Donnerstag den 18. KeZtember 1828. 3)a3 k. k. Gubermum zu Venedig hat sich bestimmt, gefunden, der Ditta Pietro Bigaglia, aus Venedig, das nachgesuchte Landesfabriksbefugnih auf die Erzeugung vom gefärbten Glase, Emaille und künstlichen Steinen mit dendamitvcrbundenen Begünstigungen zu verleihen. Welches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht rsird. Von dem k. k. ,illyrischcn, Landcsgubernium., Laibach am L. September,l.623,. Mk i e n° Se. k. k. Majestät haben mittelst allerhöch-. sier Entschließung vom n. Juli d. I., dcn Rech> nungsrath der illyrischcn Provinzial-Staatsbuchhaltung , Johann. Baptist Luschin, und den RechnungH . Ossizialen derStaats-Credits^ und ventral-Hofbuchhaltung. Aloys Frangolo von ^ Erespi, zu Vicc-Buchhaltern bei der Venediger (Zentral-Staatsbnchhaltung allergnädigst zu ernennen geruhet. Teutschlanv. Die Münchner politische Zeitung vom 6. September meldet: «Gestern Nachmittags um 2 Uhr sind Ihre Majestät die Königinn, unsere ab lcrgnädigste Frau zu der am 9. d. M. Statt habenden Vermählung Ihrer königl. Hoheit der Prinzessinn Luise mit Sr. Hoheit dem Herzoge Maximilian in Baiern abgereiset, nachdem sich II. kk. Hoheiten der Kronprinz, die Prinzen Otto und Luitpold, und die Prinzessinn Mathilde bereits im Vormittag dahin auf den Weg gemacht hatten. Am Donnerstage sind Ihre Maj. die Kaiserinn vyn Oesterreich mit Ihrer k.k. Hoheit der Frau Erzherzoginn Sophie angekommen. Außer del? genannten erhabenen Gästen befinden sich jetzt folgende erlauchte Personen in Tegcrnsee beisammen: Se. k. Hoheit der Prinz Carl; Se. k. Hoheit der Herzog Wilhelm in Baiern; Ihre k. Hoheit die Frau Herzoginn von Leuchtenberg; Ihre k. Hoheit die Kronprinzessinn von Preußen; II. kk. HH, der Prinz Johann und die Prinzessinn Amalie von Sach» sen; Ihre k. Hoheit die verwitwete Frau Herzoginn vonZwcibrücken. Seine Majestät der König werden stündlich in Tegcrnsce erwartet." (Ost' B.) Frankreich Lord Cochrans war mit Herrn G. die aus der angekündigten Allianz »Oesterreichs, Piemont'Z und Italiens entspringen »können? An den in die Geheimnisse der Diploma« «tie eingeweihten Personen ist es, diese Frage zu „lösen." — Was dcn Korrespondenten anlangt, so beschränkt er sich auf die Bemerkung, daß man vor einigen Jahren nicht an diese Befestigungs-Ar-bcitcn gedacht habe, und daß man heute daran denkt; demnach müsse man glauben, daß es die Allianz Oesterreich's, Piemont's und Italiens sei, welche diese Maßregeln veranlaßt habe. — Dieß alles läßt sich durch eine klare und einfache Darstellung der Thatsachen beantworten. — Die Arbeiten zu Grenoble sind durch keine besondere und gegenwärtige Besorgniß veranlaßt worden. Sie sind das Resultat der allgemeinen Vorsicht der Regierung, jener Vormundschaft, welche sie vor Allem ausüben muß, um dem Lande die Erhaltung seiner Vcrtheidigungsmittel zu sichern. — Nachdem" die Aufmerksamkeit der Kammern sowohl als die der Verwaltung über den Zustand unserer festen Plätze, wach geworden war, ist es nickt zu verwundern, daß Arbeiten, die seit langer Zeit beschlossen waren, zu Grenoble angeordnet worden sind; alleilt unsere nachbarlichen Verhältnisse, die nie aufgehört haben vollkommen freundschaftlich zu seyn, habcn mit diesem rein administrativen Gedanken nie etwas zu schaffen gehabt. — Welches sind übrigens die Gründe zu Besorgnissen, welche zu außerordentlichen Vorsichts-Maßregeln an diesem Theil nnsercr Grenzen nöthigen sollten? Man brauch', nur einen Augenblick die Gerüchte, die man in Umlauf bringt, näher zu beleuchten, um sie ganz und gar zu Boden zu schlagen. — Man hat von einem Offensiv« und Defensiv «Tractate zwischen 3o5 Oesterreich und Sardinien, von der Existenz