Pränumerationspreise: Für Laibach (sammt Zustellung in's Haus): Ganzjährig . . st. 5.— Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ l,25 Mit Postpersenduug: Ganzjährig . . st, 6,— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ l.ZO Einzelne Nummern Z kr. Jahrgang V. V ^ Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilunge» nicht berücksichtiget. Laibach, Freitag am 13. Mai 1870. Insertionsgebiihren: Für die zweispaltige Petit­zeile oder deren Raum bH einmaliger Einschalt»»/ 6tr,,2mal8tr., 3mal l/l^> I Stempel jedesmal 30! Nedaktion: Hauptpl^i Nr. 313, II . Stock. Administration eben­daselbst in Otwtar Klerr' Buchhandlung, Nr. 38. Zur Situation Zur politischen Situation im Innern ist heute nichts thatfäch­liches zu berichten. Wi r haben auch glücklicherweise keine neue Ver­vollständigung des Ministeriums, keine neue Ernennung eines Statt­halters zu verzeichnen und dürfen uns somit noch der Hoffnung hin­geben, das Gerücht bezüglich der Verleihung des Statthalterpostens in Prag an den Ultra-reaktionären Fürsten Mennsdorff-Dietrichstein werde vielleicht keine Bestätigung finden. Koller durch Mennsdorff ablösen, hieße bloß statt eines Barons einen Fürsten nach Prag ent­senden. Es wechselt der Rockkragen — der Geist bleibt derselbe, wenn nicht in verschlimmerter Auflage. Der durch die Enthüllungen so stark kompromittirte Landesver­theidigungsminister Baron von Widman n bleibt , den neuesten Nachrichten zufolge, im Amte. Den interessanten Enthüllungen und der allgemeinen Indignation gegenüber bemerkt die offiziöse „Wr. Abendpost" nur nachfolgendes: „Die öffentlichen Blätter beschäftigen sich lebhaft mit einem Vorfall, der sich vor 13 Jahren zwischen einem jungen Uhlanenoffizier >—- dem dermaligen Leiter des Landes­vertheidigungsministeriums — und einem Grazer Bürger ereignete. — Zur Nichtigstellung des Sachverhaltes wollen wir nur bemerken, daß der erwähnte Vorfall allerdings Gegenstand einer gerichtlichen Untersuchung war, daß jedoch das allein entscheidende Enderkenntniß nicht auf Entlassung aus dem Offiziersverbande lautete. Freiherr von Widmann hat vom Jahre 1854 bis 1861 im aktiven Dienste und von 1861 bis zum Jahre 1868 als mit Charakter quittirter Offizier der k. k. Armee angehört." Das „Wiener Tagblatt" bemerkt hiezu: Da hätten wir also wieder das verhängnißschwere Schlagwort, das eine so entsetzliche, so wahrhaft mörderische Rolle in der Geschichte der Regierungen gespielt hat, die sich nur stark zeigten, wo es galt, gegen Noth» und Zornes­rufe des Volkes „mit Energie" taud zu sein und keiner „Pression von unten" nachzugeben. Und doch haben noch die meisten Minister die Länder, deren Schicksale sie in Händen hielten, nicht dadurch zu Grunde gerichtet, daß sie der „Pression von unten", sondern dadurch, daß sie der „Pression von oben" nachgaben. Den Herrn Baron von Widmann zu seinem Kollegen in der Regierung zu machen, war ein Fehler des Grafen Potocki, der sich kaum durch die „Unkenntniß" entschuldigen läßt; ihn heute aber nach dem, was über ihn bekannt geworden, als Kollegen behalten, ist mehr als ein Fehler, es ist ein Akt bewußter, absichtlicher, trotziger „Iustament"-Politik. Nach einer offiziösen Meldung des „ P L." werden im Mini ­sterium des Innern bereits die Vorbereitungen für die bevorstehenden Landlagswllhle n getroffen. Der Termin der Landtagsauflösung ist zwar noch nicht fixirt, doch glaubt man, daß die bezügliche kai­serliche Entschließung unmittelbar nach der Rückkehr des Grafen Po­tocki von feiner Reise nach Prag gewärtigt werde, Gleichzeitig mit dem Dekrete, welches die Landtagsauflösung und die Ausschreibung von Neuwahlen anordnet, werden auch die angedeuteten Veränderun­gen in den Statthalterposten eintreten. Unter dem Titel eines Programms der liberalen Parteiführer Oberösterreichs veröffentlicht die „Linzer