Erscheint Insertionsgebiihren: jeden Samstag Für die Zspaltige Zeile oder deren Raum bei l maliger Ginschaltung L tr., 2 Mal 8 tr., 3 Mal 10 tr. und lostet: Stempel jede« Mal 30 kr. Mit der Post ganzjährig . . fi. 5 — halbjährig . . „ 2,50 Redaktion und Administration: Für Laibach ganzjährig . . fi. 4.— Klostelftlluengossc Nr. 57 (gegenüber dem Casino). halbjährig . . ,, 2,— Zuschriften und Geldsendungen Zur die Zustellung in'« Hau« find ganzjährig 5N fr., halbjährig 30 fr. zu entrichten. find zu richten »u den Tigenthümer de« Blatte«. NIMV. Einzeln« Nummer 10 kr. Manuskripte weiden nicht zurückgesendet. Zeitschrift für NteMMschc Interessen. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: r'Stsi ­ II». Jahrgang. Prülmmerations - Einladung. M t 1. Februar haben wir ein nme5 Mmmement auf den „All^l»^ eröffnet. Preise bis Ende Juni: M t der Post 2 fl. 10 kr. Für Laibach 1 st. 70 kr. (Für die Zustellung ins Haus 25 tr.) Die Administration. Unsere Gewerbebanl. m. Die Statuten bezeichnen als Zweck der Bank, „den Han­del« und Gewerbetreibenden in Krain auf statutenmäßige Weise Geldmittel zu verschaffen." Wer jedoch die Bestimmungen der Statuten genau prüft, findet leicht, daß dieses nur das Mittel , und die größtmöglichste Dividende der Aktionäre der eigentliche Zweck ist. Uebrigens erfreuen sich viele Bestimmungen der Statuten einer mystischen, wahrhaft apokalyptischen Unklarheit (z. B . der zweite Absatz de« §. 30, der erste des §. 51 u. f. f.) und eines ganz eigenthümlichen Styls. So spricht man gewöhnlich wohl von der „Tagesordnung der Generalversammlung" — hier aber heißt es „Tagesordnung der nächsten Einberufung der Generalversammlung." Auch hatte die Anzahl der 98 §§. der Statuten verringert werden können, wenn vieles lieber­flüssige gestrichen worden wäre. Was will es z. B. heißen: „Die Mitglieder der Direktion sind verpflichtet, den General­versammlungen beizuwohnen", nachdem diese Bestimmung ohne jedwede Sanktion dasteht. Wenn nun ein Direktionsmitglieb dieser „Verpflichtung" nicht nachkommt? Auch sind wir wahrhaft begierig,' zu erfahren, wie es ge­lingen wird, die Bestimmungen der §H. 27 und 31 zu ver­einigen. Dreißi g Tage vo r jeder Generalversammlung hat die Einberufung öffentlich zu geschehen, und ist dabei der Zweck so wie die Gegenstände der Verhandlung anzugeben. V i e r» zehn Tage vor der Generalversammlung tann aber jeder Ac° tionär Anträge stellen, die auf deren Tagesordnung zu setzen sind. „Graf Oerindur, erklärt mir diesen Zwiespalt der Natur." Einen lomplizirteren Organismus, als die Gewerbebank kann man sich nicht leicht vorstellen — mit Ausnahme unserer neuen Verfassung mit ihren Landtagen, Reichstagen, doppelten Reichsdelegationen, Reichs« und Landesministern — ! General. Versammlung der Aktionäre, Generalversammlung der Kreditin­haber, Direktion, Comitö der Kreditinhabcr, Censur-Kollcgium ^ , Censm-Kollegium L ! Einfacher hätte sich die Sache nicht leicht machen lassen. Man mag fchon den Principien der Ge­werbebanl nachsagen, was man will, sie als demokratisch anzuschwärzen, dürfte niemanden gelingen. Allerdings ist jeder Aktionär in der Generalversammlung stimmberechtigt, auch „jeder stimmfähige" Aktionär wahlfähig für die Direktion. Aber was nützt es, wenn man gewählt ist und den curulischen Stuhl der „Neun" nicht annehmen darf, denn dazu genügt nicht der Besitz eine r Aktie; „fünf auf seinen Namen lautende" Aktien muß Feuilleton. Die Katakomben von Laibach. (Humoreske.) Verehrtest« Leserin und Leser! Kennen Sie die römischen oder die Pariser Katakomben aus eigener Anschauung? Wir stellen diese Frage keineswegs aus Neugierde, denn wir wissen, daß Sie ganz wohl in Rom oder Paris gewesen fein konnten, ohne in dieses unterirdische Labyrinth hinabgestiegen zu sein, und, aufrichtig gesprochen, kämen wi r in eine ober die andere der genannten Städte, wir gingen überall hin lieber, als in diese düsteren Stätten des Todes und der Vergangenheit; denn um an die Vergänglichkeit alles Irbischen gemahnt zu werden bedarf's für uns keines Katatombenbesuches; wir sehen das jeden Tag und jede Stunde im menschlichen Leben. Wir beabsichtigen daher keineswegs, Ihnen in diesen Zei» len irgend eine Beschreibung der Katakomben zu liefern, und dies um so weniger, als wir auch nie in Rom oder Paris gewesen, was heutzutage für einen Mann von Welt zwar keine eigentliche Schande, doch aber so ein Vischen Malheur ist. Wir leben in einer Zeit, wo Leute, die Central-Nfrila, China, Mexiko und Neuholland gesehen, zu ganz alltäglichen Geschöpfen gerechnet werden, während eS noch vor 12 oder 15 Jahren für etwas Außerordentliches galt, München oder Dres­den gesehen zu haben, und jeder, der in die Kategorie dieser Glücklichen gehörte, in einem Salon die Rechte eines Wort­führer« arrogiren konnte. Ja! der Satz: „er war zwei Jahre in Dresden oder in München", hatte oft eine magische Wir­kung, wenigstens auf manche Leute. Heutzutage ist es ganz anders geworden; man muß am AtlaS Löwen gejagt oder wenigstens die Vorkehrungen zu solch' einer Expedition getroffen haben; man muß auf Spitzbergen Eisbären, in Bengalen Tiger oder mindestens Rhinozerosse, vielleicht gar eine Lo» oonZtriotoi' erlegt haben, um