piLllumeratioll» - preilc. Für Laibach Ban„ährig . . . 6 ft. — lr> Halbjährig . . . S , — , Sierteljährig. . . t , SO , »iouatlich . . . — , so , Mit der Post: Sanzjährig . . . S ft. — kr. Halbjährig . . . 4 . SO . Vierteljährig. . . S , iS . »Sr Anstellung in» Hau« viertel» jährig LS lr„ monatlich 9 kr. rivzilue Nummern 5 lr. Mb ach er blatt «rdaktioa SahabolgaHe Nr. IS» Lr»eL>Iio» und Znirryttv Siireli»: ^ »ongreßpla? Nr 81 !Buchhi>»dwi, von I. ». LIeinmaiir L F.Bamterz ) , Zilscrtioarprkise: Für die einlvaltige Petit,eile i kr bei zweimaliger Einschaltung L 5 kl dreimal L 1 Ir. InIertionSftemyel jedesmal so kr Bei größeren Inleraten und östern Einschaltung entjPrechender Rabats Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 266. Dienstag, 22. November. — Morgen: Klemens. 1870. Der Abgeordneten- Adreßentwurs des Hauses. Die vom Abgcordnctcnhause angenommene Adresse lautet in ihren hervorragendsten stellen wie folgt: Eure k. und k. apostolische Majestät! Das Abgeordnetenhaus muß zuvörderst sein lebhaftes Bedauern aussprechen, daß in Folge der Verfügungen der kaiserlichen Regierung die regelmäßige parlamentarische Thäligkcit dcr Reichsver-tictung durch volle sechs Monate und selbst in einem Zeitpunkte unterbrochen war, i» welchem beim AuSbruchc des bcklagenSwerthen Krieges zwischen Frankreich und den deutschen Staate», svwie Angesichts der mächtigen Erschütterung des Weltfriedens die verfassungsmäßige Mitwirkung der gesetzlichen Vertreter der Monarchie, nach den an die Landtage gerichteten erhabenen Worten Eurer Majestät, diin-gend geboten erschien, und der Regierung schwere politische und finanzielle Verantwortung ersparen konnte. Obgleich von unserem theuercn Vaterlande die unmittelbare Kriegsgefahr abgewendet blieb und dieses Reich sich fortwährend des äußeren Friedens erfreute, so wurden den ohnehin bedrängten Staats-finanzcn dennoch außerordentliche Lasten auferlegt, welche zu vermeiden oder doch durch umsichtige und zweckmäßige Anordnungen zu vermindern waren. Damit diese schweren Opfer nicht ganz vergeblich gebracht und dem Reiche nach Äußen friedliche Zustände auch für die Zukunft gesichert werden, erscheint dem Abgeordnetenhaus- ein aufrichtig freundschaftliches Verhaltniß zu den deutschen Nach- Jeuillelon. Ans dem Gerichtssaale. Prozeß Aichelburg. Sechster Tag. Laibach, 19. November. Der Vorsitzende schreitet zur Erörterung des zweiten Faktums der Anklage, nämlich zur betrügerischen Herauslockung von Anlehenslosen im Werthe von 1000 fl. vom Franz Freiherrn v. A. Die Angeklagte, über dieses Faktum befragt, gibt an, sich über Andringen desDechants, der der Meinung war, daß die Verwandten ihres verstorbenen Mannes auch etwas für ihre Kinder thun sollen, an ihren Schwager Franz Baron A. gewendet und von diesem unter dein Vorgeben, eine Kaution zu benöthigen, Lose im Werthe von 1000 fl. geborgt, ohne jedoch bezüglich der Kaution einen bestimmten Ausdruck gebraucht und ohne insbesondere die Kaffe bezeichnet zu haben. Sie habe übrigens ihrem Schwager auch mitgetheilt, daß sie die Lose möglicherweise nicht als Kaution, sondern wo anders deponiren werde, womit ihr Schwager unter der Bedingung, daß ihm wegen der allfälligen Treffer die nämlichen Lose zurückgestellt werden, einverstanden war. Sie habe die fraglichen Lose bald nachdem sic sie erhalten, bei N. in Graz in Kurs gege- barstaaten im unverkennbaren Interesse des österreichischen Kaiserreiches gelegen . . . Das Abgeordnetenhaus kann es nur tief beklagen, daß die Mehrheit des gegenwärtigen böhmischen Landtages der wiederhohlten Aufforderung Eurer Majestät zur gesetzmäßigen Wahl der Abgeordneten für den Reichsraih nicht nachkam, und sohin weder die den StaatSgrundgcsctzcu schuldige Achtung, noch den für sich stets in Anspruch genommenen und von der kaiserlichen Regierung so oft nnd nachsichtig ongerusenen österreichischen Patriotismus bethätigte. Wenn auch durch die seitherige Vollziehung der direkten Wahlen dem Königreiche Böhmen die Vertretung im Abgevidueienhause wiedergegeben wurde, so konnte doch diese Vertretung nicht mehr so zahlreich ermöglicht werden, als dies durch die verfassungsmäßige Thätigkeit des bei Einberufung des ReichsratheS ausgelöNen vorigen böhmischen Landtages erzielt worden wäre und auch in den früheren Sessionen des Äbgeordnettnhauses wirklich erzielt worden ist. War demnach schon die Auflösung aller übrigen Landtage nach kaum mehr als zur Hälfte abgc-lausencr Wahlperiode ein durch den Erfolg nicht gckiöuler außerordentlicher Weg zur Befestigung der verfassungsmäßigen Einrichtungen, so mußte die nach mißglückien Unterhandlungen mit den versas-fungSfeindlichen Parteien beschlossene spätere Auflösung des böhmischen Landtages für das baldige Zustandekommen der verfassungsmäßigen ReichSver-trelung geradezu bedrohlich erscheinen. In der Tl^t ergaben die von dcr kaiserlichen Regierung mit der verfassungöseindlichen Opposition in Böhmen über den für alle Parteien im Staate unantastbaren Rechtsbestand dcr Verfassung ringe-leiteten Verhandlungen ein höchst bcklagenSwerthcs