1Ftl***treitan5 -Preise Für Laidach: B,«zjLhrig . . 8 fl 40 Ir. MSiSbng... 4 „ 20 „ Bteitrijitirig . 2 „ 10 .. MoxaMch „ 70 „ Laibacher Milder Post: A««rjShrig...........12 fl. SEHrig............... 6 „ WättriiüStiß 3 „ Wr Anstellung in* Hau» »krtelj. S5 k., monatl. 9 kr. Ü*ittae Än«»tn> 6 kr. Scdottie« Bahnhosgasse Nr. 132. Expedition- & Inseraten-Bureau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. c. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) ♦ Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petil^eihxv a 4 tr., bei zweimaliger MM schalturig ä 7 kr., i:e;maitqcr-ä 10 kr. Kleine Anzeigen bis 5 ZeileM 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittkieilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurüikgesendel. Nr. 175. Dinstag, 4. August 1874. — Morgen: Maria Schnee. 7. Jahrgang. Die ultromontanc Propaganda. Den Ultramontanen wird in Deutschland scharf zu Leibe gegangen. Nicht blos in Berlin, sondern allerwärts, wo die klericalen Wühlereien besonders stark austreten, sind die katholischen Vereine geschlossen worden. Das war vorauszusehen und wurde rechtzeitig signalisiert. Die liberale Partei mußte erwägen, ob ihre Preß- und Dereinsgesetze unter Voraussetzungen erdacht und geformt worden, welche den heutigen Zuständen in der katholischen Hetzkirche entsprechen. Je weniger man polizeilichen Maßregelungen das Wort reden darf, desto ernster ist die Aufgabe, welche zunächst an die strenge Handhabung der bestehenden Gesetze herantritt zur möglichsten Wahrung vor dem Misbrcmche derselben. Man darf nicht vergessen, daß das Vereinsrecht seiner innersten Natur nach bestimmt ist, gesellschaftlich getrennte Elemente zufammenzuführen und ju verbinden. Was hat der Ultramonianismus aus dem modernen Vereins- und Versammlungsleben gemacht? Nichts anderes als ein Mittel, die früher in viel größerem Maße verbunden gewesene Welt konfessionell zu scheiden und zu sondern, überall den Samen der Zwietracht und des politischen Haderö auszustreuen. Alle die zahllosen katholischen Vereine und Casinos sind Sitze gesellschaftlicher Verketzerung und Anfeindung geworden. Die „N. A. Z." entwickelt in einem bedeutungsvollen Artikel die Gefährlichkeit dieser ultramontanen Propaganda und gibt zugleich die Mittel an die Hand, derselben ent-gegenzutreten. Sie sagt: „Die ultramontane Propaganda hat es zu einer wahren Virtuosität darin gebracht, mittelst und trotz des Vereinsgesetzes einen Staat im Staate zu schaffen und die Vereinsmitglieder anzuhalten, sich dem Winke bekannter und unbekannter Oberen mit einer vollständigeren und widerspruchsloseren Hingebung zu unterwerfen, als solche der wirkliche Staat und dessen Behörden vielfach bei seinen Angehörigen finden. Die Gefahr einer solchen im Interesse staatsfeindlicher Bestrebungen unternommenen Organisation ist längst erkannt worden, aber die Beschlüsse der letzten Generalversammlung des Mainzer Katholiken-vercins, sowie das Attentat von Kissingen, haben die Frage zu einer brennenden gemacht. Die von dieser Seite dem Staate drohende Gefahr ist unstreitig in Anbetracht der der ultramontanen Agitation zustehenden Wirkungsmittel eine viel dringendere als die, mit welcher die Organisation der Socialdemokratie ihn bedrohen. Denn die ultramontane Propaganda kann, den politischen Charakter herauskehrend und von allen der politischen Agitation zuständigen Mitteln Gebrauch machend, die Partei organisieren (mainzer Katholiken-verein) und deren Thätigkeit auf Volksversammlungen oder Congressen anstacheln oder verwerthen, oder sie kann sich scheinbar aus die Pflege von Bildungsund Wohlthätigkeitszwecken und Andachteübungen beschränken, wie bei den-Gesellenvereinen und Con-gregationen — immer hat sie cs in der Hand, die auf die eine Weife gewonnene Masse mit der ändern mittelst der Führer, die ja blindlings gehorchen, in Verbindung zu setzen und ihnen die gemeinsame Ge- müthsstimmung und Willensrichtung, das gemeinsame Ziel zu geben. Unter solchen Verhältnissen ist cs freilich irrelevant, ob die eigentlichen Führer die Verantwortlichkeit für die Anregung zu bestimmten Thaten auf sich nehmen oder ablehnen. Die Verantwortlichkeit bleibt ihnen, daß sie durch ihre Rede und ihr Beispiel den in das Vereinsnetz gezogenen Katholiken einen Geist der Feindseligkeit gegen das Gesetz und die Wächter desselben eingeflößt haben, aus welchem nur zu leicht der verbrecherische Wille und die schlimme That entspringen können, ja in logischer Consequenz entspringen müssen; vielleicht gegen die Absicht der Führer und ohne daß diese es hindern können — aber ohne daß sie darum das Recht hätten, sich von der Mitschuld frei zu erklären. Denn diejenigen, welche fortwährend über die „Verfolgung" der Kirche jammern, alle Uebel der Zeit bei jeder Gelegenheit als die Ergebnisse einer angeblich „gegen die Kirche" gewendeten Entwicklung charakterisieren, die schlimmen Folgen einer gegen die Gesetze laufenden Thätigkeit als Martyrium darstellen, diese Leute sind allerdings verantwortlich dafür, wenn der sanati-sierte Einzelne der ihrer Autorität unterworfenen Moffe sich seinerseits zum Verbrechen entschließt, um gleichfalls daS „Märtyrerthum" einzutauschen. Und gegen diese Agitation, welche die katholische Bevölkerung immer enger umstrickt, während sie selbst einer fremden und der deutschen Entwicklung feindseligen Souveränelät widerspruchslos folgt, muß die Staatsregierung Hilfe schaffen; sie darf den Frieden des Staates nicht einer systematischen Un- IeuMton. Ein interessanter Schlvurgerichtssall. Einen Fall, wie sehr sich Richter und Ge-schwornen irren, ja daß sie sogar über einen ganz ^"schuldigen das Todesurtheil aussprechen können, gerichtet man der „Gr. Tgp." aus Cilli. Daselbst fand am 22. Juli die achte SchwurgerichtSverhand. 