PrL»»mer,ri«us - Preise: Für Laibach: «anzjäbrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . , 4 . 20 «ierteljäbrig . 2 .. 10 „ Monatlich ... — 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig.......... tz , vierteljährig........ 3 „ Laibacher Mir Zustellung in- HauS iMelj. 25 kr., monail. 9 kr. Einzelne Nummern ? kr. «nonvme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgefeudet. " Re»«ctio» vahnhofgaffe Nr. 15. «rpe»itio«s- L v«r»a«: Longrrßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr L Fed. Bamberg.) Jnserttons-reise: Für die einspaltige Petii L 4 kr., bei wiederholter ILaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr^ Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complieierten Satz besondere Vergütung. Nr. 244. Dinstag, 24. Oktober 1876. — Morgen: Chrysant. 9. Jahrgang. „Europa fürchtet fich." Unter diesem Stichworte bringt die Wochenschrift „Im neuen Reich" einen die orientalische Frage besprechenden Artikel, in welchem der Verfasser, Professor Anton Springer in Leipzig, das Völker» rechtliche Vorgehen Rußlands in Serbien und die »MeoMito"-Kriegführung Rußlands gegen die Türkei Nit scharfer Feder geißelt. Die citierte Wochenschrift betont, daß Ruß. land einem Modegötzen huldige, dem neuen Pan« slavismus. Der alte PanflaviSmuS sei harmloser Natur gewesen, es verschworen sich damals einige böhmische Gymnasiallehrer, slovakische Predi-ger und kroatische Buchdrucker, um ein slavisches Weltreich zu schaffen. Die Action dieses Trifoliums war höchstens geeignet, große Kinder zu schrecken. Der PanslaviSmus nahm erst im Jahre 1866, als Nch die Slaven in Oesterreich vom Kaiserstaate förmlich lossagten, ernste Gestalt an. Die Geburt des neuen Modegötzen fällt in eine Zeit, in welcher die österreichischen Slaven offen erklärten, daß sie in Oesterreich nicht ihre Heimat finden. In Rußland wurde dieser neue PanslaviSmus in Hof-, Beamten-und Miliiärkreisen gepflegt, die österreichischen Slaven opfern noch heute diesem modernen Götzen, und 'ui gegenwärtigen Kriege Serbiens mit der Türkei tritt der Cultus des PanflaviSmuS recht augenschein-"ch in den Vordergrund. Professor Springer spricht die Mahnung aus, es sei für die Deutschen mit dem in Blüte stehenden PanslaviSmus allen Ernstes zu rechnen. Der PanflaviSmuS tritt über Erwartung stark auf, er weckt Deutschland und die Deutschen aus ihrer Ruhe, entreißt dem „deutschen Michel" die Schlafmütze. Heute wissen es Deutschland und die Deutschen, daß im panslavistischen Kalender der Deutsche alS Fremder, als Heide und Unterdrücker der Slaven genannt wird, den man dem Hasse der Slaven preisgeben will; daß ein Hauptkampf gegen Magyaren und Deutsche vorbereitet wird. DaS Deutschthum und die Deutschen werden deshalb die Wacht am Rhein und an der Donau halten müssen, denn eS darf niemals so weit kommen, daß das Deutschthum sich vor dem PanslaviSmus schweifwedelnd krümmt. Professor Springer ruft am Schlüsse seines Artikels aus: „Europa fürchtet sich vor Rußland!" Die „Vossische Ztg." besorgt, daß daö citierte Wort SpringerS leider eine schmachvolle Thatsache werden könnte» welche konstatieren würde, daß Europa vor einem Popanz sich fürchtet. Nach Ansicht dieses Blattes hätte Rußland eher Ursache, vor Europa zu zittern, wenn dieses den Muth fände, dem Bruche des Völkerrechts, der sich an der untern Donau vorbereitet, mit einem energischen „Huv3 sxo" entgegenzutreten. Rußland hat in Sachen der großen Politik die deutsche Lammsgeduld durch Jahrzehnte auf die Probe gestellt, hat seine Mißgunst gegen die Handels- interessen Deutschlands auf jede Weise zum Ausdruck gebracht. Zu den Sünden in den russischen Ministerhotels und RedactionSstuben gesellte sich brutale, gehässige Behandlung der Deutschen durch die russischen Grenzverkehrsorgane. Thatsache ist eS, daß die höchsten Kreise Deutschlands durch ihre persönlichen Verwandtschafts-Verhältnisse zum russischen Hofe zu dem äußersten Maße der Geduld und Nachgiebigkeit sich Hinneigen» jedoch das deutsche Volk hat dazu nicht die gleiche Veranlassung. Dem deutschen Volke erwächst vielmehr gerade aus diesen fürstlichen Familienbeziehun-gen die Pflicht, das strenge Wort, die ernste Mahnung, welche im Namen des eu r o p äi s che n RechleS und der nationalen Würde an Rußland gerichtet werden muß, zuerst auszusprechen, damit dem Oberhaupte des deutschen Reiches die schwere Ausgabe erleichtert sei, gegen das officielle Rußland die ernste Warnung vor jenen völkerrechtswidrigen Uebergriffen auszusprechen, welche das officielle Rußland in Aussicht stellt. Der deutsche Kaiser kann nicht Alliierter der Omladina sein ; Europa könnte nicht die Donau den Russen preisgeben, ohne daß die Gefühle von Millionen Deutscher auf das empfindlichste verletzt würden. Oesterreich, der Wächter des deutschen Donau-stromes, darf nicht allein gelassen werden in den schweren Stunden seiner Bedrängnis durch die pan-slavistische Meute. Feuilleton. Verschiedene Wege. Novelle von Rudolf Müldener. (Fortsetzung.) Bevor wir die Unterhaltung beider Freunde, ^ selbstverständlich sehr lebhaft war, da beide, seit fahren getrennt, infolge dessen frühere Erinnerun-allerart gegenseitig auszutauschen und tausend ^?"ge zu fragen und zu beantworten fanden, dem 2?