Wränunitvoupui -Preis«: FLr Laibach: «myjührig 8 fl. 40 fr. v*WlWt9 ... 4 „ 20 „ W-ttrkjShrig . 2 .. 10 „ StetKtlt» „ 70 „ Laibacher Redacti»» Babnhvfgaffc 9ir. 132. Mir der Post: »»vzjSbrig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ VirrielMrig 3 „ YÄ: Zustellung inS HauS ekrtrii. 25 kr., mcttatf. 9 kr. Einzelne Nummern 8 ir. Nr. 64. Expedition- & Inseraten-Buren»: Congreßplatz Nr. 81 (Behandlung von Jgn. d. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) ♦ Jnsertionspreise: Für die cinfvaltigc Petitzeilr ü 4 kr., frei zweimaliger Ein-fchaltnng :> 7 kr.. dreimaliger ü 10 tr. JnsertrorMempol jedekma! ;10 fr. Bei größeren Inseraten une öfterer Einschaltung entspre^ d’pnder Rabatt. Anvuyme Mittheiluiige» werden nicht berttckstchiigt; Manuscripte nicht znriickgeftndet. Freitag, 20. März 1874. — Morgen: Benedict. 7. Jahrgang. Hohenwart wider Auersperg. Niedergeschmettert von der wuchtigen Rede des Ministerpräsidenten Ijatie sich die Partei Hohenwart vom parlamentarischen Schauplatze zurückgezogen, wahrscheinlich um über ihre Niederlage nachzudeuken. Das Gelöbnis, sich an der Specialdebatte nicht zu betheiligen, hat sic gehalten und unterdessen, um Zeit zu gewinnen, die Polen ins Treffen geschickt. Am verflossenen Montag erschien sic wieder auf dem Schlacht-plan und der ganze Heerbann tfiefte zum Sturm> lauf gegen die zweite consessionclle Gesetzvorlage vor. Es handelte sich um die B e st e u e r u n g des Pfründen- und Klo st er Vermögens. Die gute Mutter Kirche hat bekanntlich irdisches Be ptzthum nie verschmäht, unbeachtet sie stets salbungsvoll vorgibt, ihr ganzes Streben sei nur auf dns „Himmlische" gerichtet. So hat sie denn im Laufe • der Jahrhunderte einen recht stattlichen Eomplex von Gütern und weltlichem Reichthum anzufammeln verstanden. Da wäre eS denn doch — meinte der „Racker von Staat" — billig und gerecht, daß das Vermögen der Kirche dazu benützt würde, uni die Kirche zu erhalten und die schreiende Ungerechtigkeit abgestellt würde, daß der arbeitende Seelsorge, klerus hungere und darbe, während Stifte und Klöster, die dem „beschaulichen" Mönchsleben gewidmet sind, Kirchenfürsten und Domkapitel in Reichthum strotzen und ein Jahreseinkommen beziehen, das mitunter Millionen zählt. Es wäre denn doch nur gerecht — dachte die Regierung — wenn der arme Handwerker und Bauer besteuert werde, daß auch das riesige Vermögen, über welches die Kirche verfügt, wohlgemerkt zur Dotation des stets passiven Religionsfondes, herangezogen werde. Auf sechzig Millionen bereits beläuft sich die Summe, die der Staat aus dein Steuerguldeu des Volkes dein Reli-gionsfonde vorgestreckt hat, ohne Aussicht, daß die; selbe jemals nerde zurückerftattet werden. Diesem Nebelstandc ein Ende zu machen, ist der Zweck der Vorlage, vou welcher die jüngste Encyklica in ge-wohntet Frechheit und Verlogenheit behauptet, „daß sie die Kirchcupter dlnch aufe*legte Steuern sv zu vermindern beabsichtige, daß i*r elende Besitz und Fruchtgennp, den man der Kitifcc lasse» wird, nicht als Ehre, sondern vielmehr els:Spott und als Deck-maiitet der Ungerechtigkeit bezeichnet werden muß." Und siehe da, dies von Rom ansgegebene Stichwort ward von der klerikalen Menk zur Parole erkoren und mit einer Wnth und Leidenschaft stürzten sic sich in den Kampf, als ob cs ihre Seele und Seligkeit gelte. Ja wenn dir Schätze des irdischen „Jammerthaleö" auch nur zu einer Contribution hcrangezogen werden feilen’, da verstehen die Herren keinen Spaß. Ein viertelhundert Redner drängte sich zur Tribüne, allen veran der edle Führer der schwarzen Schar, der Abgeordnete von Krainburg. So sehr sich derselbe auch anstrengte, die gewohnte Kühle und Selbstbeherrschung auch diesmal zu wahren, so redete er sich dennoch alsbald in einen Zorn hinein, welcher mit seiner sonstigen Nüchternheit scharf contrastierte. Die gegenwärtige Vorlage war ihm jedenfalls Nebensache. Hauptsache hingegen die Gelegenheit zu benützen, um auf die wuchtige» Hiebe, die jüngst der M!»islerpräsident dem Fnndamental-grasen appliciert, zu erwidern. Doch wenn Graf Hohenwart ein noch so gewandter Redner wäre, wenn er Donnerkeile gespro- chen hätte, seine Worte mußten wirkungslos verhallen, etwa wie päpstliche Bannflüche. Der Bundesgenosse der Jesuiten, der Führer der finstern Reac» tion, welche darauf lauert, Oesterreichs Völker um ihre Freiheit zu betrügen, das Reich in die Knechtschaft Roms zu stürzen, verteidigte eine zu schlechte Sache, vertheidigte sie mit zu schlechten Waffen, als daß er mehr als ein bedauerndes Milleiden erregen könnte. Denn was steckt schließlich hinter aller dieser Ku;; der Dialektik als die Verdrehung und Ableugnung geschichtlicher Thatsachen? Fürst Auersperg hatte jüngst mit wenigen kunstlosen Wendungen einen wahren Sturm von Begeisterung erregt. ES war jedem aus der Seele gesprochen, wenn dex Fürst sagte, er habe nach dem Abgange des Ministerium?