Prr«»«tr«li*u» - Preis«: FSr Laibach: Ganzjährig . . ^ fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «irrtiljährig . 2 „ 10 „ Monatlich. . . - 70 Mil der Post: «anzjährig..........12 fl. Halbjährig.......... 6 , vierteljährig....... 3 .. Laibacher Mir Zustellung in- Haus virttelj. 25 k., monall. 8 kr. Einzelne Nummern 6 kr. ^agblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berüstsichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nedacti«» Bahnhofgaffe Nr. ISS. ExpeditionS- L Jnseratl ^ vurea«: Longreßplatz Nr. 81 (B Handlung von Jg. v. M mayr L Fed. Bamberg. Jnsertions-reise: Für die einspaltige Petitzeile L 4 kr. bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen A) k. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 112. Dinstag, 16. Mai 1876. — Morgen: Paschalis. 9. Jahrgang. Der österreichisch-ungarische Ausgleich. i. Der ungarische Ministerpräsident Herr von Tis za gab am 11. d. M. dem ungarischen Ab-geordnelenhause folgende Aufklärung über den Gang der Ausgleichsverhandlungen: Die Verhandlungen bezüglich der Grundlagen sind beendet, bezüglich d?r Details nicht; letztere find so zahlreich und wichtig, daß es nicht möglich war, si^ binnen kurzer Frist festzustellen. Gegenstand der Verhandlungen waren: die Erneuerung des Zoll- und HandelSbündnisseS, die Notenbank und die Quote. Für alles wurden die Grundlagen sestAestellt, und haben beide Regierun-gen die Durchführung derselben solidarisch übernommen. Bezüglich des Zollbündnisses wurde eine Einigung für eine zehnjährige und hinsichtlich der Zollsätze eine Einigung bezüglich der einzuhaltenden Richtung, sowie für Schafwoll- und Baumwoll-waren höhere Zölle vereinbart, welche im großen und ganzen zugute kommen, weshalb als Compen-sation für Ungarn Rohprodukte und einige Halb-fabricate mit einem mäßigen Zollsätze belegt werden. Bei der Frage der Zollbündnisse mußte auch die Zollrestituiion und Verzehrungssteuer zur Sprache kommen. Beiderseits wurde der Standpunkt accep-tiert, daß das ungarische Aerar vor den bisher erlittenen Schäden künftig bewahrt sein solle. Bezüglich der Accisen erhält Ungarn direct keine Entschädigung, doch eine Compensatio« indirect durch Fi-nanzzölle. wovon dasselbe dreißig Perzent erhält, ob- schon die Consumtion nur zwanzig Perzent beträgt. Freilich wiegt dieselbe den Schaden nicht auf; viel-mehr erklärte v. Tis za bestimmt, daß Ungarn nach Billigkeit mehr erhalten sollte. Uebrigens wurde eine Vereinbarung getroffen zu einer Ungarns Verhältnissen Rechnung tragenden Reform der Zucker-und Spiritussteuer. Bei der Bankfrage galt die Verhandlung nicht dem Rechte auf eine unabhängige Bank. Dies steht außer Frage und wurde in der Vereinbarung ausdrücklich gegenseitig anerkannt; aber es wurde für zehn Jahre folgende Einigung erzielt: Eine und dieselbe Gesellschaft soll das Privilegium sowol für Ungarn als auch für Oesterreich erhalten. Diese Gesellschaft soll zwei vollkommen gleichberechtigte, von einander unabhängige Bankinstitute errichten, das eine in Budapest, das andere in Wien seinen Sitz haben. ES soll bestimmt werden, wie viel Perzente van den Creditmitteln dieser Gesellschaft, beziehungsweise von den Banknoten, welche sie statutenmäßig ausgeben kann» zur Hebung des CrediteS des einen und anderen Staates zu verwenden seien, derart, daß jene Perzente, welche beispielsweise zugunsten Ungarns gerechnet wnden, ausschließlich nur hier verwendet und unter keinen Umständen dem ungarischen Credite entzogen werden können. Die Consequenz der einen Gesellschaft ist die, daß die Note eine und dieselbe ist, doch so, daß die Einlösungspflicht nicht auf einem Platze allein, sondern ebenso sür Wien wie für Pest aufrecht bestehe und auch der Metallschatz zum Theil bei dem Bankinstitute in Wien, zum Theil bei dem in Pest deponiert werde. Die beiden Direktionen werden von der Generalversammlung der Aktionäre ge» wählt, jede aus den Bürgern der betreffenden Staaten, während die zur Leitung der beiden Ansta'ten berufenen Vice.Gouverneure auf Vorschlag der betreffenden Finanzminister und mit Contrasignatur derselben vom Monarchen ernannt werden. Hinsichtlich jener Agenden jedoch, welche aus der Einheit der Gesellschaft und der Noten unbedingt folgen, soll ein Centralorgan geschaffen werden, und zwar so, daß eine gewisse Anzahl Mitglieder desselben durch die pefter Direktion und ebensoviel durch die wiener Direktion gewählt werden. Hierzu ernennen die ungarische und österreichische Regierung je ein Mitglied, und an der Spitze der ganzen Gesellschaft steht jener Gouverneur, welchen der Monarch auf Vorschlag der beiden Regierungen ernennt. Schließlich kam dieQuotenfragezur Sprache, damit nicht nach wenigen Monaten neue, umständ-liLr Verhandlungen nöthig werden und überdies die Frage der Zolltest itution in dem nemlichen Gesetze enthalten sei, wie die Quote. Die Quote bleibt die alte. Dieselbe ist allerdings übermäßig drückend für Ungarn, allein die Zollrestitution und die Finanzzölle bieten eine Entschädigung. Dies ist der solidarisch angenommene Stand» der beiderseitigen Regierungen. Was die Hauptmotive der Regierung anbelangt, so sei vor allem zu bedenken, daß hier von einem Com-promiß die Rede sei, mithin nicht alles Geforderte erlangt