für die Erzählungen feiner Heldenthaten Zuhörer zu finden. Wahrscheinlich ist der Grund auch nur darin zu suchen, daß unsere vaterländischen Nimrode mit den mehr oder minder wahrheitsgetreuen Schilderungen ihrer Iagdabenteuer von Jahr zu Jahr auf ein größere« Minus zusammenschrumpfen, well sie uns eben nicht« anderes, als Erfolge bei Hasen, wil­den und zahmen Enten od« Hauskatzen, diesie in den Aeckern Laib ach am 8. Februar 1868. man besitzen und bei der Bank deponiren, um in die Direktion wirtlich eintreten zu können. Dieser Grundsatz ist sehr gut. Gewiß wird derjenige am meisten für eine recht große Dividende sorgen, der mehr Aus­sicht hat, sie in potenzirter Höhe einzustreichen. Und die noth­wendigen Kenntnisse verstehen sich ja so von selbst. „Wem Gott gibt ein Amt - gibt er auch Verstand." Das Umge­kehrte ist nur Zufall. — So viel uns bekannt, war der Fond der Gesellschaft ur­sprünglich auf 30.000 st. festgesetzt. Nachdem jedoch die Re­gierung erklärte, daß dieser Fond für eine Aktiengesellschaft nicht genüge, wurde derselbe auf 100 000 st. erhöht, wovon 30°/« also genau 30.000 st. vor Beginn der Wirksamkeit der Gesellschaft zu erlegen sind. Bezüglich des Restes per 70.000 fl. enthalten ^iber die Statuten die ganz unbestimmte Fassung: „Die weiteren Einzahlungen erfolgen nach den von der Direktion festgesetzten Fristen." Dadurch ist der Direktion die Möglichkeit gegeben, diese Einzahlungen auch bis zum Ende des Jahres 1892, dem Zeitpunkte der statutenmäßigen Auflö­ sung der Bank zu verschieben. Eben so gibt der §. 89 für die Verwendung des Rein­ gewinnes einen zu weiten Spielraum. Der Reingewinn wird verwendet: ») zur 5°/y Verzinsung der Aktien; b) 10°/„ für den Reservefond der Aktionäre; e) 10"/o für den Reservefond der Kreditinhaber; ä) der Rest bildet die Dividende der Aktionäre. Die Generalversammlung der Aktionäre hat aber das Recht bei den Posten d und e ziffermäßige Aenderungen vor­ zunehmen. Sonach kann eine Generalversammlung bestimmen, daß z. V. 2°/, für den Reservefond der Aktionäre, 1°/, für den Reservefond der Kreditinhaber auszuscheiden, und 9?°/„ unter die Aktionäre zu vertheilen sind. Gerade bei Aktiengesellschaften sollten solche Bestimmungen stets klar, unwandelbar und bestimmt lauten, sonst öffnet man Schwindeleien Thor und Angel, wie wir sie in Frankreich und selbst in Oesterreich schon erlebt haben. Wer erinnert sich nicht an den Prozeß Richter und die Wiener-Kreditanstalt! Das Verhaltniß der Bank zum Gewerbe­stande werden wir das nächste Ma l eingehend beleuchten. — Das Gemeindegesetz und die Praxis. Eine Stimme au« Iunerkrain. ^. 0. Als im Jahre 1866 das neue Gemeindegesetz erschienen war, sind wir von den politischen Behörden aufge­ fordert und aufgemuntert worden, dahin zu wirken, daß meh­ rere kleine Gemeinden sich zur Bildung einer einzigen größeren Gemeinde vereinigen würden; man stellte uns vor, daß durch diese Vereinigung auch die Verwaltungsspesen, eben weil von Mehreren getragen, erleichtert werden; man eröffnete uns, daß nunmehr sowohl der selbständige als auch der übertragene Wirkungskreis der Gemeinden ein bedeutender und größerer als bis nun sein wird (und schon mit Hinblick auf den §. 28 des G. G. waren wir berechtiget dieses zu erwarten); daß jede Gemeinde in Folge dessen einen Schreiber, einen Amts­ diener und, mit Rücksicht auf das, den Gemeinden zugedachte Strafrecht, auch ein Arrestlolale wird haben müssen, um allen beim Herumstöbern nach Mäusen überraschen, zu berichten in der Lage sind. Wir kennen ja das! — Jeder Hase, der nach gefallenem Schusse in Carriere davon rennt, jede Schnepfe, die wohlbehalten durch die Luft dahin fegelt, ist angeschossen oder geflügelt worden; dafür behaupten aber böse Zungen, einzelne der Herren Schützen führen abgeschossene Hasenpfoten, Schwänze oder Ohr-Läppchen, Schnepfen- oder Feldhühner­federn, fogar Vüschelchen von Hasenwolle bei sich, die in ge­eignetem Moment und an geeigneter Stelle das handgreif^ liche ooi'pug-äLlioti bilden müssen. Wir glauben jedoch keines­falls, daß unsere Herren ähnliche oui^oiÄ äelioti in der Jagdtasche bei sich herum tragen, aber Sie wissen, daß man heutzutage vor der Verleumdung nie sicher ist. Wie oft haben wir Frauen und Mädchen bedauert, die, ob in Rosenbach beim Frühstück, oder im Casinogarten oder bei Loser beim Souper zwischen diese Iagdliebhaber gerathcn waren. Das Beste an der Sache ist, daß die verheiratheten Nimrode, die nach Hause gebrachte Beute betreffend, sich stets auf das Zeugniß ihrer anwesenden Frauen berufen; in solchen Fällen nicken die guten Ehehälften zustimmend mit dem Kopfe und seufzen hinterdrein, namentlich wenn der erbeutete Hase am vergangenen Markt­tage ziemlich theuer bezahlt worden ist. Wir fliehen solche Tische und bitten unsere verehrten Leserinen in solchen Fällen das Gleiche zu thun und Ihre Herren summt dem angeschos­senen oder geflügelten Wild dem Schicksale zu überlassen. Doch wo sind wir Hingerathen? Wir begannen bei den römischen und Pariser Katakomben und gelangten zu der am Wochenmarkt gekauften Jagdbeute. Wir wollten eigentlich un° fern verehrten Lesern mittheilen, daß wir hier in Laibach eben­ falls Katakomben ober wenigstens etwas