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F lir Laibach
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Laibacher
Mit der Post: Eanzjahrig .
Halbjiihrig . vierteljahrig.
9 fi. — kr.
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25
Mr Zustellung inč HauS eicrtct-jiihrig 25 kr., monallich 9 kr.
Eiu,el»e 'Jtummern 5 Ir.
Tagblatt.
Anonimc Mittheilungen roerben nicht beriickfichtigt; Manuskripte nicht zurtickgesendel.
K tbit Iti ion:
Sainbofgafic Vit. I'M.
grpcbilion nnb 3afcraitn finrtan:
itongrehvla? Nr 81 lBuchhanblung von 3. b. Jvleinmanr & ff.Bamberg)
3nfcrliOH9pttift:
fttt tic einlpaltige Petit,rile 3 kr 6ei tlreimaligct Linlchall»»>; ii Sle.
breimat 1 7 tr. 3n(ertiott6ftPniVel jcbeiimol 30 tr
Bei groheren 3n(eraten ur.t čftent $in(čattung entsprechender Rabati.
Nr. 250.
DimMg, 2. Nvvember. — Morgen: Hubert.
1869.
Landtags-Reminiszenzen.
i.
Der krainische landtag murbc auf kaiserlichen Besehl geschlossen, »eschlossen, lange bevor er seine Tagesorbnnng erschopfte: — gcschlossen, nicht rocil tr seine versassungSmahige Ausgabe gelost, sondern weil er sich nnsahig gezeigt hatte, dieselbe pm Wohle bes Vanbcč«, innerhalb ber gesctzlichen Schranke zu ersassen unb auszusiihren.
Unser Blati hal sich biSher barauf beschrankt, bie Vorgange bes Lanbtages mit historischer Ob-jektivitat zn berichten, ohne irgenb welche Eror-terungen baran z n kniipsen. Es geschah bies mit gutem Borbebacht. Denn einerseits kSnnen ©riiube ber Vernunst bcm „sic voleo, sic jubeo“ einer Lanbtagsrnajoritat gegenuber nicht versangen, welche gewohnt ift, sich willenlos bem Korninando v on ein paar unbefiitirbaren GrShen zu unterroersen; — anbemscits wollten mir uns nicht bcm Borwurse aussetzen: bie ohnehin zu Ansschreitungen ber be-benklichsten Art hinneigenve Lanbtagsmajoritat burch cine cingchenbcre Kritik ihrer Antrage noch wiber-haarigcr geniacht zu haben, als sie sich schon nach ihrein natiirlichen Bilbnngsgange biSher erwiesen Hat.
Allein jetzt, wo biese Bebenkcn mit bcm Be-stanbe bes Lanbtages selbst anfgehort habcn, wollcn toir unserer publizistischen Pflicht gerecht roerben unb es versuchen, cine kritische Ruckschau auf unsere letzte Lanbtagssession zu roersen.
Wer ben sittlichen Eckel ilbcrnmnbcn unb sich selbst bas moralische Veib angethan Hat, ali' ben Mahlosen Expcktorationcn unserer nationalcn Lanbtagsmajoritat zu folgen. ber roirb babei unwillkiir-lich nu jene« Schanspicl gcmahnt, welches manches-nial Schulknabcn zum bestcn geben, bie sich per fas unb nefas cines Kahnes bcmachtigen, um in ben Stroin hinausprubern. Da gibt cs cin Drangen unb Stohen, cin Johlen unb barmen; jeber will nach bem Ruber (angen ; ber cine vuft: inehr links!
ber anbcrc krachzt: mehr rechts! gerabcau«! schreit ein britter, unb so geht es sort, aber ber Kahn sangt an, sich in bebenklicher Weise immer roieber nur im Krcise zu brehen, bis ber eigentliche Fahr-mann, biese« nngcschickten SpiclcS miibe, mit ber Hanb ausholt, bas Schiffchcn zuriid ain Lanbuugs-platze an bas Seil legt unb bie Knaben ruicbcr heimschickt, rov sie sich banu gegenseitig beloben, wie prachtig sie gcarbeitet, unb selbstvergnugt nachrech-iien, roie vicl ihnen iiber biesen „Jux" noch Don bem RekrcalionSgelbe geblieben, bas bie Eltern ost im Schroeihe ihrer Arbeit sur biese nngezogenen Jungcn aufzubringen habcti.
Aber roahrciib bie Lanbtagsschisse ber iibrigett Kronlanbcr unter besserer Leitung, belaben mit ber Fracht praftifcher, bas geiftige unb materielle Lan-beSwohl sorbernber Lanbesgcsetze, bcm Hasen ber Sanktion entgegensteuern, ift unser Lanbtagsschiff-chen bcrcits feit brei Jahrcn auf bcm sterilen Sanbc unsruchtbarer Negation sest gerannt, unb all bas sinnlose Gcschrei unserer Lanbtagsmajoritat nermag nicht basselbe roieber in bas richtige Fahr-roasser zurucfjulciten
Da ift vor allem bas SprachenzroangSgesetz, welches wie cine Sceschlange nun schon burch brei Sessionen sich hinzicht unb nicht zur Ruhe kom-men fann. Die Regierung Hat biesem Gesetze bie Sanktion ocrrocigcrt, nicht etroa aus Vorliebe sur bas Deutsche, sonbern weil es ben thatsachlichen Berhaltnissen unb Bcbiirsnisscn bes Lanbes, ben konstitntionellen Gmiibrcchtcn unb ber Antonomie ber ©emeinben wibcrspricht. Diese Rncksichten sinb fiir jcben Unbesangenen so cinlcuchtenb nnb iiber« zeugenb, bah man es fiir uuglaubtich halten 11111)3, wie es iiberhanpt verniinftiger Wcise bentbar set, bagegen rociter anzukampfen, znmal and) ber slo« venischen Lanbessprache prinzipiell ganz bie glei« chen Rechte geroahrt sinb. Aber unsere Lanbkags-majoritat sieht in ber Gl e i ch ste l l nn g, in ber gre ih cit ber Wahl ber UnterrichkSspiache cine
Beeintrachtigung bes slovenischen Jbioms. Sie glaubt biesem burch ein ZwangSgesetz zu cincr kiinstlichen Exklnsivitat verbelfen zu miissen, unb vergitzt babei, bah bie Bilbung unb Derbreitung einer Sprache an ihre eigenen n a t ii r (i d) e n Lebcns-beb ingun gen gckniipft sei, roelche ein Lanbtags-ober Regiemngs-Ukas auf bie Dauer kiinstlich roeber ju sdjaffen noch zu unterbriicEen verniag.
Das e iste Sprachenzwangsgesetz fiihrte zum Thnrm Babels unb jebes roeitere half bie Konfnsion nur noch mehren. Aber um biese ift es ja eben unserer Lanbtagsmajoritat zn thiui, beiin bci sach« unb natnrgcmatz geregelten Znstanbcn ware cs fiir solche Geister roeit schroieriger, cinc bemerfbarc Rolle zu spielen.
Mag Dr. Zarnik in scitter zinischen Wcise noch so ost behanpten, bah die bcutschc Sprache iti Krain nur eine mitzbrcinchlich g c b u (bc te, f c i, fo fann er boch bie Thats ache nicht ablcngnen, bah schon feit dieten Jahrhunberten ganze Gebietstheile Krains vom bcutschen VolSstamme bewohnt roerben, bah in ganzen Bezirken Krains ausschliehlich bie bcutschc Sprache gesprochen roirb, bah fast in alien Stabten unb Markten Krains bie iiberroiegenbe Mehrzahl ber Kinber bes Biirger-, bes Hanbels- unb Gcroerbestanbcs, ber Beamtenschaft u. s. w. bie praktische Kenntnih ber bcutschen Sprache aus ber Rinberstube in bas Leben mitbringt, bah baher bie bcutschc Sprache in Krain ebenso als zwcite 8an-bessprache mit ber slovenischen ganz gleich b e r e ch« tiget ift unb sich auch bcm Dr. Zarnik zu Ge-fallen nicht fo leicht auf ben AuSstcrbc-Etat roirb fctzcn laffcn.
