^»Z »5. »84H/A Tatbach er Zeitung. ^ ^^^?^^^^' Februar. Aufruf für die armen Böhmen im Erzgebirge. im bö^^H^tlche das wb< Schicksals und cin epidemisch sN^/., buch cme Hungersnoth dc lebcnden B ^bn ^ k^" ^ bet,pu'lloscm Elen-noch hat sie den K'^ 'st zwar S^ß, aber leidcnö nicht erreich V/^ ^^ aUgemeinstcn Mit-s<", welche dt u'n^^^""^^"^^rängu^ "ehr geschelien ,.,^ ^^^3'" "'ederdrücken, noch ^" Menschenfreund muß wün-abweik.?. .'"""Nd von solchen Trübsalen sich kalt «owe, de>. möge. Hunger und Nerve.fi, der, a^n/e«. lose Armuth und eine verheerende Epidemie w!^ graßNchcrcn Geißew kann es noch gebm Hat "d ^ Ungl uctl.chen cme Feuersdrunst betrossen, hätten Was! serflul cn chrc Habe weggeschwemmt, so hätten sie mit Fäulniß übergcqangen; ?^ems7.^ ist in hat sie aufs Krankenlager "ewr"^^ ^crvensieber sie the.ls mit dem schvcälichstcn z^/ "^ so kämpsen de:i augenscheinlichsten T0deö<^ ^l, theils mit nicht sott von dcr Schvlle di, ! ^"' "^ tonnen Grabeösta'ttc zu seyn dünkt W.v.?"'''"'^^ "^ «ine sie Feind ins Land gefallen, d es."")? ^' ^""l""' gcw.ß geschont; die nrmNe ^,-^"" bätteer Beispiel, daß der roheste K ^p. ^"""' bietet tci« barisch gewe.cn wäre ä «r d r^>^^" ^"'Üige ba" «Is die herzlostsie H^de, und^i"^^^ grausam r mehr Menschen dahin, als ^.^^pl'd'Mie raff tätschen. Es gibt Assec,^ ., ^""brseuer und K./ Hagelschlag, aber wo ^Ä^ .W«n Br nd und noth und Todesgefahr? S.^ ^M)e ge^n Hunae^ einer Wasscrfiuti/et!^dikMu7' ^"rsH ' Z lmg, der Vater holt die ^"""'^nst ihren S^ua aber hier kann sich Nienm,^ "' ll" ftine K nde? ^' we^ . ?ü"'"" zeigt sich m »5 ""lch»ar, U,I»I>- mächtigt, und überall dasselbe Elend, überall Hunger und Krankheit! Wenn man die Schilderungen von Augenzeugen vernimmt, so müssen dcn Hartherzigsten Th'äncn entströmen! Hier eine fast wahnsinnige Mutter, die ihren Ernährer und ihre Kinder verloren, dort ganze Glupen verwaister Unmündigen, dic Vater und Mutler beweinen; dabei daö immerwährende Geschrei um Nrol! um eine warme Euppe! um schützende Kleider vor dem Froste! Kleine Waisen die Hände ringend, die Mutter rufend, die nicht mehr zu-lücttommt, den Valer um Nahrung bittend, der in Ficberfantasien das Elend dcr Seinen nicht hört! Eo liegen sie nun gebeugt durch 3,'üuigcl an Lcbensmitteln und ein gefährliches Ficber, auf feuch, tem Etroh, und nichts erhält sie mchr, als das Vertrauen auf Gott und unsere Menschenliebe. Was ämtliche Thätigkeit und das Mitleid ihrer nächsten Nackbaren bis ^etzt aufzubringen vermochte, ist zwar geschehen. Die Behörden habm mit einer Energie Hilfe geleistet und die Bewohner von Karlsbad sind mit riner Aufopferung herbeigeeilt, welche Bcwunde» rung verdienen. Aber was vermag ein Badeort im Winter, in welchem die reichen Gäste fehlen, uNd wieweit langen die Bestrebungen dcr thätiqstl.n Dbrig-teitcn, wenn Elend und Iammcr mit solcher Gewalt einherschreiten? Es gibt jedoch nnen Talisman, der hier Nettung gewähren kann. Gott hat ihn in jede Mcnschcnvrust gelegt, es ist dic Wohlthätige keit, diese Himmelötochtcr, von dem Ewigm auf die Erde gesendet, und seine Bevollmächtigt«, in Seinem Namen, auch dem heftigsten Drangsale zu begegnen. Wir erwerben uns ewigen Lohn, wenn wir hier zusammen wirken und den Fingerzeig des Höchsten zur Linderung unserer Milbrüder benutzen, ^b wtr Ocsterreichcr oder Ungarn, Böhmen oder Italiener, Galizicr oder IUyrier seyen, Eines haben nur unt einander gemein, ein Herz, das für den lctdcnoen Miilnudcr schlägt, und eine gliche ^'be zu om, Vater Seiner Völker, der sie alle w,e Ecme Kmder liebt. So hat Er auch, auf den ersten Hilferuf Eel, ner, in einer nicht vorher zu sehenden Roth »chmach-leaden Aöhnml im Erza/birge, eine bedemeudc Lum- 102 me angewiesen, die erhabenen Glieder Semes Hau-scs haben mit ähnlicher Huld gehandelt, und die Bewohner Wiens bereits namhafte Spenden dargebracht. Aber eS darbe« so Viele; es liegen noch so zahl» lose Arme auf dem Krankenbette, daß noch so Man« ches zu thun übrig bleibt. Wer wollte sich hievon ausschUeßen? Wcr wollte kalt berechnet,, ob vielleicht nicht schon genug geschehen? Indeß rückt wieder ein edles Menschenleben dem Grabe näher, oder eine Schaar armcr Kinder schreit abermals um einen Tag länger um Brot. Wenn nur Jeder nach seinen Kräften bcistcucrt, so wird Allen geholfen. Reicht nicht ein Kreuzer für eine Semmel hin? Wenn nur so viele Tausende und Tausende von ihrem Ueber« siussc das Geringste gcdcn, so wird schnell der drückendsten Noth gesteuert werden! Und wenn bol, lends die Reichen tiefer in den Säckel greifen, können sie sich einen höhern Genuß bereiten, als Menschenleben gerettet, Hungernde gesp eist undWeiuende getröstet zu haben? Möchten sich in jeder Stadt, in jedem Städtchen, ln den Märkten und Dörfern, ja allenthalben gute Menschen an die Spille stellen; möchten sie so getreu, wie ich, die Geschichte dieses Jammers schildern, laut verkünden, welch' ein Iamm«r und welche Verzweiflung im böhmischen Erzgebirge herrschen, wie dort Hunger, Gram und Krankheit wüthen, und möchtei, die edlen Sammler selbst nicht Pfcnnige vrl> schmähen, und dabei denken, daß viele Pfcnnige auch sül eine Mahlzeit ausreichen, daß jeder Pfennig we» mgstms einc Zähre zu verwischen vermöge! Redlich will ich Alles, was in dieser Beziehung geschieht, zur öffentlichen Kenntniß bringen; keinen will lch vergessen, der mit einem warmen Herzen beiträgt, Mcnschenlcid zu mildern, und sollten die eingehenden V^cichmsse zu einem großen Buche an» ,vachscn, ich will das A l l> u m d e r Bruderliebe auf meine Kosten drucken lassen, und an alle 6dcl^ sinnigen vertheilen. Wer immer eine milde Gabe diesem Zwecke nud, met, möge slVo des Compwus derTheatcrzeitung in Wohnung, Hohenmarkt. (5cke der Wipp.-liugcrstraßc Nr. 290,im ersten Stocke, bedienen; an dem letztem Orte werdeil zu allen Stunden des Tages milde Beiträge angenommen, und w>iö mir in d ie sem Falle M besondern Freude gcrcicht, in nmner jo allgemein gelesenen Zeitung zur oss^Michen Kenntniß gebracht. Jede Spende, wenn noch so gcring. wird mit Namen oder Buchstaben, Devisen oder Motto's bekannt gemacht, und so oft ein Becrag von einigem Belang beisammen ist, der hochlödlichen k. k. nicderösterrcichischcn Landesregierung zur,wetteren schnellsten Beförderung an die Noth» leidenden Übermacht. Die gesammlcn Beträge aber werden in der k. k. privil. Wiener Zeitung, in der Präger Zcitung und in der Theaterzmung öffentlich ausgewiesen. So bin ich seit vier und zw anzi g Jahren zu Wette gegangen, und seit vie rund-z w a n z i g Jahren wurden alle meine Unlcrnchnmngen für Bedürftige von dem glücklichsten Erfolge begleitet. Noch habe ich eine Bitte: Sie betrifft eine Bei» stcuer an Betten, Wäsche und Kleidungsstücken für dicsc Armen. Ein braver Bürger in^ Wien bat sich erboten, diese einzusammeln und aufweine Kosten den Notleidenden zuzusenden. Er wird darüber gc-hörige Quittungen ausstellen, und ebenfalls die Na« men der Wohlthäter und ihre Spenden durch mich detannt machen lassen, ^cin Name ist Thomas Mach orzig, bürgl. Landkutscher und Commercial-Güterversender, und der Ort, an welchem man Bet» ten und Kleidungsstücke abgeben kann: Leopoldstadt, in der Schreibstube lm goldenen Ochsen Nr 3^6; nur ersucht Herr Machorzig , die Kieidungö»' icke , Betten und die Wäsche ordentlich einzupacken,' und mit einem bcigegcbencn Frachtbrief mit den Worten: „An das löbl. k. k. Kreisamt in Ellbogen für die Armen im Erzgebirge in Böhmen," zu versehen. Damit schließe ich meinen Aufruf, und hoffe, baß er mir das G.ück bereiten werde, ein Nerzeich.-niß von Cdeldenkcnden herauszugeben, das an Reichthum von Namen wahrer Meuschensrcunde oder ihrer (Zhiffcrn gewiß nicht seines Gleichen finden wird. Dicscr Aufruf wird in allen Blättern der österreichischen Monarchie erscheinen, denn welcher Redacteur, welcher Herausgeber einer Zeitung tonnte seine spalten einer Bitte jfür unverschuldet Leidende, wahrhast Hilfebedürftige und im großen Elend Schmaclncnoe ver chließcn! *) Adolph Vänerle, vieler Städte Ehrenbürger, und Redacteur der Theaterzeitung. *) Die Redaction der Laibacher Z»ltung -Z-) macht ,s sich zur Pflicht, alle Menschenfreunde, an welchen unser Helllichts Illprien so reich ist, auf diesen dringenden Aufruf besonders aufmerksam zu machen, N?ch nie sind so ergreifend, Unglücksfalle, >v,lche Mensch,nelend so sehr steige, t,n, wi» ln dem bohlnisch"! Erzgebirge, vorgekommen. Hungers noth und »ine verheerend» Cpldemiel I a m m, r sc e n e n, welche fich nicht schnell heben lassen, weil di« Noth d,r HungelNden und Kranken nicht für heul» und Morgen zu beschwichtigen sind, „ein »veil sie dauernd wüthen und daher für lange Zeit, für eine Zeit, bis wieder eins Olnle degmnt, ge» hoben werden müssen. Und welch? große ZM die er Dnrsiigen schmachten im Elende! — Es sind die Bewohner uon mehr als zwanzig Ort» schaften! DcßtMb vereinen trir unsere Aille um Untelstühung mit der des Herin Aä'nerle ia Wien. Möge jenes fühlende Herz sich bewogen finden, mit beizustcurn. Mögen Sammlnngen in den Städten, Märllen, wi.' auf den Döiftln entstehen! Möge das Milllid allgemein erwachen und sich überall ein edlcr Mann an die Spitze stellen, der die Sammlungen leitet; möge:» dem menschenfreundlichen Redacteur der Wiener Th?a-terzcitung, Herrn A d o l pH U ä ue r l e inWien, recht ergiebige Summen fnr die Unglück l i ch c n zuströmen: Alle Beilage werden ö'ffllnllch ausgewiesen und schnell dem Orte ihrer Best.lymung zugeführt! 5) Das Laibacker Zeitungs-<5oinptoir wird Mit Vergnügen die eina/benden Ae uä'ge iib«r^ nehmen und seiner Zeil öffentlich bekannt M" c1.'c!'. Ueber höhrre Vetiäg« wild auf Vl^ landen quitlirt. 103 31 l l V r i e n. Die Landesstelle hat die bei dcr Baudirectio« erlcd.gt gewesene zweite Kanzlistenstelle dem Guber^ nial.-Kanzleipl-attitanten, Anton Ritter v. Gari, b oldi, verllehen. La,bach den 11. Februar 18^3' Frankreich. Die Min.stcr waren am 8. Fcdruar Abends in ben Tuilerien versammelt; cS ist ein Courrier von Madrid gekommen, der, w,e man hört, Esparte, r°'S Antwort auf daS Ultimatum dcS Hrn. Guijot überbracht hat; wie diese Antwort lautet, ist noch «.„ Geheimn.ß; dle min.ster.ellen Vrgane beobachten «in tiefes Schweigen. Em in Toulon eingctroffener Befehl verfüqt, a aupcr dcr.Sabinc« nun auch die Co^ ^ und d.e Br.gg „Bougainv.Ue« in segelferügen Auch in ^.^^le«n s.y, .„ V.rl > ^°"'" "'° "N. C„„«° V.,,haft„,^ s,,^' ^^« ^H'N s°,. Tc,«d«. sol, di dern zu gsyßcm Lärm, so ^^ durch einen an. gere Zcir unterbrochen'ward ^ ^'^ ^°'ll'"ung län. walcftm e.nsch,,.t„, mußte ' o."7 "'' ^°^'' ^e-del' arg.^cn Schreier vor 'die ^'"' ^"Dutzend lu"f oder 5'chg P„s,^„ , ^bur geworfen und ^ "" ^»reltor hat bei die. ! ser Gelegenheit die Behörden aufgefordert, dem fF? die Theatevuntcrnehmer höchst nachthelligen Treiben der B'llctvcrkäufer ein Ende zu machen. (Vest. V.) ?lm 9. Febr. hatte sich cine Anzahl von etwa 3l)lX) Arbeitern vor dem Hotel des Marine »Minie steriumS in Paris rei'siimmclt, in der Hcffnung bei der neugegründeten Colonie dcr Marquesas.-Inseln eine Beschäftigung zu erhalten. Die auf ihr Gesuch erfolgte Antwort lautete, daji vor dcr Hand in Ve-trcss der Colomsationsmethooe auf jenen Inseln nichts entschieden worden sey. Folgende neue Dcpescpen waren von der Regent» schaft in Algier eingelangt. Oran, dcn 21. Jänner-. »Mehrere dcn 18. d. M. in Mostaganem angekommene Anzeigen meldeten, daß die activen Co» tonnen dcr Dwision von Oran von den Generalen Lamoriciere und Gentil befthligt, das Gebiet cini» ges, Abbel. Kader noch anhängenden Stämme betre» ten, und ihnen empfindliche Verluste beigebracht hatte. Die Colonne deS Generals G^ntil hat 1000 Stück Hornvieh erbeutet. Jene von Maskara machte ebenfalls eine große Beute. Es heißt, General La» moliciere's Reiterei habe den Emir 2 Stunden lang verfolgt." „Ein weiteres Schreiben auS Oran vom 23. Jänner meldet: ES scheint, daß die von General Gentll commandirte' Colonne, welche bei ihrem Abgänge von Mostagancm die Richtung gegen die Flatas tinglschlagtn hatte, sich in dcr Folge nach dem Scheliffthale zog, von wo sie sich nach dem Tenez begeben soll. Dicse Truppen hatten LcbenS« «nttel auf 20 Tage von Mostagancm bezogen." «Es verlautet, daß General Gentil, auf die Nachricht, dcr Emir halte sich in Tcnez auf, nach jcnen Gegenden aufgebrochen ist." „Die von dem Generale Lamoricjcre befehligt« Colonne war in KYtercn Tagen zu Mascara trwar« tct worden." Budsch ia, den 25. Iänncl'. »Unsere kleine Besatzung hat den 23. emen AuS« fall vew^kstelligt. Sie zog nach dem Gebiete cineS in dcr Nähe liegenden feindlichen StammeS. Dcs Nachts aufgebrochen, waren unsere Truppen gegen 4 Uhr Morgen) an Ort und Stelle angclaogt, n'o sie ein Razzia ausführten. Mchrerc Stück Horn-vieh und 41 Gefangene, darunter der <3ch<'>kh des StammeS selbst, waren dl« Veurc dleseS TageS. Ani 5. Febr. waren in Toulon Pü^tnachrichten ous Schcrschcll emgetroffcn, auS we-lchc», hen'orgcht, baß die Bcni-Mcnasscr und die übrigen aufa/stan- 104 benen Stamme von El-Verkani (BeN'Alssa), Oheim El-Berkanl'S (Kaddur), deS Agha von Sch.i schell, befehligt waren. Kaddur blieb den Franzosen treu, UNd nur durch feine Emissäre war die letztere Stadi von den Vcwegungen Abd - el'Kaders und von den Fortschritten .deS Aufstandcs in Kenntniß geletzt worden. Nach dm bereits erwähnten Neuesten Nachrichten aus Algier hat Abo- cl-Kader in den letzten Tagen des Jänner eine Invasion auf dcr Linie von Scherschell nach Mlliana ausgeführt, wobei, er die in diesen Gegenden angesiedelten Stamme, welche sich der französischen Macht unterworfen hatten, theils auf seine Seite gebracht, theils zum Abfall gezwun« gen hat. Oberst Saint'Arnaulc, der zu Miliana commandirt, machte sich bei der ersten Nachricht vom Erscheinen dcS Emirs mit 1100 Mann auf den Weg, um den wohlgesinnten Stämmen zu Hilfe zu eilen. Doch heftige Regengüsse, die alle Gewäs. s«r anschwellten, und anhaltend ungünstige Wttte^ lUNg nöthigten ihn bald zum Rückzug. Aeusierst er» schöpft von den bestandenen Beschwlrden musitcn die Truppen unverrichceter Dinge nach Miliana he,m> kehren. Hierauf setzte sich General Changarnier, Ober-Befehlshaber in dem Lande, südlich von Al» gier, das Miliana, Medeah und die Bergkette des kleinen Atlis begreift, von seinem Hauptquartier Blidah aus in Bewegung. Aber auch er sah sich durch jtürMlscheKWctter abgehalten von raschem Vorrük-ken. Diese widrigen Umstände ließ,n dem Emir lini» gö Tage Zeit. Er verfolgte seinen Vortheil und oer» breitete Schrecken b>s in die Regionen des kleinen Atlas und der Merildscha. Schon berührte er daS Gebiet des mächtigen und in der Gesinnung gegen die Franzosen schwankenden StammeS der Beni-Me» «asser, welcher Scherschcll dominirt, als der Oberst Kamirault, Commandant dieser Stadt, mit600Mann von da auszog, die sich sammelnden Araber zu zersprengen. Mehrere Haufen der Veni'Menasser hat» ten sich bereitS zu dem Emir geschlagen und der frühere Aga von Mcdeah, der alte 3?erkam, war herangekommen, den ganzen Stamm aufzuwiegeln. Vom Oberst Lamiraulr geschlagen, mußte Berkani das Weite suchen; da sich aber inzwischen Abd-el' Kader selbst näherte, fand Lamirault für gut, nach Scherschell zurück zu mavschiren. Nicht mehr Erfolg hatte General Bar, den Bugeaud mit drei Vatall-lonen abschickte, unter den Meni. Menass.r zu cam' piren, um sie im Zaume zu halten. Unbekümmert um diese AnstalM des Feindes, erschien der Emir plötzlich in der Gegend v°n Olled - Bcdda, mit dem Vorhaben, durch das Aghalik der Halschmcen in die Ebene von Algier einzufallen. General Changar' nier zog ihm beim fürchterlichsten Wetter entgegen; der Ennr aber, seiner Tactik treu, vermied den Kampf, und Changarnier mllßre nach Mlliana zurückgehen. Add-el-Kader seiner Seits wendete sich aufs Neue nach Scherschell zu, ließ den G,Ntral Bar in Mitte der unzuverlässigen Beni'Menasser, stieß zu Verkam, blotlrte Sche:schell >mt einer Mass« Kabylen, und schickte Sendlmge aus, alle Stäm-» me b»s nach Tenez zu in Aufstand zu bringen. In Schersch.'l eingeschlossen, über daS Schicksal des Gl-neral Bar in Ungewißheit, hielt Oberst Lamirault, Kriegsrath, um über Maßregeln zur Vertheidung des Postens einig zu werden. Man hatte, dcn, an» drängenden Feind z.u begegnen, nur cin einziges Bataillon. Ein Bericht von dicjVni Stand« der Dinge erreichte Algier an, 27. Jänner. Sofort schiffte sich Bugeaud rin und schon in der Macht crrcichcs cr Schcrschcll mit zwei Bataillonen, oie ihm in Dampfbooten gefolgt warcn. Er sand das Uebel nicht so groß, wie man es geschildert hatte. Dennoch schi.l, es außer Zweifel, daß Abd. e!-KaderS plötzliches Wicderaufnetcn m,t namhaften Streitkräfcen in elnem Landgebiete, das an das Territorium von Algier gränzt, alle Stämme der Umgegend aufge^ regt habe, und man d>e Oras, die Beni» Mcnass.r Und die Kabplen von Tenez als in völligem Auf» stand betrachten konnte. Am 23. Jänner stand Ge-ncral Bugeaud im F^ld», un» die 33eni . MtNafstr für »hren Abfall zu züchtigen und den Emir in der It'chtung nach Tenez hin zu verfolgen. Ein, Ncftrvi unt«r General Bar blieb zur B,obachtung bei Scher, schell. Der Herzog von Aumale war von Algier auf--gebrochen, um westlich von Medeah zu camoircn; General Ehangarnier zog nach oem Chelif; so schien man Maßregeln genommen zu haben, um dem Ennr jedln Angüss auf Algier im Umkreise von 25 Lieucs unmöglich zumachen. Algier selbst ist ganz vonTrup» pen entblößt; die Bürgeimiliz versieht den Dienst. Nach einem Privatschreiben sollen die Araber 8tt Mann, die ihnen von der Colonne unter General Dar in lie Hände gefallen, umgebracht haben. Man wird fragen, wie es komme, daß Abd »el'Ka» der, der so oft schon verjagt und weithin in dl« Flucht geschlagen worden, auf « ,hm überall hin folgen; wird er o°» den ftan! zosischcn Armee. Celonnen in die Enge getrieben' so zerstreut er seine Leute, und gibt ihnen an, wo sie sich auf einem entfernten Puncte wieder zu s.,„,. meln haben; da sieht man ihn dann plötzlich in e». «er Gegend erscheinen, wo nichts sein nahes furcht, bares Kommen erwarten ließ. Er legt, wenn cS nö. th'g 'st, fünfzehn LieueS in emer Nacht zurück; sei. ne Leute und Pf^de sind ausgewählt, vom besten Schlag, ««erschien, n.cht zu ermüden. stetS be. d"r S ^ ^'""' ^" ^ ^"" kann er jeden ^tamme ausplündern oder mit sich fortreißen, ^e.ne Haltung ist die emes Sultans und Herr-^ers gegenüber von Unterthanen; er straft Au> Verräil^"^""^" unterwerfen, als Nebellen und -scin Aschen ^in'^"" ^" "^ ^^.e hindurch die Francos' "'^"'"N ^haupttt; heute wollen ü"n: ha/" ""bestrittcne Herrschaft im Lande bei ieder ^ '^^' Obergewalt an die Stelle 'st ein/ ,'°lut.dn des Emirs treten soll, -gibt cs "^" »l.rolutioni der Autorität aber taher "^cnS zwei Parteien; man darf sich 5.' ^'^" wundern, wenn unter den verschie. Anb" "^"""'" Endanger der Französin sind, und cin- too bilge wieder aufgebrochen; den 56. hatte man 3 bis 4 Meilen weit von Beirut etwa It) Pestfälle constatiit. Die zweckmäßigsten Anstalten sind zur Isolirung der Seuche und zur Hemmung ihrer Fort^ schritte von Scite der Behörden augenblicklich ergriffen worden. Benanntes Blatt schreibt ferner auS Smyrna unterm 27. Jänner: DaS brittische Kriegs > Dampf» schlff »Hecate" hatte, von Beirut und Eypern ^«i' mend, am 24. d. M. hierorcS angelegt. AuS einem unbegreiflichen Irrthume wurde dasselbe zur freien Pratica zugelass.n, wiewohl cS von cinem der Pest ongränzcnden Puncte herkam. Dem zu Folge wurde die Stadt Smyrna auf 7 Tage in Contumazzustand erklärt. >In Folge dieses Zustandes ist das gestern Morgens von Constantmopel hierorts angekommene wöchentliche Dampfboot der Donau , Dampfschiff-fahrts--Gesellschaft außer aller Berührung mit dem Lande geblieben. DaS seir Neujahr in Constantinopel er« scheinende ^uurnal clu l^onzlautixc)^!«: et 6es In-l,<5l',1l5 «l-llllU2!ix vom 26. Jänner enthält folgende Iiachrichten aus Syrien: „Das Dampfdoor des österreichischen ?lopd hat vorigen Sonntag die Nach.-richt von dcr Ernennung der Emire der Maroniten und der Drusen überbrachc, welche, dcr Encschei' dung der hohen Pfoite gemäß, unrer Ileberwachung des Pascha von Saida, die Admimstration deS Li« banon führen sollen. Die Wahl fn'l auf den Ennr Haidar, Chef des Hauseü Beit Lema, für die Ma. raniten, und auf den Emir Reslan von Choiefet, fur die Drusen. — Nach elfolgter Wahl statteten die neuen Emire, auf Einladung Eßad Pascha'S von Saida, den Consul» der europäischen Haupt, mächte ihren css'ciellen Besuch ab. „ Der Emir Hai-dar hat nach seiner Ernennung eine Prociamacion erlassen, die eine vortreffliche Wirkung erzeugte. — Was den Emir RcSlan anlangt, so hat er, obschon «r sich eifrigst um seine Erwähluug beworben hatte, seine Annahme an durchaus unzulässige Bedingun--gen geknüpft, die nicht gewährt werden konnten. Er hat hierauf seincDimisslon gegeben, und wir erfah. rcn auS Br!cfen aus Beirut vom 5., die auf dem Landwege angelangt sind, daß die Sachen auf den Punct getrieben worden sind, daß Eßad Pascha ihm die Insignien seinei- Würde abnehmen und ihn ge. fangen setzen lassen muhte. Man wußte noch nicht, wer statt seiner gewählt werden würde. — Noch ein Punct kö'nntc wohl Anlaß z« Bennrkungcn von Seite der Herren Bothschafter geben, nämlich die Neue Gränzbestim.inmg des GcbirgcS. Die Provinz Dschebail und der District von Behane, im Libanon, sind von dem Gouvernement des christlichen Füi sten getrennt und dem Paschallk von Tripoli einverleibt worden. In der Provmz Dschcbail hat der maronltische Patriarch seine Residenz aufgeschlagen und oicser Umstand, der wahrscheinlich bei Ergreif fung dieser Maßregel nicht in Betr^chc gezogen wurde, hat Klagen von Seite der Christen veran» laßt. Es steht jedoch zu hoffen, daß man sich hier» über verständigen wird. Man spricht von ciner Con< fcrenz, welche die Repräsentanten der fünf großen Mäch" nächster Tage hierüber halten wollen." (vest. B.) Am 28. v. M. ist das Berat (groöh.-rrlichi Dl-plrm) und der Zaht.-FesMao (BestallungS. Fer^ man) für den neuerwähltlN Hospodar dcr WaUa« chei, Georg BlbeSko, von dcm in seinem Amre a!3 ?lgent für dieses Fürstenthum beflällgten El,-Logotheten, NicolauS Aristarchi, nach Bukarest ab« geschickt worden. Am 1. Februar, als on dcm ersten Mahalrem des neuen Jahres 1259, finden bei der Pforte die gewöhnlichen Beglückwünschungen Statt. Die Provenienzen auS Syrien sind in Folge einiger Pestfälle, die sich drei Stunden von Beirut ergeben haben, einer Quarantäne von 15 Tagen unterworfen worden. Es ist cin Befehl hier eingetroffen mit d.'l Weisung, cin ägyptisches Dampfboct nach Con-stantinopel abzusenden, UM Sami Pascha nach Ägypten zmückzubringen. Auf diesem Schiffe hat sich em Bei mit 100,000 harten Piastern eingeschifft, angeblich um Pferde und Rinder damit einzukaufen. Er soll sich nach Trapezunt begeben, allein man vermu» thet, siin« Bestimmung sey eine ganz andere. Das Dampfboot ist heute Nachmittags abgefahren. (W. Z.) Vermischte Nachrichten. Das; man auch im Schreiben sparen könne, mö' gc nachstehender Brief zeigen: „Mein Izig geliebter . Freund .' Gestern bitt ich von 7Büigen zurückgekehrt. Aus wahrer 8tung 4 Dich, melde ich Dir solches. Die Fußreise ist mir wohl bekommen, zwar hatte ich mir AnfangS durch flüchtiges Marschircn alN rechren Fnße die kleine C beschädigt, und ich wollt'' schon an der Weiterreise vcr2feln. Irht bin ich noch so Ist, Dir meinen sehnlichsten Wunsch zu er-f-neN-Ich möchte gern Mitglied dcS gesellschaftlichen Ver-l werden. Iwahr ist daS mein Herzenswunsch. S«^ »6) mich zur Aufnahme melden? Antworte mir daral" mit Ja oder 9. Erlaubt es Deine Zeit, so besuch m,ch diesen Abend auf eine Tasse T. Dein Dich l«^ bender und 8tcndcr Freund 3er. Verleger: Ignaz AloiS Edler v. Kleinmayr. AlHmH Mp Im^aclwrSeitnttg,. Sours vom l«. Februar 1843. detto detto ditto .3 . i>,CM '" '^ detto detto detto , , ,j, . (i„CM) 1«'^ Verloste Obligation. H,fkam-,. z«5 <^^ ^,.« ,,, Obligatione» der Stände ,^^ ??"^' v^Oesteneich u.,ter u.d^ zu 3 ^d X^ ^ ^' ^'> ob der(5,nls. vv!i V^.^° ,,, l^^ 1 ^ ^ tei,. Kraln. Gör, »,>?>^ , "" l 54 ,)4 — Marktpre» se. Cm Wien. Mchcn Wcipen . 2 n ^ . — — Hcilbslucht . — ^ — 5 ^- — Kos« . . . 2 » »^ » - — Gersse . . . , , 5U°/. >» Die »cichste Zichuü» ^^' ,, l. Mär, 1843 gehalten ^rk.k"^ """ "« Z R'1.')"'" ^^^^- ^ Edict ^- ä57. When des Simon Sk std .? " ^abe über An. Manama Stosty aus N^ Gertraud ^d d?r ^ckgekebrte.LukagK 7ü. ^bcr nicht bieder u. Bc.da aus MannS^ N u er diesen »„'Franz ^if^" "ukag St.siV 'Kurator aufgcstM. niß seiues Lebens nicbt seht. zur Toceserklärun dcssclden scdltilel,, und sein Vermögen dm bekann ten u"d sich legilimirenden Erben rinantworten werde. Bezirl'ägerickt Münkendorf den «5. Febr. ,843. 2- 247- (3) _ ^ . Rl. I? G l> , c t. Vom Bezirksgelichte PöNand wlrd belannl gemacht: 9s habe Paul Stert von Vornschloh, die mit Bescheid vom ,o. Juli ,«42, Nr. 634, sielte cxeclltive Fcilbitlung der, dem Peter Stert gehörigen '/4 Hübe, N,ct. Nr. ,21, sammt Wohnuno Wirlbschaftsgebauoen Nr. 34 in Vornschloß, ptc>. schuldigen 3« ss. c. z. c. reassumirt, und es sey zur Vornahme die erste Tagsahrt auf den 6. März, die zweite auf den 6. April und die dritte auf den 6. Mai, jedesmal um die 9. Frühstunde in loco Vornschloh mit dem Beisahe angeordnet worden, daß diese Realität weder bei der ersten noch zweiten, wohl aber bei der dritten Tagfahrt auch unter dem Tchähungswerthe pr. 2l5 ft. rvird Hinlangegeben werden. Der Grundbuchsextract, das Schähungspro« tocoll uno eie Beoingnisse können hiergcrichtö ein« gesehen werden. ___VeäirkSgerlcht PöNand am 3,. Jänner »ö^Z. Z. 281. (1) ^ Haus verkauf. In der Kreisstadt Neustadtl wird das am Hauptplahe befindliche Einkehrgasthautz, mit ei« nem geräumigen Pfcrdstalle nebst Garten, welches vermög der günstigen Lage zu jeder Specula-tionen-Unternehmung vorzüglich geeignet, und im guten Bauzustande befindlich ist, taglich aus freier Hand gcgcn annehmbare Bedingnisse usr-kauft. Kausiustige belieben das Nähere darüber im Zeitungs - Comptoir in Laibach einzuholen. Z. 273. (1) SchiffsbauholZ' Die, nur vier Poststationen von Laibach, an der Tricster Hauptstraße und an dem schiffbaren Saufluffe liegende Herrschaft Neu- Cilli besitzt noch einen Urwald, welcher nebst mehreren andern Holzgattungen einige Tausend Stämme Tannen von ungeheurer Höhe «nd Dicke in sich fastt, wie sie jetzt nur äußerst sel" ten mehr aufgefunden werden. "» Da diese Ricscnstämme zu ftoer Gattung Schiffbau, und vorzüglich zu Mastbäumen vollkommen geeignet 'ind; da die Fracht pr. Verra nach Trieft gegen- 108 wärtig sehr billig accordirt werden kann, und da dieses Schiffbauholz auch zu Wasser, nämlich von Neu - Cilli mittelst dem schiffbaren Sau-fiuffe, von da auf der Save, von der Saue auf der Donau und mittelst derselben in5 schwarze Meer verführt werden kann: so dürfte diese Bekanntmachung vorzüglich für jene von großem Interesse seyn, welche Schiffbauholz benöthigen, und welche sich daher an die Oeconomie-Direction zu Neu'Cilli, Post St. Peter im S'anthale, zu verwenden hatten. Z. 275. (1) Nachrich t. Dcr Gefertigte bringt hlemit zur allgemeinen Kenntniß, daß bei selbem allerlei Blu-menl und andere Gewachscsamen zu nachstehenden Preisen stündlich zu haden sind, als: Ein Loth Carviol-Samen . . 1 fl. — kr. ,? „ Früh-oder Spät-Kraut- Samen.....— „ 8 „ ,» ,, Früh-oder Spat-Kohlrabi-Samen . . . — „ 8 „ " ,, Früh- odcr Spat-Kohl — „ 8 „ >, „ Monatrettig (roth odcr w.lß....._. „ 6 „ ^ „ Sallat - Samen nach Auswahl . . . . — „ 6 „ Auch k^'nilen obspecificirte Samengattungen groschcnweise bezogen welden. Nachdem Gcfcrtigter glaubt, die?, 'l. Abnehmer bcrciiä schon durch mehrere Jahre vollkommen befriediget zu haben, so empfiehlt sich auch heuer Dcro Gcwc»gcnheit ergebenster Nnton Wostnig. Kunstgartner allf der Polana» Vorstadt Nr. 68. auf dem Kleeblatt'schen Meierhofc. Z. 262. (l) Anzeige. Gefertigter zeiget ergcbcnst an, daß bei ihm, am Hauptplah Haus Nr. 310, die sogenannten Wioner weißen Semmeln und Klagen-furtcr Kipftl von der ftinsten Qualität täglich um 6 Uhr früh zu haben sind. Thomas Patonig, ______Bäckermeister. Z. 237. (3) Capitale zu verleihen. Es smo mehre Capitale, in Parthien von looo bis 5ao fi., gegen sireng nor- malmaßige Sicherheit, aufvicle Jahre zu vergeben. Weitere Auskunft erthellt das Zeitungs Comptoir. Lall'ach oen l5. Hornung ,3