Vriu««cr , Sicrteljähri,. . . r , 10 - RovLttich . . — « 7Ü , Mit der Post: ,^!1,1-hriz . . . 11 ft. — kr. H. diäbriz . . . S . SO. S. Ijährig. . . 2 . 7S . «u guSrllung Hau« «i-rtel. I-Hrig 15 k.. «-»i-tli» » tr. «,>el«« «u-»n-rn « kr. Laibacher Nr. 181. Anonyme Mittbeilunqn, werden nicht berücksichtigt; Mcmuscripre n-äit zurückgesendet. Amtüg, 0. August 1872. — Morgen: Laurentius. Neraclio»-. r!ahnbosgasse Nr. LrreLilioa «nd Inserate« Lureall: Csngreßplatz Nr. 81 (Buchbandlurg von I. v.Kleinmayr L F. Bamberg), Zuscrliousprcise: Für die einspaltige Peiitzeile S Ir bei zweimaliger Einschaltung L zkr dreimal L 7 kr. JusertionSNemvel jedesmal >0 kr. Bei größeren ZnRraien und öitere, Skirischaltung entsrrecheür« »üaban. 5. Jahrgang. Zur Lehrcrsortdildiilig in Kram. (Fortsetzung.) ' Jede Volksschule soll eine Bibliothek besitzen. Es ist nicht möglich, daß die Schule den Kindern alles biete, wessen sie zur Bildung ihres Geistes, zur Veredlung ihres Gemüthes bedürfen. In diesem Punkte müssen Schule und Hans Zusammenwirken. Bon den Eltern auf dem Lande ist eine Leitung und Ordnung der Lectüre wohl selten zu erwarten, thcils weil sie nicht auf dieser Höhe der Bildung stehen, theils weil sie nicht immer ihre Zeit den Kindern widmen können. Da muß denn der Lehrer vermitteln zwischen Schule und Haus, den Bildungsstand der Jugend regeln durch Ausfüllung von Lücken und Ausrottung überwuchernder Elemente. Die Volksschule verlangt also wissenschafiliche Lectüre in nicht schulmäßig trockener, sondern anziehender Form; so z. B. naturwissenschaftliche Skizzen, Reisebilder, Schilderungen aus Heimat und Fremde, aus Land-und Völkerkunde, historische Anekdoten, Charakter-züge n. s. w., die mehr zur Bildung des Geistes, oder Erzählungen, Märchen, Fabeln u. s. w., die zur Veredlung des Gemüthes beitragen. Wie reich ist die deutsche Literatur daran, welche Schätze stehen den Erziehern deutscher Jugend zur Verfügung! Welche Reihe ausgezeichneter, das jugendliche Gemüth erweckender, durch gemüthlicheu Ton und schöne Darstellung anziehender Schriften, die alle liehevolle Auffassung.der Natur und des Menschenlebens lehren; wie viele Tausende der schönsten illustrierten Jugendschnsteu sind da, der Veredlung des kindlichen Gemüthes bestimmt! Und unsere Jugend, was hat sie? Es ist wahrhaft betrübend, wenn man sieht, wie sie dazu verurtheilt ist, ohne alle Lectüre, nur beim Schulbuchs aufzuwachsen; traurig, wenn man höchstens auf die oom Hermagorasoereine auSgegebenen Schriften verweisen kann, die dazu gar nicht für das zarte kindliche Gemüth, sondern für erwachsene katholische Gläubige eingerichtet sind. „Uciteljski tovars" anerkennt zwar- die Nützlichkeit solcher Erzählungeu, er hält sie aber nur für ein gutes Mittel für die Schule, um unruhige Kinder zur Ruhe zu bringen (!). — Im vorigen Jahre brach sich eine bessere Anschauung Bahn, und es erscheint seitdem der „Venec." Man muß der Unternehmung Lob speNden, allein auch nur mehr wegen des guten Willens als wegen der Ausführung. Die Wahl der Aufsätze ist keine ganz gelnngene; die naturhistorischen Lesestücke sind schulmäßig trocken, übrigens wallen sie zu >ehr vor, und in kurzer Zeit dürfte der ganze Vorrath erschöpft, die ganze Naturgeschichte geplündert sein. Das Hauptaugenmerk sollte sich auf größere, feinere, spannendere, dem kindlichen Gemülh mehr zusagende Erzählungen richten. — Es gibt auf diesem Felde unendlich viel zu thun; wir halten eine zweckmäßige Jugend Literatur sogar für die Grundlage aller Volksbildung. Wir Hallen sie für viel nolhwendiger, als die Schaffung eines slovenischen Atlasses, als die Übersetzung von Schödlers „Buch der Natur"; denn wer letzteres lesen will, wird es gewiß lieber im Original als iu einer mitunter nicht ganz glücklichen Uebersetzung ihun; wer aber das Original nichr versteht, wird es um desto weniger mittelst der slovenischen Uebersetzung vermögen. — Arbeitet nicht in höheren Regionen, so lange der Bildung und Erziehung des Volkrs die Grundlage fehlt; schaffet Bücher für das Volk und zunächst für die Jugend! Sichert Euch vor allem eine neue Generation, dann erst suchet bei der vorangehenden nachzuholen, was ihr versäumt, und zu retten, was noch zu retten ist! Jugend- Literatur dient übrigens auch dem Lehrer, denn sie ist ein mächtiger Behelf zur Bildung, ein ganz unumgänglicher aber zu einer gedeihlichen Erziehung der Jugend. Ganz besonders wäre in Krain bei Anlegung von Volks- sowohl, als namentlich BezirkS-Lehrer-Bibliotheken auf Werke über die Heimat ein Augenmerk zu rilKen. Die Hauptaufgabe der Volksschule ist die Erziehung zur allgemeinen Humanität, zur Liebe für das gesammle Menschengeschlecht, und es vergesse der Lehrer nie, daß er das Kind vor allem für die große Gesellschaft zu erziehen hat. Das Nationalitätsprincip legt dem Lehrer jedenfalls Pflichten auf, und die Volksschule darf ihren nationalen Charakter nie verleugnen. Schon bei den Kindern hat man die Liebe zu ihrem Volke, zum Vaterlande zu pflegen, natürlich stets in Verbindung mit der Liebe zu dem ganzen Menschengeschlechte. Insbesondere ist es die Liebe zur Heimat, die der Lehrer zum Gegenstände seiner Aufmerksamkeit machen soll. — Allein sie setzt Kenntnis der Heimat vorans; nur nmer dieser Voraussetzung wird der Lehrer den Kindern auch Gefühl für sie und die Nation beibringen können. — Leider muß man gestehen, daß