wurde; das sei eben die Natur des Com-promisses. Ferner war zu bedenken, ob Ungarn durch das Gebotene Bortheil erlangt und ob Ablehnung im Interesse Ungarns angezeigt sei, da die Verein» Feuilleton. Verwechslungen. Novelle von I. Braafch. Auf dem Bahnhofe zu G. war ein Treiben und Drängen, wie man e- sonst in dem am Ende einer Zweigbahn liegenden Prooinzialstädtchen nicht kannte; aber es war auch eine außergewöhnliche Gelegenheit, denn die Schützengilde feierte ihr hun-derljähriges Jubiläum, woran nicht nur alle Honoratioren Theil zu nehmen zugesagt hatten, sondern wozu auch von Nah und Fern Gäste eingeladen waren. Auch die verwitwete Frau Gerichtsdirectorin Brenken mit ihren drei Töchtern befand sich auf dem Perron, dem kommenden Zuge entgegenharrend, mit welchem ihre Nichte, die einzige Tochter des reichen Justizcommissärs Herwald aus Dresden an-rommen sollte. Ein Jahr zuvor waren zwei von " Achtern zum Besuche bei der Tante gewesen und konnten nicht genug von der Schönheit und nebenswürdigkeic ihrer Cousine, sowie von dem Glan; und der geschmackvollen Einrichtung im Her-wald'schen Hause erzählen. Endlich fuhr der Zug in den Bahnhof ein, und in wenigen Augenblicken hatten die Fräulein Bren-ken ihre Cousine aus dem Menschenknäuel heraus-gefunden und führten sie im Triumphe zu ihrer Mutter, die mit inniger Freude das Kind ihrer einzigen Schwester in die Arme schloß. „Das ist mein Reisekorb, liebe Tante," sagte Natalie, auf ein eben dahergebrachteS Gepäckstück deutend; „nimm hier den Zettel und laß uns eilen, nach eurem Hause zu kommen, denn die lange Fahrt hat mich ungewöhnlich angegriffen." Auf die Anforderung der Frau Direktorin, wie man den Titel gewöhnlich abkürzte, übergab der Gepäckträger sogleich dem harrenden Mädchen den Korb, den Schein unbesehen in die Tasche steckend, und zur großen Belustigung Nataliens machten sich alle fünf zu Fuß auf den Weg, gefolgt von dem Dienstmädchen, da- den Korb hoch auf der Tragkiepe festgebunden hatte. Die beiden jüngeren Fräulein Brenken, welche die Vaterstadt noch nie verlassen hatten, waren anfänglich von der Heiterkeit ihrer Cousine etwa- beleidigt, bis sie durch die Entschuldigung der ältern Schweflet, daß sich in dem kleinen Orte ein Droschkengeschäft nicht rentieren würde, auf den wahren Grund der Lustigkeit ihrer Cousine aufmerksam gemacht wurden und nun ihr Daherwandern selbst spaßhaft fanden. Kaum zu Hause angekommen, wollte Natalie den Cousinen ihren mitgebrachten Ballstaat zeigen, der, wie sie versicherte, selbst in Dresden würde Aufsehen erregt haben, da man nichts Feineres und Eleganteres finden könnte; allein der Schlüssel wollte durche« für CiS- und Transleithanien gleich wichtigen Stoffes bereit- bemächtigt, und e« wird unsere Ausgabe fein, die Eindrücke, welche die Aufklärungen de- ungari-schen Ministerpräsidenten und die Grundlagen des 'Ausgleiches zurückgelaffen, demnächst an leitender Stelle zu registrieren. Politische Rundschau. Laibach» 16. Mai. Inland. Aus Delegationskreisen ver lautet, daß ein großer Theil von Delegierten aus beiden ReichShälsten eine starke Agitation vorbereitet, welche aus Herabminderung des KriegSbudgetS dringen will. Mehrere Mitglieder der österreichischen Delegation werden in energischer Weise für eine bessere Ernährung der Mannschaft eintreten; es sol zur Erreichung dieses Zweckes der Antrag gestellt werden, durch eine Herabminder»ng des Präsenz standes um 30,000 Mann eine solche Ersparung zu erzielen, daß dadurch die Mehrkosten für eine bessere MannschaslSkost hereingebracht werden. Sicherem Bernehmen nach gingen die österreichischen De legierten mit der Absicht «ach Pest, jeden wie immer gearteten Antrag auf Erhöhung des vorjährigen KriegSbudgetS abzulehnen. Wir das „Fr.-Bl." meldet, haben sich die Re gierungen von Oesterreich-Ungarn und Italien ge rinigt, den am 1. Juli ablaufeuden österreichisch italienischen Handelsvertrag auf die Dauer eines Jahres, also bis t. Juli 1877, zu verlängern. Das ungarische Abgeordnetenhaus nahm den Gesetzentwurf bezüglich der theilweisen Modifikation des Wahlgesetzes, dahin gehend, daß die Wähler Eonscription schon im Monate Mai stattfinde, m geringen Amendements an. In Bezug auf dir österreichisch-ungarische AuS -leichs frage gaben die ungarischen Dissiden-e n am 13. d. folgende Erklärung ad: „Wir haben eS für unsere Pflicht erachtet, auf die gestellte Frage mit Nein zu antworten, weil der aus Grundlage der vom Ministerpräsidenten dargelegten Principien vereinbarte Ausgleich die berechtigten Ansprüche Ungarns nicht befriedigt und für die wirlhschastliche Entwicklung des Landes nachtheilig ist. Dieses unser Votum einem Parteibeschlüsse unterzuordnen, verbietet uns unsere Ueberzeugung und das Gefühl der Pflicht, welche uns dem Lande gegenüber als Ausfluß unserer Stellung als Abgeordnete obliegt. Die« ist unsere Ueberzeugung; aus diesem Grunde traten wir au« dem Club der liberalen Partei aus, der die zur Abstimmung gebrachte Frage als Partei, und Labt-netsfrage ausstellte. Wir erklären, daß wir, getreu dem Programme, nach welchem sich die liberale Partei konstituierte, auch ferner Mitglieder der liberalen Parkei bleiben; wir behalten uns aber, unabhängig von der Regierung und jeder ändern Partei, die