Nr. 235. Samstag, 13. Oktober 1910. 129. Jahrgang. Zeitung Pr3n»,meration»prrla: Mtt Postversendung: ganzjähriss 30 X, halbjährig 15 li. Im kunlor: ganzjährig ^ «2 X, halbjährig 11 l^. Für die Zustellung ius Haus ganzjährig 2 li. — Inserlionogebiillr: Für lleine Inserate bis zu 4 Zeilen b0 d, größere per Zeile 12 b; bei öfteren Wiederholungen per Zeile S b. ' Die «Laibncher Zeitung» erscheint täglich, mit Ausnahme der Tonn-und Feiertags, Die AKnnniNration befindet sich Millouiüstraße Nr, 20; die Vrdaklwn Mtlloöiüstrahc Nr, 20. Sprechstunde» der Medallion dun » bis IN Uhr vormittags. Unfrankiert« Vriefe werden nicht angenommen, ManuslripN' nicht zurückgestellt. Tellph«n°N«. »er Nedaltion 32. Amtlicher Teil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Oktober d. I. den mit dem Titel eines Hosrates bekleideten Direktor des Zeulral°Wagendirigierungs°Amtcs der österreichischen Staatsbahnen Ludwig F r e l> n d zum Hofrate ad perso-nam in der fünften Rangsklasse der Staatsbeamten allcrgnädigft zn ernenneil und dem Ministerialsekretär im Eisenbahnnlinisterinnl Dr. Siegmnnd Vyk taxfrei den Titel und Charakter eines Sektionsrates aller-gnädigst Zu verleihen geruht. Wrba in. ^. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeituuc>> vom 13. Oktober 1810 (Nr. 234) wurde die Wcitcrverbreitung folgender Pretzerzeugmsse verboten: Nr. 41 «5M.'-li8l^ 0b2or» vom 7. Oktober 1910. Nr. «0 .«voboda» vom 5. Oltober 1910. Nr. 18 vom 5. Oltober 1910. Druckschrift mit der Überschrift: «lirov innj^» binettcn schon seit längerer Zeit geführten Pourparlers ohne Verzug begounen werden können. In dem Zustandekommen von Handelsverträgen, mit nnseren Nachbarn im Südosten erblicke ich auch vom rein politischen Gesichtspunkte aus ein willkom» menes Mittel für eine glückliche Fördernng der so entwicklnngssähigen Beziehungen zn diesen Staaten. Ich hoffe, mich ancl/ in dieser Hinsicht mit der Auffassung der hoheu Delegation in Übereinstimmung zu befinden. In diesem Zusammenhange möchte ich darauf hin» weisen, daß wir, wie seinerzeit die, Erhebung Bulga» riens znm Köuigreiche, so auch die Erhöhuug Monte» negros, welche kürzlich anläßlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläuins seines verdienstvollen Herrschers erfolgte, mil Sympathie begrüßt nnd gerne, gleich den andereil Mächten anerkannt habe». Ich war eingangs diefer Darftellnng bemüht, ein, eng nmschriebenes Bild des Verlanses und des Ab» schlusses der letzteil Krise zu gebeu. Wenn wir uns srenen lönnc», daß es möglich war, das wichtige bosnische Pro» blem in friedlicher Weise zn lösen, so werden wir gnl daran tun, des Wortes Guizots eingedenk zu sein, das er, wenn ich mich nicht irre, in den 30er Jahren wäh-rend der Negierungszeit König Louis Philippes aus» gesprochen hat: «I^u eri80 08t tirn«, mai8 ^n 8ui8 äo ooux czui 8«,vll eoinmo 8»N8 ä6courl^«in6iit». Wir wollen diesen Ausspruch uns zu eigen machen, indem wir unverdrossen an unserer inneren Erstartung uud an der Erhaltung unserer Machtstellung nach außen weiterarbeiten. Dieses Ziel wird aber nnr dann als sichergestellt betrachtet werden können, wenn wir über eine schlagfertige Armee, nnd Flotte verfügen. Eine, äußere Politik, will fie erfolgreich fein, kaun diese bei» den Faktoren nicht missen. Indem ich die Voranschläge meines Bndgcts dem hohen Ausschusse zur Annahme empfehle, gestatte ich mir also, die zuversichtliche Erwartuug auszudrücken, daß anch den Voranschlägen der Kriegs» lind Marine-verwaltnng die Gcnehmiguug erteilt werdeu wird. — Das Expos«', wurde beifällig ausgenommen. Die Debatte über den Voranschlag des Äußern findet in der nächsten, am Dienstag um -'t Uhr nachmittags, stattsin' deuden Sitznna. des 'Ausschusses für mlswäriige An» gelegen!)^len der ungarischen Dcle^litil',1 statt. Laibacher Zeitung Nr 235. 2144 15. Oktober 1910. Politische tleberftcht. Laibach, 14. Oktober. Das Notbuch, welches den Delegationen unterbreitet wurde, bietet, wie das „Fremd'enblali" ausführt, ein deutliches und klares Vild der öslerreichisch°nnga° rischen Politik vom Beginn bis znr Veeildignng der Annexionskrise. Aus den veröffentlichten Aktenstücken gehe mit unwiderlegbarer Klarheit hervor, daft «ras Aehrenthal win Anfang an die Prinzipien, von denen er sich bei Durchführung der Annexion leileil ließ, fest^ ^stellt hat nnd ihnen bis ans Ende tren gesolgl ,fl. Heute kann man die, Aktion schon von, historischen Standpnnlt, frei von jeder Voreingenommenheit be-urteilen. Man überblickt an der Hand des Notbuches die großen und zahlreichen Schwierigkeiten, die zn über» winden waren, und gelangt zur Erkenntnis, daß nur durch Elandhastigseil,' festen Willen, Energie und Kon-sec>nenz das begonnene Werk glücklich vollendet werde» konnte. Aus Petersburg wird gemeldet: Das Restript des Zaren an den Fürsten Urujuv enthält den folgenden, die Tätigkeit des letzleren als Botschafter in Wien betreffenden Passns: " „Anf dem gegenwärtigen hohen Posten meines Botschafters bei Seiner Majestät dem Kaiser von Österreich und Könige von Ungarn, den Sie bereits das sechste Jahr einnehmen, haben Sie, meinen Instruktionen folgend, alle Ihre Kraft und Fähigkeit dem Wohle des'teueren Vaterlandes gewidmet und anf alle Weife zur Erhaltung nnd Festigung der gutnachbarlichen Beziehungen mit der österreichisch-ungarischen Monarchie beigetragen." Zwischen England und Frankreich finden zurzeit Verhandinngen stall über die Anertennnng der Repn» blit Portugal, die unter der Bedingung erfolgen soll, daß die fremden Glänbigcr des Staates leine Einbuße erleiden. Die Regierung in Lissabon ist nicht ge-Willt, hierüber eine bestimmte Versicherung abzugebeu, bevor die neue Depuliertenkammer gewählt ist. Aus Madrid wird gemeldet: Die Prophezeiungen eines Teiles der republikanischen Presse über die Rück» Wirkungen der Ereignisse in Portugal anf das benach' barte Spanien lönnen hente »nil voller Sicherheit als durchaus ungerechtfertigt ins Gebiet unerfüllbarer Wünsche verwiesen werden. An Symptomen einer ge» wissen Tätigkeil im repnbliwnischen Lager Spaniens fehlt es zwar nicht nnd ebensowenig läßt es natürlich die Negiernng an gebotenen Vorsichtsmaßnahmen seh» len; dies ist namentlich in Barcelona der Fall, wo sich Anarchisten, Sozialisten und Republikaner die Hände reichen, um daselbst eine immerhin unbehagliche Lage zu schaffen. Im gauzen zeigt sich bisher die Wirkung der Umwälzung iii Portugal aus die Geister in Spanien so wenig besorgniserregend, daß die Regierung es für über» flüssig erachtet, mit einem Verbote öffentlicher Klind-gebnngen sür die Repnblik in Portugal vorzugehen, son-dern derlei Manifestationen, falls Ruhe und Ordnung dabei gewahrt bleiben, freien Lanf zn lassen beschlossen hat. Noch »veniger denkt das Kabinett Eanalejas an etwaige, offene oder heimliche, Unternehmnngen gegen den Bestand der Republik in Portugal. Jede Tendenz der Einmischung in die inneren Angelegenheiten des portugiesische^ Nachbarstaates liegt -^ unter der sclbsiver. standlichen Voraussetzung der Reziprozitäl — den mas> gebenden Kreisen Madrids durchaus fern. Die spanische Regierung hätte dem Könige Mannel, falls dieser sein Asyl ans spanischen, Boden gewählt hätte, sicherlich ein solches nicht verweigert- nichtsdestoweniger kann sie es im Interesse der Fernhaltung anch nur eines Anscheines von Veeinslussung der Dinge in Portugal von Spanien alls nur willkommen heißen, daß der König und seiue Mutter ihre Zuflucht in England zu nehmen sich enl» schloffen haben. In der Frage der Anerkennung der nciien Repnblik wird sich die spanische Regierung anf gleicher Linie mit den anderen Staaten bewegen. Tagesneuigleiten. — sGorkij beim .König von Italien.) Wie eine ruf. fische Keilschrift meldet, kam Gorkij kürzlich, als er von Eapri ans eine Reise nach Neapel machle nnd dort durch die Straßen streifte, an den alten Palast der Kö» nige von Neapel, wo gerade der König von Italien wohnte. Gorkij fragte den Wachtposten, ob er den Palast besichtigen könne, und als er eine abschlägige Antwort bekommen hatte, schickte er seine Karle dem wachlhaben-den Ossizier. Nach wenigen Minnten stieg ein Herr von mittlerer Größe eilig die Gcirlenlreppe heraus, der geradewegs anf Gorkij zuging nnd ihn bat einzutreten. Gorkij fragte, mit »vein er die Ehre habe, zu sprechen: er halle den König in Person vor sich. Dieser sührle den russischen Dichter durch den