Priiuum erationS-Preise: g ti r Laibach: SanzjShrig ... 8 ft 40 tr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Bierteljahrig . . 2 „ 10 „ Monatlich 70 „ Laibacher Mit d e r P o fl: Gaiizjiihng . - ■ 11 fl. -Halbjiihrig . . . LicrteljUhrig . fr. 50 75 Ftir Zustcllung inS HauS vier-teljiihrig 25 tr , monatl. 9 tr. Einzelne Nummem 6 tr. Redacliou: Bohnhvsg-fle Nr. 132. Expedition- A Snitroteu* Bureau: Tongrehplatz Nr. 81 (Buch-handlung boh 3git. b. Kirin« mayr & Fed. Bamberg.) JusertionS-reise: Flir bit einspaltige Pe.itzetle & 4 tr., bei urccimaligtr Tic, schallnng A 7 fr., tmmalig« i 10 tr. Jnserlion-ftempel jebtemal 30 tr. Anonyme Mittheilungen tocrbtn nicht beritcksichlizl; Manuscriptr nichl zurUckgesendei. Nr. 55. Freitag, 7. Mlirz 1873. — Morgcn: Johann v. G. vei gtbfjrrot jnftrottn cnb »fterrr Einschaltung enlsyrr-djrrbrr 9toia?t. 6. Jahrgang. Herbsts Bericht iiber die Wahlreform. Gestern cndlich begann ii'n Abgeordnctenhausc jenc hochwichtige Verhandlung iiber die Wahlreform, welche bestimmt ist, die Wirksamkeit des Dezember-reichsralhes durch einc wiirdige parlainentarische Lci-stung abzuschlichcn und cine grotzartige und ticf-gehende Umgestaltung in unserem Berfassungsleben herbeizufuhren. Wie telegraphsch gemclbet, Hat sich der Vcrsassungsklub einstimmig otschicden, durch en dloe-Annahme des Hauptgesetzes einc mach-tifle verfassungstreue Kundgcbung zu vvllziehen und nicht erst durch GewShxcnlasscn fur die Nedcsucht kiniger imtergeorbuctcii Deputicrtcr den machtigen Eindruck zu zersplittern. ES erfolgtc fohin auch, wic wir ebenfalls gcstcru zu mcldcn in der Sage warcn, die fast cinftimmige Annahme des Hauptgesetzes (120 gegett 2 Stimmen) untcr unbeschrcib-lichem Jubcl des Hanses. Fiir heute liegt uus der Bericht des Bcrfassungsausschusscs iiber ben Wahl-rcformenlwurf vor, wclchcr, aus ber Fcbcr bcs Dr. Herbst geflossen, in gedrangter Kurzc bie Grunbe, welche einerseits fiir die Nothwcudigkeit und andcr-seits fiir die vcrsassuugsmahige Zulassigkcit der Rc-formmatzregel fprechen, mit juriftischer Scharfe und Meisterfchaft zusammenfatzt. Der Bericht des Dr. Herbst gestaltet sich so zu einer Staatsschrist, welche nichts sagt, was nicht zur Sache gchort, und doch mit staatsmirnnischer Umsicht und Besonnenhcit a lleS erschopft, was fiir die Sache zu sagen noth wendig. Mit gntem Grundc nimmt der Bericht seinen Ausgang von der kaiscrlichen Thronrede im Dc-zembcr 1871, in wclchcr Sc. SOiajeftat cS auS sprach, seine Rcgicrung werdr cifrig beftrebt sciu, fiir die unmittelbare Verkorpernng des Sfterreichi-schcn Staaisgcdankcns, welche in der selbstandigen Bildnng der Reichsvertretung liegt, die Wcgc zu ebnen und sic im gccigneten Zcitpnnktc unter Way-rung aller verlrctungsbcrechtigten Jnteressen der Bcrwirklichung zuzufiihrcn. Nicht minder treffend ist die Hinweisnng auf die 1400 Petitionen von Vcrtrctungskorpcrn und Vcrcincn aus alien Theilen des Reiches, welche an den ReichSrath gelangten und bcweisen, bah die Anschauungen der Krone mit jencn der intelligcnten und reichstreuen Bcvolkcrung bc-ziiglich der Nothwcndigkcit dicser Reform vollkom-uutt ubereinftimmen. »Hicrnach — sagt der Bericht — ist eS eigentlich nicht mehr Sache des Versassungsausschusscs, die Nothwcndigkcit der Wahlreform unb bie Bercchti-guitg der Reichsgefctzgebung zu ihrer Durchfiihrung bcs weiteren zu begriinden. Er halt sich aber doch verpflichtet, seine Ansicht iubetresf der fortan dage-gtn erhobenen Einwendungen in Kiirze darzulegen. Bom Slandpunkte des Pcrsassungsrcchtes aus ist felbstverstandlich einc ernste Widerlegung derjenigen Partcien nicht moglich, welche sich auf eincn anbern Bodcn als den des bcstchendcn VcrfaffungSrechtes stellen und ihr offeu crklartes Ziel in der volligcn Bcscitigung dessclbcn crblikcn. Wclcher Widerspruch liegt schon darin, dah man einerseits die Rcichs-grundgesetze, ja sogar die Landcsordnungcu als nicht zu Recht bestehenb crklart unb anbcrfcits die Ein-fuhrung directer Wahlcn als tine angebliche Verle-tzung dieser Grundlagcn des Offenttichen Rcchtcs be-kanipfcn will ; wenn man die vcrfafsungSmahigen Bcrtrctungslorpcr als ungesctzliche Versammlungen vcrabschcut, die Bcthciligung an denselben verwei-gert und nun plotzlich mit der Bchanptung auftritt, die Reform ber Reichsrathswahl fei rcchtlich unzu-lciffig, weil vorgeblich mit den Rechteu jener KSr-pcrfchaft nicht in Einklang zu bringcn, bertn blohc Existcnz man fonst als Rcchtsvcrletznng dar;uftellcn gewohnt ist. Dah man sich nicht schcut, in solche Widcr-spriichc zu gcrothcn, ist nur durch die Gcfahr erklar-lich, welche auS der selbstandigen Stellung dcSAbgcord-netcnhauscs fiir die Plane ber Gcgner ber Berfas-sung und einer ruhigen Enlwicklung auf den be-stchenden Grundlagcn erwachsen muh. Sie find sich wohl bcwuht, dah ihnen dadurch die Moglichkeit entzogcn ist, durch Hervorrufrn itnmcr never Krišen den Fortbestand ber Berfafsung felbst in Frage zu stellen. Gcrabe hierin liegt aber bie zwingende Nothigung zur alsbaldigen Berwirklichung jener Reform, dcren hohe Bedeutung eben in der durch sir ermoglichtcn und von Millioncn treuer Staatsbur-ger lebhast erfehnten Bcfestigung ber bffentlichcn Zustanbe bcs Reiches zu finden ist. Aber auch bie Opposition btrjenigtn Partet franft an cinern inncrn Widcrfpruchc, welche gleich-zeitig die Anforderung stcllt, cs moge tm Wegr der Rcichsgcsctzgcbung der Grundsatz festgestellt werden: „Dcr (galizische) landtag wird ausschliehlich den Modus ber Rcichsrathswahlcn zu bcstimmen haben." Hierin liegt boch die ausbrllckliche unb bestimmtt Ancrkennung, bah einc Aenberung ber Gcsctzgcbung fiber bie Art ber Rcichsrathswahlen moglich fei, bah fie in bit Compctcnz ber Rcichsgcsetzgcbung falle unb nur burch diese, durch sie aber alleging-geschchen lonne. . . . Bei niichterner, burch keine Iemleton. Die indiamsche ®cti6lfcning Mexitos. Ut6«r Mcxiko und seine Bewohner ist schon viel geschritbtn und publicicrt wordcn ; aber die Mit-theilungen iibtr da« merkwiirdige Land, in welchem tin Sprosse aus btrn Haust Habsburg ein so tra-gifches Ende sand, lcidcn an ungemein zahlreichen Widerfpriichcn. Jeder Btitrag fiber dasfclbe wird daher ben Gebildeten in Europa willkommen fein, namentlich, wenn tr von berufencr ©cite kommt. Auf folchcr stcht jedenfalls Herr Carlos be Gagern, wclchcr daS Land durch zwanzig Jahre bewohnte unb mit klaren und vorurthcilssreien Bli-cken die Verhaltnisse dort beobachtete. Apr kurzem hielt berftlbe tiiitn interessanlen Vortrag in der Monatsversammlung der Ssterreichischen gcographi-schen Gefellschaft, und wiener Blatter find in der Logt, denselben mSglichst vollstSndig mitzuthcilen. Der Vortragendr ist tein Anhanger der von Blumrnbach aufgcfUtttcn unb auch hcutzutagc noch allgcntein angenommencn Slassificationen des Men-fchengefchlechtes in funf Racen, die kankasifche, mongolifche, amerikanischc, malaische und asrika-nischc. Er meint, dah, wenn sie auch burch ihre schcinbarc Einfachhcit befticht, sie dennoch zu sehr auf auherliche Bcrfchicdenheiten begrundet fei, urn als cine sireng wissenschaftliche bczcichnct werden zu tonncn, urn so wcniger als sie felbst in dicser Hin-sicht nichl einmal genau ist, namentlich nicht, wenn, wie es gewohnlich geschieht, als charakleristisches Unterfcheidungsmomcnt die verschiedenartige Haut-farbc anyefiihrt wird. Richtiger erfcheine es ihm, das Menschengeschlecht nach Analogic eineS jedcn einzclncn Men schcn, wclcher witchst, znm Hohepunkt seiner Entwicflung gelanzt und dann langsam ab-nimmt, urn zu oergehen, in nur drei Racen cinzu-thellen: die aufsteigendc, die culininicrcndc unb die abstcigende. (Neben dieser Anschauung dursle jene aUere noch wohl bcstehen kSnnen.) Die Negcrracc repraseiitiert den TypuS ber Kindhcit, die kaukasischc d:r MSnnlichkcit. bie amerikanischc, inongolijche unb malaische den deS Grei-fcnolter#. Wahrcnd nach dent lctztcn im Jahre 1871 veroffentlichten Ccnfus die Gefammtbevolkerung Me-xikos 9,176.082 Scelen bctrug, kommt etwa nur ein Zwolftcl davon auf die reinc kaukasischc Race, dahingegen drei Aiinftel auf die reine indianifche. Der Bortragende sicht nun mit Recht in ber un-geniigenben Amalgamierung dieser Elemente, d. h. mit anberen Wortcn in bent grotzen numerifchen Ucbciwicgcn ber letzteren cine der Hauptursachm, welche ffir bie fortfchrittliche Entwicklung jene» Landes bisher ein Heiumschuh gcrocfen ist unb eS auch wohl noch fur lange Zeit bleiben wird. Die furchtbarste Marter, die man etnern jun« gen, kriiftigen unb strcbsarnen Manne aufertegen kann, ist die, ihn an eincn hinsSlligcn GreiS anzu-tetten, der nur an Rithc denft, wiihrend jener bit ihm innewohnenbe Thatkraft durch unauSgefehte Arbeit zu bcthatigcn wunscht. Manche Ethnographer,, unter andern Alexander von Humboldt, schlichen auS der naturlichen Athn-lichkeit, welche bit Jndiancr AmtrikaS mit bin bei-den ubrigcn obsteigenden Racen, ber mongolischrn unb malaischen, haben, auf elnen gemcinforocn Parteirucksicht getrfibter Wiirdigung dec grundgefetz-lichen Bestimmungen fiber die Wahl fur das Abge-ordnrtenhaus des ReichSratheS ergibt sich aber das Recht der ReichSgesetzgebung zu deren Aenderung auS folgenden Erwagungen: Das Recht, Abgeordnete in den ReichSralh zu entsenden, ist gegenwartig allerdingS ein Recht der Landtage. Allein dies Recht hat feint andere Quelle als die Grundgesetze fiber die Reichsvertretung vom 26. Februar 1861 und vom 21. Dezember 1867 und wurde schon durch die §§ 6 und 7 biefer Ge-setze, roetche der Krone das Recht vorbehalten, die Dornahme der Wahl unmittelbar durch die Wahl-berechtigten anzuorbnen, und tiodj mehi' durch das Gesetz vom 13. Marz 1872 (fiber die Nothwahlen) beschrankt. Der § 16 der Landesordnungen kann dagegen alS die Quelle dieses Rechtes nicht ange-sehen roerden; denit abgesehen bavon, dah die be-trefftnde Stelle nach ihrem Wortlaute von einer Berpslichtung der Landtage zur Wahlvornahme spricht, enthalt dieselbe auch das Citat der betreffen-den Paragraphe des Grundgesetzes fiber die Reichsvertretung, erscheint daher nicht als eittc selbstandige Anordnung, sondern lediglich als Anfuhrung der Anordnungen dieses letztern Gesetzes; jene Stelle behSlt daher Gesetzeskrast und Rechiswirkung nur insoweit und insolange, als die s e Anordnungen nicht auf verfasfungsmahigem Wege abgeandert werden. Wie aber Aenderungen in dem Grundgesetze fiber die Reichsvertretung giltig zustande tommen, daS wird durch § 15 des niimlichen Gesetzes ent-schieden. Diese Bestimmung gilt ffir alle Theile des Grundgesetzes, und es ware einc willkfirliche, jedkS Grundes entbehrende Behauptung, bah gerade die Paragraph- 6 und 7 davon ausgenommen seien. Line solche AuSnahme folgt namlich keineswegS aus der Natur der durch jene Paragraphe allerdings eingeraumten Berechtigung. Denn niemand wird behaupten wollen, dah die Anordnungen fiber