'Uug gegen Lukas Mikolit wegen Verbrechens des •Mordes statt. Den Vorsitz führte Herr Landes« Michtsrath Stuchetz, als öffentlicher Ankläger war St.-A. Duller erschienen, Vertheidiger war Dr, Dvmlnkusch von Marburg. Die Anklageschrift gab folgenden Sachverhalt. Am Morgen des 5. Februar 2- waren Luka« Mikolik aus Stermetz und ®orthelmä Eefar von ebendort, langjährig bekannte Mtib wiederholt Diebsgenoffen, im Minvritcnwalde ^/operzrn mit Schlagen und Sägen von Holz rschäftigt. Zu ihrer Arbeit benützten sie eine Hacke *5 eine Holzsäge. Lukas Mikoltt und Barthelmä mj"1 arbeiteten allein an einem ziemlich steilen Wtbhangc, die übrigen Holzschläger waren zwar nemlichm Walde, jedoch ungefähr eine halbe Viertelstunde von den beiden entfernt und von diesen durch Gräben und Schluchten getrennt. Um 10 Uhr hörte plötzlich der Arbeiter I. Tirgne die Stimme des Lukas Mikolic, der dem Novak zurief: „Dem Cesar sei nichts gutes geschehen." Erschreckt eilte Tirguc zu Mikolik und fand in einem Graben ß*/2 Klaftern unterhalb der Stelle, au der Mikolic und Cesar gearbeitet hatten, letzteren mit dem Kopse nach abwärts liegen, blutend aus einer Wunde an der rechten Seile des Kopses. Tirguc und ein anderer Arbeiter brachten nun den Cesar in eine aufrecht fitzende Stellung. Die Kunde von der Verunglückung des Cesar verbreitete sich schnell, alsbald kamen der nahe beschäftigte I. Novak, dann A. Fidersek, der Schwager, und Georg Cefar, der Bruder des Barthelmä Cefar, welche beide denselben an eine sonnige Stelle übertrugen. Später erschien auch Kaspar Mikolik, der Vater des Lukas Mifolif, dann I. Geier, der Dienstherr der Holzschläger und andere Personen. Die Ängekommenen fragten den Barthelmä Cefar, wer ihm die Wunde am Kopfe beigebracht, und zwar richteten diese Frage zuerst A. FiderSek und G. Cefar an ihn, als er noch int Graben an der Stelle, wo er gefunden wurde, lag. Barthelmä Cesar cntgegntte auf ihr wieder- holtes Fragen, ob ihm der Lukas dies angethan habe, „Luka me je“, d. i. der Lukas hat mich; später als Cesar bereits übertragen worden war, wurde er vom K. Mikolic, Vater des Angeklagten, über den Thäter befragt, damals gab Cesar zwar zur Antwort: „Ne me Luka“, (d. i. der Lukas that es nicht); allein nach den Angaben der Zeugen soll Cesar damals bereits verwirrt gewesen sein. Einige Zeit daraus aber, als sich die übrigen Leute alle entfernt hatten und nur I. Novak und G. Mlinaric bei Cesar waren, antwortete letzterer auf die Fragen des Mlinaric gleichfalls mit: „Luka me je“, nachdem er zuvor auf die Fragen des Mli-nartf, ob er ihn erkenne, erwidert: „Ti si Juri“. Hatten nun von vornherein, die herbeigefommenett Leute die Ueberzeugung gehabt, daß hier eine verbrecherische That vorliegeu müsse, so richtete sich nun der Verdacht der Täterschaft mit voller Bestimmtheit auf Lukas Mikolik, welcher vorgab, Cesar fei mit dem Zersägen eines Buchenklotzes beschäftigt gewesen, dabei plötzlich gefallen und sei auf dem steilen, gefrorenen Bergabhange ins Rutschen ge-rathen. In dem Momente aber hätten sich einige Buchenklötze, die unweit dieser Stelle lagen, los-gelöst, wären auf Cefar zugervllt, müßten denselben terwühlung preisgeben und wird nicht muffig Zusehen dürfen, daß inmitten eines erklärten Kriegszustandes der Gegner die Freiheiten des Staates zu dessen Verderben sich zunutze macht. Dies gilt wie von dem Misbrauch des Ver-einsgesetzes auch von dem Misbrauch der Preßfreiheit. Jeder Partei ist gestattet, zu Worte zu kommen und ihre Grundsätze öffentlich zu erörtern; alle Parteien haben ihre Organe. Aber von der Freiheit der Presse wird zum Theil ein Gebrauch gemacht, mit welchem der innere Friede und die öffentliche Ordnung auf die Dauer nicht bestehen können. Niemand wird von einer oppositionellen Presse verlangen oder erwarten, daß sic ihren Ton bis zur Schonung jeder Empfindlichkeit herabdämpfen soll, wie es denn das selbstverständliche Recht der Opposition ist, ihre Ueberzeugung mir voller Freiheit und mit den schärfsten Waffen der Kritik zu vertheidigen. Aber die Freiheit der Presse darf eben nicht geinis-braucht werden, um die Fundamente des Staates in Frage zu stellen: die Presse hat nicht das Recht, Gesetze, welche in vollkommen legaler Weise zu stcknde gekommen sind, als Gewaltacte zu verschreien, den Widerstand gegen dieselben als eine Pflicht de« patriotischen oder religiösen Geistes darzustellen und einen persönlichen Haß anzustacheln und zu sanatisieren. Eine mit solchen Mitteln geführte Agitation muß selbstverständlich schlimme Früchte tragen, wenn sie ihren Weg in Volkskreise findet, welche nicht gewohnt sind, selbst zu denken und nicht gebildet genug, um an fremden Gedanken Kritik zu üben. Wenn die ultramontane Presse mit ihrer persönlichen Hetzerei, mit ihrer Entstellung der thatsächlichen Verhältnisse, mit ihrer Verherrlichung des Ungehorsams gegen