Nr. 88. Montag, 18. April 1911. 130. IahiM»«. Zeitung ?/» A5«?'!"""^"!5' Mit Pofiversfnbunn: nai'ziäbriss 30 «> l,«lt>Mrifl I.'.x. Im «°„t«: Wnzjährig ". yaibjähr!« 11 «. ssui die ZufteNung ins Ha„« ganzjühria 2 ll, — Inlr5lion5„ll'»i»,r: ssür llrinc Insnate tnS zi, 4 Zeilen «» d, „rößelc pel ^eile 12 b; bei öfteren Wiedeiholnügs» pei ^cile 8 l>. Die «<^ibaä>f7 ^i,q> rr!cheüi< strafte Nr. 2<>: die Aedaklinn NiN, bi° 1V iU>7 uoriniNlisi^, Ulilronlierie Briele loerbei, Telephon-Nr. der Nedattion 32. Amtlicher Heil. . Den 14. April 1911 wurde in der l. l. Hof. und Staats« «ruckere, das OIII. Stück der böhmischen, das Titelblatt, das Hronolonische und alphabetische Repertoiium zur böhmischen Ausgabe des Ncichsgesehblattes des Jahrganges 1910 sowie das ^tuck der rumänischen Ausgabe des Neichsgesehblattes des Jahrganges 1911 ausgegeben und versendet. ,«i,^A ^^" Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 14. April !?. (-»' ^^ l°"^e die Weiterverbreitung folgender Preh. ^rzeugnlfse verboten: Ar. 7 «Wohlstand für Alle» vom 12. April 1811. «r. 28 «Deutsche Macht» vom 8. April 1911. Ar. 14 .^arnänl liut» vom <>. April 1911. Ar. 7 «Xo1o«nj«2l» vom I.April 19l1. g»..^"clschrift: »1'ut»rk»u«ruvy ». Vu,Ivökov^ venol»': llupiet>, v«^ v '^^up^ H pinuü ö. 2. ,U^iö'. I'lll^ntui lcnplot. li»-ulu« ^ k«t«rd»,l«r 2. ^inät. V^ieöic». V)l1ävH X. roter-,,"/.^ ^ucli-. V^leök», v rr22«.8mielwv5. ^alllallem «r. 88 «Präger Tagblatt» vom 8. April 1911. Ar. 14 «kr^d», VII.» vom 8. April 1911. 191,- ^' ^lchtig 17, «^ü,rnäui ob^or» vom 1., richtig 8. April Nr. 26 «Apulia» vom 7. April 1911. Nr. 42 «0»vöt» Uclu» vom 6. April 1911. Nr. 25 «ssreineist» vom 28. März 1911. Nr. 26 «Iiu88kaj» pi-uvclu,» vom 7. April 1911. Nichtamtlicher Teil. Bulgarien. Das jüngst veröffentlichte amtliche Konimuniquo über das Programm des neuen bulgarischen Koalitions» kabinetts hat, wie man aus Sofia schreibt, allenthalben «lne sehr günstige Ausnahme gefunden. Die darin ent-haltenen Versicherungen über die durchaus friedfertige auswärtige Politik der neuen Regierung und über die -Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen zu allen Nacl> uarstaalen Bulgariens cntsprechcn vollkommen den An-Men, U>clche- seit Jahren von den Organen der beiden ^Perungsparlcicn vertreten wurden- namentlich die "atiunalpartei ivar stets — und insbesondere nach der !""3furtischcn Unlwälzunq im Jahre 1908 — für eine Usnchti^' Annäherung Bulgariens an die Tiirtei ein-» retcn. Das Kommunia,u,ü enthält drei PrugrauiNi» ^'"lte, »y^che sür die innere Politik Bulgariens von Zutragender Bedeutung sind. Es stellt die Fusion der ^atwnalparlei mit der progressiv»liberalen in sichere Aussicht: damit soll nicht allein eine sehr starke politische EinHeil geschaffen werden, welche die Möglichkeit einer mächtigen, autoritativen, Regierung gewährleistet, son» dern es soll dcnnit zugleich den übrigen politischen Gruppen, die aus kleinen — nach persönlichen Ambi» tiunen einzelner Führer zersplitterten - Fraktionen bestehen, ein nachahmenswertes Beispiel gegeben werden, sich zu gleichartigen, großen (Gruppen zu ver-schmelzen, nm aus diese Weise die aufreibenden, Nein. lichen Parteireibungcn zu beseitigen. Kommt die Fusion der beiden Regierungsparteien noch vor den Wahlen fürs Große Sobranje zustande, so läßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit voranssagen, daß einerseits die ein-ander stammverwandten beiden liberalen Fraktionen sDr. Raduslavov und Toni-ev) sowie die national°libcrale Partei lStambnlovistcn) sich gegenseitig nähern oder gar zu einer politischen Gruppe vereinigen und ander» seits auch die Denwlraten mit den äußersten linken Parteien lRadikaloemolratcn und den beiden Sozial,-stengrnppen) eine Verständigung eingehen werden. Aus diese Weise würden sich die vielen Parteien in Bulgarien in drei große Grnppen teilen: eine national»progressive ,t die besten Beziehungen bestehen. Das flöht hier Befriedigung ein, weil man der österreichischen Herkunft des Königs, so sehr er sich auch als bulgarischer Patriot suhlt, gern eingedenk ist. Die Wiener Provenienz hat wohl die Po» litik des Königs nie beeinflußt, aber fie hat ein'.n un-schätzbaren Vorteil für Bulgarien, für den Balkan uni> fiir uns nnd nnsere Fricdensinteressen. Der Köniy kennt Tsterreicl>Ungarn genau, »veiß somit zwischen Wahrscheinlichkeil nno Legeudenbildungen zu unter» sciieiden, hat also nie den uns zugeschriebenen E^pan» sionsl^Inslen nach Saloniki geglaubt. Dadurch ist er uns noch immer in gewissem Sinne verwandt. Das hat ihm fiehi.ilsl'11, «'ine für den Frieden im Orient wichtige Gestalt zn werden, daö nnd seine Alml'ignug gegen Al^enteuer. El ist ein realistischer Regent, der sein Land nicht moralischen Niederlagen aussetzen will. Bulgarien hat ja als der stärkste der christlichen Balkanstaatrn auch lnchr zu verlieren. Die Unruly und Ungeduld Nu!» gariens hat sich unter dem erziehlichen Einfluß des Bönigs allmählich gelegt. So hat denn der König sür sein Land viel getan und auch das vermehrt die hier bestehenden Sympathien für ihn, da man hier Nul> garien wohl will. Der Konig ift ein kluger, geschickter nnd vorsichtiger Politiker mit entschieden günstiger Tätigteitsbilanz. - Dc>3 „Neue Wiener Tagblatl" stellt sest, die Vcrleihunss*des Goldenen Vlieses an den König Ferdinand habe mit der Politik absolut nichts zu tun-sie entspringe der höfischen Tradition, daß im Laufe der ^eit alle katholischrn Souveräne Ritter des Goldenen Vlieses werden. In der „Reichspost" sucht Ludwig Graf (5renno ville "nachznweisen, daß sie eine offenbare Versassuuas. verlehunq wäre, wenn die Parlamente dü Militärstraf, prozep.or'dnunq beschließen würden. Der Militärstraf. Feuilleton. Die Nopnllo-Höhle. Eine amerilauische Geschichte von Irtedrich M. -Wyncken. (Nachdruck vcrbolen.) "Vclsqucz ist ein ausgezrichueter Führer," be-"lle mein Freund, der Corregidor von Sam Miguel, """'r -_ ,^ wjr haw, alle unsere Fehler." . »Das heißt mit anderen Worten, daß Vasguez ein Halunke ist." ..Bei meiner Ehre und meinem guten Gewissen," prvtejllerlc der Eorregidor, „das kann ich nicht gerade li^s'^"' '""b jrdoch bekennen, daß er wiederholt eine si? !