Tagespost" eine Expektora­tion, in welcher einige gesunde Ideen mit wunderlichen Ausgeburten der Fantasie verquickt sind, Das unverrückte Festhalten an der De­zemberverfassung ist der erstezu dem verrückten Festhaltenihn noch gelten lassen. Was Punkt des Programms, im Gegensatze an der Dezemberverfassung könnte man soll man aber dazu sage», wenn da auch die Nichtbeschickung der Notablenversammlung figurirt, weil der Reichsrath die einzige rechtmäßige Notablenversammlung sei? Ganz abgesehen davon, daß es sich hier nur um einen Kampf mit Wind­mühlen handelt, sollte man bei Männern, welche das Wort in öffent­lichen Dingen nehmen, doch ein mäßiges Quantum von klaren Ideen erwarten und die Gabe, sie zu einem leidlich vernünftigen Ganzen zu verbinden, erwarten können. — Wi r begnügen uns mit dieser Kritik der „Sonntagszeitung", denn die ist ja ein liberales Blatt. Tagesneuigkeiten. — Die im Verlage des Karl Sartori, päpstlichen und primatial Buchhändlers in Wien, erscheinenden „Weck stimmen fü r da s katholisch e Volk " können allen Katholiken, und namentlich den Mitgliedern des katholischen Vereines nicht warm und nachdrücklich genug anempfohlen werden. Es herrscht darüber in den katholischen Vereinen Wiens, Ober- und Unterösterreichs, sowie in den katholi schen Gegenden Deutschlands nur eine Meinung, und zwar die, daß die „Weckstimmen", die so recht die Aufklärung, welche den Katholiken noth thut, predigen, in die Hände eines jeden Katholiken gebracht werden sollten. Das „Bonifaciusblatt" fagt in seiner Num­mer vom 8. Ma i über die „Weckstimmen": „Wi r meinen fast, daß selbst die Tobten von diesen Stimmen erwachen müßten, so deutlich, so durchdringend und verständlich zugleich reden sie in die Gewissen hinein. Sie reden eben die Sprache des Volkes und verkündigen die Wahrheit. Freilich schreien die Nachteulen, aufgescheucht durch diese „Weckstimmen", krächzend auf! eben weil sie den Lichtstrahl nicht vertragen können, der fo hell in ihr dunkles Treiben hinein­leuchtet. Was liegt daran? Ein Zeichen mehr, daß die „Weckstim­men" ihre Wirkung gethan." Der Preis ist ein so geringer (für 12 Monatshefte, jedes zn 32—46 Seiten, 80 kr. und franko pr. Post 1 fl.), daß selbst den Unbemittelten diese kleine Ausgabe auf ein ganzes Jahr nicht hart ankommt. — Aus des neuen Landesvertheidigungsministers Baron Viktor Widnillnn's Vorleben veröffentlichte Dr. Holzinger, wie wir neulich kurz andeuteten, in der „Grazer Tagespost" folgende „Heldenthat", die er als Oberlieutenant begangen: „Baron Widmann besuchte die Theaterkonditorei des Hrn. Mäher, zahlte aber selten. Mayer bat den Oberlieutenant er möchte gestatten, daß die Zeche notirt werde, aber darauf ging Letzterer nicht ein. Nun verbot Mayer seinem Per­sonale, dem Baron etwas zu verabreichen. Trotzdem erscheint der Oberlieutenant wieder in der Konditorei, verzehrt verschiedene Süßig. leiten und geht ab, ohne zu bezahlen. Mayer war Zeuge davon und als Widmann einige Tage später wieder kam, bemerkte er ihm, daß dem Nichtzahlenden nichts verabreicht werden könne. V. Wid­mann erklärte die Behauptung, er zahle nicht, für eine Lüge, doch sagten ihm die Aufwärterinen ins Gesicht, daß dem wirtlich so sei Widmann warf eine Zehnguldenbanknote hin und trug Mayer Ohr­feigen an, vor denen ein anwesender Rittmeister, ein Engländer, den Zuckerbäcker beschützte. Am folgenden Tag, 17. Angnst 185? kam Widmann in Begleitung des Rittmeisters Grafen Latzansky und zweier anderer Offiziere ins Lokale, begehrte ein Gefrornes, das ihm aber mit Hinweis auf die bereits eingetretene Sperrstunde nicht ge­deicht wurde. LaLansly traktirte dafür den Zuckerbäcker mit den Wor» -ten: „Du Sch .. t bist mir zu gemein, als daß ich mich an dir vergreife." Am 18. August 6 Uhr Morgens wollte Widmann in die Wohnung Mayers eindringen, diese aber wurde noch rechtzeitig