Landtagswahlcampagne in Kärnten, wo bekanntlich eine Partei in Völkermarkt aus Opportunitätsrücksichten den Handelsminister als Candidaten ausstellen will, veranlassen die Grazer „Tagespost" zu folgendem trefflichen Ausspruche: »Die Gegner des Deutsch- tbums oder jene matthcrzigen Politiker, deren Muth und Kraft erlahmen, wenn ihrer Partei nicht augen- blicklich der Erfolg winkt, flüchten immer wieder hinter das Schlagwort der wirthfchaftlichen Interessen. Wie kurzsichtig doch diese Politik ist! Wenn wirklich dem einen oder anderen abtrünnigen Politiker gelingt, für einen engen Kreis von Interessenten „Concessionen" zu erlangen, werden durch dieselben alle wirthschaftlichen Schäden wett gemacht, welche uns das Versöhnungssystem gebracht hat? Wahrlich, solche politische Schwenkungen aus sogenannten wirthschaftlichen Gründen sind nicht nur ein trauriges Zeichen überaus geringer Charakterfestigkeit, sie machen auch der Rechenkunst Derjenigen, die sich von ähnlichen Schlagworten bestimmen lassen, geringe Ehre." — (Aus der Nationalitäten-Ver-söhnungsära.) Der vom Ministerium Taafse gepflanzte Nationalitäten-Versöhnungsbaum trägt herrliche Früchte. Am 26. v. M. stellten sich in Görz ungefähr dreißig slovenische Jünglinge auf der Straße nach Salcano auf und zwangen jeden Vorübergehenden, „2ivio!" zu rufen. Als einige Arbeiter des Weges kamen und sich weigerten, in der verlangten Weise dem Nalionalgesühle jener jugendlichen Schaar zu huldigen, kam es zu einer argen Balgerei, welche mit der Flucht der Jünglinge endete. — Am 27. v. machten sämmtliche czechischen Vereine zu Semil in Böhmen einen Ausflug nach Beneschau; auf dem Rückwege von dort mußten die Ausflügler bei dem Hause vorüber, in welchem sich der deutsche Kindergarten befindet. Angekommen vor demselben, machten alle Vereine Halt und sangen czechische Nationallieder; nach Absingung derselben wurden Schimpfworte gegen die Deutschen ausgestoßen, besonders oft wiederholt wurden die Worte gehört: „deutsche Hunde", „deutsche Ratten", „deutsche Buben", „deutsche Diebe" rc. Der Lärm war sehr groß, so daß die im Hause wohnenden Parteien Thüren und Fenster schlossen. Der Bürgermeister der Stadt Semil sah dem Scandale ruhig zu. — (Für die nächsten Schwurgerichts-Sitzungen) wurden bei dem hiesigen Landesgerichte als Vorsitzender des Geschwornengerichtes der L.-G.-Präsident Kapretz und als dessen Stellvertreter die L.-G.-Räthe Zhuber v. Okrög und Rauniker und bei dem Kreisgerichte in Rudolfswerth als Vorsitzender der dortige K.-G.-Präsident Jeuniker und als dessen Stellvertreter L.-G.-R. Dr. Vojska berufen. — (S ch ulschw est ern in Unterkrain.) Aus Rudolfswerth kommt uns eine Nachricht zu, die geeignet ist, auf die Gesinnung und das Gebühren der dortigen Stadtgemeinde-Vertretung ein eigen-thümliches Streiflicht zu werfen. Letztere ruht bekanntlich seit einigen Jahren ausschließlich in den Händen der national-klerikalen Partei, während früher lange Jahre hindurch ein liberaler Gemeinde-ralh unter der Leitung des verdienten Bürgermeisters Herrn von Lehmann das Regiment der Stadt, gewiß nicht zu deren Nachtheile, geführt hatte. In dieser Hinsicht also herrscht derzeit zwischen der Landeshauptstadt einerseits und der „Metropole Unterkrains" andererseits, wie sich Rudolssiverth gerne nennen hört und wie es seit der Jnstallirung des nationalen Stadtregimentes von den slovenischen Blättern aus Dankbarkeit auch stets genannt wird, eine rührende Eongruenz. Ob zum beiderseitigen Vortheile, mag der Zukunft zu entscheiden Vorbehalten bleiben; vorläufig erlauben wir uns noch dieß zu bezweifeln. Wie uns nämlich von Rudolssiverth kürzlich mitge-theilt wurde, trug sich die dortige Gemeindevertretung mit dem Gedanken, die Besorgung des Unterrichtes an der städtischen Volksschule für Mädchen vollständig dem Orden der Schulsch