praunmcralions - {Jrcifc: Fiir Laibach Ban,jahrig . . . « fi. — Ir. Halbjahng . . . 3 „ — , Bietteljiihtig. . . l „ 50 „ Ronatlich . . . — „ 50 » Mit tier Post: ®anjj%i8 . . . 9 ft. — h. Halbjahrig . . . 4 „ 50 „ BiMeljiihrig. . . 2 „ 25 „ Silt Zustellung in« Haus eiertel-jahrig 25 It., monallich 9 It. Sinjclnc Nummcrn 5 It. Laibacher Xdplittt Anonime Mittheilungen roerben nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zuruckgesendet. Btbaklioa: Bahnhosgasse 'Jit. 132. Lrpkdilioa und 3nfmiltn-flnrtan: »ongtehplatz Nt 81 gcriistet mit ber jroingenben Macht einer gottlichen Wahrhcit, bie Gcmiither ergretfcn konnte, begreift wohl jebcr. Die Welt miitzte sich bemiithig beugcn vor bem Willen Rome unb roieberfchrcn roiirben Ifingft cntschroimbcuc Tagc, >vo cin Papst Gregor VII. ben bculschen Kaiser brci Tagc fricrcnb utib hun-gcrnb unter bem Fcnstcr bcs Palastcs seiner Freun-bin stchen lietz, che er es in Gnaben vcrzich, bah ber Kaiser fur sich unb fein Volk Unabljangigfeit von Rom erstrebt hatte. Solite man im Vatikan wirklich so stolze Plane hegen unb solltcn bie Bischofe schwach genug fein, bem Druck bcr Jesuitcn, — benn biese sinb es, roelchc jetzt bie romische Politik leiten, — nach-jugebcn, so roiirbe bie Dogmatisirung bcr Unschl-barkeitslehre wohl nicht bie cinzigc Frncht bcs Kon-zils auf biefcm Gebiete fein, unb roir fonnten uns viclleicht noch auf ftarfcrcs gesatzt machen. Behalt bie Jefuitcnpartci bic Odcrhanb, so roiirbe fie roahr-fchcinlich ben erbifterten Kampf bcr Kirche gegen a lie Errungenschaftcn bcr Ncuzcit mit bem antzcr-stcn Slufgebotc ihrer Mittel burchfuhren unb uic-manb roirb banti im Zwcifcl fein, roie rocit cine Kirchenversammlung in ihrcn Beschlusscn gchcn ttinnte, in bcren Kreiscn ein Orben baS grotzc Wort sllhrt, befscn beriitjmteste Mitglicber bas Rccht ber Kirche, iiber roeltlichcS zu bisponiren, „bafcrn es zum Wohle bcr Kirche nothroenbig ist," bas Rccht bcrfelbcit, Konigc abzufctzcn unb cinzufctzcn, Staatsvcrfaffun-gcn zu machcu unb abzuanbern, bilrgcrliche Gcfctze zu geben unb aufzuhebcn, roeltliche Strcitfachcn zu fchlichtcn, bie Waffcnmacht ciufzubieten unb noch atgercs bchauptet habeu. Wir zroeifeln nicht, batz cs innerhalb bcs Klcrns unb namcntlich in ben Reihen ber niebercn Gcistlichkcit viclc geben mag, wclchc so ejtrcmen, hierofratiscfjcn Ansichtcn abhofb sinb, bic eine riick-sichtslose Opposition gegen ben moberncn Staat Ieuilleton. Kritische Gauge burch ben Salon bcr Gematbeausstetlung. Bon A. u. Sch. (Fortsetzung.) Ehc ich mit ber Wmbcrung burch bas hcirnat-liche Louvre schlictzc, ist cs nothig, ben neuange* langten Gcmalben cinigc Ausmcrksamkcit zu schenfen. Schcnbcl hat uns mit ciner zrocitcn Kompositivn bcehrt, bic gleich bcr ersten nicht jenen Effekt her-borbringt, ben ber Kiinstlcr zuvcrsichtlich crroar-tetc. Es ist bic „Flucht ber heiligen Fa-nitlie" nach Egiptcn. Er hafcht nach Licht, roie ein Ehamiilcon nach Flicgcn, unb in seinein Jnncni fehcn roir bie Talglichtcr unb Monbschcingcbankcn herumhiipscn. Einc stetc Wechselroirkung von Rebel unb Monbschein macht unsere Sinnc einfchtasern unb latzt uns fait, was jene Gcgenb, roo eroiger Sonnenschcin hcrrfcht unb muntere Palmcn in nn-erforschter Sprachc ihre Lieber fluflern, burchaus "icht verbient. Schcnbels Gcbanken flcbcn zu fehr an Amsterbam unb fein Hcrz ist zu kalt, urn ben fan« guinischen Landschaftscharakter jencr Gegenben zu faffen. Die entschiebcn