ver­sperrt. Am 22. August endlich nahm Widmann volle Rache. Am Abend erschien er vor Mayers Lokal, einige andere Uhlanenoffiziere paßten auf der Straße, andere wieder bei der Domkirche auf. Als die Gäste sich entfernt hatten, stürmte Widmann in den Mayer'scheu Salon und hieb nun mit dem Bleiknopfe seiner Reitpeitsche auf den unglücklichen Zuckerbäcker los. Dieser erfaßte den Stock, aber nuu zieht Widmann den Säbel und haut nach dem Kopfe Mayers. Nur das Vorhalten des Armes schützt den Kopf, Mayer erhält die wuch­tigen Hiebe in das Handgelenk, worauf Widmann mit blankem Säbel davon geht. 'Nochmals kehrte er zurück, flüchtet aber vor der Auf­wärterin, die ihm mit hochgeschwungenem Sessel entgegen eilt. Mayer mußte ein halbes Jahr auf dem Krankenlager zubringen, den Arm konnte er Zeit seines Lebens nicht mehr gebrauchen. I n Folge ein­getretenen Siechthums starb er. Das Militärappellationsgericht, bei dem die Sache anhängig gemacht wurde, fand bloß, daß B. Wid­mann schuldig sei, dem „Zuckerbäcker Georg Mayer" den im „ordent­lichen Zivilrechtöwege" zu liquidirenden Schaden zu bezahlen. Sonst nichls. Dr, Wurmser betrieb nun als Vertreter der Mayer'schen Erben den Schadenersatz und Dank der bekannten Schnelligkeit der Militärgerichte wurde derselbe uach zehnjährigem Prozessiren im Jahre 1868 im beiläufigen Betrage von 5000 fl. fällig. Alle diese An­gaben veröffentlicht Dr. I . B. Holzinger mit voller Namensfertig» Feuilleton. Die staatsrechtliche Stellung und Verfassung des Herzogthmus Kram vor 100 Jahren. (Schluß.) Einfluß der Stände in die politische Verwaltung. I n neueren Zeiten hat zwar die Landeshauptmannschaft in die von ihr unab­hängigeständische Verfassung Eingriffe gewagt, und ihre Wirksamkeit in das Gebiet derselben mächtig ausgedehnt. I n früheren Zeiten aber, und noch vor der Revolution 174? war der Fall gerade entgegengesetzt. Der erste Abschnitt gibt einen Begriff von ihrem mächtigen Einflüsse in alle Zweige der politischen Verwaltung. Alle Anstalten, welche zur Beförderung des allgemeinen Wohlstandes, zur Verbesserung der Kultur, Aufmunterung der In ­dustrie, Handhabung der öffentlichen Sicherheit, Sichelstellung der Finanzen abzielen, alle Angelegenheiten, welche aus dem Lande, zwischen Herren und Unterthanen entspringen, das ruilitars mixtum, das publica elloloniaZticum, die meisten Stiftungen, Krankenhäuser, Gymnasien, Schulen :e. wurden nur durch die Stände oder doch gemeinschaftlich mit ihnen behandelt (die ständischen Akte, jene der Landeshauptmannschaft und der höheren Hofstelle); alle Glieder der Landeshauptmannschaft des höheren Ranges, vom Landeshauptmann angefangen bis zu den Viertel-Kommissarien herab, waren Landes­stände. Ihr Einfluß war auch im weiteren Zuge entschieden, weil sie gemeinschaftlich mit den Ständen der Steiermark, Kärntens, Ober- und Niederösterreichs das Recht hatten, zu der erbländischen Negierung einenständischen Repräsentanten unter dem Namen „Re­gent", und zu der Hofstelle, welche 1518 für diese Erblande errichtet wurde, einen Hofrath ans dem ständischen Gremio vorzuschlagen. (Augsburger Libell, die fünf n. ö. Eiblande betreffend 1510. Inus­brucker Libell 1518. Valvasor III . 324). Hierauf werden die Wünsche der Stände dargelegt. Wir heben daraus hervor: Ueber die unterlassene Erbhuldigung. — Die Stände bitten wenigstens um Abordnung bevollmächtigter Kommissäre, und um die feierliche Bestätigung der Rechte des Landes, der Nation und der Stände überhaupt, insoferne sie Wider das allgemeine Wohl des Staates nicht ausdrücklich streiten Hier bitten die Stände um Wiederherstellung der aufgehobenen eigenen Landeshauptmannschaft und bitten außerdem: a) um das Recht zur Würde eines Landeshauptmannes drei oder mehr fähige Männer aus demständischen Körper, wie es vor dem Haugwitz'schen System stets üblich und Herkommens