die Gesetze und mit ihrer gründlichen Erschütterung alles Rechtsbewußtseins eine verbrecherische That wirklich zur Reise bringt, so mag dies bei einem Theil jener Blätter vielleicht nicht direct beabsichtigt sein, aber cs ist genau die Wirkung, welche die Leiter dieser Blätter voraussehen mußten. Die Remedur, welche dem Staate als ernste Pflicht obliegt, wird nicht in einer Verkümmerung der Preßfreiheit, wohl aber in einer energischen Verfolgung der mittelst der Presse begangenen Exzesse zu bestehen haben. Die Wirkungen derselben treten bereits zu sichtlich hervor, als daß cs nicht dringend nöthig wäre, dem verletzten Rechtsbewußtsein dadurch zu Hilfe zu kommen, daß die Autorität des Gesetzes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens energisch gewahrt wird." am Kopfe erfaßt und ihm die Kopfwunde beige» bracht haben. Bartelmä Eesar lebte noch bis zum 10. Februar t. I. Die Gerichtsärzte fanden an feinem Körpkr eine einzige Wunde, in der rechten Schläfengegend, welche sie als eine unter allen Umständen bei jeder Beschaffenheit unbedingt töötliche Wunde bezeichneten und welche durch die direct wuchtige Einwirkung eines stumpfen Werkzeuges hervorgerufen fein konnte. Die Annahme, daß Eesar auf die von Lukas Mikolic angegebene Art verunglückte, wurde von den Gerichtsärztcn mit voller Bestimmtheit für unmöglich erklärt, auch wurde in der Nähe des Thatortes kein Baumstrunk vorgefunden, der Spuren von Blut gezeigt hätte. Ist cs aber nun beinahe gewiß, daß Lukaö Mifoliü der Thäter war, so ist auch an-zunehmen, daß er die That absichtlich vollbracht habe; dies ergibt sich aus dem Verhalten des Lukas M. vor, während und nach der That. Bartel. Eesar hatte die Diebstähle, die er in Gesellschaft deS Lukas M. verübt, bei der gerichtlichen Vernehmung immer sofort gestanden und feine Aussagen bei den vorgenommenen Gegenstellungen dem LukaS Mikolic in da« Angesicht bestätigt. Dadurch entstand auf Seite des letzteren eine Feindschaft gegen Eesar, welche sich Politische Rundschau. Laibach, 3. August. Inland. Der jungczechische Abgeordnete Dr. Eduard Greg r. unter den sechs Landtagsabge. ordneten seiner Partei der hervorragendste, hat sich mit einer Flugschrift an seine Landsleute gewendet, die das politische Programm der Jungczechen enthält. Dasselbe, bisher ziemlich nebelhaft, tritt hier zum crstenrnale in halbwegs greifbarer Gestalt entgegen. Es lautet: vollständige Übereinstimmung mit den Altczcchen in allen staatsrechtlichen Fragen, hingegen Bekämpfung des mit dein Attczechenthurne verbündeten Uliramontanisinus und Beschickung des Landtages. Wie das letztere mit dem uneingeschränkten Declarantenstandpunkte zu vereinbaren sei, ist schwer zu ergründen, da doch die Declaration die Ungesetzlichkeit des Februarlandtages als staatsrechtliches Dogma ausstellt. Indessen die Jungczechen, welche hier zum ersteh male vor dem eigenen Volke das Banner des unverhüllten Liberalismus entrollen, werden noch über so manche staatsrechtliche Klippe hinwegkommen und hoffentlich das czechische Volk mit ihnen. Sind doch auch die Jungslovenen bereits auf dem Standpunkt angelangt, wo sie cs nicht mehr für gcrathen halten, bei jeder Gelegenheit für ihr phantastisches Zukunstskönigreich Slo-venien zu schwärmen. Während die föderalistischen Organe noch immer darüber streiten, ob Prazak und Eonsorten wohl gcthan haben, die Reichsrathscandidatur des Grafen Egbert B e l c r c d i in den brünnet Landgemeinden zu bekämpfen, hat die Verfasiungspartei nach den neuerlich vorliegenden Meldungen viele Chancen, das erledigte Mandat für einen der ihrigen zu erobern. Der betreffende Wahlbezirk umfaßt die Gerichtsbezirke Brünn, Eibenschütz, Wischau, Butscho-witz und Austerlitz und in den drei erstgenannten Bezirken sind, wie der „Mähr. Eorr." berichtet wird, die Wahlmännerwahlen zu gunsten der Ver-sassungSpartei ausgefallen. Als Eandidat derselben wird der eibenschitzer Bürgermeister PanofSki genannt, ein bei der dortigen Landbevölkerung sehr angesehener Mann. Gleichzeitig richten die brünncr verfassungstreuen Blätter an die Parteigenossen in der mährischen Landeshauptstadt die dringende Auf forderung, sie mögen wie sonst alles aufbieten, um der Verfassungspartei zum Siege zu verhelfen. Der serbische Kir ch en c o ngr eß hat am 31. v. M. die Patriarchenwahl anstandslos durchgeführt. Die überwiegende Mehrzahl der Stimmen fiel auf den Hermannstädter Metropoliten Jvackvvik, während der eigentliche Vertrauensmann der Regierung, Bischof Gruic, nur wenige Stimmen erhielt. Gleichwohl wird man in Ofen mit in mehrfachem Wortwechsel funbgjb. Einmal that Lukas M. dem Georg Mlinarit gegenüber die Aeußerung, wenn er den Eesar einmal allein bekomme, werde ihn dieser niemals mehr wegen eines DiebstahlS verrathen. Erwägt man noch, daß Lukas M. als ein äußerst roher, heftiger und rachsüchtiger Mensch geschildert wird, so ist ihm auch d e Fähig-! teit zuzutrauen, in feiner Rachsucht einen Mord zu ! begehen, und es erscheint die Annahme einer auf Tödtung gerichteten Absicht vonseite des Lukas M. gegründet. Außer der Anklage wegen Verbrechens des Mordes, begangen an Bartelmä Eesar, wurden dem Angeklagten noch mehrere Diebstähe zur Last gelegt. Der Angeklagte, ein Mann von 26 Jahren, zeigt keine Spnr von Befangenheit, mit aller Ruhe gestand er alle ihm zur Last