western zu übergeben, die zu diesem Vehufe eigens in das Land gerufen werden sollten. Die dießbezüglichen Verhandlungen mit dem genannten Orden wurden durch längere Zeit geführt und bei der bekannten Bereitwilligkeit aller ähnlichen geistlichen Congrega-tionen, das Terrain ihrer Thätigkeit möglichst auszudehnen, konnte angesichts dieses Entgegenkommens an dem „Gelingen" dieses Versuches nicht gut ge-zweifelt werden. Wohl aber ließ sich andererseits ebenso sicher annehmen, daß der Orden der Schul-schwestern, der sich im vorliegenden Falle in der günstigen Lage des „Gerufenen" befand, diese beim Abschlüsse eines Vertrages unläugbar sehr vorteilhafte und dominirende Position mit der ganzen ihm und feinen geistlichen Berathern eigenen Findigkeit nach Kräften auszunützen bestrebt sein werde. Dementsprechend verlautete demnach auch, daß der Orden für de» Fall des Zustandekommens dieses Projektes die weitere Absicht hegte, in Rudolfswerth nebst der Besorgung des weiblichen Volksschulunterrichtes auch die Errichtung eines Internats für größere Mädchen anzustreben und auf diese Weise die Heranbildung der weiblichen Jugend Unterkrains im Allgenuixen in seine Hände zu concentriren. Wir sind zwar über die Details der gepflogenen Unterhandlungen und die Modalitäten, unter denen dieses Project evenruell zur Ausführung kommen sollte, nicht näher >nfonnirt, können jedoch für den Fall, als das Project wirklich noch ventilirt wird, nicht umhin, unsere ernsten Bedenken gegen dessen Realisirung auszusprechen. Wir haben uns > ets von jeder uns übertrieben erscheinenden Aversion, geschweige denn Agitation aegen geistliche Orden im Allgemeinen ferngehalten und gar niemals den Ehrgeiz in uns verspürt, uns auf das hinauszuspielen was man gemeiniglich einen „Pfasfen-fresser" zu nennen pflegt, da dieses oft über's Ziel hinausschießende blinde Wüthen gegen Alles, was die Tonsur trägt u»d dem Krummstabe gehorcht, nie nach unserem Geschmacke war, dessenungeachtet jedoch könnten wir uns für die Ausführung des oben gedachten Projectes nicht erwärmen. Man kann sich mit der Verwendung der weiblichen Orden auf dem Gebiete der Krankenpflege immerhin befreunden unv unter Umständen die Ueberantwortung großer Krankenhäuser oder selbst Waisenanstalten an sie zulässig finden, obwohl wir zugeben müssen, daß dießbezüglich auch sehr beachtenswerthe gegentheilige Anschauungen herrschen, aber die schulmäßige Ausbildung und die volle, auf Jahre ausgedehnte Erziehung der gefammten weiblichen Jugend einer Stadt, beziehungsweise eines Landestheiles der einseitigen Leitung einer Ordenscongregation zu überantworten, erscheint uns unter allen Umständen als ein ganz unzulässiges Experiment. Unzulässig und unannehmbar selbst dann, wenn auch noch so verlockende materielle Erwägungen hiesür sprechen sollten. Unsere Jugend ist ein zu kostbares Gut und die geistige und erziehliche Heranbildung derselben eine zu verantwortungsreiche Pflicht, als daß man beide mit gebundenen Händen einem geistlichen Orden überantworten dürfte, der, mag er seine Pflicht noch so gewissenhaft auffassen, ja vielleicht gerade deshalb, in den Kindern stets doch nur ein Mittel zu seinem Zwecke erblicken, in erster Linie seine eigensten Interessen und erst in letzter diejenigen seiner schutzbesohlenen Jugend zu wahren bestrebt sein wird. So hat es die Kirche zu allen Zeiten und allerorts gehalten, wir wüßten wahrlich nicht, warum sie just zu Rudolfswerth eine Ausnahme hievon machen sollte. Diese einfache Erwägung nun dünkt uns maßgebend und schwerwiegend genug, um unsere oben dargelegte Anschauung in dieser Frage zu motiviren und in uns den lebhaften Wunsch zu fördern, daß es sich die Vertretung der Stadtgemeinde Rudolfswerth sehr wohl überlegen möge, ein Project zu sanctioniren, das ihr möglicherweise durch die finanziellen Vortheile, die