war, Sr. Majestät zur Aus­ teit und schließt an diese Erzählung folgende Worte: „Ist die Er­nennung des Bar. Widmann die Antwort von oben auf den Schrei des Volkes nach Entwaffnung der Soldaten, die nach richtigen Be­griffen doch nur die Bestimmung haben, im Kriege gegen den Feind ihre Schuldigkeit zu thun, nicht aber im tiefsten Frieden dem Bürger furchtbar zu werden?" — Wie dagegen ein hiesiges Blatt mittheill, wurde Bar. Widmann wegen dieses im Jahre 1859 und nicht 1857 verübten Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung der kriegsrechtlichen Untersuchung unterzogen und sehr empfindlich bestraft. Eine weitere Folge war seine 1861 erfolgte Quittirung mit Bei­behalt des Charakters, worauf er sich vier Jahre auf Reisen im Auslande aufhielt und 1864 die Tochter des russischen Generals Graf Lazarev heiratete. Erst im November 1866 wurden ihm durch kaiserliche Gnade die gesetzlichen Folgen dieser Verurtheilung nach­gesehen, worauf er 1868 den Oberlieutenants-Charakter ablegte, da ihm früher der angesuchte Rittmeisters-Charakter verweigert wurde." — Als dieser eigenthümliche „Zug" bekannt wurde, war die Stel­lung des neuen Landesvertheidigungsministers auch schon erschüttert. Verfluchte Presse! — I m Jahre 1859 erschien bei Sallmeyer in Wien ein Wert von Alois Czedik v. Bründelsberg, Professor der Geschichte und Geografie au der Wiener Kommunal-Oberrealschule, vordem k. t. Lieutenant, jetzt Sektionschef im Unterrichtsministerium oder eigentlich faktischer Minister unter dem Titel: „Weltgeschichte in Ta­bellen" . Das Journal „Vaterland" beurtheilte in der Nummer vom 29. Dezember 1860 — also vor zehn Jahren, daher »ins ira — nachstehendermaßen: „Czedik ist diesem Buche zufolge in der wähl und Benennung vorschlagen zu dürfen; d) daß bei Verleihung der Rathsstellen an der Landeshauptmannschaft, die aus einer poli­tischen und gerichtlichen Abtheilung bestehen würde, Landesständen (mit Ausnahme der schon im Besitzestehenden unadeligen für der­mal), um so mehr der Vorzug eingeräumt werde, als dieser Vorzug aus dem Rechte einzelner Stände, nur durch Mitstände gerichtet zu werden, unzertrennlich abgeleitet wird; «) daß alle Aemter überhaupt, nur mit der erstangeführten Ausnahme für dermal, ausschlie­ßend durch Eingeborene besetzt werden, Weileswider die G rundverfa sfung des Landes lauft, die Verwal­tung desfelben Fremdlingen anzuvertrauen, weil sich Krain durch eine besondere Sprache, durch ein Volt von besonderer Herkunft, durch eigene Sitten und Gewohnheiten von den benachbarten Ländern unter­scheidet, weil es nicht zu erwarten, daß Fremdlinge jenen Patriotismus, jenes t heilnehm ende Interesse am Wohl des Vaterlandes, wovon jeder Beamte be­lebt sein solle, haben werden, und weil es unbillig ist, Fremdlinge im Lande zu nähren und eingeborene verdienstvolle Männer brotlos schmachten zu lassen; 6) daß die Besoldungen nach dem Maße, als die Preise der Lebens­mittel gestiegen sind, erhöht werden, damit die Diener des Staates keine Ursache haben, ihre Sorgen zu theilen, ihren Diensteifer mit niedrigem Eigennutz zu bestecken und Verräther an dem Lande, wel­chem sie dienen, zu weiden. Ueber gehemmten Einfluß der Stände in die politische Ver­ waltung. Nicht nur geschwächt, sondern beinahe vernichtet war der ständische Körper durch die Maßregeln einer willkürlichen Gesetzge­ bung, welche ihn seiner Organisation, seiner Wirksamkeit, seines Le­ bens beraubte. Ein Schlag, der dem Lande um so empfindlicher war, je bedeutender dieser Körper, dieser Mittelstand zwischen dem Volke und der gesetzgebenden Macht in der ursprünglichen Landesverfassung war. Die Stände bitten um Wiederherstellung ihrer Organisation und Wirksamkeit, und nennen in dieser Absicht das Haugwitz'sche System, dessen Geist darin bestand, daß die alte Organisation des Landes nach den damaligen Zeitumständen