Vereinigte Laib ach er Zeitung. Gedruckt mit Edlen von K'lemmayer'schen Schriften. Fre^tad den O Dezember 1816. Inn land. Wien. ^^vnntags den 24. d. M. baben Se. f. k. Maj. dem Fürst Erzbisclwfe von Ollmütz, Grasen v. Trantniannsdorff, und dem Kürst? bisckvfe von Gnrk, Grafen v. Salm, das Kardlnal-Varrct in der Hosburgpfarrkirche aufgesetzt. (W, Z.) 'Se. k. f. Maj. baben dem verdienstvollen Med. Tr. Anton Leopold GöNs, den Titel «mes k. k. Sanitats - Rathes verlieben. (W. Z.) S y r m i e n. Se. ErzeÜcnz der griechische nickt nnirte MettopoUt und Karlowitzer Erzbischof Stephan von Strattmirovics, für das Beste des von ihm gegründeten Gymnasiums zu Karlowitz stets eifrig besorgt, hat zum Di-^ecior und ersten Professor desselben den Keß-thelyer Professor der Oefonvmie, Dr Gcorg Karl Rumy berufen. Dieser hat den ehrenvollen Ruf angenommen und ist in seinem neuen Wirkungskreise am2. Nov. angelangt. Er dozictPhilosophie, Matbematik, Naßurgeschichte, Physik und Erdbeschreibung. Kroatien. Man behauptet gewöhnlich, das Frausnummer, wenn sie aus Lebensüberdruß ihr Leben abkürzen, feige Tvdesarten, z. B. das Erhängen, wählen. Schon die großherzige Gemahlinn des Römers Pätus widerlegte diese Behauptung, da sie um ihren Gatten zu ermuntern, sich einer ihm zuae« dachten schimpflichen Todesstrafe zu entziehen, ihm mit einem Beyspiel voranging I den Dolch in ihre Brust sncß, ur.d itin dem Gatten mit dei: Worten reichte; p,. te i^n c!u!t t! In Kroatien ereignete sich vor kurzem ein äbnlicher Fall. Ein Fräulein von Q. ans Oberungar,! wurde nach dcm ^ode ihres Vaters, weil sich die Mutter in dürftigen Umstanden befand, von ihrem Onkel zu sich nach Kroatien genommen. Das Mädchen wurde von ihrem Onkel, der einst beym Militär diente, etwas ba t behandelt, und man drang in dasselbe einen bejahrten Mann zu beyrathen. Nach langem Kampf beschloß das Madchen ikr trauriges Leben zu enden Es nahm eines Morgens, als der Onkel noch schlief, eme sewer Flinten, trug sie einem Vedlenten heraus, und besakl im Nahmen dcs Onkels, sie zu laden. Da derBediente nach einiger Zeit noch nicht geladen hatte, befahl daß Madchen das Laden wiederhohltunH dringend, trug dann die geladene Flinte in ihr Zimmer, ichloß die Thüren, nachdem die Kinder des Onkels entfernt waren, zu setzte den Lauf an den Kop', drückte mit den, Fusse los und zerschmetterte sich den Kopf Ver Onkel hörte den Schuß, l«ß die Thüre aufbrechen, und '''and das Madcheu in ihren, Blute. (G. Z.) ?l n s l a n d. Preußen. Es sollen abermahls fnr i.,2 Mill. Liefe-cungsscheill.' für Armecbedürfntssc ?c. eingelöst werden. Preussen erfüllt, nicht even bey den reichsten Hülfsqucllen, seine Vcr-pftichtungen in finanzieller Hinsicht auf eine bewunderungswürdige Weise. — Nicht 8 Gr. für den Ce>ltller Kolonialwaaren (wie . .