frinnwtrttiau« - Preis« r Für Laibach: GauzjShtig . . 8 fl. 40 kt. Halbjährig . . 4 „ 20 , «irrteltihrig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — „ 70 „ Stlt bei Po» Ganzjährig................18 ft. HalbjShrig................ 6 , •krtfltäbrig 8 » Für Zustellung in« Hau» Kettelt. 25 k., monetl. 9 kr. •tajelne Nummern 6 kr. Laibacher TJ 'agblall Anonyme Mitcheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendel._ »ebeetie#: «ahnbofgaffe Nr. 16. victzeditio,»«- k 3i«ferete*= Batte«: «ongreßplatz 9h. 2 kBuchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & geb. Bamberg.) $tMtrti*nft»vetfe: für bit einspaltige 4 kr., bei witbtrbolttr I schaltung Ä 3 fr. Anzeigen bis 6 geilen 20 tr. Bei größeren Inseraten nab öfter« Einschaltung entsprechender Rabatt. ^ Für complieierten Satz befro» bete Vergütung. Nr. 140. Donnerstag. 21. Juni 1877. — Morgen: Paulinus. 10. Jahrgang. Mene tekel! Die Wahlschlacht rückt immer näher heran. Otbt Partei ruft Ihre Männer zu den Fahnen, der Plan zur Schlacht ist fix und fertig, da« Losungswort gegeben — bald, in ganz kurzer Zeit, werden stch Liberale und National-Klerikale in geschlossener Phalanx gegenüber flehen, um jede unter ihrem Feld« r»fe den Wahlkampf auszufechten. Mit welcher Erbitterung und Erregtheit wird da nicht gekämpft werden! Die Liberalen kämpfen um die Befreiung des (heueren Vaterlandes vom 3°*t der Willkür und der Mißwirthschaft, fie kämpfen um geistige und materielle Wohlfahrt, fie kämpfen um alles, was bem Staatsbürger tHeuer fern muß, um die Bedingung einer glücklichen Ent« Wicklung des Landes; — dieGegner fetzen ihren letzten Mann und ihre letzte Waffe ein, um ihre Herrschaft zu erhalten, an die sie sich schon so sehr gewöhnt und die ihnen so sehr behagt, die sie sogar eine Zeitlang in den Stand gesetzt, jede freiheitliche Regung im Lande durch ihre Creaturen und ihre verschiedenartigsten MiUelchen niederzuhalten. Werden die National-Klerikalen geschlagen, was geht da nicht alles für sie verloren? Wie Seifenblasen werden alle ihre Utopien zerstießen, und manche Sinecure wird wackelig werden; alle die schönen Gelegenheiten, auf Kosten de« Landes Belohnungen auszutheilen unter ihre gefügigen Werkzeuge, und jene «hunlichst zu versorgen, die ihnen nahestanden, sind dann vorüber, ja noch mehr, Udermann weiß es und steht es ein — find die Gegner diesmal geschlagen, dann wird es ihnen nimmermehr gelingen, zur verlorenen Macht wieder zu gelangen. Einmal im ehrlichen Kampfe bezwungen, find die Herren von drüben dann genöthiget, mit offenem Bister zu kämpfen — und welche Waffen-geführten wollen fie dann gewinnen und erhalten? Weht einmal die liberale Fahne auf den Zinnen der LandeSburg, und erschaut der Krainer einmal dieses gut österreichische Banner im Lande; wird er einmal losgelöst von der Furcht, die ihn bisher bewog, blind dem Dictum seiner Führer zu gehorchen; erkennt er einmal, daß der liberale Sieger den Kampf nicht blos für sich und feine Partei, sondern für das ganze Land unternommen, und daß sein Sieg dem ganzen Lande zugute kommt; kommt der Landmann einmal zur Ucberzeugung, daß unter dem Wirken einer liberalen Landtag-majorität und ihres liberalen Landesausschufses die Last der ihn drückenden Umlagen unter keiner Bedingung höher, wol aber, wo nur möglich, geringer wird; gelangt et einmal zur Ueberjcugung, daß feinen gerechten Wünschen williges Gehör geschenkt und unter dem liberalen Regime der Pflege seiner Muttersprache keinerlei Hindernde in den Weg gelegt werde: — dann geht den Rittern des „Narod," der „Novice" und des „Slovenec" noch die Handvoll Knappen verloren, die ihnen geblieben, dann bleibt ihnen nur noch übrig, sich wenn möglich im nationalen Trauer-gewandt auf die Trümmer Sloveniens zu setzen und dort ihre Klagelieder anzustimmen, dann find die Zeiten für immer vorüber, wo nach gethaner Wahlarbeit ihr Troß bei Freudenfeuern wild den Kolo tanzte. Daß eS so kommen wird und kommen muß, das wissen unsere Gegner so gut wir wir, und deshalb wird der Wahlkampf ein erbitterter werden, so erbittert, wie er noch nie war. Wer führt jedoch nur zu oft unsere Gegner in ben Kampf, wer finb die Männer im dunklen Gewände, welche die gegnerischen Schlachtreihen durcheilen und fie unter dem dumpfen Schlachtrufe „Glaube" gegen uns zum Angriff führen, gegen un«, die wir ihnen mit dem munteren Rufe „Bildung" antworten? — Es find Geistliche! E» wird einem wehe um« Herz, wenn man gerade die Männer, dir traft ihrer erhabenen Mission vor allem berufen find, Nächstenliebe zu predigen und die Gemüther der Streitenden zu beruhigen, die nur darüber zu wachen haben, daß Gott gegeben werde, was Gottes ist; daß gerade die Männer, denen nach Stellung und Pflicht nicht-ferner liegen soll als Kampf und ßetze, den geweihten Raum der Kirche und den Pfarrhof verlasst» und herunter steigen in die von Wein und Alkohol duftende Schenke, um die Weihe und Würde de» Priesters zur Ermunterung im Kampfe zu benützen und sich, die Träger de- geistlichen