ähnliches besitzen. Die Laibacher Katakomben befinden sich auf der Wiener­ straße, Postgebäude Nr. 59 und zwar vorn und rückwärts im Erdgeschoß. Wir bitten Sie,'sich in diese merkwürdigen Räume zu bemühen und dieselben aufmerksam anzusehen. Nur statten Sie, wenn ich Ihnen rächen darf, diesen Besuch bei Tage und bei recht heiterm Wetter ab, ja nicht in den Abendstunden, denn da könnten Sie einen großen Theil der Herrlichkeiten nicht recht genießen. I n diesen heil'gen Hallen kennt man das Leuchtgas nicht! Triefäugige Talgkerzen treiben da ihr Unschlittwesen, unbekümmert, ob die Beamten dabei blind werden und die ab- und zugehenden Parteien sich gegen­ seitig in aller Höflichkeit über den Haufen rennen; ihre dü° stern, flackernden Flammen sorgen dafür, daß die Dinge um (3^886111. ^> 8. an dieselbe gestellten größeren Anforderungen in beiden Wir­kungskreisen gehörig entsprechen zu können. Ma n stellte unS in Aussicht, daß bei dem Gemeindevorstande kleine Rechtsstreite im Vergleichswege weiden geschlichtet werden können; man sagte uns, daß nach dem Inslebentreten der neuen Gemeinden die Steuerumlagen für die Bezirkskasse entfallen werden, weil fort­an keine Bezirkskasse mehr nothwendig sein wird, — mit ei­nem Worte: man versprach uns, daß durch die Vereinigung mehrerer kleinen Gemeinden zu einer größeren, eine Menge Vortheile erzielt würden, und selbst eine Verringerung der Steuerumlllgcn im allgemeinen wird erfolgen können. Durch diese schönen Versprechungen ermuntert, thaten wir das Möglichste, eine Vereinigung mehrerer kleinen Ge­meinden zu Stande zu bringen; in der That ist es uns ge­lungen in unserer Gegend 5 Gemeinden in eine einzige zu vereinigen. Und so sind wir denn seit September 1866 ver­einiget und glauben uns berechtiget, eine Rundschau nach den Früchten des vor 1'/ , Jahren Gesäeten halten, und auch ei­nen Erfolg erwarten zu dürfen. — Aber o weh! welche Eni­täuschung l Was früher 5 Gemeindevorsteher verrichteten, muß jetzt ein Einziger ausführen, und muß nun freilich einen Gemeinde­schreiber halten, da er alle vorkommenden Geschäfte unmöglich allein verrichten kann. Ueberdies ist jetzt ein Gemeindeamts­diener unumgänglich nothwendig, um alle Zustellungen, Vor­ladungen und Verlautbarungen zu besorgen, was früher in jeder einzelnen Gemeinde der Feldhüter nebenbei gethan hat. Zu jeder Gemeindesitzung, in welcher, außer wenn die Ge­meinderechnungen geprüft werden, bloß Gegenstände von sehr geringer Wichtigkeit verhandelt werden, müssen die Gemeinde» ausschüsse aus den entferntesten Ortschaften, bei uns auch 4 Stunden weit herkommen, um vielleicht über den Umbau eine« Schweinstalles zu verhandeln. Die Vereinigung von 5 Gemeinden in eine einzige hat uns bis nun 'nichts als eine Steuerumlage von über 6°/« und fast gar keinen Vortheil gebracht. Die Steuern für die Bezirkskasse dauern fort, das Bezirksamt sieht sich noch immer bewogen 2 Bezirksdiener zu halten und dieselben zur Schonung, wer weiß welchen Fondes, aus der Bezirkskasse, resp. aus dem Säckel der Gemeindemitglieder bezahlen zu lassen, mit ei­nem Worte die Vereinigung unserer 5 Gemeinden in eine einzige hatte bis nun blos eine 6"/, Steuerumlage zur Folge. Ich beeile mich übrigens hier zu versichern, daß nicht etwa das Gemeindegesetz Schuld daran ist, wenn wir solche Re­sultate aufzuweisen haben, im Gegentheil — eben weil das Gemeindegesetz, obwohl schon 2 Jahre seit seinem Erscheinen Verstössen, noch immer nicht ganz in Anwendung ge­kommen ist, sind wir bis nun so schlecht daran. Wir sind noch immer nicht klug, welche Geschäfte im übertragenen Wir­kungskreise den Gemeinden zugewendet werben, da, die diesen Wirkungskreis normirenden Gesetze noch immer nicht erschienen sind, und auch die den selbständigen Wirkungskreis regelnden Verordnungen sind noch in blauer Ferne. Die Einflußnahme der Gemeinden auf die von denselben erhaltenen Mittel» und Volksschulen ist noch immer nicht vom Gesetze geregelt. Der §. 28 des Gemeindegesetzes Abth. 12 betreffend die Vergleichs­versuche zwischen streitenden Parteien (was in der That ein Segen für jede Gemeinde wäre) ist noch ganz unberllcksichtiget sie nicht in zu grellem Lichte erscheinen und die UnHeimlichkeit des Aufenthaltes nicht gemildert wird. Erhab'ner Geist der Zeit! wann wirst Du hier Deinen Einzug halten. — Doch Sie sind schon neugierig, was für eine Ueberraschung Ihrer wartet. Dunkelbraune Wände, schiefgetretene Thürschwellen, Spin­ nengewebe in reichlichstem und mannigfaltigstem Sortiment, blinde und beschmutzte Fensterscheiben, ein jährlich einmal auf eine unaussprechliche Weise aufgewaschener Fußboden, ein Ge­ ruch, — was sagen wir? — ein Ocean, ein Chaos, ein Uni­ versum unsäglicher Gerüche, erschlaffend wie der Samnm aus der glühenden Sahara und dabei zum Schneiden dick. Denken Sie sich statt der dienstthuenden ?. 