< ""erklärliche Zerstreutheit an den Tag gelegt und >'") dadurch iu Unannehmlichkeiten verwickelt hat." "Ich verstehe," sagte ich, „er ist also ein Spihbnbc." „Nennen wir seine merkwürdige Schwäche lieber "ergeßlillMi," erwiderte der Eorregidor, „oder viel. ^'cht Unkenntnis der Eigentumsgcsche. O, unglücklicher ^asqucz! Einem Irrtum verdankt er den Verlust seiner T^hrcn. Ill nachdenklicher Stimmung — denn Vasquez lsl ein Tränmer und Poet — wanderte er eines Tages nnt dem Lieblingspferde eines spanifchcn Gentleman "Urch die Wälder fort. Der Eigentümer dcs Tieres war "ber em Mann, dem alles Zartgefühl, jeder Sinn für °^s Puetifche abging, und — a? d« mi! — der arme "asquez verlor seine Ohren." „Seine Allgen hat er jedoch behalten," sagte ich, „nnd er kennt die Umgegend von Ur.mal?" „Niemand weiß dort besser Bescheid als er, Senor, Vasquez ist ein Führer ohnegleichen." „Schön, dann will ich ihn engagieren. Zn gleicher Zeit aber crsnchc ich Sie höflichst, der genannten Per» son mitteilen zn wollen, daß ich l'ine merkwürdige Iu-neignng für mein bewegliches Eigentum besitze nnd ser-"er, daß auch ich an gewissen Anfällen von Zcrstrrnt-heit leide, in deren Verlauf ich meinen Revolver in höchst fahrlässiger Weise zu handhaben pflege." ..Senor," erwiderte der Eorregidor mit Würde, obwohl aus seiuen Augen ein luftiges Blinzeln leuch-lrlc, „ich merke, daß Sie ein Philosoph sind wn- ich selbst, und die Menschen studiert haben. Ich werde Vasquez ersuchen, Ihnen um drei Uhr seine Aufwartung zu machen." Zur festgesehteu Stunde machte mir einer der häßlichsten Menschen, die ich jemals zu sehen das Glück hatte, in der Tür meiner Adobe-Hülte eine höfliche Ver-beugung. Im günstigsten Falle »st d^r Mestizo oder spanisch. indianische Mischling ein höchst abstoßendes Exemplar der Spezics „noino nii«"»»", Vasgnez jc. doch, wie ich glaube, muß der am sträflichsten von der Natur vernachlässigte Vertreter seiner Rasse gewesen sein. Ein Ziverg von Statur, schmalbrüstig, mit zn langen Armen, krummen Assenbcincn, riesenhaften Hän. den, einwärts stehenden Plattsüßen, einem flachen Schlangcnlopf, dessen reptilartiaes Ausscheu noch durch das Fehlen der Ohren erhöht wurde, dazu schwarze, flackernde Auge», die unter leinen Umständen in ein Paar andere blicken sonnten - das war Vasguez, mein Führer. Meinen Widerwillen gegen den Burschen über» windend, unterwarf ich ihn rinem genauen Verhör und überzeugte mich bald, daß er ein Meister in seinem Fach- sein mnßte. Er behauptete, m Uxmal nnd Um-gebnng so gut Bescheid zu wissen, „wle ein Kmd das Gesicht seiner Mutter lennt." Iem Ableben Ras Tassamas eintrat, sei allerdings dank den getroffenen militärischen Vorkehrun. gen überwunden worden, ohne daß es zu Ordnungs. störungcn gekommen wäre. Jedenfalls habe man aber Anlaß, die weitere Entwicklung der Dinge in Abyssinicn mit erhöhter Aufmerksamkeit zu verfolgen. Tagcsncuigtcitm. — jDie „Ersparnisse" der Kaiserin»Witwe von China.) Von Peking wird telegraphiert, daß sich dort hartnäckig ein Gerücht erhält, nach dem Goldbarren im Betrage von sechs Millionen Pfund, die „Ersparnisse" der verstorbenen Kaiserin, heimlich nach England vcr» 'chickt worden seien. Daß Tse.schi, die verstorbene Kai. crin«WitnX', große Schätze angehäuft hatte, unterliegt keinem Zweifel. Wer immer eine hohe Stellung in d?r Staatsverwaltung wünschte, mußte sich ihre Gunst mit blankem Golde erkaufen. Zu ihrem sechzigsten Geburts» tage allein erhielt sie Geschenke im Betrage von 30 Mil-lionen Kronen, und an ihrem siebzigsten Geburtstage erreichten diese Geschenke die Höhe uon 40 Millionen Kronen. Während dcr Okkupation von Peking durch die Truppen der vereinigten Mächte ist trotz eifrigen Nach« suchcns nur ein sehr geringer Teil der verborgenen Schätze gefunden wurden. — fig war dieser Name, daß man Lenz in der Volkssprache im Sinne von „Mensch, Kerl" brauchte. Man fvrach von langen und dummen Lenzen, man nannte Knäblcin, die im Hemd hcrumsprangen „Hemedlenzc" — Men» schen, die viel, aber schlecht aßen, „Vrennsuppcnlenzc . Besonders gern aber titulierte man Müßiggänger mit der Anrede „Fanler Lenz!" — wie es denn auch "" „Narrcnschiffe" Keiscrsbergs l>ißt: „O, du fauler Lenz, gehe hin zur Omcisz und 'lehrn von ihr!" Auch war es sehr beliebt, von, „Hauptmann Lenz" zu sprechen, der über alle Faulpelze herrsche und sie von der Arbeit zum Nichtstun abkommandiere. Mit dieser PersönlichtcU, die, einem älteren Autor zufolge, „ein gewaltiger Kapi-tän" ist, führte auch Hans Sachs ein „Gespräch", oa>? er niedergeschrieben hat. Ein häusig gebrauchtes Wort war auch die Redensart: „Der Lenz sticht". So lesen wir z. V. in Abraham a Santa Claras „Judas, der Erzschelm" folgenden Passus: „Dem König David l)at einmal der Lenz gestochen, deswegen er nachmittag, lang. weil halber, sich niederlegt und den Polster gedruckt... ^- Stach der Lenz den Wanderer, so ließ er sein Z>el Ziel sein und stahl sich von der heißen, staubigen Land-strahe hinweg in den Schatten dcr Gebüsche. Stach er die Kinder, so konnten sie den Weg zum Schnlhaus plötzlich nicht mehr finden. - sDie eifrigste Vortämpscrin dcr Temperenz- bewegung) in Amerika, Mr. Earrie Nation, ist in Lca-venwurth im Staate Kansas im Alter von 65 Jahren gestorben. Anfang Februar erkrankte sie schwer an cincm Nervenleiden, das sie sich durch ihrc aufreibende agitatorische Tätigkeit zugezogen hatte. Mrs. Nation war dcr Schrecken der amerikanischen Gastwirte. Mit Art und Revolver bewaffnet, stürmte sie die Kneipen und zertrümmerte die Schnapsflaschen. Ein Häuflein gleich" gesinnter Männer und Frauen folgte ihr bei ihren „Fcldzügen". Das Hauptfeld ihrer Tätigkeit war der Staat Kansas. Dort ist die Tcmperenzbcivegung beson» ders stark, und so kam es, daß die Heldin snr ihre Zer» störungstatcn dort nicht bestraft wurde. Schließlich wuclp ihr der Mut; sie »mternahm auch eine Expedition nach Newyurk und wütete dort in den Kneipen des „Tender-lein-Distrikts". Der Schauplatz ihrer ersten Heldentat war das Städtchen Wichita in Kansas gewesen. Dort demolierte sie das Restaurant des eleganten Carey-Hotcls. Am Grabe ihres ersten Gatten', eincs Doktor Loyds, hatte sie den .Kampf gegen den Alkohol geschnw» rcn. LolM war an Säuferwahnsinn gestorben. Zehn Jahre später heiratete si<> di'n Temperenzler Dcw'd Nation. — Mqenartige Vcrwcndunq von Baumstumpf"'') Dic Ricscnbäulne oes amerikcmischen Westens, die Se< quuias Kaliforniens und die Kiefern Washingtons »nd Oreguns fallen der Art dcr vonuärtsdringeuden Ä"-siedler mehr und mehr zum Opfer. Dic genannten Bäume wciscn den größten Durchmesser aller Väuwe Amerikas, vielleicht sogar der Welt, auf. Einige der gefällttn Kiefern maßen an der Schnittstelle 4V2 Meter im Durchmesser. Die Stümpfe, die von diesen Rieses bäumen stehen bleiben, sind meist zwei bis drei Mct.e^ hoch und werden manchmal aus ganz neuartige We»!