ganzen Palast bis in die Küchenränme uud dann bat er ihn in sein Arbeits» zimmer, um ein wenig zu plaudern. Man sprach zu» nächst von Kuust nnd Literatur. Der König erklärte sein großes Interesse für die russische Dichtung nnd zeigte sich wohlbelesen in den Werken Tolslojs,' Turgenjevs nnd Andrejevs. Gorkij fand bei ihm anch eine Sammlung seiner eigenen Werke in ilalienischer Übertragung, und der Köng las ihm mehrere Seiten daraus laut vor. Das Gespräch ging dann zum Eozialismns über. Der König behauptete, er sei Sozialisl; aber dks Be» kennlnis erschien weniger überraschend, als er seine Ge-danken darüber ausführlich darlegle. Seiu Sozialismus, sagte der König, gehe nicht so weit wie der der meisten lebenden Cozialisten. Er glanbe nicht, daß der Staat in erster Linie und sozusagen ausschließlich die Wirt. schastliche Seite des Lebens zu urdueil habe; ebensowenig dürfe der Staat lediglich ein einziges wirtschaftliches System vertreten. Das einzige, was vollkommen in den Händen des Staates liegen müsse, sei die Erzie» hung. — Das Gespräch wandle sich dann Frageil der Ehe nnd der Politik zu. — ^Lyrischer Operntcnor und Verteidiger in Strafsachen.) Vor dem Schwurgericht iu Prag »miroe dieserlage gegen zwei Burschen, die des Meuchelmordes angeklagt waren, Verhalldell. Der Prozeß bietet nicht viel Interessantes. Aber erwähnenswert erscheint es, daß der eine Aiigellagte von Dr. Richter Deeorti, dem Tenor des Weinberger Stadttheaters, verteidigt wurde. Der Genannte war ursprünglich Jurist, halte iu Ol» müh die Richlerpriisung gemachl lind ging dann Zur Bühue. Eiue Zeit lang'war er anch am' Prager Deut-scheil Theater engagiert, sodann an verschiedenen The,,, lern in Deutschland tätig; jetzt ist er lyrischer Tenor in der Prager Vorstadt nnd in seinem Nebenamt Vectei-diger in Strafsachen. — lDie jüngste Geschiedene) ist eine Ehefrau, die gerade neun Jahre alt ist. Vor einiger Zeit wnrde ihr Name viel genannt, denn es ist niemand anders, als die Prinzessin Romania Onork, die am 16. Mai vcrgan» genen Jahres mit Lidsch Iassn, dein neuen Herrscher voil Abessiuieu, der selbst noch nicht 15jährig ist, ver-mahlt wurde. Selbstverständlich waren es politische Fragen, die dieser anfangs so glücklichen Ehe ein vor- zeitiges Ende bereiteten. Die Prinzessin ist nämlich eine Nichte der Kaiserin Tailn, nnd die maßgebenden Rat» geber Üidsch Jassns fürchteten, die einst allmächtige Kai. serin beabsichtige vielleicht die Prinzessin zum Werk« zeug ihres Willens zu machen; dell abessinischen Staats« männern schien es daher das beste, dem jungen Herr^ scher zur Scheidung von seiller Gattin zn raten. Diesen Ral hat er, wenn anch mit Tränen in den Augen, b> folgt, nnd die jüngste Geschiedene soll jetzt ebenso traurig ein, wie er selbst. — lVin Schülerstreik.) Die Schüler nnd Schule» rinnen in Vayonne sind in die passive Resistenz getre» tue, weil ihre Schulstunden nm eine Slnndo, das ist bis ^4 Uhr nachmiltagv, verlängert wurden. Sic be» suchen wohl alle ihre Klassenzimmer, geben aber ans keine Frage der Lehrer irgendwelche Antwort. Anf eine Beschwerde aller Schüler' an don Schnlrat gegeil die Verlängerung der Unterrichtszeit erhielten sie keine Ant. worl und nnn führen sie den Streik mit aller Hart-näckigkeil durch un'd halten ihren Führern gegenüber strenge Zncht. Viele geben als Grnnd des Streiks an, daß sie nachmittags anßerhalb der Schule arbeileu müssen, um ihren Lebensunterhalt zn verdienen. — sDcr schweigsamste Mensch der Welt.) „Der Mann, der niemals sprach", so hieß im Arbeitshause voil Winchester ein gewisser George Montague Haw. kius, der vor kurzem lautlos in die Welt des ewigen Schweigens hinübergegangen ist. Ein ersichtlicher Grniid lag nicht vor, aus dem Hawkins aus das Men. schenrechl der Sprache so völlig verzichtete. Sein Ver. stand war normal; seine Sprechwerkzenge waren in der bestell Verfassung; auch war er keiu Menschenhasseir, son-dern lachte freundlich, weuu seine Hansgenossen ihn ansprachen — aber er blieb stumm. Als der Arzt ihu iu seiuer letzten Krankheit behandelte, waren anch mit der größten Anstrengung keine Angaben über seinen Zustand aus ihm herauszubringen. Tagegen gehorchte er den ärztlichen Anordnungen' anfs Wort. Während der ganzen elf Jahre, die er im Arbeitshanse verbrachte, hatte er sein beharrliches Schweigen nur zweimal ge. brochen. AIs er vor zwei oder drei' Jahren einmal fort. geheil wollte, sagte er: „Ich möchte meine Kleider". Und ill der letzten Krankheit versnchte er sich einmal auf. zurichten und brachte dabei die Worte heraus: „Ich möchte . . ." — Weiiu man in ihn nach einer ErNä» rnng drang, warum er uicht spreche, so zuckte er nur mit den Achseln. Anch als vor einigen Jahren seine Mutler gestorben war nnd der Nachlaßordner zn ihm kam, damit er sein Erbe antrete, verweigerte er stumm jede Antwort, unterzeichnete auch keine Urknnde und kümmerte sich um die ganze Angelegenheit nichl. Er war 58 Jahre alt geworden. — Din „Fort Chabrol".) Ein „Fort Chabrol", welches John Diez am Eameronoamm in der Nähe von Winter sWiskonsin), seit 4. o. M. gegen etwa hundert Sheriffsbeamte hielt, wnrde nach fünf Tagen übergeben. Letzlere halten ein beständiges Gewehrfeuer gegen die rohgezimmerte Blockhütte unterhalten, iu welcher Diez, seiue Gattin, sein Sohn Leslie uud zwei Tüchler sich befanden. Diez, Leslie uud die ältere Tochter Myra wurden dnrch Schüsse verletzt, ein Hilsssheriff erschossen, andere verwundet. Taraiishin lrat die vierzehnjährige Tochter Helen mil einer weißen Fahne heraus, woraus der Sheriff Diez und seiner Familie Sicherheit gegen die Lynchung sowie den Prozeß vor den ordentlichen Richtern garantierte. Dann erfolgte die Übergabe. Dicz uxir wegen gewisser Abholzuugsgcrechtsame seit sechs fahren mit den Behörden in Konflikt. Feuilleton. Die schöne Amerikanerin. Roman von Erich Vbenftein. (34. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Der Beamte betrachtete ihn unwillig. „Warum lachen Sie?" fragte er barsch. Gütz schien die Worte nicht Zu hören. Er starrte düster zu Boden uud wandte sich dann an seinen Anwalt. „Dr. Merker, Ihnen übertrage^ ich meine Verleid^ gung. Ich weiß, welche Verdachtsmomente gegen mich vurliegen, aber jedenfalls müssen sie gewichtig sein, da man zu meiner Verhaftuug schritt. Ich selbst bin .m» schuldig, aber ich glaube nicht, daß mich etwas bewegen könnte, über diese Sache zu sprechen." Dr. Merke,r, der nicht bloß Daniels Vertreter, son» dern auch seit Jahren sein aufrichtiger Freund war, sah ihn bestürzt an. „Lieber Freuud, Sie werden doch nichl..." Götz nnlerbrach ihn hastig: „Was ich tun .veroe, weiß ich noch nicht. Es wird — von Umständen abhängen. Handeln Sie anf eigene Faust und ganz m:ch Ihrem Gutdünken. Ich werde die Gerechtigkeit -licht aufhalten, aber ihr wahrscheinlich auch uicht zn Hilfe kommeil. Und uuu leben Sie wohl." Er schüttelte Merler warm die Hand nnd wandle sich an den Polizeibeamten. „Mein Herr — ich biu bereit, Ihnen zu folgen." Unten wartete ein geschlossener Wagen, nnd zwei Minuten später rollte er mit seinen Insassen dem grauen Hause in der Alserstraße zu. Ein Beamter war in der Villa Götz zurückgeblie» ben und verfügte dort unter Dr. Merkers Assistenz die sofortige Ausquartiernng der Dienerschaft. Selbst der Gärtner mußte trotz seines Protestes vorläufig in ein Hotel übersiedeln, bis die Behörde ihre Nachforschungen in Haus und Garten beendet haben würde. In die an das Glashaus angebaute Wohnung des Gärtners wurden zwei Wachleute einqnartiert, die Tag und Nacht darauf zu achten hatten, daß niemand den Garten betrete. Au das Haus wnrden Siegel angelegt. Untersuchungsrichter Scheidewein nahm sogleich nach der Einbringung des Barons ein Verhör mit ihm vor. Indessen blieb dieses völlig resultallos. Aus alle gestellten Fragen hatte Göh nur die eine Antwort: „Ich verweigere jede Auskunft in dieser Sache." „Dann bekennen Sie sich schuldig?" „Nein. Ich bin unschuldig." Nun hielt der Richter dem Angeklagten die Ans-sage Karl Wellers Punkt für Punkt vor. Götz hörte gespannt zu. Zuletzt slog ein bitteres Lächeln über sein schmales Gesicht. " „Geben Sie die Wahrheit dessen zu, was Ihr Reit. knccht aussagte?" fragte der Richter. „Ja. Die aligegebenen Tatsachen entsprechen der Wahrheit." „Und was können Sie zn Ihrer Entlastung an» führen?" „Ich habe nichts dazn zn bemerken." Scheidewein mußte es endlich