Mczugspreise -für Gsterreich-Ungärn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — ^iir Amerika: ganzjährig D. l 25 jiir das übrige Ausland ganzjährig X 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottsiheer Jute Erscheint mit einer illustrierten Beilage „wandermappo" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Wcrwattung des Hottscheer Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Kchristkeitung des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate/ werden nach Tarif be. rechnet und von der 33er« waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheel' Boten erhältlich. Postsparkaffen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 8. Oottschee, am 19. April 1909. Jahrgang VI. Österreichs diplomatischer Sieg und dessen Mck-mirkung auf die innere Politik. Der Friede ist nunmehr gesichert. In dem diplomatischen Duell zwischen Freiherrn von Aehrenthal und Jswolski hat erfterer einen schönen Sieg errungen. Rußland und England haben rückhaltslos die Annexion Bosniens und der Herzegowina anerkannt, Serbien hat sich zähneknirschend dem Rate der Großmächte gefügt und seine Ansprüche auf unsere neuen Reichslande aufgegeben. Spät, in der elften Stunde erst, kam Rußland, das ein unaufrichtiges, hinterhältiges Doppelspiel spielte, zur Einsicht, daß es derzeit einem Doppelkriege gegen Österreich und Deutschland nicht gewachsen sei und, wenn es nicht nachgebe, Gefahr laufe, in Europa ein zweites Tsushima zu erleben. Englands zweideutige Politik wurde vor der ganzen Welt bloßgestellt. Durch sieben Monate stand Österreich, stand Europa vor der Gefahr eines Krieges von unberechenbarer Dauer und Schrecklichkeit. Daß der Friede erhalten blieb, daß Österreich schließlich einen glänzenden, unblutigen Sieg errang, verdankt es vor allem seinem allerhöchsten Herrn, seinem Kaiser, der sich wieder als Hort des europäischen Friedens den Dank aller Völker Europas sicherte, verdankt es ferner seinem auswärtigen Amte und dessen ebenso klugem als kaltblütigem und unerschrockenem Leiter, der sich trotz der infamsten Herausforderungen Serbiens von seiner sicheren, zielklaren, kraftvollen Haltung nicht abbringen ließ, verdankt es endlich neben der anerkannten und allseits achtunggebietenden Tüchtigkeit seiner eigenen ruhmreichen Armee nicht zuletzt der Bundeslreue des Deutschen Reiches. In dem Augenblick, als die Gegner Österreichs erkannten, daß Deutschlands Bundestreue unerschütterlich ist, daß die stärkste Wehrmacht der Welt, das reichsdeutsche Heer, Schulter an Schulter mit Österreich in den Kampf ziehen werde, fuhr ihnen der Schreck durch alle Glieder; wer sollte es auch wagen, fünf Millionen von Bajonetten die Spitze zu bieten! So geschah denn im letzten Augenblicke, als kein Mensch mehr an die Erhaltung des Friedens glaubte, ein förmliches Wunder: Das dräuende Kriegsgewölke zerteilte sich urplötzlich und ganz unerwartet und verschwand in die Versenkung. Gestärkt und gekräftigt ist Österreich aus der internationalen Krise hervorgegangen, unser Vaterland, das man in Europa durch Jahrzehnte als einen wenig aktiven Faktor sich einzuschätzen gewöhnt hatte, hat an Macht und Ansehen bedeutend gewonnen; Serbien wurde empfindlich gedemütigt, Rußland, England und Frankreich, die Tripel-Entente, zog den kürzeren und erlitt eine ihr Ansehen mindernde diplomatische Schlappe. Aber nicht nur über seine auswärtigen Gegner und Neider hat Österreich einen herrlichen unblutigen Sieg erfochten, auch unsere innern „Serben" wurden dabei aufs Haupt geschlagen. Bekanntlich hat Napoleon III. nach der Schlacht bei Königgrätz ein Bündnis mit unserer Monarchie abgelehnt, mit den beleidigenden Worten, Frankreich könne sich mit einem Leichnam nicht verbinden. Seither bildete sich im Auslande vielfach der Irrglaube, Österreich steuere unaufhaltsam seinem inneren Zerfall entgegen. Es wurde gewissermaßen ein Jnveutarstück der öffentlichen Meinung des Auslandes, daß Österreich einen infolge seiner Nationalitätenkämpfe zerfallenden und im Innern vermorschenden Staatsorganismus darstelle. Noch Wie gewonnen, so zerronnen. Eine Auswanderergeschichte. (Fortsetzung.) Der Traum in der Christnacht wurde bald vergessen. Auch das Heimweh schwand allmählich und machte einer gewissen Lebensfreude Platz. Minna war nicht nach Amerika gekommen, um zu lamentieren, sondern um sich Geld zu verdienen, um ihr Glück zu machen. Ihren einzigen Trost bildete in der Tat das kleine Bündel Dollarscheine, welches ihr erspartes Gehalt ausmachte und das sie in weiser Vorsicht Tag und Nacht auf ihrem Leibe trug. Und eines Tages trennte sie sich auch von diesem Schatz; aber sie grämte sich nicht darüber, sondern es machte ihr Freude, daß sie bare hundert Dollars dem,Alois hatte senden können, damit er ihr nach Amerika folge. Die Überfahrt kostete zwar bei weitem nicht so viel, aber Alois hatte ihr geschrieben, sie möge nur schicken, so viel sie irgend entbehren könne, denn, um drüben anständig aufzutreten, müsse er sich neue Kleider anschaffen und Stiefel und Wäsche und noch mancherlei unentbehrliche Dinge. Und dann kam der Tag, an welchem der sehnsüchtig Erwartete anlangte. Minna hatte einen halben Tag Urlaub erhalten und empfing öen Alois am Dock. Nach der herzlichen Begrüßung fragte Minna ihren Bräutigam nach seinem Koffer, da sie nur eine kleine Ledertasche in seiner Hand erblickte. „Ja, denke dir nur mein Pech", erwiderte Alois niedergeschlagen. „Als ich in Hamburg den Dampfer besteigen wollte und einen Augenblick den Koffer aus den Augen ließ, war er auch schon verschwunden — gestohlen — mit allen wertvollen Sachen. Ich war ganz verzweifelt. „Nun, Alois, tröste dich nur", erwiderte Minna liebevoll. „Der Verlust deiner Kleider ist ja schlimm, aber deshalb muß man doch nicht verzweifeln. Ich habe indessen schon wieder Geld gespart — das gebe ich natürlich dir." Diese Aussicht schien Alois L. neu zu beleben, er drückte den Arm seiner Braut fester an sich und murmelte etwas von ewiger Dankbarkeit in den hellblonden Schnurrbart. — Hätte Minna vernommen, was in diesem Augenblick zwei Herren, welche gleichfalls das Schiff verlassen hatten und nun hinter ihnen schritten, einander zuflüsterten, sie wäre vielleicht weniger schnell damit gewesen, dem Alois ihre Ersparnisse anzuvertrauen. „Sieh nur", sagte der eine Herr zu seinem Begleiter, „den Blonden, der mit dem hübschen» Mädel geht; er ist mit mir herübergefahren. Sollte mir leid tun, vor wenigen Atonalen ließen die Laibacher und Prager Ausschreitungen, ließ das häßliche Treiben der Klofac, Hribar und Genossen Österreich in gewissen Kreisen des Auslandes als einen Atmenheid erscheinen, in den nur ein zündender Funke geschleudert zu werden brauche, um das „morsche Völkerkonglomerat" zu zersprengen. Umso größer war dann aber auch das Erstaunen, als angesichts der Kriegsgefahr die inneren Gegensätze unseres Staates zurücktraten und unter allen patriotischen Parteien ohne Unterschied des Stammes eine wunderbare Entschlossenheit sich kundgab, jeden Feind, der das Reich angreifen wollte, abzuwehren. War das der morsche Staat, von dem man in Petersburg, London und Belgrad fabelte? War das jenes Österreich, dessen inneren Zusammenbruch zu prophezeien man nicht müde wurde? Der Zusammenbruch trat ein, aber nicht der Zusammenbruch Österreichs, sondern das Fiasko jener allslawistischen Hetzer und Wühler, die in Österreich