präullmrralioii» - Prrilk: Kür Laibach Eauziährig . . . e ft. — kr. Halbjährig . . . Z , — » Bisrteljährig. . . 1 . 50 , Monatlich . - — » bi> » ^7' Mit der Post: ^»lährig . . . S ft. — kr. älbjährig . . . 4 , S0 » Biertellährig. . . j « rb , »ü Ftr Zustellung ins Haus viertel-ss kr.. monatlich S kr. Einzelne Nummern S kr. Laibacher Tagblatt. Aiionime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendei. Lctaktioo »ahnholgafie Nr. l»r Erptditioil und Zlllkraleu Üllreau: »ongretzpla? Nr «I von I. v. «Icinmayr L g.Bamber,!/ Zasrrlious-reisk: Für die einivaltige Petit»c>Ie Ä kr bei zweimaliger Einschaliung Lskr dreimal L 7 kr. InIertionSftemvel jedesmal SV Ir. Sei größeren Snleralen und östere» Linlchaltung enllprechender Rabat» Nr. 185. Mittwoch, 17. August. — Morgen: Helena. 1870. Vom Kriege. Die französische Operationsarmee hat am 14. d. Metz definitiv verlassen, um die Invasion zu bekämpfen, wie Napoleon III. in seiner Proklamation sich ausdrückt. Während dieser Rückzugsoperation griffen das 1. und 7. preußische Armeekorps bei Metz den Feind an, offenbar in der Absicht, das Defiliren der Franzosen nach dem linken Moseluscr zu erschweren. Dieser Zweck scheint vollständig erreicht worden zu sein. Denn Kaiser Napoleon sagt in einer Depesche aus Longevillc (Dorf linken Moscluser, südwestlich von Metz), die Reußen hätten die noch nicht über die Mosel gegangene Hälfte der Armee mit großer Stärke Mißgriffen ° und der Kampf habe vier Stunden gewährt, worauf die Preußen mit großem Verlust zurückgcworfen wurden. König Wilhelm telegrafirte an die Königin aus dem Hauptquartier Herny: „Siegreiches Ge- fecht bei Metz durch Truppen des 7. und 1. Armeekorps. Die Details fehlen noch. Ins Militärische übersetzt, lauten obige Meldungen wie folgt: Die französische Armee verließ Metz, um auf der kürzesten Linie, über Verdun, nach Paris zu marschiren. Zur Maskirung und Deckung des Rückzuges wurde südlich von Metz eine starke Arrivregarde gelassen und diese wurde durch das 7. und 1. preußische Armeekorps angegriffen und nach dem verschanzten Lager von Metz zurückgedrängt, wornach die genannten Angreifer aus dem Schußbereiche der Außenforts sich zurückzogen. Dies die naturgemäße Erklärung des Sieges, welchen beide Theile sich vindiziren. Details fehlen noch. Aus der Meldung Napoleons erhellt jedoch, daß die französische Kriegsleitung bei dem Rückzüge jedem Kampfe absichtlich ausweichcn will. Das ist ein offenes Bekcnntniß der eigenen Schwäche, wodurch die Armee vollends zu Grunde gerichtet wird. Die deutschen Heere haben die Mosel und Mcurthe bereits hinter sich und sic drängen unaufhaltsam und uuaufgchalten gegen Paris vor. Ihre Operationen scheinen die Abdrängung des französischen Heeres von Paris in nordöstlicher Richtung zu bezwecken. Gelingt dies, so dürfte das französische Heer unter Bazaine an der neutralen belgischen Grenze gezwungen sein, die Waffen zu strecken. Was sich von diesem Heere in eine oder die andere der Grenzfestungen retten kann, dürfte nach den bisherigen Erfahrungen zu einem längeren Widerstande weder befähigt noch gewillt sein. So urtheilt die Wiener „Tagespresse;" die „Pr." meint, Bazaine, der jetzt mit allen Vollmachten auögestattete Oberkommandant, beabsichtige, die Front gegen Südosten, gestützt auf Verdun und Thionville, in konzentrirtcr Stellung die Deutschen zu erwarten. Man könne nicht annehmen, daß der Kaiser die Armee gegen Chalons zurückgehen lassen und selbst in Verdun sitzen bleiben werde, um dort den Ausgang der Dinge abzuwarten. Das hätte viele mißliche Seiten, unter anderen auch die, daß der alte Steinmetz es sich nicht versagen könnte, das schwache Verdun ernstlich zu belagern, um die theure Beute herauszuholen. Man kann daher mit apodiktischer Gewißheit annehmen, daß die angedeutete Ausstellung von den Franzosen wirklich eingenommen werde. Die Motive, welche Bazaine bei dieser Schwenkung gegen Norden geleitet haben werden, sind einfach die: Die Mosellinie ist zu gedehnt und die Franzosen sind zu schwach — damit ist alles erklärt. Mit der von Palikao angekündigten Nachsendnng von 70.000 Mann Verstärkungen bis 15. August scheint eS nicht so prompt gegangen zu sein, und selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, so hätte Bazaine — anstatt wieder einzelne Korps der deutschen Uebermacht entgegcnzustellen — erst recht die ! Stellung südlich von Verdun nehmen müssen. Na- poleon steht zwischen zwei Feuern. Einmal drängt ihn die immer bedenklicher werdende Stimmung in Paris zu raschem Handeln, und da sind langwierige Rückzüge gegen ChalonS oder gar Paris verderblich; andererseits muß er Verstärkungen heranziehen, soll er nicht mit der Gewißheit der Niederlage in die Schlacht ziehen. Er wählt das ersten; er wagt den Hauptschlag bei Verdun aus — politischen, nicht aus militärischen Beweggründen. Die Dcsensiv-Position an der Mosel wäre ganz praktikabel gewesen, wenn nur eine deutsche Armee, die an Stärke der französischen so ziemlich gliche, vor Metz angekommen wäre. Unter den heutigen Verhältnissen wäre sie verderbenbringend. Die deutsche Hauptarmee unter Friedrich Karl und Steinmetz hat allein so viel Kombattanten, als die ganze sran;ösische Operations-Armee. Gegen diese hätte Bazaine Stellung