materialiftifche Richtnng bcs mobernen Gcschmackes, welche im Kainpfc bem Jbca-lismus bie Palme abgerungen hat, ist bem sreibcn-fenben Mcuschcn zugiinglichcr als bie abstrakten An-schauungen ber ultmmoutaniftisdjcn VerhcrrlichungS-ibcc, unb er hangt mit votlem Herzen an jencr be« fetigenben Wahrhcit, bie in ber Natur tiegt, bie on unb fiir sich fchon ein Gcbct ist, ohne ben front-* mclnben Nimbus, ben cine crhitzte Fantasie hinzu-fiigt. Der Gebilbcte licbt bas Bcrstanbnitz unb bicfcs ist nur bann mSglich, wcun bie Vorfiihrung eine« alten Gcfchichtstoffcs in berjenigen Art unb Wcifc gefdjicht, bie bie Ucbcrzcugung bcr Wahr-schcinlichkcit in uns erweckt unb ben benfenben Gcist befriebigt. Maria ist cine licblichc Blnmc, ein Stern am morgentanbifchen Himmcl, vollcr Milbc nnb Scclcngiite, bic unter bent fchSncn Himmcl von Bellchcm aufgefproffen. Es ist bie fchiinste unb bcriihmtcfte Epifobc ans ber Gefchichte bcr Menfch-heit, ein grotzeS Denkmal gciftiger Kraft, cinc roiirbige Streich ausgefiihrt unb dcr jungc Kaiser auf HannoS Sch iff gclockt, bci roelcher Gelegenheit ber erschrecfte Knabe ins Wasier sprang, um fetnen Feinbcn zu entfommen, jcboch von Eckbcrt von Braunschweig roieber aus ben Wcllcn gehott tourbe. Das Gemalbe Werners versinnlicht uns biesen Moment mit lebhaster Gcroalt unb lafjt nns ben Schmcrz mitempfinben, ben dicsc Konigsblnmc schon in ben ersten Friihlingstagcn seines Lebens gcsuhlt. Er trieft noch froftzitternb vom fenchtcn Elemente unb auf seincm zartcn Gcsichte znckt ber innere Schmcrz, ben er vicllcicht mit zu finbtichem Gerniithc fiihlte; aber Hanno stcht unerbittlich roie cine steiucrne Gesctztafcl in ber Mitte bes Schiffcs im Triumfe seiner fonigrauberistheu List, seiner unbesiegbaren Herrschsucht. Er sicht crnst unb biifter, roie ein Hcnkcr, ben vicllcicht selbst bas Blnt cities dcut-schcn Fiirsten faum beben machen roiirbc, unb seine Gestalt tritt imponircnb auf bent leichtcn Hinter-grunb herons. Ungliitffetigc Kinbheit! ihre Frcube roar bahitt , gebrochcn ber ©liitheustrauh bes ersten Friihlings. Es mag sich inanches im Berlaufc ber Geschichte crcignet habcn, bas nns schinerzlich beriihrt: ber unglucfliche Stuart, Ludwig XVI., all' die gesallenen Konigshaupter, die Opfer fur Freiheit und Auftliirung, die gekreuzig-ten Profetcn — toehmiithig aber tlingt das Klagc-lieb Tiber puritanifche Rohheit gegcn fchulblofc Fiir-flcuiiingtinge uub bas Gcfiihl roirb theilnahnisvol-ler, bentett roir an bie Prinzen im Toroer, bic Richard III. crmvrdcn lich, an Konrabin unb aud) an Heinrich. Minber befricbigt Wegeners „Tiger-j a g b-." Die Composition hat so viele Details, boh bariiber ber Gesammteinbrnd tierloren geht unb bas Augc feinen Ruhcpuntt finbet. Dcrglci-d)cn Konzeptioncn rcfotnmanbiren sich in ber Regel roeit mehr burch Zusammcnbrangen ber theilnehnien-ben Hanptmotivc zu ciner grohcn fompaften Ge-fanuntibec, bie bent Beschauer jcboch verstanblichcr roirb, ohne boh er angstlich auf eincr, mehrere Quabrattlafter grohcn Lcinroanb herumsuchen muh. Es gilt ein alter Grunbsatz, bah berjenige, ber mit ben roenigstcn Wortcn am meisten sagt, ber grvhtc Dichter ist, bcsgleichen ouch berjenige Malcr, ber mit roenig Mittcln viel barzustellen oerftcht. Rubens, biefer Rolanb unter ben Malem, cin Riesc in gc-roaltigeit Jdecn, hat hinliinglid) bewiescn, roelche Kraft ciner fvlchcn Szcnc zu geben ist, roenn bie richtige Situation aufgcfoht roirb, und gcrobe