Resultat . . . Mit der unvcrholenen Hinweisung aus dieses beklagenswerthe Ergebniß der unablässigen Bemühungen der kaiserlichen Regierung, die Widerstrebenden auf das gemeinsame Feld verfassungsmäßiger Thäligkcit zu führen, will das Abgeordnetenhaus keineswegs die wohlwollenden Absichten verkennen, welche bei Anstrebung dcr wünschens-werthen Verständigung anfänglich vorwalten mochten. Das Abgeordnetenhaus kann sich jedoch auch dcr Wahrnehmung nicht verschlicßcn, daß die kaiserliche Regierung in dcr Fortsetzung dieser Unterhandlungen nach steten Mißerfolgen weit übcr die Grenze dcs Zulässigen hinausffchrill und durch ihre sast unerschöpfliche Nachsicht wesentlich dazu beitrug, die Ansprüche der Opposiliou zu ermuntern, die in jedem Rechtsstaat unantastbare Autorität des Gesetzes zu untergraben und selbst den Bestand der Verfassung zu erschüttern. Gegenüber der in Böhmen durch fortwährendes Zmiickwcichcn der Regierung großgezogenen Mißachtung der Grundgesetze dcs Staates erscheint die unanfechtbare Durchführung der den geistigen Fortschritt und die materielle Wohlsaliit gleich nahe betreffenden verfassungsmäßigen Gesetze, sowie die Ausrechthaitung des gleichen gesetzlichen Schutzes für die Bürger jeder Nationalität und Koniession als die erste und dringendste Ausgabe der Regierung, welche durch die nothgedrungene Ausschreibung dcr direkten Wahlen noch lange nicht erfüllt wurde, !und welche nun allen übrigen, wenn auch gleich ^ wichtigen Aufgaben der Regierung und dcr RcickiS-! Vertretung vorangehen muß. Desungcachlet und ohne die gesetzwidrigen Aus- ben, welcher sie, da es ihr unmöglich war, sie zu rechter Zeit auszulösen, veräußerte. Rath Perko: Haben Sie damals, als Sie die Lose verlangten, bereits Unternehmungen abgeschlossen ? Angeklagte: Nein. Rath Perko: Was für Kautionen sind von Ihnen verlangt worden? Angeklagte: Es wäre, wenn die Unterneh- mung zu Stande gekommen wäre, ich weiß nicht wie viel, Kaution verlangt worden. RathPerko: Haben Sie schriftlich eine Kaution angeboten? Angeklagte: Nein. Hierauf wird zur Vernehmung des Zeugen Franz Baron A. geschritten. Derselbe gibt nach Verzicht-leistung auf die Nechtswohllhat des Z 113 St. P. O. an, daß die Angeklagte ihm vorgeschwindelt habe, eine Unternehmung fürs Theresianum unter der Bedingung einer Kautionsleistung von 600 fl. bar oder in Obligationen nach dem Kurswerthe erhalten zu haben. Da Zeuge wirklich der Meinung war, daß durch diese Unternehmung der Lebensunterhalt seiner Schwägerin gesichert werde, da sie ihm weiters mittheilte, daß sie für ein bis zum Eiulangen der Wertpapiere genommenes Darlehen täglich 5 fl. an Interessen bezahlen müsse, habe er ihr sechs Stück 1860er Lose im No-minalwerthe von 1000 fl. gegen Bürgschaftsleistung des Dechant ausgefolgt und dafür einen Schuldbrief der Angeklagten und eine Bürgschaftserklärung des Dechant erhalten. Als zwei Rückzahlungstermine verstrichen waren, habe ihm die Angeklagte zwei Bianko-Akzepte des Dechant Bouk, von denen das eine mit einem 2 fl. 50 kr. Stempel versehen war, überfchickl, welche Akzepte angeblich den Bestimmungsgrund hatten, daß die Angeklagte sich nach dem Tode des Dechant bezüglich ihrer Forderungen auf den Realitäten des Dechant sicherstellen könne. Nach dem Tode des Dechant habe die Angeklagte die Rückstellung dieser beiden Bianko-Akzepte telegrafisch, und zwar einmal mit dem Bemerken begehrt, daß sie die ganzen 9000 fl. präno-tiren lassen müsse. Vorsitzender: Hat Sie die Angeklagte über ihre Beziehungen zum Dechant aufgeklärt? Zeuge: Ja. Sie gab an, dem Dechant ihre Weingärten und alle ihre Möbel gegeben, und um bezüglich dieser Forderungen gedeckt zu sein, das eine Akzept, das andere aber als Kompensation gegen allfällige Forderungen der Erben des Dechant erhallen zu haben. Ter Vorsitzende weist hierauf dem Zeugen die zwei im Hause des D. Vorgefundenen, auf die Beträge von 8400 fl. und 18.000 fl. ausgefüllten Wechsel mit dem Befragen vor, ob dies die zwei ihm von der Angeklagten eingefchicktcn Wechsel seien. Der Zeuge verneint die Frage mit Rücksicht schreituugcn einer mißleitele-: Bevölkerung zu überschätzen, wird das Abgeordnetenhaus wie in ver vorigen Session so auch gegenwärtig stets bereit sein, in dem schon bei Beralhung der bestehenden Verfassung so reichlich bewährten Geiste aufnch-ig' ster Versöhnlichkeit alle legalen Borlagen gewissenhaft zu prüfen u^:d eingehend zu beraihe», welche geeignet sein könnten, die Wunsche einzelner Länder zu befriedigen »nd die allseilige thatsächliche Anerkennung der Verfassung im friedlichen Wege zu erzielen, ohne die nothwendige parlamentarische Einheit des Reiches oder die verfassungsmäßige Selbstständigkeit der Königreiche und Länder zu gefährden. Das Abgeordnetenhaus muß jedoch die Erwartung anSspi'echen, daß die Regierung auch jene Ab-ö idenuigen der Verfafsu >g, welche auf Sie durch mehrjährig: Erfahrung zum unabweislichen Bedürfnisse gewordene Loslösung des Abgeordnetenhanfes von der Wahl durch die Landtage hinzielen, zum Gegenstände ihrer Vorlagen nncheu werde. Ebenso