nehmen können. Nun aber muß noch mit einem anderen gewichtigen Faktor gerechnet werden, und dieser ist der Kronprinz mit seinen 180.000 Mann, der von Wörth aus Mac Mahon vor sich bis an die Mosel oberhalb Nancy verfolgt. Die dritte Armee operirte über die Meurthe und Mosel mit dem deutlichen Bestreben, im Vormarsche daö linke Mosel-Ufer festzu-halten und die französische Defensiv-Aufstellung in der rechten Flanke zu bedrohen. Bazaine hätte also einen großen Theil seiner Armee detachiren und, sagen wir es nur gleich, opfern müssen, wenn er den Vormarsch des Kronprinzen hätte aufhalten wollen. Durch die Vor-fchicbung seines rechten Flügels wäre aber Bazaine so arg im Zentrum und linken Flügel geschwächt worden, daß er da« Vordringen der beiden anderen Armeen unmöglich hätte verhindern^Iönnen. Mit Rücksicht auf diese mit mathematischer Genauigkeit in Aussicht stehenden Niederlagen zog es Bazaine vor, vor Verdun Stellung zu nehmen und so die vereinten deutschen Armeen an sich herankommen zu lassen. Vor der Entscheidungsschlacht wird der Krön- Feuilleton. Ein Don Quixote der Kritik. Bon I. S. (Schluß.) Einen wahrhaft fanatischen, unversöhnlichen Haß aber trug Ayrenhoff sein lebelang gegen Shakespeare; dieser Haß war gleichsam der Inhalt seines literarischen Daseins, das ewige Agens seiner kritischen Fcder, die stille Voraussetzung jedweder Polemik: e>n Haß, der sich wie ein rother Faden durch alle seine Schriften zieht und ihn sogar bewog, einen dichterischen Wettkampf mit dem großen Briten einzugehen. „Kleopatra und Antonius" heißt das todtgeborne Kind seiner Muse, das er naiv genug war, dem ersten Uebersetzer Shakespeare's, Wieland, zu widmen, welcher denn auch nicht säumte, in seinem „Merkur" gebührend zu antworten. — Ich kann mich nur darauf beschränken, eine kleine Blu-nienlcse seiner Urtheile über Shakespeare und dessen Werke zu bieten und den Kommentar dazu dem Leser zu überlassen. Als Hauptfundgrube sei Ayren- hoffs „Schreiben über Deutschlands Tl'eaterwefen"* genannt. Zunächst wendet sich unser Kritikus gegen Plan und Katastrofe in den Werken Shakespeare's, „Dinge, wovon er nicht mehr Begriff hatte, als der Hütten-Erbauer xj,ixr tatarischen Horde von der Baukunst des Palladio." Jedoch auch mit der vielgerühmten Kunst seiner Charakterzeichnung sei es nicht weit her; zu dem Zecke analisirt Ayrenhoff den „Hamlet" in witzigster Weise, mit voltaireschem Spott, und versichert uns zum Schluffe, „er hätte in allen ihm bekannten Tragödien, vom sosokleischen „Oedipus" bis zu „Götz von Berlichingen" keinen so schlecht durchgcsührten, albernen, unmoralischen und verächtlichen Charakter kennent gelern, als diesen Hamlet." — — Er hat nicht übel Lust, der Behauptung eines englischen Gelehrten beizustimmen, der zufolge jeder Pavian in Afrika mehr Geschmack habe, als Shakespeare, nach seinen Werken zu urtheilen: Denn Spuren eines großen Genie'S treffe man darin, und er wäre kein so gar elender Heldcnzeichner ge- * Sämmlliche Werke, Band II. pp. 97, 104, 99, 102. wesen, wenn er cs hätte sein wollen; aber sein Bestreben, viel beim großen Haufen zu gelten, ließ ihn solche „Mat rosen stücke" dichten, wie „Hamlet," „Lear," „Macbeth." Oder was könnte ihn sonst vermocht haben. Leute wie Falstaff, den Prinzen Heinz, Todtengräber und Trunkenbolde aus die Bühne zu bringen. Der biedere, gerade und tapfere König Heinrich V., dieses Ideal tüchtiger Männlichkeit, und dessen treuherzige, humorvolle Werbung um Prinzessin Katharina, eine der reizendsten Sze-nen, die Shakespeare gedichtet, ist Ayrenhoff ein besonderer Stein des Anstoßes: „man erwäge," sagt er, „ob ein Lastträger oder Stallknecht sich pöbelhafter gegen eine Bierschenkin betragen könnten, als dieser König von England gegen die Prinzessin von Frankreich!" — Menenius Agrippa (im „Korio-lanus") ist ihm ein kahler Spaßmacher, Kleopatra eine Metze von der Wachtstube, Achilles („Troiluö und Kressida") der niederträchtigste, Kerl, der je auf einer tragischen Bühne erschien. Ausführlich und in höhnender Weise bespricht er „Othello," die gewaltig- Tragödie der Ehre und Eifersucht; wie die erste Aufführung dieses Drama's in Paris (in Ducis' Bearbeitung) an dem einzigen Worte Prinz nicht auf Paris marschiren können, im Gegen? theil, er muß seinen Vormarsch gegen Norden nehmen und sich mit den beiden anderen zur Hauptaktion verbinden, um ihren Ausgang günstig zu gestalten. Ein weiteres Vorrücken des Kronprinzen gegen Westen wäre ein nimmer zu rechtfertigendes Hazardspiel; die ersten beiden Armeen ständen dann den gleich starken Franzosen gegenüber; ginge die Schlacht verloren, so wäre der Kronprinz abgeschnitten. Jetzt fragt es sich nur, ob die Franzosen wirklich bis zum Tage der Entscheidung ansehnliche Verstärkungen erhalten. Geschieht dies, dann läge in dem Manöver Bazaine'S noch Rettung. Verlieren die Franzosen auch diese Schlacht, so ist die Rückzugslinie für — Napoleon gegeben. Die belgische Grenze liegt nicht gar so weit. * * * Ueber den Kampf bei Spich eren schreibt der „Tgpst." ein Freund, der beim 6. westfälischen Infanterie - Regimeute Nr. 53 (Garnison Wesel, 7. Armeekorps, General von Zastrow) steht, daß er mit seinem Regimente Nachmittags 4 Uhr nach sie-benstündigem Marsche ans dem