seine Tigcrjagb ist bos tolossalstc in bicfer Richtung, ein monstrbser Kampf zroischen Thicren unb Men-fdjen, so genial incinanber geflochten, bah bas tlcinste Detail schon imponirt, jcboch nic als \oU chcs zur Geltuug zn fomrnen vermag, sonbern nut zur Vollenbung dcs ganzcn Gcrnaldcs beitrdgt-Wegener hat iibrigens sehr flcihig Charles Vcrnct stnbirt unb bas baumenbe Pferb im Hintcrgrunbc oerrftth ganz bie Art unb Wcisc ber Aufsassting dcs beriihmtett Franzosen, dcr iibrigens gerobe oft bie unnatiirlichstcn Kompositionen gcliefcrt. Jn-bch ist bem Genic manches gestattet, was anbent Mcnschenkinbcrn verboteu, und Rubens konnte lctchr in cinem seiner Lanbsdjastsgemalbe doppeltc Liai -cinsdllc annchmen, ohne an seiner mxfterblic£)cni ©rope zu tierlieren. An ber Ansfuhmng bes Gcmiilbcs tst befonbers zu tabeln, bah bic Gruppcn unb cinzeluen toar, verhaftet. Der norddeulsche Reichstag, dem nach der Bundesverfassung daS Recht, die Frei-lassung Mendes zn verlangcn, freistcht, hat die An-gelegenheit an seine GeschaftSordnungs-Kommission verwiesen. Diese stellte den Antrag auf vorlaufige yortbaucr der Haft, welchen Antrag jedoch der Reichsrath auf Andringen Benningsens verwarf und Ullt 107 gegen 90 Stimmen die sosortige Frei-lassung begehrte. Die „Schlesische Zeitung" erzahlt ganz unge-u>rt, dah Graf Bismarck sich in Nikolsburg gegen die Absicht des KLnigs straubte, in Oester-ttich selber Eroberungen zn machen und, wie tine SEittung an hochster Stelle gefordert wurde, von ^esterrcich die Abtretung Bohmens und -^ahrens zu verlangen. „Wir haben, sagt die "Schles. Ztg.," die Szene, die sich dabei zutrug, und in welcher der Kronprinz schliehlich die Ver-inittlung iibernahm, von Personen erziihlen Horen, ?ie ^ur Zeit der Wafsenstillstands-Verhandlungen ln Nikolsburg waren. Wir find dem Grafen Bismarck, wenn fur irgend etwas, bafiir Dank schuldig, er Norddeutschland vor der Annexion des czechi-schen Volksstammes bewahrt hat. Wir wurden uns dadurch auher Oesterreichs todtlichem Hah, welches °>e Gebietsschmalerung uns nicmals verziehen HStte, Neichzeitig die ganze panslavistische Agitation auf Hals gezogen haben , in deni Preutzen als ^ger der dentschen Nationalidee dem Czechenthum ganz anders hatte zu Leibe gehen mussen, als das poliglotke Oesterreich eS nothig hat." Wir glaubeu U'cht, dah Graf Bismarck edler als der Konig ist, aver jedenfalls ist er kluger, Oesterreich ware auf Gebietsabtretungen nie cinqegangen; eine Verlan-genitig des KriegeS abet hfitte fiir Prenhen fchlimme oolgcn haben konnen. Einem Wahlm a n if est e der Opposition in Frankreich entnehmen wir solgende Zusammenstel-kung als Beweis, welche ungeheucrc Summen das Stoeite Kaiserreich verfchlingt und welcher Beziige sich einzelne bevorzugte PersSulichkeiten ersreueu. So empfangt Marquis be Lavalette 205.000 Fr., ^bischgf Darboy 181.000 Fr., Herr> Hanhmann ^0.000 Fr., Minister Rouher 160.000 Fr., Laroche 130.000, Minister Magnc cbenso viel, Minister Duruy 120.000 Fr. u. s. w. Kurz, wan hat ansgercchnet, dah zwanzig Personen zu- Figuren nicht plastisch genug heraustreteu, mithin die ganze Perspektive deeintrachtigt ist, was sich nament-lich an der Stelle auhert, wo zwei der Elefanten un Kampfe init einer der Bestien sich besin-den. Auch ist der Vordergruud ziemlich unkunstle-rifch aufgefaht und leidet die gauze Komposition, wie bemerkt, an entschiedenem Mangel an Einheit in der Darstellung. Die „Ansicht