^ vcrwl'rtet. In manchen Teilen des Staates Washing" tun kaun man derartige Ricscnstümpfe bewundern, d" ausgehöhlt und in zeitiveilige Heimstätten für die M' sicdler venuandelt worden sind. Zu diesem Zwecke y^ Gleiches Maß. Roman uon A. L. Lindner. (4. Fortsetzung.) (Nachdruck vnboten.) Frau von Knorring mochte finden, daß ein so wenig erquickendes Thema lange genug auf dcm Tapet gewesen sei, sie wandte sich an den jungen Nieder und lenkte mit ein paar geschickt gestellten Fragen die Unterhat» tung in ein anderes Fahrwasser. „Was in aller Welt ist denn Dun Diego in die Krone gefahren?" dachte Heinz von Krusc. „Ist das eine Art und Weise, eine Dame anzustarren?" Der Professor hatte sich etwas vorgebeugt und feine Augen hefteten sich auf Klara Ullingcrs Gesicht mit einem sonderbaren, halb erschreckten, halb forschen-den Ausdruck. Die junge Dame war indessen zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um es zu bemerken. Dann schüttelte er flüchtig den Kopf, gab feiner schlanken, seh-nigcn Gestalt einen sichtlichen Ruck und stand auf. „Ich fürchte, ich muß mich jetzt empfehlen," sagte er mit einem Blick iuf die Uhr. „Von Rechts wegen müßte ich jetzt fchon in der Klinik fein." „Ich denke, wir gehen auch bald," meinte Frau von Knorring. „Aus die Länge scheint es mir hier etwas kühl zum Sitzen, aber luarten Sie ja nicht auf uns, lieber Professor. Ich könnte das Ihren Patienten gegenüber nicht verantworten. Wie ist es übrigens, können wir am Donnerstag wieder auf Sie rechnen?" Olden küßte ihr die Hand. „Ich werde sicher nicht verfehlen, wenn Sie gnädigst gestatten," sagte er mit tiefer Verbeugung. Klara Ullingers Züge trugen fchon wieder den gewohnten, ruhig zurückhaltenden Ausdruck. ^„Mcin gnädiges Fräulein, ich habe die Ehre," sagte der Professor. Es klang etwas zerstreut, und er schien kaum zu wisseil, wie lange er ihre Hand eigentlich fest-gehalten htttc. Seine Augen forfchten fchon wieder in ihrem Gesicht, als wolle er eine Ähnlichkeit feststellen oder eine Erinnerung auffrischen. „Ganz Don Diego," flüsterte Heinz seiner Schwe» ster zu, während er Olden nachblickte, der die Allee hin- abschritt mit dem halb düsteren, halb abwesenden Blick, der ihm zu seiuem Spitznamen verholfcn hatte. Was aber auch immer seine Gedanken sein moch» ten, er hatte für's erste leine Zeit, ihnen nachzuhängen. In feiner Klinik erwartete ihn ein volles Maß von Arbeit. Ein gestern erst vom Star Operierter hatte sich so crrcgt und ungebärdig benommen, daß dcr Erfolg der ganzen Operation in Frage gestellt schien, neue Patienten, die untersucht wcrden mußten, waren angc» langt und die alten warteten auf feinen Besuch. Außer» dem stand noch eine Anzahl teils leichterer, teils schwe» rerer Operationen auf dem Programm. Es waren an« strengende Stunden, und der Abend dämmerte bereits, als er sich endlich in seine Privalwohnnng begab. Aber auch jetzt gab es noch keine Ruhe für ihn. In feinem Arbeitszimmer hatte der Diener die Vorhänge herab» gelassen und die Lampe auf dcm Schreibtisch ange-zündet. Dort stand sie und beschien wie schadenfroh einen ganzen Berg von großen und kleinen Briefen, von Post» karten und Zusendungen aller Art. Der Professor ließ sie durch die Finger gleiten, um ihrc ungeheure Anzahl zu taxieren. „Mehr als je," sagte er mit halbem Seufzer, „und das will womöglich alles umgehende Antwort haben. Na, wir müssen sehen — über sein Können hinaus kann man niemand zwin» gen." Er vertauschte seinen Rock mit einer bequemen Hausjoppe und ließ sich dann auf dem Drehstuhl am Tisch nieder. Dcr Diener kam später einmal, um nach etNxngen Wünschen zu fragen. Das war die einzige Unterbrechung, und lange Zeit hörte man nichts als das Geräusch der Feder aus dcm Papier und gelegentliches Aufreißen cnes Kuverts oder Kreuzbandes. „Da oben wohnt Professor Oldcn," fagte ein Herr, der mit ein paar Begleitern später am Abend am Hause vorbeikam und zu den erleuchteten Fenstern hinaufsah. „Wer doch in dessen Haut steckte," meinte dcr andere, „dcr Mann muß ja ein schweres Geld zusam» menscharren. Solch Spezialist von Ruf hat's wirklich gut. Was »nag er wohl mit all den Moneten anfangen, die er in solcher Geschwindigkeit verdieilt. Ein Jung. geselle kann sie ja beim besten Willen nicht alle ver» pulvern. Ich habe ihm l>ule morgens bare dreihundert Reichsmark ausgezahlt- 's war 'ne bittere Nuß." ^ „Ganz nett, ja, aber das ist noch lauge nicht das höchste Honorar, das der schon bekommen hat. Alles, was sich so einen „operativen Eingriff" nennt, lpt den Dcubcl im Nacken. Ich kenne Leute, die Rechnungen von 500 bis 600 Mark und darüber zu bezahlen hatten-^ ,.O Herrjeh! Der Glückspilz, der all das ci"st"^ chen kann," lautete dic halb feuszendc Antwort. „Na, ja, der verdient brillant," meinte der M Sprecher, „aber gutmütig ist er auch, das muft "'. ihm rühmlichst nachfagcn. Er macht ja meiste"-/^. Gesicht, wie die teure Zeit, aber die Armen sind o/ alle sehr erbaut von ihm. Ich habe noch nie sieh"^..^ cr so einem auch nur einen Pfennig abgenommen h" ' Ich könnte Ihnen eine ganze Reihe von Fällen ?e. zählen, wo er die schwersten Operationen ""entgel vorgenommen hat. Nein, auf Olden laffe ich "' / kommen." . ,. Dcr also Besprochene hatte iinzwischen zwe' ^ > den ununterbrochen gearbeitet nnd der Stapel -o schaften vor ihm ivar bis auf eine geringe Anzahl wichtigerer Sachen zusammengeschmolzen. ^ „So", sagte er ausatmend. „Für heule masss genug sein. „Ich l>b's satt." ;,„ Er schob die Schreiblampe zurück und fmg "' . Zimmer aus und ab zu gehcn. Ein dicker SM) ^ tcppich dämpfte die Tritts beinahe lautlos !"^" ^„ oie .Hände auf dem Rücken, von einem Ende des gr ' .^ Raumes zum anderen, dcn Kops gefcntt, offen" tiefen Gedanken. , ., s.^,te „Sonderbar," murmelte er, „diese ^"'chie«^^ auf einmal — es ist nnbeareiflich. Kann da ^cr ^ schaft bestehen? Erstaunlich, daß mir das noch "' ^ fiel. und ich habe sie doch schon so oft ^'ey"'-^ ^ Ähnlichkeit mehr des Ausdruckes als der Zuge. -" ^ so dafaß mit dem zornigen Aufleuchten m.de" ^ dem scharfen Zug um dcn Mund - warc^'ch ci> ^ Weib, ich könnte an Gespenster glauben. ^N co ^ ^ - ist es keiner? Kann die Natur so sP'clen l'^ könnte ja leine tollere Ironie des Schicksals gcve' ^Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 88. 