Schlachtfelde anlangte und den Truppen zuerst eine Ruhepause von 10 Minuten gigeben worden sei. „Dann gingen dieselben, heißt es weiter, den Helm mit Reisern geschmückt, in stürmischem Anlauf unter Voraussendung starker Schützenlinien zunächst gegen eine Papiermühle und eine dicht dabei liegende Tuchfabrik vor. Der erste Angriff wurde von den Franzosen durch heftiges Chassepot-und Mitrailleusenfeuer zurückgeschlagen. Doch erfolgte sogleich der zweite Angriff, und jetzt wurden die Gebäude genommen und viele Franzosen getöd-tet oder gefangen. Da auch hier die alte französische Manier, sich todt zu stellen, exerzirt wurde, so haben von da an die Westfalen alles niedergeschlagen, was sie vorfanden. Unsere Verluste sind sehr groß. So sind z. B. von 23 Offizieren eines Bataillons 11 gefallen. Nach der Erstürmung jener Gebäude wurden die bei Spicheren liegenden Höhen mit dem Bajonnet genommen. Der Kampf dauerie bis in die Dunkelheit und endete mit fluchtartigem Rückzuge der Franzosen. Unsere Truppen hatten Ordre, sich wenig aufs Schießen einzulassen, sondern die ganze Kraft auss Vordringen zu legen, während die Franzosen ein furchtbares Geknall machten. „In der nächsten Zeit sehen wir einer Schlacht bei Metz entgegen, die noch viel deutsches Blut kosten wird. Aber wir sind unbesorgt, da wir wissen, daß unsere Führer vorzüglich und unsere Krieger die besten und begeistertsten sind. Noch sind zwei Drittel unserer Armee gar nicht im Gefechte gewesen und schon sind die Franzosen aus Rand „Schnupftuch" scheiterte, das die superfeine Nase der Franzosen empörte, so ist auch Ayrenhoff dieses Motiv ein Greuel; er nennt Othello einen Gecken von unermeßlicher Dummheit, und schließt: „Ver- schiedene Kunstrichter* behaupten, Voltaire habe nach dem Charakter des Othello seinen Orosman (in Voltaire's Trauerspiel „Zaire") gebildet. Wenn das wahr ist, gereicht es Voltairen gewiß zur Ehre, daß er auf diesem — Mistbeete eine so genießbare, herrliche Frucht Hervorbringen konnte!!" — Wer liest heute noch „Zaire" in Deutschland und „Othello"?! — Schröder, der Shakespeare in Bearbeitungen auf die Bühne brachte, bedauert er um die Mühe, die sich dieser gegeben, „dramatischen Kothklumpen" die Politur eines Edelsteines zu verleihen, Hamlet wurde darum nicht weniger ein Stück, das (einige Schönheiten des Details ausgenommen) nur Kinder, Ammm und die oberste Galerie interessiren kann!" Wir dachten aber öfter, ob, vornehmlich in größeren Städten, bei der obersten Galerie nicht größeres Verständniß und mehr Begeisterung zu * Lessing, Hamburgischc Dramaturgie, XV. Stück, nach Libber. und Band. Das Resultat ist also unzweifelhaft, wie das französische Offiziere in von uns ausge-fangenen Briefen selbst sagen: „I^ous sommss xsr-äus; l'klrm ä68 l'russisus sst trox t'ulwinaut." „Die Küsten sind kolossal besetzt, so kolossal, daß ein etwa gelandetes Korps völlig vernichtet werden muß. Doch wer denkt jetzt noch an eine französische Landung? Die Franzosen können sich ja kaum noch in Lothringen und Elsaß ihrer Haut wehren und haben nicht einmal 1000 Mann zu Diversionen übrig. Vor allem ist Wilhelmshasen stark und geradezu uneinnehmbar. Die gezogenen WPfünder, welche Kugeln von 350 Pfund mit 48pfündigem prismatischen Pulver schleudern, würden mit einigen Schüssen jedes französische Panzerschiff sofort außer Gefecht setzen. An allen bedeutenden Orten der Küste stehen Truppen und überall weiter landeinwärts Massen von Reserven in engem Zusammenhänge mit ihnen, und es können binnen wenigen Stunden solche Streitkräste an die betreffenden Punkte geworfen werden, daß hier alles nur die eine Beforgniß hat, es könnten sich die Franzo« sen nicht so entwickeln, um von uns in gehöriger Masse, so daß es sich der Mühe lohnte, vernichte! zu werden. „Daneben mganisirt sich bei uns in aller Stille, aber mit Macht, die freiwillige S e e w e h r , angeregt durch die hohen, von der Regierung aus-gesetzten Prämien. Doch muß ich es der Zukunft überlassen, Ihnen darüber Aufklärungen zu geben; ich bin nicht befugt, den Schleier vorzeitig zu lüsten." Eine französische offizielle Depesche ausToul, Sonntags Uhr Abends, meldet: Gegen 2 Uhr wurden 1500 Metres von der Stadt entfernt Preußen signalisirt. Bei einer von Kürassieren und Gendarmen vorgenommenen Rekognosziruug stießen dieselben auf 200 Uhlanen. Ein Gendarm wurde ge-tödtet. Ein Parlamentär forderte den Platz zur Uebergabe auf, zog sich aber zurück, nachdem die Uebergabe entschieden verweigert wurde. Die Haltung der Bevölkerung ist eine ausgezeichnete. Bei dem obgemeldeten Vorfälle eilten die Mobil- und Nationalgarde auf die Wälle. Zwei verwundete Offiziere, die zur Heilpflege nach Berlin gebracht worden, erzählen, daß den Franzosen die M i trai l l e u se n eher schaden als nützen und zwar dadurch, daß sie nicht krachen, sondern blos knattern. Das benimmt ihrer furchtbarsten Waffe die Furchtbarkeit, das Schreckliche. Wir haben uns. sagen sie, schon dadurch stärker und ermutigter gefühlt, daß unsere Kanonen mehr Lärm machten als die ihren, sie kamen uns kleinlaut vor, und das gab uns im Vorwärtsstürmen die Zuversicht, welche uns die Leichenhügel und das Gestöhne der Verwundeten vielleicht hätten rauben können. Die Gefangenen bei Wörth und