es bietet, verlockend erscheinen mag, dafür jedoch in anderer Hinsicht die schwerstiviegende, geradezu eine Gewissens-sache bildende Verantwortung auferlegt. — (Soeben — kurz vor Schluß des Blattes — wird uns m Ergänzung der eingangs erwähnten ersten Nachricht aus Rudolfswerth noch kurz mitgetheilt, daß das im Vorstehenden besprochene Project am besten Wege sei, zu scheitern. Die Gründe, die diese nach dem Vorausqegangenen keineswegs sicher zu erwarten gewesene Wendung der Dinge herbeigeführt haben, sind allerdings nicht darnach angethan, der Gemeindevertretung für ihren Rückzug ein besonderes Loblied zu votiren. Der Entschluß, den Schulschwestern, für deren Berufung nach Rudolfswerth insbesondere der dortige insulirte Propst Herr Urh sehr eifrig agitirte, für die Uebernahme der städtischen Mädchenschule die vom Gemeinderathe Professor P. beantragte Jahressubvention von mehreren hundert Gulden zu votiren, war nämlich bereits gefaßt und ist im letzten Augenblicke nur daran gescheitert, daß der Gemeinderath hieran die eouäitio sins qua non knüpfte, daß der Unterricht ausschließlich nur in slovenischer Sprache ertheilt werde, was die Schulschwestern hinwieder zur Ablehnung des Antrages nöthigte, indem sie erklärten, daß sie nicht die genügende Anzahl slovenisch ausgebildeler Lehrkräfte hiezu besitzen. Wie daraus hervorgeht war es also lediglich nur nationale Starrköpfigkeit und keineswegs Bedenken anderer Art, die das Vorhaben schließlich zum Scheitern brachten. Dem Vernehmen nach sollen die Schulschwestern übrigens die Absicht haben, die nun einmal lancirte Idee trotzdem zur Ausführung zu bringen, bloß mit dem Unterschiede, daß sie sich statt in Rudolfswerth, in der angrenzenden Großgemeinde St. Michael-Stoppitsch niederlassen wollen.) — (Benützung der Kanzel zu Wahl-Agitationszwecken.) Die „Marburger Ztg." erzählt, daß der Pfarrer von Unter-St. Kunigund seinen Pfarrkindern von der Kanzel herab den Wahlaufruf der klerikalen Partei vorgelesen und dieselben aufgefordert habe, ja keinem Deutschen ihre Stimme zu geben. Diesem erbaulichen Vortrage fügte der hochwürdige Agitator folgende Schlußworte bei: „Glücklich ist meine Mutter, weil sie einen solchen Slovenen, wie ich bin, geboren hat. Amen!'' — (Ein verurtheilter Professor.) Der bekannte slovenische Hetzer Lavoslav Gregore c, Professor des Bibelstudiums in Marburg und Ehes-Redaeteur des berüchtigten Denuncianten - Blattes „Slovenski Gospodar", stand am 6. d. wegen im Wege der Presse begangener Ehrenbeleidigung des Lehrers Henker in Prävali vor den Schranken des Cillier Schwurgerichtes. Die Grschwornen sprachen ein einstimmiges „Schuldig" aus und der Gerichtshof verurtheilte den angeklagten Professor zu sechs Wochen Arrest, verschärft mit einem Fasttage in jeder Woche, zum Ersätze der Proeeßkosten, zur Veröffentlichung des Urtheiles nach dessen Rechtskraft auf feine Kosten an der Spitze des Blattes „Slovenski Gospodar"; gleichzeitig wurde ein Eau-tionsverlust von hundertsünfzig Gulden zu Gunsten der Marburger Stadtarmen ausgesprochen. — (Ein Reich sgesetz zur Hintanhaltung der Trunkenheit.) Im Hinblicke darauf als die jetzige national-clerikale Majorität des krainifchen Landtages bekanntlich die Absicht hegt, von der Reichsvertretung für Krain ein ähnliches Neichsgefetz zur Hintanhaltung der Trunkenheit zu erwirken, wie ein solches seit dem Jahre 1877 in den beiden Provinzen Galizien und Bukowina besteht, dürfte es nicht uninteressant sein, nachstehend einige statistische Daten kennen zu lernen, welche das Resultat des Functionirens dieses Gesetzes in beiden genannten Provinzen näher beleuchten: Nach den Strafergebnissen in der Periode von 1878 bis inclusive 1883 wurden wegen Trunkenheit verurtheilt 115.570 Personen in Galizien und 9136 in der Bukowina; wegen Versetzung in den Zustand der Trunkenheit 1742 