unsere Lehrer in diesem Punkte noch weit zurück sind. Es fällt uns gar nicht bei, ihnen damit etwa den Vorwurf machen zu wollen, daß sie nicht eifrige Slovenen sind; im Gegentheile »ersteigen sich einige in Überschätzung ihrer Nationalität so weit, daß sie sich gegen alles verschließen, Jeuilleion. Misbrauch des Beichtstuhls. (Schlug.) Der Vertheidiger widerlegt nun auch iu jnri-stischer Weise, daß die aus anderen Journalen in die „Tagespost" übergegangenen Artikel eine Ehrenbeleidigung gegen Pater Gabriel involviren sollen und fährt dann fort: ES bleibt mir nur »och übrig, auf die vermeintliche» Gegenbeweise, welche der Ankläger ins Gefecht führte, zu antworten. Man suchte vor allem darzuthun, daß die Situation und die Zeit der Beichlabnahme jede Unsittlichkeit geradezu unmöglich mache. Das ist nicht wahr! Nicht allein, daß unflä-thige Worte an jedem Orte und zu jeder Zeit gesprochen werden können, haben Zeit und Ort der Generalbeichtc auch unfläthige Handlungen ermöglicht. Es fällt vor allem auf, warum P. Gabriel, welcher für gewöhnlich i» der Kirche selbst beim sogenannte» Anna-Altare Beichte Hörle, am 15le» August eitte Ausnahme gemacht und die Anna Duu-zinger zu dem hinlersien Beichtstühle in dem vou der Kirche durch eine Thüre abgcfperrlen, »ur durch zwei iu die Kirche hinaiisgchciidc Fenster erleuchte ten sogenannte» Bcichtgange geführt hat, nachdem sich Aima Duuzinger geweigert hatte, seiner ersten Aufforderung, mit ihm in ein abgejonderteö Kammerl zu gehen, zu folge». Dieser gewiß bedeutsame Umstand ist ohne hinreichende Aufklärung von gegnerischer Seite geblieben und kann daher nur so gedeutet werden, daß P. Gabriel diesen Beichtgang im Nochsalle für ein zur Ausübung seines Vorhabens geeignetes Locale ansah. I» der Thal war es auch ein solches; es wurde allerdings behauptet, daß in den ersten NachmiitagSstunden, unmittelbar nach der Procesfiou und dem Segen, auch dieser Beicht-gaug voll von Pönitenten gewesen sei; diese Halen sich aber gegen den Abend zu verloren, und der Zeuge Gottlieb Weinberger, welcher den Beichtgang um 5 Uhr abends verließ, kann sich »icht erinnern, um diese Zeit noch Leute in demselben- gesehen zu haben. Daß sich außer der Anna Dunzmger niemand mehr im Beichlgange bcsnnden habe, als sie selbst, als die Generalbeichte zu Ende war, wird ferner sowohl von ihr, als von ihrer Mutier bestätigt! AuS de» vor gelesene» Aussagen der beiden Meßner endlich geht hervor, daß sie zwar im Sommer in der Regel das KncheugTtter um 0 Uhr abends ab-sperren, daß sic jedoch dann, wenn »och Beichtende im Gange pder in der Kirche befindlich sind, i» der gleichfalls durch eine Thüre geschlossenen Sa-cristel so lange warlen, bis sie höre», daß die letz- ten Andächligen ans der Kirche gehen. Vergegenwärtigen Sie sich nun diese Situation, meine Herren Geschwornen, und Sie werden finden, daß sich in einem solch' abgelegenen, öde», schlecht erleuchteten Beichtgange um 6 Uhr abends Mitte Angnst. da doch die Sonne, deren Strahlen übrigens nicht eindringen könne», ziemlich tief steht, allerhand Allotria treiben lassen. Der »Herr Ankläger weist ferner eine Reihe von Zeugnissen seiner geistlichen Oberen vor, welche ihn durchaus als einen eminenten Diener der Kirche darslcllcn. Da möchte ich Sie vor allem an das Zeugnis erinnern, welches der hiesige Bischof in einer Zuschrift an den Katholischen Volksverein dem hiesigen Karmeliterkloster überhaupt ausstellte. Es laulet: „Ich sage mit wahrer Genug, thuuiii, daß das Karmeliterkloster ein ausgezeichnetes Kloster ist; ausgezeichnet in sittlicher Haltung, ausgezeichnet durch Wissenschift, ausgezeichnet in Achtling und Verehrung des Volkes . . . ." Vergleichen Sic hiemit das Leumuiidszeugnis, welches dem Karnielilcrkloster seilens der hiesigen Polizei-Behörde ausgestellt worden ist, so werden Sie hcrausfindeu, was von den Zengnissen der kirchlichen Oberen iu solchen Fällen zu halten ist. Erinnern Sie sich ferner, meine Herren Geschwornen, an die notorische Thatfache, daß, nainentlich hier- was nicht slovenisch oder doch slamsch ist; insbesondere dem Deutschthum haben sie den Krieg erklärt, fallen aber hiebei wieder in den Fehler, daß sie mit dem „Dculschtyum" die „deutsche Sprache" verwechseln und ihren Haß anch auf diese ausdehnen, der sie im Grunde doch ihr bischen Bildung zu verdanken haben. Wohl aber sind unsere Lehrer fast durchwegs schwache Krainer, d. H. sie kennen eben deswegen, weil sie sich in ihreu Nationalgefühleu stets in höheren Regionen bewegen, ihren eigenen Hoden, ihr schönes Land viel zu wenig, oft gar nicht. Es ^st überhaupt zu bedauern, daß das Bewußtsein der krainischen Landsmannschaft fast ganz abhanden gekommen ist; sich einen Krainer und nicht einen Slovenc» zu nennen, wird bereits für L>ünde gehalten. Schuld an dieser Unwissenheit der Lehrer trägt allerdings zumeist der Mangel an Leciüre, denn die slovenische Literatur hat sich bis setzt noch viel zu wenig mit dein Lande Krain befaßt, und die deutschen Werke, die eS behandeln, werden eben aus übertriebenem Natioualeifer grundsätzlich nicht gelesen. «Schluß folgt.; Politische Rundschau. Laibach, 0. August. Inland. Etliche der am 5. d. M. erschienenen polnischen Tagesblätter trugen.einen düsteren Trauerrand. Cs galt diese Demonstration der für jedes Polenherz allerdings höchst schmerzlichen Erinnerung, daß am 5. August 1772, also vor