823 ^.8. Apul ^N. wan das Holz ans dein Innern entfernt und nur die Wände iii genügeilder Dick? stehen lassen. Ein Brett«, "der Schindeldach n>ird aufgelegt, die nötigen Feilster, und Tiirüffnunsten sagt mail durch und das Haus ift frrtig. Glasfeufter, Hcrd, Schorusteiil und was funst zur Gemütlichkeit gehört, ist verl)ält!iismäßic^ schnell deichafft und manche Anfirdlersamille hat schon in einem suläx'n Naumslulnpfhaus so lange gelvohlit, bis das Land umher urbar gemacht lind fiir größere, bequcn,ere Häu» >er Surge getragen werden konnte. Nach den, Umzug verwertete dann der Farmer sein alles Heim als Pferde-stall oder Schweinelobe,l. Auch als Tanzboden hat man flache Stümpfe schon verwendet, da manche von ihnen Nwsz genug sind, nm vier Paaren volle Bewegungsfrei-dnt zu lassen. An anderen Orten legt mau im Innern en'es solchen Stumpfes einen Kinderspielplatz au- die Kmdrr ^uüssen dann auf außen an^'nagelleii Leitern in das Innere hineinklettern. Einen sehr hübschen An. blick bieten anch in Blumenbeete verUxmdelte Stümpse, Um deren Ninde sich malerische Schlingpflanzen winden. Lolal- und Provtllzilll-Nachnchtcll. Kindcrschutz- und Fürsorgevcrein im Gcrichtsbczirkc Erster Bericht über die Ve r c i n s t ä t i g« keit in den ersten drei Jahren. Seit dem Bestände des Kinderschutz» und Fürsorge» «"eines im Gerichtsbezirke Idria sind mit Ablauf des Verwaltungsjahrcs 1910 die ersten drei Jahre ver-stricl)en. Deshalb erscheint die Frage zweckmäßig und ^rechtfertigt, wie sich der Verein in diesem Zeit-abschnitte entfallet und was für Erfolge er erzielt hat. Als vor drei Jahren In Gemäßheit der edlen Intentio-nm Seiner Majestät, unseres erlauchten Monarchen, ""läßlich Seines 60jährigen Negierungsjubiläums die Gründling unseres Vereines erfolgte, tauchten ernste Zweifel und gewichtige Bedenken auf, ob denn in der ^adt Idria mit Rücksicht anf deren soziale und Wirt-ichaftlichc Verhältnisse ein günstiger Buden für das "Mießlichc Gedeihen des Vereines vorhanden fei. Die ^schaffllng Zulänglicher finanzieller Mittel tat Nut und ">? Frage nach den zu erschließenden Quellen warf sich auf. Die Bevölkerung des Idrianer GerichlsbezirkeZ, d^r über 16.00« Einwohner zählt, gehört in überwi» lindem Maße dem Arbeiterstande an, und in sehr qe> ringer Zahl sind tapitalskräftige Nnternehlner, ver-mögende Besitzer oder Private vorhanden, die in der Lage wären, größere finanzielle Opfer Zu Vereins-zwecken zu bringen. Die Zweifel in dieser Hinsicht waren demnach einigermaßen nicht unbegründet. Widrr alles Erwarten gedieh jedoch die Vercinstätigteit bereits im ersten Jahre. In verhältnismäßig kurzer Zeit erwarb der Verein 414 Mitglieder mit dem Munalsbeitrage H 3(1 l, und die Zahl der Stifter, mit dem Beitrage 5 100 X, wuchs bis Ende 1910 aus 18 an. In hoch. herziger Weise svendeic das f. k. Justizministerium zu Vere'inszwecken 8000 X, das k. ?. Ministerium sür öffent. liche Arbeiten 2000 !v und die Stadtgemeinde Idria im Jahre 1909 den Betrag von 1400 X sowie im Jahre 1910 einen weiteren von 2000 K, so daß sich die von öffentlichen Vertretungstörpern eingegangenen Subven. twnen auf 8400 l< bezifferten. Die Gesamteinnahmen des Trienniums betrugen hingegen 17.608 X. Nach Abzug des vorerwähnten Betrages von 8400 X ergeben suh 9208 X, die durch private' Wohltätigkeit, Beiträge "nd Spenden der Mitglieder, Wohltäter, Gönner und freunde des Vereines ausgebracht wurden. Innerhalb drs dreijährigen Zeitraumes beliefen sich die Ausgaben "Uf 12.099 X 31 Ii und, wenn hievon die Regiekosten und die den Unterstützten nicht unmittelbar zugute kum-wendeiv Auslagen allsgeschieden werden, erübrigt noch 'Miner der ansehnliche Betrag von 11-211 X 82 !i. ^'l'sc Summe ließ der Verein sowohl an regelmäßigen monatlichen Erziehungsbeiträgeu als auch an fallweisen Unterstützungen zwecks Anschaffung von Kleidern, Vc» Ichuhung, Leibwäsche usw. zur Verteilung unter die lugrndlichrn Waisen und armen Kinder gelangen. Hiebe, lst zu erwähnen, daß mit Ende 1910 noch ein Vereins-vermögen von 5508 X 69 I» vorhanden war. Gewiß, immerhin ein achtbarer Erfolg und es wäre lediglich <>" wünschen, daß sich die Vercinsläligkeil auf dem nun« "ehr betreteneu Wege weiterhin ersprießlich und segens» "'ch entfaltete. Die Detailarbeit hielt sich im Nahmen der m den ^'chten der beiden Vorjahre gefchildertcn sowie der dum Vereinsvorstande in der „Laibacher Zcituug" aus dem Jahre 1908, Nr. 138 bis 143 unter der Aufschrift "Ätts dem Sitzungsprotololle des Ki»derschut> und Hürsorgeoercine's sür den Gerichtsbezirk Idria" an del Vand konkreter Fälle dargestellten Tätigkeit. Der Wir-tungskreis dcs Vereines umfaßte im allgemeinen die Fürsorge um die sittliche, geistige und körperliche Ent-wickluug seiner Schutzbefohlenen. Nach allen diesen Nich. ^'ngen,' die sich voneinander nicht leicht scheiden lassen, ^aab sich die Notwendigkeit dcs werktätigen Eingrei-fens. Der Verein stand in steter Fühlung mit den gcist-lichen und den Schulbehörden, der k. k. Vergdireltiun, dem Pslegschaftsgerichte und Waiscnrate, und lediglich durch vereintes Wirten aller dieser maßgebenden Fat» loren u>ar anch eine ersprießliche Tätigkeit des Vereines möglich. Diese kurze Übersicht des dreijährigen Wirkens bietet der Vereinsleitung den willkommenen Anlaß, der besonderen Verdienste des Fräuleins Schuldirellorin Marie Kar» 5,'5 als Mitglied des Vereinsausschusses und Kasfierin dankbarst zu gedenken. Nicht nur, daß sich in ihren Händen die Kassagebarunq glatt und genau abwickelte, auch sonst in mannigfachem Belange war sie hervorragend tälig und ihre in den Dienst der Huma. nilät gestellte Tätigkeit für den Verein sehr ersprieh. lich und ill jeglicher Hinsicht vom größten Werte und Nutzen. Es sei ihr dafür der wärmste Dank ausgedrückt. In zweifacher Hinsicht sind die aus den ziffer» mäßig angeführten Daten sich ergebenden Erwägungen bemerkenswert. Obschon die Einwohnerschaft des Idria-ner Gcrichtsbczirles eher arm als bemittelt zu nennen ist, brachte sie dennoch l>edeutendc Summen aus, welche den Vercinszwecteu zugewendet wurden. Daraus geht unzweifelhaft hervor, daß diese Bevölkerung Sinn und Herz für eine edle, menschenfreundliche Einrichtung be-sitzt. Außer den übrigen Vorzügen, welche sie zieren, sind ihr ein ausgeprägter Wohltätigtcitssinn, Gut-Herzigkeit, und Meuschensreundlichleit eigrn. Der Egois. mus liegt dem Idrianer fern, denn gern teilt er Freud und Leid mit feinem Genossen. Wenn diesem ein Miß. geschick zustößt, nimmt er regen und innigen Anteil dar-an und werktätig ist seine Hilfe dem in Not Geratenen. Dank der wohltuenden Wirkung dieser den Charakter der Bevölkerung des Idriauer Gerichtsbezirles kenn-zeichnenden Eigenschaften erreichte der Kinoerschuft, und Fürsurgcverein bisher zufriedenstellende Erfolge. Die im Eingänge erwähnten Ziffern sind auch nach einer anderen Richtung von Bedeutung. In Verhältnis» mäßig hohen Beträgen gewährte der Vereinsausschuß Unterstütznngen an bedürftige Waifen. Daraus läßt sich unzweifelhaft folgern, daß diese Unterstützungen nicht nur noUvendig, sodern auch von« größten Nutzen waren, denn ohne Not und Nutzen pflegt man doch unter nor» malen Verhältnissen Geldmittel nicht auszugeben. Wenn dem so ist, erscheint die Schlußfolgerung begründet, daß unser Verein unter jene