Frieden-, amte-, den prooocierten, also verdienten Schlägen de» Siegers auszusetzen. (Schluß folgt.) Das österreichische Nunlium enthält folgende Bestimmungen: 1.) In Gemäßheit de« bestehenden und keinen Gegenstand einer Erörterung bildenden Uebercin-kommen«, betreffend die Beitrag-leistung zu den Iemlleton. Die Erbin von Thorncombe. divMan nach dem Englischen, frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. (Fortsetzung.) «Bist du es, Diana," rief Dalyell verwundert “*• »Was bringt dich um diese Stunde hierher?" «Ist es denn so sonderbar, daß ich Sie nicht | i et Sir Hughs Dach empfangen will?" tief die Jz"®* Frau. „Ich werde Sie dort nie wieder '“Wangen, Filipp." «Aber Sir Hugh wird uns hier sehen!" «Kommen Sie in das Gehölz. Ich kenne tn Weg, der durch dasselbe führt." Sie ging voran, Dalyell folgte. Uit. ^ ruhiger, fester Ton verritth, daß sie wirk- 1 vollkommen furchtlos war. ai . «Ach brauche nicht zu fragen, ob du meinen J!tf, «halten hast, Diana," sagte er, „deine An- kn. dkit hier beweist es mir. Hast du das Geld >ur mich?» v „Ja. Aber ehe ich e« Ihnen gebe, habe ich Ihnen einige Worte zu sagen. Bor allem will ich e» nicht mehr haben, daß Sie nach Redmond.Hall kommen. Ich will es Ihnen klar machen, daß Sie keinerlei Anspruch an mich hoben. Ich wünsche, daß Sie mich in Ruhe lassen. Und nun nennen Sie mir die Summe, welche Sie dafür haben wollen, daß Sie mich für immer von Ihrer verhaßten Gegenwart befreien ?" „Sehr schmeichelhaft für mich." „Ich bin wahrhaft und offen. Ich hasse Sie, FIlipp Ryve!" sagte die junge Frau in leidenfchaft. lich bebendem Tone. „Ich hasse Sie! Sie sind nicht sicher in England. Sagen Sie, welche Summe verlangen Sie, um in ein fremdes Land zu gehen und dort den Rest Ihres Lebens zuzubringen!« „Ich muß dir einen Jrrthum berichtigen, Diana. Du urtheilft nach falschen Voraussetzungen. Warum bin ich in England nicht sicher?' „Sie wiffen doch wegen dieser Fälschung." „O, das ist alles ausgeglichen. Es war ein gefälschter Wechsel, wie du weißt. Ein Freund von mir hat den Wechsel mit dem Gelbe, das ich von dir erhielt, eingelöst und die Verfolgung ist ein- gestellt worden. Ich bin frei wie der Vogel in der Luft." Diese Lüge täuschte Diana, welche fühlte, daß ihr ihre sicherste Schutzwehr plötzlich entzogen worden sei. Wenn Filipp Ryve frei war, was sollte ihn verhindern — fie vollend» zugrunde zu richten? „Ich würde fünftausend Pfund geben, um für immer von Ihren Verfolgungen befreit zu sein," sagte Diana nach kurzem Stillschweigen. „Fünf« tausend Pfund in barem Gelbe 1" Dalyells Augen funkelten. Die Summe er-schien ihm im Vergleich zu seinem Jahreseinkommen von vierhundert Pfund al» ein große« Vermögen. .aber," fuhr Diana fort, „ich muß sicher fein, daß Sie in ein fremde« Land gehen und nie wieder nach England zurückkehren. Ich will Ihnen da» Geld nach Indien, Australien ober Kanada anweisen —* „In diese Bedingung willige ich nicht. Da» Geld wird ebenso gewiß mein sein, wenn ich in Englanb bleibe. Du wirst e« nicht wagen, dich meinen Forderungen zu widersetzen. Und wenn du e« (hütest, ist doch da« Gesetz auf meiner Seite. Die Summe, die du erwähnst, ist dein Erbtheil gemeinsamen Auslagen infolge de« Utber» ganges der Militärgrenze au« der Militär« in die Zivilverwaltung, ist von der alljährlich festzustellenden Summe der gemeinsamen Auslagen vorerst die Quote von zwei Perzent zu Lasten des ungarischen Staatsschatzes in Rechnung zu bringen. 2.) Die Reinerträgnifse des Zoll gef all es werden als gemeinsam erklärt. Diese Erklärung geschieht unter der Bedingung, daß aus den Zollein. tünften vor allem die Steuerrestitutionrn für die über die gemeinsame Zollinie ausgeführten versteuerten Gegenstände zu bezahlen sind und für den Fall, als eine Erhöhung der bestehenden oder Einführung neuer Zölle einträte, bezüglich de» hieraus erwachsenden MehrerträgnisseS eine neue Vereinbarung statt« zufinden habe. Au» dem Zollerträgnisse sind ferner die Zoll-Regiepauschalien in den bestehenden und bleibend festgesetzten JahreSbeilrägen zu bestreiten. 3.) Zur Bestreitung der hiernach noch unbedeckten Posten der gemeinsamen Angelegenheiten tragen die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder 68'6 Perzent, die Länder der ungarischen Krone 31-4 Perzent bei. Diese Bestimmungen gelten für die Dauer von zehn Jahren, d. i. für die Zeit vom 1. Jänner 1877 bis letzten Dezember 1887. Die ungarischen Blätter sind über den Inhalt dieses Schriftstückes nichts weniger als entzückt; der „P. Lloyd" bemerkt, in dem Nuntium fei nur österreichisches Interesse vorherrschend; „Ellenör" sagt, diese« Schriftstück stehe lediglich auf dem Standpunkte der Negation, enthalte Verdrehungen und falsche Behauptungen; „P. Naplo" betrachtet die Verhandlungen als gescheitert; „Hon" findet im Nuntium Satyre; da» „Neue P. Journal" und „Kelet Nepe" verurtheilen die Bestimmungen in Bezug auf die Restitution und Quote. Reichsrath. 