-Hohenwart die „Verfassung erst wieder zustande bringen" müssen? Graf Hohenwart weiß daraus nichts besseres zu erwidern, als daß er die Thal-fache - weglengnet. Er behauptet ncmlich, nicht« gethan zu haben, als was auf Grund des § 15 der Grundgesetze gestattet ist. Nun fordert aber der besagte Artikel einfach die parlamentarische Zweidrittelmajorität für die Abänderung eines Staats-grundgesetzes, nimmermehr aber gibt er einem Ministerium das Recht, mit allen erdenklichen Kniffen und Vergewaltigungen eine solche Zroeibrittclmnjorität erst zustande zu bringen, um die Verfassung selbst zu erwürgen. Das famose Rescript an den böhmischen Landtag vom 12. September 1871 war außer-i dem ein offenbaret Verfasfnngsbruch, das österreichische Verfassnngsrecht kennt kein Staatsrecht der böhmischen Krone, wie eS in diesem Rescriple in aller Form anerkannt wurde. Heißt das nicht die Rechts-gilligkeit der Verfassung für die Provinzen leugnen, ImiLeLou. ' Tie Anti-Moden-Convention in Vineland. (Schluß.) Nachdem der Secretär die Vorlesung des er« wähnten Briefes beendet, forderte die nunmehr un> umschränkte Vorsitzerin die Anwesenden auf, Reden lu halten. Es meldete sich jedoch niemand als ei» deutscher Schuhmacher, der Verfasser von Frau Tillotsou'S Schmierstiefeln, der in gebrochenem Englisch einen Vortrag „über die Bedeutung des dop. pelfohligen Stiefels zur Zrauenrcchtsbeweguiig" hielt. Trine Argumente waren höchst einfach und über-Tugend. Er sagte, ein zierlicher Damenschuh sei ein ^»menschuh, ein tüchtiger, doppelsohliger Stiefel ”<9tflen ein Stiefel und er sehe nicht rin, weshalb i'.n Frauenzimmer im Winter nicht auch Schmier» •"'fei tragen sollte. Dies leuchtete den Anwesenden ein und dieselben blickten nicht ohne Neid auf Frau Tillotson, welche, mit Eleganz das eine Bein über das andere einschlug, UM ihre „Kanone»" zu zeigen. Inzwischen war es Mittag geworden und man machte eine stundenlange Panse. Nach EeendMng derselben kamen die Secessioniste», warschcinlich weil sie kein anderes Locale hatten finden können, reuigen Herzens zurück und baten um Wiederaufnahme. Sie wurden mit offene» Armen empfangen und Frau .Clivia war hochherzig genug, wie einst George Washington, auf dem Höhepunkt ihrer Macht, dieselbe freiwillig wieder in die Hände ihrer Wähler zurückzugeben. Man erwählte darauf Frau Dusfy zur Vorsitzenden, die Damen Wilcox und Tillotson zu Vizepräsiden. tiunm und Olivia zur Sekretärin. Man schritt darauf zur Verlesung weiterer Zuschriften, unter denen sich namentlich die eines Dr. Trent von New« Hork anSzeichnete. Dieser Herr sprach die Ansicht aus, daß die moderne weibliche Kleidung, welche dahin zielt r die Körperformen zu verbergen,. nicht eine Erfindung der reinen Weiblichkeit, sondern der Sinnlichkeit sei. Hier unterbrach Frau Luclnda Wilcox die Sekretärin und bemerkte boshaft, der gute Doctor besuche wahrscheinlich selten Eoncerte. Opern und Bälle, sonst würde er wohl bemerkt haben, daß die neuen Moden nicht allemal die Tendenz haben, die Formen der Trägerin zu oer* hüllen. Frau Shepard brachte folgenden Beschluß ein, der einstimmig angenommen wurde: „Beschlossen, daß eine jede Mutter, welche ihre Tochter in einen Unterrock und ihren Sohn in Hosen steckt, da» Schicksal des Mädchens ols Sklavin besiegelt und dem Knaben eine Überlegenheit gibt, welche er sein ganzes Leben hindurch über die Schwester geltend macht." — Auf diese Weise wurde der erste Taz der Convention würdig beschlossen. Der zweite Tag begann mit einer geheimen Sitzung, zu der keine Männer Zutritt hatten, sogar der Bostoner Jüngling wurde in Anbetracht seiner drei Haare energisch zurückgewiesen. Was in dieser Sitzung verhandelt wurde, ist nicht bekannt geworden, es heißt jedoch, daß inan darin über den dem Auge nicht sichtbaren Theil der weiblichen Toilette gt« sprachen habe, der ebenfalls einer gründlichen m>b umfassenden Reform unterworfen werden soll. Al» sin der Verfassung Verrath übe»? Mußte nicht durch kaiserliches Einschreiten, durch Entlassung des Ministeriums, durch ein neueö Rescript an den böhmischen Landtag vom 30. Oktober der status quo ante wieder hergestellt werden'? Nicht minder unglücklich war der Abgeordnete für Krainburg in der Bertheidigung seines schwäbischen Amtsgenossen Schäfflc und seiner Haltung gegenüber dem Reichsgerichte. Die nachträgliche Ver-himmelung des „Professors der Nationalökonomie" klingt einfach läppisch. In socialistischen Utopien sich ergehen — darin besteht die Wissenschaft des Herrn Schäsfle — und Oesterreich regieren, Oesterreichs Völkern den einzig echten Patriotismus einimpfen wollen, find zwei verschiedene Dinge. Zudem hatte der Mann, als er kurz vor der Uebentahmc des Ministerportefeuilles an einer Enquete Mitarbeiten sollte, selbst erklärt, er kenne die österreichischen Verhältnisse nicht und trotz dieses Eingeständnisses der Ignoranz trat er ein Amt an, das ohne die genaueste Kenntnis der Verhältnisse dieses Reiches nicht gewissenhaft geführt werden kann. Grenzt es nicht an Wahnwitz, die wirthfchaftlichen Interessen Oesterreichs so unfähigen Händen zu überliefern, einem Fremdling, der