die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses, so wie fie einmal getrosfen wurden, schlechterdings und ffir alle Zeiten unabanderlich geworden fein. Mit der Moglichkeit der Aenderung muh aber auch das Recht der ReichSgesetzgebung zu solcher Aenderung schon an sich zugestanden werden, weil fie eben jene Gefetzgebung ist, durch welche allein Grundgesetze gedndert werden konnen. Und nicht minder folgt aus der Anerkennung jener MSglichkeit, datz dem Abandrrungsrechte der ReichSgesetzgebung nicht entgegengehalten werden tbnnt, durch Ausubung desselben werbe in daS Recht der Landtage als der-jenigen eingtgriffen, benen nach den bestehenden Ge-setzen ein Wahlrecht zukommt. Denn eS'ist ein unbestrittener und allgemein qnertannter Rechtsgrundsatz, datz daS durch ein Gesetz begrfindete Wahlrecht nicht als Privatrecht, alS ein fur dir fpatere Gefetzgebung unantastbar gewordenes Recht anzusehrn set; ohne diesen Grund-satz ware ja jede Verbesferung der bestehenden asiatischen Ursprung; doch wenn auch in uralten japanischen Chroniken von einer Massenauswande-rung nach Often hin gesprochen wird, wenn auch in tinzelnen Fallen eine auffallende Uebereinstim-rnung zwischen japanischen und mexikanischen Orts-namen gesunden wird, wenn ferner die beiden ©onncnTindtr, Manco Capac und besfen Frau, die legendenhasten Stammviiter der peruanischen Jnkas, ala von Norden und Often tommenb dargestellt wtrbtn, wenn endlich die drei Hauptstammc des alien Anahuac — der aztekische Name von Mexiko — die Tolteken, die Chichimeken und die Azteken, ihrt fucceffiven Wanderungen stetS in der gleichen Ridjtung unternommen haben, bald civilisierenb, bald die vorgefundene Civilisation zerstorend, so muh dennoch die Urbevvtterung des amerikanischen Continents alS tint autochiont bttrachttt wtrdtn, ohne naturlich vom rtin wisftnfchnstlichtn Stand-punkt auS Rficksicht auf bit biblifche Erzahlung non einem urspriinglichen Menschenpaar zu nthmtn. (Schluk folgt.) Wahlgesetze, ware auch jede Aenderung der Land-tagswahlordnungtn unmSglich. Und doch haben gerade jene, welche nun das Wahlrecht der Landtage (tnbgen fie biefe als legal anerkennen oder nicht) als der Aenderung durch die Gefetzgebung vollig entrfickt hinstellen mochten, niemals Anstand genom-men, die eingreisenbsten Aenderungen der Landesordnungen und der durch sie normierten Wahl-berechtigungen in Angriff zu nehmen. Die Landesordnungen raumen z. B. den Uni-verfitaten das Recht eiit, durch ihren jeweiligen Rector itn Landtage oertreten zu fein. Man fund es nichtsdestoweniger unbebenklich, dieses Recht auf-zuheben, und man sand es ebenso unbebenklich, das in den Landes- und LandtagS-Wahlordnungen wohl-begrfindete Recht der Handels- und Gewerbekam-mern aus Vertretung im Landtage int Wege der Gefetzgebung zu bestitigen. Nun wird freilich niemandem beifallen, die politische Bedeutung der Universitiiten oder Han-delSkammern jener der Landtage an die Seitt sttlltn zu wollen. Allein die RechtSfrage, auf welche es hier ankommt, ist in beiden Fallen die riamliche. Ja, die ffir ihre Entscheidung matzgebenden Ver-haltnisse find gerade ffir die Landtage nngfinstiger gestaltet, weil ihre Wahl ffir den Reichsrath immer nur die Regel bilbete, die unmittelbare Wahl durch die eigentlichen Wahlberechtigten schon nrsprfinglich in AuSnahmsfallen zugelaffen war, diese Ausnah-men seither wesentlich ausgedehnt wurden, und da-rin, dah fie jetzt zur ausnahmslosen Regel erhoben werden sollen, nur die Fortbildung eines in den Staatsgrundgesetzen schon ursprunglich enthaltenen Gedankens gelegen ist. Wohl aber folgt auS ber hoheit politifchen Bedeutung ber Landtage und ber dadurch gesteiger-ten Wichtigkeit ber ihnen durch die beftehenben Ge-fetze eingeraumten Wahlberechtigung, dah an die verfaffungsmahige Aenderung der letzteren nicht leicht-hin, nicht ohne die durch die Erfahrung wvhlbegrfin-dete Ueberzengung gefchritten werden durse. Wahrhaftig, der Varwurs, datz man aus leichtferti-ger Neuerungsfucht an Aenderungen herantrete, kann nicht erhoben werden! Schon bet der Revision des Staatsgrundgesetzes im Jahre 1867 tonnte man sich nicht verhehlen, welche Gesahren daraus hervor-gehen, dah die Beschickung der Reichsvertretung und damit das Zustandekommen der letzteren selbst der Majoritat in ben ttnzelntn Landtagm anheimgege-ben fei. Aber es bednrfte der travrigen Erfahrungtn bet letzten Jahre, es bednrfte all ber Krisen unb Erschfitterungen, welche unaushorlich das Reich in Aufregung erhielten, urn bie Ueberzeugung allge-mein zum Durchbruche gelangen zu laffen, dah es unumganglich nothwendig fei, von den Mandataren, als welche sich die Landtage darstellen, auf diejeni-gen zurfickzugehen, welche die eigentlichen Wahlberechtigten find. Dies foil durch die Vorlagtn trreicht werden, zu dtrtn Einbringung dtr Monarch in wtiftr Ffir-forge ffir bit Jntereffen des Reiches seine Rtgierung trmachtigte. Dtr Vtrfaffungsausfchuh erferntt darin die nothwtndigt Bedingung ffir die Consoliditrung unftrtr staatlichen Zustandt unb empsiehlt dtrtn in alltn wesenlichen Bezirhungen unveranderte Anuahme Es mag sein, dah mancht begrfindete Anspriiche und Wfinsche darin nicht volle Befriedigimg findcn, nicht sinden lountcn. Allein alle solche Ansprfiche unb Wfinsche muffen eben zurficktrtttn, wo eS sich urn daS hochstt Jnttrtfft dts ReicheS, urn bit Btftsii-gung deS verfaffungsmahigen Rtchtszustanbes