glaubt daS Abgeordnetenhaus, daß bei der in der Zirkulardepefche vom 28. April d. I. als Regierungsprogramm hingestellten Untrennbar-keit einer etwaigen Erweiterung der LaudcSauto-nomie von der Durchführung einer liberalen Reform der Wahlen für den ReichSrath um so mehr be-harrt werden müsse, als gegenwärtig nicht nur die einheitliche Gestaltung der östlichen Reichslauder, sondern auch die bevorstehende bundesstaatliche Einigung der benachbarten deutschen Gebiete für Oesterreich eine kräftige und zusammenfassendc Zentral-vertretung aller Königreiche und Länder dringender denn je erheische. Mit Befriedigung begrüßt das Abgeordnetenhaus die endlich erfolgte Lösung der mit dein heiligen Stuhle bestandenen Konvention und erwart.t mit Zuversicht, daß auch die aus diesem Anlässe angekündigten Regierungsvorlagen zum Behufe der vollständige» Aufhebung des Konkordates schleunigst und im Geiste der Staatsgrundgesetze erfolgen werden Mit ungefchwächter Ausdauer wird das Abgeordnetenhaus alle Borlagen in Beralhung ziehen und beklagt es als eine der nachteiligsten Folgen der letzten Auflösung dieses Hauses, daß die mühevollen und umfassenden Arbeiten, welche auf den erwähnten Gebieten der Gesetzgebung in der vorigen Session beinahe zum Abschlüsse kamen, wenn nicht gänzlich verloren, so doch wieder auf Jahre hinaus verzögert wurden. Ebenso bedauert das Abgeordnetenhaus die aus gleichem Grunde eingetretene Stockung in der die Steuerreform betreffenden Gesetzgebung, und betrachtet die längere Fortdauer der veralteten und ebenso auf den Umstand, daß auf einem jener Wechsel ein Stempel alter Art, dann ein 2 fl. 50 kr. Stempel, serners der Ausdruck: „Angenommen," endlich kein Manupropria war und daß dieselben ein anderes Format hatten und von weißer Farbe waren. Angeklagte: Es sind doch dieselben Wechsel. Zeuge: Schwägerin — Angeklagte (den Zeugen barsch unterbrechend): Schwägerin bin ich keine, ruhig! (Die Angeklagte macht im Verlaufe ihrer Rede mehrere Ausfälle gegen Tr. R., den sie einen deutschen Dickschädel hieß, so wie gegen die Geistlichkeit, was ihr eine ernste Verwarnung von Seite des Vorsitzenden zuzog.) Der Zeuge bekräftiget noch insbesondere, daß die Angeklagte ihm versprochen habe, den Depositenschein des Theresianums Uber die erlegte Kaution ihm zu Ubergeben, daß sie ihm srUher nicht sagte, daß sie die Absicht habe, die Lose in Kurs zu geben. Rath Perko: Hat Ihnen die Angeklagte mit-getheilt, daß der Dechant siir den Fall seines Todes sein Vermögen ihren Kindern Vorbehalten wissen wollte. Zeuge: Nein. Sie erzählte mir nur einmal, daß der Dechant ihrem Sohne Arthur 3000 fl. vermacht habe. Rath Perko: Haben Sie geglaubt, daß die Frau wirklich Lieferungen hat? Zeuge: Freilich, und zwar umsomehr, als sie ungleichen wie drückenden gegenwärtigen Steuer-vertheilung als eine der e mpsiudlichsten Kalamitäten der Bevölkerung und als ei ne vorwicgende U>sache der unzureichenden Staatseinnahmen. Das Abgeordnetenhaus wird zu allen Zeiten bereit sein, GesetzeSoorlagen in Beralhung zu ziehen, welche die Förderung des VvlkSnntcrrichteö oder die Pflege der Wissenschaft betreffen; denn auf dem Gebiete des Unterrichtes und der Wissenschaft werden die unvergänglichen Siege des Fortschrittes und der Freiheit erfochten, welche endlich dahin führen sollen, die blutigen Siege der Kriegsheere in das Reich der Geschichte zu verweisen. . . Das Abgeordnetenhaus kann jedoch nur dann auf einen befriedigend en Erfolg seiner Thätigkeit rechnen, wenn auch die kg-iserlichc Regierung von dem pflichtgemäßen und ausdauernden Bestreben erfüllt ist, nicht bloS die Formen der Verfassung zu achten, sondern vielmehr deren Inhalt und Geist mit aufrichtiger Hingebung »nd unbeirrter That-krast zur ausnahmslosen Geltung zu bringen. In dem bisherigen staatsrechtlichen Vorgehen der gegenwärtigen Regierung vermag aber das Abgeordnetenhaus zu seinem tiefsten Bedauern eine Gewähr für die endliche Herstellung geordneter und gesicherter verfassungsmäßiger Zustände keineswegs zu erblicken. Wenn schon die ungewöhnlichen parlamentarischen Vorgänge, unter w lchen die gegenwärtige kaiserliche Regierung zu Stande kam, auf die verfassungstreue Bevölkerung nicht vertrauenerweckend wirken konnten, so hat sich seither bei den Anhängern der Verfassung allgemein das Urtheil gebildet, daß die politische Aktion der gegenwärtigen Regierung eine Reihe von mißglückten Versuchen darstellt, welche selbst unter der Annahme geringer Voraussicht als schwere Fehler gegeu den Geist der Verfassung bezeichnet werden inüssen. Bei alter Geneigtheit zur friedlichen Verständigung mit deu der Verfassung noch widerstrebenden Parteien, bei aller Bereitwilligkeit znr Erfüllung rechtlich und tatsächlich begründeter Wünsche muß aber das Panier des Reiches stets hoch über deu Farbe» der Länder kräftig und frei sich entfalten, muß doch vorerst die von Euerer Majestät sanktionirte Reichs-Verfassung für alle Volksstämme geheiligt und unantastbar seststehen, müssen doch die Grundgesetze des Staates nicht nur im Kreise der verliehenen