hundert Jahren, der Definitiv! ractat über die erste THeilung Polens von de» drei Thei-lungsmächten Rußland, Preußen und Oesterreich in Petersburg unterzeichnet und rasch darauf in der bekannten gewaltthätigeu Weise durch militärische Besetzung von fast 4000 Quadratmeilen zur Ausführung gebracht wurde. Es fällt uns nicht ein, unseren polnischen ReichSgenofsen das Recht zu elegischen Empfindungen aus Anlaß jenes Verhängnis» vollen Datums und ebensowenig ihnen das weitere Recht zu bestreiten, denselben in irgend einer Form Ausdruck zu geben. Seit der Zerstörung Jerusalems und seit der Auflösung der jüdischen Theokratie sind fast doppelt so viel JahrhHiderte hingegangen, als Jahrzehnte seit jenem ersten Schritte zur Vernichtung der staatlichen Selbständigkeit Polens, und noch immer gibt es orthodoxe Inden, die zur Erinnerung an jene Zerstörung nach Borschrift des Talmud an ihren Häusern etwas unausgebaut lassen, und noch immer steigen heiße Gebete zum Himmel um Wiederaufrichtung des Judenstaates. Wie die Dinge gegenwärtig liegen, wie insbesondere die Lage zulande, jene Geistlichen von ihren Oberen am meisten gelobt werden, die am heftigsten gegen die StaatSgrundgesetze agitireu; das ist der Maßstab für die Qualifikation. Die Ausstellung von Zeug, „issen seitens der kirchlichen Oberen ist daher in solchen Fällen reine Parteisache; die Hierarchen werden nie zugeben, daß ein Glied der Hierarchie ge» sündigt habe ; denn es würde das die kirchliche Autorität untergraben, was zu verhindern ja vor allem Aufgabe des kirchlichen Organismus ist. So wenig jemals von dieser Seite nur ein einzige« von den vielen Verbrechen zugegeben worden ist, dessen sich einzelne "Xl'.glieder der Gesellschaft Jesu schuldig gemacht h >«, so wenig wird die Unsitt-lichkeit des P. Ga< iel zugestanden werden, wenn sie auch zehnfach durch Beweise erhärtet ist. Und endlich, meine Herren Geschworuen, diese Airchenoberen können doch nur immer nach äußerem Scheine urtheilen; was im geheimnisvollen Dunkel der Beichtstühle vorgeht, erfahren sie wohl nicht; wir haben ja gehört, wie strenge P- Gabriel in derlei Angelegenheiten da« Beichtsiegel beachtet. ES wurden endlich «och eine Reihe von Zeu-ginnen ins Treffen geführt, welchen die Aufgabe zugesallen wäre, den Charakter der Mutter und Tochter Duuzinger zu verdächtigen; ich habe nun schon hervorgehoben, daß keine dieser Zeuginnen, so der Polen in Oesterreich geartet ist, dürste bei Millionen unter ihnen die Trauer keinen lhatsäch-licheren Untergrund mehr haben, als jene noch immer üblichen jüdischen Lamentationen. War das alte Polen doch das verkommenste und verlottertste Staatswesen auf Gottes Erdboden, hat die „große Republik" doch nich:s geihan, um die Grundlage eines modernen Staates, einen freien Bürgerstand zu schaffen, hat Polen doch alles, was seil dem 5. August 1772 besser wurde, nicht dem eigenen Slreben und Schaffen, sondern rein nur den „Fremdlingen," den „Usurpatoren" zu verdanken, so die Erlösung der Bauern von der Hörigkeit, die consessionelle Gleichberechtigung, die Gründung von Schulen, die Hebung des Verkehrswesens durch den Bau der Eisenbahnen u. s. w. während innerhalb der polnischen Gesellschaft der alte Hader, das traditionelle Kastenwesen noch immer foriwuchert. Die Symptome der Verwirrung im czechi-scheu Lager nehmen vcn Tag zu Tag zu. Der czechische Bauer wird es müde, von dem ihm gesetzlich eingeräumten Einflüsse auf das Schulwesen keinen Gebrauch zu machen, und begibt sich auf den Boden des Gesetzes; darüber herrscht nun große Bestürzung in den Reihen der Führer, welche ihre Macht erlahmen sehen, t^nd der klericale „Czech," das Organ des Präger Erzbischofs, provocirt ver-zweiflungsvoll ein Verbot des czechischen Vertrauensmänner-Clubs gegen fernere Schulrathswahlen. „Wenn wir Selbstmord üben, den Polen und. Dalmatinern cs gleichlhtlii, Spott ukld Verachtung uns zuziehen, mit geschlossenen Augen in den ReichSrath eilen wollen, so wähle man schleunigst in die Schnl-rathskörperschasten," ruft das klericale Blatt in sehr bezeichnender Angst aus. Man braucht zwar in seinen Hoffnungen lange nicht so sanguinisch zu sein, wie das czechisch-klericale Blatt pessimistisch in seinen Befürchtungen ist, aber daß die Betheiligung an den Schulrathswahlen einen weiteren Schritt zu ruhiger Besonnenheit bedeutet, ist allerdings nicht in Abrede zu stellen. Was kann aber den nationalen und feudalen Führern verderbenbringender sein, als Besonnenheit der von ihnen so schamlos ausgebeuteten Massen? In der Unruhe ihres Herzens hören die ungarischen Organe nicht auf, von der Drei - Kaiser -Zusammenkunft zu sprechen. ES ist da der merkwürdige dualistische Fall eingetreten, daß Oesterreich, das kein Interesse an einem Kriege mit Rußland hat, sich im Vortheile befindet, während Un. garn mit seinen phantasievollen politischen Combi-nationen eine Schlappe davongetragen hat. Die ungarischen Organe erkennen anch, daß sie eine arge sichtlich auch ihre Abneigung war. irgend etwas vorzubringen gewußt habe, was geeignet gewesen wäre, auf den Charakter der beiden Schalten zu werfen. Ich bin nun mit meiner Aufgabe, die Veröffentlichungen der „Tagespost" zu rechtfertigen, zu Ende. Ich habe gezeigt, daß die „Tagespost" den P. Gabriel nirgends fälschlich beschuldigt hat, daß vielmehr die Wahrheit aller ihrer Angaben bewiesen worden ist. Das Urtheil, welches