nur groß und unerreichbar in der Schmähung dessen, was dem Oesterreicher lieb und heilig ist! Weiler that der Fundamentalgraf den verblüffenden Ausspruch, unter dem gegenwärtigen Ministerium seien mehr Schiedssprüche des Reichsgerichtes gegen Administrativversügungen erflosfen als unter dem seinigen. Darauf kann man einfach entgegnen, dafür ist das gegenwärtige Ministerium glücklicherweise auch langer im Amte als sein Vorgänger und haben die Staatsbürger wenigstens den Trost, daß die Anrufung dieses höchstens Gerichtshofes gegen administrative Willkür gegenwärtig auch etwas nützt, weil der Urtheilssprnch von der Regierung respectiert wird, während das so „fanatisch verfassungstreue" Regime Hohenwart, der Entscheidung des Reichsgerichtes zum Trotze, die Wanderversammlungen des Mistelbacher liberalen Vereines gewaltsam verhindert hat. Wenn sich der Graf endlich beklagt, die böse Journalistik beschäftige sich noch fortwährend mit ihm, trotzdem er schon seit mehr als zwei Jahren von der Regierung zurück-geireten, so klingt das ebenfalls sehr sonderbar. Die Journalistik thut nichts als ihre Schuldigkeit. Seitdem der Graf sich zum Parteiführer aufgeworfen, seitdem er sich so unermüdlich in der Maulwurfsarbeit erweist, unsere Verfassung zu stürzen, müssen wir eben recht und schlecht seiner Minierarbeit nach-spüren und Gegenminen bauen. Der Graf sollte sich doch Göthe's Spruch gegenwärtig halten: ..Willst Du nicht, daß die Dohlen Dich umschrei'n, Darfst Du nicht Knopf auf dem Kirchthurm sein." endlich wieder die Convention eröffnet wurde, bot sich dem Beschauer ein eigenthümlicheö Bild dar, den während am Tag vorher nur drei Damen im Reform-Eostüm erschienen waren, konnte man jetzt deren wenigstens ein Dutzend zählen und es schien erstaunlich, wie die Damen diese Toiletten im Vine-land über Nacht ausgetrieben hatten. Frau Tillotson erschien diesmal im schwarzen Sammet. Frau Dr. LucaS hatte den deutschen Schuhmacher in Nahrung gesetzt und trägt nun ein paar Stiefel, die „wirkliche" Stiesel und unmöglich mit Damenstiefelletten zu verwechseln waren, und ein außerordentlich hübsches junges Mädchen hatte sich in einen Anzug gesteckt, von dem man nicht recht sagen konnte, ob er mehr für einen Japanesen oder für einen Lanz-knecht aus dem dreißigjährigen Kriege gepaßt hätte. Vorläufig sei erwähnt, daß die Kleiderder Damen au« kostbaren Stoffen bestanden und so elegant besetzt waren, daß ihr Preis dem eines modernen Da-rmnanzuges wohl kaum nachgestanden haben wird. Was die Fußbekleidungen betrifft, so waren dieselben sehr kostspielig, denn der Verfertiger hatte am Tage vorher erklärt, daß er einen „richtigen" doppelsohligen Politische Rundschau. Laibach» 20. März. Inland. Es war ein glücklicher Gedanke unserer Partei, in der Generaldebatte über den Gesetzentwurf betreffs der Bedeckung der Bedürfnisse des katholischen Kultus einmal die Klerikalen allein reden zu lassen. Die Papisten sollten sich einmal ganz ohne Maske zeigen. Sie haben auch in der That durch ihre Reden die entsetzliche Trivialität ihrer Gesinnung, ihre ganze Bildungs- und Taktlosigkeit nach unten wie nach oben recht deutlich vor aller Welt gezeigt. Den Grafen Hohenwart ausgenommen, dessen Reden, wenn sie auch einer schlechten Sache dienen, sich wenigsten« von den hirnlosen Poltereien seiner Parteigenossen vorteilhaft abheben, haben die Herren von der schwarzen Partei sammt und sonders gezeigt, daß sie nur über Gemeinheiten und blind dreinfahrende Partmvnth verfügen. Zur Sache selbst und zur Begründung des Gesetzes über die Beitragslcistung zum Religions-fonde sprachen der Berichterstatter Dr. R11 ß und der Kultusminister Stremayr. Beide wiesen die klerikalen Auslassungen gebührend zurück, insbesondere wieö letzterer auf den Umstand hin, daß als Hauptzweck des Gesetzes die Versorgung und bessere Dotierung des niederen Klerus erscheine, und daß es zum mindesten herzlos sei, wenn, gerade von jener Seite, die angeblich das Kircheninteresse auf ihre Fahne geschrieben, die Vereitelung dieses schönen Zweckes mit allen Mitteln versucht werde. Der Minister Lasser hingegen hatte cs übernommen, weil der Ministerpräsident im Herrenhause anwesend sein mußte, die Angriffe des Grafen Hohenwart zurück' zuweisen. Derselbe kennzeichnete die Zweideutigkeit und Verlogenheit des Fundamentalgrafe» in einigen gelungenen Strichen, ohne jedoch das Geschütz „schwersten Kalibers" ins Gefecht zu führen. Bei der Abstimmung erwies sich diesmal das Häuflein der Ultra-montanen auf ganze 38 Mann zusammengeschmolzen. Sie hatten sich solche Blößen gegeben, daß doch manchem die Schamröthe ins Gesicht stieg. Nachdem der Präsident das Resultat constatiert, traten die Herren unter Führung Hohenwarts den beliebten Gänsemarsch zur Saalthüre an und zeigten sich in der Specialdebatte nicht mehr im Hause. Was keinem Gesetze gelingt, das wohl von Tragweite für die Bevölkerung ist, aber das Ansehen und die Macht der Bischöfe unberührt läßt, das bringen solche Gesetze hervor, welche die