265. Sitzung de» Abgeordnetenhauses. Da» Gesetz, betreffend die Aenderung der Bemessung der Verbrauchrabgabe von der Zucker-Erzeugung in Preßfabriken, wird in zweiter und brütet Lesung angenommen. Da« Gesetz, betreffend die Sicherstellung der Eisenbahnlinie durch da« Fichtelgebirge nach Eger, wird dem Eisenbahn-Au-schusie; die Regierungsvorlage, betreffend die mit der italienischen Regierung gewechselte Erklärung, durch welche die Giltigkeit de« Handelsvertrages bi« zum 31. Dezember 1877 verlängert wird, dem volks» wirthschaftlichen Ausschüsse zugewiesen. von MrS. Paulet, da« bei deiner Heirat in deinen Besitz überging. Du hast mich zuerst geheiratet. Es wurde kein Ehecontract gemacht. Dein Geld ist daher mein, und ich kann es beanspruchen, wann eS mir beliebt. Ich werde es thun." „Gibt e« nicht-, wa« Sie bewegen könnte, mich in Ruhe zu lassen ?“ „Nicht»!" Diana war besiegt. Sie hatte versucht, sich ihre Freiheit zu erkaufen, aber er willigte nicht in ihre Bedingungen. Schweigend nahm sie da« Päckchen mit dem Gelbe heraus und händigte e« ihm ein. „Sind da« sechshundert Pfund ?" fragte Dalyell. „Ja, ich brauche nicht länger hier zu bleiben. Wenn Sie mehr Geld brauchen, so schreiben Sie mir und ich will es Ihnen schicken." „Glaubst du, ich würde diese Zusammenkünfte »ufgeben, Diana?" fragte Dalyell. „Das Vergnügen, dich zu sehen, ist mir mehr werth al« Geld." »Schweigen Sie, mein Herr." „Nein, du sollst, du mußt mich hören. Du hast aufgehört, mich zu lieben — du hastest mich sogar! Aber ich liebe dich, Diana. Bei Gott, du mußt mich anhören l" und er packte sie beim Arme. „Bist du nicht mein —meine rechtmäßige Frau?" Da» Hau» beschäftiget sich mit dem Antrage Dr. Roser«, beireffend die Regelung des Raten, brief wesen«, und nimmt folgenden modisicterten Antrag an: „Das hohe HauS wolle beschließen, es wird der Bericht des Justizausschusses über den Antrag des Abg. Dr. Roser und Genossen, betreffend die Regelung de« Ratenbriefwesens, an den Justiz« Ausschuß zurückverwiesen und dieser Ausschuß beauftragt, eine GefetzeSvorlage auszuarbeiten und mit aller Beschleunigung dem hohen Hause vorzulegen, womit der gewerbsmäßige Verkauf von in- und ausländischen Losen oder der Gewinnsthoffnung von solchen Losen verboten wird. ES folgt die zweite Lesung de« Gesetzentwurfes, womit die Bestimmungen der Strafprozeß-Ordnung über Nichtigkeitsbeschwerden ergänzt und abgeändert werden. Die ministeriellen Antworten auf die Anträge, beziehungsweise Anfragen des Abg. Pfeifer inbetreff der Realexecutionen, Grundsteuerregulierung und. Landtagsauflösung in Krain bringen wir an anderer Stelle. Vom Kriegsschauplätze. BeiZimnica find nur wenige russische Truppen und gar keine Verschanzungen sichtbar. Obwol der Wasserstand auffallend sinkt, sind doch da» User« land und die Inseln theil» unter Wasser, theil« versumpft. Man erwartet daher hier keinen lieber-gangsversuch. Desto mehr Aufmerksamkeit wird der Gegend bei Turnu-Magurelli und JSlasch zugewendet. Der Uebergang über die Donau soll oberhalb Giurgewo versucht und die ersten Angriffe gegen Rustschuk gerichtet werden. In der Nacht zum 18. d. wurde auf dem jenseitigen Ufer eine größere Bewegung starker russischer Truppenkörper wahrgenommen, welche von Giurgewo gegen Slobosia, das erste Dorf fluß-aufwärts, vorrückten. E» circulieren Gerüchte über tilg bedeutende Niederlage der Russen in Asien. Politische Rundschau. Laibach, 21. Juni. J»la«d. Die cisleithanischen Minister sollen einigen Abgeordneten gegenüber erklärt haben, daß sie aus der Bewilligung der Steuerrestitution eine Kabinettsfrage machen. Da« gemeinsame Kriegsministerium hat an sämmtliche Truppenkommandanten die strengsten Weisungen ergehen lassen, dafür Sorge zu tragen, daß sich die Truppen hinsichtlich der Montierung, Ausrüstung und Bewaffnung jederzeit in einem vollkommen schlagfertigen Zustande befinden. E« raschelte leise in dem Gebüsche hinter ihnen. Beide hörten es, beide dachten an Sir Hugh Red-mond. Dalyell ließ Diana's Arm lo« und sie blieb athemlo« stehen. Aber alle« war still, wie zuvor. „(8« war nicht«," sagte Dalyell. Wenn er die Gebüsche hinter ihnen durchsucht hätte, würde er Loleltens Spion gefunden haben, der auf dem Boden kauerte und gierig jedes Wort erlauschte. Mike war, wie schon früher einmal, Dalyell von London gefolgt, und es war ihm gelungen, sich unten an den Wagen anzuhängen, in welchem der Ränkeschmied von Steventon herübergekommen war, und er hatte die ganze Unterredung zwischen Diana und Pier« belauscht. „Kommen Sie mir nicht so nahe," sagte die junge Frau stolz, sich von ihrem Schrecken erholend. .Unterstehen Sie sich nicht, mich zu berühren." „Ich war im Begriff, dir zu sagen, daß ich dich liebe," sagte Dalyell wieder beruhigt. „Ich will dich nicht Sir Hugh überlaffen. Du sollst meine Frau sein — meine, nicht die seine. Ich habe geschickte Advokaten zu Rathe gezogen, und sie sagen Gleichzeitig wurde e« den zu Jnspicierungen und zur Kontrolle berufenen Organen zur strengsten Pflicht gemacht, bei Ausübung ihrer Kontrollsfunctionen in dieser Hinsicht mit