^ miltheilen, sei es uns vergönnt, ihn in die rgangenheit derselben einzuweihen. -..^Victor von Sohr war der einzige Sohn einer veguterten Adelsfamilie. . Obgleich ein ernster, eiserner Fleiß nicht gerade s 1""gen Mannes hervorstechende Eigenschaft war, ' " sich doch, von glücklichen Anlagen, na- mentlich m guten Gedächtnisse begünstigt, ziem-7, umfassende Kenntnisse erworben. Er galt all-für einen fähigen Kopf; seine Vorgesetzten 'hn, und, getragen von zahlreichen Familien-»°« m Schoben durch die Aegide eine- berühm- Carritzre*"*' ""^^te man ihm allgemein eine gute Begabt mit einem heitern, angenehmen Natu-eu, ausgestattet mit geselligen Talenten allerart — er machte leidliche Verse, zeichnete gut und war musikalisch, — glänzte er in Gesellschaften und hatte namentlich viel Glück bei den Frauen. Seit seinem zwölften Jahre war er mit Fernau, der fünf bis sechs Jahre älter war als er, innig befreundet. Fernau hatte ihm einst beim Baden in der Oder das Leben gerettet, und Herr von Sohr, der damals in jenem glücklichen Älter stand, in welchem Superiorität nur unsere Bewunderung, nicht unsern Neid erweckt, hatte sich ihm seitdem mit zu wahrer, zu aufrichtiger Hingebung angeschlossen. als daß dieselbe nicht zuletzt Fernau'ö Hang zur Einsamkeit, die sich, neben einer gewissen Verschlossenheit, schon im Knaben ausgebildet hatte, hätte überwinden und ihm seine Freundschaft gewinnen sollen. Fernau w»r der Sohn eines angesehenen Kaufmannes, der fallierte und bald darauf starb. Dieser Umstand versetzte den in Glanz und Wohlstand erzogenen Knaben in eine an Armuth grenzende Dürftigkeit. Sein Mißgeschick beugte Fernau indessen nicht danieder, sondern entflammte und steigerte vielmehr seinen Stolz und seine Thätigkeit. Schon in früher Jugend zeigte der Knabe Spuren einer eisernen Willenskraft, einer seltenen Energie, die selbst eine verkehrte Erziehung nicht zu ersticken vermochte, seine kräftige Natur widerstand dem Drucke und sein Geist bahnte sich unter den ungünstigen Verhältnissen einen eigenen Weg. Bei einer fast krankhaften Reizbarkeit besaß Fernau allen Stolz des Unglücks. Unfähig, die geringste Demüthigung zu ertragen, deren er in seiner Stellung nur allzu viele erdulden mußte, wurde sein Gemüth von einer Bitterkeit erfüllt, die ein düsteres Eolorit auf seine Jünglingsjahre warf, jene Jahre, in denen sonst der Mensch, heitern Sinnes, nur dem Genüsse und der Freude zu leben pflegt. Fernau schwur, sich eine Stellung im Leben erringen zu wollen, und, zwar jung an Jahren, aber gereist durch eine lange Reihe schmerzlicher Erfahrungen, ausgerüstet mit einer unbeugsamen Energie, einem klaren, streng logischen Geiste, und unterstützt durch eine von Natur scharfe und durch die Verhältnisse noch geschärfte Beobachtungsgabe, war er Mann genug, diesen Schwur zu halten. UebrigenS besaß Fernau keineswegs jene Eigenschaften, welche erforderlich sind, nur in den Salons zu reüssieren. Allein, die Wahrheit zu gestehen, so beabsichtigte er dies auch keineswegs. Das Leben der fashionablen Welt erschien ihm zu platt, zu inhaltslos, als daß er fich hätte versucht fühlen können, den Salon zum Felde seines Ehrgeize» zu machen. Er besaß mehr Würde als Anmuth, und die Gabe Die russischen Generale, von welchen wir «icht mehr wissen, ob ein Kaiser oder eine Bande von Verschwörern ihre oberste Autorität ist, dürfen nicht wieder die mittelalterliche Condottieri-Wirthschast in Europa Herstellen, so lange Deutschland in sich da- Zeug fühlt, an der Spitze einer europäischen Coalition die Dinge aus der Balkan-Halbinsel dem Rechte und den Interessen Europa'« gemäß zu regeln. Das Voll in England, wie in Oesterreich, Mre bereit, Rußland in die Zügel zu fallen, wenn 'MK Nationen gewiß sein dürften, in Deutsch, l an deinen Rückhalt zu haben. Eine solche achtunggebietende Friedenscoalition, das gesteht Rußland selbst zu, würde allein imstande sein, der Schmach einer Hegemonie Rußlands über Europa vorzubeugen. Das deutsche Volk hat Mittel genug, diese Friedenscoalition zu befürworten; möge es sich seiner öffentlichen Organe bedienen und der Adressen, stürme aus früheren bewegten Zeiten sich erinnern. Möge in all' den großen Städten, wo die öffentliche Meinung sich gegen Rußland erklärt, die infolge der Wahlen erzeugte politische Bewegung benützt werden, um die Bürger zu vereinigen, die der Meinung sind, daß aus Rußlands freche Herausforderung das deutsche Volk die gebührende Antwort zu geben haben. Das Ausland würde, so schließt die „VossischeZtg.", dann erfahren, daß wirDeutsche «och selbständig zu denken und zu sprechen wissen. In den Ausführungen des genanmen Blattes mögen auch die in Oesterreich lebenden Deutschen eine Mahnung erblicken, die Action der Slaven im Lande nicht aus dem Auge zu lassen. Die panslavistische Idee spukt