Ausgabe haben, die Rechte des Volkes zu vermehren, aber die Privilegien seiner geistlichen Oberhirten ein wenig einzuschränken. Unsere Pairs geistlichen Standes, die es das ganze Jahr hindurch für übel angewandte Mühe halten, ander gesetzgeberischen Arbeit des Parlamentes mitzuwirken, werden plötzlich von Pflichteifer erfüllt, erscheinen im Herren- Stiefel nicht unter 18—20 Doll.liesern könne. Nachdem Frau Dr. Lucaö einen Vortrag über „Physiologie" gehalten hatte, den man mit Recht eine Philippika gegen das Eorsett nennen konnte, begann eine allgemeine Debatte, welche von einer Frau Butler damit eröffnet wurde, daß sic den Antrag stellte, das viele Geschwätz bei Seite zu lassen und statt dessen eine Antischlcppkleid-, Eorset- und Ueberwursgesellschast zu gründen, deren Zweck die Abschaffung dieser Kleidungsstücke sein soll. Die Debatte verlief sich in den Sand und es war bemerkenswert^ daß die jüngeren und hübscheren Mitglieder der Convention sich nach und nach unbemerkt aus dem Saale schlichen. Dadurch entging ihnen der Genuß, eine Frau Bristol einen poetischen Erguß, betitelt: „Gefühle beim ersten Anlegen des Bloomer-EoftumeS" vortragen zu hören, der enormen Beifall erregte. Hierauf folgte eine höchst interessante Szene. Alle Trägerinnen von Bloomer-Costümen wurden auf die Platform beordert und neben einige Damen in Schleppkleidern gestellt, um den (Kontrast hervorzuheben, und endlich führte die Vorsitzerin zwei junge Damen, eingeborne Vineländerinnen vor, welche noch hause und wie sie sonst glcichMig sind gegenüber den Interessen des Volkes, so legen sie plötzlich die dringendste Sorge für die Wahrung ihrer eigenen Interessen an den Tag. In diesem Vorgehen liegt ein Egoismus, d-r in dem auffälligsten Gegensätze zu der Würde eines Priesters steht, und der selbst jenes Volk, das heute noch seine Geistlichen 0I8 Halbgötter verehrt, früher oder später zur Erkenntnis bringen muß. Der „Pester Lloyd" meldet, daß der Kaiser das vor etwa sechs Tagen an die Eabinetskanzlek gelangte päpstliche Handschreiben dem Grafen Aubrassy initgetheilt habe. Aus der Thalsache, daß der Brief dcö Papstes nicht dem österreichischen Ministerium, sondern dem Minister des Auswärtigen in seiner Eigenschaft als Minister des kaiserlichen Hauses übergebe« worden ist, erhellt, daß der Kaiser die päpstliche Kundgebung als eine durchaus per« sönliche Angelegenheit betrachtet, welche demgemäß auch keine osficiellr Erledigung finden wird. Gleichzeitig dementiert der „Pester Lloyd" die Mitthei« luiig, als ob die österreichische Botschaft bei der Curie mit oder ohne Auftrag die konfessionellen Gesetze zum Gegenstände einer Auseinandersetzung gemacht hätte. Es wäre der Würde des Reiches wenig angemessen gewesen, ein Gesetz, das aus der ureigenen legislatorischen Machtsphäre entsprang und sich ganz und gar auf innere Angelegenheiten bezieht, einer auswärtigen Macht gegenüber zur DiS-cuffion zu bringen, geschweige denn deren Zustimmung einzuholen. Einen mit voller Sachkenntnis geschriebenen Leitartikel über die „Berathung der Kirchengesetze in W ien" beschließt die Nationalzeitung mit folgenden Worten: „Es wird der römische» Curie zu denken geben, daß ihr Concil zu denselben Folgen in Deutschland und in Oesterreich geführt hat: die Bah» der Concordate ist verlassen worden, der Staat ist es, der bestimmt, wo die Freiheit der Kirche anfängt und aufhört, die Kirche ist frei auf dem Gebiete, das ihr vom Staate überlassen wird. Einig sind Deutschland uud Oe st erreich in — diesen großen Grundsätzen, nicht weil sie eine Verhandlung darüber miteinander geführt hätten, auch nicht weil einer dem Beispiel des ändern gefolgt wäre, sondern weil sie beide keinen ändern als diesen Weg betreten konnten. Die preußischen Gesetze vom vorigen Jahre werden jetzt in Oesterreich nicht nach-gebiide', wohl aber wird durch die österreichischen Gesetze bestätigt, daß die unseligen von der rechten Art waren." Ausland. Fast scheint es, als ob das Heilmittel, welches so wohlthätig beruhigend auf den Zustand Bismarcks gewirkt hat, nichts Geringeres war als die Cncyklic a des Papstes. Die „Köln. Ztg." wenigstens schreibt: „Bismarck hat auf feinem Krankenbette heute eine erfreuliche Noch« nie in ihrem Leben ein Corfet getragen hatten und deren solide konstruierten Büsten allerdings recht lebhaft für die Beseitigung dieses Kleidungsstückes sprachen. Nachdem diese Exhibition, welche schon mehr den Charakter einer Thierschau hatte, überwunden war, wurde folgender Beschluß verlesen und behufS Unterzeichnung in Circulativn gefetzt: „Wir die Unterzeichneten verpflichten uns kurze Kleider, die mindestens 4 Zoll vom Boden abstehen, zu tragen, vorausgesetzt, daß wenigstens 25 andere Frauen sich unserer Reformbewegung anschließen." Ein Amendement der Frau Tillotson, lieber zu sagen „Kleider, welche vom Gürtel an nur 4 Zoll lang sind," siel leider durch und damit endete die Convention, welche somit tatsächlich gar nichts ausgerichtet hatte und als eine reine Farce zu