sich als die Bundesgenossen Rußlands und Serbiens aufspielten. Nach dem politischen Rausche kam für diese Leute ein schwerer, schwerer Katzenjammer, von dem wir hoffen wollen, daß er recht lange enthalten werde. Denn darüber kann wohl kein Zweifel herrschen, daß die Bedeutung des österreichisch-deutschen Erfolges sich auch in der innern Politik bemerkbar machen wird, gewiß nicht zum Schaden des deutschen Volkes in Österreich, aber auch nicht zum Schaden jener slawischen Parteien, die treu österreichisch denken und fühlen. Das Erwachen des früher so oft bitter vermißten österreichischen Selbstbewußtseins und Selbstvertrauens, das neue Kraftgefühl, das jetzt unser Reich dnrchströmt, es wird auch belebend auf unsere innerpolitische Lage zurückwirken, es wird für alle vaterlandsfreundlichen Parteien einen Ansporn bilden, auch innere Erfolge zu erringen. Der slowenische Liberalismus und Radikalismus ist bekanntlich bereits durch die großen politischen Erfolge der christlichsozialen slowenischen Volkspartei aufs Haupt geschlagen worden, durch das Fiasko Serbiens haben unsere Serbenschwärmer eine neue Niederlage erlitten, die wir ihnen vom Herzen gönnen. Dem „Grazer Volksblatt" wurde kürzlich aus Laibach geschrieben: „Der rasche und so unerwartete Umschwung in Serbien hat die slowenischen Liberalen und Radikalen sehr verschnupft. Im Organe des Reichs-ratsabgeordneteu Hribar wurde jede österreichfeindliche Rede des Exkronprinzen Georg bejubelt, man hatte sich bereits vollkommen mit dem Gedanken vertraut gemacht, Österreich werde aus diesem Kriege geschwächt, Serbien aber als Sieger (1) hervorgehen. Man kann diese eigentümliche Auffassung der Lage nur dadurch erklären, daß man durch die jahrelangen maßlosen Hetzereien und Verdrehungen der Tatsachen in den radikalen Kreisen vollständig das Verständnis für die tatsächlichen Verhältnisse verloren hat. Der „Slowenski Närod" veröffentlicht eben jetzt (Anfang April, Anm. d. Schriftl.) eine Reihe von Feuilletons, in denen Serbien als ideales Kulturland verherrlicht (!), Österreich dagegen in ärgster Weise herabgesetzt wird. Der Verfasser ist ein gewisser Terstenjak, der sich an der Exkursion nach Belgrad zur Verherrlichung des Königs Peter anläßlich der serbischen Kunstausstellung beteiligt und damals an den Verbrüderungsfeierlichkeiten mit serbischen Offizieren und antiöfter-reichischen Politikern teilgenommen hatte. Er erhielt den serbischen Sawaorden und ist von Hribar an der Laibacher städt. Sparkasse angestellt . . . Der Macher der slowenischen Jungliberalen vom Schlage Choc und Klofac, Advokaturskandidat Dr. Žrjao, wurde zu 100 K Strafe verurteilt, weil er auf einer Versammlung die liberalen Abgeordneten aufgefordert hatte, den Landespräsidenten Baron Schwarz im Landtage mit brachialer Gewalt anzufallen. Die (slowenischen) Liberalen hetzen auf ihren Versammlungen weiter und es ist bereits zu erneuten Tätlichkeiten gekommen. Es ist wohl höchste Zeit, diesen Elementen energisch entgegenzutreten." Auch wir sind der Ansicht, daß unseren inneren „Serben" der Kopf ebenso gründlich gewaschen werden solle, wie denen da unten an der Drina. Man mache überall im Reiche die Schliche und Ränke der vaterlandslosen Staatsfeinde unwirksam und fördere eifrig bei allen Volksstämmen Österreichs jenen staats- und dynastie-treuen Geist, der unserem Vaterlande auch in der jüngsten Krise mit zum Siege verhelfen hat. Die Verständigungsaktion und die „Gottscheer Nachrichten". Den „Gottscheer Nachrichten", die mit Vorliebe die Hetze betreiben, war das Zustandekommen der Verständigungsaktion in Gottschee von Anfang an ein Dorn im Auge. Schon vor Monaten begann dieses eigentlich gar nicht g ottscheeische, sondern steirische Blatt, in dem nur gewisse Schimpf- und Verleumdungsartikel gottscheeischen Ursprunges sind, gegen den Verständigungsgedanken zu sticheln, zu intrigieren und zu schüren. In dieses edle Handwerk scheint sich die sehr zusammengeschmolzene radikale Clique — ein paar junge Herren, die noch den Studien obliegen — und irgendein Intrigant redlich geteilt zu haben. Da sich um ihr Gekläffe anfangs niemand viel kümmerte, griffen sie später zu drastischeren Mitteln; man fuhr mit grobem Verleumdungsgeschütz auf und feuerte mit Lügen-Stinkbomben gegen einzelne christlichsoziale Mitglieder des Verständigungsausschusses. Damit war offenbar beabsichtigt, den Verständigungsausschuß in die Luft zu sprengen. Man versuchte, den Christlichsozialen die Mitwirkung an der Berständigungsaktion zu verekeln, um so dieselbe zum Falle zu bringen. Denn daß mit das brav aussehende Ding, wenn sie die Braut wäre, von der er unterwegs gesprochen hat. Ein Erzlump, der Kerl — ein Spieler, der sein bißchen Geld auf dem Schiffe vertan hat. — Der wird's weit bringen in Amerika!" Leider erreichten diese Worte Minnas Ohr nicht und so händigte sie dem Alois arglos Monat um Monat ihren sauer erworbenen Verdienst ein, denn der Schneider hatte angeblich eine Bank herausgefunden, welche ein Prozent mehr Zinsen für deponierte Gelder zahlte als andere Sparbanken. Und es wäre doch eine Sünde, das nicht mitzunehmen, meinte der Schneider, und bestand darauf, das Geld selbst hinzutragen. Pünktlich erschien er am Ersten jeden Monats bei Minna, um die fälligen achtzehn Dollars — Minna verausgabte für sich so gut wie nichts — entgegenzunehmen. Bei einem dieser Besuche traf es sich, daß Minna im oberen Stockwerk des Hauses beschäftigt war und Alois statt ihrer das freche irische Zimmermädchen Gusti nntraf. Die schlanke Gestalt, die eleganten Manieren, die siegesgewisse Keckheit des Alois machten Eindruck auf Gusti; sie suchte aus. allen Ecken ihres Gehirnkastens ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zusammen, der Schneider tat das Gleiche mit den englischen Brocken, die er bereits im Kneipenverkehr aufgelesen hatte, und bald war ein Gespräch im Gange. Zwei edle Seelen hatten sich gefunden. Von diesem Tage an war die Irländern: in ihrem Benehmen gegen Minna wie ausgewechselt. Sie fühlte sich plötzlich zu ihr hingezogen und heuchelte ihr Freundschaft. Und Minnas Arglosigkeit wähnte, daß diese Sinnesänderung echt sei. Minna ließ es sich nicht träumen,, daß ihre Freundin Gusti an den freien Sonntagen, an denen sie, wie eine Lady herausgeputzt, das Haus verließ, sich in Gesellschaft ihres Bräutigams prächtig amüsierte. Die mit allen Kniffen und Pfiffen des freien Landes wohl vertraute Gusti gab übrigens eine vortreffliche Lehrmeistern: für Alois ab. Was der arbeitsscheue Schneider an Schlechtigkeit etwa noch nicht wußte und nach Amerika nütgebracht hatte, das lernte er jetzt als einheimisches Fabrikat kennen und — schätzen. An die Ausübung seines Berufes dachte er gar nicht. Man kommt nicht nach Amerika, um zu arbeiten, lautete seine Ansicht, man muß in diesem Lande der Überraschungen auf leichte, mühelose Art sein Glück machen. Zudem besaß er ja eine ergiebige Geldquelle. Minna lieferte ihm getreulich ihre Ersparnisse ab. Sie wollte doch nicht mit leeren Händen in die Ehe entgehen. (Fortsetzung folgt.) r- der Verstänvigung dem halben Dutzend radikaler Schreier und tzt i Krakeeler in Gottschee der Boden für ihre weitere „volksbeglückende" er ' Tätigkeit entzogen würde, das ahnten und fühlten diese edlen Seelen; n- daher auch ihre maßlose Wut gegen das eingeleitete Friedenswerk, m Die Christlichsozialen durchschauten jedoch