1 . Herren Postbeamten die obligaten Todtenschadel und Knochen dazu, und die Täu­ schung ist komplett. Die Herren Aerzte, die bekanntermaßen an Allem nergeln müssen, und stets nur die trübseligsten Seiten des irdischen Daseins beleuchten, wollen behaupten, diese abscheuliche Athmosphäre fei der Gesundheit im hohen Grade nachtheilig, dieselbe mache die Gesichter der Postbeamten so auffallend ernst und bleich; doch halten wir dieß für pure Verleumdung und glauben vielmehr, daß diese Herren aus Sympathie für den Charakter der Räume, worin sie Hausen, ihre Gesichter den ehrwürdigen Hallen anpassen; die Blässe betreffend halten wir dieselbe für eine Wirkung der Strahlenbrechung in der dicken Luft zwischen den braunen Wänden. Wahrscheinlich enthält diese Postkanzleiluft gleiche Stoffe, wie die Mischung zur Erzeugung der bengalischen Flamme mit dem Unterschiede, daß letztere angezündet werden muß, während erster« ihre Schul digkeit thut, ohne des Anzünden« zu bedürfen. — Die Chemie ist eine noch so wenig ergründete Wissenschaft. — Das Wartzimmer oder den rückwärtigen Theil der Kata­ tomben wollen wir lieber gar nicht besprechen; je weniger Worte man über dieses circa achtzig Quadratschuh Raum messende Lotale verliert, desto besser ist es für uns Alle. Wir rathen jedem unserer Lanbsleute, sich daselbst nicht lange auf­ zuhalten, außer er trüge ein Verlangen darnach, das Familien­ leben der Flöhe und noch eines anderen Thierchens zu studie­ ren, dessen Existenz in unfern Häusern zwar nicht geduldet ist. das jedoch bei den Türken zum Comfort gerechnet wird. H u. °eblieben u. s. w., und so behaupten wir. daß, b.s die belde Wirtunaskreise, den selbständigen und den übertragenen behan­delnden Gesetze nicht erfolgt sind, d. h. bis die Gememde nicht weiß, was sie in dieser Richtung zu leisten hat, auch die Vereinigung mehrerer Gemeinden in eine größere, unodleda­mit derselben aufgebürdeten Lasten eine verfrühete Maßregel und eine Verschwendung zu nennen ist, von der höchstens die k. t. Bezirksämter einen Vortheil ziehen, well sich dadurch ihre Schreibgeschäfte vereinfachen. Gegenwärtig haben die Landge­meinden einen so wenig größeren Wirkungskreis im Vergliche zu ehedem, daß sie deshalb getrost noch weiterhin getrennt und bei ihren vorigen Einrichtungen hätten verbleiben, und alle Spesen, die ein Gemeindeschreiber, ein Amtsdiener lc. :c. ver­ursacht, er paren können. Fassen wir das soeben Gesagte zusammen, so gelangen wir zum Schlüsse, daß es: nachdem das Gememdegesetz schon 2 Jahre zu Recht besteht, wohl an der Zeit wäre den Wir­kungskreis der Gemeinden in jeder Richtung definitiv und genau zu bestimmen; wird dann derselbe ein derartiger sein, daß zur Erfüllung aller den Gemeinden übertragenen Geschäfte eine Vereinigung derselben geboten erscheint, so wird das eigene Interesse die Gemeinden bewegen, sich zu vereinigen; solange aber das Volk sieht, daß es sich durch dergleichen Fusionen gar nichts Anderes als größere Steuerumlagen aufbürdet, ist es ihm nicht zu verargen, wenn jedes kleine Dörfchen eine selbständige Gemeinde zu bilden wünfcht. Aus den Delegationen. — (Ungarische Delegation. 6. Sitzung, 31. Jänner.) Die Antworten des gemeinsamen Ministeriums auf die Inter­pellationen Kerkapolyi's und Ghyczy's werden verlesen. Das gemeinsame Ministerium erklärt, den Ausdruck Reichs­ministerium als gleichbedeutend mit gemeinsam angenommen zu haben und stellt jede Absicht, einen über die gemein­samen Angelegenheiten hinausreichenden Wirkungskreis an­streben zu wollen, entschieden in Abrede; ferner schreibt es den Umstand, daß die „Organisation des gem. Ministeriums" (d. h. klarer: die Anstellung magyarisch sprechender Ministe­rialbeamten) noch nicht erfolgt fei, nur den Schwierigkeiten der Ausführung zu und legt endlich dar, daß der Reichs-Kriegsminister zwar in G. A. XII . 1867 nicht ausdrücklich erwähnt sei, aber dessen Bestellung darin nicht ausge­schlossen, sondern durch den Geist des Gesetzes gera­dezu gefordert werde, weil das Kriegswesen zu den ge­meinsamen Angelegenheiten gehöre. Auf der Tagesordnung steht die Verathung der Bud­getvorlage. Der Antrag, eine Kommission von 29 Mit­gliedern zu wählen, wird angenommen, die Wahl selbst jedoch auf die nächste Sitzung verschoben. (7. Sitzung, 1. Februar.) Ghyczy gibt die Erklärung zu Protokoll, daß er durch die Antwort des gemeinsamen Ministeriums befriedigt sei; nach Erwägung derselben erblicke er in dem Gebrauche des angefochtenen Titels keinen Angriff auf die verfassungsmässige Selbständigkeit Ungarn, be­züglich der Mitglieder und des Personals des gemeinsamen Ministeriums erwarte er die baldigste Befriedigung der ge­stellten Forderungen und in Betreff des „Reichskriegsministers" enthalte er sich ^weiterer Bemerkungen, da auch das gemeins. Ministerium alles, was in Militärangelegenheiten nach dem Gesetze in den Wirkungskreis der ung. Legislative gehört, ausschließlich dieser vorbehalten wissen will und ohnehin ein neues Wehrsystem unter Mitwirkung der ungarischen Legisla­tive in Aussicht stehe. Tagesordnung: Wahl des Budgetausschusses. Statt der früher beantragten 29 werden 30 Mitglieder in denselben gewählt; die Anführung der Namen können wir füglich unter­ lassen. — Als Diäten wurden für die Unterhausmit­glieder 10 fl. 50 kr. per Tag bestimmt. Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung vom 6. Februar, unter dem Vorsitze des V.