«s neulich dieß,) soi'.dern eben soviel 3d.aicr sollen künftig gegen freyen Eingang dieser Waaren entrichtet werde«-«. Alle Revisionen, Visitationen und Ccrtisikationen in: ^nncrn werden gänzlich wc,u'allcn, statt daß man sonst in cincm so zcriss^ien Inselstaat, wie der preussische ist, ein zahlloses Heer von Mautdbeamten aufstellt«', damit man zwey neue Klassen von konsumnendcn aber nicht ,prodl',.,.lenden Staatsbürgern.erschuf, deren 'Hut^r der Staat tbener gei,ng bezahlen mnßl te, neulich: Contrebau^iers undDouaniers. Kü'stta. aber soll Preußens zerrissene geogra-pbisä!"' ^age hcüuht werden, um von uns die Do^anlcrs sort in die Oranzländer zu schasse'- . und zwar dadurch: daß mau Zoll und Acri''e um 5o Prozent geringer, als sämmtliche benachbarteStoatcn auflagt. Hieraus w.t^ bineinpaschen wird. Mun a.''t dabcy voi: dem Grundsatz ans: ie geringer die Abgabe ist, dcstomchr wird em-kdmm^n. Zur Defraudation lst alsdann kein 'Aelz Ntcbr vorhanden, und der größte Tbcil dcr Aominisiratlouskösten kann erspart werden. ^ Unser als Professor, Prediqcr und Land-siurnlbanptmann gleich berühmter Doktor Scbleiermachcr bat kürzlich, wie ein junger Luther von der Kanzel herab unsere Negierung an die !^,<.i ' > > '^>'.5if,^>l'!i'> erinnert, und b?y dieser Gelegenheit gesagt: ,,Wo«>u hatten nur denu sonst bey Leipzig und an der Kotzdack unsere Söhne geopfert?" Einige wmlen wisse'!, daß ibm der Bischofstittcl mit dcm Prädikat „Ercellenz" zugedacht sey Deutschland. Am l5. Nov. Nachmittags um l Uhr, endigte zn Zrankfurt die verwitwete Frau Herzoginu von Nassau, hochfürstl. Lurchs., qedorne Prinzesstun von Waldeck, in einem Atter ^on beynabe 66 Jahren, an einen! Schlagfiusse ihr Leben. Diese vortreffliche ^üchilwwnd allgemein bedauert. (W. Z.) Am »>. Nooemder wurde^zu Stuttgart die ncngebor.ie Prinzessllu,, Tochter IF. kk. MM., getauft, und derselben die Nahmen Maria',fri^crike Charlotte beygelegt. Se. Maj der Kö,ug hat weitere 166 Personen d'lrch ganzlicke oder theil.vcise Erlassnnq idrer Strafen begnadigt, anch im Allgemeinen bestimmt, daß sämmtlichen, wegen Gewe!)r-Becbcimllcknng, vcrurtdeilten Personen ihre Snafcn erlassen seyn sollen (W. Z ) Nach unterbürgten Berichten ans Stuttgart (lm Corresp. v. n. s Dcntschl) soll der Graf v. DiUen im Z've'ckampfe anfPifto-len mit einem der Ossiziere, dle durch seine Veranlassung auf den A pcrg geko,nmen, uud nach dem Negierungsautrttt des jetzigen Königs auf freien Fuh gelleNi wurden, scm Leben geendigt haben (K. Z.) Eine polizeiliche Bekanntmachnng fordert die Gntcrbesilzer zur Besuchung der bicNgen ^ruchtciärtte auf, und versprichtdemjenigen , welcher von « zu 8 Tagen das me's« Getreide, jedoch wenigstens eine Quantttat von 2N Schäficl Dinkel vom Lauoc einfüdrt, neben den bereits ausgeworfenen Präinen. neuerdings einen Preis oon »6 si.; wer nach diesem das meiste Getreide verkauft, erhalt 12, « und ^ fl. (K. Z.) Iu den rheinischen Blättern l,est man Folqendes aus München: „Madame Cata-l>ns. welche sich r^ach ibrcr Adr^j.: von Frankfurt zu Badcn und ^-tratzburg aufge-Kalben hatlc, und von da nach Paris zurückkehren woNte, far.d cs bei den festen, welche zu München