aller Rigorosität vorzugehen und allsällige Verstöße gegen die bestehenden Vorschriften auf da» strengste zu ahnden. Die Vorlage der ungarischen Regierung betreff» Bewilligung von 150,000 fl. für die Kosten der PariserWeltauSstellung wurde angenommen. Der Wiener Fürst-Erzbischof Kutschier über« gab dem Kardinal S im eoni die Acten der Transaktion, welche die österreichische Regierung mit dem Vatikan betreff» der Zivilehe und des Unterrichtswesen« einzugehen geneigt wäre. Dieselbe soll jede« Conflict zu vermeiden suchen. Ausland. MacMahon wird nach erfolgter Auflösung der Kammer ein Manifest an die Nation richten. In der französischen Deputiertenkammer brachte C h o i s e u l folgende Tagesordnung der Linken ein: „In Anbetracht, daß das am 17. Mai von dem Präsidenten der Republik unter dem Vorsitze Broglie's gebildete Kabinett entgegen dem Gesetze der Majoritäten, das für parlamentarische Regierungen Regel ist, zu den Geschäften berufen wurde; in Anbetracht, daß dasselbe vom Anfänge an jeder Erklärung vor den Vertretern de» Landes auswich; in Anbetracht, daß e» die Verwaltung umstürzte, um mit allen verfügbaren Mitteln einen Druck aus da» allgemeine Stimmrecht auszuüben; in Anbetracht, daß es nur eine Coalition der monarchischen Parteien, eine von den Inspirationen der klerikalen Partei geleitete Coalition repräsentiert; in Anbetracht, daß es seit dem 17. Mat die gegen die nationale Ver« tretung gerichteten Angriffe und die Aufreizungen zur Verletzung des Gesetzes ungestraft läßt; tn «n> betracht, da» dasselbe aus allen diesen Gründen eine Gefahr für die Ordnung und den Frieden und gleichzeitig Ursache der Störung der Geschäfte und Interessen ist: erklärt die Kammer, daß diese» Mini« sterium das Vertrauen der Kammer nicht hat." Sogleich nach dem Zusammentreffen der r uss i > schen Armee mit der türkischen soll der deut/4» Botschafter in Konstantinopel eine Friedensvermittlung unternehmen. Alle Detail« seien in dieser Beziehung zwischen der Pforte und dem Berliner Kabinette geordnet worden, und zwar mit Wissen und Einverständnis des russischen Reichskanzlers. Dir Basis des künftigen Friedensschlusses soll die Ab» tretung eines Theiles von Armenien an Rußland und die Autonomisierung von Bulgarien, Bosniea und der Herzegowina sein, ohne daß diese Provi«' zen vom türkischen StaatSorganiSmuS getrennt wer» den sollen. mir, daß da« Gesetz dich zwingen wird, zu mit zurückzukehren." „Dann soll mich Ihnen da« Gesetz todt übel' liefern," sagte die junge Frau. „Ich sagte Jhnt" da« schon einmal. E« ist' mein Ernst. Filipk Ryve, täuschen Sie sich nicht. Ich werde nie 3ttf Gattin sein." Mit diesen Worten trat sie den Rückweg alt' und Dalyell folgte ihr bestürzt. Der junge Spion schlich ihnen vorsichtig nafl' Die Wege waren ganz schmale Fußsteige, aW sie bogen bald in einen breiteren Gang ein, % zur Wiese führte. An dem Ende de« GehE hielten sie wieder inne und schauten zum empor. „Es ist alle« in Ruhe," sagte Dalyell, r.®“ bist nicht vermißt worden." ^ Diese Worte waren kaum ausgesprochen, 1,1 Sir Hugh Redmond plötzlich in einer Entferi»»»> von sehr wenigen Schritten vor dem Paare Er hatte Dalyell« letzte Worte gehört. Finsternis und der tief in da« Gesicht gedrückte v des Schurken verhinderten ihn, Dalyell zu (Fortsetzung folgt.) Zur Tagesgeschichte. — Eine Interpellation. Der Abg. Skene und 34 Genossen richteten an den Handelsminister nachstehende Interpellation: „ES verlautet, daß Se. Excellenz aus Andringen Bei gemeinsamen Kriegsministers sich bei den Eisenbahnverwaltnngen dahin verwendet, den Osstzieren der k. k. Armee, welche bereits die Begünstigung genießen, gegen Bezahlung einer niedrigem Klaffe eine höhere Wagen-Klasse zu benützen, in der Weise eine neue Preisermäßigung für die Benützung der Eisenbahnen zu erwirken, daß alle Offiziere, welche außerdienstlich reisen, in Zukunst nur diejenigen Transportkosten zu zahlen haben werden, melde bisher von len im Dienst reisenden und mit Marschroute versehenen Offizieren verrechnet wurden. Bestätigt sich dieses Gerücht, so werden folgende Fragen gestellt: 1.) An« wel- chem Stunde wird den Offizieren bei außerdienstlichen Reisen diese neue Begünstigung zugewendet? 2.) Wie ist diese neue Begünstigung, die eine neue Belastung der Eisenbahnen nach sich zieht, mit einer gesunden Eisenbahnpolitik in Einklang zu bringen? 3.) Wie ist die neue Begünstigung »u rechtfertigen gegenüber den vielen österreichischen Bahnen, welche teilten wirklichen Ertrag abwersen, vom Staate theils durch KapitalSbetheiligung, theils durch Subventionen unter-stützt werden? 