Wohlsahrtseinrichtungen ge-hört, deren Gemeinnützlichkeit und Notwendigkeit sich nicht leugnen läßt. In Anbetracht dcr im überwiegen, den Maße dem Arbeilerstande angehürigcn Bevölkerung dieses Gerichisbezirles, in welchem sich in ärmlichen Verhältnissen lebende und der Unterstützung äußerst be-durstige Waisenkinder in verhältnismäßig größerer Zahl als in anderen GericlMbezirteu Nrains befinden, ist jedoch der Bestand uud die gedeihliche Entwicklumz unseres Vereiucs für die Stadt Idria und den gesamten Idriancr Gerichtsbezirk von eminenter Wichtigkeit. In der Reihe der in der Stadt Idria bestellenden, humanen Zwecken gewidmeten Vereine nimmt nunmehr unscr Verein eine der ersten Stellen ein. Über den Par» teien und dem politischen Getriebe stehend, ist unser Verein ein hehres Wert edler Menschenliebe, in dessen Schutz und Schirm sich die verwaisten, in Not ver-lassenen oder verwahrlosten Kinder des ganzen Ne» zirtes befinden. So glücllich der Verein seine Tätigkeit begonnen hat, ebenso mächtig und erfolgreich möge er sie »ueiter entfalten, auf daß sie reichliche Früchte tragen werde. Schmerzlich berührt jedoch die Vereinsleitung der stete Niedergang der Mitgliederschasl. Im ersten Vereinsjahre betrug die Mitgliederzahl 414, und nun sind es kaum 275 Mitglieder! Dies ist wohl zu wenig. Von Tag zu Tag lverden immer höhere Anforderungen an dcr Verein gestellt und die Zahl der UnterstüMigs» bedürftigen wächst iu einer mit den Vereinseinnahmen in keinem Verhältnisse stehenden Weise. So kann es nicht weilcr gehen. Aus diesem Grunde befaßte sich der neugewählte Vcreiusausschuh in seiner ersten Sitzung mit diesem Übelstande, und es wurde hiebe,' beschlossen, daß eine Namensliste aller jener, denen die Verhältnisse den Beitritt zu unserem Vereine gestatten, sowie der» jenigen, die schon dem Vereine angehörten, später aber austraten, angefertigt werden und man alle diese Per» soneu für del, Verein zu gewinnen trachten soll. Vertrauensvoll wendet sich daher die Vereinslei, tung an die Bevölkerung des gesamten Idriancr Gerichlsbezirkes mit der innigen Bitte, sie möge in Vetätiguug jener Mildherzigkcil, jener reinen, edlen, die sie schon von Au- beginn im erstell Vereinsjahre so glänzend bezeugte und die sich den armen verwaisten Kindern gegenüber so wohltätig und segensreich erwies, unsere humanen Be-strebungen noch fernerhin nach Kräften fördern und durch möglichst zahlreichen Beitritt, Spenden und Bei-träge, in welcher Höhe immer, dazu verhelfen, daß die Lebenstrast unseres Vereines zu Nutz und Frommen der armen Waisenkinder allezeit erhalten bliebe! ^Fortsetzung folgt.) — lIns dem Finanzministciium.j Seine Exzellenz der Finanzminister hat den Fmanz,ekretar Dr. Franz Ellcr zum Minislerial.Vizcsctretar ,m Finanzmin,. sterium und dcu Ministerial-Konzipisten im Finanz-Ministerium Dr. Karl Dernov^el zum Finanz-sctretär ernannt. .... __ jDie Nufeistchungsseien»chle,tenj gingen am verflossenen Samstag, bez'w. auch am Sonntag, unier dem üblichen Gepränge, vom schönsten Wetter begünstigt, vor sich. An der Domprozejsion, bei »velcher der hoch-würdigste Herr Fürstbischof Dr. I e g l i <- das Aller, heiligste trug, beteiligte sich Herr Landespräsident Frei-Herr von Schwarz nebst Vertretern aller staatlichen und autonomen Ämter sowie der Militärbehörden. — Militärisches.! Ernannt wurden: zum Assistenz, arztstellvertreter anläßlich der Ableistung der zweiten Hälfte des Präsenzdienstes der Einjährig.Fre,willige Mediziner, Tottor der gesamten Heilkunde Ludwiq Holt', ab eck des Infanterieregiments Nr. 4 beim Garnisonsspital Nr. 9 in Trieft: zu Fähnrichen die Ka. delten Fclir Bauer Hansl des Infanterieregiments Nr. 17 und Franz Erdtmayer des Infatcrieregi» im'nts Nr. 27. — Der Oberst August Daler, Kom» mandant des Infanterieregiments Nr. 97, wnrde auf fein aus Gesundheitsrücksichten gestelltes Ansuchen von diesem Kommando enthoben. Transferiert werdeni der Oberstleutnant Karl Freiherr Knopp von Kirch-Wald, überlomplett im Fcldjägerbataillon Nr. 2, zu» geteilt der 14. Gebirgsbrigade, in den Präsenzstanb des Infanterieregiments Nr. 97; der Militär-Obertier-arzt Julius H a u p t m a n n des Feldtanonenregiments Nr. 7 und der Mililärtierarzt Maximilian T z a < lasny des Feldlanonenregiments Nr. 41 gegenseitig. Mit Wartegebühr wird beurlaubt aus ein Jahr lUrlaubsort Niva, Tirol) der Oberst Fr. Ruprecht, Kommandant des Feldkanonenregiments Nr. 22. In den Ruhestand wird übernommen der Major Rudolf Edler von Keil des Dragonerregiments Nr. l>, nach dein Ergebnis der auf fein Ansuchen erfolgten Super» arbitrierung als zum Truppendienst im .Heere untauq» lich, zu Lotaldiensten geeignet. Vom Aktivstande des k. u. l. Heeres werden in den Aktivstand der l. k. Land» wehr übersetzt die Oberleutnante: Gustav Moser des Infanterieregiments Nr. 7 zum Landwehrinfanterie, regiment Vu'dweis Nr. 29, Julius S c u b i tz des Infanterieregiments Nr. 44 zum Landwehrinfanterierrgl.' ment Klagen furl Nr. 4. — 'n und 69 außcrordcnt-lichen Hörern, weiters voll 43 Gästeu besucht. An der Technischen Hochschule in Lemberg gibt es 1619 ordent» liche, 25 nußerordentlicl>e Hörer uud 71 Gäste. — Die Hochschule für Bodenkultur in Wien weist eine Gesamt» ireguenz von 1044 Studierenden nnd überdies 3 Hu» spitantinnen auf. Von ersteren waren 961 als ordent-liche nnd 83 als außeroroentliäfe Hörer inskribiert. — jVortrag des Ing. Vladimir Ncmec im Gewerbe» f5ldcr«ugsamtc.j Am 8. d. M. hat der jüngst zum Lei-ter dos G^werbefördernngsinslitutcs in Laibach er-nannte Ingenieur Vladimir N c m e c im Gewcrbefüroc» rungsamte in Wien einen Vortrag gebalten, in dem er es sich zur Aufgabe, stellte, dem Auditorium die Ein-drillte, die er während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Amerika empfangen hatte, nach Hauptgesichtspuntten geordnet zu vermitteln. Der Vortragende, den der Di-rcttor des GeU>erbesürderungsamtes, Hofrat Doktor Vetter, in ebenso liebenswürdiger als geistvoller Weise mit der Zuhörerschaft in .Kontakt brachte, be-sprach zunächst die amerikanischen BehailsunHsvcrhält. nissc, die ckiarakteristische Dreiteilung der großen amc» rikanischen Städte in ein Geschäfts», Wohnungs- und Industrieviertel und oen Einfluß dieser Anordnung auf das Verkehrswesen. Hieran schloß sich eine sehr lehr» reiche und detaillierte Einführung in das Leben und Treiben in den großen Geschäftshäuser»! und Fabriken und in, die Wuhnungs. und Lcbensverhältnisse des Mittel- und Arbeiterstandes. Den Schluß des Vortrages bildeten allgemeine Erörterungen über das „Große" in Amerika, mit besonderer Rücksichtnahme auf das Vcr. tehrswesen, die Eisenbahnen uud die elektrischen