das durchsichtige r- Manöver des kleinen radikalen Hausteins und bewahrten kaltes m Blut, wenn's auch mitunter starke Überwindung kostete. Wußte 'se man in christlichsozialen Kreisen doch ganz gut, daß das häßliche m j Treiben der „Nachrichten" nicht auf das Konto der deutschnationale« de Partei und ihrer Führer, sondern nur auf das Konto von ein paar ie ! verkrachten radikalen Radaupolitikern zu setzen sei, die zusammen :n kaum ein halbes Dutzend ausmachen. Man wartete daher ruhig ie und scharf beobachtend, bis es zu einer offenen Klärung der scheinbar ib ganz verworrenen Situation im gegnerischen Lager kommen würde, hl Diese trat denn auch wirklich bald ein. Der Ton in den „Nach- richten" wurde immer kecker und anmaßender, ja das Blatt ging t" I so weit, daß es sogar angesehene Persönlichkeiten der deutsch- >a 1 nationalen» Partei zur Zielscheibe seiner hämischen Angriffe ;e machte. Was kümmerte die „Nachrichten" die Ansicht eines Fürsten re Auersperg und eines Deutschen Volksrates, die für die Verständigungs- e- nktion eintraten, die „Nachrichten" buhlten lieber um den Beifall se eines Dr. Karnitschnig und maßen den hetzerischen politischen Er- güssen von jungen Leuten, die es im Leben noch nicht einmal bis zur Großjährigkeit gebracht haben, mehr Wert und mehr Bedeutung bei als berufenen und erfahrenen Politikern der eigenen Partei. Mit Recht begann man sich denn jetzt, wo dem Fasse sozusagen )- der Boden ausgeschlagen war, der kläglichen Zerrissenheit und Zer- fahrenheit, die die unleidlichen, widerspruchsvollen Preßzustände der deutschnationalen Partei in Gottschee boten, zu schämen und es ze wurde, wie es scheint, von zuständiger Seite den „Gottscheer Nachin richten" in den deutschnationalen (liberalen) „Deutschen Stimmen" m vom 8. April ganz gehörig der Text gelesen und der Kopf gewaschen. )e Die „Deutschen Stimmen" schreiben nämlich: ei „Die „Gottscheer Nachrichten" gefallen sich seit Beginn der m Verständigungsaktion darin, darüber fortgesetzt Ansichten zu äußern, rk die wegen ihres unversöhnlichen, gehässigen Inhaltes peinliches Auf- in . sehen erregen. Die lautersten Bestrebungen nach Einigkeit, die an-in gesichts der drohenden Gefahren den Beifall des Ministers Schreiner, [8 des Fürsten Auersperg, des Landtagsabgeordneten Dr. Eger, des 'ff Grafen Barbo und ungezählter, wahrhaft Gutgesinnter finden, werden it in den Kot gezogen, verdächtigt und mit Geifer bespritzt, so daß 's sich jedem Unbefangenen die Meinung aufdrängt, es müsse eine in recht verkommene Gesellschaft sein, die sich solcher verwerflicher Mittel e, bedient, um für sich Stimmung zu machen. Bekanntlich sucht keiner ch jemanden hinter dem Busch, der nicht selbst dahinter gesteckt hat. it Aus welcher Quelle diese unberechtigten Angriffe fließen, weiß ™ niemand, daß sie aber in ihrer blinden Verbissenheit das Maß des tr Zulässigen überschreiten und jeden abstoßen, dem das allgemeine t. Wohl am Herzen liegt, darüber herrscht kein Zweifel. Das geschieht n in der ausgesprochenen Absicht, Unkraut zu säen und die politischen -- Leidenschaften zu mißbrauchen, ohne Rücksicht darauf, welchen uu- it ermeßlichen Schaden diese hämischen Bemerkungen, die jeder Grundlage entbehren, bei der gedankenlosen Menge anrichten. Es soll ii den „Gottscheer Nachrichten" nicht abgesprochen werden, daß sie, i- bei ihrem Erscheinen aufs freundlichste begrüßt, zur Zeit der Reichs- s ratswahlen treffliche Dienste leisteten; sie sind aber ans dem besten n Wege, sich jede Gunst zu verscherzen, wenn sie ihren übereifrigen, ;= hetzlustigen Berichterstattern durch dick und dünn folgen. Dröhnende i= Pauken und schrillende Pfeifen sind ganz schätzbare Instrumente an :, geeigneter Stelle/ aber fortwährend mag man sie nicht, man hält i. sich entweder die Ohren zu oder weicht aus! Allen den aus so it böswillig verdrehten oder gewaltsam aufgebauschten Berichten ent- n stehenden Mißhelligkeiten könnte ein Preßausschuß vorbeugen, der, et wiederholt ins Auge gefaßt, jetzt mehr Aussicht hätte, ins Werk h 1 Ein jeder Bildung hohnsprechendes Verhalten soll unter anständigen Leuten auch im politischen Kampfe ganz ausgeschlossen bleiben. (A. d. Schrift!.) gesetzt zu werden, da seit den letzten Wahlen Herren dem Gemeinde-ausschusse angehören, von denen man voraussetzen darf, daß sie ihre Kräfte gern einer Sache widmen werden, die für Ansehen, Ehre und Einfluß unserer Heimat von Wichtigkeit ist. Allen freilich wird es auch ein Preßausschuß nicht recht machen können, aber es muß ein richtiger politischer Neuling sein, der erwartet, man werde sich in die Karten schauen lassen, um sein Spiel verraten zu sehen! Es ist geradezu blöd, von gewisser Seite zu behaupten, es geschähe nichts I Die so reden, sind bewußte Lügner, was zu beweisen sehr leicht fiele. Mögen die Unzufriedenen ihren gemachten, überschäumenden Unmut ein wenig zügeln und lernen, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen, statt sich herumzudrücken. Mögen sie, wenn sie sich gekränkt oder zurückgesetzk fühlen, erkennen, daß sie das nur sich selbst zuzuschreiben haben, daß wahres Verdienst stets gesucht und gewürdigt wird, daß aber eine Wirtshauspolitik, wie sie hier in gewissen Kreisen gang und gäbe ist, unmöglich zu etwas Gutem führen kann. Beim Wein täuschen sich die jungen Leute etwas vor, das ernsten Zielen schnurstracks entgegenläuft, kommen in eine erregte Stimmung, werden darin von Übelwollenden bestärkt, vernachlässigen ihren Beruf, sofern sie einen haben, und werden die unleidlichsten Gesellen, die alles kurz und klein schlagen möchten, wenn . . . ja, wenn . . . Und hier beginnt die alte Leier, die man schon zum Überdruß gehört hat. Die Weise ist schon so abgedroschen, daß sie keinen Hund mehr hinter dem Ofen heroorlockt und vom gesunden Sinn der Bevölkerung auch nach ihrem richtigen Werte abgeschätzt wird. Das haben die jüngsten Gemeindewahlen wieder bewiesen. Wenn man einzelne Desperados so flunkern, poltern und lärmen hörte, mußte man tatsächlich glauben, ein Wink von ihnen genüge, alles in einen Trümmerhaufen zu verwandeln, aus dem sich wie ein Phönix ein Retter erheben würde, um dem „armen, irregeleiteten Volk" den Ölzweig zu bringen. Leider war das „arme, irregeleitete Volk" anderer Meinung und ließ seine „Retter" schmählich im Stiche. Es wiederholte sich die alte Geschichte: wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Statt aber aus dem Mißerfolg die Lehre zu ziehen, wie es nicht gemacht wird, prasseln die Flammen des Zornes der Unterlegenen in den „Gottscheer Nachrichten" hell auf und beleuchten mit bengalischem Licht das Unvermögen jener, die sich als Herren der Lage aufznspielen gedachten. Schlimm genug, daß sich ein Blatt findet, das, über Gottscheer Verhältnisse durchaus falsch unterrichtet, wähl- und planlos alles abdruckt, was ihm aufgetischt wird, und dabei das Kind mit dem Bade ausschüttet. Wem soll damit geholfen werden? Die Rachgier einiger Kläffer stillen zu wollen, die keinen anderen Ausweg wissen, um ihrer ohnmächtigen Wut die Zügel schießen zu lassen, kann doch nicht Ausgabe einer Zeitung sein, die Anspruch erhebt, ernst genommen zu werden." Die „Nachrichten" haben sich diese Strafpredigt übrigens nicht im mindesten zu Herzen genommen, sie setzten vielmehr gleich in der nächstfolgenden Nummer (11. April) wie zum Hohne ihr Verhetzungshandwerk rücksichtslos fort, und zwar nicht