han-dtlt! ________________________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 7. Marz. Julavd. Die Polen befanden sich, wie berichtet wird, biS zur letzten Stundt in nicht gt-ringtr Vtrltgtnheit daruber, wie sit ts dtnn eigeut-lich bei der zweittn Lesung der Wahlreformvorlagt im Abgtordntttnhanst anstellen sollttn. Sichtr 1st, dah bit Majoritat des Poltnklubs noch in dtr tlfttn Stundt gtrn hattt zurfick mogtn, wenn biefer Ruck-zug nicht zum minbeften ebenfo blohstellend gewefen wart wit ihr SBorgthtn zur Ztit ber Ausgleichs-verhandlungen. Ihre Leidenfchaft ffir Bewilligung hoher AuSgabebubgetS bei ber Finanzbebatte unb in den Delegations lieh fie fchliehlich jcne Form des Strikes wahlen, dah fie sich wahrend der Ver-handlungen fiber die Wahlreform vom Haufe ftrn-hitlteu, lint fodann an der Bubgetdebatte wieder thtilnthuttn zu kSnnen. Nicht nur bie Parteien des HauseS, auch die Koryphaen der Hintertreppenpolitik wurden durch die »ahende Entscheidung in A'hem gehalten. Die F tudctle n ware« wieder in Wien zu einem Stell-dichein versammelt. Jedoch die Herren intriguieren unb conspirieren vergebens. In den Anschau-ungen des Monarchen fiber bie Uiterlahlichfeit ber Wahlreform ist seit ber Thronrede fcinerlci Wand-tung erfolgt. Fur die Aufmerkfamkeit, mit welcher der Monarch alien Stadien des Reformroetkes ge<= folgt ist, spricht der Umstand, dah der erste Abzug von Herbsts Bericht letzten Montag in spater Abend-stunde in die kaiserliche Cabinetskanzlei gelangte. Der zweite von Dr. Herbst verfahte Bericht des VerfaffungsausfchuffeS „tiber die ReichSrathS-Wahlordnnng" ist bereits bent Prasidium fiberreicht worden und gelangte gefttrn zur Vertheilung an bit-Abgtorbntltn. Der Bericht faht ben Jnhalt ber Berathungen des VersassungsausschusseS zusammm und beschrankt sich hauptsachlich darauf, bei alien Aendtrnngen ber Regierungsvorlage fiber bie zu-kfinftige Reichsraths-Wahlorbimng bic Motive her-vorzuheben, welche ffir ben VerfaffungSausfchuh bestim-tntnb waren. Wie ber Bericht des VerfaffungS-ausschusseS fiber bas Hauptgesetz ber Wahlreform, so foll auch ber fiber bie Wahlordnung wiederholt fehr entschieden betonen, bah bie Verfassungspartei oft ihre bcrechtigten Wfinsche zum Qpser gebracht hat, urn bie enbliche Durchffihrung ber Wahlreform zu ermSglichen unb urn bie Grenze einzuhalten, inner-Halb welcher ber Monarch- der Regterung die Er-machtigung zur Einbringung des WahlreforrngefetzeS gegeben hat. Auslavd. SBagener ist zur Offensive fiber-gtgattgtn unb hat die gerichtliche Verfolgung meh» rerer berltner Blatter wegen Verleumdung bean-tragt. Die Schonung, welche ihm bas Minifterium angebeihen laht, macht belt SDiann fibermfithig. Vor Gericht werden indeh wohl bit manchertei Erhebun-gen fchncller bewirkt werbeit, als es ftittns dtr Sptcialunttrfuchungs-Commiffion gefdjieht, welche taut Befchluh vom 4. d. M. endlich dazu getangt ist, von ber Regierung bie Befugnis ber Zeugtnvtr-nehntung zu verlangen. Bekanntlich ist hiezu tin Gesetz nothig, welches, urn perfect zu werden, erst eine mehrwochentlichc Promenade durch die beiden Haufer be« Landtages abwanbetn muh. Glucklicher-roeife wird der Landtag noch bis Mitte Juni feint Sitzungen abhalttn, wtil der Kultusministtr, welcher mit ben kirchenpolitifchen ©efetzenzu stehen vber zu fallen gebenkt, barauf befteht, datz bieselbett noch in biefer Session erlebigt werben. Dieser Umstand kommt allerdings den Untersuchungen fiber ba8 Concessionswesen zugute, aber er macht ts auch moglich, bas Ergtbnis solangt zu vtrschltpptn, dibit Sfftntlicht Mtinung ffir basftlbt gltichgiltig ge» worbtn ist. Die Uebtrwtifung ber (Siftnbahitangeltgenhtittn an das gefantmtc Staatsministerium ist bereits er-folgt. Dtr ..StaatSanztigtr" tnthalt tintn kSnigli-chtn Erlatz, wtlchtr bit ..gtwisfermatztn autztr Utbung gtkommtntn Btstimmungtn" vom 30. Novembtr 1838 roitbtr in Kraft fttzt. Jn»btr franzSfchtn Nationalver-fammlung ist tnblich nach ffmftagiger htitzerDiscussion bit Einltitung zu dem Eutwufe der Commission uitgtfahr mit dtrstlbtn Stimmtnzahl, mit wtlcher der Schluh ber Gtneralbiscuffion angenom* rnttt wordtn war, votiert worden. ThierS hat ge-fprochen, allein er fcheint, fo viel man beta telegra- phischen Berichte seiner Rede entnehmen kann, nicht den Bodcn, auf welchen sich bereits Dufaure im Namen der Regierung gestellt hatte, verlassen zu haben. Es ist datum auch keine Aenderung in der Gruppierung der Parteien eingetreten. Moglich ist eS jedoch, dah wenn die Discussion endlich bis zu Artikel 4 vorgedrungen sein wird, irgend ein Zwi-schenfall noch einen Umschwung in der gegenseitigen Stellung herbeizufiihren vermag. Ueber das Datum der Selbstauflosung der madrider N ati onalv er s amm l un g ward zwischen Republikanern und Exmonarchisten, wie die Radicalen genannt werben, cine Einigung erzielt. Figueras hat am 5. d. einen Gesetzentwurs einge-bracht, welcher die Constituante auf den 1. Mai einberuft. Die Wahlen find fur den 10. April festgesetzt. AuS Petersburg wird gemeldet: Ein dem Reichsrathe vorgelegter Gesetzentwurs uber die Ein-fuhrung der allgem einen Dienstpsli cht be-stimmt die Dienstzeit in der Armee auf fiinfzehn Jahre (sechs Jahre fi'tr deVt Activdienst, neun Jahre in der Reserve.) Die Dienstzeit bei der Flotte soll neun Jahre dauern (sieben Jahre actio, zwei Jahre Reserve.) Die Botschast des Prasidenten Grant anliitzlich dcs Beginnes der zweiten Prasidentschasts-periode