und Wien die Ve»^läblnng ds Kaisers von Oesterreich mit der M^zes-sin Charlott.' von Baiern veranlassen würde, i^rem I ltcrcsse at^gemesscn, die NeiO '.'ach Paris vor dcr Hcmd ni unterlassen und München uud Wicn zn besuchen. Sie traf eintge Taae vor der Vcrma>l>,mg bier ein, hatte die Ebre Fbren Majestäten vorgestellt zu werden, und wurde mi: derdiesen bo^^» Personell eignen Güte und Ireundlichkelt nung. welche ihr zu Thcll ward, da f man ^ nur bemerken, daß d,c bet Aufführung der c, italtenifthcn Ope Eyrus am Tage der Auf. e fahrt des ka'ftcl. Groydonchaft rsf Za " g a ok'n ^onz te bei Hof und w der Fo ge u haben uns um dieses Vergnügen, und ^. Cawlani um die Dukaten gebrach:, welche t sie ^er eingenommen haben würde, nm '. V'^mablungsfeste wollte ncmlich Mad.^ Ca- ^ talaui die Trauungscerimonien inderkontgl. < Hoft^pelle ','eben, und wurde auf dasCvor , gnüdl t, wo sich dle:ünigl. Hofmuslk < Fänger 1 ünd Sä^erinnen befanden. V" dem g - , ei.^.,. Nnilan n der Hoftlr6'e und dem zabl- n^ d?' Vorschriften emer an dlesem Tage AMNW 3^? '?«.»> 'Nf°°m Orchch«r einnahm; '"'u. ^ d nite Nach der Ankunft des ^"Ä in de Kircke machte ein dienstbaden. Kr^ammerberr dem Begleiter der Mad Catawn "wekber von München war, he-m"rA'ch/dah niemand Fremdes d!er amv^end s)nn k3nne, und daß sich du!c1be zurukz^en ^e. Mad. C.t.la.i empsa^d dies,o übel, dau sie i cen Verdruß nicht zurückhalten könn .e und keinen Anstand nahmln etwas unbc-dacht,'amen und nnaniqen Worten sick zu Hut-crn, und nach denen Ve siä>, w lhrem und^^3idte An^ sialttu zur Abruft, besann sich ad^r doch eines '/ lldcril nnd blieb. Am folgenden T^a-ge wur')c sie mit kö'.i^l 'quipage »'.ach Hok geholt. :vi) sie, ohnerachtet der schmnchcl-haftesw. Aufnahme von Seite des Königs unddcr Königin, der ncnoermabltcn Kaiseri» und des gangen 'Hofes , in Tbränen und in Aeußerungen über die ihr vermeintlich wider-fahrnc Sckmack ausbrach , welches weder auf ihre Sitten noci> auf lhren Verstand einen vony?ilhaftc>.» Schlnß machen ließ. Der Hofzog sich bler^ufpon der (Hängerin zurük, und sie entfernte sich, beschämt ihre üble Launc so sedr gezeigt zu habcn Es war vorher bestimmt gewesen, sie sollte in dem, wegen der Vermablung angezeigten großen Konzert bei Hofe am folgenden Tage singen ; aber nun war nicht mebc die Rede davon, und nach der Verlczung alles'Anendes von ihrer Seite gegen die erhabensten Personen zog sich AUcs von i'cr zurück. Sie durste nach diesem Auftritte selbst nicht mekr boffen,, in Wi^'n eine günstige Aufnahme zu sinden , und reiste daber am 3 Nov., nach mebrern vergeblichen Bemühungen ihre Unart gut zu machen, nach Italien ab." (K. 3.) Brasilien Zwey Deutsche, nls portugiesische Offiziere im Dienste des Königs von Brasilien , nnd ^ von ihm und seinen ersten Ministern mit gro-! ßcm Zutrauen geachtet, die Hrn. v. Esch-, wege, ein Schweitzcr, und Feltern, ein : Schlcsicr von Geburt, haben die größten . Verdienste um die Verbesserung der dortigen r Metallurgie. Ten Brasilianern ist die reck-. te Benutzung des Eisens jctzt wichtiger, als s die des Goldes. Ausser diesen befindet sich ,« auch ein 'Manzengartner aus Berlin, Na- > mcns Sello in Brasilien , wclch:r sicb früber !