nur gegen Christlichsoziale, sondern gegen die leitenden Kreise der deutschnationalen Partei. Es ist nun also ganz offenkundig geworden, daß die „Nachrichten" nicht mehr das Organ der deutschnationalen Partei in Gottschee sein wollen, sondern bloß das Sprachrohr von ein paar Hetzern. Es ist ferner offenkundig geworden, daß die „Nachrichten" dem ausgesprochenen Wunsche und Willen der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung Gottschees zum Trotze und zum Hohne die Verständigungs- und Friedenspolitik in Gottschee um jeden Preis zum Falle bringen und Gottschee auch fernerhin zum Schauplatz der Zwietracht und des Hasses machen wollen. Nicht, was 20.000 Gottscheer wollen, soll nach den „Nachrichten" geschehen, sondern was Dr. Karnitschnig will und ein paar Studenten! Wird sich die Bevölkerung von Gottschee so etwas gefallen lassen? Ist es nicht die höchste Zeit, daß man ein Blatt aus Gottschee für immer verbannt, das sich in den schärfsten Widerspruch setzt zum ganzen Volke und die Interessen unserer Heimat aufs empfindlichste schädigt? Einen frevelhaften Brandleger peitscht man unbarmherzig hinaus aus der Gegend. Soll der politischen Brandlegung in unserem Ländchen noch weiter eine gastliche Stätte eingeräumt werden? Die „Nachrichten" sind für Gottschee eine Art von Landplage geworden. Wie wird man diese Landplage los? Einfach dadurch, daß künftighin niemand mehr dieses Blatt abonniert. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Verständiguugsausschuß.) Die nächste Sitzung des Verständigungsausschusses findet am 25. April um halb 3 Uhr nachmittags in Gottschee statt. ' Auf der Tagesordnung stehen: Das heimatliche Schulwesen, die Wahrung des deutschen Hubenbesitzstandes, das Straßeuwesen, Wasserversorgungsanlagen usw. (wirtschaftliche Hilfsaktion), Landwirtschaftliches. Da die Verhandlungsgegenstände sehr wichtiger Natur sind, wird erwartet, daß die Mitglieder des Verständigungsausschusses vollzählig erscheinen. — (Das Nonplusultra) von Folgerichtigkeit leisten sich die „Gottscheer Nachrichten". Das Blatt bringt das in der Journalistik wohl einzig dastehende Kuuststück zuwege, daß es in ein und derselben Nummer Artikel für und gegen die Verständigungs-aktion in Gottschee zum Abdrucke bringt! Da sollen nun die armen Leser daraus klug werden! Was sagen die Deutschnationalen selbst zu dieser ihre Partei so arg bloßstellenden Haltung ihres Blattes? — („Verräter".) „Die Landbevölkernng hat sich keinen Verrat an der Partei vorzuwerfen" schreiben die „Nachrichten" vom 11. April (unter Mitterdorf). Die Bürger der Sadt sind also nach der Meinung der „Nachrichten" Verräter, folgerichtig also auch Fürst Auersperg, Graf Barbo, Dr. Eger, der Deutsche Volksrat, kurzum alle, die für eine Verständigung der deutschen politischen Parteien in nationalen und wirtschaftlichen Dingen sind. Wer eine Schlacht, verloren hat, der begibt sich gewöhnlich auf die Suche nach „Verrätern". Unsere paar Radikalen, die ganz jämmerlich aufs Haupt geschlagen worden sind, wittern nun auch überall nichts als Verrat. Da auch nahezu die gesamte Landbevölkerung des Gottscheer Gebietes sich für die Verständigung erklärt hat, bleibt der Sechsmännerpartei in Gottschee nur noch ein recht magerer Trost: die paar Krakeeler in Mitterdorf, deren sich ebenfalls schon ihre eigenen Parteigenossen zu schämen beginnen. Wann wird denn in Gottschee von den Sechsmännern der „völkische" Galgen errichtet werden, an dem die 20.000 „Verräter" baumeln werden? Wer wird der „völkische" Scharfrichter sein? — (Todesfall.) Am 8. April starb nach kurzem, schwerem Leiden Frau Marie Pre n ner, Schuhmachermeistersgattin, in ihrem 41. Lebensjahre. Sie ruhe in Frieden! — (Stellung.) Am 15. April war Stellung in Seifenberg, am 17., 19. und 20. ist Stellung in Rudolfswert, am 22. ist Stellung in Mottling, am 23. in Tschernembl, am 26. und 27. in Gottschee, am 29. und 30. in Reifnitz, am 1. Mat in Großlaschitsch. — (Rotes Kreuz.) Der Zweigverein Gottschee des Landesund Fraueu-Hilssvereines vom Roten Kreuze hielt am 2. April seine diesjährige Hauptversammlung ab. Ans dem vom Berems-präsidenteu Herrn Regierungsrat Peter W o l s e g g e r, k. k. Gymnasialdirektor i. R., vorgetragenen Rechenschaftsberichte ist zu entnehmen, daß der Verein gegenwärtig 51 Mitglieder (darnnter 20 Gemeinden) zählt und einen Spezialfoud von 3423 K 52 h besitzt. Der Re-chenschafts- und Kassabericht wurde zur Kenntnis genommen. Zu Rechnungsprüfern wurden durch Zuruf gewählt die Herren Josef Oblak, k. k. Steuerverwalter, und Franz Starin, k. k. Steuer-offiziell. In den Vereinsausschuß wurden durch Zuruf gewählt die Frauen: Elsa Loy, kaiserl. Rats- und Bürgermeistersgattin, und Jda von Rega, Gendarmerie-Oberleutnantsgattin; ferner die Herren Baron Ernst Schönberger, k.k.Bezirkshanptmann, Ottokar Cern-stein, k. k. Gerichtsvorsteher, Alois Loy, kaiserl. Rat und Bürgermeister, Schulrat Joses Ob erg soll, k. k. Professor i. R. Auf Antrag des Herrn Bezirkshauptmannes Freiherrn von Schönberger wurde dem Herrn Regierungsrat Peter Wolf egg er, der eine Wiederwahl in den Vereinsansschnß dankend ablehnte, für seine langjährige, sehr ersprießliche Tätigkeit als Vereiuspräsident der wärmste Dank ausgesprochen. — Am 8. April fand sodann die Konstituierung des nengewählten Vereinsausschusses statt. Gewählt wurden: zum Präsidenten der k. k. Bezirkshauptmann Baron Ernst Schönberger, zur Vizepräsidentin Frau Jda von Reya, Gen-darmerie-Oberlentnantsgattin, zum Vizepräsidenten Herr Ottokar Cernstein, k. k. Gerichtsvorsteher, zum Kassier Herr Alois Loy, kaiserl. Rat und Bürgermeister, zum Schriftführer Schulrat Josef Ob erg soll, k. k. Professor i. R. — (Herr Notar Dr. Karnitschnig) befand sich bekanntlich am 23. Jänner 1907 anläßlich der gründenden Versammlung des Bauernbundes persönlich unter jenen Skandalmachern, die durch ohrenbetäubendes Lärmen, Schreien und Pfeifen die Gründung des Bauernbundes um jeden Preis und mit den Mitteln terroristischer Gewalt verhindern wollten. Wir stellen fest, daß es damals trotz ihrer scharf oppositionellen Stimmung alle besseren Bürger der Stadt und fast sämtliche öffentlichen Beamten und Funktionäre unter ihrer Würde fanden, sich an dem skandalösen Treiben persönlich zu beteiligen. Man wird wohl mindestens ein halbes Dutzend österreichischer Kronländer absuchen müssen, bis man einen k. k. Notar findet, der ein. solches Treiben als seines Standes für angemeffen (1) und würdig erachtete. Die Bediensteten der Kanzlei des Herrn Dr. Karnitschnig waren es auch, die an allen späteren ärgerniserregenden Katzenmusiken und Pfeifereien in hervorragender Weife beteiligt waren. Sie taten dies offenbar in der Überzeugung, daß sie sich hiedurch den Beifall ihres Chefs erwerben würden. Hiedurch hat Herr Dr. Karnitschnig bereits vor zwei Jahren das Vertrauen eines großen Teiles der Bevölkerung des Gvttscheer Gebietes eingebüßt. — Die kleine Clique um Dr. Karnitschnig herum und der ultraradikale Kreis seiner politischen Anhänger hat sich nun in jüngster Zeit sogar herausgenommen, in den „Nachrichten" feindselige und hetzerische Artikel gegen leitende Persönlichkeiten der eigenen (!) politischen Partei zu veröffentlichen und so die eigene politische Partei aufs ärgste bloßzustellen. Man darf demnach wohl annehmen, daß Herr Notar Dr. Karnitschnig nunmehr auch das Vertrauen des größten Teiles seiner