liegenden Diebstähle mit voller Aufrichtigkeit und bezüglich der Verunglückung des Bartelmä Eesar lautete seine Verantwortung genau in der Weise, wie solche in der Anklageschrift angeführt wurde und er betheuerte mit Ruhe uud einem gewissen Anstande seine Unschuld. Nach geschlossenem Beweisverfahren erhielt der Staatsanwalt das Wort, welcher in seinem Vortrage die Anklage nach allen Richtungen aufrecht hielt, dem Ergebnis des Tages kaum unzufrieden sein. Die Hauptaufgabe war, jene Solidarität zu sprengen, durch welche Milelic die Gesammtheit der Eon-greßmitglieder an seine Fersen zu heften wußte und gleichzeitig mittelst einer Neuwahl die Möglichkeit zur Beendigung jenes Provisoriums zu schaffen, welches das Wasser nur auf die Mühle Miletic' treibt; und das eine wie das andere ist gelungen. Wie man aus Karlowitz meldet, wurde der Eon-greß b:S zum 10. d. M. vertagt, da das k. Re» script, welches die allerhöchste Entschließung bezüglich der neuerlichen Wahlactes enthält, nicht vor diesem Tage gewärtigt wird. Ausland. Nach dem in letzter Zeit zu osfi-ciöfen Mittheilungen benutzten „Preußischen Volksblatt" wird in den maßgebenden Kreisen Berlins der 15. Oktober als der späteste Termin zur Einberufung des deutschen Reichstages angesehen. Auch heißt es, die preußische Regierung werde ihrerseits mit allen Kräften das Zustandekommen eines Entwurfs betreiben, welcher dem Reiche gemeinsame Normen für das Vereins-wesen schafft. „Die neuesten nach dieser Seite Hin gemachten Erfahrungen haben die Notwendigkeiten eines Reichsvereinsgesetzes dargethan, denn wenn beispielsweise in Preußen einzelne Vereine geschlossen werden, so widerspricht es der Ausgabe wie dem ganzen Wesen des Reiches, wenn diese Vereine ihre Thätigkeit nach einem ändern deutschen Staate verlegen könnten, wodurch sie in den Stand gesetzt sind, das ergangene Verbot bis zu einem gewissen Grade unwirksam zu machen." Die Schließ»ngder katholischenVer-einc in Berlin durch den Staatsanwalt ist vom Stadtgericht genehmigt worden. Die londoner con-servative „Hvur" sagt über dieses Vorgehen gegen die katholischen Vereine u. s. w.: dasselbe erscheint den Engländern etwas gewaltsam/ doch müsse die deutsche Regierung am besten wissen, was sie thue. „Die Engländer," schließt der Artikel, „wünschen dem deutschen Reiche in seinem Kamps gegen den UltramontanismuS von Herzen Erfolg, und ihre Sympathie ist mit denjenigen, welche die Oberhoheit des Staates über alle fremden Fürsten und Potentaten verfechten. Aber England wird nicht die Politik religiöser Freiheit aufgeben oder irgendwie der Freiheit eines Unterthanen Zwang anthun.“ Auch die liberalen deutschen Blätter bedauern die Nothwendigkeit von dergleichen Maßregeln. In directe Opposition zu denselben treten jedoch nur die äußerste Rechte und die äußerste Linke, „Kreuz-zeitung" und ..Volkszeitung". Jnbezug auf die Anerkennung der spanischen Regierung seitens der Mächte Hort man, daß von Berlin aus eifrige Unterhandlungen mit be- auf Grund der gegen den Angeklagten vorhandenen Verdachtsgründe und Beweismittel die Schlußfolgerung mit voller Gewißheit für die Schuld des Angeklagten maditc, und den Geschwornen die Be» jahnng der Schulvfrage mit feiner vollen lieber-zeugung empfahl. Advocat Dr. Dominkusch, welcher diesmal die erste Beriheidigung vor den Assise.i hielt, betonte vor allem daß die unglückliche That in einen geheimnisvollen Schleier gehüllt sei, welcher weder durch die im Vorverfahren, noch durch die bei der heutigen Verhandlung an den Tag gelegte Sorgfalt, Licht und Klarheit zu gewinnen, nicht gelüftet werden konnte. Die Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten müsse auf Gründen und Beweisen beruhen und gewonnen werden, wenn solche mit voller Beruhigung des Gewissens begründet werden soll. Eine solche Ucb-r;eugung sei hier nicht zu gewinnen. Nach halbstündiger Berathung kehrten die Geschworenen in den Gerichtssaal zurück, ihr Obmann, Ritter von Carneri, verkündete den Wahrspruch unter lautloser Stille, derselbe bejahte die Schaldsrage. Der Angeklagte schien den inhaltsschweren 9lu8' spruch nicht zu fassen, denn er erkürte nur mit voller Seelenruhe, unschuldig zu sein und betheuertc freundeten Cabinetcn gepflogen werden. Man versichert aus guter Quelle, daß Oesterreich eventuell keinen Widerstand erheben würde. Was Italien betrifft, so erklärt der neueste „Fanfulla", die italienische Regierung werde Spanien nicht früher anerkennen als andere Mächte, aber auch keinen Tag später. Es muß eben einer vorangehen, und dieser eine wird Fürst Bismarck sein müssen. In diesem Falle wird auch England folgen. Die französische Nation al-Komödie in Versailles ist wieder einmal zu Ende. Die Herren Deputierten gehen bis zum 30. November in die Ferien, um sich von ihrer mehrmonatlichen Blamage auszuruhen und dann mit dem neugestärkten Vorsatz, nichts zu thun, wieder auf den Brettern zu erscheinen. Die Anträge, den Belagerungszustand ganz oder theilweise auszu-heben, haben sie verworfen; dies war die letzte Handlung, die sie in ihrer völkerhirtlichen Mission vollbrachten. Mac Mahon wird nun durch des Belagerungszustandes Gnaden sein persönliches Regiment über das verwaiste Frankreich wallen lassen. Die liberalen Bläiter ohne Ausnahme ergehen fich in Hohn und Spott über die Nationalversammlung und versprechen