gewisser in dem Heiraths-Contract Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Modena enthaltenen Stipulations gesprochen, welche dahin zielten, den Rechten des Prinzen von Carignan Eintrag zu thun. Man hat Oesterreich den Plan zugeschrieben, die Fesiun-aen PiemontZ, und andere militärische Puncte außerhalb seiner Grenzen durch seine Truppen besetzen zu lessen; man ist so weit gegangen, zu be« Häupten, daß es mit dem Gedanken umgehe, bei der ersten Erledigung des sardinischen Thrones, Rechte auf die Krone dieses Königreichs geltend zu machen, zu welcher der Prinz von Carignan berufen ist. Alle diese Gerüchte haben, wie wir be-siimmt versichern kennen, durchaus keinen Grund. Oesterreich hat keinen dieser Plane, und könnte keinen haben. — Es hat keine besondere Uebercin< kunft mit Sardinien geschlossen; kein anderer Trac-tat, als der von Wien vom Jahre i6i5 hat die Erb-Thronfolge des Königreichs festgesetzt, und man muß wenig Kenntniß von dem Stande der Verhältnisse unter den Kabinetten besitzen, um zu glauben, daß besondere Stipulationen, ohne Zustim» mung und ohne Beitritt der übrigen Kab'nctte, solchergestalt Rechte, die von allen anerkannt worden sind, umstoßen könnten. — Man möge sich daher beruhigen; Frankreich hat keineswegs nöthig, seine festen Plätze eiligst auszurüsten; Oesterreich will sich eben so wenig als England von dem all-Osmcincn politischen System entfernen, welches die großen Ereignisse der Restauration in Europa aufgestellt haben.« (Oest. B.) Großbritannien. Der Courier sagt: „Der Kaiser von Marokko zeigt eine feindselige Gesinnung gegen die europäischen Mächte. Er ließ kürzlich zu Gibraltar zwei Schisse kaufen, die er zum Kreuzen ausrüstete. Dem Vernehmen nach hat der brittische Consul zu Tanger den Gouverneur von Gibraltar be- - nachrichtiget, daß zwei Marokkanische Korsaren das englische SchissPcrseverance, ein österreichisches und ein russisches Schiff genommen hatten. Der englische Consul hat gegen die Wegnahme der Perseverance prottstirt. Die Korsarcn behaupten, sie sei ' rechtmäßig gekapert, da sic keinen Paß gehabt, um in dem mittelländischen Meere zu fahren." Mg. Z.) Gsmannischeg Neich. Von der bosnischen Gränze am 28. Aug. Die in einigen Blättern unlängst enthaltene Nachricht, daß der bosnische Vezir im Lager oder in Travnik umgekommen sei, ist ungegründet; im Gegentheil erfahren wir so eben, daß der Vezir Abdul-Rahman-Pascha sich mit seinem Hof-Lager zu Zovik in Bosnien, im Gradachacz'er Capital.-nat, drei Stunden von der Festung Gradachac; entfernt, befindet, von wo aus er mehrere Eilbothen zum Großherrn nach Konstantinopel absandte, und die Resultate dieser Sendung erwartet. Dem Vernehmen nach soll der Pascha Abdul-Rahman nach Konsiantmopel berufen und statt ihm der ge-weßte General-Adjutant oder Silikdar des Pascha von Rustschuk zum Vezir von Bosnien ernannt seyn. Uebrigens herrscht in Bosnien vollkommene Ruhe, und es sind breits alle Truppen in ihre Heimath rückgekehrt. (Agr. Z.) Die Allg. Zeitung enthält aui einem Handels-schreiben Folgendes aus Konstantinopcl vom li. August: Der Krieg wird allem Anschein nach länger dauern, da sich die Türken mit uncrwarte« tcr Tapferkeit schlagen. Die bisherigen Gefechte bei Schumla, Silistria und Varna soNen sehr hart. nackig und blutig gewesen seyn. Die russische Flot^ te bei Barna ist noch imnier genöthigt, auf Kano-ncnschußweite von der Festung zu bleiben. Wäre die türkische Flotte nicht bei Navarin so mißhandelt worden, so würden die Russen jetzt auch zur See einen schweren Widerstand finden. — Das große Lager, welches auf den Höhen um die Hauptstadt und bei den süßen Wässern gebildet wird, soll nach den sanguinischen