Die Regierung Hat mit unparteiifcher Gcrech-tigfeit unb beti Staatsgrnnbgcfctzen vopkommen gc-ttiah gehanbclt, rocnn sie, con jebem unnatiirlichen Sprachenzwange abfehenb, bie Wahl cincr ber bei-bcti in Krain lebenben Lanbesfprachcn zur Uiiter« richtssprache in ber Bolksschule dem Bcschluffe ber> {cnigen aiiheim ftcllt, roclchc biese Schulen ^u er*
Ieuilleton.
Die zweite Versammlnng der Berg-mtb Hiittenuliinner Krains
fanb ©onntag unb Montag statt. Der Schneefall, der bie Znfuhr ati Dieten Črten hinberte, roar bie Urfache, bah oiete, auf beren Erfcheinen man sicher hvffen burfte, nicht hieher kamen. In Jbria ins-befonderS fchcint sich bas Wetter mit Vorzug schlecht geftaltet zu haben, ba mit Ausuahme eine« bortigen, auf ber Ruckreise bahin befinbtidjen Beamten Jbria ganz unvertreten roar. Trotzbcm oersammeften sich ant SamStag Abcnbs an 40 Berg- unb Hiitten-mdnner in ben Restaurations-LokalitSten bes Ka-sino's. Soniitag Bormittag« fanb bie erfte Ver-fammtung im Schietzstattsaale statt.
Aus bem Rechenschastsberichte, ber zum Vor-trage tam, entnehmen roir, bah fiir bie bon ber erften Verfammlung in Anssicht genommenen, zroangloS ttschcinenbcn montanistifchen Hefte sich bie geniigenbe Subskribentenzahl nicht gesunben Hat.
Zum Prcises ber Bcrsammlung rourbe Bcrg-rath Trinker, zum Stellvertreter Bergkommissar v. Fritsch geroahlt. Die Hcrrcn Obcrkoiiiuiissar Bouthillicr unb Bcrgschnl-Profcssor Hans Hofcr aus Klagensurt stellten sich als Rcprasentantcn bes karntnerischen MontanvcreincS vor unb rourben con ber Bersammtung auf« lebhafteste begruht.
Die Berhaublungsgegenftanbe bes erften Tages bilbeten ein Bortrag be« ©erghauptmanti« printer uber bie ©ruberlaben in Krain unb Kiistenlanb, ein Bortrag von Fritsch: ©ebanken zur Reform bes Berggesetzes unb bes bergbehvrblichen Verroaltungs-OrganismuS, in 13 Hanptgrnppen zusammengefaht. Dieser Bortrag, roelcher in ber (Sinleitung sich iiber bas Bebiirfnih oon Reformen aussprach, fiihrte zu einer lebhasten Debattc, an, roelcher sich mehrere ber Anroesenbcn, insbefonber« Prof. Hofer aus Klagen-furt bcthciligtcn. Wir roerben iiber ben Gcgenstanb ber Berhanblung selbst ohnebies nachtriiglich ein« gchenber berichten unb beschranken uns fiir heute nur auf bie Aufziihlung ber Oegenstanbe.
Nachmittags 2 Uhr oersammelten sich bie Her-rtn zu etnem gemeinschaftlichen Diner in bent Don
Hcrrn Ehrfelb mit ben Emblcmeii des BergroesenS flczicrtcn Rcstanrations-Lokale. Es roarcn bafclbft ati 40 Herren, miter roelchen sich ber Biirgermeister Don Laibach, Dr. Suppan, Landesausfchtthbcisitzcr Defchmaii, von auSmartigeti Bcrgmannern Ober-kommiffar Bouthillicr unb Professor Hofcr aus Klagensurt, sobami Berg- unb Hiittenmanncr aus alien Gauen Krains, soroic auch mehrere Beroohner ber Stabt besauben. Den erften Trinkfpmch brachte Bergrath Trinker au« auf Se. Majestat ben Kaiser, ben oberften Bergherrn, roelcher sich eben auf einem frieblichen Kreuzzuge befinbe, um einen Akt bes Friebens, um ein Werk burch fcitic Gegenroart zu verherrlichen, welches ein Mann ber Wiffenschaft, cin cinfadjer Jngenieur in« Leben gerufen Hat. Be-geisterte Hochrufc folgten biefem jchbnen Spruchc. Sobann erhob sich ber Biirgermeister Dr. Suppan unb brachte ein Hoch aus ben Miinnern ber Wiffenfchast, ben * Berg« unb Hilttcnmannern.
In geiftreicher Weise stetlte ber Bitrger-meister ben Satz Bačo von Berulam, ben ein Staatsmann neuerer Zeit roieber neubelebte, „Wissen ift Macht," bem unlSngst hier prvklarnir«
halten habcu. Ebcnso hat die Rcgierung, indein fie ihre Bcrcitwilligkcit crklarte, auch an dcr Mittel-fchule Parallclklassen mil ber slovenischen Untcrrichts-sprache zu crricljtcn, das Pniizip der Gleichberech-tigung vollkommen gewahrt, ohne das cbcnfo wichtige und durch die Grundgcsctzc garanlirtc Rccht des in Krain lebendcn dcutschcn Volksstaiunies *u schadigen.
Was foil also boitn das Zuriickgreifen unsercr LandtagSmajoritat auf einen von der Krone bereits zuruckgewiesencn Gesetzentwnrf bcdeutcn, dessen Sanktion mit Rficksicht auf die Grundrechte alter osterreichischen Staatsbiirger eine ethische und recht-liche Unmoglichkeit geworden iff?
Erinncrt dieses unvernunftige Treiben nicht unwillkurlich an jcnes Kind, welches die goldencn Horner des Mondes vom Himmel heruntcrbringen mochte und storrisch, larmend und unartig wird, well dieses sinnlose Begehren nicht erfullt werden kann? Und d iese Manner wollen alS gewiegte Po-litiker gelten, als weise und erfahrcne Fuhrer einer Nation, von dcr sic uubedingtes Bertrauen und willenlose Ergebung fordern!
Wir aber meinen: ein solcheS Gebahren tonne nie und nimmer zur Forderung deS Volkswohles bicnen. Wenn diese Herren glauben, dah sie die Macht bcr Berhaltnissc, belt Fotschritt bcr Zeit mit hohleu Frascn, mit plumpeu Sofisrncn, mit schaalen Witzoi, mit Jnvektiven unb Roheiten auf-halten kvnnen, so tauscheu fie fich unb anbere. Poli-tische Konsequenz unb AuSdauer fiiib achtcnswertl), wenn ihr ein grotzer sittlicher Gedanke zu Grunde liegt, aber eigenwillige Starrkopsigkeit, bie nut ben Deckmantel zu selbstsiichtigen Zwecken bilbct, ist linbifch unb unfvuchtbar.
Will aber utifevc Lanbtagsmajoritat tin indirekten Wcge zur Ehrenretung der slovenischen Sprache etwas thun, so moge fie alien Ernstes dafiir for gen, bah ber geehrte Prafibent ber „Matica" kunftighin tm Lanbtage nicht mehr slovenisch plaibire. Das ist nicht bie „lingua toscana in bocca romana,“ die man von ihm zu Horen betommt, nicht bie Sprache, beren klangvoller Liebreiz schon Profeliten fiir dic-selbe macht, sondern bas ist bie holperig krampf-haftc Anstrengung eines Neofiten, ber bie Schrecken bcr Sprachlehre noch nicht vollenbs uberwunben hat, unb bas warnenbe Beispiel eines Krainers, ber seine beutsche Muttersprache — bie zweite Lanbessprache in Krain — unb seine beffere Vergangenheit ver-lengnet.
Die Kaiserreise.