und Staatsbedürfnisfen modifizirt wurde, als Grundlage des Planes, und bitten um dessen Genehmigung überhaupt und insbesondere, «,) daß die Stände, so oft es sich um Landesangelegenheiten handelt, unter dem Vorsitze des Erbmarschalls, des Grafen von Nuersperg in Landtagen unab­ hängig und ohne Einfluß der politischen Stelle sich zu versammeln das Recht haben sollten; K) daß sie ihre Verordneten, die aus dem Herrenstande, einen aus dem Ritterstande und einen aus dem geist­ lichen Stande, aus welchen der Aelteste, mit Einschluß aller drei Stände, in Abwesenheit des Landesuerwalters das Präsidium führen Geschichte und Geografie gleich gut bewandert: er verlegt wiederholt Frankfurt an die Mündung des Mains, Rastatt an die der Murg in den Rhein, Hamburg an die Mündung der Elbe, Malmöe nach Schleswig, Alexandrien schlechtweg an die Nilmündung, macht den nassauischen Bisihumssitz Limburg zum „Hauptort des gleichnamigen belgischen Großherzogthums." Marius schlägt die Cimbern bei „Vercellä an der Etsch," und dieses Vercellä an der Etsch ist nach der beigefügten Anmerkung „heule Vercelli an der Sesiä in der Umgebung von Verona." Erzherzog Karl erzwingt 1809 bei Landshut (an der Isar) den Uebergang über den Inn, und die Preußen sind in demselben Jahr 1757 die Sieger und die Besiegten von Roßbach, die Sardinier nehmen an den Schlachten an der Alma, bei Bala­klava und Inkerman Theil; Oesterreich besetzt 1850 auch Mecklen­burg und Lübeck :c., von der Schreibweise Lawater, Gerwinus, Vulver, Klopfstock und hundert anderen Verstößen ganz abgesehen. Wir glauben aus dieser Liste den Schluß ziehen zu dürfen, daß es allerdings mit dem Unterrichtswesen in Wien nicht am besten bestellt sei, wenn man solche Dinge schreiben und dennoch „Professor der Geschichte und Geografie" sein kann. Lokales. Lllibllch, 13. Mai. — (Programm des Sokolausflugcs) am nächsten Sonntag, den 15. d. M , — Der Aufbruch erfolgt um 6 Uhr früh von der Turnhalle aus. Das Frühstück wird in Hrastje eingenommen und hierauf der Marsch bis St . Jakob an der Save fortgesetzt, wo die solle, zu wählen, zu benennen, die davon abhängenden Branchen, das General-Einnehmeramt, die Landesbuchhaltung zu organisiren, in ihren Eid zu nehmen und in die volle Ausübung ihrer Wirk­samkeit, welche ihnen rechtmäßig zukommt, unabhängig von der poli­tischen Stelle, zu setzen berechtiget seien. — Daß den Ständen das fchon in dem Augsburger und Innsbrucker Libelle sich gründende Recht, einen Repräsentanten an die höchste Hofstelle abordnen zu dürfen, wieder eingeräumt, und von nun an, wenn es der Fond zu­lassen werde, einen Bevollmächtigten, welchen Rechtschaffenheit, Ge­schicklichkeit, Patriotismus und warmer Eifer für das allgemeine Beste auszeichnen sollten, welcher Landstand sein, von den Ständen ab­hängen, keine andere Bedienstung haben und den Versammlungen der höchsten Hofstelle in Angelegenheiten der Stände und der Nation beiwohnen sollte, von 4 zu 4 Jahren nach Wien zu senden, um nie wieder dem betrübten Falle ausgesetzt zu sein, sich und das Glück der Nation einem Fremdlinge, den kein anderes Inter­esse, als jenes der Besoldung an sie zu knüpfte, an­vertrauen zu müssen. Durch die ständische Organisation, durch die Wiederherstellung der Landeshauptmannschaft und durch die Verbin­dung, welche zwischen beiden bestehen soll, wird derständische Körper den Einfluß in die politische Verwaltung des Landes, welcher ihm ursprünglich zukömmt, wieder erhalten. Die Stände wagen es nicht, den Umfang und die Grenzlinien ihrer Wirksamkeit im voraus zu bestimmen. Sie bitten nur überhaupt, daß ihnen das unter der vorigen Regierung (Kaiser Josef II. ) benommene Vertrauen wieder geschenkt, über Angelegenheiten, welche auf den Zustand des Landes mittelbar oder unmittelbar wirken, mit ihnen gemeinschaftlich gehandelt, und wenn neue Gesetze