­ V. Dr. Orel. Anwesend 25 Gemeinderathe.) Der Vor­fitzende theilt mit, daß Heuer die folgenden G. R. auszu­scheiden haben: aus dem III. Wahlkörper Dr. Bleiweis, Pakiö. Rost, Verhovec, aus dem II . Bürger, Stedry, aus dem I. Nuer, VlasM, Rößmann, Souvan. — V. M. Dr. Costa stellt.den Dringlichkeitsantrag, an das Abgeordnetenhaus eine Petition zu übersenden, damit dasselbe für die Eisenbahnlinie Laibach — Villach den von der Regierung zu stellenden Vaukommissionsbedingungen zu­stimme, und im Falle deren Nichtvorlage die Regierung diesfalls betreibe. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Dr. Supan als Referent der vereinigten Rechts- und Polizeisection referirt über den Erlaß des t. k. Landespräsi­diums dvo. 25. September 186? betreffend die Suspen­dirung des Bürgermeisters. In einem ausführlichen, ganz objectiv gehaltenen und gründlichen Berichte wird der Nachweis geliefert, daß diese Suspendirung, so wie die Be­stellung eines Negierungs-Kommissärs ein Eingriff in die ge­setzlich gewährleistete Autonomie der Gemeinde und dem Ge­meindestatute entgegen sei. Die Sectio« stellte daher nach einhelligem Beschlüsse folgende Anträge: 1. Der löbl. Gemeinderath wolle erklären: a) er finde in dem Gemeindestatute für Laibach keine positive Norm, wornach die k. t. Regierung berechtigt gewesen wäre, die Suspendirung des Bürgermeisters zu verfügen; b) er finde die Abnahme der Lolalpolizei und deren Ueber­tragung an ein Regierungsorgan, so wie die Übertra­gung der gesammten Magistratsleitung an selbes im Widerspruche mit der gesetzlich normirten Autonomie der Gemeinde und dem Gemeindestatute für Laibach. 2. Der Gemeinderath beschließe demnach ein Gesuch an die k. k. Landesregierung um Wiederherstellung des vollen autonomen Wirkungskreises der Stadtgemeinde Laibach zu richten. G. R. Deschmann stellt den Antrag, der Bericht möge an die Sectionen zu dem Ende zurückgewiesen werden, damit im Sinne der Verantwortlichkeit des Bürgermeisters gegen den Gemeinderath die Handhabung der Lokalpolizei geprüft und darüber Bericht erstattet werde. Nachdem hier­auf G. R. Horak einige Worte entgegnet hat, fchreitet Re­ferent Dr. Supan zum Schlußworte, io welchem er darthut, daß, was G. R. Deschmann verlange, die Sectio« bereits gethan, daß sie alle auf die Lolalpolizei bezüglichen Akten ge­prüft, aber eine ungenügende Handhabung der Lokalpolizei nicht wahrgenommen habe. Die Section würde in dieser Richtung nichts Neues aufzufinden und vorzubringen in der Lage sein und er müsse sich daher gegen den Antrag Deschmann's aussprechen. Dieser wird bei der nun folgen­genden Abstimmung einstimmig abgelehnt, und hierauf die Sectionsanträge mit allen gegen eine Stimme (G. R. Deschmann) angenommen. ^ «> , Es folgten Vorträge der Schul, Finanz- und Bausec­tion, welche jedoch von untergeordnetem Interesse waren, und meist ohne Debatte nach den Anträgen der Sectionen erledigt wurden. Politische Revue. Inland. Wien. Mit a. h. Handschreiben vom 31. Jänner wurde Fürst Josef von Colloredo-M annsfeld zum Präsidenten und Anton Ritter von Schmerling uud R. Eugen Graf von Wrbn a zu Vicepräsidenten des Herrenhauses des Reichs­rathes für die gegenwärtige Session ernannt. — Oesterreich hat nun auch fein „Rot h buch". Herr von Veust veröffentlichte eine Sammlung diplomatischer Akten­stücke oder vielmehr kurze Auszüge aus denselben, in welchen er seine Thaten seit dem Beginne seiner diplomatischen Wirk­samkeit in Oesterreich der Welt zur Bewundernng übergibt. Die Einleitung bildet die Darlegung der gegenwärtigen Si­tuation; dieselbe wird als in eminentem Sinne friedlich be­zeichnet. Die Sammlung selbst umfaßt 156 Aktenstücke. Da­von beziehen sich 56 auf die orientalischen Angelegenheiten, 21 auf die italienische, beziehungsweise die römische Frage, 48 auf die Beziehungen zu Deutschland mit spezieller Behandlung der Luxemburg'schen Angelegenheit, während der handelspoli­tische Theil, welcher den Abschluß der verschiedenen Handels­und Schifffahrtsverträge mit Frankreich und Italien, dann die diesbezüglichen Verhandlungen mit Preußen und England ent­hält, 31 Aktenstücke als Beilagen hat. Leider erfahrt man aus dem ganzen fehr wenig und das wenige, was man dn findet, ist fchon längst bekannt. I n der italienischen Frage tanzte Oesterreich nach der Pfeife des Kaisers Napoleon und in der orientalischen ritt man ebenfalls in einem Trabb mit Frank­reich das abgenützte Steckenpferd von Reformvorschlägen an die Pforte. — Die oberste administrative und finanzielle Leitung der officiellen Zeitungen wurde nunmehr als zum Wirkungskreis des Ministeriums des Innern gehörig erklärt und die Ver­ordnung erlassen, daß die auf die officiellen Zeitungen bezüg­lichen Agenden, welche in letzterer Zeit von der Preßleitung im früheren Ministeiraths-Präsidium besorgt worden sind, an das genannte Ministerium geleitet werden. — Dr. Brestl beschäftigt sich dem Vernehmen nach mit der Bedeckung des diesjährigen Deficits. Der Herr Finanz­ minister schwankt zwischen zwei Plänen, deren einer eine neue Anleihe betrifft, während der zweite eine Vermögens­ steuer von einem Prozente des erwiesenen Vermögens auf die Dauer von fünf Jahren zum Gegenstande hat. — Minister Hasner beabsichtigt dem Reichsrathe gleich nach dessen Wiederzusammentritt ein interkonfessionelles und dann ein Volks schul-Gesetz vorzulegen. Letzteres soll von denselben Prinzipien