Freiheit unserer Entschließung vor." AuSlau-. Das große Werk wurde in Ber-i n glücklich zustande gebracht. Drei Eonferenzen genügten zur Feststellung ves Programme», wornach die drei Mächte im Orient gemeinsam Vorgehen wollen. Das Projekt einer Occupatio« und Internen, tion ist als von russischer Seile völlig zurückgezogen zu betrachten, da dasselbe vom Fürsten Gortschaloff gar nicht vorgebracht wurde. Die Abneigung Oester reich« gegen eine solche Aktion zeigt sich als zu stark, um überwunden werden zu können. Nachdem dieser ursprüngliche Plan von Rußland fallen gelassen wor den, handelt es sich zunächst um die Verständigung über den Inhalt einer neuen, von den Drei-Kaiser Mächten entworfenen, vom übrigen Europa genehmigten, durch Graf Andrafsy in Konstantinopel zu überreichenden Note, in welcher Reformen und Bürg schäften für die Durchführung derselben bindender und dringender als zuvor verlangt werden. Aber auch dieser Act soll nur als ein vorläufiger zu be trachten sein, dem dir Wirkung, den Aufstand zu bewältigen, nicht beiwohnen kann, wie sich denn überhaupt das Object der Eonferenzen unter den Händen über die Aufstandsfrage hinaus erweitert hat. Rußland verlangt eine Arrondierung und Grenz, erweiterung für Montenegro, und zur Unterstützung dieses Verlangens beruft Fürst Gortschaloff sich dar aus, daß die Stimmung in Rußland nur mit Mühe zu moderieren und daß er selbst fast der einzige Träger des Mediationsgedanken« sei. Dem ,P. Lloyd" wird au« Konstantinopel tele graphisch gemeldet: Reisende, die au« Salonichi angelangt seien, berichten, daß die fremden Lonsuln in fortwährender Besorgnis um ihr Leben seien. Dir Beerdigung der ermordeten Eonsuln wurde wegen andauernder Aufregung noch nicht oorgenommen; man will die Ankunft der fremden Kriegsschiffe und Verstärkung der Truppen abwarten. Am 8.' Mai fand ein großer Kampf zwischen Petrovac und Bikac statt. Die Bande der Brüder Gak griff die Türken an, welche 700 Todte und 50 Verwundete am Platze ließen. Die Insurgenten verloren 7 Todte und 30 Verwundete. ES Iieginnt bereits die Emigration muselmännischer Familien. Der rumänische Senat votierte das noch vom Ministerium Catargiu vorgelegte Anleihegesetz, durch welches die Regierung zur Ausgabe von 16 Millionen Trcsorbons ermächtigt wird. Die Führer der gegenwärtigen Kammeropposttion erklärten der Regierung, daß sie bereit seien, weitere Finanz. Vorlagen zu votieren, ohne indessen damit dem Mini-terium ihr Vertrauen auSzusprechen. Der „Army and Navy Oazelte" zufolge erhielt da« englische Mittelmeergeschwaver den Befehl, sich sofort nach Smyrna zu begeben. Der spanische Eongreß genehmigte mit 220 gegen 84 Stimmen den Artikel XI der Verfassung, beireffend de^ religiöse Duldung. Zur Tagesgeschichte. — Dr. <8 iskra nicht in Ungnade. Der Kaiser empfing bei der letzten Audienz unter anderen auch den Reichsrathsabgeordneten Dr. Biskra, welcher die Beheimraths-unisorm und österreichische Orden trug. — Fortsetz un gblaublütigerRaufereien. Eine Torrespondenz aus Prag berichtet unterm 12. d. M.: Bon vier vorbereiteten Duellen mit dem Grafen Kolowrat wurden gestern zwei durch gegenseitige Abbitte beglichen. Zwei sollen stattfinden, eines hier in Prag, eines in Wien. Ursprünglich lauteten die Duelle auf Pistolen, es wurden jedoch Säbel vereinbart." — Kaninchen-Ausstellung. Der erste österreichische Verein für Kaninchenzucht in Wien veranstaltet in der Zeit vom I. bi« 10. Juni d. I. im Prater Nr. 25 die zweite internationale Ausstellung. Es wird hiebet weder Stand- noch Futtergeld eingehoben. Die Preise bestehen in silbernen und broncenen Vereinsmedaillen und in Anerkennungs-Diplomen. Mit der Ausstellung ist eine Verlosung verbunden und find Lose » 20 kr. durch die Bereinskanzlei, Wien, Stadt, Bellariastraße Nr. 10, zu beziehen. Anmeldungen werden ebendaselbst entgegengenommen und Pro-gramme auf Verlangen zugesendet. — Bei denGemeindewahlen des ersten Wahlkörpers in Innsbruck siegten alle Eandidaten der Ber-saffungSpartei mit Majorität. — Aus den Bädern. Die meraner Kurliste vom 7. d. nennt 820 Parteien und 169b Personen. und nur der Gepäckträger, der auf Verlangen die unrecht»« Sachen ohne Prüfung verabfolgt hatte, erinnerte sich, daß er einen ähnlichen Korb in eine Kutsche getragen habe, die, wenn er nicht irrte, sechs Meilen weiterhin einer Predigerfamilie angehörte. Trostlos gingen die beiden Mädchen nach Hause zurück; es war unmöglich, bi« zum Abende, wo der große Ball stattfinden sollte, den Austausch der Sachen zu bewerkstelligen, und Mathilde Brenken hatte Natalien versprochen, den Ball ebenfalls nicht zu besuchen und bei Natalien zu Hause zu bleiben. Dieser Anordnung widersetzte sich jedoch die Tank aufs entschiedenste. „Es ist von unserer Seite auf vier Damen zum Tanzen gerechnet," sagte sie; ..wir machen Anna'» neuen Ballanzug für dich zurecht, ein »ranz von natürlichen Blumen wird dir gut steh««, und ««na trägt das «leid, welches sie im vorigen Wi«> ter bekommen hat. Jetzt leg' dich nur nieder, mrinr lirbr Natalir, damit du für drn Abend wieder recht munter bist." Nur nach vielem Widerstreben nahm Natalie da- Opfer, da» ihre Eoufinr mit großrr Freudig keit bringe« wollte, an, machte jedoch die Bedingung, daß niemand