Sie fällen werden, ist rin außerordentlich schwerwiegendes. Wenn Sir den Redacteur drr „Tagespost" als schuldig erkennen, sanctioniren Sie damit, daß es einem Priester erlaubt sei, so weit zu gehen, wie Pater Gabriel erwiesenermaßen im Beichtstühle gegangen ist. Sie sanctioniren damit, daß ein Mönch kraft feines priesterlichen Amtes das Recht habe, Ihre Frauen, Ihre Töchter mit unfläthigen Reden zu beschmutzen, sie auf Dinge aufmerksam zu machen, die ihr reiner Sinn kaum versteht. Sie eiMren dann, daß es einem Priester gestattet ist, Ihren Töchtern Haß und Verachtung einznpflanzen, damit das heilige Band, welche» die Natur zwischen beiden geknüpft hat, der kindliche Gehorsam und die Obsorge der Mutter, keine Schranke mehr bildet für die Aus- Ungeschicklichkeit begangen haben, indem sie vermöge eines «Mo mortale den Grasen Audrassy zum Urheber der Drei-Kaiser-Zusammenkunft inachten. Jetzt begeben sie sich auf den Rückzug und behau-delu die Sache mit mehr Kälte. Ansltllld. Die Einführung des neuen preußischen Schulaufsichtsgesebes leitet zu immer neuen interessanten Wahrnehmungen, welche, hätte» sie bei der Berathung des Entwurfes im Landtage Vorgelege», ganz sicher die Gegner vollends entkräftet haben würde». Es ist notorisch scstgestellt, daß ga»z besonders in Posen uud Westprenßen die geistlichen Schul-Jnspectore» bei der einseitigen Auffassung ihres Amtes die eigentliche Förderung des Schulwesens völlig bei Seite gelassen haben. Die' Unwissenheit der Kinder, welche sich jetzt herausgestellt hat, soll vielfach jede Vorstellung überbieten. Die infolge dieser Uebelstände angeordnete» Maßnahmen erscheinen als Bortheile, welche ma» bei Zrlaß dieses Gesetzes kaum im Auge hatte, und als ei» wahrer Segen. Auf dein deutschen Tur»fest in Bo» » begegnen die Oesterreicher denselben herzliche» Sympathie», wie aus dem Schützenfest zu Hannover. Die Rede Göllerict'S von Wels, der unter voller Wah-rung des österreichischen Standpunktes die Zusammengehörigkeit Deutschlands und Oesterreichs betonte und in beredter Weise die großen Culturausgabe» der Deutschösterreicher schilderte, findet ein allgemeines Verständnis. Beachtung verdient in dieser Beziehung eine Auslassung der „Bonner Zeitung," eines hervorragenden Organs der National-Liberalen, das namentlich am Rhein weit verbreitet ist. In dem Augenblick, wo zu Berlin die Vertreter der russeusreundlichen Politik den Sieg davonzutragen drohen, berührt cs doppelt angenehm, wenn ein unabhängiges deutsches Blatt dem innigen Zusammengehen Deutschlands nnd Oesterreichs das Wort redet. Auch zeugt cs vou Lerständuis für die Bedeutung der Kämpfe in Deutschösterreich, wenn wir in der „Bonn. Ztg." lesen: „Dauernd in ernstem Ringen begriffen mit den slavischen Genossen des mächtigen Völkerbundes, sehen wir Oesterreichs wackere deutsche Stämme. Eine andere Bedeutung haben daher ihre Feste, als die unserigen. In weit höherem Grade als bei uns gelten sie der Erstarkung deutschen Wesens, sie sind im heiteren Gewände der Freude ein Ringen, ein ernster Kampf. Wohin innerhalb unseres Reiches Marken wir auch immer das Kreuz auf unseren Tnrnersahnen trage» mögen, überall begegnen wir gleichen Sympathien." Unsere Feste sind nationale Feste, fortan im wesentlichen der Er-innerung und Mahnung geweiht. Wir wünschen Übung von Unsittlichkeiten, die durch eine sinnlich religiöse Fanatisiruug vorbereitet wurden. Der Staat ist ohnmächtig gegen solche Ausschreitungen; denn das Gesetz gibt ihm keine Handhabe, unmittelbar gegen einen solchen Priester ein-zuschreiten. In demselben befindet sich kein Para-graph, nach welchem ein Misbranch des Beichtstühle», wie ihn Pater Gabriel begangen hat, strasgerichtlich verfolgt werden könnte. Das einzige Mittel, solch- Krebsschäden au»-zuschneiden, bietet, die Oeffentlichkeit. Der öffentlichen Meinung und sohin nainemlich ihrer Vertre-terin, der Presse, obliegt es, Eltern, Erzieher und überhaupt das Anze Publicum zu warnen vor solchen Stätten des UnflatheS, wie e» der Beichtstuhl Pater Gabriel'» gewesen ist. Wenn diese Möglichkeit durch einen Schuldspruch abge-schnitten wird, dann sind dem schleichenden Gifte, welches unter religiösen Formeln in junge Herzen ringeträuselt wird, die Canäle vollständig geöffnet, dann ist die Moralität von Tausenden schutzlos unreinen Händen anvertraut. Darum nochmals, meine Herren Gefchwornen, Ihr Sittlichkeil«- und Ihr Gerechtigkeitsgefühl leite Sir bei Jhrrr Entscheidung. (Lebhafter, andaurrn-drr Brisall.) sie daher auch immer an Tagen deutscher Ehren gefeiert zu sehen. In anderer Lage befinden sich unsere Brüder in Oesterreich. Oft von der Mehrheit einer dem denlschen Wesen feindlichen Bevölkerung umgeben, begegnen ihre Feste nicht selten ernsten Störungen und Bedrohungen. Für die Deutschen Oesterreichs liegt in ihrer Stärke die Bedingung ihres Sieges und ihrer Macht, welche immer der bedeutungsvolle nnd wohlthälige Regulator der Politik des Kaiserstaates sei» wird." Wie in der Provinz Posen, so ist auch in Westfalen das Jesuitengesctz schon zur Anwendung gelangt. Für die am Vorabende des Aborifestcs und am Festtage selbst in der paderborner Domkirche statlfindenden Predigten waren Jesuiten auS-ersehen. Am 27. v. M. traf aber von der Regierung zu Minden auf telegraphischem Wege beim Land, rathsamte die Weisung ein, den Jesuiten die Abhaltung der Predigten zu untersagen. Aus