Personen in Galizien, 114 in der Bukowina; wegen Verabreichung von Getränken an Betrunkene 4966 Personen in Galizien, 524 in der Bukowina, endlich wegen Verabreichung von Getränken an Unmündige 84 Personen in Galizien und eine in der Bukowina. Im Allgemeinen beträgt die Verurtheilung wegen Trunkenheit im sechsjährigen Durchschnitte 19.261 oder 3'1 per Mille in Galizien und 1523 oder 3 2 per Mille in der Bukowina. Im Ganzen wurden in Galizien in der besagten Zeit 122.624 (oder im Jahresdurchschnitt 20.437) Personen und in der Bukowina 9779 (oder im Jahresdurchschnitt 1630> Personen verurtheilt, also 3'38, beziehungsweise 2'79 per Mille der Civil-bevölkerung vom Jahre 1882. Bemerkenswerth bleibt, daß sich in Galizien seit 1880 eine Steigerung, nicht aber eine Abnahme in den Straffällen wegen Aergerniß erregender Trunkenheit, sowie auch wegen Verabreichung von berauschenden Getränken seitens der Inhaber von Gast- oder Schanklocalitäten kundgibt, wodurch allerdings die optimistische Anschauung sehr in Zweifel gestellt wird, als ob ein Trunkenheitsgesetz schon an und für sich ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des einmal eingewurzelten Lasters der Trunksucht sei. Hier müssen ganz andere Factoren helfend einwirken, sofern man eine Besserung dieses leider auch in unserem engeren Heimatlande Krain schon zum Nationallaster gewordenen Uebels ernstlich erzielen will. Die Verkürzung der Schulpflicht und hiedurch die Herabdrückung des allgemeinen Bildungsniveaus bilden hiczu jedenfalls die allerungceigneisten Mittel. — (Die Brunnenwässer in Laibach.) Ueber Austrag des Laibacher Stadtmagistrates hat der hiesige Chemiker, Herr Realschulprosessor B. Knappitsch, die mühevolle Aufgabe übernommen, die Wässer von mehr als 40 der öffentlichen Benützung freistehenden Brunnen Laibachs einer genauen qualitativen und annähernd auch quantitativen Analyse in Bezug auf ihre Gesundheitszuträglichkeit zu unterziehen. Das Ergebnis; dieser seiner Untersuchung veröffentlichte Herr Professor Knappitsch vor Kurzem in einem sehr instruetiv gehaltenen und ausführlichen Artikel der „Laibacher Zeitung" (Nr. 176 vom 1. d. M.), dessen Lectüre wir Jedem, der sich für diese hochwichtige Frage interessirt, nur bestens empfehlen können. Es kann selbstverständlich nicht unsere Aufgabe sein, die wesentlichsten Daten dieser Publikation hier wiederzugeben, wir beschränken uns daher darauf, einfach nur zu constatiren, daß Prof. Knappitsch auf Grund der von ihm durchgeführten chemischen Prüfung von 41 öffentlichen Brunnenwässern Laibachs auch nicht ein einziges derselben für absolut gut (gleich dem Wiener Hochquellwasser), kaum 5—6 für relativ gut, d. H. für annehmbar, dagegen sämmtliche übrigen für schlecht und gesundheitsschädlich erklärt, und zwar schlecht in allen Gradationen, vom gemeinen, einfachen „schlecht" angefangen, bis zum „hundeschlecht" herab. Angesichts dessen muß das Ergebnis; der gepflogenen wissenschaftlichen Untersuchung ein geradezu erschreckendes genannt werden. Unserer Anschauung zufolge invol-virt dasselbe gleichzeitig eine entschiedene Aufforderung an den Stadtmagistrat, beziehungsweise den Gemeinderath, Dasjenige nunmehr ohne Verzug in Angriff zu nehmen, was mit Rücksicht auf das Unter-suchungsergebniß vom hygienischen Standpunkte aus als eine unabweisbare Pflicht erscheint, wir meinen eine energische, rasche, dabei jedoch trotz allem beschleunigten Tempo zugleich wohlüberlegte Lösung der Laibacher Wasserversorgungsfrage. Mit bloßen Phrasen und lächerlichen Schlagworten, wie beispielsweise dem im Frühjahre 1883 von „maßgebender Seite" ausgegebenen: „die finanzielle Frage der Laibacher Wasserversorgung ist gelöst", — obwohl weder damals noch heute, also 18 Monate später, irgend ein Mensch in Laibach eine klare Idee darüber hat, aus welcherGegend und auf welche