erfahre« solle, wer fie sei, Ki- ste sich in ihrer eigenen Kleidung zeigen und den Geschmack einer Großstädlerin beweisen könnte. Bis dahin wollte sie für eine Pathe der Frau Directorin aus einer kleinen benachbarten Stadt gelten. Lin jeder, der Natalie am Abend in dem luftigen weißen Kleide mit einem Ausputze von dunkel-rolhen, natürlichen Nelken und einem Kranze von denselben Blumen auf dem Kopse sah, hätte sie für sehr hübsch halten müssen, nur sie selbst, die stch von ihrem Anzuge eine so bedeutende Wirkung versprochen hatte, war mit ihrer Erscheinung unzufrieden. „Denke doch nur," beschwichtigtr die Tante, „wie du die ganze Gesellschaft überraschen wirst, wenn du in einigen Tagen dich als meine Nichte vorstellst; du wirst so mehr beachtet werden, als wenn du sogleich im Anfänge alle ändern überstrahlt hättest." Allein der Trost fand kei« Gehör; mit achtzehn Jahren erregt oft eine Sache Kummer, welche um zehn Jahre später kaum der Beachtung werth erscheint. Bei dem Eintritte in das zum Tanzen für die Honoratioren des Städtchens auf dem Schützenplatze erbaute Zelt kamen allerdings sämmtliche mit der Brenken'jchen Familie befreundete Herren, um die Damen zu begrüßen; allein Natalie wurde nicht anders behandelt, als ihre Cousinen, während doch in ihrer Heimat, in der großen Stadt, überall, wo fie erschien, sie die erste ihre« Kreises war. Sie wollte sich nicht darüber ärgern, aber doch tröstete sie sich damit, daß der Geschmack jener Kleinstädter weit zurück sei, und wenn der Gedanke in ihr anf-stieg, daß sie die Huldigungen, die fie läglich zu empfangen gewohnt war, der Stellung und dem Reichihume ihres Vaters verdankte, so drängte fie diese Vorstellung stets unwillig zurück, sest entschlösse«, die erste Stellung durch ihre gesellschaftlichen Talente bald zu erringen. Fast freute fie sich jetzt ihrer Verkleidung, fie wollte nur sich den Triumph verdanken, mehr als alle ändern ausgezeichnet zu werden; allein so graziös fie auch tanzte, wie fein sie auch jede Frage zu beantworten wußte, fie sah fich auf keine Weife von der Gesellschaft bevorzug«. Es fehlte ihr freilich nicht an Tänzern, doch waren es stets Bekannte ihrer Tante, die fich ihr von derselben vorstellr« ließe«, also gleichsam dieser zu Gefallen fie aus« forderte«. (Fortsetzung folgt.) — Gegen den Hausierhandel. Eine ansehnliche Anzahl Industrieller, Handel» und Gewerbetreibender im Bezirke Braunau in Oberösterreich tritt gegen den überhandnehmenden Hausierhandel auf und beabsichtigt, mittelst im ganzen Reiche adzufassender Petitionen den Reichsrath zu bestimmen, daß zum Schutze des Handels- und Wewerbestandes das Hausiergesetz abgeändert werde. — Auf der istrianerBahn arbeiteten in den Tagen vom 23. bis 29. v. M. 2447 Personen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheite«. Originlü-Correfopnden). St. Martin bei Littai, 14. Mai. (Wohnungs- «oth und Thenerung i n Littai.) Im „Slovenec" vom S. Mai versuchte ein Ritter ohne Leist die im „Lai-bacher Tagblatt" gebrachte Notiz über die in Littai Herr-schenke Wohnungsnoth und Theuerung zu glossieren. Der Versuch verunglückte, was Stil und Form betrifft, gänz-lich; der Inhalt dieser Glossen entbehrt vor allem der Wahr-heit und strotzt überdies von Gemeinheiten und Aussällen gegen zwei Beamte. Die in Littai herrschende Wohnungsnoth und die GesundheitSschädlichkeit der dortigen Wohnungen liegt amtlich konstatiert vor. Dem Lorrespondenten des klerikalen „Slovenec" gereicht es zur Ehre, in gastronomischen Sachen besser unterrichtet zu sein, als über lokale Wohnungs- und TheuerungsoerhSltnifse. Dieser LorresponLent hat, dieses wollen wir gerne anerkennen, auf jener Hochschule, wo über „Charakterlosigkeit" und „gemeine Schmäh-hungen" gelehrt wird, sich ein reiches Wissen eigen gemacht, und wir gratulieren ihm zu diesen großen Erfolgen. Wir gratulieren aber auch dem nationalen Blatte, welches so rwineiüe, superfeine, wohlunterrichtete Torrespondenten besitzt ; , Slovenec" kann denselben die Druckzeile mit 25 — Kreuzer honorieren. -(„Narod" und sein„Krach.") In der Sams-tags-Nummer „Ehren-NarodS", des Organs für Türkenfresser und solche, die es werden wollen, sind insolge unserer Land-tagsreininiscenzen die bedenklichen Symptome einer Gallen-ergießung zutage getreten. Es gibt eben ein gewisses Elwas, was die Herren vom „Narod" nicht vertragen können, das ist die Wahrheit. — In dem peinlichen Bewußtsein, daß sich gegen die objektive Darstellung der Leistungen seiner kleri-calen Gesinnungsgenossen, gegen Thatsachen, welche durch die Berichte über die Le-ndtagSverhandlungen allerdings nicht „zur Ehre des Herzogthums Arain" constatiert werden, nicht ankämpsen läßt, begnügt sich das gedachte Jnsurgentenorgan, über die wahrheitsgetreue Wiedergabe der Landtagsereignisse rin Wuthgeheul mit der Drohung auszustoßen, daß bald die Zeit der Gegenenthüllungen über die Verfassungstreuen Hereinbrechen werde, welche ja den „Krach" verschuldet haben. — Wie erheiternd wirkt doch ein solch prahlerisches Drohen, und unwillkürlich fällt uns da eine chinesische Redensart ein, welche ähnliche wichtigthueude unschädliche Polterer mit dem Ausdrucke „papierene Tiger" bezeichnet. Wir wissen, daß „Narod" im Berichimpfen und Berleumden, sowie