Kraft-Übertragungen. Die ungemcin anregenden und durch die Vorführung gelungener Skioptitu'nbildcr ebenso an» schaulicheu Ausführungen des Vortragenden nahmen das Interesse der zahlreich erschienenen Zuhörerschaft vollauf in Anspruch und fanden oen lebhaftesten Beifall. Dem Vortrage wohnten u. a. Seine Ex,zellenz der Prä-sident des Technischen Versuchsamtcs Geheimer Nat Dr. Er. ner, der Referent für die technisch-wirtschaft-liei>' Gewerbeförderung und für das technische Versuchs-Wesen im Ministerium für öffentliche Arbeiten Mini-sterialrat H aas, Hosral Dr. Vetter sowie zahlreiche Beamte des Arbeitsministeriums, des Gewerbcsörde-rungsamles usw. bei. '** lV,rtrag.1 Der Vortrag von Frau Lina Kreuter » Galle über die Kunststadt Florenz sin-det heute abends um 8 Uhr ill der TonlMe statt. V<> sondere Anziehungskraft dürften auch die 200 Licht» bilder in der feinsten künstlerischen Ausführung aus. üben. Karten sind in DrisckM Buchhandlung zu haben. — lVoltstümlichc Vortrage des Kasinovereines.) Am 21. d. M. wird der bekannte Geophysiker Dr. S. Günther, der dicsertage von seiner Studienreise l>eimkehrt, im großen Saale des Kasinovereincs einen Vortrag über das K arstphänu ni e n halten. Beginn nm halb 8 Uhr abends. — sVachmaiers Grand Vlettro.Niustop,) das seit vorgestern in der Latlcrmannsallee seine Vorstellungen gibt, hatte sich an den beiden Feiertaqen eines aus-gezeichneten Besuches zu erfreuen. Das Unternehmen verfügt über ein auf Massenbesuch eingerichtetes Zelt mit komfortabler Einrichtung; die Films sind slimmer» frei, die Vorführungen spielen sich in rascher Folge ab und dauern trotzdem anderthalb Stunden. Das noch für heute gültige Programm weist einige ganz interessante Nummern auf, in deren erstem Teile' die Newyorken Wolkenkratzer, die Spitzentücherfabrikation und der Kinematograph in Afrika besonders hervorzuheben sind. Sie werden durch einige humoristische Bilder, die schal-lcnde Heiterkeit hervorrufen, sowie durch zwei Sen» satiunsdramcn ergänzt. Das Programm »st anziehend gcnug, um besichtigt zu werden. — l^rohe Sternschnuppenfälle in Sicht.) In den Nächten vom 18. bis 24. d. M. sind Sternschnuppen des Lin'idenschlvarmcs zu erwarten. Die größte Häufigkeit dieser Meteore fällt in der Regel auf den 24. April. Ihre Nahn ist dieselbe, in der auch der Komet 1861 I sich bewegt. — lDie zweite Mittelmeerreise österreichischer Rich, tcr, Advokaten und Notare.) Dem Komitee ist es ge» lungen, ein für diese Fahrt außerordentlich geeignetes Schiff, den Doppelschrauben-Dampfer „Allee" der AustroAmericana zu chartern, der bei einer Geschwin« digkeit von 18 Seemeilen, einer Größe von 12.000 Vrutto-Tonncn und einem ruhigen Seegänge eine an-genehme Fahrt erwarten läßt. Die am 2. August beginnende Reise führt die Teilnehmer von Trieft über Busi mit blauer Grotte, Korfu, Oll)mpia, Athen, Salo-ilichi, Konstantinopel, Skutari, Smyrna mit Ephesus. Santorin, Kreta nach Cattaro und endet am 19. August in Triest. Auskünfte und Prospekte — auch Gäste sind eingeladen — bei der Austro-Americana, Wien, II., Kaiser Ioscfstraße 36. — ^Versteigerung von Pfandobjelten.j Im „Mcstni dom" werden morgen von, 8 Uhr vormittags all und all den folgenden Tagen verschiedene im städtischen Pfand« anlte nicht eingelöste Objekte, wie Goldschmuck, Schreib-Maschinen, Nähmaschinen, Fahrräder, Wäsche, nnd Kleidungsstücke, versteigert werden. — (Durch eine Eandtruhe getötet.) Am vergange» nen Sanistag spielte der fünf Jahre alte Bergmanns» söhn Johann Mcnart beim Hause des Besitzers Mat-lhäus Kobal in Idria. Durch einen starten Windstoß wurde eine an der Mauer lehnende. Sandtruhe um-geworfen und begrub den Knaben unter sich. Es wurde ihn« der Brustkorb eingedrückt und der Schädel voll-kommen zerquetscht, so daß er auf oer Stelle tot blieb. — Mtrunlen.) Am 12. d. M. siel die 24 Jahre alle Mühlpächtersgattin Maria Zupan in Retnje bei Neumarttl in einem epileptischen Anfalle in den Mühl» bach nnd ertrank darin. ^ — Mn Fuchsjäger verunglückt.) Der Grund» besitzer Johann Podlogar in Vino bei Großlupp wollte tnesertage zu Hause auf einen Fuchs schießen. Dabei platzte aber der Gcwehrlaus und Podlogar zog sich eine so ichwere Verletzung der linken Hand zu, daß er sich am folgenden Tage ins Landesspital nach Laibach vc» geben, mußte. ^ — iDiebstähle.j In letzterer Zeit wuroe aus der Freiherr von Lazarinischen Waldung in Weißenstein bei Grohlupp Holz im Werte von 20 K gestohlen. Des-gleichen wurden dem Grundbesitzer Franz Pucihar in Gojnx'-e, Gemeinde St. Marein, aus dem Obstgarten mehrere junge Obstbäumchcn ausgegraben und cntwcn-det. ' ^ ^. " sAbgeschaffte Nauernsänger.) Im vergangenen Monate verhaftete die Sicherheilswachc den 17zährigcn, nach Sissek zuständigen Taglöhner Gjuru Prpici, der in Gesellschaft des Dalmatiners LutaS Vladiä verschiedene, auf der Südbahn angekommene, Personen in Gasthäuser lockten nnd ihnen beim Hasardspiel die Taschen leerten. Wie bereits mitgeteilt, hatten die beiden Bauernfänger elnenl aus Amerika Heimgelehrteil Krämer beim Spiel über 200 X abgenommen. Die Polizei forschte sie in der Bahnhofgasse ans. Als sie ein Sichcrheitswachmann vcr-folgte, wurden sie hievon vom 26zährigcn, nach Agram zuständigen Anton Spiljak verständigt, der als Lohn-diener in einem Gasthause in der Bahnhosgasse bedien-stet war. Dem Vladi^ gelang es noch rechtzeitig das Weite zu suchen, wohingegen Prpi<- verhaftet wurde. Das Polizcidepartement ließ auch den famosen Lohn« diencr verhaften und lieferte beide dem Landesgerichte ein. Laut Mitteilung des Stadtmagistrates in Sissck wurde zunächst der flüchtige Bauernfänger dort wegen bedenklichen Besitzes verschiedener Prcziusen in Hast genommen und nach durchgeführtem Auslieferungsver» fahren dem Landesgerlchle eingeliefert. Unlängst standen Prviä und Spiljal vor den Gerichtsschranken. Prpi« wurde wegen Verbrechens des Betruges, Spiljat wegen Mitschuld an diesen« Verbrechen und wegen Verbrechens der Vorschubleistung, und zwar ersterer zu sechs, letzterer zu acht Monaten schweren Kerkers verurteilt. Beide wurden überdies aus der diesseitigen Reichshälstc aus» gewiesen. — eiter gehen, setzte sich wiederholt auf der Straße mc-der, verlangte einen Nagen und dergl. Mlttlerweill. hatte sich eine größere Menge von Neugierigen aWe» sammelt, welche die Eskorte längere Zeit begleitete. Nur mit Mühe konnte der Arretierte dem Gerichte nngc-liefert werden. ^ ,, — lDer nächtliche Maler von Unter-Kitta.) ^eu einer Reihe von Jahren wiederholten sich >n Untcr-«l«la Fälle, daß tmchllicherweile Häuser mit verschledcnen Massen bespritzt und besudelt sowie Firmataseln bescha-digt wurden, ohne daß man dem Täler auf we