vorgeschrieben würden, wenn das allgemeine Beste neue Aufopferungen fordert, die Stände über die Ausführung der­selben, über die Kräfte und Bedürfnisse der Nation vorläufig ver­nommen werden Anhan g allgemeiner Landesbeschwerden und Wünsche. Die vorausgegangenen Beschwerden vollenden noch nicht das ganze Bild von dem Zustande des Landes. Nicht bloß die Beschwerden der Stände über ihre zerstörte Verfassung, sondern auch jene der Nation, die unter den Folgen einer willkürlichen, übereilten, unverdauten und mangelhaften Gesetzgebung schmachtet, gehören mit in das traurige Gemälde. Ueber die Erziehungsanstalten Seit Entstehung des Lyceums in Laibach und der übrigen Schulen im Lande war der Unterricht immer frei. Erst 1784 und in den folgenden Jahren wurde er mit einer Taxe belegt, um die arme Jugend mit Stipendien aus diesem Gefälle zu unterstützen. Allein, da der Weg zu Stipendien erst dann angebahnt wird, wenn arme Knaben nach einer kostspie­ligen Vorbereitung von mehreren Jahren den Fortgang der ersten Klassen ausweisen, so lange aber, bis sich ihre Talente entwickeln, Teilnehmer am Ausfluge einer Messe beiwohnen. Die Mittagsrast wird in Dol (Lustthal) gehalten. Nach eingenommenem Mahle (bei Levcc) begibt sich die Gesellschaft nach Dolsto und bleibt daselbst bis zum Eintreffen des gemischten Zuges in Laase, der zur Rück­fahrt nach Laibach benützt werden wird. Ein Musittorps begleitet den Verein auf dem ganzen Wege und wird namentlich Nachmittags in die Unterhaltung in Dolsko eine angenehme Abwechselung bringen. Zu diesem Ausfluge sind auch die Mitglieder der hiesigen Öital­nie« und jene des dramatischen Vereines eingeladen. Für solche, welche nicht gesonnen sind, am ganzen Ausflüge theilzuneh­men, empfiehlt sich die Benützung des Postzuges , der um 1 Ubr Mittags von hier abgeht, da man so auf die bequemste Weise ziem lich um die nämliche Zeit nach Dolsko gelangen kann, als der Solol dort eintreffen wird. I m Falle ungünstiger Witterung wird der Au«, flug auf den nächsten Sonntag übertragen werden. — Den ohne Zweifel sehr amüsanten Tag tonnen die Ausflügler in der öitalnica in Kham' s Restauration schließen. Der Nestaurateur hat nämlich keine Kosten und Mühen gespart, um für den Abend den Garten dem Festtage entsprechend herzurichten, indem er sogar eine Gas ­leitun g in denselben einführen ließ. Auch die Kegelstätte ist reno» virt und ganz vorzüglich hergerichtet. Das geehrte ?. I'. Publikum wird sich ohne Zweifel den Bestrebungen des genannten Nestaura, teurs durch zahlreichen Besuch dankbar zeigen. — (Dramatischer Verein.) Die Generalversammlung des dramatische» Vereines findet nach dem Beschlüsse der letzten Ausschußsitzung Sonnta g den 29. Ma i statt. Die Vereinslel­ die Schultaxe monatlich bezahlen, und auch dann, wenn sie zur Er­haltung eines Stipendiums schon geeignet sind, diese Gnade erst im langen Wege durch unzählige, oft unübersteigbare Hindernisse suchen müssen, so ist die zugesagte Unterstützung für arme Eltern von ge» ringem Reize und die Abschreckung allgemein. Diese Anordnung ist das Grab der besten Talente. Sie ist dem Staate nachtheilig. Sie ist ungerecht gegen die Armuth, weil sie die Jugend hindert, sich aus der Dürftigkeit, in der ihre Eltern schmachten, in einen gedeihlichern Wohlstand empor zu schwingen. Sie ist in Krain, wo Armuth die Regel und Reichthum eine seltene Ausnahme ist, vollends verderblich. Die Stände fühlen sich daher verpflichtet, vor allem um die Auf. Hebung der Schulgelder in Lyceen und Gymnasien zu bitten. — Sie verehren die wohlthätige Absicht der verewigten Kaiserin Maria Theresia in der Einführung der Trivialschulen auf dem Lande. Wenn dem Bauer die Fesseln der Dummheit abgenommen werden, wenn Licht in seiner Seele aufgeht, wenn sein Herz gebildet, wenn der Keim des rechtschaffenen, gehorsamen, arbeitsamen