ausgehen, auf welchen die belgifchen und schweizerischen Schulverfassungen fußen. Den Landtagen wird bei ihrem nächsten Zusammentritte von Herrn Hasner eine Vorlage vorbereitet, welche die Einsetzung und Konstituirung der Landes-, Bezirks- und Gemeinde-Schulrathe betrifft. UnglllN. I n kompetenten Kreisen soll die Idee angeregt worden sein, einige der einstigen Honväd-Generäle zu Gene­rälen der zu errichtenden ungarischen Landwehr zu ernennen, um deren Erfahrungen zu Gunsten der nothwendig gewordenen Reformen zu verwerthen. Ausland. Frankreich. Pariser Berichten zufolge ist die Stimmung in Frankreich eine sehr bedenkliche. Geheim gedruckte Revolu­tions-Iournale erregen die Bevölkerung und anonyme Droh­briefe setzen die Polizeiorgane außer Nihem. Zu Troyes re­voltirten die Gynmasisten. Die Polizei schritt ein und nahm mehrere Verhaftungen vor. Die „Patrie" meldet: Es haben wiederholt außerordentliche Berathungen des Ministerrathes und geheimen Rathes stattgefunden. ValkllNhlllbinsel. Die Montenegriner bereiten sich ent­schieden zum Kriege vor. Der Fürst Nikola berief fast alle waffenfähigen Männer nach dem Njeguser Felde, um ihre Kriegsausrüstung zu inspiciren. Der Krastenicer Stamm, welcher 8000 Streiter zählt, hat Ablegaten nach Cetinje ge­schickt, mit dem Anerbieten, dem Fürsten ihre Hilfe zu leihen, wenn er beschwören wird, daß er den Stamm nicht an die Pforte ausliefern wird. Der Regent der schwarzen Berge hat es versprochen. Die französische Diplomatie bemüht sich durch die verwitwete Fürstin Darinta den jungen Fürsten von seinem kriegerischen Eifer abzuhalten. 18.000 Karabin­gewehre besitzt Montenegro, und traut sich damit die ganze Herzegowina zu erobern. Die Sachlage ist darum so ernst, weil des Zündstoffes so viel angehäuft ist, daß der kleinste Funke einen allgemeinen Brand im Oriente fast mit Not­wendigkeit hervorbringen muß. Übereinstimmend wird der Ausbruch der bulgarischen Insurrektio n gemeldet. Bewaffnete Banden drangen von den Donau - Fürstenthümern in Bulgarien ein. Frankreich warnt in VutareZt eindringlich vor jeder Begünstigung des Aufstandes. Aus Griechenland werden erneuerte Rüstungen signalisirt. . ^.,. Kandill. Der Aufstand tobt furchtbarer denn ze. Tag» lich fallen Gefechte vor, in denen meistens die Türken den Kürzeren ziehen. Die Pforte verzweifelt schon an der endli­chen Bewältigung des Aufstandes und hat als letztes Mittel den Kulturtürken Mithad Pascha aus Bulgarien nach Kandia übersetzt. Der soll die Kandioten „weich" machen. Mithad wird durch Omer Pascha ersetzt. Correspondenzen. Rudolfswerth, 4. Februar. 2 . N. Hat schon unsere Musikkapelle als sie noch unter der Leitung des verstorbenen Kapellmeisters Schenitza stand, bei verschiedenen Gelegen­heiten eclatante Proben ihrer Geschicklichkeit abgelegt, sogar mit Militärmusiken rivalisirt und dabei oft Unübertroffenes geleistet, welche erfreulichen Resultate nicht nur dem Kunst­sinne unserer jungen Burschen und ihrer Liebe zur Musik oder der Fertigkeit einzelner gewesener Militär-Bandisteu zu­zuschreiben, sondern meist nur dem erwähnten Manne als Verdienst anzurechnen sind, welcher mit kräftiger Hand, ent­schieden die Initiative zur Bildung dieses Musittörpers ergriff und denselben unter den schwierigsten Verhältnissen lediglich von dem Gesichtspunkte ausgehend, um dem Publikum eine Quelle des Vergnügens zu schaffen und Musitsinn zu fördern, zur erwähn­ten Vollendung brachte, — so kann sich die Musikoireltion doch wohl schmeicheln, einen noch tüchtigeren Mann nämlich den gewesenen Stadtmusik-Kapellmeister von PoLega, Herrn Koller , gewonnen zu haben, der kürzlich Proben seines Talentes geliefert, welche die Erwartungen des Publikum« umsomehr übertrafen, als Hr, Kolle r die Leitung der Ka­pelle erst vor Kurzem übernommen hat. Die vom Stteich­orchester ausgeführten Novitäten sind in der hiesigen 6ital° nica und im Casino mit außerordentlichem Beifall aufge­nommen worden. Durch die Vorträge der Blechinstrumenten-Musik, welche dem Hauptmanne des Bürgerchors, Herrn Vinzenz Marin , anläßlich seines Namensfestes ein Ständ­chen brachte, wozu sich trotz der empfindlichen Kälte ein zahl­reiches Publikum eingefunden, um dem Debüt des neuen Ka­pellmeisters beizuwohnen, wurden die Zuhörer auf das ange­nehmste überrascht, indem mehrere neue Piecen mit solcher Präzision erecutirt wurden, daß die Produktion mit Rück­sicht auf die nur kurze Zeit, die dem Einstudircn zugemessen war. eine sehr exakte zu nennen war. Es gelang aber auch den eifrigen Bemühungen und besondeas der Energie des Kapellmeisters, die schon stark gelockert gewesene Disziplin und eine musterhafte Ordnung wieder herzustellen. Kurz, die Bürger von Rudolfswerth haben in der Person des Herrn Koller den richtigen Mann gefunden, welcher, soviel der Anfang erkennen läßt, im Stande sein wird, die Stadtmusik durch Festhalten an der von ihm entworfenen Direktivnorm, vereint mit einem umsichtigen Wirken der löblichen Musik-Direktion nnd anhaltendcin Eifer der Mitwirkenden selbst, zu einer Stufe der Vollkommenheit emporzuheben, die selbst den Glanz früherer Perioden verdunkeln dürfte. >I Marburg, 3. Februar. Daß wir steirische Slovenen als unmittelbare Grenznachbarn des