Petersburg, 27. Juli., wird geschrieben: Eine eben erlassene Verordnung setzt das Maximum der über die uach Sibirien Deportirten zu verhängenden Stock- und Peitschenhiebe auf 200 fest. Im Vergleich zu dem bisherigen Gebrauch muß diese Bestimmung, so barbarisch sie jst, wirklich als eine sehr humane bezeichnet werden. Bisher nämlich war die körperliche Züchtigung der Unglücklichen ganz dem Ermessen der Beamten an-Heimgestellt, und es sind nicht selten Fälle vorgekommen, daß gcstuugSgefaugene 5- bis 6000 Ruthenhiebe erlitten und unter diesen scheußlichen Mißhandlungen ihren Geist auShauchten. Der Sturz des Großveziers Mahmud Pascha und seine Ersetzung durch Midhat Pascha, die con-stantinopler Nachrichten infolge dort mit „immenser Satisfaction" ausgenommen wurde, hat überrascht, obzwar für jeden, der die Lage näher kannte, das Hereinbrechen der Katastrophe nur eine Frage der Zeit war. Die schwankende und unsichere Politik Mahmud's hat nicht minder als die Gewaltsamkeit seines Vorgehens in Personalfragen zahlreiche Elemente des Widerstandes gegen sich hervorgerufen. Es ist nicht unmöglich, daß der Khedive bei dieser Entwickelung der Dinge die Hand im Spiele hat, wenigstens müßte auffallen, daß sich die Veränderung unmittelbar nach der Abreise des letzteren vollzogen hat. Midhat Pascha ist ein kühner, energischer Geist, ganz der modernen Richtung angehöreud, unbestritten l»iS erste Administrationstalent der Türkei. Er wird kräftig und rücksichtslos eingreifeu und eine neue Aera der türkischen Verwaltung schaffen. Bekannt ist, daß sich Midhat niemals als einen Anhänger Rußlands gerirt hat, im Gegeythell sind die russischen Agitationen an der unteren Donan zu keiner Zeit auf eine schärfere Controle gerathen, als da Midhat Pascha an der Spitze des DonauvilajetS stand und in Rustschuk Gelegenheit hatte, die natio. nale Bewegung in nächster Nähe zu betrachten. Zur Tagesgeschichte. — Die „juristischen Blätter" enthalten eine interessante Darstellung Uber die dalmatinische Sitte der Entführung, welche noch in voller Blüihe ist. Der Mann muß die Frau entführen, selbst wenn die Familie ihre Einwilligung zur Ehe er,heilt hat. Jortfchleppen muß er sie fern vom elterlichen Haufe und seiner Gewalt unterwerfen, noch bevor der Priester oder der Pope die Verbindung gesegnet haben. Der Entführer und die Emfiihrle bringen dann gemein-schaftlich einen Theil des Tage- oder der Nacht an einem einsamen Orte, gewöhnlich unter freiem Himmel zu. Dann kommen die Verwandten, die Angehörigen und überraschen das liebende Par, entweder um e« zum Altäre zu führen, oder um den Bräutigam den minder zärtlichen Umarmungen der Gerechtigkeit zu Überliefern, falls die Entführung ohne oder gegen den Willen der Familie inscenirt wird. In den meisten Fällen ist die Entführte damit einverstanden, und nicht selten ist der ganze Act eine Speculalion ihrer Eltern oder Verwandten, um den Entführer oder dessen Fa-milie zu einem Geldopfer zu bewegen und somit die üblen Folgen eines Prozesses zu vermeiden. DieS ist mir (sagt der Correspondent) aus eigener Erfahrung bekannt. Ich wohnte nämlich vor Jahren einer Schlußverhandlung in Zara bei, in welcher die Mutter überwiesen ward, ihre Tochter verleitet zu haben, sich von einc-n reichen Bauer entführen zu taffen. Mag aber auch die Emfühsung wirklich gewaltsam geschehen sein, so findet doch gewöhnlich unter den zwei am meisten Beiheiligten bald eine Verständigung statt. Ja, ein ganzer Tag oder eine ganze Nacht unter freiem Himmel ist unstreitig ein sehr wirksames Mittel. Kommen die Verwandten, die inzwischen dem Verführer nachgejagt haben, dazu, so finden sie dann gewöhnlich mit großer Entrüstung, daß sein Kopf auf dem Schöße der Entführten ruht, und daß sie ihn kämmt, bei den Slaven ein Zeichen besonderer Zärtlichkeit. Manchmal gelingt es den beiden, die Verwandten zu besänftigen und ihre Einwilligung zur Ehe zu erhalten, besonders wenn der Entführer wohlhabend ist. Manchmal hat man aber auch blutige Seenen zu beklagen, und die Rache zwischen der Familie des Entführers und jener der Entführten pflanzt sich wie „eine ewige Krankheit" ort. Zu gerichtlichen Verhandlungen kommt es selten, und wenn sie gepflogen werden, betrxffen sie zumeist die nicht tragisch, sondern heiter genommenen Fälle, die dann Anlaß zu den ergötzlichsten Scenen und Episoden geben. — Jedermann kennt den HocuSpocus, welchen man in Neapel mit dem Blute des heiligen Januarius treibt. Weniger bekannt aber dürfte es sein, daß auch die ewige Stadt so glücklich ist, Fläschchen mit Heiligenblut zu besitzen, das zu gewissen Perioden flüssig wird. So verehrt man z. B. am 25. Juli in der Basilika der zwölf Apostel das flüssige Blut des vielgenannten heiligen Jakob von Campostella und zwei Tage später in der Kirche Santa Maria in Vallicella das immer flüssig bleibende Blut des heiligen Arztes Sanct Pantaleon. Die Kenntnis dieser Wunder verdanken wir dem Leiborgane des VaticanS, dem „Ofservatore Romano", welches sie in seiner ständigen Rubrik viario äi Roma mit überaus komischem Ernste allgekündigt. Was treibt doch die berühmte Academia dei Lincei? Hätte sie nicht Zeit sich ein wenig mit diesen interessanten Fragen zu beschäftigen? Local- und Provinzial-Angelegenheitev. Original-Corres-on-errzen. Gottschee, 7. August. Vor einigen Tagen gab unser Dechant I. Novak wieder ein Stückchen zum