Saarbrücken finden sein dürfte, als bei dem blasirten Logenpublikum. — Ayrenhoff fummirt seine Urtheile über Shakespeare: „Nicht Charaktere zeichnete Shakespeare, sondern Karikaturen; er ist ein elender Schil-derer, so lange er, gleich Rafael und Corregio, schöne Nat n l schildert, aber er steigt zu einer erstaunlichen Größe empor, wenn er seine Gegenstände über die Ordnung der Natur hinaussetzt, — er gehört an die Spitze der dramatischen Breu-ghel, so wie Sofokles, Racine und Voltaire (welche Zusammenstellung!) zur Klasse der dramatischen Rasaele gehören!" Doch genug von diesen Sünden wider den heiligen Genius Shakespeare's, Ayrenhoff hat feinen „lazarethmäßigen Paroxismus," den er der Ofelia imputireu wollte, gebüßt. Was er seinerzeit den Kunstlichtern, die gegen das Franzosenthum des Corneille und Voltaire für das deutsche Drama stritten, zngernsen, sie würden auf eine lächerlichere Art, als Don Quixote bei seinem Kampfe mit den Windmühlen, durch ihre eigene Vermessenheit gestraft werden, ist an ihm selbst buchstäblich in Erfüllung gegangen. übersteigen nach der bisherigen Zählung die Zahl 8000 um ein Beträchtliches, und täglich werden neue Versprengte eingebracht. Täglich langen auch neue Gefaugenenznzüge ein. Ueber das Benehmen eines Theiles der französischen Kriegsgefangenen, namentlich auch der Verwundeten, geben einige Münchener Briefe der „Pr." nicht besonders erfreuliche Details: Soeben, erzählt der Korrespondent, sah ich mit an, wie fünf Turkos und mehrere Zuaven aus dem Militärfpitale entlassen wurden, um nach der Festung Ingolstadt gebracht zu werden; einer derselben machte den mißlungenen Versuch, durchzubrennen. Wenn man diese Leute sieht, ist es kein Wunder, daß einem Zornröthe in das Gesicht steigt über die Schmach, welche Napoleon den Deutschen zufügte, indem er ihnen dieses Gesindel entgegenstellte, welches, wie ich Ihnen nun wahrheitsgetreu mittheilen kann, in der That die armen Verwundeten noch durch AugenauSstechen, Ohrcnabschneiden und die schamlosesten Torturen marterte. Mehrere dieser Bestien, in deren Taschen sich menschliche Körpertheile vorgefunden, wurden standrechtlich erschossen. Uebrigens benehmen sich die Herren Franzosen in den hiesigen Spitälern in einer Art und Weise, die es kaum mehr für zulässig erscheinen läßt, daß man sich ihrer in der Art annimmt, wie eS bisher geschehen. Die in dem Privatlazareth zu Neuberghausen bei München untergebracht Gewesenen haben sich so unanständig und besonders gegen die barmherzigen Schwestern so zinisch betragen, daß eS denselben nicht mehr möglich war. ihren Dienst zu versehen, weil ihr Schamgefühl unausgesetzt den rohesten Angriffen preisgegeben war. In Folge dieses Skandals wur-' den denn auch die Verwundeten von Neuberghausen in die Militarspitälrr vertheilt, wo sie unter strammer Disziplin stehen. In Ingolstadt begann der dortige Gouverneur, den Bürgern gefangene franz. Offiziere ins Quartier zu legen. Die Bürger erklärten, für deutsche Krieger jedes Opfer gerne bringen zu wollen, protestirten aber gegen die Zumuthung, gefangene Feinde in ihren Häusern zu beherbergen. Der Gouverneur drohte hierauf dem Bürgermeister, ihn selbst einsperren zu wollen, wenn die Bürger nicht nachgeben; als aber der Bürgermeister erklärte, er werde nur der Gewalt weichen, scheint der Herr Gouverneur von seinem ebenso ungerechten als taktlosen Begehren abgestanden zu sein. Einer der in Ingolstadt gefangen gehaltenen Turkos wagte es, gegen den wachthabenden Soldaten die Zunge herauszustrecken und andere unanständige Geberden zu machen, worauf aber der baierifche Waldler den arabischen Sohn der Wüste beim Kragen packte und so lange durchbläute, bis derselbe winselnd auf dem Boden lag. Die Gefangenen-Transporte dauern noch immer fort. Erst gestern passirte wieder ein solcher München; es waren Truppen, welche Feldzeichen und Standarten mit sich führten. Auch viele erbeutete Eisenbahnwagen wurden gestern, mit Eichenlaubkränzen verziert, hier eingebracht. Der Maire vonNancyhat folgenden Aufruf anschlagen lassen: „Meine theuren Mitbürger! Eine große Anzahl von euch hat bei mir ungefragt, ob ich ihnen nicht Waffen und Schießvorräthe liefern könnte. Die Stadt Nancy besitzt solche nicht. Und was vermöchte auch, wo die Tapferkeit unserer Sol« daten ohnmächtig bliebe, der Muth einiger bewaffne-neter und nicht genügend mit Munition versehener Bürger? Ich ermähne euch zur Ruhe, zur Vorsicht; ich bitte euch, jeden Anschlag auszugebeu, welcher eure offene Stadt ohne Nutzeu für das Vaterland de» Repressalien des Krieges aussetzen würde. Der gute Geist der Bevölkerung wird die Ruhe der Stadt sichern, welche übrigens unserer Pompiers-Kompagnie anvertraut sein wird. Unsere Aufgabe ist, uns der Pflege der Verwundeten zu widmeu; schließen wir uns zu diesem Zwecke dicht aneinander! Laßt mich auf eure Hingebung rechnen, wie ihr auf die mel-nige rechnen könnt. Der Maire der Stadt Nancy.' Eh. Welche." Politische Rundschau. Laibach, 17. August. Die Gerüchte über den ungarischen Minister-Wechsel werden vom „Pesti Naplo" in offiziöser Form dementirt. Andrassy habe allerdings aus die auswärtige Politik einen bedeutenden Einfluß aus-geübt, cs sei aber ein Jrrthum, anzunehmen, daß dadurch zwischen Andrassy und