Unterthans in ihm gepflanzt, gepflegt und zur Reife gebracht wird, fo ist das Institut, das so ein Werk im Großen zu Stande bringt, ein Geschenk des Himmels und der Urheber ein Werkzeug der allbeglückenden Gott­heit. Allein, bei dem Trivialschulen-Institute ist dieser Endzweck nicht erreicht worden. Durch den Zwang, mit dem es ausgeführt wurde, verlor es die Natur einer Wohlthat. Durch die Gaben, die man Gemeinden, Patronen und Grundherren aufdrang, wurde es gehässig, durch die Entziehung der Jugend von der Landwirthschaft, ihrer künftigen einzigen Bestimmung in den Augen des Volkes, das nur nach den ersten Eindrücken urtheilen kann, gemeinfchädlich, durch die geringe Aufmerksamkeit des Staates, der seine Lehrer mit Hoffnun­gen nährte und dem Elende preisgab, durch ihre schlechte Verwen­dung und gleiche Aufführung, die gewöhnliche Begleiterin des Elends, sogar verächtlich. Allein diese Ursachen wirkten vereint, um das In ­stitut von seinem wohlthätigen Zwecke je mehr und mehr zu entfer nen. Der Erfolg entsprach vollkommen den angewendeten Mitteln. Auf eine geringe Uebung im Lesen und Schreiben beschränkte sich alles. Bildung des Verstandes und des Herzens war von den Leh. rern, denen es selbst an beiden fehlte, bei einem Gehalte, gegen welchen da« Schicksal eines Dorfknechte« beneidenswerth ist, nicht zu erwarten. Die meisten Kinder lernten gerade so viel, als es nöthig ist, um die Unzufriedenheit mit ihrer Bestimmnng und Ungehorsam gegen den Grundherrn hervorzubringen. Aus diesem Grunde bitten die Stände, die den Untcrthanen so lästig gewordenen Trivialschulen auf dem Lande aufzuheben, nur in Städten und Märkten nach den Bedürfnissen jedes Ortes Normal-, Haupt- oder Trivialschulen in einer entsprechenden Verfassung, doch ohne allen Zwang, einzuführen und die Kosten zu ihrer Erhaltung aus der Staatskassa zu be streiten. tung setzt die geehrten Mitglieder hiemit vorläufig davon in Kennt­nis;, mit dem Zusätze, daß denselben die speziellen Einladungen, die Tagesordnung der Versammlung und das Namensverzeichniß der Mitglieder zugleich mit der „8Iov. lalija" für 1869, deren Druck wegen der Ueberhäufung der Eger'schen Offizin mit unabweislichen Arbeiten leider nicht, früher zu Ende geführt werden konnte, zugeschickt werden sollen. Die Versendung beginnt Anfangs der nächsten Woche. — (Dllllksllgllüg.) Der Vorstand des dramatischen Vereines spricht allen verehrten Damen und Herren, welche bei den theatra­lischen Vorstellungen des Vereines in der abgelaufenen Saison mit­zuwirken und dadurch die Vereinszwecke in so ergiebiger Weise zu fördern die Güte hatten, hiemit öffentlich die vollste Anerkennung für ihre patriotische Opferwilligteit und den wärmsten Dank aus. — (Veränderungen im Klerus der Laiblicher Diözese.) Die Pfarre Ambrus ist seit 30. April ausgeschrieben, weil der dortige Pfarrer Herr Jakob Sker l in Pension geht. Gestorben sind. Herr I . Vrence, Lotalist in Maunitz, am 28. April und Herr Simon Nupnik, Kooperator in Ternje, am 7. Mai. — („kravniK slovenslli"), welchen Herr Dr. Nll2lag herausgeben wird, beginnt am 1. Juni zu erscheinen, da bisher sich so viele Abonnenten gemeldet haben, daß die Druckkosten fast gedeckt sind. Wir wünschen dem ebenso nothwendigen als nützlichen juridi­schen Blatte das beste Gedeihen. — (Gegen das „Lcnbachcr Tagblatt") hat der Meßner von Bre^ie eine Ehrenbeleidigungsklage eingereicht und zwar wegen einer schamlosen und lügenhaften Korrespondenz „vom Fuße des Triglav," welche den Meßner beschuldigt, ein Schwein rastrt und bemalt und es dann für einen in dasselbe verwandelten Wirth aus­gegeben und gegen Entrichtung von 10 kr. dem leichtgläubigen Volke gezeigt zu haben. Die Mähr ist durchwegs erdichtet und eine tendenziöse Lüge, was uns um so mehr befremdet, da ja das „Laibacher Tagblatt" niemals lügt. — Im Interesse solcher Personen, diesich gerne bei anerkannt solide» Geltverlosungen betheiligen, «erweift» wir auf die in unserem heutigen Blatte befindliche Nekaimlmcichung de« Handlungs-Hauses I . Weinberg Zr. in Hamburg. Die so beliebten Braunschweiger Original-Lose finden allseits ra­schen Absatz und kann dieses Hans auch wegen seiner stets reellen und prompten Bedienung bestens empfohlen werden. Das Glück blüht im Weinberge! ... 