- schon nach England begeben , und sich dorten d seiner guten Kenntnisse wegen grosse Acktunz n erworben hatte. (G. Z) l, Frankreich. > Das erste Kriegsgericht hat den, von dee l- Hannoverischen Regierung bekanntlich in Ge< n fangenschaftgehaltenen Gen. - Lieut. Ameilb, m wegen Hochverrath in Contumaciam znm Tode ,- verurtheilt (W. Z ) r- Pohlen. >n Der General karnot, welcher sich einige Z-it lang zu Warschau aufbielt, baibonbem Kö uge von Preussen die Erlaubniß erhalten, sich in Magdeburg niederzulassen. (W.Z.) ^I r o ß b r i t a n n i e n. Nach der neuesten Admiralität-Liste find !A2 Schiffe in See: nemlich 12 Liuic?lsch«ffe, 2 von ^l^ bis 5a Kanonen; 32 Fregatten; 1^ Sloops; /.6 Briggs; 3» Kutter und 3 Gallio. ten. Im Hafen ^9: nemlich i l Linienschiffe, 3 von ^/, bis 5o Kanonen; 7 Fregatten und 2,2 Br?g,zs, und andere le'ickte Fahrzeuge; -Wachtschiffe. In Kommission »68: nemlich 29 Linienschiffe, 5 von ^ bis 5o Kanonen; 40 Fregatten; 9^ Briggs und andere leichte Fahrzeuge. Unbemannt auf den Werftcn: »3o Linienschiffe, ^9 zu /;/, bis 5o Kanonen ; 88 Fregatten; 2^ Sloops; 6 Vombenschiffe; ,17 Briggs: 2 Kutter und 5 Gallioten. Im Bau: ,8 Lnlienschiffc; 8 Fregatten; > Schaluppe und 3 Briggs. Im Ganzen al(o Dr <-». dort, Gustav Hellinger, im^'5^ seines.Alters. Sein Leich.a.,,. wurde von allen ln Atzclsberg bcsil^lichsn Honoratio^ ren, als dem dalizen k k. Herrn Gnbernlal-ratb und Kreisbaupmlann , den Herren Kreis-amtswmnnssären, den Herren Offizieren^ den Krcls'Mautk-ul'd Herrschaftsbeamten zur ^rab,.att? begleitet, wo die Assinenz-Commaiwo -Mannhaft des Löblichen Baron W'mpnicben ^nf.-Regiments drey Ehrcn-ßalvcn ab,euerte. Dieser als Menschenfreund, munterer und gsistooller Gesellschafter allgemein geliebte und von seinen freunden nun allgemein betrauerte Offizier dcrband mit allen Tugenden ssines Berufes die W^he dcs vaterländischen Dichters Von seiner Hand, die 1809 , und in dem Völkerkampfe 1813 und 18,4 dach Schwert fürs Vaterland mutdig geführt, finden sich in verschiedenen Blattern gelungene Gedichte und eine historisch poetische Beschreibung der zwey Adelsberger Grotten in Manuscript, wovon ein Näheres nachgetragen werden soll. Kurrende Womit der Umlaufswerth dn Niederländer Kreutz-und Kronenthaler festgesetzt wird« Durch hohe Verordnung der k. k. allgemeinen Hofkammer vom 2Z. Sept. d. I. Zahl 39178 wird der Umlaufswerrh der ganzen Niederländer Kreutz.oder Kronenthaler auf 2 fi. 12 kr. der Halben auf 1 fi. 6 kr. nnd der Viertelschaler «uf IZ kr. Konvenzions Münz Valur» herabgesetzt. Well es zur allgemeinen Wissenschaft mit dem Beyfügen bekannt gemacht wird, daß von nun an diese Thaler nur nach obgedachter Valuta hey den öffey- tlichen Kassen angenommen werden. taibach den Löten November Nis.