Hoffnungen der Türken auf 200,000 Mann mit 80,000 asiatischen Reitern gebracht werden. Wirklich sieht man seit zehn Tagen zahlreiche Truppen und Pferde aus Asien überschiffen. Der Großherr will sich an die Spitze dieses Lagers stellen. Auf den Straßen werden alle Rajas' angehalten, um an den Verschanzungen zuarbeiten , die mit Zoo Kanonen besetzt werden sollen. Alles bewaffne: sich, um das Lager zu verstärken, weshalb die Stadt jetzt von einem großen Theil ihrer Bewohner entblößt ist. Der Großwesir wird, wie man sagt, morgen mit 40,000 Mann zur Armee aufbrechen. Der Fanatismus des Volkes ist seit Kurzem sehr gewachsen, dessen ungeachtet ist in der Hauptstadt die öffentliche Ruhe noch nicht gestovt ""den. (B. ^ ^.) Die Abeille Grecque vom 7. August enthält über die Ereignisse auf Candia folgenden Auszug eines Schreibens aus dem griechischen Feld- 3a4 lager auf Kreta vom i3. (25.) Juli: «Gegen Anfang dieses Monats kam ein türkischer Anführer, Namens Agriolidi,, mit 5oo Mann zu Calives, einem Dorfe in Ap 0 c 0 r 0 n 0, an, um sich auf dieser Straße nach Canea. zu begeben , wo er sich dem Hauptquartiere anschließen sollte. Aus Mangel an LebcnZmitteln sah er. sich genöthiget, einige Tage im genannten Dorfe zu verweilen,, um Kornfrüchte zusammenzubringen.. Unsere- Anführer B. Manußojanaki und Georg Tiudero, die sich in derselben, Provinz aufhielten, gewannen dadurch Zeit,, ihn anzugreifen. Sie erschlugen mehrere von den Türken, trieben sie endlich in die Flucht, und nahmen ihnen ihre Saumthiere , ihre Munition und ihr Gepäcke ab. — Sämmtliche Türken, auf Kreta sind gegenwartig in den Festungen eingeschlossen. Zwischen den Al-bancsern, welche sich zu Canea befinden,, und den eingebornen Türken ist Zwietracht, ausgebro-chen, welche Fehde ihnen nicht einmal, an irgend eine Bewegung gegen die Griechen zu denken er« laubt» Da sie uns bei so bewandten Umständen keine Waffengewalt entgegensetzen können^, und uns doch verhindern wollen, ihnen zu schaden, so haben sie uns einen Waffenstillstand vorgeschlagen; da wir aber ihren Mangel an Treue und Glau« ben, vorzüglich bei ihren Befehlshabern, aus Er^ fahrung kennen, so haben wir auf diesen Vorschlag nicht einmal geantwortet. — Alle unsere Anführer versammeln sich zu Sphakia, um dem Abgesandten d^r Regierung,, Hrn. von Reineck, sntgegen zugehen. Man ist gesonnen, sichmitihm über die Mittel zu berathen, die Feindseligkeiten ferner zu betreiben, und sich zur Unternehmung dcr Belagerung der von den Feinden besetzten festen Plätze in Corps zu vereinigen." (Oesi. B.) GlriechenlanV. Nach Briefen aus An con a vom 24. Aug. hat ein am 22, August dort angekommenes joni« fches Schiff die Nachricht überbracht, daß die zu Corfu versammelten drei Gesandten sich nach Napo» li di Romania begeben werden, um dort zu residi» ren^ — Eö wird ein Dampfschiff von jder k. engli« schen Marine in Corfu ankommen, welches die BefUmmung hat,, dreimal des Monats von der Re« sidenz der Botschafter die Depeschen nach diesem Hafen zu überbringen., — Herr Bulgari, russischer Geschäftsträger bei der griechischen Regierung, ist zu Ancona angekommen, und erwartet nur dal Fahrzeug auf dem cr sich einschiffen soll, um seine Reise fortzusetzen. (B. v. T.) Ionische Inseln. Ancona,, 23. August., Seit dem 9. d. sind nun die Herren Stratford - Canning, Ribeaupierre und Guilleminot in Corfu versammelt, und, wie es heißt, mit der Redaktion einer Erklärung, welche im Namen der drei vermittelnden Mächte erlassen w-erden soll, sobald die französische Expedition in Morea anlangt, beschäftigt. In dieser Erklärung sollen, nach Briefen aus Corfu, der Zweck der Expedition und die Gründe angegeben werden, die sie veranlaßten.. M