Beust Differenzen entstanden wären. Im Gegentheile bestehe, so wird versichert, zwischen beiden Staatsmännern das beste Einvernehmen. Der Wahlaufruf des böhmischen konservativen Adels betont unter Voraussetzung eines bedingungsweisen Eintritts in den Landtag die Unmöglichkeit der Beschickung des Reichsraths. Der Aufruf des verfassungstreuen Adels will schleunige Einberufung des Reichsraths; diese Partei hofft, eine Majorität von beiläufig zwanzig Stimmen zu erlangen. Das bairische Kultusministerium soll deu Bischöfen jegliche Veröffentlichung des Un-fehlbarkeits-Dogma's ohne riaestum röZmm verboten haben, desgleichen die Publikation der Konzils -beschlösse. Nach einem Telegramme der „Presse" ans Florenz, 15. August, müssen sich die Eisenbahnen zum Truppentransporte bereit halten. Es Werden große Getreideankäuse für die Armee und die Festungen effektuirt. Das Ministerium sollte am 16. d. 13 Millionen für die Rüstungen verlangen. Man glaubt jedoch, daß diese Rüstungen zunächst der inneren Lage im Hinblick auf die Agitation des soeben verhafteten Mazzini und die Eventualität einer Ausrufung der Republik in Frankreich und der römischen Frage gelten. Privatbriefe aus Brüssel melden als zuverlässig, daß die Kaiserin Eugenie sich an die belgische K ö n i g s f a mil i e gewendet und um Gastfreundfchaft bei der eventuellen Durch-nise nach England gebeten habe, so meldet der „Pr." ein aus guter Quelle stammendes Berliner Telegramm. Das Blatt will es dahingestellt sein lassen, inwieweit der sonst zuverlässige Gewährsmann diesmal genau unterrichtet ist. Mag die Angabe völlig begründet sein oder nicht, sie kennzeichnet jedenfalls die gegenwärtige Situation haarscharf. Es geht in Paris mit der Herrschaft des dritten Napoleon rasch zur Neige. Trotzdem die demokratischen Organe von Paris das Volk auffordern, sich vorderhand nur unter die Fahnen zu schaaren und den Haß gegen das Kaiserreich bis zum Abschluß des jetzigen Kampfes zu Unterdrücken, wird die Stimmung in Paris stets drohender und der Telegraf gibt nur ein sehr man« gelhastes Bild von der Gährung, welche in der Hauptstadt Frankreichs herrscht. In einer Vorstadt v°n Paris, La Vilette, kam es zu einem offenen Nevolutionsversuche. Derselbe wurde zwar rasch bewältigt und scheint auch beim Volke keinen Anklang gefunden zu haben, aber der Putsch in der von Sozialisten bewohnten Vorstadt zeigt dennoch, wie unter der äußerlichen Ruhe das Feuer schon zu glimmen beginnt. Noch ein Mißgeschick in einer Feldschlacht, und der glimmende Funke kann zur Hellen Flamme angesacht werden. Thiers selbst hält die Monarchie für verloren. In der stürmischen Fammersitzung vom 9. vergoß er Thränen und sagte Verlassen des Palais Bourbon zu einigen Deputirten und Journalisten: „Es gibt keinen Kaiser mehr; die Republik ist seine Erbin, ihr Zustandekommen ist nur Sache weniger Tage." Das „Journal osfiziel" veröffentlicht Details über den Aufstandsversuch in La Vilette: 86 mit Dolchen und Revolvern bewaffnete Individuen griffen den Posten der Pompier-Kafernean, verwundeten 2 Pompiers und b Stadtsergcanten schwer und lödtelen einen Stadt-sergeanten. Die Unruhen wurden mit dem eifrigen Beistände der Bevölkeruug unterdrückt. Fünfzig Individuen wurden verhaftet. Tie Bevölkeruug wollte sic zusammenhauen. Man glaubt, daß die Unruhen von Preußen genährt werden. Welchen Eindruck die bisherigen Niederlagen der Franzosen in Belgien gemacht, darüber gibt uns die „Jndependance" in ihrer politischen Rundschau Ausschluß: „Wie weit, heißt es in derselben, sind wir von dem Tage, wo in den französischen Kammern abhängige Majoritäten die Warnungen eines aufgeklärten Patriotismus erstickten, um ihr Land in alle Abenteuer eines ungerechten Krieges zu stürzen, der dazu bestimmt war, das Prestige des Kaiserreichs und seiner Kreaturen wieder aufzufrischen! Wie weit sind wir von dem Tage entfernt, wo die offiziösen Blätter aus diesem Kriege eine ruhmreiche Promenade nach Berlin machten und Preußen zerstückelten, nachdem sie cs mit Kolbenstößen über den Rhein gejagt! Wie haben die Ereignisse dieser kranken Ueberreizung, diesen gehässigen Großprahlereien, die auch die beste Sache hätten verderben müssen, entsprochen? Weißenburg genommen, der Elsaß dem Feinde geöffnet. Mac Mahon geschlagen, seine Armee ans den Fugen, in vollem Rückzüge durch die Vogesen ziehend, dahin gebracht, nur noch Nancy zu decken; Frossard ebenso an der Saar niedergeworfen, Saint-Avold und For-bach genommen; die Preußen in Lothringen vorrückend: die letzten noch intakten Armeekorps sich vor Frouard (am Zusammenfluß der Mosel und Meurthe) konzentrirend, um dort eine letzte und entscheidende Schlacht zu liefern; der Kaiser kopflos in Metz, die Kaiserin einen letzten Aufruf an die Nation richtend, aber noch zögernd, sie zu bewaffnen, Paris in Belagerungszustand, die Kammern zusammenberufen, das Kaiserthum, der Koloß mit thvnernen Füßen, bis in seine Grundfesten erschüttert — das sind die Lehren der Geschichte, die wir heute zu registriren haben." Im türkischen Kabinete und in der di-plomatischcn Vertretung haben folgende Veränderungen stattgefunden: Mustapha Pascha ist zum Finanzminister, Sadik zum Intendanten der Evkass, Ad-hem Pascha zum Justizminister, Haider