4.) Bedenkt der Herr HanvBsminister diese Tarifreductivn dem Abgeordnetenhause zur Beschlußfassung vorzulegen? — (Kongreß puncto Reblaus. Der eidgenös» stfche BundeSrath legte dem von ihm nach Bern eiüberu-fenen Phylloxera-Eongreß ein von dem Dr. F a t i o aus-gearbeitetes Programm als Basis der Verhandlungen Über Maßnahmen zur Abwehr der Verwüstungen der Phylloxera vor. DaS von der schweizerischen Gesandtschaft der Regierung übergebene Programm umsaßt 181 Fragen in 12 Gruppen. Die von dem Congreß nicht gelösten Fragen sollen an eine internationale Lommission gewiesen werden, gebildet aus Repräsentanten aller Staaten, um die strikte Durchführung der «ongreßbeschlliffe in den beteiligten Län-tctn iu überwachen. Der Tag der Eröffnung deS Ton» greffes, in welchem Hofrath Dr. Ritter v. Hamm Oesterreich vertreten wird, soll bald bestimmt werden. — FteiheitSideen in Rußland. Der russische Fürst MeschtscherSki sagt in der Wochenschrift „Drasch-banin*: „DaS Volk hat einen Druck auf die Regierung ausgeübt; wenn da« hinsichtlich der orientalischen Frage möglich war, so kann sich daS bei einer ändern Frage wiederholen, z. B. in Bezug aus die politischen Reformen. DaS ist ein gefährliches Präcedens, man muß daher dergleichen, koste es, was eS wolle, im Keime ersticken und auf keinen Fall eine solche Schwächung der ütegierungSautorität dulden. Man muß so schnell als möglich den Krieg beendigen, einerlei unter welchen Bedingungen, denn jeder Krieg ist ein zweischneidiges Schwert für die russiche Regierung; jeder Krieg weckt den Patriotismus und zu gleicher Zeit die Präten-stenen deS BolkeS auf Initiative, das heißt revolutionäre Tendenzen." dolal- und Provinzial-Angelegenheilen. Mriginal-Äorresponden;. . E Reumarttl, 18. Juni. Die freisinnige Be- 'erung deS Landes Jtrain, die national-klerikalen Hetzereien abholden Angehörigen des bischöflichen Diözesansprengels aibach, begrüßten seinerzeit die Ernennung deS DomprobsteS ®r- Pogaiar zum Fürstbischöfe in Laibach mit unge« heucheltet, offener Freude. Man knüpfte an die kaiserliche Ernennung deS im liberalen Lager guten Klang habenden *Vsten geistlichen Würdenträgers in Krain die Hoffnung, der neue Kirchenfürst werde den heißblütigen nationalen Hetz» nnd Kampfhähnen im Lande, den seiner DiSciPlinargewalt unterstehenden Pfarrern und Kaplänen, die in regierungS« ®nd versassungSfeindliche Äleril gehüllten Wahlagitationen, ie Aufhetzereien der bäuerlichen Bevölkerung gegen das jföerale Regime, überhaupt die öffentliche Arbeit im Weinige der Politik, nachdrücklichst untersagen; jedoch der Neu» niarktler denkt und unser Hochwürdigster lenkt I Unser großer ~~ d. h. nicht etwa geistig, sondern der körperlichen Lonsti-jwion nach großer — Kaplan entfaltet als Wahlagitator national-klerilalen Sippschaft eine Thätigkeit, die einer offnen Sache würdig wäre. Wäre dieser Hetzkaplan auf rchlichem Gebiete ebenso feurig und eifrig, wie derzeit auf weltlichem Felde, so könnten ihm Insel und Stab nicht ausbleiben. Auch ein eifriger Streiter für Rom ist unser Hetzkaplan, er soll dem Vernehmen nach die Drohung ausgesprochen haben: wenn die Neumarktlei aus Anlaß de« Papstjubiläums ihre Häuser nicht beleuchten, so dürften sich Leute finden, die diese Häuser anzünden würden. So weit schreitet toller Uebermuth und klerikaler Feuereifer, nationaler Haß und feindlicher Sinn gegen das liberale Deutsch» thum aus! — (Zu dem Anträge Pfeifers.) Die von dem Abg. Pfeifer ad captandam benevolentiam der Unterkrainer Wähler im Abgeordnetenhaus vorgebrachte, von den edlen Gesinnungsgenossen dieses Abgeordneten auS der klerikalen Rechten unterstützte Beschwerde wegen Forcierung der Steuereintreibung in Unterkrain im ExecutionSwege — läßt eS zeitgemäß erscheinen, die Frage zu stellen, woher eS denn komme, daß gerade Unterkrain es ist, wo die Geistlichkeit in auffallender Weise so rasch zu Vermögen kommt. Wer sich die Mühe nehmen wollte, die Verlaffenschastsacten der Gerichte zu durchforschen, würde entdecken, daß die Untertrainer Pfarrer und Dechante zumeist in sehr behaglichen Verhältnissen dieses irdische Jammerthal verlassen unb der pia causa und anderen lachenden Erben bedeutende Erbschaften hinterlassen. Den Hauptbesiandtheil solcher Verlassen» schäften bilden in der Regel eine Anzahl »ofjlelocierter, oft zu wucherischen Prozenten angelegter Darlehensforderungen an die Psarrinsassen, welchen auf diese Weise die angenehme Erinnerung an ihren dahingegangenen Seelenhirten gesichert ist. Woher diese Herren in dem mit Steuereyecutioften verfolgten Pfarrfprengel ihre Schätze ansammeln — die« könnte uns Herr Pfeifer selbst am besten erklären, dessen Beziehungen zu den irdischen Gütern seines verstorbenen Psarreronkels ja bekannt sind. Vielleicht wären einige, demselben im ErbSwege eingeantwortete Pfartkindtr in der Lage, ähnliche Petita, wie er solche dem Steuerärar gegenüberstellte, an seine eigene werthe Person zu adressieren. — (Südbehnhos-Resteuration.) Ungeachtet deS kühlen Äbends fanden sich beim gestrigen Konzerte »er städtischen Mufikvereinskapelle b;i 250 Gäste ein. Wenn diese Kapelle mit verhältnismäßig geringer Entlohnung sich znftiedenstellt, fo wird sie während der Sommersaifon in unseren Brau» und Gasthansgärten oft in Anspruch genommen werden. — (Wünsche unb V« sch werden.) Bei der gegenwärtigen windigen Witterung wäre es wünfchenSwerth, wenn von den frequentesten Straßen und Gaffen der Stadt und