Roms" von Schulz, welche hie uud da von auherordeutlichem Fleihe zeigt, namcntlich in architektonischen Partien, bietet 'M ganzen nicht jenen Eindruck, den man uuwill-'urlich von dieser Kapitale des Erdballs erwarten fvllte. Es ist ein erhabener Gedanke, zuriickznleben die voriibergerauschtcn Jahrhunderte, bis in daS graue Sagenthum: zu Tarquin und Lukrezia, dem schonen, keuschen Weibe, der purpuruen Pracht der Kaiserzeit, bis zu den grausenvollen Tagen der Biir-gerkriege und unter dem grohen Punier, Brennus, und Geiserich, und writer auswarts am breitgetre-tenen Wege der Ereignifsc bis znm letzten Schim-wer des lateinischen Hcidenthums. Allein alles dies debars gewisser Anhaltspnnkte, urn den Bcschauer fcffeln, das Panorama muh sich vor unseren Sicken entrollcn: Die gesunkenen Tempel der poesie-Giitterwelt, diesem Traumreiche eines ganzen, schongeistjgen Bolkes, die graven Ruinen des Kolos-tcums, die Engelsbnrg, St. Peter und fort und l°rt all die sprechenden Beweise einer dritthalbtau-Undiahriflcn Gcschichte. Schulz hat in seinem Ge-unlde nichts geleistet, was fahig ware, alle jene Udcr in unscrcr Seele wach zu rufen, die uns an fteinernen Denkmale der Menfchheit begciftern. (Schluh folgt.) sammen 2,194.000 Fr. beziehen. Davon find jedoch die Privatgeschaste abgerechnet, welche jeder von ihnen durch seine Stellung zu machen in der Lage ist und auch macht. Schliehlich hciht es: Ohne vom Staatsoberhaupt (dem Kaiser) zu spre-chen, das 74.520 Fr. taglich erhiilt, haben wir den Senat, der 16.438 Fr. taglich kostet. Ferner zehn Minister mit znsammen 2739 Fr. taglich, den Staatsrath mit 7123 Fr. tciglich, den RechnungS-hof mit 4109 Fr. taglich u. s. w. In Madrid erklarte der Justizmiuister den Kortes, dah die Karlisten und die Jsabellisten nicht aufhSreu zu koufpiriren, urn einen Bflrgertrieg herbeizufuhren, dah nber die Regierung energisch vorgeheu werde. Zur Tagesgeschichte. I — In Bezug auf die Reisen des Kaisers in diesem Jahre ist bis zur ©tuttde feine allerhochste Anordnung vorhanden und find hiernach alle dkach-richteu iiber angeblich bereits entworsene Reiseprogramme miberechtigt. So meldet die offiziose „Oesterreichische Korresp." — Das Befinben des Karbinals Erzbischof H a u-l if ist, wie aus Agram gemelbet wird, we nig hoff-nungsvoll. — Die Linzer „Tagespost" bringt nachstehende Mittheilung: Wir haben jungst gemelbet, dah Herr Bischos Josef Rudigier in einer an den Bezirks-hanptmann Herrn v. Mayfeld gcrichtcten Note belt ba-rocken Satz aufgestellt habe, man konne tein ehrlicher Mann feiit, wenn man nicht seiner (beg Bischofs) Ansicht iiber die nenen Staatsgrnndgesetze beipflichte. Dem Vernehmen nach hat nun der Statthalter von OberLsterreich, Herr Gras Hohenwart-Gerlachstein, an ben Bischof ein auherst energisches Schreiben gerichtet, in rcelchem die vorerwcihnte Anmahung kategorisch zn-riickgewiesen wird. — InTriest wurden Sonntag vier Jndividuen verhaftet, well fie in enter Schenke Lieder sangcn, welche Beleidignngen gegen eine aitbere Rationolitat enthiclten. — Ein 70jahriger GreiS in Mst, gewefener Honvedoffizier und gegenrnSrtig Diener ter ungarifchen Akabentie, hat biefer Tage ein ittt bluhenden Alter von 20 Jahren stehendes jnnges Madchen znm Altar gefiihrt. Ans dem Gerichtssaale. Die Hetze gegen eittett Wanderprediger. Vor dem Grazer Landesgerichte wurde Samstag den 1. d. M. die Verhanblnng gegen jene Exzeden-teit becttbigt, welche aus religiosem