in den Köpfen der Czechen und Slovenen, die nationalen Journale bringen uns hierüber täglich Bericht. Die panslavistische Idee ist es, welche den Czechen und Slovenen dorthin zieht, wo ewiges Eis den Nordpol einschließt. Die panslavistische Idee ist es, welche dem Czechen Md dem Slovenen die Erinnerung entreißt, an der Brust der Mutter „Austria" österreichisches Blut eingesogen zu haben. Ausgabe derDeutschen in Oesterreich ist es, Czechen und Slovenen dem Panslavismus zu entreißen und die verlorenen Söhne w die Arme ihrer Mutter „Austria" wieder zurückzuführen._______________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 24. Oktober. Inland. Bezeichnend für die Situation ist auch die Verschiebung der Reise des Kaisers zu den Jagden nach Böhmen. Dieser Jagdausflug ist der Conversation, das heißt die Kunst, in der Unterhaltung die verschiedensten Gegenstände gewandt und gleichsam spielend zu berühren, fehlte ihm gänzlich. Er plauderte nicht, er disputierte, und seine Unter-Haltung war selbst nicht frei von einem gewissen scharfen und ätzenden Spotte, der leicht und dann beißend verletzte. Es gibt in der Welt Freundschaften, die, möchte ich sagen, auf Gegenseitigkeit gegründet find, wir dienen ändern, damit sie uns wieder dienen. Aber wir haben auch Freunde, denen wir geben, ohne von ihnen zu empfangen, und die wir eben darum vielleicht doppelt lieben. Entschieden ist Geben seliger denn Nehmen, und in dem Gefühle, anderen wohl zu thun, liegt ein so reiner, so beseligender Genuß, daß wir alle diejenigen bedauern, die denselben niemals kennen gelernt. Auf der ändern Seite besitzt das Gefühl einer uns obliegenden Verpflichtung selbst für die edelsten Geister etwas so Drückende-, daß felbst die Dankbarkeit für empfangene Wohlthaten dadurch erstickt wird. Ein ähnliches Verhältnis herrschte zwischen Fernau und Victor von Sohr. Nachdem es letzterem endlich gelungen war, Fernau'S Freundschaft zu gewinnen, so wirkte dessen Umgang In jeder Beziehung belebend und fördernd aus ihn ein. Fernau war seinem Freunde sowol geistig als körperlich überlegen, und wenn dessen Geist sich »rüstig entfaltete, so geschah es, weil derselbe an Fernau'S Genie sich entzündete. (Forts, folgt.) dem Vernehmen nach vorläufig bis zum 5. Novem-ber verschoben und dürste sogar, falls die Ereignisse es verlangen, gänzlich unterbleiben. Interessant und von großer Wichtigkeit ist die Thalsache, daß die Ausrüstung jener Truppenlheile unserer Armee, welche für den Kriegs- oder NeutralitätSfall be-nöthigt werdcn sollten, als vollend« zu betrachten ist. Der Kriegsminister war bereits vorgestern in der Lage, darüber hohen Orts Bericht zu erstatten. In diplomatischen Kreisen Wiens wird der plötzlich erfolgten Abreise des Königs von Griechenland große Bedeutung beigelegt. Man weiß bestimmt, daß König Georg noch am Freitag die Abficht hatte, mildem Kaiser in Wien zusammen, zutreffen, und gegen alles Erwarten gab er den Befehl zur Abreise. Diese rasche Aenderung, welche durch Depeschen, die aus Livadia und Petersburg kamen, herbe geführt worden ist, wird als ein Symptom für die unmittelbar bevorstehende Kriegserklärung Rußlands aufgefaßt. Wie die „Budap Corr." erfährt, erhielt die Direktion der Nationalbank vorgestern die Zuschriften der beiden Finanzminister in Sachen der Bankstipulationen. In der letzten Sitzung des Bank-AuSschusseS sei der Lloäus xroosäenäi bei Verhandlung dieser Zuschriften seitens der Bank besprochen worden. In das Budget des CultuSministeriumS wur-den unter dem Erfordernis der Religionsfonds 1.137,246 fl. zur provisorischen Ausbesserung der Eongrua der katholischen Seelsorgegeistlichkeit eingestellt. Es geschah dies auf Grund einer Allerhöchsten Entschließung vom 20sten August d. I. und statt des bisherigen außerordent-lichen Erfordernisses zur Unterstützung katholischer Seelsorge-Geistlicher, zu welchem Zweck für 1876 600,000 fl. bewilligt worden waren. Von den nunmehr eingestellten 1.137,246 fl. sind bestimmt für Galizien 238,000 fl., für Niederösterreich 173,886 fl., für Böhmen 169,082 fl., für Mähren 111,300 fl., für Steiermark 105,000 fl., für Tirol 9 l,000 fl., für Oberrösterreich 50,340 fl., für Dalmatien 44,000 fl., für Schlesien 30,500 fl., für Istrien 28,064 fl., für Karmen 26,110 fl., für Krain 23.408 fl., für Vorarlberg 13,582 fl., für Salzburg 10.312 fl., für Görz 8700 fl., für Triest 6168 fl., für die Bukowina 4794 fl., und für Krakau 3000 fl. Der ungarische Ministerpräsident gab die Erklärung ab, daß die ungarische Regierung ebenso wie die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten der Monarchie in ihrer Politik die In-teressen der Monarchie und Ungarns für die einzige Richtschnur halte. A»Sla«d. Ueber die Haltung Frankreichs in der orientalischen Frage schreibt der „Moniteur": „Gehen wir mit England? Gehen wir mit Rußland? Die Frage also stellen, wäre ebenso leichtsinnig als gefährlich. Wir haben mit Rußland nichts an den Ufern des Bosporus zu fordern und mit England kein Reich am JnduS zu