Vorstädte täglich der Staub abgekehrt und dann dort ausgespritzt werde. — Ueber hoch gespannte Miethzinse in Bischvflack wird vonseite dort eingetroffener Badegäste und Sommerfrischler Klage geführt, für einzelne kleine Zimmer wird ein WohnungSzinS von 25 ft. bis 30 fl. verlangt. Derartige überspannte Forderungen find nicht geeignet, zum Besuche unserer heimatlichen Bäder und Sommerfrischen einzuladen. — (Psahlbautensuude.) Wie die „Laib. Zeitung" heute berichtet, ist e» durch energische Fortsetzung btt Arbeiten auf ben Pfahlbauten fuubstätteu auf bem Lat» b a ch e r Moore neuerdings gelungen, eine besonder» reichhaltige unb interessante Lagerstätte aufzubecten. Dieselbe bc» finbet sich in nächster Nähe der Ortschaft Brunndorf und liefert abermals ein sehr reichhaltige« Materiale. Letztere« ist zum Theil dadurch von besonderer Eigentümlichkeit, al« alle an einer bestimmten Stelle aufgefunbenen vorhistorischen Gegenstände sich in » e r k o h 11 e m Zustande befinden. Man scheint es somit offenbar mit einer Brandstätte zu thu» zu haben. Die nähere Bestimmung der Fuudgegenstände wird natürlich fachmännischer Seite überlassen bleiben müssen, vorläufig wollen mir nur auf fflrunb bet uu« zugehenden tuappen Mitteilungen ansühten, baß unter anderen auch ein armdicker, mit einem wohlerhaltenen, jedoch verfehlten Stück Seil umwickelter Pflock, ferner eine striihnförmig ge-wundene, in der Mitte vetlnüpfle, gegen da« Ende zu ftanfen» artig auSeinanbergehenbe, birher noch unbestimmte Faser, gleichfalls verkohlt, aufgefunben wurden. Außerdem mehrere lancettfbrmige Bronzestückchen, bann Metallnabeln, am finde gebogen unb mit einem Oehr versehen, eine bimförmige hohle Äinbertlepper au« Thon mit einem innen befindlichen Steinchen sowie natürlich noch viele andere, den bereit-früher gefundenen ähnliche Gegenstände. Da bie Arbeiten fleißig fortgesetzt werden unb e« auch an ben hiezu nötigen Kräften nicht gebricht, inbem sich namentlich bie gegenwärtig j weniger beschäftigten Torssiecher zu den Grabungen, bie | ihnen einen erwünschten Berbiensi gewähren, gerne verwenben lassen, so ist bie Hoffnung vorhonben, baß bemuächst vielleicht »och weitere interessante Aufbedungen bevorstehen. — Erwähnen wollen wir enblich noch de« originellen Umstünde«, daß die Fundstätte gegenwärtig zugleich eine vorzügliche Gelegenheit zur Einrichtung von natürlichen Schlammbädern bietet, inbem sich an einer Anstichstelle derselben — — nicht weit von bem bei Brnnndors befindlichem kleinen Bache — eine zu sogenannten Moorbädern wie geschaffene und sehr einladende Schlammquelle ergießt. — (Die Militär-Musikkapelle) spielt heute abend« im Kosler« Bräuhausgarten. — (DaS AchatiuSfest in der Bergstadt Jdria) findet am 21., 22. unb 23. d. statt. Programm: Donnerstag den 21: Zur Vorfeier: Vorstellung von Dilettanten im k. k. Weikstheater mit bergmännische» Tableau?. Anfang um 8 Uhr abenb«. Nach ber Theater» Vorstellung großer Zapfenstreich. — Freitag beu 22.: Früh 5 Uhr: Tagreveille. 9 Uhr: Kirchgang vom Schloß „Ge» werkenegg." Auszug ber Knoppenschast zur Kirche, Hochamt, hieraus Prozession, danu Firmung. — Nachmittag 4 Uhr: Volksfest auf der „Zemlja", Besikegelscheibeu, Laubenschießen, Musik rc. Abende: Feuerwerk, Beleuchtung der „Zemlja", Ball. SamStag den 23.: Zur Nachfeier: Fteifchir» ßen auf der Schießstätte „Zemlja" auf die Standscheibe (vormittag« von 8 bie 12 Uhr und nachmittag« von 2 bi« 8 Uhr abend«) Nachmittag« um 5 Uhr Fortsetzung de« Bestkegelscheiben!. — Bei ungünstiger Witterung unterbleibt Freitag da« Fest auf der „Zemlja" und findet in den Kasino-Lokalitäten ein lanzkränzchen statt. Anfang um 8 Uhr abend«. — (Au« berBühnenwelt.) Auch das Publitum in Lilli ist mit Herrn van Hell nicht zufrieden, et führte teilS veraltete, theils wertlose Bühnenwerke vor; mit Beifall wurde, wie die „Hill. Ztg." mittheilt, nur „O, diese Mänüer!" begrüßt. — Direktor Fritzsche in Kaschau bat seiner Gesellschaft den angeblich für die ganze heutige Sommersaison abgeschlossenen Eontrect gekündigt; diese Gesellschaft steht mit Ende Juni brotlos da und will, nach Bericht der „Kaschauer Ztg.", gegen den genannten Direktor klagbar austreten. — Der Opernsänger O. La m borg wird sich auch in Lilli protmeieren. Wir wünschen ihm, daß er dort besser bei Stimme ist ai« bei uns. Abwehr nationaler Klagerufe. Die österreichischen Minister waren in der am 19. d. stattgefundenen Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses bei guter Laune, sie fanden sich bestimmt, drei vom Abgeordneten Pfeifer gestellte Fragepunkte zu beant-»orten. Der Finanzminister erwidert auf den Antrag inbetreff der Beseitigung der in Stein wegen Steuerrückständen vorkommenden Realexecutionen „Wenn ich gegen die Gewohnheit heute schon bei der ersten Lesung daS Wort ergreife, fo geschieht es nicht des» halb, um mich darüber auszusprechen, ob dieser Antrag dem Steuerreform-AuSschuffe zuzuweisen sei, allein deS Bild, welche- Ihnen der Herr Vorredner über die Steuer» zustande in Krain