Fanatismns den Wanderprediger Marckwort wahrend seines Aufent-haltes in Stainz (Steiermark) beiitahe erschlageit hcitten. Unter der Anflagc der Berbrechens des Aufstan-des nnd der osfentlichen ©ernaltthatigfeit, sowie des Vergehens des Anflanfes erscheinen vor deni Gerichts-hose viernndzwanzig Personen. Die Anklage bot im allgemeinctt rocittg Jnter-esse. Bezeichnend war nut die Rede des Verthcidigers der Hanptangeklagten, Dr. Kosjek, der ziemlich unverhoh-len in seiner Berthcidigungsrede zu erkenncn gab, dah die Angeklagten nnr nach hoherer Inspiration vorge-gangen sind. Ganz vsfen aber sprach er diese Ansicht in folgender Stelle aits: „Wir mogeit znsrieden sciit, nicht zu Gericht sitzen zn diirfen uber die cigentlichen mvralifchen Radelsfiihrer dieser argerlicheit Ereignisse, welche in ben Kreisen berjeitigcit zn fucheit sind, welche man nicht vor Gericht ziehen faint, wcil fie schlau gemtg waren, dies zn verhiiteit, und welche vor allem dazu berufen waren, jedc Anfregung des Bolkes hint« anzuhalten. Nachmittags verkitndeie der Vorsitzende das Ur-theil. Dasselbe lautete fiir die Hauptexzedentcn auf drei Monate schweren, zwei Monate nnd sechs Wochen Kerfer. Die iibrigen Aitgcflagteii werdeit zu Arreststrafcn in der Daner von 24 Stnnden bis ficbeit Tagen, bei einigeit durch Fasttage verscharsten Arrest verurtheilt. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Rann, 3. Mai. (Der Tabor in Lichten-wald.*) Jch glaitbe taunt, das; feit der Einsiihrnng der „Tabors" dieses politische „Volksmittel" je vorher mit weniger Gliick nnd Ersolg in Anwendnng gebracht wurde, als letzten Sonntag bei Lichtemvald. Der Eindruck dieses Meetings war iiber alle Erwartuug — nnbefriedigend! Der Morgenzng, welcher die Gaste ans Kroatien und aus ben sudlichsten Theilen Steier-marks hetbeisiihren svllte, brachte deren itttr 150. Der Mittagszug (ein Separatzng), mit welchem man die Anfuitst der Theilitehmer aus Laibach, Cilli, Marburg rc. erroartete, iibcrraschte mit der armlichen Zahl 75. Ans der Uingebrntg Lichtenwald, ans dent nach-barlichen Krain waren, uiigeachtet die Mnhe des Sonn-tags und prachwolles Wetter das Unternehmen begun-stigten, hochstens 2000 Neugierige zusammengefommen. Uitt 3 Uhr Nachmittags beganiten auf einem — ouch fiir ein nnr landliches Volksfest zu diirftig vorberei-teten Schanplatze die Vortriige. Dieselben wurden mit solcher Hast vorgenommcn, dah urn 4 Uhr der Tabor-platz schon zu einem stillen Orte geworden, wo Sper-iinge wieder ihre nnterbrochenen Fruhlingslieder sort-setzen durfteu. Das Programm enthielt solgende Ge-genftaitde: Slovenisirnng von ©chute und Ami, Bcr-einigrntg alter Slovene« in ein Kronland, Errichtnng einer Agrifulturfchule mid die Ausftthruitg von zwei Briicken iiber die Save. — Der Antrag znm Briicken-baue fiel total durch. Fiir die Ubrtgeit Punfte wurde eine recht befcheidene Anzahl von Handen zustimmend emporgehoben; aber das diirste den Mannern auf der Tribiine hingereicht haben, tint in den Parteiblattern jene Zisfer zur 10. Potenz zu erheben. Von ben Sprechern, als da waren, Pfarrer Ripfchl, die Doftoren Razlag, ©eritc, Sarnig und Wofchnjak hat nnr Sar-itig vermocht, einen volfsthUrnlicheit Ton aitzuschlagett, nnd es ist nicht zu leugiteit, bah in diesem Manne eine fraftige betttagogifche Aber pulfirt. Die iibrigen Rebuer hatten weniger Gliick und ntachten gertitgen Dtatorifchett Effeft. Aber man mnh auch billig feiit nnd