Spur hätte kommen können. So wurde im Vorjahre die Firma» tascl eines Bäckers zerbrochen und die Wände emes erst neu renovierten Hauses von beiden Seiten m'l einer braunen Masse bespritzt. Iüngst aber hatte. M der nächtliche Unhold den Schuhmachermeister Thomas Meschit auserkoren. Er bespritzte nämlich am vergan-genen Sonntag nachts dessen Firmatasel mit schlvarzcr und violetter Tinte und sügle ihm dadurch einen Scha» den von 12 Iv zn. Hoffentlich gelingt eS der GendlN'» merie, den Täter auszuforschen und seinem Treiben ein Ziel zu setzen. "». * lVon der Straße.) Samstag nachts ertappte eM Sicherheitswachmann in der Lattcrmannsallcc mehrere Burschen, die die kaum vor kurzem aufgestellten Vänlc nmwarfen. Sie mußten die Bänke wieder ausstellen nnd wurden zur Anzeige gebracht. In der Levstitgassc fand Samstag nachts ein Sicherheilsnxichmann einen total betrunkenen Taglöhner bewußtlos auf dem Boden ne> gen. Als er ihn aufrüttelte, begann ihn der Trunken-bold in solcher Weise zu beschimpfen, daß er verhaftet werden mußte. Kurz darauf ließ ein Sicherheitswaci> mann auf der Maria Thercsia-Straße einen betrunle» nen, alif der Straße gelegenen Arbeiter n»it dcm Rettungswagen in die polizeilichen Arreste abführen. Nach Mitternacht sank ein berauschter Taglühncr aus der Straße zusammen. Ein SiclferheitSn,>achmann l'^ ihn mit den, Zellenwagen in die Arreste abführe». Am folgenden Morgen wurde der Taglöhncr von feinen Angehörigen gesucht- sie halten ihin Geld zum Einkauf von Fleisch gegeben, er aber hatte es bis aus den letzen Heller vertrunken. Sonntag nachmittags fuhr ein Z>",^ mermann ans Salloch so rasch und unvorsichtig durch d:c Karlslädlcr Straße, daß er die vierjährige Dieners' wchter Stanislava Rupnil zu Boden stieß. Das Kmd erlitt keine sichtbare Verletzung. Ein bekannter Para-lyliter erlitt gestern nachmittags, als die Erdbebenpr^ zession den Ralhansplatz passierte, einen Anfall. Zwr> Sicherheitswachmänner brachten den bedauernswert" Mann, der mit oen Händen auf die Andächtigen einschlug, aus die Zentralsicherheilslvachtslube, wo er st"1 nach einer Weile so viel beruhigte, daß er von s^"^I Angehörigen abgeholt werden konnte. In der Nach wurde ein in der Dalmatingasse auf der Straße liegc^ der Zechbruder mit dem Zellenwagcn ans die Zentral" sicherheitswachlstube gebrachl. Montag morgens c-r,ze-dierle ein Knecht in der Pre^erengasse so sehr, daß >y" ein Sicherheitswachmann verhaftete. * Mn Bubenstreich.) Diesertage ertappte ein Sicl)"' heilswachmann zwei Sleinmetzlehrlinge aus Unter-6,'5la, die auf die Eisenbahnschienen in der Latternmn»^ allee Steine legten. Die Burschen wurden dem Änuc vorgeführt und' nach Feststellung ihrer Identität entlassen. — lWetterbericht.) Wie die Wetterkarten der vc^ slossenen Woche heiteres Wetter in den Feiertagen "-N>arten ließen, so gestaltete sich wirklich die Nitter'M verhältnismäßig sehr günstig. Der Himmel blieb ^ ganze Zeit hindurch fast wolkenlos; nur leichte und hol> EirruS-Schleier machten sich zeitweise am Firmamcn bemerkbar. Unangenehm gestört wnrde das Wetter dur 1 die tagsüber ausgetretenen Winde, die stußartig und ^ sehr stark die Atmosphäre beunruhigten und über^ Straßen ganze Staubmassen emporwirbelten. Der ^u'" oruck verhielt sich während der ganzen Zeit lavieren -Die heutige Morgentemperatur betrug bei leichtem .7V' wind und leicht bewölktem Himmel 6,8 Grad Kels'"^ Voraussichtliches Wetter in der nächsten Zeit für ^"'" bach: Meist heiteres Wetter bei mäßigen Winden "" Temperalurzunahme. ... — lVerstorbene in Laibach.) Am 15. d. M. w'Nd^ folgende Todesfälle gemeldet: Wilhelm Gothe, Fabn,',, arbeilerssohn, 7 Monate, Pot v Roxno oolino ^^U'n Schivarz, Requifiteur des Landesthealers, 46 ^" ' Tirnauergafse 15: Pauline Barbie, Private, :^5 I"^ / Radelzlystraße 11; Maria Vidmar, Besitzersloch", 0 Mon., Cchwarzdors 24: Gertrud Kole^a, Verschiever--galt in, 54 Jahre, Pelersstraße ^5. __________^- Theater, Kunst und Literatur. — Mnne Iudic -s.) Die berühmte sranzdMl Schauspielerin Anne Judie ist am 14. d. M. '" "'" von 62 Jahren in Nizza gestorben. ^.„„anno - Dine ncue Oper Wols»Ferrar,s.) ^"na ' Wolf-Ferrari l)at i,l diesen Tagen die "ompojm^ seiner neuen Oper „Der Schmuck oer Madonna endet. Der Komponist fand darin Gelegenheit, "ne " matische Mufit zu schassen, die, die herkömmlichen Wege des itallemschen Opern,! — lEine neue Operette von Kalman.) Im I^""" Strauß-Theater in Wien wird als eine der "W'" -" täten der nächsten Saison eine nene Operette von ^'"> rich Kalluan. deu, crfolgreicl^n ^""'ponlsten ^^ „Herbslmanövers", aufgeführt werd<'n.^ Die i^P" führt den Titel „Der Zigeunerprimas . Laibachei Zeitung Nr, 88, 825 18, April 1»! l. Telegramme bes k. k. Telestraphen-Korrespondenz-Bureaus. Der Kaiser. Wien, 17. April. Seine Majestät der Kaiser ist Ans Wallsec lo^hlbchaltru hier eingetroffen. Todesfall. .. Prag, 16. April. Die Mutter des Ministers für "Nenttiche Arbeiten Marek, ^ran Veronika Marck, ist "n 14. d. M. im Aller von 88 Jahren gestorben. Die Veerdiqunq findet niorqen nachmittags aus dem Fried» Hofe in Podicbrad statt. Brand einer Domkirche. Zenta, 17. April. sMeldung des Ungarischen Tele» glaphen.Äorrcspondenzbureaus.j' Auf den, Dache des hiesigen Rathauses ist gestern Feuer aufgebrochen, wel-ches infolge des Stnrmwindes auch ans die 2<»l) Meter entfernt liegende Dumkirchc übergriff. Dach und Chor der Dumtirclft! wurden eingeäschert. Die innere Kirchen» cmrichtung tonnte gerettet werden. Im Natl>ause sind die Plafonds mehrerer Amtlowle eingestürzt. Das ^»lgenicuramt samt Archiv ist niedergebrannt. Der ^>cwen, dcr ^5l).000 X beträgt, ist durch Versicherung gedeckt. Ein Verlust a» Mcnfchenlcbcn ist nicht M be-Nagen. Vallonuuglück. Dresden, 16. April. Vei dem heutigen Ballon» ^Usliegen des SächsisclM Vereins für Luftschiffahrt rlß sich der Vallon „Nordhausen" vorzeitig los. Iabrits-^!lhl'r Kurn blieb dabei am äußeren Kurbrand hängen. .^ Ballonführer zog die Neißleine, der Vallon würde MM gc^.