gegeben, ist ein se düstere«, daß ich mich setbstverstänbli* verpflichtet hakte, hier im allgemeinen zu conflatieren, daß im Lande Krain vielleicht mehr als in irgend einem ändern Lande feit einem Jahrzehnt die Staatsverwaltung alle Milde walten läßt, welche mit der bestehenden Gesetzgebung überhaupt vereinbar ist. Es gibt tein Land, in welchem Steuernachlässe und Steuerabschreibungen in dem Maße gewährt worden sind, wie gerade in Krain, wo der Durchschnitt ein Mehrfaches dessen übersteigt, was in anderen Ländern geschehen ist. ®8 ist da« geschehen mit Rücksicht allerdings auf die außerordentlich häufigen Mißernten und Elementarereigniffe, welche das Land Krain trafen, aber eS ist geschehen, und ich kenn nicht zugeben, daß euch nur einen Augenblick deS Land Krain und seine Bevölkerung unter dem Einbrmfe derjenigen Bemerkungen siehe, welche der Herr Antragsteller gemocht hat. Wenn derselbe sich darauf berufen hat, daß bereits im Jahre 1863 im Krainer Landtage diese Angelegenheit zur Sprache gekommen ist, so hätte, glaube ich, mol euch beigefügt «erden sollen, daß eben die damaligen Umstände die Veranlassung gegeben haben, daß durch eine kaiserliche Ent-schließung vom Jahre 1864 eine jährlich wiederkehrende ©teuerab|itrei6unfl eingetreten ist. Dir Zustände also, welche der Herr Redner so grell dargestellt hat, haben bereit- durch die kaiserliche Gnade Abhilfe gefunden, und wenn der Herr Abgeordnete nichtsdestoweniger auf den außerordentlichen Unterschied in dem Latastralwerth zwischen Ätain und anderen Ländern hinwieS, so HLtte ich zunächst geglaubt, er werde, anstatt die Zuweisung seines Anträge» an den Steuerreform-AuSschuß zu beantragen, sich veranlaßt sehen, in seinem Lande dahin zu wirken, daß dort die Grundsteuer. Regulierung möglichst rasch durchgeführt wird, weil sie allein diesfalls eine auSgleichende Wirkung zu erzielen vermag. Ich erlaube mir weiter die Thatsache zu constatieren, daß im Jahre 1876 von den eingelangten SteuerzusristungS» Vesuchen über 84 Perzent bewilligt und nur 16 Perzent abgewiesen wurden. Ohne der Entschließung des hohen HauseS vorgreifen zu wollen — schließt der Minister — habe ich mich für verpflichtet gehalten, einer Darstellung entgegenzutreten, welche mir zum mindesten sehr stark gefärbt zu sein scheint.* Der Finanzminister beantwortet die Frage: wie rS denn komme, daß die SteuerregulierungS-Arbeiten in Krain so plötzlich sistiert wurden, wie folgt: „Die «osten, welche die Grundsteuer-Regulierung erfordert, haben in der letzten Zeit eine außerordentliche Höhe erreicht, und die Ueberschreitungen des Präliminar« find so außerordentlich weit gegangen, daß ich mich im Interesse der Wahrung einer richtigen Oekonomie und der möglichsten Einhaltung deS Budgets für verpflichtet gehalten habe, den Grundsteuer-RegulierungSkommisfionen nahe zu legen, daß sie verpflichtet seien, die Ziffern deS Voranschlages eitlen halten. Daraus habe ich allerdings eine Menge von Vorstellungen erhallen, in denen nachgewiesen wurde, daß bereits im vorigen Jahre durch eine unendliche Anzahl von Reisen, durch Aufrechnung von Weggeldern diese Ueberschreitungen bewirkt wurden, und daß die bewilligten Beträge zum größten Theile, namentlich in Krain, zur Deckung dieser Weggelder verwendet wurden; es würde daher die Einhaltung des Präliminars einer sofortigen Sistierung der Regulierungs-Arbeiten gleichkommen. Ich habe infolge dessen eine genaue Nachweisung jener Summen verlangt, welche zur Fortführung der allernothwendigsten Arbeiten erforderlich sind, und aus diesen Ausweisen ersehen, waS diese Arbeiten in den letzten Jahren kosteten. Ich habe die Weisung erlaffen, nicht die Arbeiten zu sistieren, wol aber dafür zu sorgen, daß bei den vorschreitenden Arbeiten mit möglichster Oekonomie vorgegangen werde. (Zustimmung.) ES führt unS das aus einen Gegenstand, der nicht aus der heutigen Tagesordnung steht, der aber vielleicht demnächst auf die Tagesordnung kommen kann und der jedenfalls darthnt, daß die Arbeiten der Brundsteuer-Regulierungskommisstonen außerordentlich viel kosten und daß unser gemeinschaftliches Bestreben dahin gerichtet sein muß, dafür zu sorgen, daß diese Kosten aus daS Allernothwendigste beschränkt werden." Der Ministerpräsident beantwortete die Interpellation inbetreff der Auflösung des Krainer Landtages, wie folgt: „Ich glaube vor allem darauf Hinweisen zu sollen, daß eS ein im § 10 der Landesordnung für das Herzogthum Krain zum klaren Ausdrucke gebrachtes Recht der Krone ist, den Landtag auch während der regelmäßigen Landtagsperiode zu jeder Zeit unter gleichzeitiger Anordnung von Neuwahlen aufzulösen. Dieses unantastbare Recht der itione ist weder in Beziehung auf den Zeitpunkt der Auflösung beschränkt, noch von irgend welchen sonstigen Bedingungen oder Voraussetzungen abhängig. Was den Zeitpunkt der Ausschreibung der Neuwahlen betrifft, welche in «emäßheit des § 10 der LandeSordnung im kaiserlichen Patent vom 19. Mai d. I. sofort angewendet wurde, hat sich der Landespräsident