ver-theidigen. Aber wir bedürfen des Friedens, um unfern innern Wohlstand, der noch durch die Ereignisse von 1870 erschüttert ist, auf festen Grundlagen aufzurichten; um die Weltausstellung, die der mächtigste Hebel dazu sein wird, gut zu Ende zu führen; um endlich auf dir Welt jenen civilifieren-den Einfluß, welchem Frankreich noch mehr alseinen Armeen seinen Ruhm und seine Größe verdankt, auözudehnen. Außerhalb dieser Politik de-Friedens kann es nur Abenteuer und ungeheure Ge-fahren geben. Diese Friedenspolitik verfolgt die Regierung mit Patriotismus, und diese ist es, das hoffen wir, die siegen wird." Die französische National-! findet bei ihrem Wiederzusammentritte eine drohende äußere Lage und unbefriedigende Zustände im Innern vor. Die monarchischen Parteien treten herausfordernd und drohend auf. Dufaure's Strenge gegen die republikanische Presse erbittert die Republikaner sehr. In russischen Kreisen wird erklärt, daß Rußland einschreiten wird, sobald die Türken Kru-äevac besetzen. Die Nachricht, Rußland habe den Entschluß, in der Türkei militärisch intervenieren zu wollen, de» Mächten bekannt gegeben, bestätigt sich vollkommen. E- ist zwischen den Höfen von Livadia, Berlin und Wien die Vereinbarung erzielt worden, daß, wenn die Pforte der an sie zu richtenden Aufforderung, in einem internationalen Acte die Gewährung der von den Mächten geforderten Garantien für die Durchführung der Reformen zu-zufichern, sich widersetzen sollte, zur militärischen In-tervention geschritten werden sollte. In diesem Falle würde von Deutschland und Oesterreich Ruß-land der Bortritt mit der Okkupation Bulgariens eingeräumt werden. Sobald Rußland diese Occupatio» vollzogen haben wird, soll die militärische Intervention Oesterreichs in Bosnien folgen. Rußland besteht auf der Ausführung des englischen Vorschlages und General Jgnatiesf wird nach dem Beiram die diesbezüglichen Forderungen überreichen. Auf der hohen Pforte ist man indeß überzeugt, daß Rußland dabei nicht stehen bleiben werde, da man über die ganz außerordentlichen KriegS-vorbereitungen Rußlands wohl unterrichtet ist. Wie man aus Erzerum meldet, schreitet die Ausrüstung der türkischen Festungen in Asien, darunter der gegen die ruffische Grenze hin, nicht mehr so rasch vorwärts wie früher, da man die Gewißheit haben will, daß für den Fall eines rus-fisch-türkischen ConflictS derselbe auf Europa allein beschränkt bleiben und nicht auch auf Asien ausgedehnt werden wird. Vom Kriegsschauplätze. Die Truppen von Hafiz und S elamiPas cha eroberten dreizehn Redouten, Gewehre, Munition, Lebensmittel und Reitpferde und machten mehrere Gefangene. Der Kampf im Moravathal würde erneuert. ES entspann sich rtne Schlacht auf der gan» zen Linie. Hafiz Pascha eroberte die Schanzen vor seiner Front, Aziz Pascha schlug den Angriff der aus Alexinac debouchierenden Serben zurück. ES sind Nachrichten über bedeutende Erfolge des türkischen Heeres eingelangt. Jgnatieff soll das russische Ultimatum bereits überreicht haben. Trotzdem der Sultan und Mithad Pascha nachzugeben bereit waren, haben die Anschauungen des Großveziers und der Kriegspartei den Sieg davon« getragen, und man erwartet noch vor Schluß des Monates die Kriegserklärung Rußlands. Die Türken griffen die Vorposten von Deli -grad und Boboviöte an. Die Serben schickten drei Brigaden auf den Kampfplatz, worauf sich die Türken zurückzogen. Am 20. und 21. d. M. griffen die Türken auf der ganzen Linie auf dem linken Morava-Ufer an und richteten alle ihre Anstrengungen auf Krevet, wo ein besonders hartnäckiger Kampf sich entspann. An manchen Stellen wurde Brust an Brust und mit dem Bajonette gekämpft. Die wiederholten stürmischen Angriffe der Türken wurden überall zurückgewiesen. Die Angriffe der Türken auf der Jbar-Armee am 16. und 17. d. M. wurden gleichfalls zurückgewiesen. Am Timok fanden neue RecognoscierungS-Gefechte statt. «siljegovac, rin großes Dorf, steht in Flammen. Die Serben halten sich noch in Kruöikje. Die Zahl der Verwundeten ist enorm, besonders viele Offiziere sind gefallen. Alexinacwurde am 22. d.vonPrüilovciaus stark beschoffen. Ueber 300 Granaten wurden in die Stadt geworfen. Die russische Cavallerie überschritt die Morava bet. Bujmir und wollte die türkischen Batterien bei Priilovci erstürmen, wurde aber von der türkischen Cavallerie zurückgedrängt. Die Türken griffen mit drei Tabors Ljubo-vija an. Ein neuer Angriff wird erwartet. Zur Tagesgeschichte. — Zum Raubmorde in Wien. Am vorigen Samstag vormittags kam der wiener Polizeiobercommissär Breitenfeld in Sterzing an und begab sich unverzüg. lich in das Gebäude des Bezirksgerichtes. Nachdem sich Breitenseld als Bevollmächtigter der Polizeidirection in Wien legitimiert hatte, wurde von dem Vorstande des Bezirksgerichtes der Befehl ertheilt, Francesconi aus dem Arrrstlokale adzuholen und vorzuführen. Der Mörder Guga'S, der die ganze Zeit hindurch, die er im dortigen Gefängnisse verlebte, abwechselnd von Gendarmen bewacht worden war, wurde von zwei derselben mit ausgepflanztem