betont, er werde auch kiinftig die Landes-interessen bestens fordern; er set iiberzeugt, die civi-lisierte Melt neige zur Republik. Die Ansdehnung deS amerikanischen Gebietes wiirde die Militarmacht nicht erhijhen, sondern im Gegentheile die Armee-verminderung erleichtern. Die noch bestehendcn Un-gerechtigkeiten gegen Sklaven miissen aushoren. Er werde in seinen Bestrebungen sortsahren zur Her-beifuhrung innerer Einigkeit, Erhaltung freund-schaftlicher Beziehungen zu den benachbarten und fremden Landern, zur Civilisation der eingebornen Jndianer, und wenn dies unmoglich, einen Ausrot-tungskrieg gegen sic fiihren. Er iiberlasse der Zukunft die GebietserwerbungSfragen, die er nut billigrn werde, wenn daS Bolk zustimmt. Er glaubt, ®ott bereite die Welt Dor, cine Nation zu werden, die etne Sprache fpricht und leine Armeen und Flotten writer braucht. Zur Tagesgeschichte. — Garibaldi hat an Borrili, den Director be« ..Moviwenlo," ein Schreiben gerichtet, in welchem er den verschiedenen unter sich nicht sonderlich einigen demokrat ischen Seclen in Jialien eine neue Haliung vorzeichnet, um zu dem, woS er, ermuntert durch die Beispiele in Frankreich und Spanien, alS den Notur-anlagen der Jtaliener am meisten cntfprechend und ihrem Wohlsein am zulriiglichsten halt, zur Republik zu getangen. Dieser Brief, welcher ohne Zweifel die Ausmerksomkeit der ganzen italienischen Presse auf sich ziehen und zu tebhafien DiScussionen Antah gcben wird, etllSrt unumrounben, bah die Majority der Jtaliener einem revolutionLren Kataklysma widerstrebt, und ruft beShalb: „Alfo feinc Revolution von Blut." Allee foll durch ben Anschlnh der bemokratischen Parteien an ben „Patto di Eoma“ geroonnen roerben. ®fl8 von Englanb unb Norbamerika durch bos SchiedS-gertdht gcgebene Beispiel werbe von Spanien unb Frankreich, fptitec aUch von Jtalien nachgeahmt, unb bann mlihten UberaU die stehenden Heere unb bit Throne adgefchafft wctben. b« alte Helb. Seine Logik bUrftc laum so scharf sein, wic sein Schwert gcwcfcn. — Konig Wilhelm V. ist gestorben. Sclbst bie gcschichlskunbizcn Lescr werben nicht wissen wer biefer KLnig Wilhelm ist, unb bag ist nicht zu bctwunbetn, ba seine eigencn Unterthanen, bie Eng-ISuber, nichls bon ihm wissen. Abet es ist nichis desto-weniger wahr, boh im Februar 1873 im ..Washington Hotel" zu Newyork ein Mann im Alter von 71 Jahten geflorben ist, welcher Erbe der Namcn Stuart und SobieSki unb gcsetzmLhiget KLnig von England ju sein sich rtihmle. Šttbere nannten ben grouhoori« 9‘», chrwLrdig ausfchenben Herrn William Rynam Gracie. Seit 43 Johren lebte er in bent Wohne, bah er ber Sohn unb letzle mannliche Nachkomme bes Prinzen Charles Ebwarb sei, ber zu Florenz im Jahre 1788 starb. Er war in jeber Beziehung ein Gentleman, zeigte stetS ein hijflicheS unb ebelrnilthiges Benehmen unb hatte bie belanntett GcsichlSziige ber Stuarts. Gar mancher Uonkee, ber ihn im Washing-tonhotel befuchte, glaubte an bit Berechtigmig seiner AnsprUche auf bie englische Krone, urn so mehr, ols nicht nur sein nobles Benehmen unb sein AuSsehen, sonbern auch bie geheimnisvolle Miene, rnit welcher er auf ein Blindel Documente, bie seine Herkunft be-jlatigen sollten, wieS, einen folchen Glauben bestark-ten. Stets filrchlctc er, bah bie englifche Regierung gegen ihn confpiriere, unb um sein Leben zu verlhei* bigcn, eveuiuell so theuer alS moglich zu verkaufen, hatte er stets einen Doppellauser unb ein scharfeS Mesier bei sich unb nachts unter bent Kopskiflen tie* gen. Wie sich bas von einem Pralendenlen bon selbst versteht, stubierte er stetS bie Klisten EnglanbS unb alle firategischen Punkte um London, um in einem gitnstigen Augeublicke eine Invasion zu versuchen. Doch er ist tobt nun, unb bie KLnigin Victoria hat flir ihre Krone nichts mehr zu sllrchtcn. — Ein Mahigkeitsgesetz. Die franzvsische Nationalversammlung hat folgendcS Gesetz beschlossen: Jede Person, die betrunfen geitossen wirb, zahlt cine Bntze von 5 Francs (2 st.). Im Mckfalle wirb sic eor bag Zuchlpolizeigericht gestellt unb rnit einer Strafe von 16—300 Francs ober GefSngniS von 6 bis 30 Tagen beflraft. Die brittc Verurtheilung zieht ben Verlust bee biirgerlichcn Rechte nach sich. Eine Lhn* liche Strafe trifft bie Wirihe, welchc Betrunkenen o^er Minderjahrigen Getranke verabreichen. Der Betrunkene wirb auf seine Kosten nach bent nachsten Orte gcsUhrt unb bort behalten, biS er wieber zum Berstanb kommt. Das Gesetz ist in alien WirifchastSlocalen aufzuhSn« gen unb bcsscn Zerreitzen mil 5 France Buhe bebroht. — Never GewerbSzweig. In Petersburg unb befonbers in ben ntirblichen Gegenben RutzlanbS zcwinnt ein neuer GewerbSzweig eine grotze AuSbeh-itung. Man erzeugt namlich aus Flcchten unb Moo* fen, welchc bort in moffenhaftet Fiille wachfen, Brannt-wein unb SpirituS. Diefe neue Art ©piritu« zu ge« »innen, tauchte zuerst in Schweden auf unb wurbe ton da nach Finnlanb libertragen. Auf ber letzten rusiischen JnbustrieauSstellung befanb sich svlcher Spi-ritus aus bet Brauerei in BinzilaS unb ber Lewin-schcn Fabrik in bet Stabt Sorgo, sowic aus ber Fi» bril von Zablcr unb Trabirki in Petersburg. Deutsche, englische unb sranzosischc Fabritanten waten rnit bie* fen Erzeugnissen sehr zufrieben. Im Rotben Ruh-tanbS bringt biefer Jndnstriezweig einen Reingewilm von beinahe 100 pC>. unb in ben inneren (Subernien einen folchen von 40 bis 100 pCt. Je mehr folcher CpitituS erzeugt wirb, besto