aufgeben, aus Götz etwas herauszudringen. Er nnterzog nnn die Diener» schaft eingehenden Verhören. Aber weder Jean, noch der Porlier, noch der Kulscher oder die, alte Köchin wußlen elnns. Nnr der Gärtner gab seine, bereits von Weller zitierten Beobachtungen zu Protokoll, ohne etwas Neues hinzuzufügen. Somit blieb Scheideweins Hoffnung uur auf das Ergebnis der Untersuchuug der verdächtigen Grube be» schränkt. Die Gerichtskommissiun, welche sie vornehmen sollte, war auf den nächsten Tag bestellt. Inzwischen hatte sich Silas Hempel noch am Tag von Götzens Verhaftung bei dem Untersnchlingsrichter melden lassen und eine lange verlranliche Besprechung mit dem ihm gut bekannten Beamten gehabt. Scheidewein war danach sehr nachdenklich geworden. Er gehörte zu deu modernen, hnman denkenden Rich» tern, die die Wichtigkeit des persönlichen Eindruckes eines Angeklagten durchaus nicht uuterschätzeu. Er verhehlte sich schon nach dem ersten Verhör mit Götz nicht, daß, wenn auch das leidenschaftliche Tempera« ment des Angeklagten und die gegen ihn sprechenden In° dizien einen Mord ans jäh entflammter Eifersncht, mög. lich — ja wahrscheinlich erscheinen ließeu, vieles in dem Wesen Daniel Götz' dennoch zu seiueu Gunsten sprach. Darin bestärkte ihn Hempcls Ansicht noch, der ruudweg erklärte: „Der Mann ist unschnldig und schweigt nnr, um andere Personen zu schollen, übrigens glanbe ich noch gar nicht an die Ermordnng Gabriel Witts." Diese Bemerkung überraschte den Richter sehr. „Aber wohin soll der Mann denn dann gekommen sein?" Hempel Zuckte geheimnisvoll die Schultern. „Warten wir ab. Ich schätze, es wird noch manches Überraschende zutage treten in dieser Allgelegenheit." Sogleich nach diesem Besuch beim Nnterjüchuugs» richter begab sich Hempel auf das uächstc Postamt lind depeschierte an Mahler, der noch immer in Palermo weille. Laibacher Zeitung Nr. 235. 2145 15. Oktober 1910. Lotal- und Prouinzial-Nachlichten. Die Lcdcrcrzunft in Neumarktl. Ein Veitrag zur Geschichte des heimischen Gewerbes. Von Karl Millitsch. (Fortsetzung.) Und ein Jahr darauf gelangte von der Kreis. Hauptmannschaft in Oberkrain ein Erlaß an die Herr-schaft N wonheit nach der Zunfft als Meystcr mit einem »der andern Thritt der Lederer gcrechtigkcil einuerleibet werden." Die Geklagten wenden dagegen ein, daß diese Ge-wohnheit in ihren Zunftfreiheiten nicht enthalten sei; auch gehe es uicht an, das jns von der Werkstatt ab° zusundern, denn „eine sach, die der andern anhänig, tan und darff nicht in derselben gelrennt werden, eben also fan das jus, welches der Werkhstatt anhängig, nun solcher uicht geschieden werden". Sie berufen sich fer» „Nachrichten erhalten. Bin sehr befriedigt. Kehren Sie so rasch als möglich zurück, Götz verhaftet, Scheide» wein führt Untersuchung, Ihr Zeugnis dringend nötig." Als er dann nach einem längeren Spaziergang in die Stadt zurückkehrte, stutzte er plötzlich und mnstcrte scharf ein ihm entgegenkommendes Paar. Das Mädchen hatte rötliches Haar und war so vertieft in die Unterhaltung, daß sie Hempel gar nichl bemerkte. Der Mann aber sah auf und warf ihm im Vorübergehen einen spöttisch triumphierenden Blick zu, als wollte er sagen: „Siehst du, was du kannst, kann ich auch, und jetzl halte ich den Vogel in den Händen!" Der Triumphierende war Klinger nnd das ihn begleitende Mädchen keine andere als die Poldi. Sie l"'g Mnz stolz die Seidonblnse, die ihr Hcmpel noch als Herr Engelmann geschenkt hatte. Ärgerte sich Hempel über diese Entdeckung? Es schien nicht so, denn er rieb sich vergnügt die Hände und lchlcnderte mit einem Pfiffigen Lächeln weiter. »Wieder einer, der mir nicht mehr in die Quere kommen wird!" murmelte er vor sich hin. übrigens gönnte er Poldi den Ersatz von Herzen. Er selbst hatte sie, seit jenem Vormittag, da er Klinger nachgeeilt war, nur noch einmal als Herr Engelmann wiedergesehen, um ihr die versprochene Seidenbluso zu bnngen und die Mitteilung zu machen, daß er für einige Zeit „verreisen" müsse. Der „Dieb" sei ihm leider enl» wischt. Wie dies Wiederfehen nun zeigte, hatte sie sein Verschwinden durchaus uicht tragisch genommen. Daß Hempel damals noch einmal zurückgekommen und im Garten verborgen einen günstigen Moment er» späht hatte, um sich ins Haus zu schleichen nnd die Briefe in das usfene Schränkchen zu legen, davou hatte die gute Poldi natürlich keine Ahnnng^ (Fortsetzung folgt.) ner ans die am 16. Sepi. 1770 ergangene Verordnung,, laut welcher „die Meister so uicll möglich zu minder»,, uno die gesellen zu angmenlieren" sind. Johann Mally wird mit Urteil vom 17. März 1781 aus obigen Gründen abgewiesen, worüber er sehr „bekränkt" zu sein glanbt und daher an das Kreisamt appelliert. In seiner Vernfungsbeschwerde verweist er zunächst auf die Urteilsbegründung und führt dann weiter ans: „Mit diesen, Urteil bin ich von darumen bekränket, weil man eben wider mich mit diesen Wassen streiten will, die man gegen andere vernachlässiget hat. Georg Teyerschuech, Franz Mally und Paul Mayer» schitsch, die teils mit eben solchen, teils mit schlechteren Qualitäten vorgekommen sind, sind ohngeacht dieser Freiheiten, ohngcacht der crgcmgencn Verordnung für Meistern aufgenommen worden. Man hat sich anf die alte Gewohnheit gefußct und die Freiheiten samt der Verordnung aus dem Gesichtspunkte entzogeil. Ich bin nicht entgegen, daß mein Sohn aus diesen Gründen zum Meister nicht aufgenommen wird, wenn diese obbemeltc Meister, welche wider die höchsten Ge-setze zu Meistern gemacht wurden, wieder von ihrer Meisterschaft entsetzet werden"; falls aber dieses nicht geschehen lönne, so geruhe das Kreisamt der Lederer° znnft aufzutragen, daß sie den Gabriel Mally als Mei> stcr ausnehmen folle. Erledigung: „Der Supplicuianl wird in conform,-täte der in Sachen erlassenen höchsten Vorschriften ein für allemal hiemit ab- nnd an das von der alldurtigen Herrschafft in Sachen erlassene Urteil angewiesen." Später willigte die Zunft in die Übergabe der halben Wertstälte an Gabriel Mally, wie einem Übei-gabsprutokolle vom 28. Juni 1782 zu entnehmen ist; um dieselbe Zeit erfolgte die Zuerkennung der Meister« schaft. (Fortsetzung folgt.) — sKunstausstellunss zu Ehren des 80. Gcburts» festes Seiner Majestät des Äaisers.j Allen, die sich für diese Ausstellung interessieren und an deren Er» öffnung teilzunehmen wünschen, wird höflichst mitgeteilt, daß letztere eines unvorhergesehenen Vorkommnisses wegen n ich t, wie ursprünglich geplant Sonntag, den 16. d. M., sondern — nnd zwar unwiderruflich — Montag, den 17. d. M., um halb zwölf Uhr vormittags stattfinden wird. Das Entree für die Erösfnnng beträgt 2 l< per Person; am Nachmittag desselben Tages treten die gewöhnlichen Preise in straft. - An das P. T. Pnblilnm ergehl nuchmals die höflichste Einladung, sich möglichst zahlreich an der Erössnuug zu beteiligen. — jEhrenmitgliedsdiplom.j Man schreibt nns aus Idria: Eine Deputaliun des t'athulischen Arbeitcrver» eines in Idria hat an, 13. d. M. dem Ehrenmilciliede des Vereines Herrn Pfarrer Laurentius Lah in Gore das Diplum der Ehrenmitglicdschast überreicht. Dabei wäre der Umstand hervorzuheben, daß das erwähnte Diplom keine Drnctereiarbeit, sondern eine meisterhaft ansgesührle Handarbeil ist, ilX'lche der Sohn des hiesigen k. k. Bergdireitiunsofsizials, der absolvierte Zögling der k. k. graphische,, Lehr» nnd Versuchsanstalt in Wien, Herr Josef Tu^ar, geschmack» und sinnvoll ausgeführt hat. Eine Teilansicht und das Wappen von Idria, ein Bergmann, die Grubeillampe und Qneck» silberkristalle, Schlägel nnd Eisen und das Symbol der christlichsozialen Arbeiterschaft sind in ein schön harmonisches Ganzes zusammengestellt uud mit Ornamenten verziert, so daß sich über die Arbeit auch Sachverständige sehr lobend ausgesprochen haben. —«— " (Krllntcnbewequnss.j Im allgemeinen öffentlichen Landesspilale in Laibach sind mit Ende August 397 Kraule, nnd zwar 223 männliche nnd 174 weibliche Per» sonen, in Behandlung verblieben. Im September wur-oen 808 Kranke, nnd zwar 474 männliche und 334 weibliche Personen, aufgenommen. Entlassen wurden in, September 751 Personen, nnd zwar 450 männliche und 301 weibliche. Gestorben sind 24 männlichc und 15 weibliche Personen. Mit Ende September verblieben daher noch 223 männliche und 192 weibliche Personen in Spitalsbehandlung. Von den 1205 behandelten Per» suneil waren 195 Einheimische