in den gemeinsten Angriffen gegen die Anhänger der Berfassnngs-Partei das Unglaublichste leistet, allein die Kraft zu allem dem wird ihm, wenn er uns auf das Gebiet der Landtags-reminiscenzen folgt, versagen; denn die Landtagsverhand-lungen sind ein offenes Buch, gegen dessen Offenbarungen Lüge und Entstellung unwirksam werden, da aus denselben «bensowol die gemeinnützige, opjerwillige Thätigkeil der Ler-lastungspartei, als das sterile unheilvolle Wirken der Ratio-Ualen ersichtlich ist. Darum weiß aber auch „Narod" gegen unsere Enthüllungen nichts als Drohungen auszustoßen, w°bei er sich den alten blöden Witz nicht versagen kann: die Berfafsungspartei habe den „Krach" verschuldet. Also die Liberalen sind Schuld daran, daß Leute zu «runde Äkhen, welche etwas verspeculiren, was sie nie gehabt haben? Die Berfafsungspartei hat es etwa verschuldet, daß czechische «alvzua's nach Dutzenden mit Deficit abgehen, daß die "i°uäre der „Narodna tiSkarna" nnd der „Banka Slove-^t Jahren keine Zinsen gesehen haben? Wir sskn uns wahrlich verwundern, daß man uns nicht auch i» *^"1chaft an MiSernten, Hagelschlag und Ueber-Ichwemmungen imputiert. Bei seinen hirnverbrannten Bor-" I ^ ^rgißt „Narod" wol, daß in der Vorzeit des „Krach" auch die Rationalen aller KronlSnder dem Schwindrl ritck-halt-lot ergeben waren und daß die damaligen Verhältnisse, die Ueberspeculation und GründungSschwindelei nicht eine österreichische Erfindung, sondern aus dem AuSlande — und ganz besonders aus ultramontanen und slavischen Ländern importiert waren. — Und in welcher Beziehung steht denn insbesonders der „Krach" zu den krainer Liberalen? Sind es nicht vielmehr die National-Klerikalen, welche durch ihre unsinnige Wirtschaft, durch politische Ueberspeculationen, durch pauslavistlsche Gründungsversnche da« Land Arain dem finanziellen und Kultur-„Krache" entgegentreiben? Wahrlich, indem „Narod" in seiner Geistesnoth gegen nn-seren LandtagSleader nichts Besseres vorzubringen wußte, als die Hinweisung aus den „Krach", hat er für unsere Ausführungen selbst die beste Reklame gemacht und den Beweis geliefert, daß unsere Erörterungen wirklich jenen wunden Punkt der National-Klericalen berührt haben, welcher ihnen selbst in nicht ferner Zeit zu dem „Krach", dem wohlverdienten Ende jeglichen Schwindel-, verhelfen wird. — (Zu humanen Zwecken.) Im Gasthause zum „weißen Rössel" ist eine Gesellschaft zusammengetreten, welche sich die Ausgabe stellte, für die durch Ueberschwemmung in große Noch versetzten Bewohner des laibacher Moorgrundes Geldbeiträge zu sammeln. Für diese« Zweck find bereit-60 fl. gesammelt worden. Die Namen der Spender, sowie weitere Spenden werden im „Laib. Tagbl." zeitweise ver-össentlicht werden. — (Der hiesige Arbrilrrbildung-vrr-ein) veranstaltet am Sonntag den 21. d. M., abends um 7 Uhr, in der hiesigen Litalnica-Restauration ein Frühlings-sest unter Mitwirkung der Regimentsmusikkapelle Erzherzog Leopold. Zur Aufführung kommen: 1. Ouverture zur Posse „Dichter und Bauer" von Suppö. 2. „O wir schön ist die Frühlingszeit." Lied von Kapeller. 3. „Die beiden Grasmücken." Polka sür zwei Piccoli von BouSquett. 4. „Die leben-dig-todten Eheleute." Posse in einem Act. S. „Dreigespräch" sür Flöte, Llarinette und Oboe, von Hammer. 6. ^ov» m6r» in vLxa." Bauernduett. 7. „Die Rekrutierung in Krähwinkel." Posse in einem Act. 8. Potpourri aus der Operette „Die schöne Helena" von Offenbach. 9. „Domestikenstreiche." Posse mit Gesang ,n einem Acte. Hierauf folgt Tauzunterhaltung. Der Reinertrag dieses FestabendeS wird Fach- und UnterrichtSzwecken gewidmet. — (Zur A u e r s p e r g fei e r.) Anton Gras Auersperg (Anastasius Grün) ließ fämmtliche Festgaben, die ihm zu seinem siebzigsten Geburtstage aus Nah und Fern zu-gesendet wurden, zu einer Gruppe vereinigt photographieren und überschickte diese Photographien als Zeichen seines Dankes an seine zahlreichen Freunde und Verehrer und an jene Corporation«», die sich an der Jubiläumsfeier betheiligt haben. Aus diesem photographischen Bilde sieht man im Vordergründe die zahlreichen, kostbaren Adressen und Diplome ausgebreitet, inmitten derselben die prachtvolle Laffette, welche die Gräfin Auersperg ihrem Gemal gewidmet hat, und die Denkmünze der „Toncordia", oder daS schöne Modell der wiener Schiller-Statue, von einer Menge Bouquets umgeben, serner daS Jugendporträt Goethe'-, welche- der Dichter als Geschenk erhalten, dir Büjie de» Jubilars und eine große Zahl von Kränzen. — (Die ungünstige Witterung) hält an, die Niederungen des Lande- find Überschwemmungen aus-gesetzt, namentlich leiden die Wirthschastsbefitzer im laibacher Moorgrundrayon und im Planina-Thale großen Schaden; im letzteren ist keine Aussicht aus eine verwendbare Heumahd. In den Alpengegenden verhinderte der «ingrtretene Schneesall den Anbau der Sommerfrüchte und Knollengewächse und den AuStrieb des BieheS anf die Weide. — (Au« dem Amtsblatt e.) Besetzung von the-refianischen Stistplätzen; Gesuche bis Ib. Juni an da- Ministerium des Innern. — Kundmachung übrr den Ausbruch der Rinderpest in BerzaSzka im czorszenyrr Lomitate. Bestätigung der Beschlagnahme der Nr. 106 des „Slov. Narod". — Kundmachung, bettest der Anlegung eines neuen Grundbuches der Katastralgemeinde