„ ^^ ^cbande der Gasanstalt geschleudert, wove, z^„ herabstürzte und einen Vembruch davon« .">!! Das aus dein Ballon entweichende Gas entzündete '") oirrch ruien nus dem Schornstein der Gasanstalt MulMden Fun ten. so das; der Ballon explodierte und Mahstürzte, wobei der Korb das Dach durchschlug. Die "'c>r Insassen erlitten mehr oder weniger schwere Vcr-U'tzungen. -^ ' ^ Ein Kampf mit Naubmürdern. ^odz, !7. April. Meldimg der Petersburger Tele-qravhen-Agentnr.) Die Polizei umzingelte gestern in )er Wlizmoa-Siraße ein 5>ins, wo sich »ia'nbmörder, N'elche sie suchte, uerslectt hielten. Die Polizei wurde mit Schüssen enipsangc», loeshalb Militär zur Hilfe gcrnfcn Niurde, das ledoch am Kampfe nicht teilnahm. Die Übeltäter ergaben sich nicht, sondern zündeten das Haus an. Im Kampfe mit der Polizei wurden drei Naub-miirder getötet und einer schwer verwundet. Der Kampf oauerte 12 Stunden. Die bulgarische Politik. Sofia, 15. April. Der frühere Ministerpräsident Äcallnov hielt in einer öffentlichen Versammlung eine '«ede, in der er die UrsaclM des Rücktrittes seines Ka-bmctts darlegte. Er führte aus, daß er fich infolge der Ugm ihn gerichteten Angriffe zurückgezogen habe, um vom Könige die Möglichkeit zu lassen,' die am geeignet-Ilen erscheinende Regicrnng zu berufen. Vezügliä) dcr «uswartlgen Politik wies Malinov jene Angriffe ^"ruct, in denen behauptet wird, daß die ^age iu Maze» ^luen uno die Allion der Hwnden durch die Haltung 5 bulgarischen Regierungen vernrsacht werden, und kNIärtc, daß diese Vorgänge in den inneren Verhält-"Men zu suchen seien. Älaiinov rechtfertigte seine aus-wlNtigc Politik und schloß mit der Erklärung, daß jede '»tegierung eine nationale bulgarische Politik verfolgen "U'sse, frei von Provokation und Schwäche. Griechenland nud Rumänien. ^ ^aris, 16. April. Die „Agence Havas" meldet aus l« -^' ^^ Wioderaufnahlue der Beziehungen zwischen ^riecyonland und Rumänien steht nnmittelbar bevor. Portngal. . Lissabon, 16. April. Die konstituierende Versamm» "^ wird ans 2!js) Abgeordneten bestehen, f , 'i'isabon, 16. April. Das Direktorin», der republi» lmnschcn Partei veröffentlicht ein Wahl-Manifesl an T^ano, worin die Revolution in ihren Einzelheiten ^Ichlldert und ein Abriß des früheren monarchisch» wnstilulionellen Regimes gegeben wird, das den Um» !"",', notwendig gemacht habe. Die Reise Falliöres' «ach Tunis. Paris, 16. April. Präsident Failures ist gestern abends in Begleitung des Mariueministers Delcassö, des ^lckcrbaulninislers Hams und des Unterslaatssetrctärs ^haumet nach Tonlon abgereist, wo er sich nach Tunis "nschiffcn wird. Toulon, 16. April. Präsident Falliöres begab sich ui daZ Stadthaus, wo er feierlich empfangen wurde, ^r hielt ciuc Ansprache, in ioelcher er erklärte, seine t>ese Liebe zum Vatcrlande habe ihn bestimmt, den Hafen vun Toulon, das stolz sei auf seine Eskader, für die Einschiffung z» N'ählen. Der Präsident gedachte der Katastrophe der „Jena" nnd fügte hinzn, ohne die Ver» gangenheit zu vergessen, sei es gestattet, mit vollem Ver-tränen in die Zukunft zn blicken. Dank dieser Marine, an deren Spihe hente ein Mann stehe, den man nicht angreifen könnte, ohne ein Unrecht zu begehen, werde der Präsident in wenigen Stunden Tunis begrüßen, wo ihm Bc-weise der Anhänglichkeit an die Republik werden dargeboten werden. Toulon, 16. April. Präsident Falln-rcs, Marine» minister Dclcassü und Ackerbamninistcr Pams schifften sich auf dem Panzerkreuzer „Vt-rite" ein, der sodann nnler lang andauernden Akklamationen des Publikums in See stach. Die „Pyrite", der sechs Panzerkreuzer vor. ausfahren, wird von zehn Torpedobooten eskortiert. Die Winzcrunruhen in Frankreich. Reims, 16. April. Die Nacht ift im allgemeinen ruhig verlausen. Außer aus Fontaine'sur.Ay, wo mel> rere Hektar Wald in Brand gesteckt wurden, wird aus dem ganzen Wcingebiete bis znr Stunde kein Zwischen» fall gemeldet. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Gutachten des Herrn Dr. C. Krasser, k. u. f. Negimeutsarzt a. D. — Irrenarzt, Klosterneu bürg. Herrn I. Scrravallo Trieft. Mr die freundliche Zusendung einer Grati^Probc Ihres geschätzten Scrravallos China-Wein mit Eisen sage ich E.W. bestens Dank uud kann nur das all° gemciue Lob, das demselben von sämtlichen Ärzten gc« zollt wird, voll und ganz bestätigen. Das Präparat wird von den Kranken sehr gerne genommen nnd be^ kömmt ihnen a»lf das Vortrefflichste. Diefcr Wein ist eine wahre Wohltat fnr die leidende Mcnfchheit. Klostcrneuburg, 26. November 1909. (4736) Dr. Krasser. Lottozichungcn am 15. April 1911. Graz: 52 44 82 66 67 Wien: 44 1 49 64 12 Meteorologische Vcobachtungen in Laibach. Seehühe 30l! 2 m. Mlttl. Luftdruck 736 0 mm. I i M ZI M 5 ^^ L.Zr AZ __. ^ Ansicht U2Z ^ «>2 W^ Z^. ^'"" dt« Himmel» I 5^ 77""2U. N. 737"k"i4^i""U7sHwllH heiter "' 9 U.M. 7387 80 SW. schwach »^_______ 7Ü.F. j740 4> 12 windstill ! » l« 2 U. N, 738 6 Ui 0 SW. z. start , 0 0 9U. Ab, 738 9 9 7 SW. mäßig _________ ? U, F. , 738 3 57 NO. schwach i teilw. bew. ! 0 0 17, 2U.N. ,737 6 17 3 SN. stark halb bew. 9 U. Ab. , 737 9 94^ SW. mäßig heiter 18.l 7 U. F. , ?38-0 ! 5-01 NO. fchwach , teilw. bew. ! 0-0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 7 4°, Normale 9 7". vom Sonntag 9 0°, Normale 9 8°, vom Montag 10 8°, Normale 10 0«. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funkenwarte: ^gründet von der UiaiKÜchen Sparlassr l»97.) (Ort: Gebäude der l. l. Staats'Obcrrcalschulc,) Lage: Nördl. Breite 46° 03'; üstl. Länge von Greenwich 14° 31'. Aufzeichnungen: Am 11, April um 13 Uhr* 7 Min. Nahbebcn in Rocca di Papa bei Rom. Äebenberichte: Am 10. April gegen 2'/,, 19'/, und 22'/, Uhr Erdflöhe in Bertuwro. A»n 11. April gegen 3V«. 10'/.. 11'/, und 12'/, Uhr Wiederholungen ebcndort. Am 14. April gegen I Uhr Stoß in Messina und gegen 6 Uhr i» Perugia, aufgezeichnet in Rom. Boden unruhe: Mäßig starl. » 2!e Zeitangabe,! beziehe,, sich a»l mitteleuropäische Zeü „,>b wrrde» v°» MÜleriinch! l>i«> Miüenmcht von 0 Uln bi« »4 Ut,r «e^ül,!» Neuigkeiten am Büchermärkte. Wohlrath Th., Wintersport, ein Ratgeber und Leit. faden für das Schlittschuhlaufen, Slisahren, Rodeln ,md sunstige Wintervcrgnügen. mit Abbildungen. X 192. — Wohlrath Th., Wintersport, ein Ratgeber und Leitfaden für das Slifahrcn. K —'72. — Wullfcn Erich. Shalespeares ssrohc Verbrecher: Richard III.. Macbeth, Othello, li 4 80. — Adam Paul, Lehrbücher der Buchbinderei, III. Band: das Handoergoldcn der Blinddruck und die Lederauflagc, X 6 !>6, -^ Albrecht Dr. I. F., Das Geschlechtsleben des Menschen, X I 80. — Vauschlichcr August, Kühlung und Kühwor-richtungen von Motorwagen, gbd.. (autotechnische Nibliothcl 42), X3 36. — Böcklin Bonus, Äasperl-Bllderbuch: 1. Bilder-buch, K 1-50. — BodenhauseN'Satory Leonie v., Die Erziehung der Stimme zur Veredelung der Sprache, zur Be< seitigung von Sprachfehlern, sowie Verhütung und Heilung von Halsleiden, K 1 80. — Büttner Iohs.. Flühbecttrciberci der Gemüse, K2 40. — Büttner Iohs., Praltischc Gemüse-gärtneret gbd. X 4 80. — Buch Max k Schmidt R., Rader, Felgen und Bereifung, gbd. (automatische Bibliothek 41). 1< 3-3«. — Fahldieck August, Der praltische Gartenfreund, ein nützliches Handbuch für Gärtner und Gartenbesitzer, II 3'60. — Havemann Ferdinand. Die rationelle Riesen.ttaninchen' zucht. X 1-20. — Hellmuth.Nräm W.