Bajonett in ein Bureau gebracht und dort alsbald einem Verhöre unterzogen. Francesconi, den die Last des Beweismateriales fast "iederdriickte, konnte nicht anders, als ein offenes, umfassendes Geständnis des von ihm am 18. d. in den Vormittagsstunden im Aziendahose zu Wien verübten Verbrechens ablegen. Francesconi hat mit großer Fassung und Ruhe klar und deutlich alle an ihn gerichteten Fragen Breitenfelds beantwortet und aufrichtige Reue an den Tag gelegt. Sichtlich niedergedrückt, folgte er nach dem Verhöre den Gendarmen, die ihn wieder in die Zelle brachten. Sonntag morgens um halb 3 Uhr wurde der Verbrecher von dem Bevollmächtigten der Polizeidirection in Wien übernommen und von Gendarmen und den Detectives auf den Bahnhof eskortiert. Als der von Innsbruck kommende Personenzug um halb 4 Uhr anlangte, mußte Fraiicesconi w ein reserviertes LoupL zweiter Klaffe steigen. Ihm zur Rechten und zur Linken nahmen Detectives und Gendarmen ^atz, um ihn während der Fahrt nach Klagensurt, wo die erste Station gemacht werdet wird, zu bewachen. Ex minister Banhans erklärte in Brüx gelegentlich einer Wählerversammlung, daß er im Falle einer Mehrbelastung gegen den Ausgleich sei, jedoch sürLompen-Dionen, gegen Aushebung des Zoll- und HandelSbündnifses. er Exminister declarierte sich als gemäßigten Schutzzöllner; Gezeichnete die Personal-Union als eine Gefahr für den aat und ist entschieden gegen eine Zweitheilung der Bank. , ^ 2>>ch der äußern Politik spricht sich BanhanS gegen ie e Annexion und für Auftechthaltung des Friedens aus. . „ ^chulenschließung. Der „Tiroler Schul- dste" erzählt, daß das Unterrichtsministerium in Anbetracht, «aß an den von den Ordenscongregationen der Ursuliner-innen in Innsbruck, der barmherzigen Schwestern in Inns-druck und Zams, der Tertiarierinnen in Bozen und der ^Wischen Fräulein in Meran erhaltenen Privat-Lehrerimien-«ildungsanstalten theilweise Lehrkräfte in Verwendung stehen, welche die zur Unterrichtsertheilung in solchen Anstalten er-. Gliche gesetzliche Besähigung nicht besitzen, und daß die innere Einrichtung sowie die erreichten Lehrziele dieser Un-^rrichisanstalten den bestehenden Vorschriften nicht entsprechen, die weitere Fortführung der genannten Privat-Lehrer-u>nen-Bildungsanstalien nicht mehr gestattet und den Lan-eischulrath beauftragt hat, dieselben zu schließen. ^olal- und Provinzial-Angelegenheiteu. — (DerVereinderAerzteinKrain) hält Versammlung ab. Auch Bezirksarzt Herr Üb* ^ Er aus Gvttschee hält einen Vortrag, nemlich " epidemische Augenentzündung. derWeltausstellung in Phila-Der Vorstand der österreichischen Ausstellungs- ^eselli^°" Philadelphia ließ an die krainische Industrie- bin 1» ^ Laibach folgendes Telegramm abgehen: „Ich Machen ^ angenehmen Lage, Ihnen die Mittheilung zu Aiiläk ' die Jury Ihnen die Medaille zuerkannt hat. Dr Migeri*«* Auszeichnung beglückwünscht Sie herzlichst am 2^ ^ Denver ein) Die Section Küstenland hielt Herr ^ ^ in Triest eine Versammlung ab. Karl Frei-schich"°" ^zörnig hielt einen Vortrag über die Ge-Karl ""^EN jetzigen Zustand der deutschen Sprachinsel aut hob hervor, daß diese wohlhabende und »ei-r k»I?^?Eebene Sprachinsel an den Quellen der Emicho „ Wocheinersee, liegt, seinerzeit durch Bischof tkal» » ^reysingen durch Lolonisten aus dem Puster-L«. "urde und derzeit 1000 Einwohner zähle. «S erstreckte sich auch auf sprachliches Gebiet. — (Parlamentarisches.) »n der di« orien-talifche Frage berührenden Interpellation nahmen auch die krainischen Abgeordneten Dr. Schasfer und Ritter von Langer theil. — (Ein Erdbeben) wurde am 20. Oktober um 8 Uhr 57 Minuten vormittag- in Safniz und um 9 Uhr 12 Minuten vormittags auch in Poutafel wahcgenommen. Die Erderschütterung dauerte 3 bis 4 Secunden. — (B ergwerksbetrieb.) I» nachbarlichen Revier Bergland-Lilli bestanden im Jahre 1875 5535 Frei' schürfe, und betrug die Gesammtzahl der Bergwerks- (Gru> ben-) Maße, welche auf Eisensteine und Mineralkohlen verliehen wurden, 1.019,571 und 34.097,928 Geoiertmeter, — (AuSderBühnenwelt.) Der bestbekannte Lustspieldichter Julius Rosen hat sein Domicil in Klagen surt aufgefchlagen. Aus der dortigen Bühne gelangt näch» sienS dessen neuestes Product „Der letzte Wurf" zur Auf führung. — (Sanitätsoerhältnisse in der Stadt Laibach.) Im August l. I. war der vorherrschende Krankheitscharakter der katarrhalische in den Vcrdauungs-organen. Die Sterblichkeit war eine mäßige, es starben 68 Personen, 35 männlichen und 33 weiblichen Geschlechtes, darunter 36 Erwachsene und 32 Kinder. Häufigste Todesursache waren: Tuberkulose 11, Durchfall 9, Atrophie 7. Es starben: im Lwilspitale 27, im Eusabeth-Kinderspnale I, im städt. Verjorgungshause 1, im ZwangSarbeitshause 2, in der Stadt und in ben Vorstädten 37 Personen, u. z. in der innern Stadt 11, St. Peter 7, Polana 0, Kapuzinervorstadt 17, Gradischa 3, Krakau und Tirnau 3, Karlstädtervorstadt und Hühnerdors 5, Moorgrund 1. — Im Livilspitale be fanden sich 557 Kranke, hievon starben 26, entlasten wurden 201. Die