Gottschee. - Kund-machnngen, betreffend die 1. Auflassung de- Postämter in Stockendorf; S. Abhaltung von wöchentlichen Biehmärkten (am 8. jeden Monat-) in Laibach. — (Historischer Wochrnkalender:) 15. Mai 1867 Kaiser Maximilian in Queretaro gestorbrn; 16. Mai 1703 Gründung Petersburg-durch Peter drn Großen; 18ten Mai 1699 H. I. v. Ziethen geboren; IS. Mai 1498 Ba-co d« Vama entdrckt Ostindirn; ,21. Mai 1809 Schlacht bri LSprrn. — (Zweifache Ehe.) Victor Jakob Fleisch, mann, Sohn eines laibacher Handelsmannes, Reserve-Lieutenant, zuletzt Diurnist beim wiener Landesgerichte, ver-ehelichte sich im Jahre 1872 mit der Tochter des Tischler-Meisters Franz Klier in Meidling, nächst Wien, und zwei Jahre später, als bezüglich der ersten Ehe die gerichtliche Scheidung erfolgt war, mit der Tochter deS Trödlers Io-Hann Ordner in Ottakring, der zu Liebe er zum Judenthum überging. Die wiener Staatsanwaltschaft erhob gegen L. I. Fleischmann die Anklage wegen Bigamie und dehnte die-selbe auch auf Johann Ordnec und dessen Tochter Julie, die zweite Gattin Fleischmanns aus, weil anzunehmen war, daß beide um die erste Ehe des Angeklagten wußten. Ein Senat des wiener Landesgerichtes sprach am 12. d. M. Fleischmann und Ordner der Bigamie, rückfichtlich der Mitschuld an diesem Verbrechen schuldig und verurtheilte den ersteren zu vier, letzteren zu zwei Monaten Kerkers, während die zweite Gattin des Angeklagten nach § 2 de« St.-G. sreigesprochen wurde, weil die Eingehung der Ehe von ihrer Seite durch einen unwiderstehlichen Zwang — fie sah damals Muttersreuden entgegen, — geschah. — (Steiermärkische TScomptebank.) Bri der am 14. d. in Graz stattgefundenen Jahresversammlung der Mitglieder des Lreditvereines waren 50 Tredit-theilnehmer mit 97 Stimmen persönlich nnd 71 brieflich vertreten. Im Jahre 1875 beliefen sich die gewährten «ire-dite auf 569,000 fl., aus dem Lreditvereine find au-ge-fchieden 58 Firmen mil einer Betheiligung von 382,500 fl, der Haftpflicht wurden enthoben 12 Firmen mit einer Lre-ditbetheilignng von 98,600 fl., mit Ende Dezember v. I. verblieben 405 theilnehmende Firmen mit einer Lreditbe-theiligung von 3 272,800 fl., der Sich-rstellungSsonds ver-minderte sich im Jahre 1875 von 164,460 fl. aus 163,640 Gulden, zurEscomptierung gelangen 8527 Wechsel im Betragt von 8.086.601 fl , der Stand deS Portefeuille« betrug Ende Dezember 1875 1270 Stück im Betrage v»n 1.131,041 fl., der Stand der zweifelhaften Forderungen per 25,572 fl. hat gegen das Vorjahr kein« Berschlechternag erfahren. — (Berichtigung.) In unserer gestrigen Nummer, erste Seite, zweite Spalte, siebente Zeile von oben wurde nach dem ersten Worte „einem" das Wort „derselben" ausgelassen. — (Landschastlichrs Theater.) Das pariser Sittenbild „ Alsonse " von A. Duma« bringt uns keine außergewöhnlichen Erscheinungen. Wir sehen eine verführte Unschuld, die ihrem Ehegatten vorhocbzeitliche unangenehme Ereignisse verschweigt; einen leichtsinnigen, geistlosen Lebr-mann, welcher reichen Bräuten nachjagt; einen edlen Mann, welcher die Jugendsünden seiner Gattin mit dem Mantel der Gattenliebe deckt; ein heiteres, lebenslustige« Weib au» dem Volke, welches an den in nicht gar artige Formen gehüllten Huldigungen eines Schwindlers Gesallen findet, denselben jedoch in zwölfter Stunde fallen läßt; endlich eia treuherziges, an feiner Mutter mit inniger Liebe hängendes Kind. Das dramatisch bearbeitete Bild trägt eine ansehnliche Reihe von Schönheiten zur Schau, der Moral wird volle Rechnung getragen und die Sprache ist eine edle, schwung- und gesühlvolle. Die Darstellung, von der erste« dis zur letzten Scene, war eine meisterhafte. Herr van Hell (Schiffscapitän Montaiglin) trat im schönsten Lichte als würdevoller Mann, edelster Gatte in den Vordergrund; die Scene mit „Raimonde" im zweiten Acte war von überwältigender Wirkung; sie konnte nicht effektvoller gegeben werden. In Frau Matbes-Röckel („Raimonde") lernten wir eine mit eminenten Bühneneigenschaften begabte Schauspielerin kennen; äußeres imposantes Auftreten, korrekte Sprache und künstlerisches Mienenspiel, vollkommene-Berständni« der Ausgabe fanden wir in reichem Maße vor. Die «estSndniSscene im zweiten Acte wurde mil stürmischen BeisallSbezeugungen und viermaligen Hervorrufen ausgezeichnet. Als dritter im Bunde excellierte Herr Po hl er durch vorzügliche Ausführung der schwierigen Rolle drs „Oktave" (Alsonse). Die moralische Verworfenheit fand dürch diesen gewandten Schauspieler einen vortrefflichen Repräsentanten. Inmitten düster gehaltener Schattenseiten glänzte das Bild der verliebten, derben, heiratslustigen „Madame Guichard" recht erheiternd; Fräulein Bo mm erwarb sich durch lebhafte Darstellung dteser dankbaren Rolle den Beisall des gutbefnchten Hauses. Recht lieb spielte die klrine Äruber die Rolle der „Adrienne". Wir hatten gestern neuerlich Gelegenheit, das hervorragende Talent dieses Kindes für die Bühne kennen zu lernen. Auch diese mit Sr-sühl ausgesührte Darstellung fand beifällige Anerkennung. Das Publikum verließ gestern vollkommen befriedigt da« Schauspielhaus. Einstimmige« Lob über die gelungene ge-sammte Aufführung war zu vrrnrhmen. Herr van Hell und seine schätzenswerthen Genossen werden nach Abschluß der