AuS Orso va berichtet bcr „M 31." unterm
26.	b: Se. Majestat trafcn um Halb zroolf Uhr Nacht« hier ein, stiegen auf brei Minuten ans unb cmpsingen ben Karanscbeser Bischof. ben Obcr-sten unb bie Geisllichkeit. Der grohe Wasserstanb machtc nicht nothig zn Wagen zu fahreti. In Bcr-
teu Satzc: „Es qibt kein Wissen ohne Glaudcn" entgegcn unb sprach sodann, ftcUenwcise in scher;-hafler Wcnbung, oft untcrbrochcn von ftiirmischen ©eifallsrufcn, von ber Bebeutung ber Wissenschefl unb ber Senbung ihrer Trager. Dicsen Toaften fotgtc cine Rcihc anbcrcr: Dcschmann ctienfalls auf ben Bcrgmannsstanb, Hinterhuber auf bie Gaste, Fritsch auf ben Burgerweister Suppan; cS fprachcn -noch ©onthillier unb Triukcr u. f. w. Die Stirn-mung roar eine fehr animirte unb hod) iiber bem Niveau ber Stimmung gewbhnlichct Tischrcben.
Wir tbnnen ben Bericht fiber bas Fcsteffen nicht fchliehen, ohne bem Kafinoreftaurateur Herrn Ehrsclb unfcre voile Inerfennung auszufprechen fur daS Arrangement bcs Diners, welches an Gfitc des Gcbotcncn, foroie an Rcichhaltigkcit ber Gangc unb an Gcschrnack ber ©crvirung atle, fetbft bie gefpanntcstcn Anfprfiche befriebigte unb die Erwar-tungen ootlftanbig erffiUte, welche fich an bie Ueber-nahme ber Kasinorcstauration burch bie ander-wartS bereits erprobtc Kraft bcs Herrn Ehrfelb knupften.
AbcnbS tierfammcttt ein KommerS bie Herren
kfcrova nahuicn Sc. MajcstSt bit Aufwartung bes rumanischen Ministers Cogolniceano cntgegen.
Die Anknnft bes Kaisers in B am a erfolgte am
27.	urn 5 Uhr Abends. Dcr Hafen roar auf daS feftlichste belendjtet. Sc. Majestat schifslen sich so-fort auf dcr bem Sultan gchorigcn Aacht „Snlta»ie," bas Gefolgc auf ben Dampfcrn „Talia," „Hclgo-lanb," „<Slisabcth" unb „Gargagno" ein.
Die Fahrt nach Konstantinopel war von bem henlidjften Wetter bei;tinfligt.
Am 28. u», 12 Uhr MittagS erfolgte die Anknnst in Ko nftaminopct. Sofort erfchieu dec Sul« tan an ©ord bcr „Sullauic," um Sc. Majcftat zu begrfihcn unb uad) bem Palaste von Dolma-Bagd-sd)c zu gclcilen, ivosclbst im grotzen Saale die Bor-stellung bee GefolgeS erfolgte, Der Kaiser erroibeite sogleich de» ©csuch des Sultans. Die Bevvlke-rung zcigl die lebhoftefte Theilnahmc. Bei dem Ein-zuge Hal fid) die ostcireichischc Kolonie schr zahl-ieid) eingesunben. Fiii'f Schiffc des 6ftcncid)ifd)cn Lloyd marcu Sr. Majestat entgegcngefahren. Die Seraftstrab’c prangtc im yaljncnsdjmmfe unb bie zahlrcich im Hafen anfernben Sd)iffc in groher gtaggengalo.
Am aiibcrn Tagc Lormittags besichtigte ber Kaiser in Begleilung Omcr Pascha's, bes Fiirsten Hohenlohe, ©rafen Bcllcgarbe, ber Minister Graf Beust, Gras Anbrassy, v. Plcner unb bcr gan-zcn Suite bie kaiscrUchen Marstallc unb bie Sat-tclfammcr, ben Aufzug bcs Sultans in bie Mo-fchce unb fuhr hicranf famint Gcfolge in bem Knit des SnltanS uad) bem altett Scrail. Sc. Majestat befidjtigtcn den Kiosk, die Schatzkammer, bie Bibliothck, bie Svficn - Mofdiec unb bas Grab MahmubS. Die HvnncurS machten Hibar Pascha unb ber Maire von Stambul. Sobann befuchtcn Sc. Majestat bas Scraskeriat unb be-stiegen ben Seraskierthurm. Hieranf erfolgte bie ©esichtigung ber Moschce Solimanich unb bcr Grabcr Suleimans unb Roxane's, sobann Fahrt fiber bie Galata-Brfickc nad) ber Mcierci bcs Sultans unb nach JnlbuS Bakschisc, bcr Privatmc-nagerie bcs Sultans.
SamStag fand cine Trnppenrevuc unb Sonn-tag ber von ber cistcrrcichifchcn Kolonie projeklirte Fackclzug flatt. Es henjchte fortrodhrenb bas fchvnstc Wetter.
Gestern, Montag, AbcnbS erfolgte bie Abrcifc uad) Athen.
Aus Den Landtagen
wirb vom 28. b. gcmelbet:	In Linz rourbc bas
Bolksschnlgcsctz angcnommcu, in Salzburg in britter Lcsung gcnchmigt. In Graz rourben bie Abg. Dr. Strem a her, Schlcgcl unb W i n-tcrSpcrg zu RcichSrathSabgcorbnctcn gcwahlt. In Gorz rourbc baS Gcfctz fiber bie Einffihrung
im Kasino, bei roetchem sich bcr in ben Bergakabe-mien grotzgezogcnc echte unb rechte BergmannS-Humor, die frisdje Natur dcr BergmSnner in vie-leu gcistrcichcn, me ist von Launc fibcrfpiudclnden Toaften und im Abfingcn von BergmannSliedern Bahu brad). Datz uiitčr bicfcn bie alten Schem-nitzer nicht fehlen burstcn, war fclbftvcrstanblid).
Am Montag rourbc bie Vcrhanblung fort-gcfctzt, bie Dcbattc gcftaltete sich noch lebhafter, als Tags zuvor, bas grotzc Material rourbe jeboch be« waltiget. Man oerhanbelte fiber ©crgboubcfteucrung, BctricbsplSnc, Bergbauzentralakabcmic (ein Pnnkt, ber befonbers lebhafte DiSkufsion heroorrief), fiber ben bergbctjbrblichen Vcrwaltnngsorganismns, Bm-berlabcn, fiber bie foziale ©ergarbeiterfrage, fiber welch letztcrc Direktor Hinterhuber einen fpeziellen Vortrag entwickclte.
Afich an bicfem Tage war cs wieber Professor Hbfer, welcher sich an bcr Debatte mit Vor-zug unb unter Beifall bcthciligte. Es wnrdc sodann ein Komitee eingesetzt zur Erbrternng ber Stage tines Anschlusfes an ben tdrntner Montan* tierein, beffen gluckliches Wirken unb Erfolge Bou-
von Gruiibbudjern trvtz ($inspradjc des RegiernngS-kommisfars angcnommen. In bcr Abenbsitznng rourbc bas Wasscrrcchtsgcsctz en bloc angcttommcn. In Innsbruck rourbc ber Laiidesaiisschub mit Ent-rocrfung eines Krebitinstitntcs fiir Tirol be« austragt. In ©re g en z rourbc das Gesetz fiber bie RcchtSvcrhSllnisfe bcr Lchrcr in zrociter Vesm'9 atigenommen. In ©rutin erklarte der Statthaltcr bei ©cantroortnng eincr Interpellation roegcii Vcr-mehrung bcr Gendarmerie, dah auf dicselbe bei der bcvorstehenbeti Rcorganisirung des Institutes nicht eingegangen werden tonne. DaS Wasscrrcchtsgcfetz rourbc in britter Lefung angcnommcu. In Lemberg sprach dcr Landtag bei ©crathuiig des An-trages roegen Ermahigung der Eifcnbahntaiife die Nothroendigfeit ans, dah dcr Ccntraifitz dcr galizi-fdjcn ©ahnvcrroaltitngen in das Land oertegt roerbc. Der Landesausschuh rombe mit Vorlagc eines Gc-sctzentrourseS fiber Fricbcnsgeridjtc beaustragt. In P c st rourbc im Unterhaufe daS Gcfctz fiber die richterlichc Gcwalt bis § 30 angcnommcu, bei § 19 mit eiticm Amcnbemcnt, roornach bcr Stoat fiir ben burch Unterfchlcif crnatmtcr Nid)ter vcrnrfachtcn Schabcn, infofcrne berselde nicht burch bas Bcr-mbgcn bcr letzteren gebedt rocrbcn kann, haftbar gc-mad)t roirb; § 30 rourbe geftrichcn. Es durftn dahcr dcS Arntcs cntfctztc Richter unter teiner ©ebingung mehr zu einem StaatSamtc zngclaffen rocrbcn.