sich für später wie für jetzt nichts mehr von ihr. „So alt die Nationalversammlung ist," bemerkt die „Rvpubl. Franx.", „so hat sie doch noch Lust, eine Verfassung zu erzeugen. Doch damit ihr dies gelinge, müßte ein größeres Wunder als jenes geschehen, welches Sarah's Unfruchtbarkeit ein Ende machte. Aber die Nationalversammlung hat nicht einmal mehr einen Abraham." Auch das „Journal des Dobats" nennt die Hoff, nungen derer kindisch, die da vermuthen, die Nationalversammlung werde nach einigen Monaten Ruhe gestärkt zurückkehren und die Verfassung zu stände bringen. Die Flucht Rochefort's dürfte ein interessantes Nachspiel zur Folge haben. Die Depeschen, welche der mit der Untersuchung betraute, in Neu» ^aledonien befindliche Admiral Ribour nach Versailles gesendet hat, sollen für den Gouverneur *"Efer Strafkolonie, den Viceadmiral de la Richerie, ungünstig lauten. Hoffentlich werden, wenn Es gegen diesen bonapartistischen Kerkermeister zum Processe kommt, auch jene Grausamkeiten offenbar werden, welche Rochefort in feiner „Lanterne" ent-hüllt hat.____________________________________ Zur Tagesgejchichte. — Postraub in Verbüßte. Die zwischen «latam nnb Verbovec verkehrende Cariolpost wurde am ^3. v. M. Nachmittags auSgeranbt und der Kutscher '«selben, Vater von vier Hindern, ermordet. Wie es heißt, sind eine Sendung de« azramer Steueramtes mit 10.000 fl. und noch andere Geldsendungen den Räubern zur Beute gefallen. — Preß-Expreß-Brieftauben. Aus London wird geschrieben: .Einer der merkwürdigen Züge in der Entwicklung des modernen englischen Journalismus ist die Anwendung von Brieftauben zur schnellem Herbeibringung der täglichen Neuigkeiten. Bei dem allgemeinen Wettebestreben, die „neueste" Nachricht zu geben, fand man, daß diese Vögel schneller, handlicher und billiger seien als der Telegraphendrahk; sie werden sowohl an die in verschiedenen Orlen ansässigen Correspondenten vertheilt, als auch den täglichen Reportern milgegeben, und nicht so unitereflant ist eS, in Polizeigerichtshöfen, öffentlichen Versammlungen und dergleichen zu beobachten, wie Blatt für Blatt durch die Brieftauben an den Fenstern hinausbefördert wird. Jede der verschiedenen ZeituugS-Redactlvnen besitzt natürlich einen Taubenschlag. Sobald eine Taube hinein« hüpft, fetzt sie eine Schelle in der RedactiouSstube in Bewegung, welche nicht eher zu läuten aufhört, bis die Depesche erledigt worden. ES sind diese Tauben nicht ganz so groß wie die gewöhnlichen Brieftauben, sondern kleiner, haben aber vor den letztem, ihrem Zwecke entsprechend, größere Schnelligkeit voraus. Gezüchtigt wurden sie nach Darwin'schen Grundsätze der natürlichen Auswahl, indem keine zur Brut gelassen wurde, die nicht vorher in einem Wettfluge von 300 englischen Meilen den Sieg davon getragen. Die con-sequente Befolgung dieser Züchtigung durch verschiedene Generationen erschuf denn die gegenwärtige „Preß-Expreß-Briestaube", wie sie hier heißt, welche Strecken bis zu 500 Meilen mit der Schnelligkeit von einer Meile per Minute durchstiegt. In Island soll man sogar einen Vogel entdeckt haben, der gleich einem Meteor 150 Meilen per Stunde macht nnb mit dieser Eigen-schast die sprcifischen Vorzüge der Brieftaube, besonders den außerordentlichen Heimatssinn, verbindet. Noch vor wenigen Tagen überbrachte dieser Vogel eine Depesche von Paris nach einem einsamen Orte der Grafschaft Kent in l1/« Stunde und kann somit der Weg von Paris nach London in l1^ Stunde von Biesen Thieren bewältigt werden. Es wird beabsichtigt, sie durch Ablichtung zu interoceanischen Boten zu machen und hofft man, schon im nächsten Sommer zwischen Amerika und Europa eine solche Post Herstellen zu können, welche in Tagesfrist beide Erdtheile über ihre gegenseitigen Neuigkeiten unterrichtet.“ — Verkehr. Das der hamburg-amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft gehörende Postdampfschiff „Pomerania*, Capitän Schwensen, ging am 29. Juli via Harve nach New.York ab. b,t8 bei allen Heiligen. Der Gerichtshof erkannte auf Todesstrafe. Kaum hatte Lukas Mikolic die in slovenischer Sprache gesprochenen Worte, daß er zum Tode ver-"Uheilt werde, vernommen, so stand er da wie eine von, elektrischen Schlage getroffene Bildsäule, das >°nst gesund gefärbte Gesicht überzog sich mit Todes-^ässe, seine Augen drohten aus den Höhlen zu treten, dann fingen seine gefalteten Hände wie Espen-zu zittern an, er stammelte die Worte: „Was! -um Tode!" und in demselben Augenblicke stürzte eF wie leblos nach rückwärts zu Boden. Es war '11 erschütternder Moment, der die Gemüther aller ^»wesenden aufs tiefste erfaßte. Lukas Mikolic mußte aus dem Saale getragen werden und die Verhand-"ng wurde für geschloffen erklärt. Schweigend und lci erschüttert verließ daö Publicum den Gerichtssaal, th •( ^>0* ^lche Ueberraschung nun! Der Verur> erh r verlangte, nachdem er sich von der Ohnmacht , 9?. hatte, seinen Vertheidiger zu svrechen. Dieser rn>'/Cn; 'hm und diesem erklärte nun Lukas dak nf»r b?