mehr kommt ben Bcwoh-nern baS Getreibe zugute. Local- unb Provinzial-Angelegenheiten. — (AuS bent LanbeSschulrathc.) An» liihlich deS BcrichteS ber k. k. Gymnasialbircclion in Goltschee tibcr bie ErSssnuug unb ben Besnch bes Fachcurs^ fUr getoerbhcheS Zeichnen wird on boS hohe HandelSministerium die Billc um Bcwilliguug einer Subvention au6 StaatSmitlcln zur Anfchoffung von Lchr> unb Sernmitteln unb zur Remunerierung bee Lehrcre pro 1872/73 gestellt. — Ueber ben vom k. k. BezirkSfchulrathe ftir ben Slablbezirk Laibach vorgeleg-ten PrilfcntationSakt wirb Lchrer Leopolb Be lot alS beftnitiver Obcrlehrer unb Letter bet zweiten fttibtifchen Koabcnvvlkeschulc in Laibach angestellt. — (DaS Programm zum Concerte Me n ter - Poppe r), bos wit gestern veroffentlich-ten, vcrfpricht in ber Thot gonz auhcrotbentliche Ge-nUffe unb muh alS ein fchr gliicklich zufommengestell-teS bezeichnet werben. Unter ber ganzen Reihc Herr* licher Rurnmern, bie unS baS celebre Klinfllerpaar for* fiihren wirb, verweifen wir nut auf bie Liezt'schc »Don Juan".PHontosie, eine« bet grojjartigfien unb schwicrigsten Werke in bet gesamrnten Klovicrliterotur, dessen Reproduction Frau Menlcr zu ihten unfibet* ttefflichsten Leistungen zahlt unb ba« ollein ben ©efuch bee ConcCrtcS vvllouf lohnen wiirbe. Unter ben Trium-phcn, bie Frou Menter in ber jiingsten Zeit gcfciett Hal, sinb namentlich jene am 20. v. M. im Gewanb-hauS-Concert in Leipzig unb am 1. I. M. in einem Concerte in Berlin zu nettncn. Schliehlich wollcn wit c6 nicht unterlafsen, alle Musikfreunbe nochmale auf bae ollerbringlichste zum Befuch be6 tnorgtgen Con-certee aufzuforbern, in bent hiet noch nietnale gehiirte mufitatische Kunstlcistungcn erfien Ranges une geboten werben. — (Naturetfcheinungen. ) Dutch bie jiingsten fchonen FrUhjohrStage fcheint ouch bie Notut crwacht zu fein unb mil ihr auch bie Mitlioncn Wiitmchen; so z. B. ist boS Erscheinen ber Moikiifet gewih eine Seltenheil flit ben 5. Marz, unb bo taurn einige Zoll unter ber ErboberflLche biefelben stork bor* ftnbig sinb, wollcn Oefonomen baroue schliehen, bah bieses Jaht ein sogenanntee Moikoferjoht fein wirb. Ein Merl's flit ben Londwirlh. — (Die Pcnfionc n ber Witwcn bon Staatebeamtcn unb Dicnetn.) Der stei* tischc 9Jeich6rath6abgeorbnete Herr Konrob Seibl stellle in ber Sitzung bes Slbgeorbnetenhausefl vom 3. Marz solgcnben Anltog: .In ErwSgung, bah bie Pensionen bet Witwcn bon Staatebeamten unb Dienern noch nach einem uralten, cue bent votigen Jahrhunberte stammenben 9iormatc mil einem Driltheile beS Acli-vitatSgehalleS bes verstorbenen Gotten mil ber Be« fchrantung fesigestellt worben, bah biese Drillelbemef-fung bei einem Geholte von 1000 ft. C.-M. ober 1050 ft. S. W. obschliehl, so bah bie HLchste auS dem Gehalte bernefiene Pension 350 ft. S. W. be* bctrtigt; — in Erwagung, boh biefe PenftonSbetnef. sung einen Sinn hatte in jenet Zeit, wo bie Geholte ber Bcamten in bet Ubcrgrohcn Mchrzohl unter 1000 fl. betrugen; — in Erwiigung, ba« berzeit mil 350 fl. boS Leben gar nicht ober nur in Lrmlichster Weise gefrifiet werben fann; — in Erwagung enblich, boh ouch bie Choroktcrpensioncn ber Witwen sowic bie ErzichungSbcilroge bet Waisen bon ©taotsbeamten unb Dicnetn nicht im Einttange mil ben gegcnwSrtigen IheueningSverhaitniffen stehen, — wirb bie t. k. Re* gierung oufgeforbert, eine bie Pensionen bet Witwcn unb bie ErziehungSbeilragc ber Waisen von Staats-beamtcn unb Dienern regetnbe Gesctzeevortage einzu* brlngen." Der Hntrag tcutbe ber geschfiftSorbnungl* mLhigen Behonbtung zugtfUhrt. — (ErstcrallgemcinetBcomtenberci« ber ostertcichisch - ungot. Monarchic.) Geschastebewegung bet LebenSversicherungS-Abtheilung im Monatc Februar b. I.: ©ingebracht wutben 605 AntrSge liber fl. 600 800 Kapital unb fl. 1200 Rente, abgefchlofTen 540 VersicherungSvetlrage, zu* fauimen per fl. 482.500 Kapitol unb Rente per fl. 2500. Rad) Abzug bet im Loufc be« Monote« vorg-kommcnen ErlLschnngen hat sich ber gefarnntle Ber-stchetungSstonb auf bie Anzohl von 18.143 Polizzcn mil einer KapitalSsummc per fl. 16,024.000 unb Renten im Beltage von fl. 38.244 erhijht. Jnfolgc bon TobeSsiillen feit 1. JSnncr b. J. »oren 25 Ptv lizzen crtoschen unb fl. 20.000 Kapital fSllig geroor* ben. Die Prfimicneinnohrne war mil fl. 40.130 prSliminierl. Die Organisation befl Sereine« toutbe butch bie Grlinbung von brei neuen LocalauSschliffe«, unb zwat zu BerScze, Polo unb KLniggrLtz eriveitcrt. AuS Bntah ber von bem Generalsecreliir be« ©ereinel Herrn Kart Mazal ersolgten Ucbernohrne ber Stelle be8 commerziellen Directors bei ber Bangesellfchafl bee Bctcince toutbe ber Generalsecreliir-Slellverlrelet Hr. Dr. Friebrich Hbnig mil ber ®cfd)8fiefllhrunj ale Borstonb aller Bereineobtheilungcn bcltaul. WirthschaftlicheS. ~ ' (GrShc unb Schwctc bet Ihiere, Einftuh auf Fulletvetwetlhung.) Scllr. gaft fagt barttber in seiner Fiilterungelehrc: Fuller- vcthSltnisic, Bobengiite unb Klima enischeiden vor< nehmlich tibcr bie Wohl bet Race unb bornil Uber bie Schwere ber Nutzihierc. Je ungUnfliger sich die ertvahntett Umstanbe gcflaltcn, besto rathfamer wird ee im allgemeincn fein, wenigcr fchweren Jndividuen ben Dorzug zu geben. Wo die wirthschasllichen Ver-HSltnifse die Wahl sreistellen, dllrste meist daS Vieh miltleret Schwere bezllglich deS FutterbedarsS fUr die bestimmte Ihierische Production sich nutzbarer erwei-sen, sobald man ten Bedars nicht nach der