eigenen Parteigenossen verwirkt haben dürste. Trotzdem bekleidet Herr Dr. Karnitschnig noch immer das wichtige Vertranensamt eines Wechts-konsukenten der städtischen Sparkasse!! Gereicht das der Sparkasse der Stadt Gottschee zum Vorteile? — (Wie die Affen in Schönbrunn.) Wer Wien besucht, der versäumt es gewiß nicht, auch nach Schönbrunn einen Ausflug zu machen und sich an dem possierlichen Treiben der dortigen Affen zu ergötzen, die das nachmachen, was man ihnen Vormacht. Diesen Schönbrunner Affen ist jetzt eine gefährliche Konkurrenz erwachsen in den „Gottscheer Nachrichten". Dieses Blatt fristet nämlich in seinem spezifisch gottscheeischeu Teil: sein kümmerliches Dasein fast nur noch von schlecht gelungenen Nachäffungen des „M>ten". Wenn wir einen Witz bringen über Moritz und den serbischen Exkronprinzen/ flugs treten die „Nachrichten" sofort in unlauteren Wettbewerb und äffen den Witz getreulich nach. Wenn wir Herrn Dr. Kar-nitfekmig höflichst einladen, gefälligst eine Berichtigung erscheinen zu lassen, so nehmen uns die „Nachrichten" den Wortlaut Silbe für Silbe aus dein Munde und beehren damit den Oberlehrer von Mitterdorf, der über diese Geistesarmut der „Nachrichten" ganz verblüfft fein wird. — Gott, wie talentvoll sein unsere Satt! Haben sie selbst keine Geistesfunken, so fangen sie dieselben geschickt oder ungeschickt von anderen ab und verkaufen das altgebackene Brot als frische Semmeln! — (Vortrag.) Über den wissenschaftlichen Vortrag, den Herr Professor Dr. A. Thalhammer am 2. April im Kasinovereine in Laibach hielt, schreibt die „Laibacher Zeitung" vom 3. April: Gestern fanden die vom Kasinooereine veranstalteten volkstümlichen Vortragsabende einen würdigen Abschluß durch den interessanten Vortrag Dr. A. Thalhammers „Etwas Sprachvergleichung für alle". In diesem besprach Dr. Thalhammer vorerst die Entwicklung der Etymologie als Wissenschaft, von den naiven Versuchen Zesens an der z. B. das Wort „Apfel" von „Abfall" ableitete, bis Grimm und den zahlreichen neueren Sprachforschern und charakterisierte den heutigen Standpunkt der vergleichenden Sprachwissenschaft durch sehr interessante und überraschende Beispiele. So leitete der Vortragende das deutsche Wort Halm vom lateinischen calamus, türkisch kalem, usw. ab. Die althochdeutsche Wurzel kel finden wir in excelsis, Exzellenz, anderseits im Ortsnamen Kulm (soviel wie Anhöhe) und in Kulmination. Im Vorträge wurde auch die Wellentheorie von Schmitz erörtert, wornach man sich die verschiedenen Sprachen als ineinandergreifende Kreise vorzustellen hat, von denen der mächtigere den geringeren aufnimmt, gleichwie eine größere Welle die kleinere verdrängt; alle diese Kreise werden wieder durch einen großen Kreis umschlungen, welcher das verwandtschaftliche Band aller Kreise bildet. Auf dieser Basis fußend, schloß der Vortragende, indem er die Sprachwissenschaft als verbindendes und versöhnendes Mittel der Nationalgegensätze betrachtete. Der Vortrag war zwar mäßig gut besucht, doch fand er durch ein um so lebhafteres Interesse und ,varmen Beifall die verdiente Anerkennung. — (Die „Nachrichten") pfeifen offenbar schon auf dem letzten Loche. Wegen Mangels an anderen Nachrichten aus Gottschee durchschuüffeln sie den Inseratenteil des „Boten" und haben es glücklich herausgefunden, daß sich die Firma Schicht die Freiheit nimmt, ihre Seife im Anzeigenteile zu empfehlen. Das ist nun freilich in ihren Augen ein Staatsverbrechen, und wenn diese Seife gar in einem Kaufmannsgeschäfte in Gottschee erhältlich ist, so grenzt das nach der Ansicht der „Nachrichten" schon an völkischen Hochverrat. Wie kleinlich, wie furchtbar kleinlich und lächerlich sind unsere übervölkischen Georgsritter doch schon geworden II Dafür wird den paar Krakeelern in Mitterdorf Lob gespendet. Die waschen sich wahrscheinlich nicht mit Schichtseife. — Pardon! Soeben haben wir im letzten „Boten" nachgesehen und gefunden, daß es sich nicht um Schichtseife, sondern um Keil-Lack handelt. Macht nichts! Auch die keilische Glasur und Politur könnte manchem Grünling nicht schaden. — („Nachrichten" und Bürgerschaft.) Die „Nachrichten" sind auf die Gottscheer Bürgerschaft sehr schlecht zu sprechen. Das Blatt wirft den Bürgern der Stadt Gottschee sogar „Verrat" vor und findet, daß das „Edelvolk" von Gottschee nur mehr aus ein paar Mitterdorfer Krakeelern besteht, Freund Moritz samt Anhang natürlich nicht zu vergessen. Wird das Blatt der Sechsmänner-Partei in Gottschee, das die Gottscheer Bürgerschaft verhöhnt, noch weiter in Gottscheer Bürgerhäusern gehalten werden? — (Ein durchgefallener femininistischer Gemeindeausschußkandidat) schimpft in den „Nachrichten" darüber, daß bei den jüngsten Gemeindewahlen in Gvttschee auch von Frauen Vollmachten ausgestellt wurden. Der gute Mann, dem es bisher nur durch eine weibliche Vollmacht möglich war, an den Gemeindeausschußsitzungen teilzunehmen, hat natürlich das allerbeste Recht dazu, über „Weibervollmachten" zu schimpfen. Es geht nichts über die Konsequenz! — (Irrsinnig geworden.) Der nach dem Großherzogtume Baden zuständige Herr Franz Härle, früher Aushilfslehrer in Unterskrill, zuletzt beim Notar Herrn Dr. Karmtschnig als Schreiber in Verwendung, verfiel in schwere Melancholie und mußte in die Landesirrenanstalt überführt werden. — (Über die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerika) wird nachstehende Information versendet: Die in den letzten Monaten wesentlich gesteigerte Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerika läßt darauf schließen, daß in den interessierten Bevölkerungskreisen die Ansicht sehr verbreitet ^ ist, es seien die Aussichten für die Auswanderer nach den Vereinigten Staaten von Amerika derzeit wieder sehr günstig. Diese Ansicht ist jedoch eine irrige. Ungeachtet einer gewissen allmählichen Besserung der Verhältnisse im Bereiche der amerikanischen Industrie und des Geldmarktes ist ein wirklicher Wiederaufschwung der Volkswirtschaft in der Union bisher nicht eingetreten und dürfte für die nächsten Monate auch nicht zu erwarten sein. Vielfach wird eine durchgreifende Besserung der Verhältnisse erst von der in Aussicht genommenen Schaffung eines neuen Zolltarifes erhofft. Bis auf verschwindend wenige Kategorien von Arbeitern werden daher die Auswanderer voraussichtlich nicht jene Arbeitsgelegenheit finden, die sie erwarten und die ihnen von manchen interessierten Seiten in Aussicht gestellt werden. Im allgemeinen haben gegenwärtig nur weibliche Dienstboten Aussicht auf baldige Anstellung und entsprechende Löhne, namentlich wenn sie der englischen oder deutschen Sprache mächtig sind. In einigen Gegenden der Staaten Ohio, Illinois, Minnesota, Nord- und Süd-Dakota und Montana können vielleicht auch noch Farmarbeiter, wenn sie in der Landwirtschaft und Viehzucht bewandert sind, aus Arbeit rechnen, obwohl noch viele seit Ausbruch der Krise arbeitslos geworbene Einwanderer vorhanden sind, denen es bisher nicht gelang, angemessenen Erwerb zu finden. Die von den Farmen gezahlten Löhne belaufen sich auf 18 bis 25 Dollars per Monat bei freier Wohnung und Verpflegung. Auch für die Farmarbeit werden jedoch vor allem Leute gesucht, die der englischen oder deutschen Sprache mächtig sind. Einwanderer anderer Nationalitäten haben — namentlich in den Mittel-Weststaaten — wesentlich ungünstigere Aussichten, weil die Farmer sich mit ihnen