Irrenanstalt zählte 107 Geisteskranke. Im Gar-nisonsspitale fanden 242 Kranke Behandlung, hievon starben 2 und genasen 128. — (Landschaftliches Theater.) L. A. Gör-nerS Preislustspiel „Ein geadelter Kaufmann" zeigt uns ein gutes Bild aus dem bürgerlichen Leben. Ein wohl habender, ehrlicher, jedoch mit beschränkten geistigen Eigen, schäften ausgestalteter Kaufmann lenkt die Aufmerksamkeit eines verschuldeten, geldbedürstigen sachlichen Geheimrathes aus sich, wird von der finanziell derouten Excellenz ausge saugt, erringt aber -bei, durch diese einflußreiche Excellenz den AdelSbrief. Die Gattin des neugebackenen Blaublut wird von der Tarantel de» Hochmuths gestochen, verleitet den frisch Geadelten zu ernormer Geldverschwendung; der geadelte Kaufmann verweigert die anfangs zugestandene Verehelichung seiner älteren Tochter mit seinem ersten Lomp-toiristen und setzt sich in allem und jedem aus Las hohe Roß. Durch die Gelderprefsungen des Geheimrathes, durch einen luxuriösen Hausstand schwindet das Vermögen des geadelten Kaufmannes gänzlich, letzterer kehrt in die einstige Dürftigkeit zurück; jedoch ein Theil seines Vermögens wird von dem zurückgewiesenen Bräutigame des Kaufmann-töchterleins gerettet, und der verarmte geadelte Kaufmann feiert schließlich die Verheiratung seiner beiden Töchter. Görner zeichnet prächtige Charaktere. Der Titelpart „Kaufmann Rohrbeck" bringt das wohlgetroffene Porträt eines biederen, fleißigen Kaufmannes, den eine bornierte, vom Hochmuthsteufel besessene Gattin zum Pantoffelhelden ersten Ranges stempelt. Leider reichen die Kräste des Herrn Unger nicht aus, diese schwere Titelrolle zu lösen; über-dies sand der Darsteller nicht die Zeit, oder wollte eine solche nicht finden, um diese Rolle entsprechend auszufassen und zu memorieren; der Fluß der Rede war ein äußerst trockener, monotoner, gesühl- und ausdrucksloser. In den ersten Preis des gestrigen Abends theilte sich das Ehepaar Ströhl; Herr Ströhl gab den kernigen, urwüchsigen „Klempner Hänselmaier» vorzüglich, sehr gemüthlich und ausdrucksvoll. Als. würdige Hälfte führte Frau Ströhl die Rolle der „Frau Katharina" aus; Frauj»Ströhl entfaltete Komik nnd eine riesige Zungenfertigkeit. Die Eheleute Ströhl wurden mit stürmischem Hervorrufe ausgezeichnet. Eminentes Spiel, lebendiges, zutrauliches, naives, heiteres Wesen brachte Frl. Arens d orf (Adele) zur Anschauung. Die beiden Liebhaber „Wille" (Herr Rieger) und „Rose" (Herr Wallner) spielten mit Feuer. Frau Schubert-Bar-bieri (Auguste) schritt sehr lebhaft und natürlich über die Bretter; die Darstellung der hochmüthig gewordenen, den noblen Ton mit französischen Floskeln nachäffenden Kauf-mannSfrau in Sprache, Mimik und Toilette kann als eine gelungene bkzeichnet werde». Recht gemüthlich spielte Herr LaSk» den Part des FaciotumS „Streichberger". Herr Leuthold führte sich als „Geheimrath" wieder recht gut ein. Das ganze Lustspiel verlief, die Darstellung Rohrbecks ausgenommen, sehr zufriedenstellend. — (Der Bazar), illustr. Damenzeitung, veröffentlicht in der soeben erschienenen Nr. 19 und Beilage bei vergrößertem Format: ») 10 PaletotS (mit Schnitt). — S Lostüme für Damen und Kinder (mit Schnitt). — 6 Win» trrhüte und Baretts. — Taschen und Aermel. — Lravatten und Lingerien. — 2 Fenster mit Uebergardienen. — Gestickte Rückenkiffen. — Damenhemden mit russischer Stickerei. — Knüpfarbeiten. — Tintenwischer. — Monogramm« u s. w. d) Excellenz Schwiegermama, Novelle von Friedrich« Fried« rich. — Heitere Gesellschaft, Bild v. Duran mit Text von Victor Blüthzen. — Der Lindenhos, von G. v. Dyherrn. — Gefühlvoll. — Wie eS die Frauen doch so gut haben. (Nach Dunphire'S Wildfire.) - Entsagung, Bild von Müller mit Text von v. Dyherrn. — Ein verhängnisvoller Augenblick, (Erzählung.) — Die Mode, von Beronica v. S. — Rebus. — Lorrespondenz u. s. w. Die neuen Steuervorlage». Der Finanzminister hat dem Abgeordnetenhause de» Reichsrathes unter einem mit dem Staatsvoranschlage und dem Finanzgesetze für das Jahr 1877 sechs Gesetzentwürse, betreffend: 1. das Ausmaß der Grundsteuer; 2. einige Aenderungen der Gebäudesteuer-Gesetze, giltig für alle im Reichsrathe vertretenm Königreiche und Länder mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg; 3. einige Aenderungen der Erwerbsteuergesetze; 4. die Einhebung einer Rentensteuer von den Zinsen der öffentlichen Fonds und ständischen Oblt-gationen, dann Landesanlehen, von Dividenden der Actien solcher Gesellschaften, welche der Erwerbsteuer nicht unterliegen; 5. die Besteuerung von Actiengesellschasteu und ändern zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichtete» Erwerbs-Unternehmungen; 6. die Personal-Einkommensteuer, zur parlamentarischen Behandlung vorgelegt. In der Erwägung, als unter diesen sechs Regierungs. Vorlagen jene über die Personal-Einkommen-st euer die wichtigste, alle Bevölkerungskreise interessierende ist, wollen wir nachfolgend die mehr beachtungSwerthen Bestimmungen dieses Gesetzes citieren: Der Personal-Einkommensteuer unterliegt