Weise das Wasser nach Laibach gebracht werden soll, also nicht einmal die erste dieser beiden, die Grundlage zu allen finanziellen Berechnungen bildenden Cardinalsragrn gelöst dasteht, ist uns nichts genützt; ebensowenig mit der reelamhasten Ankündigung, daß die aus so und so viel Laibacher Ge-meinderäthen bestehende Wasserversorgungsseetion von nun an ihre Sitzungen „öffentlich" abhalten wird. Was uns dringend noththut, ist: ernste, wenn auch nicht „öffentliche" Arbeit, wissenschaftliches Studium und genaue technische Erhebungen, wozu jedoch ebenso selbstverständlich die Gewinnung tüchtiger, auf diesem Gebiete bereits erfahrener und renommirter, wissenschaftlicher Fachmänner als Rathgeber und Experten erforderlich ist, selbst auf die Gefahr hin, daß man sich dieselben von anderswo als just aus „Agram", ^ der Metropole unserer großen eroatischen Brudernation, verschaffen müßte. Wir glauben, daß ein gutes und gesundes Wasser, wenn es der Bevölkerung Laibachs von gut deutschen Gelehrten und Technikern aus Wien, unserer ersten und erprobten Hochschule für Wasserversorgung, zugeleitet wird, hier nicht weniger willkommen und zuträglich sein wird, als wenn irgend ein verkanntes technisches Genie aus Agram oder eine geologische Bczirksgröße aus Podiebrad mit dem unvermeidlichen —via oder — koöil am Ende bei einem gewagten Experimente sich seine ersten Sporen verdienen soll. Nach dem Ergebnisse der vorliegenden chemischen Prüfung führen unter den untersuchten 41 Brunnen in Laibach bloß jene im „Hotel Europa", in der Sternallee, im „Hotel Elefant" und im Dr. Eisl'fchen Hause (Polanastraße) „annehmbare" und einige wenige andere noch halbwegs genießbare Wässer, während jenes der weitaus überwiegenden Mehrzahl der untersuchten Brunnen mit schädlichen Bestandtheilen geradezu geschwängert ist und daher offen als im hohen Grade gesunoheitsgefährlich elassificirt wird. Unter letzteren nennen wir, um aus den vielen schlechten nur die allerschlechtesten hervorzuheben, die Brunnen: im gräflich Stubenberg'schen Stiftungs-Hause (Burgstallgasse Nr. 11), in der sogen-mnten Nuschak-Kaserne und in der Kleinkinderbewahranstalt, weiters auch im Pfarrhofe bei St. Jakob, dann im I. Fridrich'schen Hause am Nathhausplatze Nr. 13 und noch mehrere andere. Der Brunnen des erstgenannten dieser Häuser wird von Professor Knap-pitsch direct als „Mistjauche" elassificirt. Da nun bis zur vollständigen Durchführung der Laibacher Wasserversorgungsfrage selbst bei Anwendung alle! Energie evident noch eine geraume Ze!t verstoßen wird, indem diese ebenso wichtige als schwierige und kostspielige Frage naturgemäß nicht über's Bei» ge- , brachen werden kann, bis dahin somit aus den vielen schlechten Brunnen Laibachs unvermeidlich noch viel ^ schlechtes Wasser geschöpft werden wird, so resultirt ^ unserer (persönlichen) Anschauung zufolge hieraus ! für den löblichen Stadtmagistrat wohl die, wie wir glauben, nicht leicht ganz zu umgehende weitere Pflicht, vorläufig wenigstens die allerärgsten der erkannten Uebelstände zu beseitigen. Weil jedoch mit Rücksicht hieraus als der Boden, aus dem die am stärksten gravirten Brunnen ihr Wasser beziehen, mit faulenden organischen Stoffen jedenfalls überreich versetzt ist und daher eine sogenannte „Besserung" des Brunnens im Ordonnanzwege, so verlockend bequem dieses Mittel auch wäre, nicht leicht möglich ist, so würde zur Erreichung des oben erwähnten Zweckes allerdings nichts anderes erübrigen, als sich zu einer behördlich zu verfügenden Schließung dieser Brunnen aufzuraffen. Nachdem es jedoch begreiflicherweise nicht angeht, ganze Gassen ihrer wenigen, in manchen Fällen vielleicht sogar einzig dastehenden Wasserbezugsquellen ohncweiters über Nacht zu berauben, so ist es wohl selbstverständlich, daß diese Maßregel nur mit Bedacht und nur m den constatirt a