Besten, welches den Unwillen des Städtchens erregte. Die Frau eines bei der hiesigen Glasfabrik bedienste-ten Glasschleifers gebar einen Knaben, welchen die Hebamme in Begleitung der Taufpatheu zur Taufe trug. Der Dechant schmauchte eben seinen Knaster und ließ durch den Meßner die Tauspathen zu sich entbieten. Er begann sofort mit ihnen ein Verhör, betreffend die Pflichten derselben als Tauspathen. So beiläufig warf er auch die Frage auf, ob sie wohl Heuer dre österliche Beichte verrichtet hätten, was die Tauspathen in ihrer Bestürzung und Zerknirschung gewissenhaft verneinten. Heiliger Zorn Ubermannte den Dechant und, eine mächtige Rauchwolke aus feiner Pfeife blasend, erklärte er ihnen pathetisch, er könne sie infolge ihres Geständnisses als Tauspathen nicht annehmen. Ohne sonderlich ob dieser unerwarteten Entscheidung des DechantS in Verzweiflung zu gerathen, wandten sich die unwürdigen Pathen zum Gehen; doch schien unser guter Herr Dechant doch etwas nachgeben zu wollen, indem er in überschwenglicher Huld und Gnade die Absicht äußerte, betreff« der Pathin in Absetzung ihrer in der heurigen Beichtsaison noch nicht ganz er. wiesenen Unbußsertigkeit eine Ausnahme machen, an Stelle des Paihen aber den Meßner commandiren zu wollen. Jedoch auch die» Manöver miSlang, indem sich die Pathen unter dem entschiedenen Ausrufe der Pathin „dös gibt'- net" entfernten und zu Hause die Nothtaufe Vornahmen. Je mehr man in ändern Staaten den „Hoch-würdigen" an den Leib rückt, desto hochmüthiger werden dieselben bei un», zumal in dem, wa« geistigen Aufschwung und religiöse Duldung betrifft, bedauerungS« würdigen Krain. Indessen hat sich gottlob wenigstens die Stadt Gottschee auS der durch die Geistlichkeit sorgsam gepflegten geistigen Umnachtung insoweit herausgearbeitet, daß sich unser hochwürdige Dechant durch seine oben erwähnte Tausverweigerung eben nur als unfreiwilligen ker vorgeführt hat. Neumarktl, 7. August. Das Sonntag, den 4ten d. M. hierorts im Sale des Gasthoses „Graf Radetzky- zum Vortheile der OrtSfchule gegebene Concert lieferte den Beweis, wie sehr die Bewohner des bergumstandenen Marktfleckens auch solchen musikalischen Productionen, die einen Wohlthätigkeitszweck in sich tragen, sreund sind. Alle Räume standen mit Zuhörern gefüllt. Das Auge ersah manch' schönes Bild der vielgehuldigten Damenwelt. Der eingebürgerten Gemitthlichkeit wurde vollends Rechnung getragen. Es verging die Festlichkeit in fröhlichster Stimmung und jedermann schied mit dem Bewußtsein, wieder ein?» Abend im geselligen heimatlichen Kreise befriedigt zu-gebracht zu haben. Der wieder erstandene Gesangverein „Liedertafel," das Werk des unvergessenen Gründers Herrn Johann Pogatschnigg, gab uns gelungene Proben seiner Leistungsfähigkeit. Wie überhaupt Neumarktl viel musikalisches Talent bekundet, so hörten wir auch diesmal volltönende tiefere Männerstimmen mit den schönklingenden höheren zu harmonischem Einklänge vereint. Unter den acht Piecen des gewählten Programme«, die insgesammt ihre Wirkung auf die Zuhörerschaft nicht verfehlten, gefielen besonders zwei steierische Volkslieder „Abschied vom Diandl" und „das Büchserl", componirt von Absenger. Das heitere Quodlibet „Eigenthum ist Diebstahl", componirt von Koch v. Langentreu, bekundete viel Fleiß im Einstudieren des schwierigen Tonstückes; namentlich aber ernteten die Herren Den, Napreth, Mally und Pollak für daS darin eingelegte ansprechende Solo-Quartett verdienten Beifall. Marschner'S .Jagdchor" und Hennigs „Frosch-Cantate" waren ganz geeignet — erster» unseren jovialen „Gamsjägern" die Jagdlust — letzterer aber die LachmuSkeln im allgemeinen rege zu erhalten. Dem Gesänge folgte eine Tombola und gleich darauf der Tanz, der bis die frühe Morgenstunde dauerte. Allen gesangSvcflissenen Herren des ChorbundeS, der Lehrerschaft, die in die Sache so thätig eingriff, den vier Fräulein, die dem Ansuchen zum Klavierspiele bereitwillig entsprachen, gebührt das Verdienst, daß der Wohlthätigkeitszweck, dessen reine Einnahme von über 100 fl. der hiesigen Schuljugend im gedeihlichen Fortschritte zugute kommen soll, zum erstenmale so löblich erreicht wurde. Darum ertöne in unserem Alpenthale noch oft und oft zu förderndem Wohle der schöne Wahlspruch: > „Wo man singt, da laß dich ruhig nieder — Böse Menschen haben keine Lieder!" Local-Chronik. — (Ernennung.) Herr Karl Glaser, Supplent am Gymnasium in Cilli, wurde zum wirkliche» Lehrer am StaatS-Real- und Obergymnasium in Ru-dolsSwerth ernannt. — Da« k. k. Oberlande«gericht in Graz hat Herrn Johann Kuralt zum adjutirten Auskultanten für da- Herzogthum Krain ernannt. — (Der Hagelschlag) während de« gestrigen vl"-l.,°''ägigen Unwetters, von welchem auch die Stadt aibach sammt Umgebung berührt wurde, ent-lud sich in verheerender Weise in der Strecke von Zwi-schenwäffern über St. Veit, Großgallenberg gegen Gamling. Noch ärger hauste ein Hagelwetter in der Umgebung von Billichgratz gegen Oberlaibach. Die mit Früchten reich behangenen Obstbäume, eine Zierde jener Gegend, sind nicht nur ihrer Früchte, sondern auch de« Laube« völlig beraubt. — (Im Lager zu Kaltenbrunn) werden bereits Vorbereitungen für die gegen Schluß diese» Monat» erfolgende Truppenconcentrirung getroffen; täglich finden strenge Uebungen de» completirten vierte» Bataillon» de» k. k. 17. Jnfanterie-Regimente» unter Zuziehung der