Rechte, sondern auch im Gebiete der auferlegten Pflichten wie jedes StaatSgefetz entschieden und unbeugsam durchgeführt werden. Hoffentlich ist dann die Zeit nicht ferne, in melcher alle Völker dieses Reiches sich in der pa drei Söhne im Theresianum hat, daher dort gut bekannt ist. Ter Vorsitzende schreitet sohin zur Verhandlung über das erste der Anklage zu Grunde liegende Faktum, betreffend die Fälschung des Wechsels sUr die Offermann'fche Waarenschuld. Die Angeklagte schuldete nämlich dem Handlungshause Ossermann sUr erhaltenes Tuch einen Restbetrag von 712 fl. 36 kr. und übergab hiesiir dem Buchhalter Martin K. den Wechsel ddo. 20. Jänner 1867 Uber 550 fl., auf welchem Aichelbnrg als Ausstellerin und F. L. S. in Laibach als Akzeptant unterschrieben war. Dieser Wechsel wurde von Ossermann an I. K. M. girirt, und als dieser zur Verfallszeit den Wechsel durch I. C. M. in Laibach bei S. zur Zahlung präsentirte, stellte sich heraus, daß die Unterschrift des S. gefälscht war. Die in dieser Richtung einvernommenen Zeugen Jakob M., Karl L., S. Mllior und S. ssmor bestätigen, daß das Akzept des S. auf dem fraglichen Wechsel gefälscht war. Die Angekla gte gesteht, daß sie damals in großer Geldverlegenheit war und daher den fragliche» Wechsel ausgestellt und dem Dechant Uberbracht habe. Dieser habe ihr versprochen, das Akzept zu besorgen. Der akzeptirte Wechsel sei ihr sohin, wie sie glaube, brieflich zugekommen. Vorsitzender: I» der Untersuchung haben triotischen Ü berzeugung vereinigen und wiederfiii-den werden, daß ihre österreichische Heimat und ihre freisinnige Verfassung ihnen, wie keine andere, Ranm und Boden bietet für den allgemeinen Rechtsschutz, für die nationale Gleichberechtigung, für den freiheitlichen Fortschritt. Noch ist das höchste Gut eines Staates, der Patriotismus feiner Völker, für Oesterreich nicht verloren, es gilt nnr ernst entschlossen auözuharren unter dem Banner der Bersassung nnd vor alle» Kronen hochzuhalten die österreichische Kaiserkrone! So rechnet denn auch das österreichische Abgeordnetenhaus, in welchem alle Herzen dem gelieb-ten Vaterlande, dem angestammten Herrscher treu entgegcnschlagen, mit fester Zuversicht auf den kaiserlichen Schntz und Schirm Euerer Majestät für d.S Reiches kostbares Kleinod: Die Verfassung! Gott schütze Oesterreich! Gott segne und erhalte Euere Majestät! In der russischen Streitfrage macht sich immer mehr eine ruhige Auffassung geltend und die Aaficht gewinnt immer mehr Bode», daß cs der Diplomatie gelinge» werde, einen neuen furchtbaren Krieg hintanzuhalten- Die neuesten russischen Meldungen lauten beruhigend und friedlich, obgleich bekannt wird, daß im Süden Truppen uter dem General v. Kotzebue angehänft werden; es geht doch aus allem hervor, daß Rußland nicht erwartet hat, so eiiimüthigen Widerstand und so allgemeine Mißbilligung seines BorgehenS zn erfahre». England ist entschlossen, einem brntalen Bruch der Vertkäge Gewalt entgegenzusetzen, gleichwohl aber bereit, auf friedlichem Wege über die Streitfrage zu verhandeln; die Türkei ist zum äußersten eutschlossen, und da auch Oesterreich sich England anschließen würde, hält Rußland es jedenfalls für gerathencr, die Sache nicht zum äußerste» zu treibe». Die Nachricht, daß Amerika die leidige Ala-baiuasrage jetzt wieder aufs Tapet bringe» und so England lah» legen wolle, wird sür ein Hirngespinst erklärt. Ebenso will die Brüsseler „Jn-depcndanee" in der Nachricht von einer Allianz Preußens mit ^ ußland nur ein Manöver erblicken; Berliner Kreise halten die Situation ebenfalls für friedlich. In Folge der allseitig kühlere» Auffassung hat auch in der ungarischen Presse der Kriegslärm Nachlasse». BemcrkenSwerth aber ist, schreibt die „Tr Ztg.", die Haltung der österreichischen Slaven. Äußer den Polen, welche in einem Kriege gegen Rnßland das Mittel zur Wiederherstellung des Sic eingestanden, gewußt zu haben, daß das Akzept am fraglichen Wechsel gefälscht, und demnach wissentlich ein falsches Akzept an Zahlnngsstatt übergeben zu haben. Es wird Ihnen der bezügliche Artikel 178 des VerhörSprotokoüs verlesen. Angeklagte (nach der Verlesung): Das ist wahr. Aus der weiteren Verhandlung ergibt sich, daß Dechant Vouk über Andringen des Martin K. zur Deckung des falschen Akzeptes sechs Wechsel akzeptirte. Die Angeklagte gibt an, daß sie dem Dechant, als er die Wechsel nicht akzepiiren wollte, drohete, daß sie sagen müsse, daß wir (verbessert sich), er (nämlich der Dechant) gemanschelt habe, worauf er die sechs Wechsel unterschrieben habe. Der Vorsitzende weist nach, daß einer dieser Wechsel vom Dechant, drei (und zwar per 400, 300 und 300 fl.) Von der Angeklagten bezahlt wurden, demnach nur niehr zwei Wechsel unbezahlt sind. Der Vorsitzende bringt sohin aus den Vouk'schen Verlaßakten zur Verlesung, daß das Akiivvermögen des Vouk'schen Verlasses 35.813 fl. 39'/, kr., der Schuldenstand 39.370 fl. 84 kr. betrage, wornach sich ein Abgang von 3557 fl. 45 kr. beziffert, in welchem Abgange jedoch der allem Anscheine nach nicht zu Recht bestehende D.'sche Wechsel