vielfach nicht verständigen können. Handwerker und sonstige geschulte Arbeiter haben gegenwärtig keine Aussichten auf Arbeit, da die vorhandenen Stellen vorwiegend nur von Leuten besetzt werden, die schon seit längerer Zeit den verschiedenen Arbeiter-Unionen angehören. Ebensowenig können ungeschulte Arbeiter (Taglöhner) auf Beschäftigung rechnen. Dies gilt sowohl für Fabriken als auch für Bau- und Bergwerksunternehmungen. Desgleichen bestehen für Angehörige der freien Berufe (Kaufleute, Ingenieure, Arzte, Architekten usw.) so gut wie keine Aussichten auf ein Fortkommen. In Pensylvanien, welches früher in den Kohlenbergwerken, Kokesöfen, Eisen- und Stahlwerken vielen Einwanderern lohnende Beschäftigung bot, sind dermalen ebenfalls nur sehr geringe Anzeigen einer wirklichen Besserung der Lage wahrnehmbar. Die meisten Unternehmungen trachten sich ihre bisherige Arbeiterschaft zu halten, ohne dieselbe voll zu beschäftigen, und können daher ihre jetzige Tätigkeit im Falle einer Besserung der Lage noch bedeutend steigern, ohne deshalb den neuen Einwanderern, welche sich in diesen Gebieten neuerdings einzustellen beginnen, Beschäftigung bieten zu können. Womöglich noch schlechter sind die Verhältnisse in Kalifornien und den Nachbarstaaten; in diesen Staaten ist die Anzahl der arbeitslosen österreichischen Einwanderer sehr beträchtlich und ihre Notlage groß. Unter den geschilderten Umständen muß derzeit von der Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Amerika nachdrücklich abgeraten werden. Falls in Hinkunft der langersehnte wirtschaftliche Aufschwung tatsächlich eintreten sollte, so wird dies den Auswanderungslustigen gewiß noch rechtzeitig zur Kenntnis gelangen. — (Die Entlassung der Reservisten.) Das Reichs» kriegsministerium. hat angeordnet, daß mit der Entlassung der Reservemänner der in Bosnien, der Herzegowina und Dalmatien befindlichen Truppen begonnen werde. Während schon vor einigen Tagen die sofortige Entlassung jener Reservisten verfügt wurde, bie_ im Innern der Monarchie für den eventuell nötig werdenden Ersatz, einberufen waren, ist nun auch die Verfügung getroffen worden, daß alle in den Grenzlanden befindlichen Reservisten der Transportmöglichkeit entsprechend in die Heimat befördert und in das nichtaktive Dienstverhältnis zurückversetzt werden. Selbstverständlich sind auch jene Reservisten inbegriffen, die 1908 ihr drittes Präsenzdienstjahr beendet hatten und zur ausnahmsweisen Dienstleistung zurückbehalten wurden. Von den einberufenen Ersatzreservisten werden nur so viele zurückbehalten, als nötig ist, die in Bosnien und der Herzegowina und in Süddalmatien befindlichen Truppen auf einem erhöhten Friedensstande zu erhalten. Für die im Dezember 1908 zurückbehaltene Mannschaft des dritten Präsenzdienstjahres zählt ihre aktive Dienstleistung für drei Waffenübungen, für alle anderen Reservemänner zählt sie für eine Waffenübung. Mit Rücksicht auf die schwierigen Transportverhältnisse und die relativ große Entfernung muß damit gerechnet werden, daß die Reservetruppentransporte längere Zeit benötigen dürften. — (Die Unteroffiziersfrage in der österreichischen Armee.) Im Kriegsministerium, wird ein neues Projekt ausgearbeitet. Es sollen Unteroffiziere mit vorzüglicher Konduite nach einer gewissen Dienstzeit in die Kategorie der in „keine Rangsklasse eingeteilten Gagisten" übersetzt werden können. Hiedurch wäre ein gewaltiger Schritt für die Versorgung der im Heere so notwendigen Unteroffiziere gemacht, was aus militärischen Gründen sehr zu begrüßen ist/ Was die deutsche Armee so stark macht, ist nicht zuletzt die gute Vorsorge Deutschlands für seine länger dienenden Unteroffiziere. Witterdorf. (Erledigte Heugeschichte.) Nach langem Warten und vielen Hin- und Herschreibereien hat nun auch hier die Futtermittelverteiluug endlich ihren Abschluß gefunden. Im ganzen sind durch unsere Kasse 290 Meterzentner Heu und 95 Zentner Kleie zur Verteilung gelangt. — (Markt.) Der heurige erste Markt am 5. April war von zahlreichen fremden Käufern besucht. Der Handel war lebhaft und die Preise keine schlechten. — (Ein wüster Geselle.) Als am Karsamstag, unmittelbar vor der Auferstehungsfeier, die Windifchdorfer mit der Prozessionsfahne vor der Kirche Ausstellung nehmen wollten, stürzte der Bursche Alois Stiue zur Fahne und suchte das Aufrichten derselben unter Schreien und Fluchen gewaltsam zu verhindern. Die Bevölkerung war über das rohe Benehmen des frechen Jungen umso erbitterter, als sich der Skandal vor der geöffneten Kirche abspielte, in welcher das Allerheiligste zur öffentlichen Anbetung ausgesetzt war. Dem Burschen wirb schon beigebracht werden, daß auch in Mitterdorf Religionsstörungen nicht ungestraft begangen werden dürfen. — (Gemeindeamtlicher Fehlschuß.) In den Beschlüssen eines Gemeiudeausschnsses soll sich der Wille und^ Wunsch der gesamten Bevölkerung oder wenigstens des größeren Teiles derselben offenbaren. Bei uns ist es ganz anders. Hier erlebt man es, daß die Forderung von ein paar Leuten genügt, daß ftch derselben der ganze Ausschuß gehorsam anschließt. Als Beweis führen wir die letzte Sitzung des Gemeindeausschusfes an. Josef Schneider, der den Namen Stöckler nicht gern hört, hatte dem Alois Perz geschrieben, es müsse etwas gegen jene geschehen, an denen er kein Gefallen findet. Perz verlangt als Gemeinderat eine Sitzmtg. Der Vorsteher folgt. Bei der Sitzung beantragt Perz, gegen Pfarrer und Oberlehrer Beschwerde zu führen. Einstimmig angenommen I Selbstverständlich, beim wer sollte es wagen, dem Alois Perz zu widersprechen? Wir unterzogen uns nun der Mühe nachzuforschen, ob und inwieweit Der Ausschuß berechtigt war, dem Herrn Oberlehrer „arge Verfehlungen in und außer der Schule" vvrzuwerfen. Das Resultat ist ein so interessantes, daß wir uns erlaubten, dasselbe auch dem Bezirksschulräte zu übermitteln. 213 Besitzer und Besitzerinnen, Rote und Schwarze, gut zwei Drittel aller Selbständigen, verurteilten Da das gehässige, ungerechtfertigte Treiben gegen den Oberlehrer. Das hatten die Ausschußmänner nickt erwartet. Sie meinten wahrscheinlich, Alois Perzens Machtwort schrecke die Lente auch außer dem Gemeindeausschusse. Weil aber das nicht geschah, suchte man gewaltsam jede Gegenaktion zu verhindern. Gemeinderat Josef Hönigmann ans Koffern (vulgo Kikeljoschl) nahm den für Oie Unterschriften bestimmten Bogen widerrechtlich an sich und ließ ihn im vorgeschriebenen Texte fälschen. (Semeindemt Alois Perz aus Windischdors entriß dein dortigen Ortsvorsteher den Bogen und zerriß ihn. Das zeugt von sehr schlechtem Gewissen auf liberaler Seite. Mit dem Gemeinbebeschlnsse hat man den letzten Trumpf ausgespielt; nun ist auch dieser verspielt. Was will man jetzt noch tun, welche Mittel gegen uns noch anwenden? Wir fürchten nichts. Unser Grundsatz bleibt auch fürderhin: Der Freiheit eine Gasse, Der Treu' und Ehrlichkeit, Und ohne Furcht vor'm Hasse Der Niederträchtigkeit. Alttag. (Männerchor.) Am 19. März bei der 10 Uhr-Messe haben wir in Altlag die Freude gehabt, einen Männerchor zu hören. Einige wackere" Sänger hatten sich entschlossen, einmal öffentlich auszutreten. Der erste Austritt hat allgemein lobende Anerkennung gesunden; wir wünschen nur, es möge nicht beim ersten Versuche bleibeit, sondern der neue Chor möge sich nur öfters hören lassen. — (Volksbewegung.) In dem verflossenen Vierteljahre wurden in