Die Lanbtage in Czernoroitz, Salzburg, Gorz Graz, ©orarlberg, JnnSburck, Troppan, ©riinn, unb Prag rourben am 30. Oktober gefdjloffen. Dcr K'arntncr Landtag roar fchon am 29. gcfdilosfett wordcn. In Innsbruck erfolgte ber Schluh nach ber Debatte fiber bie ©eflarationSantriigc. In Brcgenz, Troppan unb ©riinn wurden die Antragc auf birefte Reichsrathsroahlen angcnommen, ber Gorzcr Landtag lehnte biefelbcn ab. In Prag rourbe am 30. die Adrcsse an ben Kaiser angcnommen.
Vom Aufstand in Dalmalien.
Die „Wr. Abdpst." vom 29. b. schreibt: „An-knfipfenb an bie bereits gebrachtc Mitthellung, bah cinc aus Abttjeilimgcn bcr Jnfantcric - Rcgirncntcr Erzhcrzog Albrecht Nr. 44 unb Freiherr von Ma-roičič Nr. 7 mit cntfprechenben Gefchfitzcn formirte ©rigabc am 25. Oktober unter Kommando bes Obcrst-Brigabicrs Jovanovid) die Ansgabc erhielt, von Risano aus bas entlegenfte, burch die Vor-gatige jedcr Kommunifation mit ben Truppen ent-behrenbe Gre’izfort Dragalj zu vcrstarkcn unb, was bie Hauptsadic roar, fiir langere Zcit wieber zu oerproviantiren, stub nnnmetjr folgenbe, thcilrocife fchon burch Tclcgrammc mitgetheiltc Nachrichten cin-gelangt.
Die ©rigabc hat ihre Aufgabe vollstSudig ge-lbst; Dragalj ist fiir langere Zeit wieber vcrpro-viantirt, dann cntsprcchend verstaikt rovrden. Die
thillier anss roarmste hervorhebt. In daS Komitcc rourben gcwahlt ©crghanptmann Trinkcr, v. Fritsch, Langcr, Pad)cr unb Hinterhuber. Sobann rourbe bie ©erfammlung gefchloffen.
Abenbs vcrfammclten sich bie Herren roieber, utn im Klnbzimmcr bcs Kasinos, nio auch cine Abtheiluiig unsercr RcgimcntS-Kapelle bie hciterften Piccen vortrug unb baburch bie hochgehenbe Stim-mung bes Abenbs too mbglich noch ftcigerte. Dah es bei einem solchen Abenbe an ernften unb heite-ren Wortcn nicht fehlte, bah ba bie alten akabc-mifchen Reminifzenzen in Form von Liebern anf-thautcn, bah ba auch manch’ traftiges Wort fiber bas Wisscu unb beffen Frciheit, fiber Fortschritt fief, bah es an Anspiclungen unb ©eziehungen auf bie TageSpolitik nicht fehlte unb bie freiheitlichc Gcstnnung bes ©ergmanns in Wort unb Licb hervorbrad), roirb jeber begreifen, welcher ben tfich' tigen Bcrgmannsstanb kennt. So wie wir bic Berg- unb HfittenmSnner zu ihrer Ankunft be-grfihtcn, fo rufen wit ihnen auch zmn Abfchicb ein hcrzliches Glfick auf! zu unb wfinfchcn ben Zwecken biefer Berfammlung bas beste Gebeihett.
Haltnng dcr Truppen war eitic auSgczcichncte, trotz i dcS hochst beschwerlichen zwcitagigm MarscheS in | ganz ungewohntem Terrain, bei fortwahrciidcm Regen. Sowohl wahrend des Hin- alS RiickmarschcS muhte durch hitzige Gefechte der Angriff her Jnsur-genlcn auf die Provianlkolonne abgewehrt, der Durch-bruch auf die Hochebene von Dragalj nut heftigem Kampse crzwungcn werden.
Als Berluste in diesen zweitiigigen Gefechten werden, nnd zwar als todt: Hauptmann NaSke Dom 44., Oberlieutenant Peschka vom 48., Lieutc-nant Stracka vom 7. Jnfantcrie-Regimcnte; ferner 19 Soldaten der Brigade gemeldet. Berwundet find: Obcrst-Brigadicr Jovcinovich, Hauptmann B0hm vom 7. Jnfanterie-Regimentc, Obcrarzt Wagner nnd von den Trnppen dcr Brigade zusammen 64 Mann; vermitzt werden 3 Mann.
Auch die Provianlkolonne selbst hat einige Der-luflc erlitten, so wurden 3 cingcborne Trciber, deren Benehmcn sehr belobt wird, und sieben Tragthiere getiibtet. Nahcrc Nachrichten werden nach dem Ein-langcn sogleich vcroffentlicht werden."
Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten.
Lokal-Chronil.
— (Der Graberbesnch) am gestrigen unto heutigen Tage war ciu sehr zahlreicher, wenngleich sowohl bieser, als auch insbesonderS die Ausschmuckung der ©rSter durch den sriihzeitigen und bebeiitenbeit Schneesall inerklich geschadiget wurden. Der slvvenische Gesangsverein sang wie alljahrlich am Friebhose.
— (Finniges Schwei n e sle is ch.) Am berslossenen Sonntage wnrde dem Magistrate die An-zeige erstattet, das; Schweinesleisch zum Verkause und in den Berkehr gelangte, welches durch und durch von Fimien dnrchsetzt war. Die mikroskopische Untersuchung konstatirte die Anwesenheit der Finne und entkrastete ben von Seite derjenigen, welche von diesem Fleische genossen, ausgesprochenen Berdacht ber Anwesenheit von Trichinen. Die Untersuchung bes Bvrsalles wurbe von Seite ber stabtischeu Polizei eingeleitet unb wird er-weisen, ob die Schulb in der Unachtsamkeit ber Fleisch-beschau liege.
— (Der heurige srtihzeitige Winter) Hat init seinen urn biese Zeit beispiellos starkcn Schnee-fallen iiberall tin Lande bebeutenbe Berkehrsstoruugen zur Folge gehabt. Die Schneebecke ist bnrchschnittlich 2 Futz hoch, an Stellen, wo Berwehungen ftattfan-ben, noch viel hiiher. Mil angstticher Erwartuug blickt ber Vanbmaun dem balbigen Abschmelzen bes winterlichen Gastes entgegen, nm bie ties eingeschnei-ten Feldsruchte, als Kraut, Ruben, Mbhren u. s. w., die noch meist auf bem Felbe sich besinben, einzu-heimsen. Auf bem Kumberge wurbe elite Hauptsrucht der arnten Gebirgler, ber noch nicht gefchuitteue Hei-den eingeschneit. Die ersehnte SctrokalstrLutung latzt noch immer auf sich marten. Die Kalte nitnnit eher zu als ,abin ben beiben letzten Ncichten sank bie Temperatur'7 Grabe unter Null. Am Allcrheiligen-tage wurden in Laibach mehrere angsttich nmherslat-ternbe Rauchschwalben gefehen, itn Kamps mil bem nahett Huugertode machten fie bie letzten verzweiselten Anstrengungen, utn an ben Gesimsen unb Dachvor-fprUngen ber Hauser vvr ber grintmigen Kalte Schutz ?u sinden.