Pascha zum Präfekten von Stambul, Halil Pascha zum Botschafter in Wien, und Rustem Bey zum Botschafter in St. Petersburg ernannt. _______________ Zur Tagesgeschichte. — Die Linzer Staatsanwaltschaft hatte gegen den Bischof Rudigier die Anklage wegen Aufwiegelung erhoben, weil derselbe seinem Diözefan-Kle-rns den Eintritt in den Schulrath verbietet. DaS Landesgericht hat jedoch die Staatsanwaltschaft abgewiesen. — Dem Grazer „Exekutivkomitee zur Errichtung einer religionslosen Schule" wurde von Seite der Statthalterei eine jede weitere Thätig-keit untersagt. Die Staatsbehörde erblickt in diesem Komitee einen Verein, dessen Auslösung sie beschlossen hat. — Da jetzt die Blicke Aller nach dem Kriegsschauplatz im schönen Elsaß schauen, so möchten wir erinnern, daß gerade dieser Fleck ursprünglich deutscher Erde, auf dem jetzt die zwei siegreichen Schlachten vorfielen, zugleich die Geburtsstätte großer deutscher Dichter ist. Aus Weißenburg stammt der größte althochdeutsche Dichter Otsried, der Verfasser der Evangelienharmonie, aus Hagcnau einer der größten Liriker des Dkittelalters, Reinmar der Alte, die „Nachtigall von Hagenau," und ein Stück weiter unten aus der alten Domstadt Straßburg der größte Epiker desMit-telalters, Gottfried von Straßburg. — Kleine Kriegschronik. Ein Preuße, der trotz des Ausbruches der Feindseligkeiten in Paris geblieben ist, führt auf eigene Faust in sehr bizarrer Weise den Krieg gegen das französische Heer. Jeden Abend durchstreift er die Boulevards, nimmt, den ersten Mobilgardisten, dem er begegnet, unter dem Arm und ladet ihn zum Speisen ein. Er läßt reichlich auftragen, und wenn sein Mobilgardist unter dem Tische liegt, läßt ihn der Preuße: Vivö Li8umr6k!> rufen, worauf er sich triumfirend mit den Worten: „Ein Feind mehr zu Boden geworfen!" zurückzieht. Vorige Woche hat der Preuße als Repressalie für den „Sieg" bei Saarbrücken drei Mobilgardisten niedergetrunken. Lokal- und Provinzial-Augelegenheiten. Lokal-Chronik. — Ans Anlaß des morgigen Geburtsfestes der Kaisers hat der Herr Landespräsident Eonrad Freiherr v. Eybesseld den Armen Laibachs den Betrag von 300 fl. aus seinen Privatmitteln zugewendet. — Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Liste der für die gefammten Kronländer ernannten Landeshauptleute und ihrer Stellvertreter. Für Krain wurde Dr. v. Wurzbach und als dessen Vertreter Gutsbesitzer Peter Kosler ernannt. — (Zur Feier desGeburtstages Kai-er Franz Josefs) wird morgen Abends unter Mitwirkung der Regimentskapelle Gras Huyn im Ka-inogarten ein großes Gartenfest veranstaltet. Bereits werden alle Vorkehrungen getroffen, um den Garten geschmackvoll zu dekoriren und eine effektvolle brillante Beleuchtung herzustellcn. — (Fürstbischof Dr. Widm er) hat im Diözesanverordnungsblatte einen wohlmeinenden Mahnruf an die Herren Dechante gerichtet, in welchem er denselben versöhnliches Entgegenkommen den neuen Schulbehörden gegenüber empfiehlt und dieselben auffordert, durch ihre Gegenwart bei den öffentlichen Prüfungen, im Interesse der Schüler selbst, deren Prüfung aus der Religionslehre zu ermöglichen. — (Die Leiche Dr. Lovro Toman's) langt in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag im hiesigen Bahnhofe an und wird am Freitag Früh um 7 Uhr unter Assistenz der hochw. Geistlichkeit bis zur Pomerialgrenze auf der Klagenfnrter-straße begleitet werden, von wo sie nach Steinbüchl weiter geführt wird. — (Ehre dem Brav en!) Am 9. Juni 1870 rettete beim Brande des Dorfes Schelimle der 58 Jahre alte Ableber Johann Thomfchitz vulgo Jamnik von Rogatec das 1 Jahr alte Kind des Johann Le-narcic aus den Flammen unter folgenden Umständen: Das Haus des Lenaricic stand in vollen Flammen und fielen bereits die Sparren brennend vom Dache. Die Wohnstube, welche zugleich Küche und VorhauS war, hatte eine Thüre, welche mit dem Schlüssel abgesperrt war und deren Thürstöcke bereits brannten. In dieser Stube besand sich das Kind in der Wiege. Die Thür wurde eingestoßen und nachdem ein erster, von einem Landmann unternommener Rettungsversuch sehl-geschlagen, da sprang Johann Thomfchitz über das brennende Stroh und Sparrenwerk in die lichterloh brennende Stube und brachte auf demselben Wege das Kind, dessen Hemdchen bereits brannte, glücklich lebend aus der Stube, indem er zugleich durch das Andrücken des Kindes an sich den Brand des Hemdchens löschte, so daß das Kind keinen Schaden nahm. Kaum war Thomfchitz aus der Stube, stürzte der Dachstuhl in den Stubenraum. Für die edle That hat die Landesregierung dem braven Retter ihre belobende Anerkennung ausgesprochen und demselben auch zugleich die gesetzliche Rettungstaglia zuerkannt. — (In Bischoflack) wüthet, wie uns mit-getheilt wird, unter den Kindern die Ruhr in schrek-kenerregender Weise. Binnen kurzem sollen mehr als 30 Kinder der Seuche erlegen sein. Das heurige reiche Obstjahr dürfte auf die Verbreitung dieser Krankheit im Lande nicht ohne Einfluß sein. — (Eine alte krainische Handschrift.) Das Jahresprogramm des Marburger Gimnasiums enthält einen slovenischen Aufsatz des dortigen Gimna-sialprosessors I. Pajk, worin eine von letzterem in dem Stadtarchive in Krainbnrg aufgefundene, Eidesformeln enthaltende Handschrift aus dem 16. Jahrhunderte, als eines der ältesten slovenischen Schriftdenkmale sehr eingehend besprochen wird. — (Ein Taborredner über Mädchenliebe.) Aus dem letzten Jstrianer Tabor in Covedo, wo die Mehrzahl der Anwesenden aus Weibern bestand, berührte der Taborredner Dr. Lavric auch das Thema der Mädchenliebe, indem er die jungen Zuhörerinnen aussorderte, niemand anderen zu lieben, als ehrliche slovenische Jünglinge. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürsten die Tabors allmälich ihren ursprünglichen Charakter ganz verlieren. Es ist dies auch leicht erklärlich, denn, wenn das Volk zum so und so-vielten male politische Resolutionen fassen soll, von denen cs keinen Erfolg sieht, dann ist es wohl klüger und unterhaltender, über Kindererziehung, Mädchenliebe, Hebung der Obstbaumzucht und derlei harmlose Dinge zu resolutioniren. Eingesendet. Kur aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise Rsvrüss-oiörs du von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Dritteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon aus Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Kur-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem'furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenausregung, die mich hin- und hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe liev; dabei im höchsten Grade melancholisch. Biele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, halten ihre Kunst erschöpst, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre kevLlvkeitzrv versucht, und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ick dem lieben Gott Dank. Die Revaleseitzre verdient das höchste Lob, sie bat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Äs,r«iuis6 cle 8 rslian. In Blechbüchsen von Psd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — RsvLlesoierö (Loeolritök in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, sür 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver sür 12 Taffen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldfchmiedgasie 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kol let. nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 17. August. Nachts sternenhell, Morgens dichter Nebel, Vormittags wechselnde Bewölkung. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 11.0", Nachmittags 2 Ul.r -j- 18.2" (1869 -j- 18 6»; 1868 22.4"), Barometer 324.23"', im fallen. Das gestrige Tagesmit-tel der Wärme-s- 13.7", um 1.6° unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.34" Radmannsdors. — Freiw. Feilb., Marin'sche Real., Wald Loka, BG. Rndolfswerth. — 2. Feilb., Novak'sche Real., Grafenbrnnn, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Papez'scke Real. Planina, 1255 fl.. BG. Ratschach. Angekommene Fremde. Am 16. August. Frau;, August und M-irgarelha Valencia, III -Feistriz. — Schnidcrschitsch, NealilSieubcsitzer, Ill.-Fei-striz. — Schmderschilsch Friedrich, Larsica. — Bile, Ill.-Berbov. — Nassi Josef, Kauf,»., Triest. — Zanini, Udine. — De Perry, Triest. — Baron Taussrer, Wei-xelburg. — Foutaue, Kausm. BaraeelsnS, Ingenieur, Radinauiiödorf, — Bohacek, Ingenieur. Radmauusdors. — Rudolf, k. k. Hanplinauu, Schloß Gallenfels. — Detrosi», Privat, Triest — Dem«, Kaufmann, Wie». — Prciß, Privat, Wien. «nloi-ksel»«»' »«i°- Brandl, Schauspieler, Fünf-kircheu. — Dr. Nastc, Veldes. ____________ Gedenktafel über die am 18. Augu st 1870 stattfindcnden Lizitationen. 2. Feilb., Stohar'sche Real., Verble, BG Landstraß. Am 19. August. 3. Feilb., Hocevar'scke Real., Ambrnß, BG. Seisen berg. — 1. Feilb., Paik'sche Real., Draga, 637«! fl., BG. Sittich. — 2. Feilb., Decman'sche Real., Bnkovea, BG. Stein — 2. Feilb., Faliir'sche Real., Grasenbrunn, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Urbancic'scke Real., Grafcnbrunn, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Dolenc'sche Real., Weixelburg, BG. Sittich. — 2. Feilb,, Slavc'sche Real., Grafenbrnnn, BG Feistriz. — 2. Feilb, Tnsek'sche Real., Zlatna, BG. Verstorbene. Den 16. August. Dcm Lorenz Hlebaina, Lohnknischer, seine Gattin Maria, alt 44 Jahre, in der Gradischaoorstadi Nr. 36 am Zehrfieber. — Herr Josrf Drachsler, alt 30 Jahre, >» der St. Pelerovorsladt Nr. 86 an der Lungentuberkulose. Telegramme. (O r i g.-Te le g r. des „Laibacher Tagbl.") Berlin, 17. August. (Offiziell.) Mn Ausfall -er Stratzlmrger Garnison gestern Nachmittags wurde zurückgeschlagen. Die Franzosen verloren Mannschaft und drei Geschütze. Paris, 17. August. Von gestern 11 Uhr Nachts datirende Mittheilung des Kriegsministers besagt: Die Armee setzt nach sehr glänzendem Gefechte vom Sonntag ihre kom-vinirte Bewegung fort. Zwei feindliche Divisionen versuchten gestern, sie im Marsche zu beunruhigen, wurden aber zurückgeworfen Der Kaiser ist Abends im Lager von Cha-lons eingetroffen. Berlin, 16. August. Offiziell werden fol gende Details von dcm Gefechte bei Mctz initge. theilt: Am 14. d. M., 4 Uhr Nachmittags, wurde der Abmarsch des vor Metz lagernden französischen Korps signalisirt, worauf sofort die Brigade Gollz die Arriergarde des Korpö Decaen so heftig angriss, daß dieselbe durch dieses Korps und durch das Korps Frassard unterstützt werden mußte. General Glümer führte feine zweite Brigade vor, während die Divisionen Kamcckc und Wrangel auf dem lin ken Flügel eingriffcn und den Feind hinter die Festungslinie warfen. Inzwischen versuchte das Korps Ladmirault die rechte Flanke des ersten Ar: meekorps zu erfassen, wurde aber von Mantenffel, welcher die Reserve vorsiihrte, in die Festung zurückgeworfen. Unsere Truppen drangen bis Bellecroix und Borny vor. Staubwolken deuleten den Ab marsch der feindlichen Hauptarwee an. Marsal ka pitulirte nach kurzer Beschießung von Seiten des zweiten baierischen Armeekorps. 