der Altlager Pfarre 12 Kinder geboren, 13 Personen sind gestorben. Getraut wurde niemand. Mental. (Neue Straße.) Wie wir hören, ist das Projekt der Straße Malgern-Ebental vom Landesbauamte bereits festgestellt worden. Die Kosten der neuen Straße belaufen sich anf 74.000, bezw. 89.000 Kronen. — Wenn die Straße in eigener Regie (durch Primurzen) hergestellt würde, würde sie vielleicht nahezu um die Hälfte billiger zu stehen kommen. Schäffein. (Spende.) Der am 17. September 1908 in Steyr verstorbene ledige Josef Hiris von Schäflein Nr. 1, der fein ganzes Leben sich mit Hausierhandel beschäftigte und ein ansehnliches Vermögen zusammengebracht hatte, hat in seinem schriftlichen Testamente vom 18. Mai 1908 abzugsfrei eine Messenstiftung für das Pfarramt Nesseltal per 800 K, sowie für die Kirche in Grodetzberg einen Betrag von 500 K vermacht. Wodine. (Von der Schule.) Die hiesige deutsche Schul-vereinsschule wurde vom Bezirksschulräte Tscheruembl einen Monat lang geschlossen, da es nach der Schul- und Unterrichtsordnung unstatthaft fei, während des Schuljahres eine Exkurrendofchnle zu eröffnen. Dank den Bemühungen der Vereinsleitung des Deutscheu Schulvereines die beim Unterrichtsministerium einen Protest dagegen einlegte, ist sie wieder eröffnet. 19 Kinder besuchen dieselbe. Hleichenau. (Vom Schlage) gerührt wurde am 15. April l. I. in der Frühe der 72 Jahre alte Auszügler Matthias Stine Nr. 47, vulgo Stockamattl, als er eben ganz gemütlich sein Pfeifchen rauchte. Er verlor das Bewußtsein und ist abends nach Empfang der letzten Ölung und des päpstlichen Segens sattst im Herrn entschlafen. Er ruhe in Frieden! Kohenegg (Wasserversorgung.) An das Gemeindeamt Seele gelangte'von Der k. k. Bezirkshauptmannschaft folgender Erlaß: Gegenwärtig ist die Wasserversorgung in Hohenegg sehr schlecht. Nach dem Gutachten des k. k. Landessanitätsinspektors wäre Abhilfe dadurch möglich, daß das überschüssige Wasser der bei der Ortschaft gelegenen Quelle (gemeint dürfte die Quelle bei Katzendorf fei», da bei Hohenegg keine Quelle ist. An m. des Berichterstatters) in einer Zisterne für die Zeit der Dürre angesammelt würde. Das Gemeindeamt wird daher beauftragt, anher zu berichten : 1. Wie weit die Quelle von der Ortschaft entfernt ist (in Metern oder Schritten). 2. Wie viel Wasser die Quelle jetzt liefert. Um das zu bekommen, ist die Waffermenge, die in 5 oder 10 Minuten ausfließt, genau zu messen. 3. Um wie viel weniger Wasser beiläufig die Quelle in trockener Jahreszeit abgibt und ob und wie lange sie ganz versiegt. — Die Erhebungen über diese Angelegenheit sind bereits im Zuge. Es handelt sich, wie schon oben angebeutet, hiebei offenbar nicht um eine Quelle bei Hohenegg, sonbertt um jene Quelle, bie in ber Nahe von Katzendorf liegt, sehr gutes Wasser liefert und nie versiegt. Es bestand dort bereits einmal eine Wasserleitung. Da aber die Leitungsrohre aus Glas (von der ehemaligen Glasfabrik bei Gottschee) waren, hatte bie Leitungsanlage keinen langen Bestanb. Es wäre bringenb not-wenbig, baß bie orbentliche Herstellung dieser Wasserleitung mit Unterstützung des Staates und des Landes baldigst in Angriff genommen würde. Da Katzendorf höher liegt als Hohenegg und die genannte Quelle oberhalb Katzendorf gelegen ist, wäre es möglich, das Trinkwasser auch nach Hohenegg zu leiten und diese Ortschaft vollkommen ausreichend mit Wasser zu versorgen. Seele. (Schlundrohre gegen das Aufblähen der Rinder.) Die Gemeinde Seele hat zwölf Stück des Apparates „Expansia" angekauft, nämlich je zwei für jede Ortschaft. Expansia hr- hor nol tu- ten ers hre neu ielt etlt 00, 1 >rch die j in 'ein hes sta- fas erg ml- nnt ing zu hen gen pril tine hen , mg ;nt= mit .5 aß: ! :Cht. , Ab- I der f len- i cht-nelt be- j (in j ert. Ni- sser und An- den -gg, egt, , eit« »las die rot-mit iriff die [ich, Haft der ries nsia ist eine Schlundröhre, die, bei allen Ausblühungen der Rinder in den Schlund eingeführt, unbedingt Hilfe leistet und von jedermann mit Leichtigkeit eingeführt werden kann. Kein Panseustich (Wampenstich) ist mehr nötig. Der Apparat kann wegen seiner Unschädlichkeit wiederholt eingeführt werden. Er kostet franko Gottschee nur 5 Kronen und ist bei M. Meingast in Ebelsberg (Oberösterreich) erhältlich. Der sogenannte Troikar wird dadurch überflüssig, ebenso ist das Eingießen von Hausmitteln oder gar Petroleum ganz überflüssig. In Lienfeld hat ein Landwirt bereits die Erfahrung gemacht, daß dieser Apparat beim Aufblähen der Rinder die beste und sicherste Hilfe leistet. Der Apparat ist daher jedem Landwirte bestens zu empfehlen. KaHeudorf. (Individuelle Verteilung.) Die Landes-lommisston für agrarische Operationen hat den Katzendorfern die individuelle Verteilung ihrer bisher gemeinschaftlichen Wald- und Hutweideparzellen bewilligt. Wöset. (Futterverteilung.) Das durch die Raiffeisenkasse verteilte Heu kam aus Steiermark, und zwar ans den Gegenden von Lichtenwald, Sl. Marein bei Erlachstein und St. Peter bei Sachsenfeld im Sauntale. Das Heu ist gut, besonders das aus Lichtenwald. Hieintak. (Besitzwechsel.) Franz Wolf, bisheriger Gastwirt, kaufte )cin früheres Haus Nr. 22 von dem Kohlenhändler Stephan Muraro wieder zurück um den Preis von 4000 K unter der Vereinbarung, daß letzterer bis Frühjahr 1910 das Benützungsrecht noch genießt. Schwarzenbach. (Billiger Wein.) Der Altbürgermeister Herr Maichin hat den Weinpreis herabgesetzt und man kann bei ihm einen sehr guten, echten Wein um 56 Heller den Liter trinken. Für Svnntagsansflügler bestens empfohlen! Werderb. (Wegen Futternot) weidet man das Vieh schon seit Ende März in. hiesiger Gegend. Aschermoschmtz. (Antwort auf eine dumme Frage.) In einer der letzten Nummern stellten die „Nachrichten" an Herrn Kaplan Jaklitsch die Frage, ob er jener Jaklitsch von Mitterdorf sei, der vor der Matura ein Spottlied auf die heil. Jungfrau Maria gedichtet habe. Es diene hiemit zur Antwort, daß Herr Kaplan Jaklitsch noch nie in feinem Leben ein Spvttlied, am-wenigsten aber ein solches auf die heil. Jungfrau Maria gedichtet hat. Ein Spottlied könnte man, wäre man besonders gut aufgelegt, höchstens auf den Grundgescheiten dichten, der in den „Nachrichten" so tiefsinnige Fragen zum besten gibt. Wir könnten, wenn's not tut, auch mit Gegenfragen aufwarten, z. B.: Sind Sie, Herr Korrespondent, derjenige, der mit seinen großen Geistesfunken die „Nachrichten", die in Gottschee bekanntlich nur noch der Erheiterung wegen gehalten werde», auch um den letzten Rest der Leser bringen will? Oder sind Sie derjenige Übergescheite, dessen lendenlahme, öde „Witze" seinerzeit nicht einmal in die Au(I)-Ecke einer Penäler-Kneipzeitung Aufnahme gefunden haben? Hludokfswert. (Obstbaumzucht. — Bezirkslehrerkonferenz.) Die landwirtschaftliche Schule in Stauden bei Rudolfswert veranstaltete am Gründonnerstage einen praktischen Kurs über die Zucht, den Schnitt und das Setzen von Obstbäumen. — Die diesjährige Bezirkslehrerkonferenz für den Rudolfswerter Schulbezirk findet Donnerstag den 15. Juli in Rudvlfswert statt. Außer dm üblichen Punkten stehen folgende Referate auf der Tagesordnung: 1. Detaillierte Lehrpläne für den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten für die einzelnen Schulkategorieu. Wie soll der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten eingerichtet sein, damit die Bevölkerung dafür gewonnen werde? 