zngeben, dah selbst die Zungenfiinste eines O'Conells in einer poli-tifch so wenig vorbereiteten Versammlnng wirkungsloS bleiben konnten. Unset Landvolf ist weitaus itoch nicht meeting-teis. Mihtranisch gaffetib steht es vor der Tribiine, vermag der Entwicklung des Vortrages nicht zu folgen, faht nnr Halb oder gar ganz faifch auf, uitd es macht danit schliehlich einen wahrhaft ttagisch-komischen Etnbrnck , to e n it bie Mtinitet obett auf bet Tribiine aus dieser Verlegeuheit uitd Gedankenvetwitrung der atmen Zuhotet „dieStimmeGottes" Hera uszuhtireit sich unterfoitgen unb aus jenen konfufen Ja nnd Rein einen Volks-befchlnh befrctireit! Muh ba der uiibefattgene Beobachtet nicht eiitriistet feiit iiber so verwerfliche demagogifche Tafchenfpielereien? Muh ihnt nicht bange werden stir die Zukunst eines Bolkes, das man mit einer so versehlteit politischen Erziehungsmethode offen-bar tint feineit gefuitdeit politischen Hausverstand brin-geit will? Und was fiir herrliche Frlichte konnte die treffliche Begabung dieses Volkchens eiitst trageit, wenn seine ,,3'iihret" Geduld und Takt genug hatten, urn zu bcgrciseit, dah man nicht an einem Tage saeit und ernten konne! Bemerkenswerth ist noch der Umstand, dah der Klerns bei dem bcsprochenen Tabor zitnteist vorsichtig hinter ben Koulisfeit blieb. Schon feit Monatcn ist befseit Haltimg in politicis sehr refervirt, nnd deshalb hat das nationals Treiben bei nns viel von seinem srifchen Schwnnge eingcbiiht. Denn es blcibt eiite ausgemachtc Thatsache, dah auch im fteierifchcit Unter-landc Der Klerus immer die cigcntliche Lebensader der * Wir glanbcn biefe von geachteter Seiko uns gugc--kommene Mittheilnng ausnchmen zu foltcn, obwohl fie im weseutlickcn init dcm gcftrigeii Artikel eines atibcvn Korre spoudentcn ganz tibereinstiinmt. Mit diesem Doppclboricl't diirste auch der Ctiarakter der uns in diesem Moincnte nod' bevorstehendcn Tabors erschLpfend gezeichnet sein, wir wer-den bei spcitern Relationen uns ganz knrz faffcit konnen, indent eS geniigen biivfte, unsere Leser auf diese beiden Berichte zn verweisen. Die died. nationalen Bewcgung gewesen und datz ber uner-miidete Eifcr und die stille Konsequenz, mit welchcr die aus ber Schule bes Fiirstbischofs Slonischek hervorgegangene Priestergeneration feit zwer Dezeimien ben Kultns ber Natioualitat gepflogen, jenen Strebungen erst etwas Boben geschasfen hat. Wie gering ist bagegen gehalten ber Antheil, ben biesbezug-lich bic Journolistik ober anbere weltliche Bemnhungen fid) vindiziren biirfeit ? Ja, man fonnte nieinen, bn|, wenn jene ruhrige Biiliz ber Natioualitat fur immer auS bent politischeu Lager wegkommanbirt bliebe, bann gar batb bie Partei selbst, bie in bag Btirger-thum unb anbere ©tanbe beiuahe keiue Wurzeln ge-trieben, zn gelten unb zu zahlen aufhoren wiirbe. ^Lokal-Chrouik. — (Herr Ferd. Schmibt) erhiclt heutc eineit Besuch beS Hrn. Landesprasidenten, ber ihm bag von Sr. Majestat verliehene golbene Berbienst-kreuz mit ber Krone nberbrachtc. — (Gemalbeansstellung.) Von ©cite ber hiesigen Filiale bes Kunstvereins ist bag schone Gemalbe ber biesmaligen AuSstelluug „Dorfpartie irn Winter" von be la Roche in Miinchen, nm 90 Thaler zur Verlosuug augekanft worben. Lose pr. 30 kr. unb 4 Stuck pr. 1 fl. tuerbcn von Freitag an in ber Kleinmayr'schen Buchhanblnng unb bei Josef Karinger, bann an ber Kasse zn hciben sein. Besitzer von Saisonkarlen a 1 ft. merben wie gewohnlich 1 