— (Eine alte Geschichte in neuer Auf-tage.) Die „TagesPost» erzahlt: Zu allen Zeiten passirte es unseren vor ben Feiub niorschirenben Truppen, bah fie bie Kassen vergatzen. So vergatz ber Kommanbant bes Kastells zu Maitanb beint Riickznge der Armee int Jahre 1859 die nut Silber gefuflte Verpflegskasse. Aehnliches gefchah in bentfelben Jahre einem sonst bieberen Hanbegen, als er mit bent voter-tinbischen Regimente aus Graz ausmarschirte. Das Jahr 1866 war besonbers gesegnet mit „Kassaver-stotzen." Kaum wurbe ber Marsch in bie „schwarzcn Serge" angetreten, sitzt schon wicbcr eine Kafse fest. Diesesrnal ist es fein Kastell, sonbern ein gcwesenes Klvster, welches den Schatz in seinen Mauern birgt, und ber Stab bes von Graz auSmarschirten Regiments MaroiLiL ist es, welcher nebst den vorlresflichen
„Streichinstrumenten," seinen Frauen und Kiudern, auch bie Verpflegskasse in Graz zurucklieh.
■— (Auch t tit G o rzer S a n b t a g e) wurbe in ber Sitznng am 30. Oktober vom befannten Ta-borrebner unb Sanbtagsabgcorbneten Dr. Tonkli eine Interpellation an bie Regieruug wegett Griiit-bung „Sloveniens" gestellt, worn ber bie italienischen Depntirten ben Saal verliejjen. Auf Berlangen des slovenischen Deputirteu derite wurde sodann konsta-tirt, datz __ biese Interpellation uur von Dr. Tonkli unb Dr. Zigvn unterfchrieben, baher bie Majoritat ber slovenischen Depntirten bagegen set. Also auch bie Gorzer haben trotz ben TaborbeschlUssen von Schon-patz unb Berda tein Berlangen, int Znkunstsreiche Slovenien auszugeheu.
-■ (Theater.) Samstag ten 30. d. M. ging ein Schauspict „31 nna Li esc" von Hermann Hirsch iibev die Brctler, Lessen fiinf Akle uliter anient auch ten Vorzug besitzcn, dah fie kurz find. Die Tragerin der Titelrolle, Frl. Gleboff, gab die EiitsagungSszeue int vierten Akle, welche ihrem Lemperamcnte unbcLiiigt vvrztiglich enlspricht, wirklich brau, und cis ist nut schadc, datz uicht die gauze Rolle aus Eiitsaguugeu vcsteyt, wo dieses Fraulein taiin in der gliicklichen £age ware, die ihr in jcdcm Momente zn Gebvte stehenLe Jammcrmiene immer am gefjorigen Platze zu venverthen, was wir leider nnter den gegenwar-tigen Lerhattnissen nicht fagenjottuett. Wir verwcisen hier nur auf die Sckitntzszene des Stiickes, wo die brciuttich ge^ schmiickte ApolyekerSwchter, durch siivstliche Huld am Ziele ihrer Wtinsche angelougt, aussieht, atS ware fie das uu-gliicFlichste Wesen der Welt, datz jedem Zuseher gcwitz daS Wort auf den Lippcu schwebt: (S)el)’ itiS Kwster, Ophelia! Der minoreune Ftlrst von Anhalt-Dessaii, Herr Mitller, qab seine Rolle mit viel Gcschick und Lebcttdigfeit, faud sich auch zuletzt ganz gut in das Schicksal der unvermeidlichen Heiraih mit seiner betrilbten ©eliebteu; nur hatten wir den Wunsch, datz etwas mettiger Bnrschikositat mit nnterlauseu ware Sehr gut durchgeflthrt mavcu tie Parlicu der Fur-stin (,yr. Schmidts), des Apothekcrs Fohse (Hr. Schotz-ler) nnd des Marquis de Chalisac (Hr. Moser), was rotr von Herrn Sallevy (Pauser) weniger fageit fbunen, wel-(ber Herr entschieden Icitte wahre vis comica befitzt. Dem Hrn He 1 lwig als Apothekergehilfen wlirden wir rathen, datz cr mit seinen sonst ganz guten Anlagen etwas weniges vom iiotbunt herabsteigen und vvr allein — gehen lemen wilrde. Dem ©tatiftcn int letzten Akte haben wir nut zn fagen: Geh' Kind, tint lasse tich rasircn. — In dem gestern 1 ciner alten (Sieroohicheit gematz zum ersten und letzten male ! in der Saisou vorgeslihrten BolkSdraina: „Ser Mil Her I unt fein Kind" zeigte insbesonderS Hr. Moser (als Reinhold) ein lieseS Berstandnitz seiner sehr artstrengenden unt schwer turchfiihrbaren • Nolle, und es tst gewitz nicht seine Sckuld, wennfichau nicht ganzpassenbenStellen zcitweise eine nnerklarliche Heiterkeit in, Hause verbreitete. Retlich uulerstiltzt wurte Hr Moser in seiner Bentllhnng, das traqische Element des Stiickes zur Geltung zn bnngen, von Fri. Glebofs (Marie), welche sich hier so eimuat vecht in ihrent Elemente,dem ter ftillen Berzweifluiig unt wilden Metan« cholie befant, welchem Fraulein wir taher ten Rath geben »ottrten si» nur in solchcn Darstellnugen zn versucheu mil sich weniger auf tas Lustspiel oerlegen. Was Lie iibrigen Mitwir-fenten anbelaitgt, so fbitnen wir nursagen.tatz sie ihr miiglichfteS thateit was nnter ten gegebencn Uinstanden gethan werden toniite'. 'JiQinentlid) Hal Herr Pauser (Reiman) wieder ein-mal qezeigt, wie viel Ersprietzlicheres cr in Charakterrollen zu leisten int ©tante ware, toeun cr sich ganz tarauf ver-lenen wilrte, als cr als Koutiker jc leisten wird. Datz Herr Milller (Konrad) zcitweise, insbejouterc abcr in ter Friet-hof Szcue, etwas gar zn fcharf iitv <jeug ging, mag man bicfleicht auch tent Uutftaute zuschrcben, tatz tie Getstcr ilitn eincn utn so griitzcrn Schrecken einjagen inufjtcu, als fte mit ichwarzen Beinkleitern uni Srittoltnen etnhcrzogen.
— Svwohl SainStag als gestern mutztcn wir tie Bcobach-tung machen, tatz tie Hauplpersou ter Porstellnng immer ter Soufflcur blcibt.	.
Wcnn wir zum Schlnfse noch tic Oper Faust m Er-innerutia briugeit, tic atu Sountag zum tritten male in tiefer Saison gegeben war, so oeraulaffen nns tazu nur tie wirklich ausgezeichitcteu i'eisiungeu der Frauleiu Eder (Marqarethe) mid Slllizar (Sibel), von welchen iusbcsoubere tic erstere tie sich Lurch ihr liebenswlirdiges unb simpati-scheS Spiel schon von allem Anfang bie ungetheilte kitebe des hicsiacn Pnblikums zn erwerben gewutzt, den ihr zu Theil qeioorbenen Beifall vorziiglich verdicnte. Auch Herr Ander (Faust) schien nns das letztemal sehr gut dispomrt und wnrde von seinen Mitfpielern bestens unterstiitzt. toelbst
— welch Wunder — der Chor hat sich gebeffert. Uuser P T Publikum wird nns crlauben, hier noch auf eincn Abnfns aufmettsam zn machen. Wahrend namlich bet offener Suite tie Beisallsbezengungen sich oft stitvnttfch autzern — ein insbesontere bei ter Oper fUr Schanspielcr unt Zuhorcr qlcich storenter Borgang - wirt ant Schlnfse uber der Eile, nach Hause zu'tontnten, ganz tarauf oergesfen, ten Schanspielern ten wirklich uertieuten Applans tn hmrctchen. ter Weise zn Theil weiten zu laffen, to Loch gerate da° mats unb in ten Zwischenakten der saktifch allein gceignete Zeitpunkt ist, ten Aktenretl ten Dank tint Las Lod flir ihtc Leistnngen ansznsprechen.
Aus bent Bereinsleben.