lle r s ch l i mm sten Fällen durchge-führt werden kann. Hier allerdings sollte daimt nicht lange gezögert werden; besser bewahrt als ^ ^' Der entscheidende Einfluß des Trinkwassers aus o>e Salubrität steht zu fest, als daß selbst strengere Vorsichtsmaßregeln in dieser Hinsicht nicht bei allen Einsichtigen ihre Billigung finden dürften. — (In der hiesigen Sparkasse) wurden im Laufe des Monats Juli l. I von 1267 Parteien 265.025 fl. eingelegt und an 1579 Interessenten 235.036 fl. zurückbezahlt. — (Bei den Postsparkassen) in Kram, Kärnten und in der Steiermark wurden im Verlaufe des Monats Juli von 7703 Parteien 331.202 fl. eingelegt. (Die Reblaus) ist jüngst leider auch in den Weingärten zu Heil. Kreuz im Gerichtsbezirke Landstraß constatirt worden. (Viehkrankheiten in Krain.) Nach dem neuesten Ausweise des Ministeriums dsS Inneren herrschen derzeit nachstehende Epizootien in Krain: Die Räude bei Pferden in Kalce des Gurkfelder, in Trstenik und Unter-Schwerenbach des Rudolss-Nrerther Bezirkes, die Räude bei den Rindern in Älinqenfels des Gurkfelder Bezirkes; endlich der Rothlauf der Schweine in Karnervellach des Rad-»nannsdorfer und Prevoje und Neul des Steiner Bezirkes. — (Durch Hagelschlag) wurde am 2. d. in den Gemeinden Dernovo, Großpudlog, Gurkfeld rmd Münkendorf des Gurkfelder Bezirkes ein großer Lheil der Feldfrüchte vernichtet. Wochenmarkt-Durchschnittspreise. Laibach, 6. August. a- kr- M»!.' stkr Weizen pcrHektolit. Horn >. berste 2- 3! 2' ^ - 6i 5 36 > 6 18 bl ^ 5 6» 0 ^ 2 32 — 8 — > b — !> >>>-- 94 — ! — 80 - 00 ^1 > I Mkl.- Butler per Kilo Eier 4 Stück! Milch per Liter! Rindfleisch pr. Kiloj! Kalbfleisch „ >j Schmeiiisleisch „ ^ schöpsenrleisch ! Hendel per Stück Tauben „ Heu 1^0 Kilo Zlroh lOO „ Solz, hartes, per!, 4 O-Meterü Hol,,weich. Wein.rotii.100Liter> „ weißer kr. 84 8! 6^ -'56 -68 - 3>; -!40 -i,8 >60 l^OS 7 5^ 4 80 24 H'20 Verstorbene in Laibach. Am 29. Juli. Auna Sinionöiö, Kellners-Tochter, 14 St., k,oria»«g->sse Nr. 32, Lebensschwäche. - Barthel»,» Slov^a, ^leinviehstecher, 58 2., Poloiindamm Nr. 48, Lungentuber- Am 31. Juli, Fra», Kok, Amlsdiener, 60 I., Cinöd-n^ssc Nr. 10. Pyämia. - Robert Trebel,nk, NSHerins-soh». » I., PeterSdnmm, im Laibachflnsse erlrunkeii. ^ ^ . Am 1- Augnst. Maria «otar. Eisenbahn-LondueteurS. ^otti». 37 I., Quergasse Nr. 5, Lungentuberkulose. An> 4. August. Margaretha Broduik, Zliwohnenn, tzs> I., Kuhlhal Nr. 8, MarnsmuS. — Alfred Ullma», Fnbriks->neisterS-Sohn, !1 Mo»., Feldgasse Nr. 16, Brechdnrchiall. — Maria Bobnar, SchristseperS-Tochter, 10 Mo»., ^ellergang 3, öxmeliitis cLpillaris. Im Livilspitale. m.» 20. Juli- Martin VlniiLni'k, Arbeiter, 64 I., Lun-v.uiidei». — Am 3v. J„li. Ursula Predaliü, Private, 63 I., H „flappcusehler. — Frau, Lvajner, Arbeiter, 6V3., l-'ebris interm. »«rc. — BlaS Koprivnik, Arbeiter, 74 I., ^pnxls-xia evreliri. — Fra«, DouLa», Arbeiter^ 54 ?., Lungenentzündung — Ai» 2. August. Hermann Zeinroo, Schtnied-meisterS-Zoh», 6 Jahre, sterbend überbracht, ist i» Folge zufällig ' " ' -wses >g erlittener Vcrlejuinge» gestorben. — Am 3. August. Lu>ini, Arbeiter, 28 I., chron. Darmkatarrh. Eintjesende!. Herrn ^ »1». It. It. IRoriler»- r»»t I» I4uri»v»I»ui x ! Im Mär, v. I. hat sich tnein Reitpferd beim llebersetzei, eines,ie,»lich breite» Bahes »I«» »«»»- und I»I»»Itt« «I,»»el» v«II« ««!»»» obwohl ich alle mir angeratheueu Mittet auge- irendet habe. Ich entschloß »,ich. »»» »och mit ^hreni It. It. IT lul l ei»e» Versuch zu mache», ob- wohl ich uichk hoffte, daß dieses so sehr veraltete Leide» je gä»,lich behöbe» werde» kö»»e; zu »iciiier sreudigsteu »eber-rasch mg «I«I» ^«,I«»I» «vlt «Ivn H,«»»I»I»A 11»»^,« It. It. >»I^Iv. tio>»»«NiiI I «1«^ XiiH«»»«I i»»«I»»^8 I t»jxt«»trli«l» >i»«I «« ,vlbil«i^ v»»II- It«»»»»»vi» I>«r^xvl»1«llt, s^el»« I» «»I>«»> ,»»,,1 «II« IIIi,«I«^- nl««« i»I»«r^ «,I>,»^ «,,el» «^I>»« «I«« jl>L>I»vi^vi» L^«I,I«i>8 i»,i Ich hatte mich bei dieser Gelegenheit a»ch von der »I«»1Ii«I» It» »tttjx«»» HVInItuiijx Ihres k. k. prio. Restit»lio»s-FluidS über,eugt und nun werde» meine Pservc au den Beine» wöchentlich zweimal mit dem Restitntto»S-Fl»w einger>ebeu, »»!' »Ii^ Lli»- Mtl^ItLt «I«i^ I»Lu^It«I>» u»«I »II« 1^« 1 i»I»i^It«It ,1«^ «I«i, !»