jeder, dessen gesammtes jährliches reines Einkommen den Betrag von 600 st. erreicht. Steuerpflichtig sind nur Physische Personen uud jene Lorporationen, deren Mitgliedern kein Rechtsanspruch aus einen bestimmten Theil des Vermögens oder des Einkommens der Corporation zusteht. Ausländer unterliegen der Besteuerung hinsichtlich ieneS Einkommens welches st, au» den Ländern Lisleithaniens beziehen. Steuerbefreit sind: die Mitglieder des kaifer-lichen Hauses, das StaatSeigeuthum, die Länder, Bezirke und Gemeinden, Lorporationen und Stiftungen zu Zwecken des Unterrichts, der Erziehung und der Wohlthätigkeit, die Offiziere und die Militär-Mannschaft hinsichtlich ihrer Activi-tätsbezüge. Die Grundlage der Steuerbemeffung bildet da» gesammte reine Einkommen, welches der Steuerpflichtige aus einer oder mehreren Quellen in dem vorangegangenen «tenerjahre bezogen hat. Das Einkommen wird zum Zwecke der Eteuer-umlage in Steuereinheiten in der Art ausgedrückt, daß je 100 fl. des eingeichätzten jährlichen Einkommens, und zwar unter 1000 fl. als eine, von 1000—1500 fl. als 12, von 1500 -2000 fl. als 14, von 2000—2500 fl. als 16, von 2500 -3000 fl. als 18, von 3000 -3500 fl. als 2 0, von 3500—4000 fl. als 2 2, von 4000-4500 fl. als 2 4, von 4500 - 5000 fl. als 2 6, von 5000—6000 fl. als 2 8. von 6000-7000 st. als 3 0, von 7000 -8000 fl. als 3 2, von 8000-10,000 fl. als 3 4, von 10,000-15,000 fl. als 3 6, von 15,000 -20,000 fl. als 3 8, von 20,000 -30,000 fl. als 4 0, von 30,000 -40.000 fl. als 4 2, von 40,000 -50,000 fl. als 44, von 50.000 -60.000 fl. als 4 6, von 60,000 -70,000 fl. als 4 8, von 70,000 und darüber als 5 0 Steuereinheiten zu rechnen sind. Di« ziffermäßige Feststellung de« steuerpflichtigen Einkommens bksorgen OrtS-, Bezirks-, Landes» und eine Lentral-Reichscommission. Die Mitglieder dieser Commissionen werden anf die Dauer von drei Jahren aus der Mitte der Steuerträger zur Hälfte vom Finanz» minister ernannt und zur Hälfte gewählt. Die Vorsitzenden der Commissionen ernennt der Finanzminister. Die zu wäh-lenden Orts-Tommisstonsmitglieder werden von der Gemeindevertretung, jene der Bezirkscommisston von den Gemeindevorstehern des Bezirkes, jene der Reclamationscom-mission vom Landtage (LandeSausschusse) und jene der Len-tralcommission, und zwar drei vom Herren- und neun vom Abgeordnetenhause gewählt. Jeder Commission wird «in vom Finanzminister ernanntes Finanzorgan als Referent beigegeben. Jeder Steuerpflichtige ist verpflichtet, alljährlich ein sum-marisches Ei nko m m en st eue r. Be ken nt»iS ein» zubringrn. Dieses Bekenntnis hat da» EinkoiiMn au» dem' Erundbefitz, au» Gebäuden, Geschäfts- nnd ErwerbSunter-nehwungen, Dienst, und Sohnbezügen, Kapitalien, Renten, Penfionen zu enthalten. Die Lommisfion prüft diese Bekenntnisse unter Aus-Muß jede« vexatorifchen Eindringens in die PrivatverhSlt-riiffe deS Steuerpflichtigen Bei verweigerter Einbringung des Bekenntnisses stellt die Commission das Einkommen fest. ______________________(Schluß folgt.)____________________ Witterung. Laibach, 24. Oktober. Anhaltend trübe, kein Sonnenblick, schwacher O. Wärme: morgens 7 Ubr -j- 7 4°, nachmittags 2 Uhr -s- 10 0° 0. (1875 -j-10 6°; 18748 3° 0.) Barometer im Steigen, 741 40 wm. DaS gestrige TageSmittel der Wärme-s- 81°, um 19° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 055 mm. Regen.____________________________ Augetommeve Fremde am 24. Oktober. H«tel Ttadt Wie». Pierre, Triest. — Hornau», Kfm.^ Radmanusdorf. — Otlensasser, Warschauer, Epstein, Kflte.; Krauß, Lässiik, Wien. — Schink, Geschäftsmann, Sagor. — Ruß,"Matersdorf. Hotel Elefant. Kastelitz, Triest. - Wakonig, Littai. — Berg, und Brausche, Bahndirector, Wien. — Mahoriik, Privat, Seflana. Hotel Europa. Leuassi, Laltenfeld. — Faleschini, Udine. — Frost, Lieutenant, Triest. — Heim, Productenhändler, CiSnik. — Sigon, Planina. W obren. Sirocco, Techniker, Fiume. — Fuchs, Agent, Ofen. — Remsak, Krain. Sternwarte. Skodler, Sagor. — Valerien, Dornegg. Kaiser von Oesterreich, «pe, Loitsch.____________________ Verstorbene. Den 23. Oktober. Rosa LauriL, Zwangsarbeitshau« - Ausseherskind, 7 Wochen, Polana-Damm Nr. 48, Darmkalarrh. — Alois BorHii, UhrmacherSkind, 1>/« I., St. Floriansgaffe Nr. 23, Fraisen. — .Katharina Scknwiz, Töpfergesellens-Kind, 11 Mon., Hühnerdors Nr. 48, Auszehrung__________________________________________________ Theater. Heute: Die Hochzeit bei Laternenscheiu. Ope- rette in 1 Acl von Treumann. Musik von Offenbach. — Tnsem geht vor: Unsere Alliierten. Lustspiel in 3 Acten nach dem Französischen de« Meunadier, deulsch von Jka GSrner. Wiener BSrse vom 23. Oltober. kperc. Rente, Lft.Pap. dlo. dto. öft. in Ellb. kosc von 18S4 . . . . kose von 1880, ganze Lose von 188V, Fünft. Bräniiensch. ». 1884 . vrrulcksQt.-Obl. kiebenbürg. Ungar» Geld «1 ?b 8S S» lv.4'75 107 75 1l5-IS7-S« 7»iS Lnglo-Banl . . . . Lrwitanftalt . . . Derofilenban! . . . SScomVte-Anstalt . 8ranco-Banl . . Handelsbank. . . > «ationalbank . . Oest. Banlgesells. Union-Bank. . . ver>ebr«bank. . . . «lföld-B-hn . . Karl Ludwigbabu «ais. Slts.