höchst interessanten Gastspiele mit drm Bewußtsein vo» hier scheiden können, daß fie drn Theaterfreunden Laibach«, welche den Werth dieser Gesellschaft wohl zu schätzen wissen. riiiigr sehr vergnügte Abende bereitet haben. Mit Sicherheit ist zu erwarten, daß auch die nächstfolgenden Vorstellungen vor vollen Häusern stattenden werden. — Die bequemstenWanderungen find wol diejenigen, welche man an Regentagen des Sommers oder an Winterabenden daheim am trauten Familientische in die schöne Welt hinein macht. Landkarten und Bilderbücher find die freundlichen Reisebegleiter, und wer soll der Führer und Wegweiser sein ? Könnte man immer einen vielgereisten Mensiten dazu finden, der nach eigener Anschauung lehrreich berichten könnte, so würde das freilich da« beste sein. Da aber solche Bielgereiste sehr selten find, so nehmen wir um so dankbarer ein gutes Buch in die Hand und folgen chm, als dem ruhigsten und geduldigsten Wegweiser. Der jüngste derselben hat kürzlich in der Meyer'schen Hofbuchhandlung in Detmold als „Fr. Hobirks Wanderungen aus dem Gebiete der Länder- und Völkerkunde" zu erscheinen hegonnen, bringt im ersten Bande „Skizzen und Bilder aus Nord-und Mitteldeutschland" und wird die große Wanderung mit dem fünfundzwanzigsten Bande in Australien beschließen. Der Herr Bersafser hat es verstanden, wie schon der Inhalt dieses ersten Bandes zeigt, aus der großen Masse von Sieise-beschreibungen und Schilderungen über Land und Leute, von denen so viele unter manchem Nichtigen so vieles Irrige enthalten, mit geschickter Hand und sicherem Blick unter gleichzeitiger Berwertbung seiner eigenrn Ersahrungen und Kenntnisse den von ihm bearbeiteten Stoff so anszuwäbleu, daß einem jeden, groß wie klein, eine ebenso unterhaltende und interessante, wie belehrende Lectüre geboten ist, die jedenfalls besser ist, als mancher Roman und manche nichtssagende Jugendschrist. Nach dem dem ersten Bande beigege-lenen Prospect sollen die „Wanderungen" bieten: I. Land-schastliche Bilder, 2. Bilder aus der Thier- und Pflanzen-weit, 3. Schilderungen aus dem Volksleben, 4. Jagd- und Reiseabenteuer, sind also trotz des bestimmten Zieles, das der Herausgeber ins Auge gesoßt hat. von einer Vielseitigkeit, die man nicht ost in ähnlichen Werken finden dürste. Die Sprache ist eine klare und leicht verständliche, so daß sich das Werk besonders auch als Lectüre für die Jugend eignet, und der Preis, 1 Mark für einen Band von circa 12 Bogen, der noch dazu wie der erste mit drei woblgelungenen Illustrationen : das Hermanns-Denkmal im tentoburger Walde, Spreewaldschule und der Brocken, ausgestattet ist, ein, man möchte sagend erstaunlich billiger, und ermöglicht die Anschaffung der ganzen Sammlung sür jedermann. Diese Wanderungen sollten in keinem Hause, namentlich aber in keiner Schule fehlen, nm ihren von dem Herausgeber ins Auge gefaßten Zweck erfüllen zu können, der ist: „als Mittel zu wahrer Volks- und Jugend-Bildung zu dienen." Zu beziehen durch Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bambergs Buchhandlung in Laibach. Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren Kaufmann L Simon in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Original-Lose zu einer so reichlich mit Hauptgewinnen ausgestatteten Verlosung, daß sich auch iu unserer Gegend eine sehr leb-haste Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient Las volle Vertrauen, indem die besten Staats-garantien geboten find und auch vorbenanntes HauS durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Witterung. Laiboch. 16 Mai. Heute trübe, regnerisch, schwacher SW. Wärme morgenS 7 Ubr 3'8°, nachmittags 2 Udr -s- 8 5° 6. (1875 -j- 24 6"; 1874 -s- 118' 6.) Barometer im Steigen 736 12 wm. DaS gestrige Tage-mittel der Wärme -j- 2 8°, um 11 2° unter dem Normale; der gestrige Niedeischlag 42 50 mm. Schnee und Rege». Angekommene Fremde am 16. Mai. Hotel Tta-t Wie«. Brenner, Goltschee. — Junkamann, Reis., Neus, Aementzi, Kflte., Röckl, k. k. Hosschaufpielerin Reichl, Jelinek und Voigt, Wien. — Pfeffel, Besitzer Gollenfels. Hotel Elefant. Masaner, Bregenz. — Saverl, Krainburg. Wald, Wien. — Gartani Anna, Triest. — Kovakii und Bastjan, Unterkrain. Satfer von Lesterreich. Werkmeister, Wels. - Kottnik. Görz. Mohren. Pampichler, Leoben. — Graflner, Reis , Graz Nagu, Grschästsm. Gedenktafel über die am 19. Mai 1876 stattfindenden Lici tationen. 3. Feilb., Boriöek'sche Real., Grdb,, Billichberg, BG. Littai. — 3. Feilb., Peterlin'scbe Real., Großpölland, BG Reisniz. — 3 Feilb., Bambii'sche Real., Hrib, BG. Reif niz — 3. Feilb., Obreza'sche Real, Selo, BG. Littai. — 3. Feilb., MartE'sche Real., Buika, BG Gurkfeld. — 3. Feilb.. Snidersttsche Real., Motvirje. BG. Gurkfeld. -2. Feilb, Sajn'sche Real.. Giafenbrunn, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Primc'sche Real., Lelje, BG. Feistriz. — 2,e Feilb., Jaklevii'sche Real., Unterloquic, BG. Möttling. — 3. Feilb., Miklauiii'sch' Real, BelSko, BG. AdelSberg. — 3. Feilb., Utmar'sche Real. Ustja, BB Wippach. — 2te Feilb., Martintit'sche Real. Jariek, BG Gurkfeld. — 2te Feilb., Brinz'sche Real., Grüble, BG. Tschernembl. — 2te Feilb, Berlinii'sche Real., Bojance, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., Horvat'sche