100.000 Thaler bilden den Hauptgewinn der neuesten, großen, von der Herzogt. Äruimschw. Limelmrger Landesregierung genehmigten u. garautitten Geld'Verlosung. 29.WO Gewinne kommen in wenigen Monaten zursicherenGütschei­dung, darunter befinden sich Hauptneffer von ev. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 15,000,12,000,10,000,8000, 3mal 6,000, 3mal 5,000, 12mal 4000, 2mal 3000, 34mal 2000, 155mal 1000, 261mal 400 :c. Die nächste erste Gewinnziehung beginnt schon am 9. und 10. Juni 1870 und kostet hierzu 1 ganzes Original-Los1 halbes „ „ nur „ st. ? „ 3V­ 1 viertel „ „ „ „ 2 gegen Ginsendung des Betrages in isterr. Banknoten, Jedermann erhält die Original-Lose selbst in Händen und ist für Auszahlung der Gewinne von Seiten der Staatsregiernng die beste Garantie geboten. Alle Aufträge werden sofort mit der größten Aufmerksamkeit ausgeführt, amtliche Pläne beigefügt und jegliche Auskunft wird gratis ertheilt. Nachstattgefundener Gewinnziehung erhalten die Interessenten amtliche Listen und Gewinne werden prompt überschickt. Die Gewinilziehung dieser großartigen Geld-Verlosung steht nahe bevor und da die Betheiligung hierbei voraussichtlich sehr leb­haft sein wird, so beliebe man, um Glücks-Lose aus meinem Haupt-D ebit zu erhalten,sich baldigst direkt zu wenden an 5. ^VsindslA ^i.) Staatz-EMen-Hundluna,. 34—1. Hohe Bleichen Nr. 29 in Hamburg. . Sonntag den 15. Mai 1870 W zu Ehren des von der Maifahrt ans Dolsto zurückkehrenden "es „Z 0 I( 0 I ". Eröffnung des mit Gas beleuchteten erweiterten Gartens und der auf das geschmackvollste renovilten WA"' Bestscheiben um Champagner. Um geneigten Zuspruch für die Sommersaison bittet 35 — 1. achtungsvoll »1l3N I^II9IN, Restaurant ÄllU! diete tleui 01iielce <1i6 IlllUll! «V m 350 000 llls IiöeuLteu <3e^vinn bietet äie neuest«! grosse <ü«I«IverI«8N«A, belebe von äer Iloüe« Nezierunß ßenenniiFt uuä A»!»»­ tirt ist. 23 v/eräeu nur 6ewiuue Atzungen uncl 2>v»r nIunAen>Ä33 lioill­ inen im Dn,u5e von ^veni^eu Klonaten 26,900 klexvinnv «ur ßi eueren Nnt8eliei6un^, «Inrunter belindeli «ieb Haunttretter von ev. zi. 250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000,30.000,25.000, 2in»l 20,000, 3m«l 15.000, 4m»112.000,4mal 10.000. ömal 8000, ?MÄl6000. 2trll2l 5000. 35lli»l 3000, I26mlll 2000, 20501^1000. 255M21 500, 350in»l 200, 13.2a0ml!l 110 et«. Di« ni>el>8 Do» mir 2. 8.— 1 balbez „ » » „ 4. — 1 viertel „ „ ,, ,, 2.— Ae^en I^insenclun^ leten. ^.lle H.ultrÄ^e v^eräen sofort mit eler ^röZLteu 8c»-^flllt 3,u«> ^elübrt unä erbiilt ^'e6ermllnn von uns äie mit (lern Ltaat^VÄNneii verZebene Oii^inal-I^nZe «elbzt in Ullnäen. Den LeLtellun^eu ^verclen veiz>e« erlangt unä unseren InterezZeuten ZeldZt auLde^ÄnIt. VeiÄULZientlieu K^nn bei einein snlenen lluk der solilteßteu Itnsi» AVAi-ündeten Huterneliinen überall 2uk eine sein- reze Le­tneili^uu^ mit LeZtiinintneit ^ereebuet ^verclen, in»n ueliebe 6»uer »euon äer n»>>en Hiennn ß I»»IKer »lle ^uftiii^e »»l­«lißst «lirellt «u rienten an 8. 8t6inä6oKer ck (!0nip., Nu - unit VerliÄul aller H,rten 8t»l>,tZnl>Ii^!ltiuneu, Ii!i8enl>»Irll.^Ktien uncl H,nIenenZI«8e. DV " Ilin Irrungen vol«uken^en, deinerken wir »««»Iriielllicil, «In»» Keine «Ilnliene v«in 8t»nte v>irllliol» Fnrnntiite <üel«l Ver!»8un^ vor »uiAenl nintliol» nl»n­m»88iß testßestellten Xiellun^8tel n»in ßtnttlinclet uucl »in »Ilen ^nsorlleiun^^l» inii^liellst entsureelien «u Kennen, deliede n»nn gellilligst