deutschen Elements dem immerwährenden Andränge desselben weit mehr ausgesetzt sind als unsere krainischen Brüder, vergrößert um so mehr die Schwierigkeit unserer Lage. Zu alledem kommt noch der Um stand, daß nicht einmal die steilischen Slovenen alle in ad­ministrativer Hinsicht vereinigt seien, da durch die Organist rung vom Jahre 1850 nahe an 15.000 Slovenen zum Grazer Kreise und in die deutsche Selauerdiözese einbezogen und da­durch von den andern, compatt mit diesen zusammenhangenden Slovenen Untersteiermarks im Cillier Kreise getrennt worden sind. Daß die Lage dieser 15.000 Slovenen eine noch weit ungünstigere ist als unsere — auch nicht beneidenswerthe, erweist schon der Umstand, daß dieselbe nur drei slove nisch-deutsche Volksschulen besitzen, alle andern sind deutsch, was die vollkommene Germanisirung dieser so ausgesetzten Slovenen fast unausweichlich zur Folge haben muß, wenn in dieser Hinsicht nicht bald eine gerechtere Regulirung der poli tischen und kirchlichen Verwaltungsgebiete zu Staude kommt. I m hiesigen „ÄoveuLlci <Äo3z>oäar" ventilirt ein Patriot diese Frage eingehend und stellt den dringenden Antrag, daß diesem Uebelstande abgeholfen werde, indem er unter andern, sagt: „Zu viel haben wir fchon geopfert, mehr dürfen wir nicht, was aber unser ist, das wird uns das weise und ge rechte Sckauer-Visthum gewiß gerne zurückgeben." Es ist wirklich die höchste Zeit, daß für diese Slovenen etwas ge schehe; sonst sind sie für das Slaventhum verloren. Daß aber auch wir übrigen Slovenen über zuviel Gleichberechti­ gung uns nicht beklagen können, zeigt folgender Vorfall, der sich vor kurzem beim k. t. Bezirksamte in Windisch Feistritz zugetragen hat. Der Herr t. l. Vezirksvorsteher bekam unter andern auch einen slovenischen Ehevertrag in die Hände, der auf ausdrückliches Verlangen des Bräutigams slovenisch abgefaßt war. Der Bräutigam wurde vorgeladen und der Herr l. k. Vezirksvorsteher fragte ihn, ob er wirtlich den Vertrag slovenisch abgefaßt haben wolle. Der Bräutigam bejahete dies. „Warum?" fragt der Vorsteher weiter. „„Weil ich Deutsch nicht verstehe und doch wissen will, was ich unter­schreibe,"" lautete die Antwort. Auf die Frage, ob er wohl das verstehe, was im Vertrage stehe, die der Bräutigam bejahet, verlangt der Vorsteher, daß ihm derselbe den Ver­trag vorlese. Der Bräutigam thut auch dies vom Anfang bis zum Ende und versichert noch den Hrn. Vorsteher, daß ihm jedes Wort verständlich sei. Nach diesem etwas sonder­lichen Examen erwiedert schließlich der t. k. Herr Bezirks Vorsteher: er werde den slovenischen Vertrag nicht intabuliren lassen, sondern er müsse eine deutsche Uebersetzung haben. Einen Commentar dazu halte ich für überflüssig, wir haben ja die Gleichberechtigung garantirt — am Papiere! Iesenitt, 31. Jänner ^. N. H. Wenn große politische Tagesfragen die Geister gefangen halten, treten gewohnlich alle andern Diskussionen in den Hintergrund. Die Welt, die in „hoher" Politik machen muß, kümmert sich den Geier um Dinge, die zwar viel näher sind, aber deshalb, weil sie die Allgemeinheit in minder ausgedehntem Maße be­rühren, nicht immer darauf rechnen dürfen, die gewünschte Beachtung zu erringen. Das darf jedoch nicht hindern, auf Uebelstande von minderer Tragweite aufmerksam zu machen, um auf deren Beseitigung hinzuarbeiten, damit durch die­selben, wenn sie auch mehr lokaler Natur sind, nicht länger immerhin berechtigte Interessen geschadiget werden. Es sei uns erlaubt so einen Uebelstand zur Sprache zu bringen. Die Unannehmlichkeiten, denen man bei den Save-Ueber­fuhren ausgesetzt ist, haben schon zu häufigen Klagen Anlaß gegeben. Es existirt zwar eine Save-Ueberfuhr. Ordnung, doch ist dieselbe im Jahre 1795 erschienen, schon veraltet und ungenügend; denn heutzutage muß man auch mit Faktoren rechnen, die 1795 außer allem Kalkül lagen. Eine zeitgemäße Reform ist daher in dieser Richtung ohne Zweifel nothwendig; besonders fühlbar macht sich diese Notwendigkeit bei den Ueberfuhren, die mit Eisenbahn-Stationen in Verbindung stehen, wie z. B. die in Üate2 und Iesenice, wo häusig Fälle vorkommen, daß wegen Faulheit, Unachtsamkeit und Bosheit der Fährleute bei normalem Wasserstande Reisende die Züge versäumen und rückbleiben müssen, was kaum Jeman­dem Vergnügen macht, wohl aber in einzelnen Fällen empfind­lich berühren kann. Wir halten uns der ungetheilten Zu» stimmung versichert, wenn wir solche Zustände mit dem all­seitigen Fortschritte nicht vereinbar finden, und hoffen, daß der h. Landtag darauf bedacht fein wird, auch hierin durch entsprechende Bestimmungen Abhilfe zu schaffen. / Trieft. Daß unserm löblichen Stadtrathe die slove­nische Sprache, die Muttersprache der Majorität des Triester Territorialbevöllerung, nicht sonderlich angenehm ist, habe ich schon letzthin erwähnt. Ebenso bekannt ist die Thatsache, daß alle Kundmachungen des Stadtralhes und Magistrates meist nur italienisch erfolgen, ganz als ob wir schon der unita Italia einverleibt wären. Der löbliche Magistrat wird doch nicht im Ernste glauben, daß er dadurch schon das ganze slovenische Triester - Territorium italiunisirt hat? Eine der­artige Taktlosigkeit nun begieng der löbliche Magistrat in der jüngsten