betrachten ist. Madame Demarest indessen und Herr A. T. Stewart solle» sich bedeutend erleichtert fühlen und ihre Freunde mit Champagner tradiert haben, weil diese große Gefahr an ihnen vorüber gegangen ist, namentlich das Amendement der Frau Tillotson, da» sie sicher ruiniert hätte. Di« HauS X telegraphiert sofort an feinen Correspon beuten in Pari«, daß efl den Wechsel auf ih» abgegeben habe. Nach drei Tagen kommt aber der Fremde wieder und bringt den Wechsel zurück mit der Bitte, ihm denselben wieder abzunehmen, da er von seinem Schwager in Paris Mittheilung erhalten, dieser habe die Sache ohne den Wechsel ordnen können. Aus die Spefen-Rückzahlung verzichtete der Fremde gern. Man (jibt ihm seine 70,000 Franc» und er gibt den Wechsel nriick. Welchen Schrecken aber, als der pariser Corre-pondent meldet, der fragliche Wechsel sei ihm präsentiert worden, und er habe ihn richtig honoriert. Der Fremde, ein feiner Betrüger, hatte den echten Wechsel täuschend nachgeahmt und bei dem erhaltenen Avis Ijattc man in Paris keinen Grund, den präsentierten alschen Wechsel auf feine Echtheit zu prüfen. trtjaücit, die ja seiner Genesung beitragen Paris behajr Ocdnung einer Familienangelegenheit da-wird. Der Papst ist ihm zu Hilfe gekommen bet j selbst. iSc be%ahu oeujelben mit allen Spesen in Bar. der Durchführung seiner Kirchenpolitik, indem er sich unter dem 7. d. so entschieden gegen die conses-sionellen Gesetze in Oesterreich öffentlich ausgesprochen und von diesen erklärt hat, daß sie von demselben Geiste beseelt seien wie die preußischen. Das ist ein werthvolles Zeugnis. Denn das österreichische Ministerium hat ja soeben seinerseits in recht entschiedener Weise erklärt, daß es entschlossen sei, diese Gesetze durchzuführen, der Reichsrath hat die Erklärung der Minister mit Jubel begrüßt und mit mehr als Dreiviertel-Mehrheit sich für die Gesetzentwürfe ausgesprochen. So hauen wir in Deutschland in unserm Kampfe gegen die Anmatzungen der römischen Curie einen sichern Rückhalt an Oesterreich." Im (Lanton Genf versuchen die Anhänger des exilierten Mermillod eine auf Cantontheilung abziclende separatistische Bewegung ins Leben zu rufen, bei welcher Stadt und Land in einen feindlichen Gegensatz treten sollten. Dem vorzubeugeu, hat sich die Association patriotique des campag-nes gebildet und in Affichen, welche durch den ganzen Canton verbreitet wurden, zur einigen Haltung gegen den neuen „Genfer Sonderbund" aufgefordert und eine große Volksversammlung berufen, um „gegen diese illoyalen und dem Fortschritt, Frieden und der öffentlichen Sicherheit gefährlichen Maßregeln" zu protestieren. Der Gäbet von Woolarich, der Erbe des zweiten Dezember und von Sedan, hat am 16. d. das ihm von Ronher eingewerkelte Pensum zur Zufriedenheit der Wallfahrer von Chiselhurst herabgeleiert. Er hat, wie vorauszusehen war, den Gedanken an einen Staatsstreich von sich gewiesen, indem er alle seine Hoffnungen auf einen „Appell an das Volks" fetzte. Man sagt dem Prinzen Louis Napoleon mit Bezug hierauf ein bezeichnendes Wort nach: „Ich will nicht wie mein Vater", soll er geäußert haben, „die Kettenkugel des Staatsstreiches hinter mir einherschleppen." Die Rebe des jungen Prätendenten ist nur eine Paraphrase dieser unter gegenwärtigen Verhältnissen gewiß ehrlich gemeinten Bemerkung. Zu einem Staatsstreiche, bemerkt die Mpublique Franyaise, bedarf man einer bereitwilligen Armee und einer mitschuldigen Polizei-Präsectur, d. H., um nach Morny den großen Kehrbesen arbeiten zu lassen (donuer un coup de balai), muß man den Stiel desselben in Händen haben. Von dem Kampfe um Bilbao wird die nächste Zukunft des schwergeprüften Spanien abhängen. Ser rano'ö Steitkräste und diejenigen der Carlisten, in Summa zwischen 60- bis 70,000 Mann, stehen sich dort, einander die Zähne weisend, gegenüber. Ob wohl den Carlisten eine bessere europäische Muster karte von Offizieren zur Verfügung steht und ihre Kasse wohl gefüllt ist, so sollen doch die Legitimisten in Frankreich ihre Besorgnisse nicht verhehlen. Erführe der Prätendent eine niederschmetternde Niederlage, so wäre für ihn jedes Pristige für längere Zeit verloren. In den letzten Tagen haben sich kleine Erfolge und kleine Schlappen auf beiden Seiten ziemlich die Wage gehalten. Zur Tagesgeschichte. — Ponteba-Bahu. Wie aus Mailand ge schrieben wird, wird dort stündlich die Genehmigung itS Pontcba-Bahnprojecle» seitens der italienischen Re gierung erwartet. Die Anstalten, um sofort nach er folgtet Genehmigung die Arbeiten beginnen zu können sind bereits getroffen. Der Anfang soll mit der Strecke Udinc bi« Colle-Runcis gemacht werden. Die Unter» zehnter wollen den Umstand benutzen, das gegenwärtig zahlreiche italienische Arbeiter, die bisher bei öfter, reichischen und ungarischen Bahnbauten beschäftigt waren in die Heimat zurückgekehrt und verfügbar geworden sind. — Ein feiner Bauner st reich. Zu dem Banquier X. in Bafel kommt ein beftingaierter Fremder verlangt einen Wechsel von 70,000 Franc« auf Local- und Provinzial-Angelegeuheiteu. Ortgiual-Eorrefpoudenz. Ätttittburg, 17. März. (M ord. — Decha n t Resch gestorben.) Montag morgens fand man in dem Dorfe Zirklach den ledigen Grundbesitzer Ahlin in der Nahe seines Wohnhauses hinter einer sogenannten Fruchtharfe ermordet, er soll in betreiben Nacht in einem Gasthause um hohes G-ld gespielt und bedeutend gewonnen haben. 