bei Festsetzung der Termine pflichtgemäß nur durch die Rücksichten aus ein allen Jntereffen entsprechendes Verfahren leiten lassen. Derselbe hat insbesondere ins Auge gefaßt, daß die Wahlen der Wahlmänner, #n welchen sich zu betheiligen die Maffe der agricolen Bevölkerung berufen ist, in eine Zeit falle, wo einerseits die Ernte noch nicht begonnen hat und wo andererseits eine beveutende Zahl von LandeSangehörigen, welche in anderen Monaten des JahreS ihren Erwerb auswärts suchen, in das Land heimzukehren pflegt. Es entspricht daher, so weit es die für die Bevölkerung wichtigste Action der Wahlen der Wahlwänner betrisst, teil Thatsachen nicht, wenn in der Interpellation behauptet wird, daß die Neuwahlen in die für die Wähler äußerst ungünstige Erntezeit fallen. Sollte aber, waS nicht wahrscheinlich ist, der auf den 7. Juli an« gesetzte Wahltag der Abgeordneten der Landgemeinden in einem oder dem ändern Wahlbezirke in die Erntezeit fallen, so würden dadurch die ohnedies nicht zahlreichen Wahlmänner aus dieser Klaffe doch nur für einen halben, höchstens für einen ganzen Tag in Anspruch genommen werden. Hieran« könnte sich nun für Nt Ernte-Arbeiten ein Nachiheil umsoweniger ergeben, als erfahrungsgemäß in Ärain die Wahl-Männer sür die Abgeordneten der Landgemeinden keineswegs nur ans der landbaulreibenden Bevölkerung, sondern größtenteils aus anderen Elementen der Bevölkerung gewählt werden. Übrigens haben im Jahre 1870 die Wahlen der Wahlmänner ebenfalls im Monate Juni stattgefunden, und waren damals die Wahlen überhaupt beiläufig nur auf acht Tage früher als jetzt festgesetzt, ohne daß von einer Einsprache dagegen zu jener Zeit irgend etwaS bekannt geworden ist. Unter diefen Umständen kann die Regierung keine Beranlaffung finden, in den festgesetzten Wahllerminen eine Aendernng eintreten zu lassen." . Hotel Stadt Wien. Orel, Eisenwerksdirektor; Entremont, Tümmler, Kappel und völkl, Wien. — Lasser, Pest. — Kunz, Görz. — Blobotschnik, Bes., Eisnern. — Vülü-mek, Prof., und Ianek, Triest. — Maschek, Dechant, Karlstadt. — Werfchez, k k. Finanzsekretär, Agram. Hotel Elefant. Griwiz, Looperawr, Haseldach. — Wesel, Pfarrer, Heil. Geist. — Pantfchitfch, Johannesthal — Arko, Reifniz — Jaschke, Sagor. — Schnsterschitsch, Oberkrain. — Jelonschek, Bes., Jll. Feistriz. — Arko, Agram. Hotel Europa. Pollay, Watsch. — Suppan, Fiume. — Kabath, Kfm., Brünn. Mohren. Wack, Pfarrer, Dörnbach. — Fischer, Bellach. Verstorbene. Den 19.1 u n i. Alexander Grober, k. k. Hanpttabak-verlegets Kind, 1 I. 10 Mon.. Burgstallgaffe Nr. 5, hitziger Wasserkopf. — Josefa Kotz, Kanzleidieners Tochter, 19 I.. Krakangaffe Nr. 17, Tuberkulose. — Maria Kristan, Magd, 43 I., Zivilspital, Gehirnerweichung. Den 20. Juni. Maria Primojii, Seifenverkäuferin, 66 I , Rain Nr. 20, und Johann Jelovsek, Zwängling, 28 I., Zwangsarbeitshaus, Lungentuberkulose. — Franziska Rappe, Arbeiters Kind, 3 Mon., Maria Theresiastraße Nr. 68, Durchfall. — Maria Magister, Arbeiters Gattin, 50 I., Floriansgaffe Nr. 25, Zehrfieber. _________ Gedenktafel über die am 23. Juni 1877 stattfindendm Lici-tationen. 1. Feilb,, Tauiar'sche Real., Podgoro, BG. Lack. — 1. Feilb., Lerar'sche Real, Prapretsche, BG. Egg. — Reass. 3. Feilb., Lei'sche Real., Hrenovic, B«. Senosetsch. — 1. Feilb., Leskovc'sche Real., Godovik, BG. Jdria. — Rettc. Barii'scher Real., Untersuchor, BG. Tschernemdl. Am 25. Juni. 3. Feilb., Rovak'sche Real., Plesivca, BG. Seifenberg. — 3. Feilb , Mnstar'sche Real., Kujelovec, BG. Teisenberg. — 2. Feilb., Triller'sckie Real., Oberseichting, BG. Ätain« bürg. -- 2. Feilb., Sluga'sche Real., Sagojzd, BG. Littai. — Reass. 2. Feilt)., Btesquar’fcbe Real., Laibach, LG. Laibach — 1. Feilb., Semme"sche Fahrnisse, LG. Laibach. — 1. Feilb., Glavii'sche Real., Äletet, BW. Seisenberg, Telegramme. Wien, 20. Juni. (58 verlauiet, heute sei die Besetzung Bosnien« durch Oesterreich beschlossen worden; hierauf Börse flau. Versailles, 20. Juni. Im Senat wurde der Bericht Depeyrr'S zugunsten der Kainmerauf-lösung verlesen, für dringlich erklärt und die Be-rathung auf morgen anberaumt. Petersburg, 20. Juni. Das Bombardement gegen die Forts von KarS wurde am 17. Juni eröffnet. Cet in je, 20. Juni. Heute blutiger Kampf bei Spuz; die Armee Ali Saibs wurde von Bo^o Petrovit vollständig geschlagen. Details fehlen. Konstantinopel, 20. Juni. Die Nachrichten auS Montenegro konstatieren die Verproviantierung von Niksic und die Besetzung der Höhen von Oftrog, dann den Vormarsch Ali Saibs, die Einnahme der Höhen von Martincz und Gorovica und die Besetzung mehrerer montenegrinischer Distrikte. Die Abchasen, von der Flotte unterstützt, schlugen die Russen bei Tschamlschara. Gastharlbgarten „zum Stern. Morgen Freitag den 22. Juni 44 unter persönlicher Leitung des Kapellmeister« Herrn Czansky. Für prompte Bedienung mit guten Speisen und Getränken wird eifrigste Sorge tragen ergebenster 017) Franz Ferlinz, Gastwirth. Anfang 8 Uhr abends. Eintritt 20 kr. iftafmtatur - Dapier en grroe