««»» i» LIi»- tlu»« ül»t. S t. L o r e n , e n ober Marburg. FLI«I»eII<8, k. k. Postnieister und Realitätenbesitzer. Betreffs der Bezugsquellen verweisen wir auf die Annonce , It It ,«»Iv Ii«»,tit»«I«»»«IIui«I 1°ü»- I'l'«»-«!«" in heutiger Nnmmer. (1353> Die totaleDernichtnng und Ausrottung der Schwabe« »>nd Stufen dis auf die letzte Spur ist eiuzrg und allein mit Ar»i I»i r! 8 Kindernährmehl. 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L.:r« >iou< Iioux, oxtrafoin . . A.50 . . uxtrLksin 4.70 H »i, On.'sl ^1.»n ^I'amiNvn1.Il6 o 4.— oxtr^foin pr. 5 Ko.1.40 Ininr»>Kn-^,i,tt lk. 4 I^itor 4.15, Irl. .?'L8^ko. Ink.7.L0 Vmiläo ^S8^l7..^ „ 1 .. 2.50 Lo. k'nss 2.— und 2.<»0 inzx«' 5 nouo V.-Iierlt. Heini 8 VOILEIVIIGIL tQ ^IlLQZI LUii« SO ki. Bei de» Herren Wilh.Mayr, Apoth., G. Piecoli, Ap., Jul. v. Trnkoczy. I. Swoboda, Apoth., und i» allen Apotheken ÄrainS. <1467) IV-7 (1438) von 15—4 Apotheker inLaibach. Herr» Gabriel Piceoli in Laibach. Die Magen-Essen,, znbereitet von dem tüchti,ei, Apotheker G. Piceoli, ist ein vortreffliches Mittel gegen alle Krankheiten des Magens und der Eingewcide des Unterleibes, die ihren Ursprung in Verminderung der Lebenskräfte haben, daher ich Unterfertigter mit h 1 fl. SN kr. und Drobe-Flaschen L 1 fl. durch viruL.1^» in Depot in k^>il>»,i> nur bei Herrn Ed. Mahr. Sä'wiudtl! (,ä57,.0-8 xM MMil't! p>-oI,ti->»« ÜI„I- <-». :><»» -V«>r»!>n>>>. s!4t4> 18 >2 Dai Roborantinm wurde gleichfalls mit den befriedigendsten Vrsolgen bei Gedächtnisschwäche und Kapfschmcrzen angewender. ->>e. Dort ist auch zu haben . r-'i»u orienialisches Schönheitömittel, erzeugt natürliche Zartheit, Meiste und Ueppigkeit der Kürpcrformen, entfernt Sommersprossen > und Leberflecke. — Preis 85 kr. Bom 15. Juli 1884 ab erscheint in t»iS neue, linabhnngige, c,roßc M'ttt'IiI.IrLtt r „lIe8leki'eiLkj8ek-ungai'i8okkp tiolrin1si'e88en1" Central-AgM für Consillllenttn und productlütn der sioPrMcht, Forst- mld Ziigtilittlrsbtsltztt und uerwaudtt Avtiae. tzerausgcgeben unter Mitwirkniij, von Fachmiinncrn Vildvim kittsr vo» kaul?, k. k. Statthaltercirath a. D., und L. I.00I1L7. Lurssod. Prännmerationöprcis für Oesterreich-Ungarn: Gliiizjäh-ig fl. 5.—, hlilbjlihrig sl. 2.5«»; siir Deutschland: M. 12.— samint liortosreier Zustellung. 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Publikum in seinem eigenen Interesse vor Verwechslung unseres rühmlichst bekannte» Fabrikates mit Nachahmungen, möge» dieselbe» einfach als Meidinger-Ocfen oder als verbesserte Meidinger-Oefen ««empfohlen werden. ^ , Unser Fabrikat hat auf der Innenseite der Thure» unsere «Schutzmarke eingegosscn. (14S8) 15—1 iflM» Prospekte und Preislisten gratis und franco. "Ski EinegroßePartie (3—4 Meter), in allen Farben, auf com-plete Herienanzüge versendet niitkelil dlachnabine 1 Rest pr. fl. 5. k. Lloreti in öiM. Nichtconvenir^ndeNest-werden ohne Anstand zurüctge-nonimkn. <1475) MÄckl.kWIMl, l«»>. R., Fleischmarkt Nr. I 6. Beginn des 2U. Schuljahres am 15. September. Programm« und Auskünfte in der Anstalt. Direktor I >»«> (l-M) 52-tt Lmorika-k'LdrlrLrtell bei ^rnol^ lieit, ^ ien. 