Reserven statt. Da» Lager besteht au» «ehr als 60 Zelten; eine Riesenflagge, den kaiserlichen Adler auf der Spitze, si^nalisirt den k. k. Truppen und Schaulustigen den Stand des Lagers, in welchem dem Vernehmen nach in der zweiten Hälfte des August große Belustigungen in Sc-ne gehen werden. — (NachtUbung der freiwilligen Feuerwehr.) Die hiesige freiwillige Feuerwehr hält Montag den 12. d. M. um 9 Uhr abends eine Nachtübung. Es wurde ihr vom löbl. Landesausschusfe das Theaiergebäude zur Verfügung gestellt, um unter Voraussetzung eines TheaierbrandeS als geeignetes Opera-tionsobject zu dienen. — (Lack oder Predil?) Ueber die gegenwärtige Stimmung der Triestiner dieser Frage gegenüber schreibt man der „D. Z." : Durch die Unterbrechung der ReichsrathS-Verhandlungen ist in der Eisenbahnfrage: ob Predil, ob Lack, welche hier vor wenigen Monaten so viel Staub aufwirbelte, einiger Stillstand eingeireten. Die größeren Localblätter sparen ihr Pulver bis zum Wiederzusammentritte des ReichSraiheS und überlassen eS den vielen Sonntags-bläitern, mittlerweile diesen Gegenstand in steter Erinnerung der Parteigenossen zu erhalten Diese kleinen Blätter nun bearbeiten ihre Leser außer mit dem Stadtklatsch auch mit den Ansichten der „Lackisten," die unmittelbar vor Schluß des Reichsrathes den Verzicht auf jede staatliche Unterstützung einbrachten, wenn ihr Bauprojekt die Genehmigung erhält, und durch diesen Coup die ganze Angelegenheit einer neuen Er-örterung zusührien. Unverkennbar ist es, daß durch eine solche methodische Propaganda die „Predilisteu" beim großen Publicum immer mehr und mehr an Terrain verlieren und daß, wenn diese Frage wieder an maßgebender Stelle zur Sprache kommt, der Kampf um so heftiger entbrennen wird, je schwankender und unzuverlässiger sich die Regierung bei dieser Angelegenheit zeigt. Selbst hervorragende Berlheidiger des .Predil" sind nahe daran, ihren bisherigen Standpunkt auszugeben. — (Der erste allgemeine Beamten« verein der öfter r. -ungar. Monarchie.) Der Stand der bei ihm Ende Juni d. I. in Kraft gewesenen Veisicherungen war 14 909 Polizzen mit 13,130.920 st. Kapital und 32,982 fl. Rente. Mäh-rend des Monates Juli wurden 486 neue Verträge über 452.000 fl. Kapital und VOO fl. Rente zum Abschlüsse gebracht, wornach gegenwärtig, nach Abrech, nung aller Ausscheidungen, 15272 Polizzen mit 13,456.000 fl. Kapital und 31.782 fl. Rente in Krast bestehen. Hievon sind circa 300 000 fl. Kapital und 4000 fl. Renten in Rücko rsicherung gegeben. — Infolge von Todesfällen erlöschen seit Beginn dieses Jahres 98 Versicherungen mit einer ZahlungSsumme von 78.100 fl. Kapital. An Prämie» waren siir den Monat Juli 42 000 fl. vorgeschrieben. Die Vorschuß. Lbtheilung, welche 46 Consortien in beiden ReichS-hälften umfaßt, wird in ihrer Wirksamkeit durch sol-gende Daten illustrirt. Am 3l. März d. I. zählte sie 8347 Theilhaber, deren bare Einlagen 1,078 000 fl. betrugen. Vorschüsse sind im Zahre 1871 im Betrage von 1.090 000 fl., im Laufe der erste» drei Monate d. I. bereits im Betrage von 350.000 fl. ertheilt worden. Neue korporativ - Vertretungen des Vereins (LocalauSschüssk) wurden im verflossenen Monate z» Leitmeritz und Zombor gegründet. — (Detailhandel mit Mineralölen.) Allenthalben werden Klagen laut, daß die gesetzlichen Bestimmungen, welche für den Detailhandel, die Aufbewahrung und den Transport von Mineralölen vorgezeichnet sind, bei den Verschleißern und namentlich jenen von Petroleum ganz und gar außer Acht gelassen werden. Es sollen nämlich von vielen Detail-Händlern größere Quantitäten von diesen Oelen, als gestattet ist, in bewohnien'Hüusern eingclagert und i» vielen Fällen das Petroleum nicht in vorschiisismäßi gen Gefäßen verwahrt werden, wodurch große UagllickS-fälle heraufbeschworen und das Leben und E^enihuui vieler gesährden werden kann. Nach den Bestum»»»-ge» des Gesetzes über den Verschleiß von Mineralölen ist den Detailhändlern nur gestaltet, Petroleum in einer Quantität bis zu höchstens 5 Cenlnerii aufzubewahren, und müssen die Aufbewahrungsräume feuersicher fein, eine guie Ventilation haben und dürfen niemals mit offenem Lichte betreten werde». Augekommene Fremde. Am 8. August. Eisenstädter, Handelsm., Ungarn. — Turis und Danneker, Triest. — Ebenspanger, Graz. — Vallen-iich, Fiume. — Dr. Sust und Jonke, Triest. — Moser, Neusatz. — Penza und Sklemla mit Familie, Triest. — Sieger, Kaufni., P ch'an. — Bundialek, Kansm., Wien. St»,«« K* Iss, Binder, Major, Triest. — Gold stein, Kausm., Frankfurt. — Geist, Scbliltenhofen. »«!»! Lui-oii«. Ritzinger, Privat, und Scheitler, Kausm., Triest. — Lesart, mit Familie, Venedig. — Rudio, Ingenieur, Pest.___________________________________ Verstorbene. D e u 7. A u g u ft. Franziska Hibser, Schneidergesellens-gattin, alt 36 Jahre, im Civilspilnl an der Tuberculose. Den 8. Angu st. Josef Elsuer, Pens. k. k. Miluz-amtSschmelzer »nd Kaii;leidiener, zugleich Besitzer eines silbernen Verdieiistkre»;es mil der Krone, all 76 Jahre, in der Stadl Nr. 146 an Altersschwäche. — Dem Herrn Anton Schmalz, k. k, jubil. Oberlandesgcrichtsralh, seine Tochter Llemenline, alt 40 Jahre, in der Stadt Nr. 35 an der Herzlähmung. Wiener Börse vom 8. August i)--rc.Nenre, öft-Lav. tlo. öst.io Eilb. v°a 1SS4 . - -! >!e von grr-ie s-u Küult. S-Eieusch. ». :>>«4 . »n»Ls>rtI. kitiermar: zuSpE;. kirLtcn. jcraiL L. Klistrolanb b . Illj-ni. . zllb . rr-al.ll. EI-v.L Stkbcubürg. , r , LtrUvll. Nalionatbanl > . . Kreditanstalt . . . -t. o. «scompu-«-!. -st. H?poih.