und 1010 Ortsfremde. Die Gesamtzahl der Verpflegstage betrug 12.844, die durchschnittliche Vcrpflegsdmier eines Kranken 12,7 Tage. Von den Entlassenen und Verslurbenen standen 119 Wege», Infektionskrankheiten nnd 671 Personen wegen anderer Krankheiten in Spitalsbehandlung. — In der Heilanstalt Leoninum in Laibach sind mit Ende August 10 Kranke, und zwar 4 mäunliche und 6 we,b° liche Personen, in Vchandlung verblieben. Im Septem» ber wurden 28 Kranke, nnd zwar 14 männliche und 14 weibliche Personen, anfgenummen. Entlassen wurden in, September 31 Personen, und zwar 15 männliche nnd 16 weibliche. Gestorben ist 1 weidlicher Pflegling. Mit Ende September verblieben daher noch 3 männlichc und 3 weibliche Personen in Behandlung. Von den 38 behandelten Personen waren 11 Einheunische nnd 27 Ortsfremde. Die Gesamtzahl der Vcrpflcgstagc betrug 268, die durchschuittliche Verpslcgsdauer eines Kranken 7 Tage. — Im Kaiserin Elisabcth.Kindcrspitale in Laibach sind mit Ende Angust 17 Kranke, und zluar 6 männliche und 11 weibliche Personen, in Behandlung verbliebe,,. Im September wurden 41 Kranke, und zwar 14 männliche und 27 weibliche Personen, aufgenommen. Entlassen wurden im September ^9 Personen, und >zwar 8 männlichc und 21 weibliche. Gestorben sind 4 , männliche und 2 weibliche Personen. Mit Ende Sep» tember verblieben daher noch 8 männliche nnd 15 Weib» liche Personen in Spitalsbehandlung. Von den 58 be» handelten Personen waren 40 Einheimische und 18 Orts» fremde. Die Gesamtzahl der Verpslegslage betrug 626, die durchschnittliche Verpflegsdauer eines Kranken 10,8 Tage. —?. — (Sanitäts-Wochenbericht.j In der Zeit vom 2. bis 8. d. M. kamen in Laibach 22 Kinder zur Welt (28,60 pro Mille), darunter 2 Totgeburten; dagegen starben 41 Personen »53,30 pro Mille). Von den Vcr» slorbenen sind 22 einheimische Personen; die Sterblich» keit der Einheimischen beträgt somit 28,60 pro Mille. Es starben an Scharlach 3^ an Ruhr 2, an Tuber» lulofe 8 (unter ihnen 2 Ortsfremde), infolge Schlag» flusses 1, infolge Unfalles 1, an verschiedenen Krank» heilen 26 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 19 Ortsfremde, (46,34 ^) m,d 26 Personen aus Anstalten (63,41 <^). Infektionskrankheiten wurden ge» meldet: Varizellen 1, Scharlach 4, Nnhr 14 (unter diesen 9 vom Lande ins Landesspilal und 1 invalider Soldat ins Garnisonsspital gebracht). — Mn Hundcabentcucr im Laibnchflusse.) Am User des Laibachslusses au, Franzenskai wnrde eine nichts Böses ahnende .Katze von einen, großen Hnnde ertappt. Die Katze snchte nun den nahe davon stehen» den Baum zu gewinnen, allein alle Bemühungen wur» deu von dem überans aggressiven Hnnde vereitelt. In der äußersten Not sprang die hart bedrängte Katze ins Wasser, um sich durch das Schwimmen an das entgegengesetzte Ufer zn retten, allein sie hatte die Nechinmg ohne den Wirt gemacht, denn gleich darans sprang ihr auch der Huud „ach. In kurzer Zeit Holle er sie ein und schnappte nach ihr. Die Katze jedoch schnellte aus den, Wasser enipur und schwang "sich behend ans den Rücken, bezw. ans den Hals des Hundes, ihn heftig mit scharfen Krallen bearbeitend. Bei dieser Wendung der Dinge begann der Hnnd jämmerlich zu heulen, machte kehrt nnd schwamm mit der wütende Schläge anstellenden Katze am Halse gegen das User zn. Durch einen kühnen Sprung gelangte die stark erschöpfte Katze ans Land uud verschwand iu den Asten des nächsten Baumes, während der übel zugerichtete Hund heulend nach Hause lief. Er dürste die Freude, den Katzen nachzustellen, für immer verloren haben. Kl»,—. " Wieder ein Opfer der Marktschwindler.j Auf dem am 30. v. M. in Rudolsswerl abgehaltene!, Jahr» markte prellten die oft beschriebenen Ganner den Ac» sitzer Johann Nemani«'- alls Slamna Vas bei Mött» linq ans die bekannte Weise, daß sie eine Brieftasche ans den Buden fallen ließen nnd sodann den Vaner un> tersnchien nnd ihm einen Geldbetrag von 820 X cnt» wendeten. Es ist dies schon das sechste Opfer dieser Marktgauner. — jUnfällc.j Beim Pfcrdefüttern in einen« Gast> Hofe in Laibach erhielt tx'r Besitzer Franz An5u, von einem Pferde einen Hufschlag ins Gesicht. — Die Tag» löhnerin Antunia Iurkov^ek aus Neu>Udmat geriet durch eigenes Verschnlden uuter einen Wagen, wobei ihr das linke Bein gebrochen wnrde. — Bei eine», Neu» baue in Laibach fiel den, italienischen Manrer Giuseppe Tumasino bei der Arln'it ein schweres Stück Nanholz auf den Oberkörper und beschädigte ihn. — Die Private Magdalena 5olar ans Iamnik, Bezirk Vischoslacl, stach sich bei der Arbeit mit einem Struhhalm ins rechte Auge und verletzte sich schwer. ^. — sErben gcsucht.j Laut einer Mitteilung des k. n. k. Konsnlales in Denver Hal am 5. Oktober 1906 anläßlich eines Grubenunglückes in der Dntshmcm Mine bei Vlußburg in New-Mexiko unter auderen auch Josef Kre^alj alias Ker^ic-, 28 Jahre all, ledig, aus Kraiu, sein Leben verloren. Sein Nachlaßbetrag dürfte, etwa 125 X unserer Währuug ausmache,,. Die gesetz» lichen Erben wollen ihre Ansprüche nnverzüglich bei der zuständigen politischen Behörde anmelden. K«—. — (Tod durch einen Glasscherben.) Auf furchtbare Weise büßte am Dienstag in Trieft ein siebeneinhalb» jähriges Mädchen namens Lnlrezia Pozzet das Leben ein. Die Tante des Mädchens schickte es mit einer Flasche um Milch. Vor dem Haustür stolperte das Kind und siel zu Boden. Die Flasche, die es auch im Sturz nichl lusließ, ging in Trümmer und einer der Scherben zerschnitt die Halsschlagader. Obwohl Passan» ten das Kind sofort in das nahegelegene Allgemeine Krankenhaus brachten, kam jede Hilfe zu spät, da das Mädchen sich inzwischen verblutet hatte. — (Selbstmord.j Der im Jahre 1876 geborene und nach Neumarlt zuständige, verwitwete Schuhmacher Autun Sitar wnrde an, 13. d. M. früh nnweit seiner Wohnung ill Neumarltl iu einem Rinnsale ganz ent» kleidet im Wasser liegend tot ansgefundeu. Der sofort, herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den bereits ein» getretenen Tod konstatieren. Sitar, ein starker Allo» holiker, hatte die Nacht vorher sehr nnruhig zugebracht, wollte durchs Fenster springen nnd dürfte in unzurech» nungsfähigem Zustande in selbstmörderischer Absicht in das Rinnsal gesprungen und dort ertrunken sein. X. " (Feuersbrunst in Vuje.j Wie uns aus Adelsberg berichtet wird, brach vur kurzem gegen 9 Uhr abends in der Dreschtenne des Besitzers Valentin BiZ sitzer erleidet einen Schaden von 5,l)l)l> l<, dem die ^e:-sicherümMlinmc von n,,r 16M> X gegenübersteht. Hl. Laibacher Zeitung Nr. 235. 2146 15. Oktober 1910. — ^Auszeichnung.) Anläßlich seines Aufenthaltes in Wien hat der König der Belgier dem Regiments-adjutantcn im k. k. Landwehrinfanterieregimellle Nr. 1, Herrn Oberleutnant Anton Krejöi, das Ritterkreuz des Krunenordens verliehen. Herr Ober» lentnant Krej nachsichtig; er verkehrte väterlich mit der ihm anvertrauten Jugend, war aber auch ein freund» licher Berater seiner Bekannten, weshalb er von jeder» mann geachtet und geliebt wird. Alt geworden, sehnt er sich begreiflicherweise nach Ruhe nnd will sich in der nächsten Zeit ins Privatleben zurückziehen, um seinen Lebensabend ohne Sorgen zu verbringen. Bei seiner Anspruchslosigkeit wollte er sein Dienstjubiläum im eng-slcn Familienkreise begehen, entschloß sich jedoch über dringendes Ansuchen der Bürgerschaft zu einer ösfenl-lichen Feier, über deren Verlauf folgendes bemerkt sei: Schon am Vorabend verkündeten Pöllerschüsse und das hier besonders beliebte Glockenspiel in den Kirchtürmen den Festtag. Am Morgen des 11. Oktober versammelten ich vor dem Schulgebäude der Obmaun des Bezirks-'chulrates, .Herr Bczirkshauptmaun V. Parma, mit einen Beamten uud dcu Mitgliedern des Bezirksschul-rates, der Obmann des Ortsschulrates, Herr M. O m a. hen, mit den Mitgliedern dieser Körperschaft, die Vor-stehung der Stadtgemeiude Weichselburg, die Lehrkräfte der Nachbarschulen, der Lehrkörper uud die Schuljugend von Weichselburg sowie Bürger und Bewohner von Weichselburg samt Umgebung. Zur gegebenen Zeit setzten sich alle Anwesenden unter Glockengeläute und Pö'ller-schüssen in Bewegung nnd begaben sich im Festzugc zur Kirche, die sie bis auf das letzte Plätzchen füllten. Hier zelebrierte Herr Pfarrer Texter eine Fcstmesse, be, welcher Herr Lehrer Dermclj die Orgel und der Herr Katechet aber die Violine spielte, Fräulein Lehre-rin Dulinar dirigierte den Gesang. Hiebei brachte sie das prächtige Solo „Salve Regina" von Zeugger meisterhaft zum Vortrage, wobei ihre reine, vollllin-gcnde Stimme allgemein bewundert wnrde. Nach be^ endeten, Gottesdienste kehrten die Teilnehmer in fest. lichem Zuge iu das von außen und von innen sinnvoll geschmückte Schulgebäude zurück, wo die, weitere Fest-iichteit stattfand. Diese wurde durch eiue Gesangsnuu,. lner eingeleitet, worauf Reden folgten. Es sprachen der Vorstand des Ortsschulrates, Herr Omähen, Herr Pfarrer Texter, Fräulein Dolinar als das äl-teste Mitglied des Lehrkörpers und ein Schüler im Namen der Schulkinder. Weiters wurden die den, Indi-lauten zugekommenen telegraphischen und schriftlichen Gratulationen verlesen, dem Jubilanten verschiedene, auch wertvolle Geschenke und Andenken überreicht und die Feierlichkeit mit der Absingung der Voltshymue ge-schlössen. Mittags versammelte!, sich die Geladenen zu einer Festtafel/ wobei viele Trintsprüche ausgebracht wurden uud lauge Zeit in der fröhlichsten Stimmnug beisammen blieben. — Die Dekorierung des Schnll)auses hatte Fräulein Lehrerin Johanna Dolinar besorgt. — Wn Choleraverdachtfall in .