per 6800 fl. inbegriffen ist, weshalb der Vorsitzende meint, daß jedermann, der an den Voul'fchen Nachlaß eine rechtliche Forderung zu stellen habe, vollständig werde befriediget werden. allen JagellonmrcicheS erblicken und denselben mit Freude» begrüß:ii wür-en, tragen alle anoirea sia-vische» Nationaliläken offen ihre Simpathien für Rußland zur Schau. Zäinmtlich: czechifche Blätter wünsche» im Falle eines Krieges Rußland den Sieg, „Nar. Wy" begrüße» sogar den Lchritt Rußlands mi! hosfnnngsvoller Freude, als AnS-gangSpnnlt einer neuen ersrculichen Zutuns! fürdaS Slavenlhum. In gleicher Weise sprechen sich die kroatischen und slovenischen Blätter aus. Oie Slave» in Oesterreich kennen sonach kein Slaatsinleresse, sie lassen sich in ihren Simpathien und Antipathie» nur von ihrem nalioualen Bewußtsein leilcn, haben abcr nebenbei die Arroganz, cS de» Dculsche» zu verübeln, wen» sic gleichen Gcsühlcn AuSdlnck geben. Als der deutsch-franzö-sische Krieg begann uud die Deutschen in Oesterreich die Politik der stritten Neulralität als die einzig richtige Politik für Oesterreich bezeichucteu, während Ungarn nnd Slaven nnd selbst ein Thcil jener Ocntschen, denen das Nationalgefühl fremd geworden, für eine Allianz mit Frankreich plaidir-len, wurden sic „Preußen" und gekaufte Biömarckiauer genannt. Bei der hochgradigen Gereiztheit und Em-pfiudlichkeil, die gege»wärtig unter den Nationalitäten Oesterreichs herrscht, könnte ein Krieg mit Rußland leicht die verderblichsten Folge» herbei-führe», ,,„d aus diesem Grunde schon muß ma» wünschen, daß die PontuSfrage eine friedliche Lösung finden möge. Vom Kriege. Der Angriff auf die Pariser Forts .hat begonnen, so meldet kurz ein Telegramm aus Wien. Moltke scheint durch das Auftreten der Loire-Armee bestimmt worden zu sein, alle bisher!' gen Bedenken schwinden zu lasse» und nur allein sich von militärische» Gesichtspunkten leiten lassen zu wolle». Mau scheint jedoch, meint die „Tr. Zeitung," die Stadt selbst noch schonen und durch die Beschießung der Forts Punkte gewinnen zu wollen, von welchen der schon lange vorbereitete Ausfall Trochn's mit besseren Chanßen erwartet werden kann, als dies der Fall wäre, wenn die Pariser Armeen uuter dem Schutze der Forts her-vorbrächen. Ueber die Art des Angriffes ist vorderhand nur so viel bekannt, daß die Hauptaktion gegen Issy und BanvreS erfolgt, indem den bei Moulin la Tour stehenden Baiern mehr als die Darauf kommen nach drei heute von S. dem Vorsitzenden übergebene Briefe des Dechant Vouk uud ein Brief der Angeklagten an S. zur Verlesung. Dr. Rudolf als Vertreter des Vouk'schen Verlasses und der eausrr piu stellt sohin seine privat-rechilicheu Ersatzansprüche, welchen sich auch der persönlich erschienene Erbe Valentin K. anschließt. Letzterer gibl auch an, daß der Dechant im Jahre 1859 in einem Testamente seine beiden Brüder zu Erben einsetzen wollte, daß die Angeklagte vor dem Tode ihres Mannes in sehr ärmlichen Verhältnissen lebte, während sie nach demselben einen großen Aufwand machte, u. s. w. Der Vorsitzende verliest nun jene Briefe und Protokolle, aus welchen sich ergibt, daß die Angeklagte insbesondere in den Jahren 1865 und 1866 einen großen Aufwand machte und ungeachtet des Bewußtseins ihrer Zahlungsunfähigkeit viele und bedeutende Schulden koutrahirte. So ergibt sich, daß dieselbe den Handelsleuten Johann N., Friedrich Sch., Franz G., Theodor P., R., Alois Z. Beträge vcn 246 fl 431 fl., 336 fl., 3360 fl., 1204 fl u. s. w. schuldete, daß sie bedeutende Geschenke, große Reisen machte, in Wien eine doppelte Wohnung hielt, ihrem Sohne drei Pferde in Laibach hielt, in Wien für denselben eine Wohnung mit dem Kostenaufwaude von 2—3000 Gulden einrichtete. Die einschlägigen Korrespondenzen ergeben, daß vie Angeklagte eine heftige Gegnerin der nationalen Partei war, daß sie bei den Landtagswahlen den Dechant Bouk, den Dr. Lovro T. brieflich ersucht Halle, seinen ganzen Einfluß zu Gunsten des nalio- Hälfte des gesammten Belagernngsmaterialö zugewiesen wurde. Außerdem erbauten die Deutsche» »och auf den Höhen von Raincy und Montmagny, fowie bei Bezons und Courbevoie große Batterien. Die Schachzüge der beiden im Süden und Südwesten von Paris operirenden feindlichen Armeen bedeckt noch ein geheimnißvollcs Dunkel. Ohne Zweifel ist aber die Situation bereits in jenes dnrch rasche Trnppenvorschiebungen und anstrengende Eilmärsche bezeichnete Stadium getreten, welchem das der blutigen Schlachten unmittelbar folgt. Die Loire-Armee sucht der Umklammerung ans-zuweichen und ist allem Anscheine nach westwärts gegangen. Die Regierung von Tours mußte ihren Sitz nach Bordeaux verlegen, da dem Vordringen des Prinzen Friedrich Karl dorthin kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Aus den Nachrichten, welche sich auf die Situation sin Osten Frankreichs beziehen, ergibt sich als Lumme, daß Wetter die Linie Dijon-Oole inne hat, die zwischen diesen Punkten gelegene kleine Festung Äuxonne zermri, und gestützt auf ü.ese Basis weilcrc Operationen gegen Süden ein-leilel. Garibaldi