2. Die Selbständigkeit der Schüler im Aufsätze. 3. Der Schulgarten und der landwirtschaftliche Unterricht in der Volksschule. _ Laibach. (Unsere Zustände.) Wenn auch die nationale Spannung gegenüber der früheren Fieberhitze nachgelassen hat, so sind die Verhältnisse hier noch immer nicht so geworden, wie sie vor den Septembertagen des vorigen Jahres waren. Der Run auf die Krainische Sparkasse dauert fort. Die liberalen und radikalen Slowenen und ihre Presse Hetzen mit allen Mitteln gegen dieses älteste und ausgezeichnet geleitete Geldinstitut, um es zu verderben. Das ist aber ganz unmöglich, weil die Krainische Sparkasse über ein sehr großes Reservevermögen verfügt. Wie fest die Krainische Sparkasse steht, beweist der Umstand, daß sie gegen 20 Millionen, die infolge des monatelangen Runs behoben wurden, anstandslos an die Einleger auszahlte, ohne in Zahlungsverlegenheit zu kommen. Die Medaille hat aber auch ihre Kehrseite, die den Hetzern und ihrem Anhänge weniger gefallen dürfte. Durch die leidenschaftliche Hetze gegen die Krainische Sparkasse wurde nämlich allmählich auch das Vertrauen auf die sloweuischliberalen Geldinstitute beim Volke ins Wanken gebracht, und als nun noch die Kriegsgefahr hinzukam, gab es einen Ansturm auch auf die slowenischliberalen Sparkassen. So rächt sich jede Schuld! Leoben. (Aus dem Redemptoristenkollegium.) Hochw. Pater Karl Petsche, Minister und Religionslehrer in Leoben, wurde in das Kollegium nach Hernals in Wien versetzt. An seine Stelle kam Hochw. Pater Wirt als Katechet nach Leoben. Sekztal. (Hymen.) Herr Georg Schleimer, Kaufmann, hat sich am 19. d. M. mit Fräulein Elsa Kaponig aus Leoben hier vermählt. Die Trauung fand in der Herz Jesu-Kirche statt. Die herzlichsten Glückwünsche! Wien. (Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien.)1 Der Verein hielt am 7. März 1909 im Hotel Savoy, Wien, VI. Mariahilferstraße 81, seine 17., sehr gut besuchte Generalversammlung ab. Nachdem der Obmann die Tätigkeit des Vereines besprochen hatte, gedachte er auch der im Jahre 1908 verstorbenen, langjährigen Mitglieder, Herrn Hauptmann Josef Rom, der Frau Majorsgattin Josef Edlen von Rom. Durch Erheben von den Sitzen wurde die Trauer zum Ausdrucke gebracht. Bei der hieraus vorgenommenen Wahl wurden gewählt die Herren: Josef Wüchse zum Obmanne, Franz Michelitsch zum Obmann-Stellvertreter, Josef Stalzer VII. zum Zahlmeister, And. Schuster zum Zahlmeister-Stellvertreter, Franz Matchen zum Schriftführer, Johann Haas zum Schriftführer - Stellvertreter; ferner in den Vorstand: Deutschmann. Fritz, Händler, Hutter, Jaklitsch, Materie, Michitsch, Petfchauer, Roschitsch, Johann Stalzer, Josef Stalzer und Matthias Stalzer; zu Revisoren: A. Flack, I. Peiiler und I. Tomez. Nachdem noch mehrere Redner Vereittsangelegenheiten besprochen und den Wunsch zum Ausdrucke gebracht hatten, mit vereinten Kräften den Kampf für unsere deutsche Sache aufzunehmen, da wir in letzterer Zeit, besonders durch die Vorgänge in Laibach und Prag bedroht wurden, wurde unter Absingung der Gottscheer Hymne die Versammlung um 11 Uhr nachts geschlossen und zum gemütlichen Teile übergegangen. Nachrichten aus Amerika. ßkevekand. (Todesfall.) Hier starb am 16. März 1909 die im 77. Lebensjahre stehende und zu Lienfeld geborene Magdalena Göstel. Die Verstorbene war bereits 16 Jahre in dieser Stadt ansässig. Daß sie sehr beliebt unter ihren Gottscheer Landsleuten war, bewies die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse. Das Begräbnis fand vom Hause ihrer Tochter Maria Perz statt. Zahlreiche Verwandte, Freunde und Bekannte versammelten sich dort, um ihr das letzte Geleite zum Friedhofe zu geben. Um halb neun Uhr setzte sich der Trauerzug vom Trauerhause aus in Bewegung, in zahlreichen Trauerkutschen ging es nach der heiligen Dreifaltigkeitskirche; dort angelangt, wurde der prächtige, in tiefe Trauer gehüllte Sarg von acht Jünglingen in die Kirche getragen, wo ein Seelenamt gelesen wurde. Alle Trauernden wohnten demselben in andachtsvoller Stille bei, welche Stille nur durch das tiefe Schluchzen unterbrochen wurde, als der Pfarrer Vater Becker eine herzergreifende Leichenpredigt hielt. Nach dem Seelenamte begab sich der Leichenzug nach dem Kalvarien-Friedhofe, wo die Verblichene zur ewigen Ruhe bestattet wurde. 1 Wegen Raummangel verspätet. MM«--' ~ Jahrgang VI Gotlscheer Bote — Nr. 8, Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergefpaltene i«Ieindruckzeile ober deren Kaum 10 tzeller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch em halbes 3at)r wird eilte zebnxrozentige, bei solchen durch das ganze Iadr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gemährt. Anzeigen. Die Anzeigengebiihr ist bei einmaliger «tnfchatong gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten «in: schaltung zu erlegen. - Er wird hdslichst ersucht, be Sestel. lungen von den in unseren: Blatte angezeigten Zrrnren sich iieir auf den „(Sottfd?eer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. ßottschee -- in Wien. ■= Zitz: I., Ulnchensteingajse ttr. 5. wohn, alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmeldeu fömien. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Vereins lokale „Zum roten Igel", I., Al'vrechtsptah Wr. 2.___________________ Eine Keusche gebaut aus Ziegeln, mit einem großen Acker ist preiswürdig zu verkaufen. Anfragen sind zu richten an den Besitzer And. vterbenz, .chalkendorf au 89. K. k. priv. wechselseitige Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz. Wir bringen zur Kenntnis, daß die Anstalt eine fiagelsebaden-Oersicbernngs« Abteilung errichtet hat und laden die Herren Landwirte ein, ihre Anträge zur Versicherung der Fechsung gegen Hagelschaden, bezw Brandschaden in der Direktionskanzlei in Graz oder bei der nächstgelegenen Vertretung der Anstalt einzubringen, woselbst über die Hagelversicherung sowie über Brandschaden- und Spiegelglas-Versicherung bereitwilligst Auskunft erteilt wird. yie Direktion. Haus- u. Weingarten-verkauf! In Maierle bei Tschernembl an der Bezirksstraße, ist ein neues, geräumiges Wohnhaus mit Nebengebäude, großem, einträglichen Weingarten und zwei Äckern samt Pferd, Wagen und Schlitten wegen Übersiedlung zu verkaufen. Auskünfte erteilt PETER KRAULAND in Gottschee. Molut garantiert echter Meßwein. «atbetch den Pfarrern rvärmftens anempfohlen worden. IPetsjc neue weine von besonders gutem und mildem Geschmacke liefert biefelbVnTerlT6&äte/Urt-tnch^absegel-cn. Die Preise verstehen sich loko Zahnstation ilöcfoßftft oder — Jyaiticnfdiflft ' K billiger. , ^ ' ' Besonders ferne® sortierte weine als Riesling. Burgunder wem Silvaner Zelen und Aarmine (schwarz) werden mit 45—55 K berechnet. 2tm iager ist .111* weineffia und Treber-Branntwem usw. „ . .. , . 1 Die Genossenschaft ist unter der strengsten Kontrolle des Pfarramtes m IDippaA, so daß ein Betrug ausgeschlossen ist. Lu gros wird billiger berechnet. Die landwirtschaftliche Genossenschaft in Wippach (Krain). Mit „Keil-Lack" streiche ich seit Jahren Den Fußboden — denn das heißt sparen; Und für Parkelten reicht 'ne Büchse Alljährlich von Keil's Bodenwichse. Waschtisch und Türen streich ich nur Mit weißer Keilischer Glasur. Für Küchenmöbel wählt die Frau Glasur in zartem lichten Blau. Zwei Korbfauteuils, so will's die Mod', Streich ich in Grün — den ändern Rot. 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