Stuck, jene mit Karte« L 2 fl. 2 Stuck Lose gratis erhatten. Bei bic]cm Anlasse empsehlen roir imchmalg bent Publikum ben Besuch ber wirklich hochst schengmerthen Ans-stellnug, bic schon am ndchfteu Sonntag geschlossen luerben soll. — (Die Mi tglieber bes Snibacher Turnvereing) rourben voni Turnrathe beg Triester Turnvereing „Eintracht" zu cineiu morgen stattsinbcii-ben Schautuntcn unb Tnrnerkranzchen freunbtich ein-gclaben. — (A ls Landtagskandidat fur ben Wahl bezirk Tre s s en) ronrbe ber Abvokatnrs-Kouzipist in Suttenberg Dr. Zarnik betnt lctzten Tabor in Lichtenwald vom fteicrmcirtifchcn Lanbtags-abgeorbnctcn Dr. Wo schna gg in Vorschlag gebracht und von ber Tribune herab einigen baselbst anwesen-ben Krainer it ausg warmste anempfohlen. Der Ber-ein „Slovenija" biirfte wahrscheinlich in bicfer Pri-vatancmpfehlung eine „Stimme Gottes" erblitten unb ben befannteit Taborrebner cits feincit Kanbibatcn ben WdhternbeS besagten Wahlbezirkeg in Borschlag bringen. — (Der Ta borbericht ber heutigen „9? od ice") beginnt mit solgenben bombastischcn Frasen: Die slovenische Nation fanit abermals mit golbeneit Letter« eineit ihrer glanzenbsten Tage verzeich-nen, eineit Tag voll naticitaler Begeisternng, eineit lebenben Beweig ber Reife unferer Nation. 6000 big 7000 Slovenen betheUigten sich am Lichteuroalber Tabor. Der Uniftanb, datz ber letzle Pnnkt beg Pro-graiumg, ber Ban ciiter Briicke llbcr bie Save bei Lichienwald von ber Menge nicht augenvntnteit rourbe, obwohl Dr. Razlag ihn zwcimal znr Abstimmung brachte, ist ber „Novice" eiit offenborer Beweig „ber Reife" ber slovenischen Nation; bie Taborit n feieit feine Slbstiitintmtggiuafchine, fie ftttb Manner, bie fehr wohl von bent tiberzengt ftnb, fur was fie stimmen, bie wohl loiffeit, wag thnett nutzt ober fchabet." Die ben Volksfiihrern sc hr unbequetncn Berichte ber deut-scheu Blatter iiber jeitcit Tabor werben von ber „No-vice" mit solgenber Gallenergietzung abgesertigt: „Wir fbniteit nicht anbers benfen, alg batz ber hollische Satan selbst folche Liigen fchntiebc, eiit Mettsch ist nicht im ©tanbe, ber Wahrheit so ins Angesicht zn schlageit." Als neucftcit Beitrag zur Statistik ber Seeleiizahlimg ber Tabvriten siigett roir itoch bei, bafj von Lichienwalb aus fi'ir bie nationalen Blatter Telcgramme ab-giitgeit, bie von 8000 Taboriten sprachen. „Nooice" rebuzirt fie aus 6000 bis 7000; eiit wie es scheint aus amtlichcr Quelle geflossener Bericht ber „Lai-bachcr Zeitnng" schatzt bie Aitwescnbcn attf taunt ntehr als 2500. Freilich, folche uiichteriie Ziffcru stub eiit kaltcs Tuschbab stir bie in Grbtzcnwahn schwel-genben Bolkssiihrer, bic in ihrcm jiingften Ausruse zum Tabor in Vischmarje fchoit von einer „stauncu-erregenben Anzahl" bes Volkes, bag „eiites ©iitneg" ; zn ben Tabors stromt, schwarmen. — (Ist es b e be it t l id), roenn Kiitber ntehrerer Konsessionen biefelbe Schule beflichen?) Der „Klgf. Ztg." wirb geschriebeit: In eineitt beutfchen Schuldlatte wirb mitgetheilt, batz in Worms feit manchcn Jahren eine btiihenbe Volks-uub Biirgerschule bestehe, welche von belt Kinbern allcr Glanbensparteien befucht wirb. Jnbesscn wirb nicht etwa eiit sogenannter allgemeiner ober konsessions-loser ReligionSuntcrricht fitr alle ertheilt, sonbcrn bie Kinber sinben sich im Religionsunterrichte bei bent Lchrer ihrer Konsession zusauimen, wahrenb fie in alien iibrigen ©egenftanben gemeinschastlichen Hitter-rtcht gcitietzcn. Der