Kopszahl, sondern nach einem bcstimmten Korpergewicht bemiht. So werden sich zum Beispiel 300 Pfund Korpergewicht leichter ernLhren lassen, roenn sie von millet« grojjen Jndividuen, alS roenn sic von tleinen oder Don grohen Thieren gebildet werden. Streng Iheore-tifch und lediglich com physiologischen Stanbpunkie bie Frage belrachtet, mlltzte man sreilich annehmen, bah die schroersten Jndividuen verhaltnitzmahig das wknigste Fuller beansprnchen, Venn die WarmeauS-strahlung, respective der Futterausivand flit den Ersatz an Warme wird, auf ein bestimmtes Korpergewicht repartiert, bet ihnen am geringsten sein. Bei genauer Beobachlung wild man jedoch in ben itberwiegenben Ffillen finden, dah innerhalb derselbcn Race die Jndividuen mittlerer Schwere sich verhLltniSmatzig leich-ler erniihren lafsen alS ihrc fleineren und grLtzeren ©tnofien. Darnit soll nichl gesagt sein, datz nichl irotz-Dem unler Umsttinben die Besonderheit bet Anspruche bie Haltung vorzltglich fchtoerer Nutzthiere ralhsamcr erscheinen lassen kLnnle. Eingksensel. Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Nkdizin und ohne Kosten. Revalesciere ciu Barry von London. Jteine Kranlheit verinag dcr belicaten lievalescičre Ju Carry m widirstehen, und befeitigt biefclbe ohne Medijin und ohne Soften a lie Mngcn-, Nerven-, Brust-, Lungen-. Leber-, Drilsen-. Schleimbaut-, Berstorbeue. Den 6. Marz. Bernhard Zomojic, Putzer, 56 I, Si. Pelersvorstadl Nr. 72, Lun-geubrand. — Maria Prek, JnwohnerSlochler, 13 3., Ei-vilspilal, Eilcrungsfieber. Morgen Samstag den #. Marz in der Bierhallc Concert ier fltajttajelle fles 46. M.-R®. Aufang halb 8 Uhr. Eintritt 15 kr. Hiezu ladet hoflichst ein Anna Graisser. Gedenktafel uber die am 1 0. Marz 1873 ftaitfinbenben Li-citationen. 8. Feilb., Wilsan sche Real., Oberseichling, BG. Krain-burg. — 3. Feilb., Drap'sche Steal., Grotzjerou;, BG. Ru-dolfswerlh. — 1. Feilb, Kustcr'sche Real., Olsevk, BG. Krainburg. — 3. Feilb., I’oD^a’fdje Real., Slob. BG. Slein. chlviiche, HSmorrhoidcn, Kinffetfncht, Fieber, Schwuidel, »lutOUfftet gen, Olvenbraufen, Uebeltelt und Erbrechcn selbst wahrcnd der Schwan »erschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerniig, RheumaliSmuS, Gicht, Blelchfucht. — Slutijiiflc au# 75.000 Certificaien iibcr Gcnesungcn, die aller Medizin widerstanden, werden auf Berlangen franco eingeseudet. Nahrhafier alS Fleisch ersparl die Kevdesciire be, Erwachfcnen und »intern filnfzigmal ihren PreiS in Arzneien. On Blechbiichsen von ein halb Pfund fl. 1'50, 1 Psd. f(. 2 r.0 2 Pfd. fl. 4 60, 5 Pfd. 10 fl., 12 Psd. 20 fl., 21 Pfd. 36 fl. - fio-Tale»ci6re-Bi6cuiten in Bilchfen a fl. 2 50 und fl. 4*50. — ltevalesciire iliocolatee in Pulver und in Tableticn filr 12 Stiffen fl. 1'50, i4Tassen fl. 2-50, 48 Tassen fl. 4-50, in Pulvcr filr >20 Steffen ft. 10, fiir 281 Tassen fl. 20, filr 576 Tassen fl. 80. — Zu beziehen durch Barry du Barry & 6 c my. in Wien, Wallflachgasse Nr. 8, tnLalbacli bei E. Mohr, fotoic in alien Stadten bei fluten Apothekern und Sxe-i»reihanblern; auch uerfentet das wiener HauS nach alien (Segcnben pegen^Postanweifu^o^ Angekommene Fremde. IBotel Elefnnl. Gras v. Egger imb Grvicher, Trei^ 6a*. ~ Fleischner, Graz. - Lengyel, Kanischci. -Weyrauck, Wien. — Maycrweg unb Frau Satabctle mil Tochlcr, Triest. — Bvhulinsky, Savcnstcin. — v. Troyer, f. k. Cberftlientenant, Finnie. — Klinar, Belbes. — Frl. Konsckicgg, Kttrnlen. Hotel Stadt SWIen. Thomek, Blau, Ncumcister, jiflle, unb LLvi, Fabiikant, Wien. — Baron Apfallrern, ■ Kreich. — Stain, Kfm., Gollschcc. — Koh, Marburg. Wilrcrung. Laibach, 7. Marz. Gefltnt abends Regcn. Nicderschlag 4"40 Millimeter. Schliner Morgen, fpiiler wechselnde BewLlkung. Wiirine: Morgen« 6 Uhr + 3 2°, nachmillags 2 Uhr -s- 7 7" 6.(1872 — 10-4", 1871 + 98'). Barometer 73325 Millimeter. 5'od gestrige Tager^iittel dcr Warme + 5-2°, um 2-7° liber i m Normale. ___________ Telegramme. Wien, 6. Marz. Abgeorbnetenhaus. Haus und Galerien sehr besucht. Abt Bertagnoli (Tirol) er-klart fchriftlich, an ben Verhanblungen iibev die Wahlreform nicht theilnehmen zn konnen. Bericht-erftatter Herbst crftattet ben Bericht fiber die Wahl-tcfonit. Grocholski erklart in feinem unb seiner GesimmngSgenossen Namen, batz sie sich nicht filr berechtigt halten, an den Berhandlungen fiber diese Dorlage mitjuwirkcn, dah sie aber auch nicht indirect hiezu beitragen wollen. Hierauf verlassen die Polen unb der ihrer Erkliirung sich anschlietzende Abgeordnete (Seme ben Sitzungssaal. Bossi-Fedri-gotti motiviert sein Berbleiben mit der Pflicht un-bedingter Folgelcistung fiir die fatjerliche Aussor-derung an die Abgeordneten aller Parteien, im Hause ben Platz einzunehmen, erklart jedoch, sich gegenfiber den Vorlagen ablehnend zu verhallen. Bericherstatter Dr. Herbst verweist auf die moderue Staatsentwicklung, welche Theile zu einem grotzen Staatsganzen zu eiuigen briingt. Desterreich ist es vorbehalten, ein Beispiel des AuSgleichcs zweier Ge-gensiitze zu bieteu, des Prinzips der Einigung in alien Reichssachen und eines selbstandigen reichen provinzielleu Lebens. Das ist die Ausgabe der Wahl-resormvorlage, wosfir aller Dank und Ruhm unserem crhabenen Dionarcheu gebuhrt. (Stiirmischer Beisall.) Kommenbe Generationen roerbeu Ihn preisen als drittcu in der Reihe grotzer Regenten, die Oester-reichs Macht gehobcn. (Sturmischer Beisall, Hiinde-klatschen im Hause und auf ben Galerien.) Der Gesetzentwurs wurde sodauu bei namentlicher" 3lb= stimmuug mit 120 von 122 Stimmen angenommen. Wiener Borse vom 6. Marz. Danksagung. Filr die zahlrcichci, Bcweise inniger Thcil' »ahnie stallen wir hieillil alien Feeundeu und Bekannien. welche deni Leichenbegiiiignifse unserer Muller, Fran Jritiijiskit Schidan t igcii'oljiit [jnbeti, lir.fem hrrzlichstcn Dank flb. Zosef, Michael. Karoline und Nugnst Schidan. (130) Staatsfonds. Sp ere. Rente, Sst.Pap. bto. dto. oft. in Silv. kose von 1854 . Lose von i860, ganze Lose von i860, Slinit. Priimienfch. v. 1864 . Grundcntl.