200 st. in Geld und eine Uhr sammt Kette sind ihm geraubt worden. Den Thä lern ist man auf der Spur. Er müssen ihrer mehrere gewesen sein, denn der Ermordete war ein junger, kräftiger Mann, ehemaliger Feuerwerker, und war überdies stets mit einem Revolver bewaffnet, den er sehr geschickt zu handhaben mußte. Soeben halb 4 Uhr nachmittags verbreitet sich hier die traurige Nachricht, daß unser allgemein hochgeachteter Herr Dechant Johann Resch in seinem Zimmer am Boden liegend todt gefunden wurde; der Schlagfluß hat den hochwürdigen Herrn Überrascht. Der Verblichene war einer jener wenigen Priester, welche sich, fern von jedem Parteigetriebe, nur der schönen Aufgabe ihres Berufes widmen; efl herrscht daher nur eine Stimme defl Bedauerns, und biefe lautet: Schabe nm unfern guten Herrn De* chant. Die Armen verlieren an ihm einen wahren Vater, und wir alle einen Seelenhirten in de» Wortes bester Bedeutung. Leicht fei ihm die Erde! , — (Graf Alexander Auersperg), unser allverehrter LandeSpläsivent, besten Auflösung man schon seit längerem schmerzlich entgegensah, ist gestern um 6 V4 Uhr abends auf einer Vtlla bei Görz feinen Leiden erlegen. Die Leiche wird nach Laibach überführt und findet die feierliche Beisetzung am nächsten Sonntag nachmittag« statt. Wie wir hören, werden sich fämmt-Uche Vereine Laibachs an derselben corporativ betheiligen. — (Ernennungen.) Der frain. Landes« auflschuß hat in seiner Sitzung vom 13. März den Prakiicantcn Joses Zano^kar zum Kanzleiosstzial des landfchaftl. Hilfsamtes, den Jngrofststen Hermann Vornan zum BuchhaltungSofstzial und den Praktikanten Josef Paternoster zum Kanzleiassistenten der Landeskaste ernannt. — (Für den Armenfond.) Die wohlgeb. Frau Fattni Galle hat anläßlich des Ableben» ihres Sohnes für den Armensond einen Betrag von 50 fl. gespendet. — (Zur Hyrtlseier) wurde am 16. b. in Laibach folgende» Telegramm an den Jubilar auf gegeben: „Der Verein der Aerzte in Krain zu Laibach entbietet dem unübertrefflichen Lehrer, dem erprobten väterlichen Freunde der Studierenden, dem unermüdlichen genialen Forscher, dem Manne, der eine Generation von Aerzten von den Irrwege« spekulativer Naturphilosophie auf den nüchternen aber bic Basi» allemedizinischen Wisten» in sich schließenden Weg der anatomischen Forschung geführt hat, bem großen Ana> tomen Hyrtl, feinem Ehrenmitgltede, einen dankbaren Gruß unb ein begeistertes Hoch zum heutigen schönen Jubelfeste!" — (0 ba tion für Herrn Josef Zähler) Herr» Josef Zöhrer, dessen Verdienste um die Hebung de» Musikunterrichte» stets 'mehr Anerkennung finden, wurde von feinen zu diesem Zwecke im Fürstenhofe versammelten zahlreichen Schülerinnen sowie von den Zöglingen der philh. Gesellschaft anläßlich seine» Na» menSfeste» eine reiche Uhrkette mit einer sinnigen Ansprache überreicht. Mittwoch Abend bei Beginn des Kammer-Concertes, über dessen Verlauf wir morgen ausführlich berichten, ward ihm eine zweite Ovation zutheil; ein Lorbeerkranz mit einer prachtvollen Schleife lag. als Herr Zöhrer das Podium betrat, auf dessen Notenpulte. Derselbe, aus besonderer Dankbarkeit und Anerkennung gewidmet, trug aus dem Bande im Golddruck : Unserem verehrten Lehrer Herrn Joses Zöhrer von seinen Schülerinnen Mathilde Urbanschitz, Jda Urbanschitz, Julie Päuer, Anna Skebk, Marie Sott» mann, Emilie Ribitsch, Anna Trenz. Wir gratulieren Herrn Zöhrer zu dieser Auszeichnung und wünschen, baß berselbe auch fernerhin bie Anerkennung finden möge, welche er gewiß verdient. — (Ans der krainer Landwirth-fchaftSgefellschast.) An» der Subvention für landwirthfchastliche Zwecke, namentlich zur Errichtung von Zisternen wurden nachgenannte Gemeinden betheilt, u. z. Zol, Gorenje, Drehet, Koöana, Pcesec und Gorenja Brezovica je 100 st., Gaberce bei Se-nofetfch, Senofetfch und Jlova Gvra je 200 st, Cesta bei LaaS und Vrh je 180 fl., Butajnvva 150 fl., Vodenica und ArziZe 120 fl., Lipogkvu 60 fl., Selo 40 st., Unter-Seisenberg und Arcevea je 30 fl. — Zur Anschaffung von landwirtschaftlichen Maschinen, Kör» nerputzmühlen, Drischeln, Pflügen wird ein Betrag von 500 fl. verwendet werden. — Aus der Subvention für Käsereigenossenschaften erhielten jene zu Deutsch-Route, Ravne und Nomen je 90 fl. und der Landwirth P. Star£ in Podjelje eine Prämie von 50 fl. — (Die Blatternepidernie tn der Stadt Rudolfswert h) wurde am 6. März b. I. als erloschen erklärt. ES erkrankten seit Beginn bet Epidemie am 13. Dezember 1873 bei einem Bevvl-ketungflstanbe von 2068 Einwohnern 85 (30 Männer, 40 Weiber und 15 Kinder) an ben Blattern, bavvn «nb genesen 78 (29 Männer, 36 Weiber und 13 Kinder), und e» starben 7 (1 Mann, 4 Weiber