Ü Cr m" biefcl' That ganz unschuldig sei, er Jm«. sei» Bruder Matthäus der Thäler sei, ber hnh«. nUn öoItc Wahrheit angeben, denn bis- B ters de! *“uf 5öittc" Bruders und Verdacht der Schuld auf sich genommen; er habe aber keine Ahnung von der über ihn zu verhängenden Strafe gehabt und gedacht, es könnten ihn nur einige Jahre Kerkerstrafe treffen. Er habe und hätte alles ertragen, aber jetzt könne ihm niemand verargen, daß cr den wahren THätcr in feinem Bruder anzngeben bemüssigt sei, und setzte noch bei, daß alle ferne Angehörigen hievon Kenntnis besitzen. Nach hierüber erstatteter Anzeige wurde die sogleiche protacollarischc Vernehmung des LukaS Mikolic verfügt und vorgenommen; er gab hiebei Umstände an, die schon jetzt für sich den höchsten Grad von Wahrscheinlichkeit besitzen, und der Untersuchungsrichter fand sich bestimmt, am nächsten Tage in den Bezirk Rohitfch abzureifeit. Kaum hatte Matthäus Mikolic und dessen Vater von den von der Hauptverhandlung heimge-kehrten Zeugen erfahren, daß LukaS Mikoli? der Bruder, refp. Sohn zum Tode verurlheilt worden sei, machten sich dieselben sogleich auf den Weg nach Cilli, wo sie am 24. Juli anlangten und wo sich nun Matthäus Mikolic bei dein Untersuchungsrichter freiwillig als den wahren Thäter stellte. Es ist nun nicht mehr zu zweifeln, daß g-gen LukaS Mi-koliö die Wiederaufnahme des Verfahrens bewilligt und gegen Matthäus Mikolik die Untersuchung ein« geleitet werde. Local- und Proviuzial-AugelegeuheUeu. — (LandtagSergäuzungSwahl.) Die ErgänzungSwahl für den froiner Landtag, beziehungsweise an Stelle deS durch Mandatsniederlegung ausgetretenen Landtagsmitgliedes Herrn Dr. Josef Sup-pan, wird am 7. September vorgenommen werden. — (Der Jahresbericht der Staate» oberrealfchule in Laibach) für da« Schuljahr-1874 enthält an erster Stelle einen mathematische«» Aufsatz vom suppl. Lehrer Johann Berbuc „Ueber die JnhaltSberechnung der Fässer,“ ferner Schulnachrichte» vom Director Dr. Mrhal. Aus letztem ersehen wir, daß an der Anstalt außer dem Director 7 Professoren' ein OberreatfchuHehrer, 1 Katechet und sechs fuppliereude Lehret, also im ganzen 16 Lehrkräfte für die obligaten Fach» thätig waren. Als nicht obligate Lehrgegen-stände wurden vorgetragen: analytische Chemie, Steno* graphie, Modellieren, Gesang und Turnen. Bezüglich des Lehrplanes ist zu bemerken, daß auch in diesem Schuljahre der für die Realschule in Tirol giltige al« Grundlage biente, da ein Realschulgesetz für Kram noch immer nicht zu stande gekommen. Die Theilung der ersten und zweiten Klaffe in je zwei Abheilungen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache, wie sie unter Hohenwart verfügt worden, wurde mittelst Ministerialerlasses vom 20. September 1873 außer Kraft gefetzt und demzufolge in allen Klaffen und Parallelabtheilungen das Deutsche als Unterrichtssprache gebraucht. Motiviert wurde diese Maßregel bekanntlich durch den nahezu gänzlichen Mangel an Schul- und Uebungsbüchem für den Unterricht mittelst der flove-nifchen Sprache und den noch großem an Hilfsbüchern oder einer verwandten, den Schülern anzuempfehlenden. L-ctüre in dieser Sprache, ferner durch den Umstand, daß selbst die wissenschaftliche Terminologie verschiedener Lehrfächer noch keineswegs jene Sicherheit und allgemeine Anerkennung gefunden hat, deren sie bedarf, um in die Schule eingeführt zu werden; endlich durch die Erwägung, daß dem Realschüler seine künftige Laufbahn im praktischen Leben nicht durch die Grenzen des G-bieteS der fiovenifchen Sprache beschränkt werden darf und daß für ihn die Sicherheit und Gewand-heit in Handhabung der deutschen Sprache von hoher Bedeutung ist. Die Schülerzahl betrug zu Beginn de« Schuljahres 369, zum Schluß 309. Die ersten beiden Jahrgänge hatten Parallelklassen. Der Nationalität nach waren 142 Deutsche, 145 Slovenen, 7 Kroate» Serben, 13 Italiener, 1 Ungar, 1 Franzose, 1 Ezeche. Bezüglich des Alters ist zu erwähnen, daß die jüngsten Schüler (15) 11, die ältesten (3) 20 Jahre zählten. Zur Reifeprüfung haben sich fämmtliche 14 Schüler der 7. Klasse gemeldet. Zur mündlichen Prüfung erschienen 10; davon wurden für vorzüglich reif erklärt 2, für reif 5, nach zwei Monaten müsse» 2 Schüler die Prüfung wiederholen und einer nach einem Jahre. Der Fonds des Studentenunterstützungs» Vereins hatte eine Einnahme von 768 fl. 15 tr., wovon zu reinen Unterstützungen 605 fl. 25 kr. verausgabt wurden. Di- Zahl der Stipendisten ist durch die Gründung der kcainifcheu Sparkasse und der Gemeindevertretung von -Laibach aus Anlaß des 25jähri» gen RegiecunzSjubiläumS Sr. Majestät bes Kaiser» auf 23 gestiegen, welche zusammen 1827 fl. 66 kr. an Stipendien bezogen haben. An der Modellier# schule erthiilte den Unterricht Prof. Fr. Globccaif; ei beteiligten sich an demselben 11 Schüler ber Ober» klaffen in 4, und 8 Gewerbeschüler in einem besonder» Eurse in zwei wöchentlichen Stunden. Oberreal« schulprofessoren ertheilten auch den Unterricht an der im I. 1856 gegrünseten und im vorigen Jahre reorganisierten gewerblichen Fortbildung«, schule. Von den 398 Lehrlingen, die sich mit Be» ; ginn deS abgelaufenen Schuljahres zum Eintritte ge» i meldet halten, mußten 243 (!) zurückgewiesen werden, : weil sie deS Lesens und Schreiben» nur in sehr ge* I ringem Gnb oder gar nicht kundig waren. Für diese hatte die Commune Laibach eine besondere VorbilvungS-schule errichtet, an welcher die Lehrer der hierortigen Volksschulen den Unterricht besorgen. Von den 155, aufgenommenen Zöglingen wurden nach dem Grade ihrer Boibildung und ihren Gewerben in den Vorbe» teUuagtcwrl 70, in die Maschiueoschule 32, in die chemische Fachschule 11, in die