«.train.) Vor etlichen Tagen ist aus Ungarn ein Hausierer in seinen Heimats-ort' Grinlavec, Gemeinde Ossilnitz, Bezirk Gottschee, mit einem heftigen Darmlatarrhe zurückgekehrt. — Da mit Rücksicht auf die Provenienz des Falles die Mög-lichleit, daß es sich um Cholera handelt, nicht ganz aus» geschlossen erschien, wurde die bakteriologische Unter-suchuug der Dejekte des Kranken im hygienischen In» stitule, der Grazer Universität veranlaßt. — Das Er-gebnis dieser Untersuchung läßt, wie uns mitgeteilt wird, Choleraverdacht vollkommen aus-schließen. * Drtiunten.) Wie uns aus Adelsberg berichtet wird, ist in der Nacht anf den 10. d. M. die 66jährige Auszüglerin Josefa Kaflelic ans Kturje auf eine bisher unaufgeklärte Weise verunglückt uud wurde an, uächsten Tage im Hubelbache als Leiche vorgefunden. Ein frem» des Verschulden scheint ausgeschlossen zu fein. N. * jDiebstähle.) Unlängst schlich sich ein unbekannter Dieb in ein Haus in der Wolfgasse ein und entwendete vom Gange einen einen, Offizianten gehörigen Nock sowie eine Pelerine im Werte von 119 K. — Einem Tischlergehilsen an der Pelersstraße wnrde aus oesscn Schlafzimmer eine Hose und eine Weste gestohlen. — Von emcr auf dem Dachboden befindlichen Schlafstätte lam einen, Knecht auf der Maria Theresicnstraße cm Geldbetrag von 20 !< u. eine auf 14 X bewertete silberne Taschenuhr nebst solcher Kette abhanden. — Von einem Hcrrschastswageu, der in einem Hotelhofe stand, wnrde eine große aus 30 X bewertete Uhr entwendet. Ein tat» verdächtiger beschäftigungsloser Mann wurde durch die Sicherheitswachc verhastet. — Vorgestern nachts er» tappte ein Sicherheitswachmann einen Burschen, der vom Neubau iu der Färbergasse einen großen Tram-banm entwendet hatte und ihn über den Kaiser Josef. Platz trug. Das Holz mußte der Dieb an Ort uud Stelle zurücktragen. — In der Nacht auf den 30. v. M. schlich sich eil, unbekannter Dieb in den Friseurladeu des Joses Hemula in Dom5alc ein nnd entwendete eine Haarschneidemaschine mit dem Namen „Juwel", ferner zwei Rasiermesser und fünf Flaschen Bart. und Haar. wichse. Im Nachbarl)ause machte der Dieb eine größere Beute. Es wurde einer Magd aus den, Schlafzimmer eine silberne Dameuuhr nebst solcher Halskette, ferucr drei goldene Fingerringe nnd ein Paar goldene Ohr-gehänge, endlich ein Geldbetrag von 16 X gestohlen. Einem Knechte trug der Dieb eine schwarze Hose und eine Weste davon. Tatuerdächtig erscheint ein 35jäh. riger italienischer Maurer oder Ziegelarbeiter. — Dem Handelsmann Alois Cerar in Lukoviea wurde aus dem Versperrleu Hofe eine große gelbe, mit Firnis angestri-chene Wageuplache gestohlen, an deren Enden 'weiße Bänder angenäht sind. — lDielistählc.j Am 8. d. M. nachmittags nahmen unbekannte Diebe beim Besitzer Franz Rauzinger in Dnbrava, Bezirk Radmannsdors, aus einem anf einer Wies isoliert stehenden Bienenhause sieben Bienenstöcke heraus, zertrümmerten sie im nahen Gebüsche und eul» wendeten dann den Honig. Weiters stahlen unbekannte Diebe dem Besitzer Iol)ann 5vigelj in Brest, Gemeinde Tomi^elj, drei Hühner und einen Hahn, die nachts im Garten anf einem Banme saßen, sowie 16 Selchwürste aus der versperrten Küche. /5. — iPferdediedstahl.) Dem Besitzer Barthelmä Roz. man aus Predaßl, Bezirk Krainburg, wurde in einer der letzten Nächte eine 2V>> Jahre alte braune Stute im Werte von 500 X aus dem Stalle gestohlen. Der uu° bekannte Dieb wurde am folgenden Morgen auf der Reichsstraße gegen Laibach reitend gesehen.' In Medno hatte der Täler das Pferd beim Gastwirte Matthias Broouik gefüttert, und es dem Wirte nm 340 X, aller-dings ohne Erfolg, zum Kaufe angeboten. Von da trieb der Dieb das Pferd nach St. Veit ob Laibach, wo er es einen, Fleischhauer um 80 X verkaufte, worauf er mit dem Erlöfe verschwand. Der unbekannte Dieb ist etwa 20 Jahre all, klein, stark untersetzt, l)at ein volles, rundes Gesicht, war mit einem netten braunen An-zuge sowie mit einem grünen Hute bekleidet nnd nannte sich Franz öumer aus Predaßl. ^. — lMit der Mistgabel.) Zwischen den Besitzern Ignaz Hvastja und Alois Kleinen entstand am 12. d. M. ein Streit, weil Hvastja auf eine strittige Parzelle Krautstengel abgelagert hatte. Der in seinem Eigentums, rechte sich verletzt fühlende Klemen verlangte die sofor-ligc Entfernung der Krautstengcl und schlug dabei uul einer Mistgabel auf das Pferd des Hvastja ein. Die Ehegattin des Hvastja sprang hinzu und wollte das Mißhandeln des Pferdes verhindern, erhielt aber von Klemen mit der Mistgabel einen Stoß in die linke Rippengegend, wodurch sie beträchtlich verletzt wnrde. " Mnlieferung eines Ginbrechertrifoliums in die Strafanstalt.) Vor dem Schwurgerichte in Klagenfurt wnrdeu drei gefährliche Einbrecher, und zwar der 28jährige berüchtigte Pfarrhofdieb Johann Pogcwar aus Zirklach in Oberlrain, seine Komplieen, der 36jährige Maschinenschlosser Johann Warmnth aus Iudenburg imit dem er ans dem lauoesgerichllichen Gesäugnifse ent. spruugeu war), und der 28jährige Buchbinder Heinrich Zoree aus Großsonnlag, zu je siebeu Jahren schwerer Kerkerstrafe verurteilt/ Man brachte alle drei in die Strafanstalt Karlau bei Graz. — Wn epileptischer Anfall.) Der Diener, von dem gestern uuter dieser Spitzmarke die Rede war, ersucht uns festzustellen, daß er keinen epileptischen, sondern nur einen Ohnmachtsanfall erlitten hat. — Wetterbericht.) Der Luftdruck ist über Zentral-nnd Westeuropa sehr stark nnd rapid gestiegen; im Osten dagegen gefallen. Das Maximum, das gestern über England'lagerte, ist rasch über die Nordsee hereingerückt und hat sich gleichzeitig weiter ausgedehnt. Westlich von Frankreich hat sich ein kleines Minimum gebildet. Iu Österreich herrscht fast allgemein noch trübes, stellen, weise regnerisches Welter. Südlich von den Alpen und an der Ädria ist es vorwiegend heiler. Die Winde haben an Intensität zugenommen und sind meist vou nörd-licher Richluug. In Laibach hat sich gestern nachmittags jählings ein ' Witternngswechfel vollzogen, der m,t rascher Bewölkung des ganzen Himmels und Einsetzen kühler westlicher Winde eingeleitet wurde. Dabei stieg der Lnfldruck selten rasch zu ungewöhnlich hohem Stande. Hente ist die Wollendecke teilweise dnrchbrochen uud in weiterer Auslösung begriffen. Die heutige Morgentempc. ralnr betrug bei Ostwinden 6,8 Grad Celsius. Die Be-obachtungsslalionen meldeten folgende Temperaluren von gestern früh: Laibach 11,2, Klagenfurt 10,5, Görz 14,0,' Trieft 15,4, Pola 16,4, Abbazia 15,2, Agram 16,5, Sarajevo 11,9, Graz 10,1, Wien 13,4, Prag 5,2, Berlin 5,1, Paris 12,4 tNegen), Nizza 16,8, Neapel 23,5, Palermo 29,3, Algier 21,6, Petersburg —0,6; die Höhenstationen: Obi'r 9,4, Sonnblick 0,0, Säntis 5,4, Semmering 10,2 Grad Celsius. Voraussichtliches Wetter in der nächsten Zeit für Laibach: Zunächst wechselnde, später abnehmende Bewölkung bei östlichen Winden und weiterer Temperalurabuahme. — ^Verstorbene in Laibach.) Am !4. Oktober: Andreas Ianöar, Armer, 74 Jahre, auf dem Wege ins Landesspital. Staatsbcamtcu-Vcrsammluug zur Abwehr der Teuerung. Gestern abends um 8 Uhr sand im grüßen Saale des „Mestni Dom" unter reger Beteiligung zahlreicher Interessentenkreise eine Versammlung der Organisa« tionen der hiesigen Staatsbeamten statt, nm gegen die bestehende