-Lank . bi-ier. »«comst.-LI. »rank-- «uftria . iais. K-rd.-Nordd. Lltdbahi-.-Geli^sch' -ia,-. SUsad-rh-Är«!!. «karl-rudwig-Batzü Li-»-ud. Eürndadu. btaakSbahn. . . . r>»s. Kianz IsI:s:b.. iünst.-Barclcr «llöld-fftum. . k-k»r«1d:l!>ko. »Lttoa. i.W. i>er!o»d. Bod.-Lreditaa!». »llg.öst.Bod.-Srcdtt. »lö. >» LSru. War- > ! Kg lg HyO-id.-BaSl , 95 ^k-iorirL«»-or>rt». ^03^70 zu 500 113.25 127 ^6^ dvllÄ 6 —. 146 is'^ordb. (loo st. LM.) 103.16 Sieb..B.(800ft.ö.W- 93.50 StaalSbahn pr. Stü6 130.5< 9, -.0 98 SraarSb. pr. Sr. 186« 126 — :-Lud0lf0b.(300fl.ö.rl:.) 98.75 j/ravz-Ios. (800K.S.^ 101.30 > Geld 66.05 , 72.2«' l 94.05 103.50 127.-146 25 85.75 81.L0 84.-- ?9. 852 871.75 335.L0 1015 314.25 254.— ' 98.-868. 1L6.85 8(>vr 206.22 249.-242 50 181.-3.12.-219.-185.-18^1.75 86. 82. 85.- 79.59 853.— Lo«s. 4redtt 100 fl. ö. Li? 186 50 -ll 100 ft. «LM. . Tliefter 100 st. L2aldftcin . »0 »KV . 10 40 206.40 S4V.50 243. 181.50 333. 219.50 186.— 180.- I 92.-^ 98.25 89.75 90.85 105.- >105.50 88.50 89. Warr 95 75 113.75 104 i>3.75 131.50 187. 99. 101.50 Witterung. Vaiba -k>, 9. Anaust Nachts von 1 bis 3 Uhr heftiges Gewitter mit abwechselnd starken Glissen. Vormittags ziemlich heiler. In den Hochalpen frischer Schneefall. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- lS.S , nachmittags L Uhr -f- 2l 7" v. H871 s 24.2'-1870 -s- 20 5 .) Barometer im steigen, 733.30 Millimeter. Der Niederschlag von gestern »nd heute nachtS 60.90 Millimeter. Ein verläßlicher Postadmimstrlitor, der deutschen und auch stovenischen Sprache mächtig, in allen Zweigen des Postdienstes geübt, wird unter guten Bedingungen sogleich beim gefertigten Postamt aufgenomnien. — Cantionsfähige haben den Vorzug. (455—l> K. k. Postamt Litlai am 8. August 1872. Frische Sendung Priüjtjlen-Wa/ler Per Flacon 84 kr. ^-6)-______________1o8kf lLai-ingei'. sru^ollsaifr. io ö.U. Mo, Franks. 100 fl. . ^ ».-oirdov 10 Pf. Erer^ Pari- 100 Franc» M-HranctNtiul. ^ereinSrhat« . L'lb« - . 99.50 100.- 120.5^ 121 50 58. 59 - 30.- 31. 41 50 42 - 28.50 r9.- 36.— 38 - 29.— 30 — 84. - 85.- L't 50 25.- Io.- 17. 14.50 15.50 S3.10 93 20 93.15 93.25 110.60 11, .70 . 43.- 43.10 5.32 Ü.33 . 8.84 8.85» . 164 75 165.— 108.75 10!?.— Telegrafischer Cursbericht der Filiale der Steiermark. Escoinptcbank iii Laidach, von der k. k. öffentlichen Börie in Wien am 9. Anglist Schlüsse der MittagSbbrfe. 5perz. Metalliques mil Mai- nnb 4!ovembcr.ZiiiIen 66.20. — üperz. 9!alional-Anletien 72 20. — 1860er SlaalS-Anlchen 103.30. — Bankactien 858. — Lredit 338.40. Anglobank 320.—. — Francobank 127.—. — Lombarden 208.—. — Unionbanl 272.50. — Wechsleidank 326.—. — Baubauk 129.20. - Anglobaubauk 224.75. - Bereinsbank 169.50. — Tramway 339.25. — Oltomaueu >37.-)0. — London II0.I5. — Silber 108 25. — K. k. Münz-Duca-teil 5.31. — 20-Franc. Stücke 8 81._______________ IlikölldMllg. In der vom b. k. k. Ministerinm des Unterrichtes mit dem Oefsentlichkeitsrechte antorisirlen sechsklassigen Lehr- und LrzietMgs-^ilstatl für Mädehelt der Viktonins kislin i« beginnt der Unterricht wieder mit dem 1. . Anmeldungen können im Anglist und September stattfinden im Fürftcuhuf, Hcrrcu,iasfc 2VV, 1. Ttock. UM" Der Kindergarten, den Knaben und Mädchen besuchen, hat den Unterrichl mit dem 2. August nach knrzen Feri>n wieder begannen und wird durch die ganze Fenenzeil iliiunlerbrochen fortgesetzt. Das Nähere enlballen die Piv^imme, welche aus Ber laugen porlofrei eingesendet iverden ____(4 !9—2) Bei .V«»ES' bestcs Pergaiuentpapicr znm Obsteindnnstcn per Elle (342-10) 24 kr. Lenftmpicr, l Packel................75 „ „ cnnltsches IVichtpapicr, I Bogen ... 12 „ ,, Flirnrnpapie»', I Bogen...............4 „ Mottcuyapier. 1 Blait ................,g ^ Dlllmndks EilPijMkllt. Unter vortbeilhaste» Bedingnissen mit festk!» (Erhall »nd soiististc» bolicn Ncbc»l>rziinc» werden gceigneie Persviilichkeiten fllr ein renommirleS Bank Jiislilnt sofort anznstellen gelmlit. <45>4—2- Gefällige Offerlen «»»>» ?sl. A bis längstens 10. Angust d. I. iu der Expedition dieses Blattes abzugeven. _ Gedenklasel -Iber die am 13. »iugu st 1872 stattstndenden 2tcl-tationen. 2.Feilb., Gamäek'sche Neal., Ra,schach, «G. Nalschach. — 2. Feilb., Debelak'sche Neal., Hofdorf, BG. RadinannSdorf. 3. Feilb., Fleinik'fche »>eal., Hrast, BG. Tscbernembl. — 2. Feilb , Mllller'fche Real., Safniz, BG Lack. 3 Feilb., Sanrii'jche Real., Grvstmra-tschov.BG. Gurkseld.- 2. Flb, Milavc'sche Real., Jakobovie, Bit!. Planina. — 2. Feilb., Piiitlche Neal., Zirkniz, BG. Planina. — 3. Feilb, Pan-lii'sche Sieal.. Oberdomschale, BG. Stein. ^ Das . . 8 L Sörsen-Comploir und die Wechselstube A der ^ienei' 6ommi88ion8-k3nk, rr 18, « habenden und A <»« »«« Iiiil « Die Austr-üge am hiesigen Platze »nd ans der Provinz werde» sebr rasch. ^ reell »nd prompl ansgefiihrl nnd die durch das Börse Cvmplvir angekanflen KZ Werthpapiere »nd Balmen mil Nilckfickl auf die jeweilige Lage des GeldmarkleS AL ZA uuler de» billigsten Bediiignngen belebnt. Die Geschäslslecaliläte» bleiben täglich von 9 Uhr morgenS bis 6 Uhr >» ^ abends ohne Unterbrechnng dem Publicum geöffnet. (40 —7) ^ « ilbernimmt alle wie immer Namen rs Br»öl »», 8>» v. Slrt»»ayr » Hrd. t» LaivaP. Verleger onv für die «eoacnoo orranlwortttcy: Olk» mar «a» »rrg