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I 1 II lil MT- A, wenn der Hals der Flasche mit einem rothen Papierstreifen verschlossen ist, der mein untenstehendes Facsimile n. meine Schutzmarke trägt. Lcht rn beziehen: bei I'ioeoII, Apotheker, v. Apotheker, und Ik. I>. Handelsmann; ILInfteiil'u»'« bei L und AKv^Ii« ; »i»»r»u> A bei «»»» Ckiltral-Uersknduilgs-Mpol: Lrei8-Lpo1keke Lorueuburß. Außerdem befinden sich fast in allen Slädten und Märkten in de» Kronlünder» Depots, welche zeitweise durch die Provinz-Jonrnale veröffentlicht werden. Wer mir einen Fälscher meiner geschützten Marke derart nachweist, daß ich denselben der gütlichen Bestrafung »nterzieben kauu , «-,«>,»l'S,,s.T vl«« I»l« r!" UOIVI2E« potokolt. Bank- und LombarL-Gcschilft, Hcßgaffc 7.1. Stock. Die Privat-Speeulatiou hat so selten einen günstigen Erfolg durch ihre Börsen-overationen anfzuwmen. das, es wirklich nnbegreislich ist, wie sich dennoch wieder neues Publikum findet, welches, durch de» erwarteten Gewinn verlockt, das nnr zn oft inühsam und in einer lnngeu Reihe von Jahren erworbene Pcrmöge» obernials der Börse opfert. Da das Privatpnbliknm — schon ans gesellschastlicheu Rücksichten — der Börse stelS ferne stehen wuh, daher nie aus eigener »eberzengung ein klares Bild über die jeweilige Sitnatio» gewinnen kann, so bleibt dasselbe — einzig und allein — ans die ihr zngehendcn ÄufliliNlitlönkN tmgelviefen. Vorausgesetzt auch, daß Letztere in der redlichsten Absicht gegeben werden, so kann daS Pnbliknin doch nur in böchst seltenen Fällen ans ihnen Northeil ziehen, weil einerseits dnrch die zeitraubende Einholung der OrdreS die günstige Conjunetnr gewöhnlich erfolglos vorüberaeht und andererseits die zur gewinnreiche» AnSuützung des enlscheideuden Momentes nnbcdinat »othwendige Raschheit der E»tschliesinng von dein Privatvubliknni nicht erwartet weiden kann. — Sind aber diese beiden Hanytmängel dadurch beseitigt, daß die Leitung aller einzelnen Speculationeu sich in einer Hand vereinigt, welche, weil vollkommen nnbehindert »nnmehr auch jedwede Conrsvariation zu heiintzen vermag ^ dann iverden nnch die Neivinnslresul'ate zur Regel und da» für jeden einzeln Overirenden früher vorhanden gewesene Risieo hört, für eine Gesanimt-Speculation, welche gleichzeitig in beide» Richtungen in I» Hausse wie L 1» Usi88k> thätig sei» kann, zu eristiren ans. Die Befolgung diese» vou uuS anfgeftellten Prineipes hat bisher and zwar in nnnnterbrochener Reihenfolge unseren Cominitlenten recht ansehnliche Gcwinnstresnltate eingebracht, über welche wir, auf specielleu Wunsch gerne bereit sind, mit aulhentischen Daten zu dieuen Die Bedingungen, unter welchen wir weitere Betheiligungen übernehme», find folgende! I. Einlagen können täglich nnd in beliebigem Betrage geleistet werden. Nachzahlungen sind unter keinerlei Umständen erforderlich. II. Geschehen die Einlagen nicht iu baarem Kelde, sondern in Losen oder anderen conrante» Effecten, welche wir mit liO"/» des Conrswerthes als »nvcrknnflichcsDelwt übernehmen, so verbleibt dere» Zinsenerträgniß, respeetive ZichnngSgcnnnnste stets Eigenthnm des Einlegers. , III. Der Gewinnnntheil ieder ne»en Ei»lage beginnt am ersten Tage nach deren Uelier-nahme. IV. Die Auszahlung der MonatSdividenden geschieht entweder zu den ülllicheii Bureau-stnnden an unserer Cassa in Wien oder mittelst Postanweisungen regelmäßig von M zu »0 Tage» nach Ucbcrnahinc der Einlage unter Abzng von 1v"/o für Spesen »no Provision. V. Eapilalskündiglinge» werden jederzeit nngenoninien nnd bedinge» für Betrage bis zn ö. W. fl. 500 cinen Termin von 30 Tagen ..............fl. 1VV0.....................60 1-tOb ............. fl. 5000 „ „ „ SO und darüber je »ach Vereinbarung. . VI. Ans gekündete Einlagen entfällt während der Kündigllnüsdaner die Hälfte des dendenbetrages. ^ ^ VII. Die Rückerstattung der EinlagScapitalie» geschieht stets im vollen Betrage, u» liegt daher keinem, welch' immer Name» habenden Abznge. Wir crtheilen Borschiisse aus alle im officiellen Conrsblatte notirten Effecten bis nahe zilm vollen Werthe nnd empfehlen uns zum Druckerei „Leykam" in Graz. Verleger und verantwortlicher Nedactcur: Franz Müller in Laibach-