Real., Bubnarec, BG., Möttling. — 1. Feilb., Miklauiii'sche Real., Bel»ko, BG Adelsberg — 1. Keilb., Dougan'che Real., Alldirndach, BG AdelSberg. — I. Feilb., Maci'sche Real., Grdb. Psarrgilt Mannsburg, BG. Egg. — 2. Feilb., Sregar'sche Real., Verbau. BG. Feistriz. - 1. Feilb., Malesiö'sche Real., Drasik, BG Möttling. Telegramme. Budapest, 15. Mai. Die Delegationen wurden heute eröffnet. Die Reichsrathsdelegation wählte einstimmig Rechbaucr zum Präsidenten, der dann eine längere politische Ansprache hielt. Die Regierung brachte den Voranschlag über den gemeinsamen Staatshaushalt pro 1877 nebst NachtragScredilen für das Heer und die Marine, die Schlußrechnung für 1874 und NachlragScredite für di: den bosnischen und herzegowinaer Flüchtlingen gewährten Unterstützungen ein. Die ungarische Delegation hat Szlavy zum Präsidenten gewählt, und wurden in derselben die gleichen Regierungsvorlagen eingebrackt. Berlin, 15. Mai. Die hiesigen Botschafter Frankreichs und Italiens haben volles Einverständnis ihrer Regierungen mit den Beschlüssen der berliner Conferenz amtlich ausgesprochen. Wiener VSrse vom 15. Mai. St»»t«k0QÜ». Sperc. Rente, Lst.Pa». dto. dto. oft. in Silb >!olc von I8S1 .... Sole »on 1880. gan,e So,'« »on I8«v, Fünft. Prämiensit. v. . 3riu»ck«itt.Odl. Siebenbürg. Ungar» > vU«L. Ä-Id «S ! «»«» IU5 75, ltO'iS »»« - Ware «K-— I I« 75 t>7 — 13» 71'» 76— 75-7r 77-- itnglo-Bank .... Lnditanstalt .... L-vofitenbank. . . EScompte-Anstali . Kranco-Bank . . . HolldelSdant.... Karionaibant . . . Oest. Bankgesells. . Union. Bank . . . . Beriehr«ba»k. . . . Slföld-Bahu . . , «arl kudwiaiadv . «ail. Slis.-Bah» . ksis. Kr, Josellb . Staat-bahn .... küdbabn............ SS'80 «e-- KLV- SLV-! >« - IS »! 8, — Si « 84» - S1S-- 79.»» ?k>aclkriok«. Geld War, Allg. oft. Lod.-Lndit. dto. in »» S Nation, ö. W Ung. Bod.-Tr^oilaaft. 10S 75 10L— 88— 88 85 87 LS S7 5V 55 LS> 85 5V I'rioritrtU-Odl. Fra», Ioles«-Bahn . Oest. Nordwestbahn . Siebenbürger .... Staat-bahn Südb.-Ges.-u SOO Kr. dto. Bons SL— 87-65 — 141-107 50 93 25 87 60 65 85 148 50 »08— Lo»v Eredit - Lose Rudolf» - Lose ... 156-13 - 157 — 14 — (ZMou.) ÄugSb.ioo fl.südb.W. Franks. Ivc Mark. . Hamburg „ _ London 10 Psd. Sterl. Pari» 100 Kranc» . . 5850 58 50 iro - 47 40 58 65 58 65 ISO 30 47 50 vkiurrsL. ^ais. Münz-Ducaten »tt-Franc-ftück . . ... Preuß. Kassenscheine. Silber . . 5 es 9 54 59 10 108 75 5 66 955 59 15 108 SV Wohnnngs-Aendernng. beehrt sich seinen p. t. Zahnpatienten höflichst anzuzeigen, daß er vom 7. Mai an im Mally'fchen Haufe 1. Slock an der Hradeczkybrücke wohnt, und ordiniert wie bisher von 8 bis 12 vormittags unv von 2 bis 5 Ubr nachmittags. (267) 8 Aos-Agenlen. Zum Verlaufe von Losen und Staats-1 I papieren gegen monatliche Raten lucht ein alte-1 reS und bestreuouimiertes Bankhaus für alles lOrle, wo es noch nicht oder nicht genügend vertreten ist, vertrauungswürdige und fleißige Per-Ionen mit der Agentur zu betraue». — ^ie Be-1 dingungeu sind sehr günstig und bei einigem gleiße ein schönes Eiiilommen leicht zu erzielen. I Offerte übernimmt das Bankhaus S. 1 I n»«r- in Prag. (S84) 2—1 Telegraphischer Lnrsdertcht rm 16. Mai. Papier-Rente 6555 — Sitber-Rente 69 50 — lkw'-r, StaatS-Anlehen 110 25. — Bankactien 839. — Lredü >34 20 — London 119-85.— Silber !02 60. - L. k. Mün, ducaten 5 64'/,. - 20-ssrauc« Stücke 9-54'/,. - 100 Rei ^ mark 59—. __________ gegen (249) 40—16 Sommersprosien, Leberflecke, Wimmerln rc. Diese Salbe durch 10 Abende angewendet, verdrängt spurlos Sommersprossen. Leberflecke rc. Ein Original-Tiegel sammt Anweisung kostet 70 kr. Echt zu bezieben durch die Landschafts-Apotheke des Von««. 1>nlco 29 5Lan biete «lein klüeke <>ie Uanä! oäer SL8,r»«ü. lluuptHk'vi»» im ksllk liivtot >1>e «II«»-- belebe von 6«r xen>-Iiii>Pt uixl >ert ist. Oie vorlkeiilisflk kinri,:l>tu»ß lies neuen l'lune» >3t c>t!i-!»-l, >1,8- im l^iuie vun wenigen Gongten (lm-eli 7 Veilosun^en ?,ur siclie- i-en Lntsedeiüun^ kommen, «lsrunter lielimlen sieb llriupt-t>-elser von eventuell li.-U. vtlei- Oulcien 8. W., «peeie» »der: 1 Lewinn L ,>I. 250,000, 1 Oevvinn i, >1. 125.0M, 1 6e>vinn k ». 80,0^0. 1 6e«i„i> » >1. 60,000, l C.svinn L >l. 50,0t0, I 6ev,,nn i> .». 40,000, 1 c.o«i,m L 36.000. 3 Oe« inne » ». 30.000, 1 Oevvinn !> >l. 25,000. 5 6e>vi»ne k >1. 20,OM, 6 Oev. i> N. 15,000, 7 6e«. r. ». 12,000. 11 6««-. L I». 10,000, 26 6e 621 Oev. L U. 700 Lew. ä N. 24,350 Oe«, i, ^1. ete. 600", 4000, 2400, 1200. 500. 250. 138 etc. Oie 6e«innriel,unxen 8i„tl j,Ignmii»»ib i»»t!iol> sest-bestellt. Xui- niivll8ten kestsn 6e«innr!el>un^ ßi-o»sen, vom 8t««ts gaesntlseten Oel^vei-losunx Icostet 1 ß»nre« Orizinül-l.o» nur Vl»rk 6 coler tl. 3 50, 1 k->Il)e8 . . . 3 . . 175. 1 vierte! . . - 1'/, . . — 90. ^Ile kullrUke «er,len sofort xe^en Kin8ei»lu»x, ?0sleinrgl>>unx ot susjzelubrt und srlislt jederm»»» von uns direele Husen-dunxen oder suf Verlünzen der Interessenten duroli unsereVerdindungen »n üllen xrösseren?!8tre» Oester-reielis versnlssst «erden. Unsere Lo»e<-.te «sr stets vom Olüclce be^ünstixt und bstte sick dieselbe untsr vielen antlsren dSltSU-tenlien 8e«Innsn oklmsls der ersten Haupttreffer ru erfreuen, dis- den bstreü'eiiden Interessenten direkt susbersklt «urden. Vorgussielitlieli !