unb 2 Kinder). Es starben daher 8'24 Prozent der Erkrankten. — (Unterschlagung.) Johann JuliusFtie» dörfer, von Laibach gebürtig, 34 Jahre alt, ledig, Disponent in der SchuhwarenfabrikS-Niederlage, Burg-gaste 48 (Gebrüder BudifchofSky) in Wien, ist am 11. d. abend» njich Unterschlagung von etwa 30,000 fl. flüchtig geworden, — (Ein Schwindlet.) Der 20jährige va-zierende Handlungscommis Paul P o l e t i n aus Laibach wurde neulich in Klagenfurt verhaftet und dem Gericht eingeliefert, weil er auf Grund eine« falschen Bestellscheines bei einem dortigen Goldarbeitet eine werth-volle goldene Uhrfette herausgeschwindelt hat. — (Für Landwirthe.) Russischer Lein» samen ist in der Kanzlei bei der Landwirtschaft». Gesellschaft zu haben. — (Telegraphengebühren.) Die k. k. Telegraphendirection bringt in bet „Trieftet Ztg." folgende Mittheilung: „Die BeförbetungSgebÜhr für ein einfaches Telegramm von einet Station in Krain ober Jfttien nach jenen italienischen Stationen, welche in bem durch den Po, Tessin und ben Laugensee be» grenzten Gebiete gelegen sind, beträgt 80 Neukreuzer österreichische Währung, wovon bie Hälfte als Terminal» laxe bis zur italienischen Grenze für Oesterreich entfällt.“ — (Mouffietenbe Bäder.) Ts ist gegen» wärtig von allen wissenschaftlichen Baineologen anerkannt, daß beim Baden in Mineralwässern bie Hauptwirkung von bet darin entwickelten Kohlensäure ab», hängt. Ihr ist zuzuschreiben jene Belebung der Haut» nerve» und Hantcapillaten, jene» erhöhte Wärmegefühl, jene behaglichere Empfindung der Haut, jene« größer«: Lrichtigkeit«gefühl in ben Gliedmaßen, welche« wir nach, solchen Bädern beobachten, unb zwar besonder« «ach fcti: au Kehlen säuren reicheren, feien eS Stahl bade r, feien c6 Sooien'prudel, feien e- Natron« quellen. — Diese Bedeutung der Kohlensäure ist so allgemein belonut, daß die meisten intelligenten Sabebitecticnen neuerdings besondere Brranstaltungeu treffen, um da« Mineralwaffer, noch während der Badende darin sitzt, fortwährend reich an Kohlensäure zu erhalten. Diese» wchthätige Heil- und Kräftigungsmittel nun auch außerhalb der Badeorte in die gewöhnliche Haus- oder EpitalproxiS und in die Volkstüter eivznführen, war der Zweck, daß der Chemiker Oswald Hantz über Anregung des Professors Dr. Richter in Dresden die sogenannten moussierenden Bäder erfunden hot, welche den Namen Struve'sche erhielten, da sie zuerst in der Strnve'schen Mineral-wasserfabrik erzeugt wurden. Um jedoch dieses ror-tresfliche diätetische und Heilmittel recht allgemein nutzbar zu machen, wurde die Vorschrift zur Bereitung der drei jetzt üblichen Arten von moussierenden Bädern bekannt gegeben, und die hiezu vöthigen Präparate können in jeder Apotheke bereiter werden. Zu einfach «teufsieteiibcn Bädern wird 11js Kilosramnie dcxpelt-kchiensanreö Nalrou in eine mit Nr. I zu signierende Krücke gegeben; Kilogramm käuflicher roher Salzsäure (1,200 sp. G.) in eine Doppel flasche, welche dann mit Wasser angefüllt und mit Nr. II bezeichnet wird. Bei Gebrauch wird in das Bad Nr. I geschüttet und wohl aufgelöst; in dem Augenblick, iso der Badende in die Wanne steigt, wird die Flüssigkeit Nr. II hinei»geschüllet und umgerührt; die Kohlen, fSure-Entwicklung beginnt fcfcit und dauert eine halte Stunde lang. — Zu moussierenden Kcchsalzbädern wird in die Krücke I */* Kilo doppelsaurcS Natron und 1 Kilo Kochsalz gegeben; in Nr. II wie oben Salzsäure« — Zu moussierenben Eiscnbädern Kilo dvppelkohlensanreS Natron in die Krücke Nr. I, ';ä Kilo rohe Salzsäure in Nr. II und 15 Grammes oxydsreier reiner Etsenvilrivl gelöst in 225 Grammes mit eiwat Schwefelsäure angesäuerten WafserS i» eine ElaLflafche signiert Nr. III. Bei diesen Badern wird, wie oben verschren, nur mit dem Unterschiede, daß der Inhalt Nr. III gleich nach dem von Nr. 11 in das Bad geschüttet wird. Durch Veröffentlichung LiefcS Verfahrens hoffen wir manchem einen Dienst zu leisten. Ausweis Über den Stand der Blatternepidemie in Laibach vom 15. bis inclusive 18. März 1874. Dom letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 24, seither sind zugewachsen 2, genesen 6, gestorben niemand; in Behandlung verblieben 20, b. i. 6 Männer, 5 Weiber und 9 Kinder. — Seit Beginn der Epidemie wurden 376 Blatternerkrankungen amtlich gemeldet, von diesen sind 288 genesen und 68 gestorben, j I in städtischen Nothspitale war am| 16. und 17. d. M. der Krankenstand unverändert 4 Kranke, am 18, d. M. 3 Kranke, da 1 Kranker! InS Civilspital transferiert wurde. Im la n d f ch af t l. Fr l i a l f p i t a le war der Stand am 16. d. M. 21 Kranke unverändert,1 am 17. d. M. 16 Kranke, da 5 genesen sind, am 18. d. M. 14 Kranke, da 2 genesen sind. Eradlmagistrat Laibach, am 19. März 1874. Etnsefenvet. irtf airfiett daü (Üerüdit, der 1661. krain. LandesauS-IdliifS aelie mit der „ges*eit>tm" Idee um, bei der nächsten Tbcaleriaifon eine Vermehrung der slovemschen Bor,tellnn-aen einznsiihren; - selbstverständlich fände sich dann Jtir t„6 tentfetic Tbester kaum ein iiiä-„ger