stehl in Anlni', wo er sich mit der Maßregelung seiner zügellosen Schaaren befaßt. Bezüglich des Ueberfalleö von Cyatillon, wo 7—800 Deutsche »iedergemachl fein sollen, meint die „Pr.", die Expedition werde wahrscheinlich von Auluu aus Pr. Eisenbahn unternommen worden sein und die Deutschen, denen weit und breit kein Feind signali-sirt wurde, überrascht haben. In dieser Richtung marschirte das dritte preußische Korps gegen Süden; möglich also, daß die Gefangenen seiner Avantgarde angehörle». Nach einer aufgefaugencn Lnslballonposl ist der Schlachtmehveikauf in Paris feit dem 10. d. sistirt und gelangen gegenwärtig selbst Hansthiere auf den Markt; man erwartet in Paris Rettung nur von der Hilfsacmee. In französischen Zeitungen werden die deutschen Bclagerungswelke als unangreifbar geschildert. — Die Loire-Armee weicht einer Entscheidungsschlacht ans nnd sucht sich durch kleinere Gefechte zu fristen. Politische Rundschau. Laibach, 22. November. Die „Wiener Zeitung" vom Samstag veröffentlicht die kaiserlichen Handschreiben, nach weichen die Eröffnung der auf den 21. d. M. nach Pest cinberufeuen Delegationen am 24. d. M. statt- nalen Kandidaten Dr, P. geltend zu machen, für den deutschen Kandidaten umzustimmen suchte, u. s. w. Zeuge Dr. Viktor S. sagt aus, daß die Angeklagte mehrmals in seiner Kanzlei zu thun gehabt, daß er insbesondere eine Zession und einen Kaufvertrag für dieselbe ausgefertigt habe. Der Vorsitzende theilt sohin mit, daß die Zeugen Dr. R., Franz Freiherr v. A., Dr. S. und Franz Xaver S. 86uior ihre Aussagen noch nicht beschworen haben. Der Staatsanwalt beantragt die Beeidigung des ersten, zweiten und letzte» Zeugen und die Nichtbeeidigung des Dr. S., und begründet seinen Antrag. Der Vertheidiger ist gegen die Beeidigung der Zeugen Dr. R. und F. X. S. Der Gerichtshof zieht sich zur Berathung zurück. Nach dem Wiedererfcheinen desselben verkündet der Vorsitzende den Beschluß, „ach welchem in Ueberein-stimmung mit dem staatsanwaltlichen Antrage die Beeidigung der drei erwähnten Zeugen beschlossen wurde. Nach der Beeidigung theilt der Vorsitzende mit, daß die Angeklagte seit 30. Jum 1868 verhaftet ist, daß sie mehrere Monate nach ihrer steckbrieflichen Verfolgung sich in Wien unter den falschen Namen Pa-chanek, Wolf uud Reinhart aufgehalten, zuerst als l ^ensenfabrikantin, dann als Grnndbesitzerin auö Me-terndorf, endlich als pensionirle Wirthschafterin aus Pest ausgegeben, sich ländlich gekleidet, die Haare kurz geschnitten uud schließlich der Polizeidirektion gestillt habe. Bezüglich des Vorlebens der Angeklagten bringt zufindcn hat. Der Kaiser ist, wie bereits gemeldet, Samstag nach Ofen abgereist. Ter diesmalige Aufenthalt desselben wird muthmaßlich 14 Tage dauern. Das „Prager Abendblatt" dementirt offiziös, daß Graf Potoeki im Adreßausfchusfe des Herrenhauses die Aeußerung gethan habe: einige der böhmischen Deklaranten hätten ihm die Zusage gegeben, im ReichSrathe zu erscheinen, dies Versprechen aber nicht gehalten. Der Ministerpräsident habe eine derartige Aeußerung gar nicht gethan. Damit entfalle denn auch die Nolhwendigkeit, die Aufforderung czechischer Blätter, jene Abtrünnigen zu nennen, irgendwie weiter zu beantworten. Der König von Baiern ist zur Residenz gekommen und hat einen Minislerrath berufen, dem die Vereinbarungen von Versailles vorgelegt wurden. Im Prinzipc hat Baiern zngestimmt, in den Nordbund auf Grund der modifizirten Bundesverfassung zu treten, doch behält cs seine gesonderte Militär-versassung und regelt seine militärische» Beziehungen zum Bande krasl internationaler Berträge. Es heißt nun, der König werde nach Versailles reisen und selber die Erhebung des Königs von Preußen zum Kaiser vou Deutschland anrcgen. Zur Tagesgeschichte. — Die Professoren der Grazer Universität sind unzufrieden mit der Kreirung von slovenischen Lehrkanzeln und bereiten eine Petition an das Ministerium vor, um Wahrung des deutschen Charakters der Grazer Universität. — Das Gesuch des Prager Staatsanwaltes um Verweisung der Prager Preßprozesse vor eine unbefangenere Jury wurde abgewiesen. — In Horowitz werden wieder Judenhetzen arrangirt; die dortige Bezirkshauptmannschaft konfis-zirte 300 gegen Juden hetzende Drohbroschüren. — Die Münchner theologische Fakultät hat in ihrer letzten Sitzung eine vom Professor Reithmayer vorgelegte, ganz devot gehaltene Unterwerfungsformel bezüglich des Uufehlbar-keitsdogma'S abgelehnt und Haneberg, Schmidt und Reifchel in einen Ausschuß gewählt, welcher eine Erklärung für die Fakultät abzufassen hat. — Das Dampfboot „Vigilant" ist mit großen Vorräthen von Gewehren und Munition aus London in Cherbourg angekommen; es sei dies, heißt es, die dritte derartige Landung seit zwölf Tagen. Das ist die englische Neutralität! der Vorsitzende aus dem früheren Strafakte die Bern-fungsansführung des Dr. W. in Graz zur Verlesung, welche durch ihre sehr markige Schilderung des Charakters der Angeklagten, durch die dabei in Anwen' Wendung gebrachten Bilder und Vergleiche sehr viel Interesse bietet. In dieser Richtung