60 Geschütze wur den daselbst vorgefunden. Bei dem Kampfe vor Metz hatten die Franzosen 4000 Mann Verlust. (Borni, Dorf bei Metz. Marsal, befestigte Stadt im Departement Meurthe.) Paris, 16. August. Gestern hörte man aus der Gegend zwischen Metz und Verdun den ganzen Tag Kanonendonner. Reisende erzählen von einer statlfindenden großen Schlacht. — Sonntag halten die Preußen bei Metz enorme Verluste. — PaUkao sagte heut im gesetzgebenden Körper, die Preußen verzichten darauf, den Franzosen ihre Rückzugslinie abzuschneiden und die Vereinigung der französischen Armee zn verhindern. Die Preußen gingen nach mehreren Gefechten auf Commcrcy zurück und erlitten somit eine Schlappe. 100 Fuhren Erde, gute Gartenerde, können abgelassen werden (319) i(ai-l8täl1l6i-vo»-8ia(1t kn. 24. Erste öffentliche höhere HlMdelslehrallstalt m Wim. L'» r»tv» «tr »«««» :SÄ. Die absolvirten Hörer genießen die Begliiisti gnng des einjährigen Freiwilligeudieustrs in der k. k. Armee, obne sich der Freiwilligenprüfung^ unterziehen zu mils-sen, Einschreibungen finden vom 26. Seplember an statt. Der Unterricht beginnt Anfangs Oktober. Am 2. Oktober beginnt ein Vorbcreitungskursus für den praktischen Eisenbahn- und Telcgrafcndieust. Jahresberichte durch die Direktion und jede Buchhandlung. (316—1) Krli-I Direktor. Stier- und Znchtmchiiiiilktc in kärnteu. Um jenen Gegenden Kärntens, in welchen die Landes-raßen rein gezüchtet werden, einen lohnenden Absatz für Zuchtvieh zu erschließen, andererseits auch, um Laudwirthen und Korporationen den Ankauf von ZnLtthieren reiner Raße zu erleichtern, werden vom heurigen Jahre an alljährlich folgende Stier- und Zuchtvieh-Märkte abgehalten werden. Am 28. September in Spittal, Oberkärnten, für Vieh der pinzganmölthaler Raße. Am 17. Oktober in Wolfsberg, Lavantthal, für Vieh der weißen Raße, lavantthaler Schlages. Am IS. Oktober in Kappel, >m Krapfelde, für Bieh der weißen Raße, mariahofer Schlages. (317) Die Landwirthschaft-Gesellschaft für Kärnten. Die Laidacher Zemeckefmick übernimmt Gelder in laufende Rech nnng (Ooiito eorrsut) und vergütet bis auf Widerruf: bei Gtägiger Kündigung 4'/» „ „ „ 4 V2 "/o ,, 90 „ „ Die Direktion. (101-6) Wegen Geschiiflsiibergalie Ausverkauf meines Waarenlagers, insbefonders der Sonlllierwaare, und zwar: SLttists, ^LvoLsts, vLmdriyueis, SL-rsxxe«, I-saos, k^okLirs, rc MlekM li»i1 Jacken von Seide und Wolle ,!«»»» Gleichzeitig ersuche ick jene p. t. Kunden, welche an mein Geschäft Zahlungen zu leisten haben, ihre bezüglichen Rechnungen I. zu ordnen. (308—2) Laibach, Hauptplatz Nr. 7. Wiener Börse vom 16. August. StLLtskonäs. Geld Ware -pürc. österr. Wäbr. . dro. Rente. öst.Pap. 24 5.) 54.75 dto. dto. öft.in Silb. 64.50 64.75 'ose von 1854 . . . 83.— 8^.5.0 ?o1e von 1860, ganze ?ose von 1860, Fünft. 8S 50 90 — 99.5" 100.5^. iZrämiensch. v. 1864 . 1^.50 11V.— Nrnuäsutl.-Odl. Steiermark znSpEt. rärnlen, Krain u. Küstenland 5 ^ —.— —.— 2ngc>rn . . ZU5 ^ 74.20 75.— i^roat. n. Slav. ü „ 74.- 75.- Biebenbürg. ^ 5 ^ 67.25 67.75 ^ationalban! . . . 675.— 676.- Lre'oitanstalt . . . S49.5l 250.- It. ö. EScompte-Ges. 796.— 800.— Lnqlo-österr. Lank . 214.— 214.50 Oest. Bodencrev.-A. . Oeft. -Zteier. EScoutPt.-Bk. 73.— 75.— ikais. O-rd^N°rdb. . 1970 Südbabn-Gelelllch. . 190.— 190.50 arl-Ludwig-Kahn 224 — 225.— Liebend. Eisenbaun . 157.— 158.— -Lais. Franz-Iosefsb.. 175.— 176 — Mnfk.-Barcser E.-B. Ä.föld-Fium. Bahn . 157.— 157.50 Nation, ö.26. verloöb. 91.— 91.5s luq. Bod.-Creditanst. 86.— 87.— Mg.öfi.Bod.-Credit. 107.- 107.50 dto. in 33I.rückz. . 86.50 87.— 149.— IS» — 85.—j »0.— 110.—I2V.— Geld Ware Lclt. Hyprtb.-Bauk. — i-rlorltüts-obttx. Südt.-Ges. zuSoo Fr. m.7S uz 25 dro. Bons 6 pCt. 2SS.— 240.— Nordb. (10» fl. CM.) »1.5« U2.5a Sieb.-B.(2v»ft.i>.W.)! 8«.—^ 87.— NudcifSb/Svofl.ö.W.) <>5.75 80 25 ffranz-Irs. (Lvofl.S.) 91.— 91.S0 l-oss. Credit 100 fl. ö. W. . Ton.-Dampfsch.-Gel. zu 100 fl. CA!. . . Triefter Ivo fl. CM. . dto. sv fl. ö.W. , lener . 40 fl. °.W. Salm . „ 4« „ Pailsv . . 4V . Üiarv . „ 40 , St.GenolS^ 4V „ Windischgrätz 2Ü „ Walt-fleill . so „ Keglevich . i» RllbolfSstift. ivö.W. AugSb. lUUfl.südd.W. Franks. Ivo fl. » „ London io 'Ls. Sterl. Paris 100 Kranes . Kail. Müni-Ducaten. zv-FrancSstück . . . LereinSthaler . . . SUbcr . . . . 2S____ 34.— 2S.— IS.— so.— S7.- »N.— S«.— IS.- 105.— Ivs.ro 105-10L50 12."» 12«.— üv.66^ 49.90 «00 e.v 10.09 10.11 1.85 ! 1.87 12S.75 124.2S Telegrafischer Wechselkurs vom 17. August Sperz. Rente österr. Papier 55.20. — 5perz. Rente Herr. Silber 64.90. — 1860er Staatsanlehen 90. öaukaktien 678. — Kreditaktien 252.—. — London 124.75. -Silber 123 25. — Napoleonsd'or 9.96. Verleger und für die Redallion verantwortlich: Ottoniar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr