2N3ÄIWNN2UN lnr Annst, WißenschM nnd geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. . ^ 5V. Freitag am HO. November Ä.84O. V^^ ' Von dieser Zeitschrift erscheinen wiichenilich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Noaen. Der Preis des Blattes ist in üaibach aanzjährigü, ^^ ^ dalbiübria 5 n. Durch die f. f. Posl unler «ünuvert mil »oriotreier Zusendun« ganziäbrig », ialbiädrig 4 !>. C.M., und wird baloiabr,!, «»raus« bejah!!. Alle l. l. Posiamicr nelmen Pränumeraiion nn. In Laibach vränumerirl man beim Verleger am staan, Nr. >yl>, im ersten Slocte» Sonett. Vl-ichts tragt an ihm des Dichtcrgeist's Gepräge, Wie kommt«, fragt mancher, »dieser Mensch zu», Singen, -Dem gar Nichts in der Welt sonst will gelinge». Der auch z» Allem, wie es scheint, zu trage; Der Nuhm nicht sucht, der durch des Schicksals Schläge Schon abgestumpft, wie tonnt' er sich erschwingen Zu Liebesleimen, die erträglich klingen?« Wer sich darein nicht findet, der erwäge: Wie nicht dem Schwan Gesang wird zugcmuthct. Wie er ein muthlos, stilles, stummes Wesen; Doch singt er, wenn die Todeswundc blutet. Wenn Dichten auch nicht mein Beruf gewesen; Doch sang ich, als der Pfeil mich unocrmuthet Getroffen, Von dem ich nicht kann genesen. Dr. ?r<ü"!>erll. Der Deserteur. Vaterländische Erzählung von Michael He int». Die sogenannte Feistritzmühle liegt in einem der Al­penthäler Oberkrains. Der wunderhelle, klar durchsichtige Wildbach stürzt sich in Millionen von Brillanten über die malerischen Felsengruppen in ein natürliches Steinbassin herab, stießt von da in die mit dunkelgrünem Walsermoose überzogenen hölzernen Mühlgänge, und treibt in lustigem unermüdeten Spiele die gewichtigen Räder. Hundertjährige Eichen strecken ihre riesigen, dichtbelaubten Arme schirmend über den trystallnen Liebling, aus daß ihn der Sonne Gluth nicht entnerve, daher auch fortwährend erfrischende Kühle die­se Hallen des Naturdomes durchweht. I m Hintergrunde steigen die mit Buchen unl) Eichen bewachsenen Berge em­por, deren frischgrüne Tinten mit dem ernsten, Dunkel der in den Schluchten und Abhängen ruhenden Nadelwälder abwechseln. Den Schluß dieser herrlichen Decoration bil­den die schneebedeckten Häupter des Hochgebirges. Die Mühle ist ein ziemlich ansehnliches, jedoch mit Stroh gedecktes Gebäude? an welches sich ein Wohnhaus, dann Stallungen und Dreschtenne anschließen. Hinter diesen ist ein Obst- und Küchengarten angebracht, der sich dann ohne >er:»m) durch Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Sit­teneinfalc, Taubeneinfalt andeuten, so wären ja wahrhaf­tig die Bedingungen christlicher Weisheit, nämlich die Schlangenklugheit und Taubeneinfalt, schon einigermaßen vorhanden gewesen, auf welchen die deutschen und slavi­ schen Missionäre seit Karl dem Großen das Gebäude des christlich frommen Oesterreich aufführten, — und es erklärte sich die Schnelligkeit, womit die alten verfallenen, christli­chen Gotteshäuser wieder aufgerichtet wurden, und die Slaven an das Wasser eilten, um sich durch die heilige Taufe vom heidnischen Schmutze reinigen zu lassen.— 23. Das Christenthum und das Feudalsystem waren von dem an die beiden großen Hebel der Gesittung und öffentlichen Ordnung dieftits und jenseits der Donau, -und der Gehorsam das organische Prinzip des öffentlichen Woh­les. — Die Herrschaft und Nachbarschaft der Deutschen germanisirten den österreichischen Slaven, die Scheide­wände der Sprache und des National - Sinnes oder Ge­fühles reichten nicht bis an die Wölbung der Kirche Christi, — und die lateinische Diplomatik förderte den Ideen-Tausch. Aber die Braut Christi ist nur eine friedliche Vermittlerin, und sie war damals noch zu jung in Oesterreich, um den zeitweis auflodernden Hader beider Nationen zu bewälti­gen. Auch bedurfte das orientalische Element des Austria­cism bei zunehmender Germanistrung der Slaven einer Stärkung. So ist durch den unerforschlichen Nathschluß Gottes geschehen, daß sich zu den zwei nordischen Völker-Elementen Oesterreichs das dritte, das magyarische, bleibend gesellte, das im Nothfalle, d. h. im wilden Zerstörung­kämpfe deutscher und slavischer Nationalkraft, Ruhe gebot, und lange als dräuendes Unwetter am östlichen Himmel den deutschen wie den slauischen Oesterreicher zum Beten und zur Einigung für Religion und Civilisation nöthigte. — Jene Zeit mag eben darum füglich die Zeit der gro­ßen Firmung germanisch-slovenischer Christenheit, wie spä­ter die Türkenkriege die Zeit der Firmung magyarischer Christenheit genannt werden, der es selbst nicht an Mär­tyrern fehlte, wiewohl die Acten derselben nicht so vollstän­dig gesammelt und zusammengestellt werden konnten, als anderwärts geschehen. — (Fortsetzung folgt.) Neues. (Eine Lehrkanzel.) Ein Engländer, der ein pas­sionirter Schachspieler ist und Huttma n heißt, giebt sich viele Mühe, seinen LieblingZwunsch durchzusetzen, es näm­lich dahin zu bringen, daß in allen Schulen Unterricht im Schachspiele gegeben werde. Es sollen sich viele einfiuß. reiche Männer für die Sache interessiren. — (Eine Dampf-Ackerbaumaschine) wird im Co­losseum in Regent's Park in London gezeigt. Von einer stehenden Maschine verzweigen sich unter dem Boden hin lange Röhren, diese leiten mittels eines leeren Raumes die Kraft der Maschine an den erforderlichen Punct, wo ein leichtes Locomotiv ohne Kessel und Herd arbeitet, und alle ländlichen Geschäfte, das Pflügen, Eggen, Säen, Ernten, Entwässern u. s. w. verrichtet. — (Sprach Maschine.) Herr Faber in Wien, der Er­finder der Sprachmaschine, hat an derselben eine wesent­liche Verbesserung vorgenommen. Es ist ihm nämlich ge­lungen, durch eine Veränderung in der Stimmritze die Maschine in zehn verschiedene Tonlagen übergehen zu las­sen, so daß die aufgegebenen Sätze und Töne nicht mehr monoton, wie früher, ausgesprochen werden. Demnach konnte die Maschine sogar kleinere Gesangstücke vortragen. — 23tz Zeittafel, durch welche man für das ganze Jahrhundert von iZ^n bis 1L99 jeden Wochentag nach dem gegebenen Iahres­ und Monatstage bestimmen kann. ' ! T a b e l c e I. Tabelle n Tabelle m. Bezeichnungbuchstaben für die Jahre. Monatstage. , Monate. n. e. I !. l n i. e. l>. . . . 1800 1801 1802 1803 1 2 3 4 5 6 7 — 1804 1803 180« 1807 1808 8 9 10 11 12 13 14 1809 1810 1811 — 1812 1813 1814 15 1« 1? 18 19 20 LI 1813 — 181« 181? 1818 1819 — 22 23 24 23 26 2? 28 1820 1821 1822 1823 — 1824 1823 29 30 31 . -. > 1826 182? — 1828 1829 1830 1831 — 1832 1833 1831 1833 — 183« » « i 0 ! l 0 u Jänner. October. 183? 1838 1839 — 1840 1841 1842 1813 — 1844 1843 184« 184? — 0 i 0 !I e n » Mai. 1848 1849 1850 1831 — 1832 1853 1834 1833 — 1836 183? 1838 1859 i 0 u « n 1» 0 August. — 1880 1881 1882 1863 — 1864 1883 188« 1887 — 1868 1869 1870 » u 0 U n e i Februar. November. März. 1371 — 1872 1873 1871 1875 — 187« 187? 1878 1879 — 1880 1881 u « n ll « , « 0 Juni. 1882 1883 — 1884 1885 1886 188? — 1888 1889 1890 1891 — 1892 0 u » e i 0 u September. December. 1893 1894 1893 — 189« 189? 1898 189» il l» « i 0 u 0 April. Juli. «n «52 «3 <5 «1 L « eZ O X X ! so ist nicht der über der Jahreszahl in der Colonne befindliche Buchstabe Gebrauch der Zeittafel. als bezeichnend zu nehme», sonder» der Buchstabe, der in der nächst «ordern Ist ein Jahres« und Monatsdatum gegeben, und wild gefragt, mit — durchstrichcnen Colonne obenstehet, und über diesem wir» man dann welch' ein Tag der Woche dieses Datum sei» so suche man zuerst in den in den sieben rechtsseitigen Colonne» die fraglichen Sonntagsdate» finden. Nebe» Colonnen links (Tabelle I.) die Jahreszahl, und den über der Jahres« Für den currenten Gebrauch kann diese Zeittafel durch zweiSteckna» zahl stehenden Bezeichnungbuchstaben, sodann in der letzten Colon»« (Ta­deln renulirt werden, indem man an, ersten Tage eines jeden Monates mit belle III.) den Namen des gegebenen Monates. Weiter suche man in den einer der Nadeln den Namen des Monates in der Tabelle III, mit der zwei« siebe» mittleren Colonnen (Tabelle ll.) den früher links gefundenen Nezeich-ten aber die «nonntaascolonne in der Tabelle II. besteckt, wodurch sich die nuugbuchstaben, und über diesen» Buchstaben stehen sodann die Daten aller übrigen Tage der Woche, wie oben gesagt, von selbst eraeben. Sonntage des bestimmten Monates, und neben diesen rechts und links in Damit man aber von dem ersten Sonntage eines jeden Monates die gewohnlicher Folge die übrigen Tage einer jeden Woche. übrigen Tage der Woche weder vor noch nach dem Sonnlagsdatum zu zäh­ Eine Ausnahme dieser Regel findet für die Schaltjahre, welche in lt» braucht, um den Namen eines Datums zu erfahren, bringt man in der den sieben Colonnen links (Tabelle I.) stets hinter denen mit — bezeichneten Tabelle II . in den untersten Colonnen einen genau in diese passenden Zettel Colonnen stehen, und zwar nur für die Monate Jänner und Februar statt. an, worauf die Namen der Wochentage geschrieben, und durchstehende Li^ Sind die gegebenen Daten aus solchen Jahre» und Monaten genommen > nien genau nach der Tabelle geschieden find, wie dies das folgende Muster zeigt. « 1 <2> cn >I» «? 'S- «, « <3 ^ « A «> ^ « ? I 'T '« 1: D "3 «n 1: i: lU « «: :: « « ^ <2 « « 6) eZ K K «2 O G 3! K ß «2 O <Ä « K Will nun unter den zwei Buchstaben n und c der untersten Reihe Mit Hilfe dieser, nach der Anleitung des Hrn. Ken tisch entworfe­der Tabelle II. in die daselbststehenden Vierecke ein Einschnitt von oben nach nen Zeittafel (siche Theaterzeitung von, ?. April d. I.Nr. 84) kann man jeden unten nach den Limenx gemacht, so tan» der mit den Wochentagen beschrie­Wochentag sowohl für vergangene als künftige Jahre und Monate des an­ bene Zettel eingeschoben werden, welchen man dann am ersten eines jeden gezeigten Iahrhundertes finden, ohne erst irgend eine Berechnung zumache», Monates so stellt, daß der Nanie Sonntag unier die Daten der Sonntage wie Dies bei de»! Gebrauche der Tafeln, welche in dem illyrischen Blatte des eingetretenen Monates zu stehen kommt; auf diese Weise erhält man für Nr. 2» und 2? vom y. und »ü. Iuli d. I. vorkommen, geschehen muh, uud erreicht den ganzen Monat die Namen der Tagsdaten, wodurch die zweite Stecknadel damit denselben Zweck auf eine ganz einfache Art. entbehrlich wird. Laibach am 31. October 1U4U. Rr. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.