Zeichen« und Modellier, schule 42 eingereiht. Die Baugewerbeschule entfiel, weil sich nur 3 Zöglinge gemeldet hatten. Der Schuld besuch war im ganzen ziemlich regelmäßig, der Unter richt-erfolg bei der Mehrzahl der Zöglinge zufrieden fiellend. — (Die evangelische Schule und die Ferien.) SLmmtliche Schulen Laibachs sind bereits ge schloffen, nur die evangelische Schule setzt noch mit Eifer und Ausdauer den Unterricht fort. So lobenSwerth das Streben der protestantischen Schule auch ist, so träte doch erwünscht, daß ihre Ferien mit denen den ändern Schulen gleichlaufend wären, einmal wegen der enormen Hitze, drückend für die Lehrer und noch mehr für die armen Kinder; dann sind auch die Eltern ihrer Kinder wegen gehindert, etwas für die Ferien zu unternehmen. Die löbliche Schulvorstehung würde daher nur im all gemeinen Interesse handeln, wen» sie die Ferien der evangelischen Schule mit denen der ändern in Einklang brächte. — (Wölfe im Bezirke Oberlaibach.) In dem Walde bei Pades haben Wölfe einen Ochsen und viele Schafe zerrissen. — (Waffenübungen.) Da vom Jahre 1874 angefangen anstatt der Mannschaften des ersten, dritten und fünften Jahrganges der Reserve jene des zweiten, vierten und sechsten Jahrganges zu den jährlichen Waffenübungen ein berufen werken, so trifft Heuer die Reihe ebenso wieder wie im Vorjahre die Mannschaft der Affentjahrgänge 1869, 1867 und 1865 und es sind alle jene Reservemänner der genannten Jahrgänge, welche im vorigen Jahre aus sanitären Rücksichten feine Waffenübungen mitgemacht hatten, weil sie eben deshalb theitroeise eingestellt worden waten, Heuer wieder hiezu verpflichtet. — (Beschleunigtes Gerichtsverfahren.) Mit dem 1. August begann die Wirksamkeit des Ge -setzeS vom 16. Mai 1874, durch welches für alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten ein beschleunigtes und vereinfachtes Gerichtsverfahren eingeführt wird. Durch diese Proceßnovelle, welche die Schwerfälligkeit des bisherigen Verfahrens bei Civilstreitigkeiten zu beseitigen hat, werden einige von den vielen Mängeln unserer Civilproceß'Ordnung behoben. Namentlich der zweite Abschnitt des Gesetzes, welcher die Bestimmungen Uber die Fristen und Tagfotzungen enthält, wird dem friovolen Spiel der ewigen Erstreckungen und Fristenvetlängernngen einen Riegel vorschieben. Durch dies.S Gesetz wird auch die Competenz der Gerichtshöfe wesentlich erweitert, indem eS das summarische Verfahren bis zu Beträgen in der Höhe von fünfhundert Gulden auSdehnt, den Zeugenbeweis vereinfacht and dem Richter bezüglich der Zusprechung der Gerichtekosten eine freiere Bewegung ermöglicht. — (Die Erhöhung der Eisenbahntarife.) In den Bureaux der Eisenbahndirectionen herrscht seit einigen Tagen große Bewegung. Mehrere österreichische Bahnen haben ein Memorandum auSge-arbeitet, in welchem sie, auf das fortwährende Steigen der Betriebskosten und der Preise der Materialien hinweisend, an die Regierung das Ersuchen richten, daß die Tarife im allgemeinen erhöht werden sollen. Das Memorandum verbreitet sich ausführlich über die Bewegung, welche in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz hinsichtlich der Tariferhöhung im Zuge ist, eS erwähnt die Concurrenz, welche in der jüngsten Zeit zwischen den zahlreich entstandenen Eisenbahnen sich entwickelt hat und versucht schließlich nachzuweisen, daß mäßig erhöhte Tarife den HandelS.Jnteteffen der Monarchie nicht nur nicht schaden, sondern sogar zum Bortheil gereichen würden. Da aber die Erhöhung in Oesterreich und Ungarn nur so möglich ist. wenn beide Regierungen ihre Zustimmung geben, so sind die österreichischen Bahnen gegenwärtig namentlich bestrebt, den Beitritt der ungarischen Bahnen zu erlangen und durch diese die Annahme des Memorandums bei der ungarische« Regierung zu vermitteln. Wie weil die Tarife «höht werden sollen, da- ist noch ein Geheimnis, da **«<* Bon Jgn. v. Xleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. diesbezüglich eine im August zusammen tretende Cvn-ferenz entscheiden soll. Die ungarische Regierung ist einer mäßigen Erhöhung nicht prinzipiell feindlich; einen ähnlichen Antrag stellt auch die Neunercomwif-sion und eS lasse sich dagegegen umsoweniger etwas einwenden, als dadurch die schwere Last der Eisenbahngarantie erleichtert würde. — („Neue illustrierte Zeitung" Nr. 31.) Illustrationen: Anselm Freiherr v. Rothschild. — Schützenfest in St. Gallen. — An der Theis. — Die Strafpredigt. — Aus Gustav Dorü's Illustrationen zur Bibel: Simsen und Delila. Josef wird von seinen Brüdern verkauft. — St. Wolfgangsee. — Iphigenie. (Nach eine« Gemälde von Professor A. Feuerbach.) — Texte: Anselm Freiherr von Rothschild. — Aus Gustav Dore's Zeichnungen zur Bibel. — An der Theis. — Auf Irrwegen. Originalroman von Enist von Waldow. (Fortsetzung.) — Der Waisenvater. Eine Dorfgeschichte, von M. E. Pilcz. — Am St. Wolf« gangfee. — Eine Strafpredigt. — Das eidgenössische Schützenfest in St. Gallen. — Sommerbriefe aus Steiermark. — Das Bettelinandel. Eine Geschichte ans dem Hochgebirge, von P. K. Rosegger. (Schluß.) — Iphigenie. An der Grenze des Menschlichen. Don W. I. Hermann. — Kleine Chronik. — Schach. Witterung. Laibach, 4 August. Morgeuroth, vormittags ziemlich heiter, etwas Höheu-dunst, nachmittags Gewitterwolken längs der Alpen. Wärme: morgens 6 Uhr + I6'8°, nachmittags 2 Uhr + 241» 0.