Aerztlicher Verein. Nach scchsmonatlichcr Ilntcr-bredntug hiclt ter Bcrciu ter Acrztc am Samstag ten 30. Oktober wiebcrutn cine loiffenfdiaftliche Bersamntlnng, zn welcher sich 14 Mitglicder cingefunCen hatten. Der Ob maun Dr. Schifscr benchtete liber die Einlanfe, unter welchen wir hcruorhebeit ein Geschenk von Biichcrn, nahczn 10» Biinde, meift homvopathischen JnhaltS, von Jnris-Dr. Poklukar, aus tent Nachlasse seines vcrstorbcncn On-kels, Domherrn Poklukar, ferners ein Geschenk von ntchre-reit Broschiireu, von Dr. G a u st e r, meist auf die Natur-forfcherberfammlnng in JnuSbruck bczllglich.
Der Lerein hat zwei Mitglicder durch den Tod ber-lotett, ten I. k. llnterarzt Rudolf Bresqnar, geweje-ucr Sekundararzt int hicftgeit Landesspitale, sowie ten Be-zirkswundarzt T a b o n re von Moriintsch. Ein Mitglied ist durch Doniizitsautcrung auswartig gemoiten.
Dr. F it x fiihrtc sodann eine Kraute vor, Bei ter er mit gliicflicheut Ersolge tas gauze Fersenbcin resezirte unt iciturch ter itraiiteu ten Futz erhiclt, so tatz sic mil Hilfe eines eigens fonftruirten Schuhes ganz gut wirt gehen toitucn.
Der Lorsitzeute knilpfte an tiefe Demonstration ver-schietene Bemerkungen iibcr Geschichte unt Werth ter Re-jeftiouen.
Sotann begtitniet Dr. (Sauster seinen Slntrag auf Abfentung ciner Petition an Veit RcichSrath gegett tie lieueftcns cvfolgte Herabuiiutcrung ter gerichtsarztlichen Gebiihren; Retmcr zitirt verschicdene Tarifansatze, welche lurch ihrc Zifser allertings ten Satz rcchtfcrtigen, tatz felbe nicht bios cine ter wiffcnfchaftlichen Seiftung uicht cntspre-cheitte, sontern ten Slrzt geratczu tcmiithigentc ffintlohniutg scien. Ueberhaupt, toeun liber ibitalintereffen ter Slerztc be« fchloffen loertc, so sullen toch tie Betbeiligten mitsprechen tdnnen, so fei es in Sachsen, Baten u. s. to., nur bei nitsf nicht.
Die Apotheker hatten in ter ncueit Taxe Bcriicksichti-gmig gefunten, toch sic hatten sich and) gerllbrt. Es tnii* gen fid) and) tie Acrztc rilbrcit, auch von Seite anterer arzttichen Bereine jeteit tthnliche Schritte zn erwarten.
Dr. Keesbacher spricht flir tie Aitnahme tes Gau-fter'schen Antragcs, cr glanbe, tatz Niemand irn Vereine Lie Hand zuriickziehen loerbe, wcnn es sich unt Las Jnter-csse von Kollegen, nnd set es and) nur eines Theilcs dcr-selben, handle.
lleber die Ausdehnuug ber VereinsthLtigkeit in Riick sicht ber StanLesinteressenvertretnng feten zioar bioergeittc Ansdiauungett int Sd)otze LeS Vcrcines zn Tage getreten, LaS sei eine offenc Frage, welche erst scinerzeit auszutragen set tint) ansgetragen loevCett wirL.
Die hcntigc Fragc jeLodi stche mit jeiter nicht in Ver-bintung, baher er flir den (51aufter’fchcit Slntrag ftintrne, ohne batnit ein Prajndiz zu fdiaffen flir bie Anstragnng dcr sd)webendcn Frage.
Dr. B 1 e i w e i s widersprid)t bent unt sicht in ter Qustintntung Dr. Keesbacher'S silt ten Ganster'fchen Slntrag eine Gesinnungsanderung des erfteren.
Dr. Keesbacher crwitert, tatz er allc Anwescntcn tarauf erinnerit tiinne, tatz cr stets flir cine Stautesinter-effenccrtrctung von Fall zu Fall plaitirt Habe, nur flir eine prinzipielle ftatutarische Bestimmnug diefes Vereins-zweckes sei er n i d) t, weil der Verein aits zwei StLnden be -stehe, deren Jntercsfen gelegcntlid) tifferiren, daher es dann vorkommen konne, datz ter cine Stand ten antercit ntajo-riftre, taher von einem Gesinnttngswcchsel nid)t tie Rede fein tiinne. Nachdem noch Dr. F u x fUr den Slntrag gespro-chen, wird Lersclbe einstiiumig angeiiotnmen. Etne Slnfrage tes Herrn Dr. B 1 eiwe i s jun., ob sd;on in Liefer Petition auf die coentuelle Hbhc der Aebilhren Bedacht ge« nomnten werden folle, wird feahiit erledigt, datz man sich itber die bios prinzipielle Behandluug der Sache einigte, die Zisfer selbst cittern SSutadUen vvn Fachmannerii liber« lassend. Zur Berfassung dcr Petition wild ein Komitee, be« stchend aus den Herrn Dr. v. Stockl, Dr. Gaustcr und Dr. Mader gewahlt.
Hierans trdgt Dr. K o v a tsch liber die Rnhrepidernie des Jahres 186» vor. Er bejpricht den ffiharafter, die Prognose, Lie Heilerfolge nnd Therapie, itberhauyt bie Bcob-achtungen, die er bet bieser Epidemic gemacht Habe. An ben Bortrag kniipft sich cine Diskussiou, an weldjer sich Dr. ft'eesbad'er' Dr Ganster, Dr. Fux unb Dr. Valenta bctheiligen, insbesonderS liber Lie Frage ter ftoiitagiositdt ter Ruhr unt itber ten Werth ter Desinsektion.
Hicrauf bespricht Pros. Valenta eincn auf seiner Abtheilung vorgekommenen Fall von atittcr Sebcratrofie. Der Fall, an tint filr sich zu ten?selten zur Bevbachtnng koinmendcn gehdtig, gewaiitt taturch erhvhtcs Jntereffe, Latz man Las bisher bei Liefer Kranfheit ttie iidher unterfnchte Pankrcas vergrbtzert nnd nach ten mikroskopischen Untersu« chungeit Les Herrn 3)r. Mader oerfettet faub, unt als bie chemische Untersuchung tes Blntcs, welche Herr Prof. Dr. Pergcr oorgenommen, Gallensiiuren im Blnie, ein bisher nicht (onflatirtcr Besunt, nachgewiesen bat.
Retncr dntzcrt fid) sotauu liber tie Hipothescn, welche liber tieseS rathselhafte Seibcn aufgestcllt wurben, unb unter« zicht felbe ciner Kritik unter Beziehnng auf eincn ahnli-chett Fall, ten bor cinigeti Jahren Dr. Kovatsch zn beob-adjten Gelegenheit hatte.
Zum Schlnfse iuterpellirt Dr. Ganster tie Vereins-leitung itber Lie Eintrcibung ber RiickstiinLe ber Vereins-mitglicter unb liber Lie Thatigkeit Les hiezn erwahlten Komitee.
Die Bereirrsleitung ertoibcrt, datz sic fiir Erlcdigung liefer Angelegenheit Serge tragen roerbe, woraus die Siz-zuilg qcschlossen wird.
Witterung.
Žatbad), 2. November Kalte «nhaltend. Dichtcr Morgennebel, nach 10 Uhr Stufticiterung. SB drntc: Morgens '6 Uhr — G.0'1, 9iod)m. 2 Ubr + 0.6", (18(58 + 7.3°; 18G7 + 12.2"). Barometer: 328.59'". Western tagerte bett gattjett Tag ilber ter Stadt kin bidner Nebcl, bet sich gegcn Sonnennntcrgang theilwcise hob; bie HLHen" ber Umgebung batten eitteti sonnigen Tag. Das Tagesmiticl ber Warme im Oktober blieb meist unter bent Normale, am tiefften	stanb ess jcboch	in ben	betben
letztcii Tagen, namentlich	ma	30.: — 0.5°,	nm 7'7“;	am
31. : — 3.3°, tint 9.3" unter	bent Normale.	Attch	bas	ge-
ftrige, mit — 3.7°, blieb	tint	9.5" znrllck.