Unternehmer fttwa i„ der Qualität wie Herr jlotzkh) mit) die ftretutde und UntnUiiUtr des deutschen Theaters wären roch thvricl't, m Dem anaedeutetei, «alle ihre Privatunterstützung noch m fo ausgiebiger Meise fließen zu lassen, wie bisher. Wir halte» es für besser, den Sp.cb uwzudreheii. nemlict) in dem gegebenen Falle »eine Privat,»bvent.o»zn lammeln, sondern einfach dinri' 1 biS 2 Jahre das deutsche Sbealer a»fz»lassen; — dadurch trisst man zwei FUegen mit nii.ni Lcklage, und zwar die gew>,ie» Herre i. min* cjftciteu riogeiibesitzer dort, wo dieselben am empfinduMen «as. m-mlich beim Leldbentel, und der jloi’emi*ni Thalia überläßt man das «etd, aus daß dieselbe nach Bequemlichkeit ihre kebensbesähigung erprobe» könne; denn wir glauten bi, Ansicht sehr vieler Sioveiien zu vertrete», weun w>r______________ " ^jtnit ren Jgn. v. «trinmahr tzrd. m behaupten, daß mit Lusnahme der Besucher der lLalerie, die meisten Uebrigen sich mit iem Besuche der slovemschen Theatervorstellungen einen Zwang auferlege». Mehrere Theaterfreunde. Witterung. Laibach, 20. Diärz. Morgens beuwift, schwacher Sürwind. Wärme: morgens 6 Uhr 4 v , nachmittags 2 Uhr + 12 6" C. (1873 -f- 13'6-e, 1872 -f ti-21). Barometer im Fallen, 728-47 Millimeter. Sfa3 vorgestrige Lage-mitiel der Wärme 4- 8-2u, das gestrige 4- 8 7", beziehungsweise »m 4'T* und 51“ über dem Vioimair. Telegramme (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblall.") Wie», L«. Mürz. Das Abgeordnetenhaus erhöhte de« Uuterstiitzuugsbeitrag für die Nnterkraiuer auf Antrag Pfeifers nud Unterstützung Dr. Schaffers vou 20,000 auf 30,000 fl. Lasser sagt, das; der Tauk, den die Redner ausgesprochen, vor allem dem leider gestern verstorbeueu Laudes-räfidenlen Grafen Auersperg gebühre. Wieuer Börse vom 1$). März. Staatsfonds. bperc. Rente, Sst.Pav. dto. dto. öst. in 8Uv. Lose vor: 1864 . . . fcou ton 1860, nanxt tcU tes ISO*, tzünst v. iSH Gniiideiult-tibl.j L.U,eLbürg. Nrgaru zu. . S * 1 Avtiun. Cnglc ............... ^rtixtoTiflali .... Depositenbank .... SScompte. Anstalt . . s,rancv Banr . . . Handelsbank........... Länderbanf'.'nvercin. . Narioualbauk ... Oeflerr. allg. Bank . Qrft. Baulgesells. . . Union - Bank .... BereinSbank........... BerkehrSbank.......... ........ Parl-Üuiuiji-^cWi. . S-v!. 5Zifubti$.#v&n. P«i[. Iofe^b.. Fr.iatdbni’2 . . . . ........... Uv.b Lare 69 5V: ßy.Gü 78 70 7:$.80 ;8.- ' 98.50 103.50 103.7k lf9 - 109.5« 138 — 138 Ev i :v. i 75 . 137. if29. 41. '870. 39. 8«. 82. f 66 09 900 127. 22 103. 14t.. m. 202 320 14'.' > 138. nt. 43. i yj , ... 84. 968 i 70. 201. . 127 > MM 141, . >36. 2 3 .20:; 321. > 130. 25 Vinodhrlyfe. Seid War, lUj. Sjl.l?i»i..iid'U. dt v. is 33 si kstios. o B- As.q. Äo-.-crrt-rearp. U4.f,0 »5.-90 40 66.8a »6. te.to 1)0.30 Pt',. 7 5 Priont£t.s-01)). idran'.-IosesS'Bahn . Oest - ^ordttestdahn. Siebenbürger £laaiöbübu ^übV.-iÄJel.^a £0u tzr. -v'i r.J 6 pvl. 102.:v 15 5 83 5ll 13..— ltiD.in »U 86 Uü.76 yb.80 83.- l.iV.ftO l<«.5ü ^*h50 Lose. Ciedii * 8 Rudolfe-8 169.50,170.— —1 14.25 Weelisel fuigec.lWfl.lt»!.®. ’Wi jl. „ , Hamburg u. Ti. tnvi. HX) . ts au fr •• P4.ll)! 94 25 54.iO th.~ IH.76|U1.85 ■5 4.161 44 fS HflnTMi. . . . ■l'teaj. a .*7 — 8.91 «>2— 1.66- 1 66 » 106 fO 106 90 Augeürmmene Fremde. «m 20. März. Holel Stadl Wien. Berau und Sintzmayer, weisende, und Jlc, Jurist, Wien. — Massai, Kfm., Triest — lätiltl, Telegraphenbeamte, Graz. — Matiussi, k. t. Okerlieutenaut, Olmiitz. — Amann, Handelsreisender.. Innsbruck. — Götzl, Kfm.. Prag. — Pogacnig, Kfm., Zirkniz. Holel Elel'anl. Fitz-Giboii, Handeism., Triest. — Zuckcrmandt, Fabrikaur, Wien. Hotel Euro|iu. Kerovic, Pest. — Ulrich, Babnbeauue Spielfeld. HelrleelEer Hof. Hotevar und Detela, Wien. Mohre«. Habcrg, Klageufurt. — Maria Macek mi'-Familie, Tarvis. Große Anzahl vvn Hemn-, Dame»- nnb Kinder- (186-5) m e u e tu t e t* i'afün wird wegen Auflösung des Geschäftes ron der wiener Äctieu gesells»afl bcveutrno unter 5cm Aabritspreise verkauft. . Lerkliusslocale: Hauplplatz Nr. 12. Ein junger JUaun, commerciell lückitig, mehrerer Zprcitev. in Wort und Schrifc mächtig, mit dem nöthigen Vermögen ausgestattet, wünsch: einem soliden, sicheren Geschäfte als Associö beizutreten oder als Biichhalter oder Kassier tei einem größeren Unternehmen placiert zu werden. — Gefällige Anträge unter B. Z. an Sie Administration dieses Blattes (188—3) !! Mer jn likrmikthkll!! (fiu geräumiger, sehr großer, trockener Keller ’ ist vom 1. Juni ab zu vermiethen. Siahere Auskunft Slernallce Nr. 81, 2. Stock, bei bet HauStigenlhümerin. (187—2) Ign. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Laibach. Couverts 1CU0 Stück in Quart mit Finneudruck. . 1000 Stück in Postformat mit Firmeudruck H. 4’ 50 .. 4 -20 DiseubullII - Fnuilthriete mit Firma und Hahnstompei pr. 1000 Stück...........................fl. 7- — * 2000 „ 13 - Post-Frachtbriefe pr. iooo....................... 5 — jede weitere 1000 ......................... 3*50 a^TrTrge^Miit» für tie »irtaciion vrrämwvrmch: .Tftt'jnot Vomderg.