(1873 + 25-1«, 1872 + 19 3-6.) Barometer seit früh gestiegrn 733-83 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme Normale. + 21-6°, um 1-7° über dem Lottoziehung vom 1. August. Triest: 9 19 27 74 66. Wiener Börse vom 3. August. Staatsfonds. Sperr. Rente, öst-Pav Mo. dto. öst. in 8>Ib Sole von 1854 . . . io(e von 186O, ganz •ioje »ou 1860, Siinf Prämieusch. ». 1864 tirimdentl.-Obi 6ic5tn6*kg. üngurn zu. . Actien. Anglo-Baul........... itcbitanftalt . . . . Depositenbank . . . . EScoNple»Anstalt . . itrunco. SBant . . . Handelsbank.......... ilauonalbant .... Oesterr. allg. Bank . Dejl. Lantgesells. . . Union - vank . . . . BeremSdank........... SerkehrSbank......... illföld-Bahu......... Larl-Äudwig-Bahn. . taif. «lisadSth.«a-n. Kais. yranz.Jojefrd.. Etaarsbahn . . . . Lüdbahn.............. <0eU Ware 70 5C 70.60 74 35 74.6l> 99- 99 50 1( 8.85 1U8.50 113.- 113.50 134 i5 134 75 75.- 76 80 17.25 152. 152.50 24i$.5v -43. 140. '47.- 900. - 910. — 60.50 60 75 75. JO 76.- 976. 55.;,i) 16.— 190 193 — 180.75 21 — »1 75 22.- 98 50 99 50 143 »0 144.— *46.50 47.— 207 — 207 50 196 196 50 91/ 2 j 31775 134. 134.2.’’ Pfandbriefe. lüg. 68. Bod.-Sredi!. bto. in 33 Hatten. ->.W......... Ing. So6.»6«bitanf. Prioritäts-Obi. !>ran,-Joses«-Bahn . O est.-üiordwestliahn Siebenbürger.......... Llaarsdahn .... Südd.-Set.zu 500 Fr. bto. BonS Lose. Credit -L............. Rudolfs-L............. Wechsel (32ttoii.) üugsv. ioo fl. r üdd.W. •trantf. 100 st. ^ n Hamburg ....... .300011 10 Pf. Strr?. t'arie 100 Franc- . Manzen. Äaif. ^0<Ün ^o»(t/idnccpü 60 SO 25 106 7L 108.75 97 25 SC. 75 187 50 1( 7 25 221-1223 - 60.- 13- 91 50 91 80 53 60 09.'0 .3 40 6 26 -8.K2 -1.62 1U3 35 160 50 14.— 91 70 91.90 W. 70 109 80 43.50 5.28- rt.82* 1 62» 103.50 Telegraphischer Curöbrricht am 4. August Papier-Rente 70-55 — Silber-Rente 74-10 — 1860p Staats «nlehen 107 75 — Bankactien f>74 — Credit 24125 — London 109.40 — Silber 10310 — 20- Francs. Stücke 8-80. Augckommeue Fremde. Am 4. August. Hotel Stndt Wien. Onderka, k. k. Bau und Maschineninspector, mit Familie, Jdria. — Baronin Oskay, Stiftsdame, Baden. — Hirsch, Reisender, Sdiroein« furt. — Dr. Osliogovich, Triest. — Miller, Geistlicher, Nuterkrain. — Globoilnik, Jurist, Wien. — Rathansky, Kaufmann, Prag. — Mathes, Besitzer, Cilli. — Seucar, Jurist, Graz. Ifiotel Frau v. Proyer, Schmib und Hofs- mauil mit Frau, Fiume. — Zikkar, Psarrer, Hrastmg. — Parth, Sängerberg. — Novotnig, Merk, Patzer, Wachooszky, Dr. Sust, Nostali und Wegmeyer, Telegraphenbeamter, mit Familie, Triest. — Novak, Dechant Gottschee. — Drobnic, Psarrer, Jnnerkrain. Europa. Carina, Agram. — Josefinc Po-koruy, Liuz. Balerlselier Hof. Cossowil u. Souan, k. k. Land-wehrhanptrnann, mit Gemalin, Triest. — Murgel, k. k. Beamter, mit Famlie, Lasiö. — Loiicaric, Bauunternehmer, Fiume. Sternwarte. MiheM, Molburg. — Hutter, Beamte, Riidolfswerth. — Solcher, Berh. Moliren. Tiik, Bahuausseher, Sissek. — Loschnik, Geschäftsführer, Wüllau. An Herrn Werksdirector I. Langer in Sagor. Für den herzlichen und liebevollen Empfang, welchen Sie uns am Sonntag den 2. August d. I. nachmittags nach dem Leichenbegängnis in Sagor angedeihen ließen, sagen wir Ihnen unseren verbindlichsten Dank. (463) Die beim Kicheiyuge lielheiligten Trisailer. Die Wechselstube des Rudolf Jlttdt, Graz, Tackstrane Nr. 4, wird hiermit zur Besorgung aller in das Wechslergeschäft einschlagenden Aufträge bestens empfohlen. (462) Die neu errichtete k. k. Specialitäten-Niederlage i:t Laibach, am alten Markt Nr. 15 (E. k. Tabak-Hanpt-Berlag) empfiehlt ihr gut sortiertes Lager dem p. t. Publicum. Bestellungen werden pünktlichst ausgesührr, Tarife gratis aus-gefolgl und auf Verlangen auch versandt. (456—3) Bei Josef Karinger sehr hübsche Zwirnhandschuht für Herren «V Damen, per Paar zu 60 kr. bis fl. 1-20. (310-11) Pergament - Papier zum Obsteindünsten, 1 Bogen 20 kr., (351-8) bei Josef m« «r. Wlkmleu in hübscher Schreibschrift best ansgesührt in der Buchdruckerei v. MeivMM & WmLerg. Gedenktafel über die am 7. A u g u st 1874 stattflndenden ^ici-tationen. 3. Feilb., Prevc'sche Real., Unterschleinitz, LG. Planina. — 3. Feilb., Cogar'sche Real., Oberdorf, BG. Planina. — 2. Feilb., Kump'sche Real., Moschen, BG. Rudolsswerth. — 2. Feilb., Stuua'sche Real., Untersuhadok, BG. Rudolss-werth. -- 2. Feilb., Pogo-relz'sche Real., Niederdors, BG. Rcisuiz. — 3. Feilb., Otoui-car sche Real., Unterschleiniz, BG. Planina. — 3. Feilb., Rakar'sche Real., Forst, BG. Gurkfeld. ' Äim-machiliig. Nachdem die k.!. priv. wechselseitige Brandschaden-BersichernngS-Anstalt in Graz nnnmehr auch bewegliche Sachen aller Art gegen Brandschaden versichert, so beehrt sich die Unterzeichnete Direktion bei dem Mutritte der Grritezeit, die p. t. Herren Landwirthe ans die Ker-sichernng der Feld- und Wiesenfriichte gegen Fenerschaden besonders aufmerksam zu machen. Versicherung«.Anträge werden in der Directionskanzlei in Graz, Sackstraße Nr. 20, bei der Repräsentanz in Klagensurt und Laibach, sowie bei der» Districts-Commissariaten cntgegengenonjmcn und daselbst auch alle geschah lichen Auskünfte bereitwilligst ertheilt. Direktion der wechselseitigen Grandschaden-_______________Versicherungs anstalt in Gra).________ Berleger und für die Redaction verantwortlich: Ottomar Bamberg.