Marlrtbcrichlc.
Laibach, 30. Oktober. Auf bent beutigen Markte sinb erschienen: 1 SLiff (6 Klafter) mit Holz.
Durd)fd)ttill$-yrtift.
Wiener Borse »oni 30. Oktober.
Staatsfonda.
6$ere. čsterr. Wiibr. . bto. Slente, eft. Pap. bto. Ho. ost.in Silb. Lose eon ism . . . Lose ton I860, ganzf Lose von i860, Qilnft Priimieusch. ». 1864 >
Qrundentl.-Obl.
©teiermart }u 5 pC jtarntcn, Stain it. flttftentanb 5 , Ungarn . . znS , ftroat. u. ®ko. 5 , Siebenbiirg. „ 5 ,
Action.
Jiationalfcant . . Creditanstalt - ,
Jt. if. $6com$tc=@i Anglo-osterr. Sunt Oeft. sBobencrcb.=21 SDcft. Hvvolh.-Bon. Eteier. E-eompt.-Bk Kais. Ferb.-Norbb. . Sitbbahn-Gesellsch. . Kail. Elisab-tb-Bahn. Tarl-Lubwig-Babn Sicbenb. Eisenbabn . Kais. Franz-J°ses»b.. Fiinst.-Barcser L.-B. MsLlb-Simn. Bahn .
Pfaudbrlofe. Nation. o.W.verlosb. Ung. Bob.-Crebitaust. Allg.ost.Bob.-Credti. Ito. in 83 3. did*. .
(flelfc	Ware
60.50 69.— 1 88.— 03.80 I 09.— 114.75	. 59.60 69.10 89.— 94.- 99.50 115.25
1 | 98.—	92.50
86.— 79.50 81.75 74.75	94.— 80.— 82.— 75.50
I I . 708.—710.— i/27.50 M8.— 808.— HI 2.— .jm.— 283.— .208.- 270.— 77.-, 78.—	
	
Oeft. Hvvoth.-Bant
Gelb ! 97.—
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97.60
2090	2095
'254,—>54.60 ISO.— 180.60
635.75 236.25
161.75 162.25
1.73.75 174.25 170,—171.— 163.50 164.—
ilbb.-@es.ju 600 fft. 114.76 116 — bto. Bon« «M. 239.— 241.— otbb. (100 st. EM.) 90.— 90.60
Weizen pr. Mtz. Korn	„
Gerste	„
Safer
albfrucht	„
Heiben	„
Hirse
ttnkurutz	„
Erbapfel	„
Linsen	„
Erbsen	„
Fisolen
Rittbschmalz,Psb. Schweineschm. Speck, frisch — gcrdttd).
Wtt.=
Butter, Pfnnb Eier pr. Stiick Milch pr. Matz Rinbflcisch, Psb. Kalbfleisch „ Schwemesleisch „ Schijpsensteiscli „ Halmbel pr. St. Tanben „ Hc» pr. Zenliier Stroh „ Holz, har., ffilftr.
— weich „ Went, rotber, pr.
Eimer
— weitzer, „
ft. I it.
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I 3 10 ,22 26 23 15 30 - 15
7 30 5 50
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Loao.
tSrebit 100 si. 6. to. . Don.-Dampssck.-Ges.
zu 100 fl. LM. . . Triester 100 ft. Ot. .
bto. 50 ft. o.to. • Ofcncr	.	40	st. o.to.
©aim	.	„	40	„
Patfsy	.	„	40	„
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St. Genoir,,	40	„
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Walbstein .	20	„
Keglevich .	10	„
RubolsSstift. 10-i.M.
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108.— 109.—	Bereinsthaler	.	.	.
90.—I	90.50	Silber . .
155.25	155.50
90.—	91.—
126.—	128.-
56.25	
33.-	34.-
39.-	40.—
28.—	29.—
32.—	33.—
3o.—	31.—
20.50	21.50
21.50	22.50
14.50	15.-
14.-	15.—
103.50	103.75
103.50	103.75
124.4H	124.50
49.50	49.55
5.96 5	5.97 s
9.95 s	9.96 s
1.83s	1.83
121.75	122.-
Tetegraphischcr Wechselkvurs
vvm 2. N ouember.
5perz. Rente Bsterr. Papier 59.90. — 5perz. Rente Lsterr. Silber 69.35. — 1860er Staatsanlehen 94.40. Bankaktien 709. — Krebitaktien 236.50. — London 124 60. — Silber 122.—. — .ft. k. Dukaten 5.93.
theater.
H ente: Am Allcr Tee cutng, BolkSschauspiel 4 Aklen.
Morgen: Trovator , Oper in 4 Akten.
Angckommene Fremde.
Am 2. November.
Elefant. Sobotka. Kfm., Wien. — Kleinlercher, Jtalien.
— 6rott, Agram. — Schuller, Trieft. — Sinn, Reisenber, Pest. — Griinhut, Rcisender Pest. — Blau, Kfm., Triest.
— Kottnig, Realitatenbcsitzcr, Oberlatbach. — Chnmbar, Privat, Klagenfurt. — Supaniii, Wien.
Stadt Wien. Conrad, Skofic. — Pogatschnig, Gewerks-verwalter, Toplice. — Hock, Kfm., Wien. — Walfmt, Kfm., Graz. — Glatz, Kfm., Wien.____________________________ .
Kalender
fur 1870.
Dmch Ign v. Klcinmayr <fc Fed. Banr-beras Buchhandlung in Laibach zu bcziehcn:
ft. ft.
Blattkalender......................................—.20
mit HolzrLhmchen....................—.70
Brieftaschenkalender . ,...........................—.20
Bureau- & Komptoir-Kalerider in Plakatforrn L . —.40 Konstitutioneller Šfterr. Kalender, fiinfzehnter Jahr-
gang............................................—.15
Die Spinnstube, v. Horn, f. 1870	..............- .85
Der Wiener Bote, illustr. Kalender..............—.33
Geschafts- & Auskunfts-Kalender....................—.36
Humor.-satyr. Figaro- Kalender.....................—.25
„ Flohkalender.........................  •	.	—.50
Illustr. Kalender & Novellen-Almanach fiir 1870, heransacgeben von Menk-Dittmarsch, mit Farben-
bruck-Prarnic ..................................--.84
Loebe, lanbwirthfchaftl. Kalenber, geb.............1.40
Mignon-Almanach k..................................—.36
Notizkalender fiir bie elegante Welt................1.—
Oesterr. Medizinalkalendcr, von Nader, geb. . . 1.40
Steffens illustrirter Volkskalender................—.80
Studenten-Kalender.................................1.20
Taschenkalender mit Kiipser nnd Spiegel . •	•	—.60
Taschenkalender ohne Kupfer und Spiegel . • • —.40 Volkskalender fiir Oesterreich, XXVI. Jahrgaug, von Augnst Silberstein, mit Jllnstrattonen . • . —60 Volks- tilth Wirthschaftskalender 19. Jahrg. . • — 40 Yogi’s Volkskalender mit Jllnsttationen .... —.65
Wandkalender, attfgezegett.........................—.25
uitaufgezogett........................—.20
Wlrth’s deutscher Gewerbskalender..................—.72
Wiener Portemonnaie-Kalender  .....................—.20
Wiener Taschenkalender.............................—.20
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auf bent alien Markt Nr. 19 unter bent Scbilde
Miitae44
sinb neu unb schvn eingerichtet uttb bereits wieder eroffnet.
Da svwohl fiir gute Kost als fiir alle Sorten vorzUglicher Getranke bcstens gesorgt ist, so empfiehit sich bie Gefertigte bem qeneigtcn Zuspruche be« p. t. Publikums.	(367—1)
Karoline Klemenčicz.