werden auch noch die Protokolle mit Franz I. und Mathias K. sowie die Leumundszeugnisse aus Wien, RadmannSdors, endlich das Verhaltnngszeugniß des hiesigen Jnquisitionshau-ses verlesen. Sämmlliche Zeugnisse lauten für die Angeklagte ungünstig. Schließlich refuntirt der Vorsitzende noch mehrere Momente, aus welchen sich ergibt, daß die Behauptung der Angeklagten, der Dechant habe ihr das unbeschränkte Verfügungsrecht über sein Vermögen nach seinem Tode Vorbehalten, unwahr fei, und fordert sohin die Angeklagte auf, angesichts der vielen wider sie vorliegenden Verdachtsgründe ein umfassendes Geständnis; abzulegen. Die Angeklagte, welche im Laufe der heutigen Verhandlung mehrmals Thränen vergossen hatte, behauptet iu ihrer Handlungsweise kein Verbrechen er-blicken zu können. Nach einigen Fragen des Staatsanwaltes an die Angeklagte über die Verhältnisse ihrer Eltern schließt der Vorsitzende das Beweisverfahren und gibt bekannt, daß übermorgen (Montag) die Schlußplaidoyers folgen werden. Sohin endet um 8 Uhr Abends der sechste Ver-handluugStag. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chrom!. — (Stiftungen.) Vom Magistrate werden heute eine Reihe von Stiftungen als erledigt kundgemacht, deren mehr oder minder hohen Beträge alle wohlthätigen Zwecken dienen und um welche die Bewerbungen bis zum 20. d. M. mit den nöthigen Belegen beim Magistrale zu Überreichen sind. — (Der sogenannten Werksschule in Sagor,) welche sich eines sehr guten Rufes erfreut, wurde vom Unterrichtsminister das Oeffentlichkeitsrecht verliehen. — (Willardt'S Knnstkabinet) erhielt abermals einige neue Gemälde, worunter besonders hervorzuheben : Das Bombardement von Straßburg und die Seeschlacht bei Lissa im Jahre 1866. Ersteres Gemälde bietet ein recht anschauliches Bild der Belagerung dieser Festung. Man sieht die Batterien vor der Stadt sowohl als auch die Geschütze der Festung in ihrer Tod und Berderben bringenden Thätigkeit, deren Spuren dem Beschauer in brennenden Gebäuden und rauchenden Trümmerhaufen sich darbieten, während unausgesetzt noch Granaten und Bomben ihre feurige Bahn durch den Raum ziehen. — (Benefizanzeige.) „Margarethl und Fäustling" kommt morgen als Benefize des Herrn Rüdinger zur Aufführung. Herr Mdiuger gehört in Folge seiner vortrefflichen Leistungen als Sänger und Schauspieler zu den entschiedenen Lieblingen des Publikums und wir dürfen ihm wohl ein recht volles Haus um so gewisser prognostiziren, als auch die genannte Faustparodie zu den besten Produkten dieses Genres zählt und bisher noch immer die ausgiebigste Zugkraft allerorten bewährt hat. — (Theater.) Die beiden Borstellungen am Samstag und gestern brachten einige ziemlich gelungenen Aufführungen älterer schon bekannter Stücke. Als „Hausspion" hatte Frl. Mitfcherling eine ihren Fähigkeiten ganz zusagende Rolle. Sie spielte die naseweise aber im Grunde doch gutmüthige jüngere Schwester voll neckischer Laune nnd sinniger Naivetät und fand sür ihre vortreffliche Leistung ausgiebigen Beifall. Auch Herr Richter, dessen stärkste Seite solche Geurefiguren, wie der Rath Kope sind, und Herr Pnls wirkten im Stücke sehr verdienstlich mit. — In den „Domestikeustreicheu" und der „Vorlesung bei der Hattsmeisterin" zeigte sich Herr Stainl wieder als gewiegter Komiker, als welchen wir ihn schon so ost zu rühmen Gelegenheit hatten; schade, daß im zweitgenannten Stücke einige' uuuöthge Uebertreibuugen die^ sonst durchaus gelungenen Leistuugeu beeinträchtigten. Die Soloszene „Eine vom Theater" gehört zn den mattesten Paradestiicken dieser Art. Frl. Fontaine vermochte damit keine besondere Wirkung zn erzielen. — Der unter dem Namen „Bieli breg" benannte Berg bei Podfused, der sich rechts von der Straße gegen die Krapina-Brücke in der ungefähren Höhe von 3—400 Fuß cibhebt, ist am 18. d. gegen 11 Uhr Vormittags in Folge der furchtbaren Witterung, und da zudem sein Material aus wenig festem Untergründe besteht, theils in zerbröckeltem Zustande, theils in ungeheuren, zusammenhängenden Erdmassen ans die Straße und von dieser nach Zerstörung der hölzernen Geländer über die links von der Straße befindliche, beinahe senkrecht abfallende Rampe auf den Bahnkörper der Südbahnlinie selbst herabgestürzt. Hiedurch wurden die Telegrafenstangen niedergerissen uud gebrochen, somit die ganze telegrafische Verbindung zerstört, der Bahndamm von Prefil 45 bis 50 famml Schienen und Slippern in die Save hinabgeschleudert. Zwei Arbeiter wurden verschüttet. im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenanfregung, die mich hin- und Hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre lievalescitzre versucht, und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dein lieben Gott Dank. Die kevaleseitzro verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in Len Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder eiuzuuehmeu. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung N arg u iss äs örskaii. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Psd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — liövalöseiöie OtioLolatöö in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, sür 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver sür 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmenr; m Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Ktagensnrt P, Birnbacher; in Linz Haseln, ayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-iney e r, Gr ablow itz; in Marburg F. Kollet -nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Eingeselivet. Kur aller Krankheiten ohne Mediz n und ohne Kosten durch die delikate Gesuudheitsspeise lisvalss-eiörg äu von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50sach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Kur-Nr. 64210. Neapel, 17. April >862. Mein Herr! Ju Folge einer Lebertran theit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreiben: batte ein Zittern aller Nerven Lsulerunjj. Laibach, 22. November. Strichregen, einzelne Souiunblicke, Siidwest ziemlich heftig. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 9.0", Nachmittags 2 lU,r -s- 11.1" R. (I86U -f- 1.0"; 1868 -s- 0.2"). Barometer 324.50"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 10.1?, um 7.7" über dem Normale. Der gestrige Nie-derschlag 1.50"'._______________________________________ Angelommene Hrenwe. Lm 21. November. KVtei». Langer, Poganitz. — Hönigmanu, Kfm., Gottschee. — Braune, Haudelsm., Gottschee. — Gutt-uiann, Kfm., Wien. — Gawlikowsly, Kfm., Wie». — Willwoll, jifm., Einsidelu. — Gimold, Kfm., Wie». -Rameder, Kfm., Wien Cambi, Italien. — Littomiui, Unternehmer, Monfalkone. — v. Tartaglia, Vizekonsul, Frankreich. — Hertmann, Handels»!., rireutz. — BlaSuik, Priester, Hreuovice, — Fischbach, k. k. Oberlieutenant Auditor, Gospic. — Sedlacek, Larvis. — Fachiui. Wien. — Schmidt, Lack. — Sammer, Berlin. — Auhalt, Dresden. — Binder, Privale, Go§pic.___________________________ Bitte zu beachten! Den geehrten Bewohneru Laibachs uud der Umgegend zeige ich hiemit ergebenst an, daß gegenwärtig die vierte Aufstellung des rühmlichst bekannten ltling. Komische Oper in 3 Akten Telegramm. (Orig.-Tele gr. des „Lai dach er Tagb l.") Kvn stantill op cl, 21. November. I» stut unterrichteten Kreisrn wird versichert, die Türkei wünsche jeden Konflikt mit Nnplaud zn vermeiden und suche die lliiterzeichli»l!^S»lrichte des Pariser Bertrames zu bewegen, das Verlangen Rußlands in Betracht zu ziehen.___________ Heächlmsumlh. Lektionen um Älavier oder Moli» ertheilr gegen ein Hvnoiar von 5 fl. monatlich für drei Stunden in jeder Woche (501—1) §08. tteibal. Anch werden Klaviere um mäßigen Preis gestimmt. Wohnttlkg: Harrptplatz Nr. 11, 2. Stock. Durch Anempfehlung eines meiner Freunde versuchte ich das Anathenn.MilndWjskl) gegen mein fkorlmtischcs, rheumatisches Mnndiibel, so wie ich dnrch mehrere hohle Zähne geplagt wnrde, nnd verschiedene Mittel ohne Erfolg gebrauchte; dieses Mundwasser bewirkte eine volle Heilung des Zahnfleisches und bedeutende Linderung meiner hohlen schmerzhaften Zähne: ich sehe mich daher in die angenehme Lage versetzt, dein Herrn Zahnarzt l'Oü'I' meine vollste Anerkennung und Dank öffentlich abzustatten. Wien. (6-3) » , . W i vilsvi » v. «»«I«»««« »«» m. p * Zu haben in Laibach bei ?eteiöiö L pieken, ä Xnispee, 1o8ef Xaeingee, loii. XrssvboWikr, Lü. nnd f. U. Soluniti; Krainbi! rg bei f. Xnispen und 8eb. Svksunig, Apotheker; Bleiburg bei tteeb8k, Apotheker: Warasdin bei ttsliei', Apotheker; Rudolfswerth bei ll. siirroli, Apotheker, uud 1o8ef Lengmann; Gurk-feld bei fnieä. 8ömohe8, Apotheker; Steiu bei kalm, Apotheker; WiPPach bei Hnkon llepeeiZ, Apotheker; Görz bei fesnr l.arrse, f'antoni, Apotheker, und 1. «eilen; Wartenberg bei k^. KslIIei'. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (10-17D j heilt brieflich der Spezialarzt für Epilepsie Doktor «». üLltlisel» in Berlin, jetzt: Louiseustraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 21. November. Geld «Varr! rperL.Rente, öst.Pap. 55.50 55.70^ dlo. dto. öst.in Silb. <^4 »5 64.90;^ von 1854 . . . .«ose von 1860, ganze 91.- 91.85:^ Sose von 1860, Fünst. 102.— 103.- 'j iZrämiLNsch. V. 1864 . 114 — 1:4.25 QrvluLvLtr.-Od'. Ltei-irmark ^u5pLi. 92.— 9».-'ld ! w- c .cü. Ses.zu500Kr. LonS 6 PlLl. 110.50 rs2 !Äudo!sSL.(500st.ö.W.) —Franz-2os. (SOost.S.) Hü 50 !L3Z — 92.— 87.— 87.50 92.50 88 50 92.75 ZU 100 fl. CM, riefte dto. 0 fl. ö.W. . . 40 fl. ö.W. . „ 40 „ > „ 40 , , 40 ^ »iS„ 40 „ 20 „ 1 . 20 ^ . 10 „ ^OOdtSSl (3 Mon.) 7>^L>V.L0Q. 154.50 1Z5 — ! 95.— 96.— 115.— 125.— 54.— 56.— 27.— 37.-Lü.— 31.- 28.— 22.— 18.— 14.— 14.— 103.75 104.25 124 50 5.96 30.— 39.-27.— 33.--29.— 24 — 20.— 16 — 14.50 104 — 104 50 124.75 5.97 10.10 10.^2 . I.k4 > l.bS Telegrafischer Wechselkurs vom 22. November. Sperz. Reute österr. Papier 55 85. — 5perz. Ren» österr. Silber 65.10. — 1^k>0cr Stcmtsauleheu 91.30. öankaktieu 725.— Kreditaktien 247 50. — London - Silber l23 —. - K. k. Miinz-Dnkaten 5.95. — poleousd'or 10 07. __________ Lruct von Jgu. v. ^lciumayr L FeV Bauiberg in Laibach. BeUeger und für die Redaktion verantwortlich: Oitoinar Bamberg.