-Obl. Cteierraart zu 5 pCt> RSntten. Urain. u. liilftenlanb 5 „ Nngarn ju . . 5 „ itroat. u. ©lati. 5 „ eicbcnbiirg. ju 5 „ Action. Stationalban! . . . . Union - Bank . . . . Gret itanftalt . . . . fl. d. Eeeompte-Gef ilnglo.-iistrrr.Bank , Deft. Bodencred.-A.. Deft. Hypoth.-Bank. Eteier. SScompt.-Bk. Franco - Austria . . Saif. Ferd.-Nordb. . Geld Ware Geld Ware 72.10 72.L0 Oest. Hypoth.-Bank. 94.25 94.75 74.50 98 50 74.60 99.— Priori tftts-Obl. 105 25 105.75 122.- Siidb.-Ges.zu 50 > Fr. 108.75 109 25 147- 147. :»o bto. BonS 6 p(Lt. Nordwb. (100 fl. D.— 292.— Clarv . * 40 * St. GenoiS„ 40 „ WindischgrLy 20 „ 38.— 38 50 29.75 30 75 297.— 24.— 25.- 137.25 137.75 Waldftem . 20 „ 22.50 23.- 2285 229(J 186.25 186.75 Keglevich . 10 „ RudolfSstist. 10 „ 18.— 15.26 18.50 15.60 246.-j2-16.50 227.— '227.50 Weehsel (3Mon.) 175.50 335.— 176.- 336.— eug86.ioofl.fflbb.to. 91.80 91 90 225.— 226.-- G1.o|f.'6t«$L 9X.10 109.10 9* 2 » 109 20 173.*— 174.'- Paris 100 gfrenci . Mttnzon. 42.80 42.90 92.30 92.50 K-rLs.Mttnz.Ducaterr. 20 yrauksstLck . . . 5.16 5.17 87.75 88.— 8.72 8 73 102.25 102.75 BereiuSthaLer . . . 162 75 1(8 50 88.75 ; 89.50 Silber 107.60 108.— ©iebenb. ISifeubaYn . EtaatSbahu .... ffaif. firranj«3ofef«b.. Fiinfk.-Barcfer «lf»lb-Fium. «ahn . Pfandbrlofo. Itatlon. Uug. 8cb.»l$itbitasb. Allz. on,Sot.=Sretit. »to. to 86 3. ttidj. . Telearaphischer Con rsbericht am 7. MSrz. l>apicr=3Jente 71.95. — Silber-Renie 74.50. — ISfiOet TtaatS-Anlehen 105.40. — Bonkaclien 981. — Lredil 339 75 Vonboti 109.05. — Silber 107 50. — ft. t. Mlinz-Ducal« ——. — 20-Frauc-Swckr 8.70'/,. Theater. H eute: Drei Cniividatcn, oder: am biimmftcti Posse mil Gcsang in 3 Aclen von P k r s o n en: NiklaS Babel, GulSvrrwaller . . . Anna, feme Mlliibel.................... $aii8 Bubel, sein Bruder .... Zell................................... Psahl.................................. Seidelberger . . . Nllhrig, Wirlhschaslcrin Michl, Kncchl Hanne, Magd Kleckser, Schnlmeisler bei Babel Dumni, Slimmer, Leopold Feldman«. Hr. Midaner. Frl. Kollaun. Hr. Ansim. Hr. Carode. Hr. Waiier. Hr. Zwerenz. Fr itiofccf. Hr. Stoll. Frl. Hardt. I. M. Kotzkq. An Hrn. Director Kvtzt'y. Mit bem heranuahenbeu Eude ber Tbeaterfaisoii wer-beit noch manche Wiinsche VeS Publicnms latlt, bie wir Ihrer Beriicksichtigung aiiempfehlcu wollen. Man hiirte einmal von ber Anffiihruug ber „Weitzen Dame" fpvedien, unb ba bieje Oper hener in alien Parlien eine so passcndc Besetznng fSnbe (selbslverstanblich Hr. Stoll als Julius von Avenel) so modne man Jhncn felbe ins Gebcicklnis zuriickrnfcn; seruer bofft man bie „Grotzherzo-giii von Gcrolstcin" noch zu sehen unb bitttet Sie, babei mSglichste Anfmerksanlkeit auf gute Besetznng unb geuiigend hilbsche Ausstattnng zu legeii, bamit auch eine ber gvojjevcn Operetten an bie Seile ber geltmqenen Borslellunqen ae* slelll werden fami. Dieser leise Bonvnrf barf Sie nichl hinbern, nns zu ben zufriebenen Theaterbesuchern zu ziihlen. Nnn noch ein Wort ilber bie Aufslihrung einzelner beliebler Opernacle; ba bies gefiillt, roSrcn folic Vorstel-Imtgen vielleichl gcrabe in ben letzlen Thealerlagcn aupas-send, zn welchein Zweck wir hier etnige vorschlagen wollen — als: beu (etzten Alt von „Rigoletto," ben zweiten Alt unb bie Slerbeszeiie bes Ebgar aus Lucia," ben er« sten Sift aus „Freifchiitz" mil Herrn Stoll, welcheu man auch gerne in ber Gartenszene and „Faust" Horen uiiirbe unb, roenn Frauleiu Clementine Ebcrharbt als Mar« gaiethe zn geroinnen ware — sich bavon viel Vergnilgen versprLche. Sollten Sie eineti Verfiich machen, ben hier ansge-sproch^nen Wilnschen iiadiziifommen, so wirb ber Erfolg gewih nicht gegen uns sein. (132) Aus dem Publicum. Eine Relihung, eine Halbe Wegsiunde von Laibach enlserni, in reizen-ber Gegenb gelegen, im beften Bauzustanbe, mit 41 Joch Sedem, Wiesen, Walbungen unb schiinen ©arten* nnlagen bestislel, ncbst grchem Weinkeller, ist uuter billigen Bebingnngen zu verkausen. Auskunst eriheilt das Annoncen-Bureau in Laibach, Hiuplplatz 313. (128—1) Steiger mit Ilrbeiteru flir ein Sraun-kohlciiwerlr gesncht. Filr pin anigeschlossenes Braiiiikohlenwcrk — Ligu^ -- von groher MSchiigkeil, in Lerbicn, wird tin tiger @tcifltr mit etiua 5 bis 6 Bergleuten, sich bnrdjgehrnbs auf Brauukohlenbali verstehen W**Mcn< flcfiid)t. Die Fbrberimg wird in Accord gegtben nnb daS geringfie jiihrliche FSrverquaulum betrdgt 100.000 jtr. Anlrilge unb 'Jlnfragen wollen gpfadigft on bie Damps' miiblc unb Spritfabrik von J. %Wseliet# 111 Itelgrad gerichiel werden. 0 1—2) Epilcptisclic Krampfe (ia 11- K A heilt brieflich der Specialarzl fiir Epiicpsi' hUVlll^ Dr. O. Kllllecli, Berlin, Louisen-I strasse 45 Augenbllcklieh uber tausend Patienten in I Behandlung. (732 -38) Oruck con Jgn v. Lleiumayr & Feb. Bamberg in Laibach. Berleger nnb filr die Stebaction oerantroortlich: Ottomar Bamberg.