Inšpektor der Llitstalt riihmt bat aufjerorbentlich ivohlthatigeii Einflntz, ben biese Eiit-richtung aus bie fittUche Entwicklung ber Kiitber, so-wie aits bic pcrsoulich sreimbtiche Stclluug ber Kon-, feffioneit in ber Stabt Hat. Fcrners entnehmeit loir j aus bent betrcsfenben Schuldlatte, batz bie Burger-1 schaft in Mainz ncuerbiitgs gleichsalls bie Bcreiuigung ber Schulen beschlossen Habe. Mit ja stimmten uoit 967 Katholiken: 747, von 1015 Evangelischen: 1009, von ber jitbifchen (Mcmcinbe: alle. Witterung. i Laibach, 5. Mai. ! Morgens gattz bewSlkt. Lorinittag Winbbrehiing von SW. iiber S. nnch Oft. Regen. ilalte empsinblich. In belt Alpeit ©chnecfatt. Warm e: MorgeniS 6 Uhr + 12.1", 'Jiadirn. 2 Uhr + 7.8°. (1868+20.3", 1867 + 14.0°). Barometer: 326.87'", im raschen fteicjen. Das geftrige Tages-mittct ber Warmc + 11.9°, uin 2.5,J tiber bem Normale. Berstorbcile. Den 3. Mai. Frau Johanna Dollinik, k. k. Rcch nuiigs-Ofsizialswitwe, alt 60 Iahre, iit ber Stabt Nr. i«8 1 an bet (Sntartimq ber Unterleibdorgane. j Den 4. Mai. Anton Peternelt, alt 3 Monate unb 14 Tage, in ber Stabt Nr. 96 am Zehrfieber. — Dem Herrn! Ebuarb Kottek, Uhrmachermeister, sein Stiessohu Ferbinanb I Rittenauer, Uhrmacherlehrling, alt 15 Jahre, in ber St.! Petersvorstabt Nr. 13 an ber Tubcrkulose. — Maria Pipan, Jnwohnerin, alt 56 Jahre, tit ber St. Petersvorstabt Nr. 144 an ber allgcmeineit Wassersucht. — Thomas Fister, gewe-sener Knecht, alt 70 Jahre, in ber Grabischaoorstabt Nr. 37 an ber Liingeneittziinbiiiig.______________________________ j Gedenktafel iiber bic am 8. Mai 1869 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Kolav'sche Real., Pobkraj, BG. Wippach. — Relizit. ber von Katharina Pobboj itm 2302 fl. erftaitbenen Neal, tit Gorejne, BG. Abelsberg. — 1. Feilb, BerZcaj'sche Real., Zloganje, 1687 fl., BG. Naffenfntz. - 1. Feilb., Sterle'sche Real., Kleinlotschnik, 848 fl. 40 (r., BG. Grotz-laschitz. — 1. Feilb., Lazar'sche Real., Zagorica, 1800 fl. 20 kr., BG. Grotzlaschitz. -- 1. Feilb., Ferjancic'scke Real., Wippach. 8120 fl., Fahrnisse 57 fl., BG. Wippach — 1. Feilb., Debelat’fche Real., Zagorica, 864 fl. 60 kr., BG. GroH-laschitz. — 1. Feilb., jtorma’fil'c Real., Nnhborf, 1136 ft., BG. Abelsberg. — 2. Feilb., Hribar'sche Real., Jarse, BG. Laibach. — 1. Feilb., Bilar jun. Real., Pubob, 500 fl., 300 fl., 1760 fl., BG. Laas. — 1. Feilb., Koseniua'sche Real, Unterfchischka, 150 ft. unb 1500 fl., BG. Laibach.-1. Feilb, Jugovic'sche Nachlatzreal., Drenovc, 120 fl., BG-Tschernembl. — 3. Feilb., Bccaj'sche Real. Becaje, BG. Laas. Erledignngcii: Abjunktenstelle beim LanbedgericMe Graz, 735 fl. Bis 14. Mai beim Lanbesgerichtspras. Graz. Telegramme. Linz, 4. Mai. Die Affaire deS Bifchof^ Rndigier rocgeit seinc« Hirtendriefes vom lctzten September soll nun doch vor die Gerichte gclangen, und zwar in ben nachftcn Wochen vor die Geschwor-nengerichte. "h^eleEfanT Morgen Donncrstag: A J Laibaeher Musikkapelle Anfang 8 Uhr. Entree 15 kr. Kun-machung. Wegen Erkrankung bes Pretioseiilchatzmannes HcrrN Ebuarb jtotteg und beffen cvfotgter Resignation ist bei benl hiesigen Pfanbamte ber Posten ernes Schcitzers fiir Pretiofetl mit einer jcihrliclien Entlohnung von 460 fl. vakaitt geivorben. Bewerber, welche Fachfeuntniffe beschen unb eine Kaution zu leiften im Stanbe ftnb, haben ihre brieflichen von 500fl Marktbcricht. > Gesnche tungstens in Laibach, 5. Mai. Aus bem heutigen Markte ftnb i