Teuerung Stellung zu nehmen nnd auf schleu» nige Verfügungen zwecks deren Abwehr zu dringen. Gegenwärtig waren unter anderen der Reichsrats» abgeordnete Hribar, der Oberlandesgcrichtsrat und Landtagsabgeordnete Vi^nikar, der Landtags» abgeordnete Dr. Triller, ferner ans Beamten» lreisen die Hofräte Finanzdirektor Kliment und Prokurator Dr. Pessiack sowie zahlreiche Damen. Der Eteneroberverwalter Herr Lilleg, welcher zum Vor» sitzenden der Versammlnng gewählt wurde, begrüßte die Anwesenden, insbesondere den Reichsratsabgeordnelen H ribar als Präses der Teucrungsscltion im Wiener Reichsrate nnd dankte den Abgeordneten Dr. Triller nnd ViÄiikar für ihre Intervention. Zu Stellvertretern des Vorsitzenden wurden die Herren Postoffizial Mayer und Rechnungsrat Langof, zu Schrift, führern die Herren Rechnnngsoffiziale Noätam, und Skalar gewählt. Nach einem dreimaligen „Slava" auf Seine Maje» stät den Baiser ging man znr Tagesordnung, der Stellungnahme gegen die bestehende Teuerung, über, wobei als Referent Herr Professor Neisn er fun-gierte, dessen detaillierten Ausführungen wir nach. stehende Hauptmomenle entnehmen: Die Staalsbeamtenschaft unserer Stadt ist im letz» ten Dezennium bereits zweimal, im Jahre 1902 und im Jahre 1906, solidarisch wie ein Mann auf dem Plan erschienen, nm ihre gemeinsamen Interessen zu formulieren uud im Wege einer entsprechenden Massen-äußerung demjenigen Faktor, der am Wohl uud Wehe der Beamtenschaft am intensivsten interessiert ist, der Zentralregiernng, knndzntun. Derartige Petitionen waren jedesmal vom Mo» mente der unterschiedslosen Sulidarcinheit getragen nnd zngleich vom Momente der dringendsten Not diktiert. Im Zeichen der gleichen nrgenten Notlage mani» festiere sich die solidarisch geeinte Staatsbeamtenschaft anch gegenwärtig, zum driltenmale, da es gilt sofor» tige dringende Abhilfe gegen die bereits unhaltbar ge» wordene Teuerungslage zu schaffen. In dicfem Sinne manifestiere sich soeben die Staatsbeamtenschaft aller größeren Städte der Mon» archie. Die Preise der Lebensmittel seien seit der letzten im Jahre 1898 stattgehabten Gehallsregnlierung um 50 bis 100 Prozent gestiegen, so daß die Regulierung schon lange illusorisch gemacht und die faktische Wirt-schaftslage aller Beamten, die lediglich auf ihre Be-züge angewiesen sind, hente eine schlechtere ist als vor der Gehaltsaufbesserung. Redner erhärtete feine Vc> hauptung iu bezug auf die Preissteigeruug mit zahl-reichen statistischen Daten unter vergleichswciser Her» anziehung der Marktpreise ex 1897 und der heutigen. Aus der Preissteigerung der Eier von 4 K ox tun« auf derzeit 12 b per Stück ergibt sich sogar eine grö-ßere als 100 Aigc Erhöhung eines dazu noch so wich» ligen Lebensartikels. Dazu kommen die unerträglich hohen Wohuungs» Mietzinse, die anläßlich der Erhöhnng der Landes» umlagen in der jüngsten Zeit wieder eine Steigerung von 10 bis 20 Prozent erfahren haben. Wo sind nun die Gründe für diese auf allen Ge-bieten der nutwendigsten Lebensbedürfnisse überHand, nehmende enorme Teuernng zu suchen? Die gewerblichen Klassen führen als Gründe an: die auf hohe Zölle ausgehende Agrarpolitik, der Ab-gang günstiger Handelsverträge, die Verteuerung fast aller Feldprodukte nnd verschiedene vcterinärpolizeilichc Grcnzmaßregeln. Die Agrarier hinwieder sehen die Gründe in den verschiedenen Kartellen, im Zwischenhandel und im Anwachsen der Arbeitslöhne. Ohne die staatliche Wirtschaftspolitik einer Kritik nnterziehen zu wollen, Handell es fich der Beamtenschaft, welcher es im Grunde gleichgültig sein kann, wer am Übel die Schuld trägt, lediglich darum, zu zeige», daß auch sie sich der Tatsache bewußt ist, daß der Grund der unhaltbaren Preisverteuerung anf allen Gebieten des täglichen Lebens in der Fleischteuernng seinen Aus-gangspunkt habe. Systematische Untersuchungen haben den Beweis erbracht, daß das Preisansmaß auf dem Viehmarktc lediglich von dem Verhältnis zwischen den Bedürfnissen der Käufer und der Menge der Anböte abhängt. Die Statistik zeigt nun, daß die Menge der Anbote in den letzteil zehn Jahren gleichgeblieben oder sogar geringer geworden, der zu befriedigende Bedarf der Käufer hin» gegen in konstantem Wachsen begriffen ist. Der Grund dieser Erscheinung ist iu der Tatsache zu suchen, daß die Einwohnerschaft der Monarchie im steten Wachsen Laibacher Zeitung Nr. 235. 2147 15. Oktober 1910. begrisfcil ist, daß sich jedoch nicht im selben Maße auch die Produktion des Viehes entwickelt hat. Die Gründe für diese letzte Erscheinung aber liegen in der bedaner» lichen Tatsache, daß diejenigen Länder, die für die Vieh» approvisionierung in Betracht kommen (einschließlich Ungarn) für den gesteigerten Bedarf nicht mehr aufzu» kommen imstande sind, während anderseits die Einfuhr aus dem Auslande, insbesondere aus den Balkauslaaten, unterblieben ist. Die Handels» uud Gewerbelammeru weisen schon seit längerer Zeit auf die Notwendigkeit günstiger Handelsverträge, insbesondere mit den Balkanstaatcn, hin, da bei deren Abgang auf die Dauer hin die gc° samte industrielle Entwicklung der Monarchie empfind-lichen Schaden leiden müßte. Tatsächlich seien derzeit schon Deutschland, ja selbst England, Frankreich und Italien in ihrem Auslandsexporte nach dem Balkan dem Nachbarlande Österreich bereits weit voran. Im Dezember 19l)7 habe die Teuerungsenquete auf die abträgliche Zoll» und Handelspolitik, die mit der Erhöhuug der Zölle uud Vermehrung der Einfuhr» Verbote die Preise aller Agrarprodukte in empfindlicher Weise erhöht hat, energischermaßen hingewiesen. Schließlich habe auch das Parlament mit den öe» stehenden Tatsachen rechnen müssen und habe sich dar» in in letzter Zeit ein Teuernngsausschnß konstituiert, der jedoch noch keiuc mcritorischcn Resultate zu verzeichnen habe. Wenn demnach die herrschende Meinung, daß der Grund der allgemeinen Verteuerung der Lebeusbedürf' nisse in der gegenwärtigen Zoll» und Haudelspulillk gelegen sei, könne sich auch der Staat nicht länger von den einseitigen Wünschen der Agrarier bestimmen lassen. Die Grenze müsse geöffnet, die Vieheinfnhr be» willigt, der Abschluß güust'ger Handelsverträge beschleu» uigl werden. Was die Veterinäre Seite betrifft, sei die Gefahr der Verseuchung durch Errichtung von Schlacht, hallen und Quarantäne»Statiunen an den Grenzen ganz sicher zu paralysieren. Fest stehe es jedoch, daß die inländische Landwirtschaft allein den heimischen Markt gu versorgen nichl mehr imstande sei. Die Fleischeinfuhr ans Argentinien wäre aus Wirt» schaftlichen sowie aus handelspolitischen Gründen wün> schensw'ert, da nur sie zu einem befriedigenden Handels» vertrage mit Argentinien führen könnte. Von feiten der Negiernng fei talsächlich bereits Verschiedenes geschehen und seien namentlich zahlreiche Maßnahmen projektiert, die jedoch ihre günstige Wir» knng nicht sogleich, sondern erst in einem ferneren Zeit» punkte äußern können. Heute seien nur radikale Mittel, die aus sofortige Abhilfe hinzielen, wirkliche Netter in der bestehenden Not. Buykoltaktionen, wie sulche in der jüngsten Zeit in Krems, Hainburg, Waidhofen und in Klosterneuburg vorkamen, seien ihrer geringen und lediglich temporären Wirkung wegen nicht empfehlenswert. Im Grunde sei jede Voyloltbewegung, die von Konsumentenkrcisen aus» geht, nnr eine Manifestation, die eben den Beweis er» bringe, daß die Lage bereits unhaltbar sei. Die große Manifestation der 100.000 Wiener Arbeiter vom 2. Oktober l. I. sei eine derartige durch den Notdruck der Umstände bedingte Maßregel. An diese Manifestation reihte sich die unter Leitung des nieoerüsterreichischen Gewerbevereines erfolgte Sludien° reise der bürgerlichen Interessenten Wiens nach Trieft und Genua, die eine Neihe vun Versammlungen zur Folge hatte und deren Beschlüsse von einer aus verschiedenen Ständen zusammengesetzten Deputation dem Ministerpräsidenten, dem Handels» und dem Ackerbau« minister vorgelegt wnrden, wobei au maßgebender Stelle das wichtige Wort ausgesprochen wurde, daß der Veamtenstaud unter dem Drucke der herrschenden Verhältnisse zweifellos am meisten zn leiden habe. Darum müsse die Beamtenschaft auch eine Rege-lung in dem Sinne verlangen, daß der mit fixen Be-äugen Angestellte mit diesen anch sein Auslangen finde, was. bis sich die Verhältnisse nicht bessern, lediglich iu emer Erhöhung der Bezüge zu erreichen sei, damit sich vlese dem gesunkenen Kaustverte des Geldes wieder an» paßten. ' Im Sinne der Ausführungen des Referenten wurde odann nachstehende im Wege des Landesregierungs-prn,,dlums an die k. k. Zcntralregierung zu leitende .ttejolulmn einstimmig angenmnmen: Die allgemein empfundene, in stetem Zunehmen begriffene Teuerung der unentbehrlichsten Lebensartikcl sowie die geradezu uuerschwinglich hohen Wohnungsmietzinse haben die ge» >am e Staalsl'eamtenschaft und Lehrerschaft in eine un» günstige wirl,chastliche Lage verseht. Da keines der bisher angewendeten, versuchten'»der in Aussicht geuommencn Gegenmittel zur Abwehr der bestehenden Teuerung Ab-huse zu schassen geeignet ist, eine anderweitige Vessc-rung der Lage somit nicht abzusehen ist, wenden fich die mn 14. Oktober 1910 auf der Teuerungsversammlung oer Organisationen der Laibachcr Staatsbeamten ver- sammelten landesfürsllichen Beamten aller Nessurls an die hohe l. l. Negierung, sie möge ihnen, nm die uuhall» bare wirtschaftliche Lage des Beamleustandes wenig» ftens einigermaßen zu bessern, unverzüglich eine den Verhältnisseil entsprechende Teuerungszulage gewähren. Es sprach hierauf noch der Neichsratsabgeordnele Ivan Hrib a r als Vorfitzender des parlamentarischen Tenerungsausschusses und erwähnte, daß die Arbeiten im besagten Ausschüsse in der jüngsten Zeit mehrfache Fortschritte gemacht haben; weiters besprach er die herrschende Wohnungsteuernng und betonte, daß der Finanzminister Bilinski einerseits Nesormen in Ans» sicht gestellt habe, die, in Gesetzcsform realisiert, eine beträchtliche Herabsetzung der Hauszinsstcuer zur Folge haben würden, und daß er anderseits eine noch viel wichtigere ueue Aktion, betreffend die Herstellung billigei Wohnhäuser unter staatlicher Subvention nnd staatlicher lreditiver Gewährleistung, eingeleitet habe — eine Aktion, die den Bauführern Beträge von 500 bis 700 Millionen Kronen zuzuführen geeignet wäre und noch den Vorteil hätte, daß ihr Effekt nicht, wie der einer Steuerherabsetzung von den Vermietern znm Schaden der Mieter absorbiert werden könnte. Ncdner ist für eine schleunige Öffnung der Grenze und erblickt nur in der Sanierung der staatlichen wirtschaftlichen Verhält» nissc selber eine dauernde Besserung der privalwirt° schaftlichcn Lage des Beamlentnms. Eine Teuerungs-zulagc sei zwar eiue momentane Hilfe, werde aber leider sofort wieder vom Markte gegen den Konsumenten aus» gebeutel. Gegenüber dem Markte aber müssen auch die Käufer organisiert auftreten. Schließlich sprach noch Herr Dr. Triller als Landtagsabgeordneter uud gewesener Gemeinderat, wies auf die Bemühungen feines Klubs in der letzten Land-tagssession hin nnd erwähnte als schlagendes Exempel, die in London weilende Stndienkummission habe konstatiert, daß das Gros der dortigen, seiner Bezahlung nach hoch über unserem Veamlenstnnde stehenden ledig° lich an ihre fixen Bezüge angewiesenen Arbeiter und Beamten dnrch den Genuß des argentinischen Fleisches um gute 30 Prozent billiger daran sind als uusere Nemsumenlen. Die Versammlung wurde um halb zehn Uhr geschlosseu. Theatre, Kunst und Literatur. — lDcutscke Bühne.) Die Aufführung eines Io° hann Straußschen Werkes gibt immer wieder Ver» anlassuug Vergleiche zwischen seinen Werken, die den Höhepunkt der Wiener Operette bedeuten, uud jenen se>» ner vielen mehr oder weniger glücklichen Nachfolger in dieser Musikgattuug anzustellen, um zu finden, daß die „Neuen" zwar die Technik der Mache meist trefflich be» herrschen, gut zu arrangieren und zu instrumentieren verstehen, hingegen die Erfindung einer vornehmen Melodie oder Originalität im Nhythmus nicht ihre starte Seite ist. Dagegen haben bekanntlich die Großmeister Brahms und Wagner der Johann Straußschen Muse und ihrer reichquellenden Inspiration die Anerkennnng nicht versagt und deren Wert voll eingeschätzt. Das gestern aufgeführte Strauß-Werk „Der lustige Krieg" ist zwar nicht zu den besten Werken dieses Meisters zu zählen, besitzt aber immerhin soviel Schön er fundenes, Ursprüngliches nnd meisterhaft Durchgeführtes, daß der Zuhörer noch heute, wo die Operette geuau 25 Jahre alt ist, ein Vergnügen daran findet uud das Gefühl hat, ein Operellenmacher von heute würde in der Eharat-teristik der rhythmischen Erfindung für mindestens zwel seiner Werke sein Auslangen finden. Auch diese zwcile Operellenaufführung war von Kapellmeister Hager ebensu fleisjig vorbereitet, wie sie eindringlich und umsichtig geleitet wurde. Hiebei lösteu Ehor und Orchester ihre Aufgaben in recht tüchtiger Weise. Namentlich ging der Damenchur sehr srisch ins Zeug. Wohltuend waren die schön herausgebrachten dynamischen Schattierungen — die Frncht gründlichen Sludiums — besoudcrs in den prächtig aufgebauteu Aktschlüffen. Von den Solokräflen war es wieder Lotte Salden, die als Violetta eine in jeder Hinsicht ladellose Leistung bot. Nudolf Spie» gel sang und spielte den Marchese mit viel Humor uud sehr guter Eharakteristil. Mit dem Walzer „Nur für Natur" holte er sich reiche» Beifall. Necht anerlennens» wert wurde das Tnlpeuzüchlerpaar durch Hans Wall» ner und Irene Lenz dargestellt. Fräulein Lenz sei indes eiu Maßhalten im Mieneufpiel empfohlen. Theo. dor No sen ^Umberto Spinola) lvar im ersten Akte besangen. Sein in der Mitlellage gut klingender Tenor entbehrt vorläufig der nötigen Höhe uud Schulung, worunter die Neiuheit der Intonation leidet. Auch ist seine Allssprache im Gesänge mangelhast. Poldi Ezer» n i tz wirkte als Artemisia sehr belustigend, ohne iu den Fehler der llbertreibuug zu falleu, zu welcher diese Nulle verlockt. Der Spielleitung Hans Wallners, der schöne Bühnenbilder zu schaffen wußte, sei ebenfalls mit Anerkennung gedacht. Das sehr gut besuchte Haus spen» dete der vorzüglichen Aufführung lebhaften Beifall. li. — lIonzert Iörn.j Kammerfänger Karl Jörn, der bekanntlich am 20. d. M. hier konzertiert, absolvierte soeben ein längeres Gastspiel an der Oper in Riga, worüber das dortige „Tagblatt" folgenden, einiger» Herr Karl Jörn den heileren Postillon uud bewies vou i neuem, welch unvergleichliche Macht ein blank poliertes ' Tenoristen-ANE ans den Zuhörer auszuüben vermag. Wie Donnerhall uud Meeresbrausen rollte der Beifall durch das Haus, als er sein Postillonlied mit den Gipsellönen seiner ausdauernden, kerngesunden lind kräf» tig leuchlendeu Tenorstimme schmückte, als er oem ,herzigen Kind' beseligt,gute Nacht' wünschte uud dabei schließlich die höchsten Stockwerke des Falsellregisters aus eigene Nechnnng uud Gefahr mit ciuer übermütigen Kühnheit erklommen, daß dem lieben alten Abt in die» sen voil ihm nicht vorgesehenen Negionen wohl schwind» lig geworden wäre. Und dieser waghalsige Ausstieg wurde mit eiuer selbstbewußte» Sicherheil unternommen, die dem verwegensten Aviatiker al6 Beispiel hätte dienen löuneu." —- Karten bei Nichard Trischel, Buchhand» luug, Tonhalle. — Wne neue Oper Nicnzls.) Wie aus Berlin gc» meldet wird, arbeitet Wilhelm Kieuzl an einer neuen Oper. Wie bei den anderen Werken Hal er auch diesmal den Text selbst geschrieben, nnd zwar nach der Novelle „1Uun«Kt! tl.?ur" von Nudols Hans Barlsch, die in der Slizzenreihe vom „sterbenden Rokoko" enthalten ist. Illusion, »».or» in der Z>c»5nkiru8 i«w von Milterer, Offertorium I)oinin<> Dcu^ von I. B. Trefch. Ktadtpf^rrlnrcH«.' in dcr Ilin^^. Sonntag, den Ni. Oktober jKirchweihsest) um 9 Uhr Hochamt: ^li««n in lici7icii-«n 5. ^ln.v^ii von Vinzenz Goller, Graduate Lncms i«w nnd zum Ossertorium ('cxllc^ti^ ur«u« ^i-u^ll^n von Ant. Foersler, Tan» lum ergo und Genitori von Paler Ang. Hribar. [KURMŠTALT-B!L!M [ * SAJUERBRUNN (bei Tepütx i. Böhm.) inmitten ]terr!ictter Parkanlagen. Näheres durch die BRUNNEN-D!REKHON B!L!N. Krhidtlich bei Michael Kastner, Laibaoh. Telegramme des l. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Kaiser Wilhelm und der Zar. Petersburg, 14. Oktober. Die offiziöse „Nossija" reproduziert die Melduug der „Post" von der bevor» stehenden Zusammenkunft des Kaisers Nikolaus mit Kaiser Wilhelm in Potsdam und spricht ihre Freude über die Begegnung aus, die der Ausdruck der Freund» schaft sei, die vou alten Zeiten her Nußland mit Deutschlaud verbinde. Erkrankung des serbischen Kronprinzen. Vclgrab, 14. Oklober. Kronprinz Alexander ist an Typhus erkrankt. Es wurde ein Wiener Spezialist be» rufen. Die Cholera. Budapest, l4. Oktober. Einem Kommunique des Ministeriums des Innern zufolge hat die ungarische Negieriing für frisches Obst nnd Gemüse alls Italien eiu Einsuhrverbut erlassen, demzufolge diese Artikel von Italien uur mit Eanitäts., bezw. Provenienznachweisen, eingeführt werden dürfen. Szcgszard, 14. Oktober. In Batta sind gestern zwei Todesfälle und sieben Neuerlrankungen au Cho-lera vorgekommen. Visher haben fich dort sieben Todes» fälle uud 24 Erkrankungen ereignet. Da auch ein Mit» glied der Nürgergaroe erkrankt ist, weigert sich die Garde den Sanitätsdienst zu versehen. Der Ansstand der Eisenbahner in Frankreich. Paris, 14. Oktober. Der heute im Palais Elysec abgehaltene Ministerrat befaßte sich mit dem Aussland der Eiseubahuer. Ministerpräsident Vriand berichtete über die im Interesse der Sicherheit nnd Versorguug der Stadt mit Lebensmitteln ergrissenen Maßnahmen und teilte mit, daß ein merkbares Abflauen der Aus» standsbeweguug immer mehr wahrzunehmeu sei. Der Minister für öffentliche Arbeiten Millerand brachte zur Kenntnis, daß auf der Nordbahn heute doppelt so viele Neiseude befördert wurden als gestern und daß zahl» reiche Lcbcnsmitlelzügc einlangen. Auf dem Pariser Nurdbahuhlise haben heute vormittags nur acht Prozent des Personals gefehlt. Der Verkehr auf der WestbalM , nehme wieder rasch zu. Minister Millercnid ieiKe »i><, daß er qegeliwärtlg mil de» Eiscilbcihnail.qestellten wegen Laibacher Zeitung Nr. 885. 2146 15. Oktober 1910. Maßnahmen zngnnsten des Personals in Unterhandln»!» gen stehe. Der Minister entwickelte die, Grnndzüge eines Geschentwurfes, worin die Differenzen bei deil (3isen-bahngesellschoslen geregelt loerden. Der Minislerrat gelangte zu dem Enlschlnsse, das; die nnler die sahnen ue° rnfenen iHisenbahller der lHinbernfnng sofort ^olge zn leisten haben, loidrigensalls sie Gefängnisstrafen zn gewärtigen habeil. Die Ansheliebnreciur. haben heule den militärpflichtigen Eisenbahnern die Marschrouten bestätigt. Attentat auf einen Vichzug. Salonichi, 14. Oktober. An dem von Serbien loni-menden Viehzug wnrde hente nachts dnrch Terroristen ein Vombenatlenlat bei der Etation Adscharlar sStrecke Üskiib'^ibeslsche) verübt. Die Lokomotive und sechs Wagen sind entgleist. Ein Vremser ist nms lleben gekommen. Die Untersuchung ist noch nichl abgeschlossen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. k5 gibt im Mlmllenlelien Mgendlicke, »WM in denen man vcrzwrifelt nach Hilfe Umschan hält MWW und leinen Rat mehr findet. Nameutlich dann, wenn WW» man schwer cilältet ist un) doch nicht Zeit hat, sich MW» ins Actt zu legen, Ader dann tanft mnn sich einfach WWWW eine Schachtel Fans echte Sodener Mincral-Pastillen, WWWW grurancht sie nach Vorschrift und wird gesund, ohne WWW> Arbeitsuntcrbrechnng und in der bequemsten Weise. >»M Fays echte Sodcner tauft man für l< 1 25 in allen »WW einschlägigen Geschäften, achte jedoch streng darauf, MWM daß man leine Nachahmung erhält. (4392) 2—1 Geueralrepräseutauz für Österreich - Uugarn: W. Th. Guntzert, l. u. l. Hoflieferant, Wien. IV/1, Große 3ieugasse 17. China-Wein mit Eisen Hygltniaohe Auwtolltun IVlen 1906: Staatspreis und Ehrendiptom zur gotdenen Medaiüe. Appetitanregendes, nerven- at&rkendea und blutverbea- aerndea Mittel für Rekonvaleszcnten " und Btutarmc von ärztlichen Autoritäten bewtenH empfohlen. Vorzüglicher Geschmack. über 7000 ärztüohc Gutachten. J. SERRAVALLO, k.M.k.Hoüioferant, Trieste. (14) 52-42 Bei Nieren- and Blasenleiden, Harngrieß Harnbeschwerden und Gicht, bei Zuckerharnruhr, bei Catarrhen der Athmungs-und Verdauung8-Organe wird die Bor- and Lithium-Mitige Heiiqueüe mit angezeichnetem Erfolg angewendet. ^^ Wirksames Präservativ gegen m M Scharlach auftretende HH Wierenaffectionen. HS Harntreibende Wirkung. ^^^^k Bisenfrei. ^HH^H Leicht verdaulich. ^ÜE^Ü^S Amgeaehmer Geschmack. ** ^np rn J Abso!ut rein. J^i^^J] Coastaate Zusammensetzung. ^/T^^ (^ Besonders jenen Personen J^prJgJ empfohlen, welche zufolge ^^^.^.'. t. c^g Bittender Lebensweise an BBS^ Harnsaurer Diathese und B^H^H Hamorrhoiden, sowie SH^^^ gestörtem Stoffwechsel ^^^^^^ leiden. Mcdlcina!-Wasser und dietätlsches Getränk ersten Ranges. H&uptniederlageninLaibaoh: Michael Kastner' (14S7) Peter Laßuik, A. Šarabon. 25-19 (377) 42—28 Hauptdepot]: Miohael Kastner, Laibaoh. (31G7) 39-2 Die Zelt der Erkältungen. Viele Menschen sind der Mcimmg, daß man sieb die Krkäitung lediglich im Freien hole. Natürlich kaun man sich auch außerhalb des Hauses durch unvorsichtiges Verhalten krank machen. Aber die Zahl der Erkältungen, die man in seinem eigenen Heim bekommt, ist größer, als man gemeiniglich annimmt. Empfindliche Nattnen sind dem natürlich am meisten ausgesetzt. Sind die Zimmer nicht oder nicht genügend geheizt, ist die Gefahr selbstredend am größten. Schon morgens beim Waschen kann man sich tüchtig erkälten und zwar durch den Temperaturwechsel zwischen der bebaglich gleichmäßigen Wärme des Bettes und der plötzücb auf uns einströmenden Kälte des Zimmers. Im Handumdrehen hat man da seinen Husten oder schweren Katarrh weg. In solchen Fällen muß man — will man einer bösartigen Verschlimmerung mit ihren Kosten an Zeit-, Arzt- und Apotheker-Rechnungen rechtzeitig vorbeugen — sich sofort der Kaiser'schcn Brust-Karamellen bedienen. Diese von tüchtigen Ärzten so wartn empfohlenen Husten-Bonbons tun dem Leiden sofort Einhalt und wirken sogar appetitanregend, ohne Magenverstimmung zu erzeugen, wie gewisse Andere Präparate. Kaiser's Bruat-KarameHen sind in den Apotheken, Drogerien oder besseren Kolonialwarenhandlungen zu haben. (B688a) Mi! sehr gutem Erfoige wird **=* ^93Sh angewendet bei: *" F^igM Erkrankungen der Lüftwege 3 Š =M Katarrhen des Rachens 2g S gM der Bronchien M H^jgy Lungen nnd BrnstfeHcntziindnng. Niederlage bei dpn Herroh Mlohael Kastner, Peter Lassnlk und A. Sarabon in Lalbaoh. (3029) Sie daran schreiten, Ihre weichen Fußböden zu lackieren, überzeugen Sie sich von der Vorzüglichkeit der gesetzlich geschützten, echten Eisenstädter KEgtasine*-Fußbodenlackfarbe, welche in drei Stunden mit spiegelndem Hochglanze, vollkommen geruchlos und hart auftrocknet und größte Dauerhaftigkeit verbürgt. ^Eglasine^-Fußbodenlackfarbo ist in jeder größeren Material-, Färb- und Spezereiwaren-Hand-lung vorrätig. Alleinige Erzeuger: Lackfabrik Gebrüder Eisenstädter, Wien, IV./l. Man achte genau auf die Schutzmarke ^Eiserner Kittor*, welche auf jeder Dose ersichtlich ist. (3204; Ein Mitte! " zum Sparen sind die praktischen ^ MABN-Würfe! nsH ä 5 h ttmnniiüi]! MMM ^^ LMMuis)}^ tu, i/^ Liter aüerfeinster Rindsuppe. Der Name MAGG! garantiert sorg- fättige Hersteüung und vorzügHche Guaütät. Jeder Friseur erhält auf Verlangen «ratis aber un« frautiert zwei ssoldvcrzierte, elegante Desinfektionsbehälter aus Porzellan, wcnu er sich an mich weudet. Außerdem sende ich jedermann ein interessantes Äuch «Was ist Hygiene, gratis und franko zu. Versuchen Sie es und geben Sie Ihre genaue Mresse an, Chemiker U. C. Hubmann, Wien XX., Pe« traschgasse 4. (3223 b) 2-2 Vollständiger Ersatz für den Besnoh einer zweijährigen Handelssohule. Die bostbekannte und beliebte Privatlehranstalt Plöhn-Freya, Wien; VII., NeubaugaBSe 4, rief für dieses Schuljahr eine neue Abtciiung ihres Unternehmens, nämlich den briedohen Unterricht aller kaufmännisohen Fäoher, ins Lfben. Es ist dies für Österreich eine absolute Neuheit, denn der Unterriebt ist vollkommen angepaßt diesem einer zweiklassigen Handelsschule und kann in sechs Monaten allerorts ohne Lehrer und besondere Mühe mit garantiortem Erfolge erlernt werden, wodurch jedermann ohne empfindlichen Kostenaufwand und Zeitverlust nebst seiner Tagesbeschäftigung Gelegenheit geboten wird, sich weiter zu bilden und eine bessore Existenz zu erreichen. Wir wünschen deshalb diesem neuen Unternehmen, welches einem allgemeinen Nutzen dient, eine recht große Verbreitung und verdiente Anerkennung. (3762 a) Nameato vsakega poaebnega naznanila. Nasa, preljubljena, nepozabna sestra, svakinja in teta, gospa Josipina Jarc veteposestnica je danes ob 4. uri popoldne po dolgi, mukotrpni bolezni, previdena s svetotajstvi za umirajoèe, mirno zaspala v Gospodu. Pogreb bo v ncdeljo dne 1G. t. m. ob */., 4. uri popoldne od cerkve sv. Petra na pokopališèe pri Sv. Križu. Drago rajnico priporoèamo v molitev in blag spomin. V Ljubljani, dne 14. oktobra 1910. Ža!ujoèi ostaH. L Prvi stovenski pogrebni zavod Jos. Turk.