Wir Franz Josef der Brste,
von GotteS Gnadcn Kaiser von Oesterrelch, Avostolischer Konig von Ungarn und Bohmen rc. ic., qeben zn wissen illicit Dcnen, die eS betrifft, datz UnS Carl Polt, Parfumeur in Wien, Hcrnalo, allerunterthanigst vor.qestellt hat, das; er ein Haarwuchsmittel, genannt: Orlentaliaoho Kržtuter- Haarwuchs - und Bartwuchs-Kraft-Essenz, erfundcu habe, so haben Wir Uns, von dem Wunscho g'eloitet, fiir das Wohl Unserer Volker und fiir die National - Industrie zu sorgen, intb niitzllohe ■ Bestrebungen zu fordern, bcwogen gesunden, kraft Unserer koniglichen Maoht nnd beson-deren G-nade dent Carl Polt, seinen Erben und Cessionaren stir die geuanule Ersiudung eiu ausschlieh-liches Privilegium in Uuqaru und Siebenbtirgen unter den qesetzlichen Bedingungen zu ertheilen.
In Folge desseu Wir Euch, Uusereu getreueu Uuterthaueu in Ungarn nnd Siebenbiirgen, jeden StandeS, Nangeo, Grades, (5barakterS und AniteS, die hievon wie immer Knnde erhalten, krast dieser Unserer Urkuude auSdriicklich verordnen uttb befehlen, daft Ihr Euch geaeu Carl Polt osfentlich sowohl alS tut Geheimen jeder S torung, Hinderung und jeden BerboteS enthallet, hingegen ihm tttt Bereiche UngarnS und SiebenbnrgenS den Genus;, Gebranch nnd die Lerwerlhnng Unserer ihm gnadigst bewilligten Begtinstigungen nnd Erlanbnitz stir gesichert nnd ohne irgend wclckc Berktirzung. Storung nnd Lehindernug zu gestatten, vielmehr selben gegen jeglichen Storer, Berleger dieses Unseres allergnadigften PrivileqinmS zn schnhen nnd zu wahren als Euere Ausgabe und Pflicht erachtet und anwider nicht handelt.
Urknnde dessen haden Wir gegenwartigeS Privileg,ium in Unserem Namen anSsertigen lassen.
Gegeben zu Pest-Ofen am zehuteu November Eintansendachthundert sechzig acht.
PrivitegiumS-Abschrist Zahl 16.764.	FrilllZ	Josef	IN.	p.
Wir Franz JOS(?f (lev Erstc, von GotteS ©naben Kaiser von Oesterreich, Mi nig von Ungarn unb W*, SBiiljmcn !c. jc.
;	Nachbem	U116	Carl Polt, Parfumeur in Wien, HernalS, allernnterthiinigst vorgestellt hat, bas; er nach
> fcineut I'Cften SBisfen n»b Gewisscn cin HaarwnchSmittel, genannt: Orientalische Krautor - Haarwucha-nnt Ba-.twuchc-Kraft-Esscnz, ecfunbcn habe, so haben Wir line bewoaen gesunden. bein Carl Polt, seinen Erbeu unb Cessionaren, fiir bic genanute Crfinbung cin ansschlietzliches Privilegiuni in ben gesammten LSnbern Uuseres ReicheS. mil Ausnahmc Unseres KonigreicheS Ungarn unb Siebenbiirgen, unter ben ini Patente »out 14. August 1862 cnthaltenen Bedingungen zn verleiheu.
Es soil ber Privilegirte nicht nut dieses ihm allergnadigst verliehencn Privileginms sich zu cvfrcucit babeii, fonbern Wir verordnen zugleich. das! wLhrend der Privilegiumsdauer. vou dem Tage der ijsscntlicheu Kunbmachnng bieser Itrtuube ange-fntinon. ftrh iiiifn’r bom	11 c n i f t c it	^edcrmann cittbaltcit foil, die von ifim ananciate ltnh bvfrfirirBcnp C9rfiithinin nnfliitiihi'it.
ttnb bie bamit verbunbenen Bebiugnugeu zu loacheit.
Zu beffeit Bestatigimg Haben Wir gegenwartige Uvfunbe in Unserem Stamen anssertigen unb selbe mit Unserem laiserlicheit Jnsieget betriistigeu lassen.
So geschehen in Uuserer kaiserlichen Haupt- unb Resideuzstadt Wieu am zehuteu Tage bes Mouates November tttt Jahre dcs Heils Eiutansenbachthuubert sechzig unb acht nub Unserer Reiche im zwauztgsten.
Privilrgiums-Abschrist Zahl 20.119/3586.	Frun/.	Josef m. p.
|fl}t ist bas	Vulidcr entbrdtt!
Das allerneueste, beste und slcherste Mlttel zur tltST Erhaltung und Beforderung- des Waehstliums der Kopfhaare und Barth a are IBE ist unter alien bis jetzt eristirenden Haarwnchsmitteln einzig nnd allein die von Sr. k. k. Apostol. Majestat dem Kaiser Franz Josef dem Ersten von Oesterreich, Konig von Ungarn und Bohmen rc. rc., mit cittern ansschlieblichen !. k. Privilcginm fiir den ganzen Umsang der k. k. osterreichischen Staaten und der gesammten uugarischen Kronlander mit Patent vom 10. November 1808, Zahl 20.110,3586 nnd Zahl 16.764, ansgezeichnete
« p i «? n t a 1 i s c Ii e
Krautcr - Haarw uclis - und Bartwuchs - Kraft - Essenz.
(SVimilerniittel genannt.)
Bei regclmasiigem Gebrauche uud richtiger Auweitduna bieser'vortresstichen Esseuz. welche auS Krautern mid Pflauzen geprestt wirb, miiffeu selbst gauz tab! gcworbeue Stelleu beS Haupics vollhaarig U'erbeit, graue itttb rothe Haare telommcn cine buittle Farbe, iiberhaupt ten ergrauten Haaren gibt fie ihre natiirliche Farbe toiebet juritcf, dieselben fiir immer bis in das hochste Alter vor dem Ergraneu bewahreud, stiirtt den Haarboden auf ttutlbcrBarc ffleife, befcitigt jede Art von Schuppeitbildung binuen wenigen Tagen vollstandia. verhiitet das Ausfallen ber Haare in kiirzester Zett ganzlich unb fiir immer ttnb gibt bent Haare eiitcn natiivticheit fchiinen Glanz.
U|- l iii Bartlose zum Bartwuchs W
ist biefe Essenz ebenso vortresslich, wie fiir bas Kopshaar, beitu fte bieut jut schnellcn unb linfchlbarcn Besordcning eines vollcn. Irastigeu BartwnchseS. dessen Wirlung bei legclmastiger und bei richtiger Anwendung garantirt, und bei ciucut vter- bis sechs-mouatlicheu Gebrauche selbst bei jitngcn Vcutcii vou sechzehu Iahreu, wo noch gar teiit BartwnchS vorhanden ist, mit fichcrcnt Ersolge in nuglanblich schneller Zcit gekriint wird, wie anch tranthaste Stellen nach Inrzeni Gebrauche bieser Wuuderesseuz vollhaarig werdeu. Feruer ist diese Essenz vorircfflich fiir bas AnSfallcn ber Barthaare, inbein fie bas AuSsallen in kiirzester Zeit unb siir immer vcrhindert, ebenso verhindert fie anch baS Granwcrden ber Barthaare, graucs Barthaar wirb buiifcl unb erhalt seine natiirliche friihcrc Farbe wieder.
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NB. Urn die f. k. ausschl. priv. Orientalische Srautcr = Haarwuchs = und Bartwuchs - Krast - Esseuz echt ttnb uuvcr-salscht ju tctoiumen, bittct man hciiu Aulause sich nur an obeu bezeichnetc Nicderlaoen zn wendcn, unb bic echte k. k. a. priv. Cricntalifchc Kranter-Haarwuchs - uttb BartwnchS-Krast-Esscnz von Carl Polt in Wien anSdrstcklich zn verlangen.
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