-Bah» Lsil. Fr, JosrfSb Etaatsbah» . . . küdbahn........... 'Ware 8185 KS 70 104 SS 108 rs ir» 75 iss — 7S- 73-eo 7L- 7S'iL 148-10 148 !!« 84«— 848 — ,1« -- 814 - 5«i0 5i -8«.— 81 -S8 50 «7 — »01'id ivnbv 1S8 50 IS7--I«S — >«8-i88.—^8Ü--7S'-> 75 50 V5snrlbi-1«tv. Allg. öft. Bod.-Eredit. dto. in SS I........ Nation, ö. W......... Nag. Bod.-Sreditanfi. Franz Josef«-Bah» . Oeft. Nordwestbaha . Siebsnbürger .... Staatsbahn........... Eüdbahn L 5 Perz. dto. Bon« Loiio Credit - Lose........ Rudolfs - Lose . . . (3Mon.) Augsburg 100 Mark "srankf. 10S Mark. . Hamburg „ ^ ondon 10 Pfd. Gterl. Paris 100 Francs . . AIÜLL«». Kais. Müuz-Ducaten Lft-Francömtck ... Deutsche ReichSbanl Silber . . . 58-- 154'- Geld Ware 106 L5 1t6.75 89 75 90 -96'—! 96 LO 85 5V 85 75 so- 90 50 87 — 58 50 155 — 94 40! 94 kV 15450 155 -13 40 IS 80 60 75 184 65 49 50 5'97 9 99 61 40 60 8^ 1S4 80 49 60 L 99 10 — 61-50 105 5V 105 60 Uelegrayhiscker Lurskrricht am 24. Oktober. Papier-Rente 6140 — Silber-Rente S550 — 18«0e> StaatS-Anlehen 107 75. — Bankaktien 810. — Lredit 14540 — London 184 60. — Silber 105 80. — K. k. Münz-dukateu 5 95. - 20-FrancS Stücke 9 99. — 100 «eiÄS mark Kl 30. Speisen- L Keirän^e-Tanfe für Gastwirthe, elegant ausgestattet, stets vorräthig bei Jg. v. Lleinrnayr L F.Larnderg. Danksagung. Tiefgerührt von der warmen, herzlichen Theil-nahme, welche un» anläßlich de» Dahinscheide»« unsere« theuereu, unvergeßlichen Vaters, beziehungsweise Bruder» und Onkel», des Herrn Anton Umvik Wen v. RoräenknA k. k. Oderstlieutenant d. R., bewiesen wurde, fühlen wir un« gedrungen, allen unseren Gönnern, Freunden und Bekannten den innigsten Donk auszudrücken. Die im tiefsten Schmerze Hinterbliebenen. Wann endlich wird die Verordnung, betreffend bas Verbot des Mitnehmens der Hunde in Gast- und Kaffeehäuser in Laibach durchgesührt werden? (575) 10—2 Mehrere «aft- «nd Kafseehausbesncher. Für die gute Aufnahme, für das freundliche Entgegenkommen sowie für die ausgezeichnete Verpflegung bei Gelegenheit deS Fahnenweihsestes in Dom^ale spricht dem löbl. Veteranenverein zu DouHale im Namen der Musiker den innigsten Dank auS (589) Musillebrer. Oeffentlicher Dank. Allen Gönnern und Freunden des am 21. d. M. mit Hinterlassung erner bejahrten Mutter, Ehegattin und drei kleinen Kindern im 36. Lebensjahre nach sünfmonatlichem Krankenlager mittellos verstorbenen Advocaturs>Kanzlisten die sich an mildthätigen Sammlungen betheiligt haben, wird der herzlichste Dank ausgesprochen, und insbesondere seinem gewesenen Chef, Herrn Dr. Eduard Deu, welcher demselben den Gehalt von zwei Monaten vollständig und durch die weiteren Monate die Hälfte des Gehaltes im bedeutenden Betrage ausbezahlen ließ und somit die ganze Familie vor dem größten Elende geschützt hat. Weiters wird dem hochw Herrn Dechant Hosstätter, den Herren Dr. Raspet, Dr. Perko und G. Kupserschmid der stets tief-gesüh'te Dank ausgesprochen, da diese Herren auf ihre Ansprüche mit größter Resignation wegen der großen Armuth verzicbteien. (586) Adelsberg, am 22. Oktober 1876. Die Hinterbliebenen. Für iühc und Ditn>ns»ll>em! Eine größere Quantität gutes, abgelegenes » Ivr ^DU verkauft zu den billigsten Preisen die Alfred Hartmann'fche Concursmafse-Verwaltung. (588) 3 1 Gedenktafel aber die am 2 6. Qkt 0 -ber 1876 ftattfindenden Licitationen. 2. Feilb., Berkor-ec'sche Real, Jglenik, «G. Rntolss-werth. — 3. Feilb., Krizner'sche Real., Strasi>ch, BG. Nrain-bürg. — 1. Feilb.. Supan-iik'sche Real., Zagor1ca. BG. Sittich. - 1.Feilb., Dnzzi'sche Real., Rieg, BG. Gollschee. — 1. Feilb., Sigmund'sche Real., Ebenthal, BGGonschee. - 1. Feilb., Ruß'sche Real., Dob, «G Sittich. - I.?ieilb., Kalan'sche Real., Mnlan, BG. Sittich. Lokdsn bvi Ix. v. «t? K ersLkienen unä äiirvd alle LueddsnälungM -iii derieden: ?ostLvs iv uIiLLi 23. IjuäLlro Lolstvo. Ee^e unä Veroränungen äe8 ^rain. ^o^8^ukwe^en8. Hsraus^eZebkll vom knsiniseksn I.vkl'ei'vol'sins. 414 Leiten, kreis ü. 1 '50. Dieses Lsnädueli äer Iiraiinsekell Voikssodulgesetüs entdält äen aiitden-ti seil eil lext äsr 8»ininintIiedsliLeieIi8-uI-,».näe8-VoIk88(:I>ul8S8vt2S, LrILs8v, Veivränunßen ui>6 Iiniiüiii».cdiin8b» etc., äis für riris llernoxtkuv» Lrsin gütig kiiiä, rielist einer» Lnlisvß, entdsltenü äL8 Kesetn, detretsenü üen Leliutr äer für die ijodenkultur iiutxlicdei, Vögel unä Ü!l8 Osetr, detreüenä ävn öekutr: äer I!o«IenItu>tur gegen VerdeernnZ äureli Lilnxen ete, unä einem alpdilbetiseli georänete» Register in beiden I^rlnäessprseden. Diese Kesetresssrnmlung, äis einem Isnggeküillten Leäürknisss kldirntielten deruten ist, ist ein nnentdekrlielies I^LcdsedlLgeiluod kür äie Altgüeäer äer I^ünäes-, Lenirks- unä Ortsscdulrütde, tür I^edrer unä I^edrerinnen, sovie tnr kllle, äie init äer 8ednle unä idren Orgirnen in üwtlioden oäer privaten Verkedr Icornrnen. (504) 9 »ü von a«8^ärt8 prompt vüevtuivrt. Druck von gg. v. Kleinmapr L Fed. Bamberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich : Franz Müller.