Zeit abermals, indem er das allerhöchste Dankschrei­ben Seiner Majestät für die herzliche Teilnahme der Trie­ster Bevölkerung beim Leichenbegängnisse Weiland Kaisers Maximilian nur in italienischer Sprache kundmachte. Unsere wackern Slovenen des Territoriums, welche mit großer Liebe dem Verewigten zugethan waren, fühlen sich darauf sehr ge­tränkt und sind über diese Rücksichtslosigkeit sehr erbittert, was wir ihnen gar nicht verargen können, da sie in vollem Rechte sind. Unscrm Magistrate führen wir deshalb nur dies zu Herzen, daß er in Zukunft mehr Takt und Gerech­tigkeitsliebe an den Tag lege, denn tatsächliche Verhältnisse lassen sich nicht so leicht hinwegschwindeln. Das nationale Selbstbewußtsein unserer Slovenen dürfte eines Tages unsere Herrn Italianissimi etwas unangenehm ernüchtern! Wir ver­langen nur unser Recht und dies werden wir stets zu wahren wissen. Aus den Bereinen. — (Dramatischer Verein.) I n der letzten Sitzung des Ausschusses kam eine Zuschrift des Herrn Lula Svetec zur Verlesung, in welcher derselbe die Stelle des Vereins-Vorstandes mit Rücksicht auf seine oftmalige längere Abwe­senheit von Laibach, die ihm eine nachhaltigere TtMgteit für den Verein nicht gestatte, niederlegt. — Die Generalver­sammlung wird auf den 8. März einberufen und aus die­sem Anlasse am Abende dieses Tages eine Festvorstellung im Saale der öitalnica gegeben werden. — (Die öitalnica in St. Veit bei Laibach) veranstaltet morgen Abends eine Beseda bei Kraljiö. — (Die öitalnica in Luttenberg) ist mit der Vodnikbcseda am 2. Februar feierlich eröffnet worden. Einen ausführlicheren Bericht darüber bringen wir nächstens. — (Die Vodnikbefeda) in unserer öitalnica er­öffnete der Vereinsvorstand Hr. Dr. I . Bleiweis mit einer kernigen Ansprache, die sich über Vodnit's rastlose, viel­seitige Thätigkeit, seinen Charakter, seine Erscheinung im Umgange verbreitete und mit rauschendem Veifalle aufgenom­men ward. — Von den vorgeführten Musitnnmmern griffen nur die beiden Männerchöre, die sehr präzise und voll Ver­ständnis; gesungen wurden, und die „Rhapsodie" für Violine durch. Betreffs der übrigen Nummern enthalten wir uns eines Urtheils, sprechen aber den Wunsch aus, daß künftig­hin der Zusammenstellung des Programmes größere Sorgfalt zugewendet werden möge. —- Die Beseda war sehr gut be­sucht; nach derselben huldigte die junge Welt bis in die Mor» stunden dem Tanzvergnügen. Tagesneuigkeiten. Lllibllch, 8. Februar. — Laut Erlaß vom 30. Jänner d. I., Z. 645 hat das h. Landespräsidiums die Bildung eines Turnvereines „80K0I" in Laibach „nicht zu untersagen" befunden. Der hiesige Stadtmagistrat hat nicht umhin tonnen, das Grün­dungskomitö des „slovenischen Turnvereines" in einer deutschen Zuschrift hievon zu verständigen. — (Einzeichnungs­bögen für Beitrittserklärungen liegen (sieh Inserat) in der Handlung des Herrn Fr. P. Vidic und in der öitalnica-Restauration bei Herrn Göck auf.) — Der Handlungsbllll am nächsten Montag ist die Parole aller, die den Faschingsfreuden huldigen. Es steht zu erwarten, daß der Ball, der seit jeher den Glanz­punkt unsres Karnevals bildet, so zahlreich besucht sein wird, wie wir es in Anbetracht des wohltätigen Zweckes, zu dem der Reinertrag desselben bestimmt ist, wünschen. — Heute Abends findet wieder ein Sängerabend bei „Wirant" statt. — Morgen Nachmittags um 5 Uhr findet die tonsti­tuirende Versammlung des Fortbildungs-Vereines für Buchdrucker im ober« Zeichensaale der hies. Ober­realschule (Mahr'sches Haus) statt. Obwohl bereits die /,Laib, Ztg." den neuen Verein „im Namen der Presse" be­grüßt hat, halten wir es doch nicht für überflüssig, auch unsererseits denselben herzlichst willkommen zu heißen und ihm das beste Gedeihen zu wünschen. Daß der Verein allent­halben die nöthige Unterstützung finden wird, läßt sich bei dem edlen Ziele, das er im Auge hat, als ganz unzweifelhaft vor­aussetzen. — (Eine Notiz auch für unfern Gemeinde­rath.) Der Wiener Gemeinderath hat beschlossen, die in Wien lebenden Gemeindegenossen (nämlich jene, die nach Wien nicht zuständig sind, aber die für das Wahlrecht er­forderlichen Steuern entrichten) schon an den bevorstehenden Wahlen theilnehmen zu lassen. Minister Gislr a erklärte sich bei Gelegenheit einer Deputation gegenüber damit nicht ein­verstanden. Wenn der Ministerrat — so lautete nach dem „Neuen Wiener Tagblatt" die Aeußerung des Dr. G i s­tra" — einerseits die Entscheidung gefaßt hat, alle Grund­rechte, welche bestehende Beschränkungen aufheben, unmittelba r ins Leben treten zu lassen, ohne daß es hierzu eines Vollzugsgesetzes bedürfe, so tonnen anderseits solche Grundrechte, welche den Staatsbürgern neue positive Rechte verleihen, nur erst im Wege der Gesetzgebung eingeführt werde, weil dem Gesetze über die Grundrechte die Vollzugstlausel fehlt. Der Wiener Gemeinderath hat im obigen Falle feinen Wirkungskreis überschritten. Nicht ihm, sondern dem Landtage steht das Recht zu, die bestehende Wiener Gemeindeordnung abzuändern. — Der Zufall hat uns nachstehendes Schriftstück von neuestem Datum in die Hände gespielt, das wir seiner Ori­ginalität halber ganz getreu (nur mit Weglassung derName«) hier wiedergeben: Zigenaes Von Margeta hat paimer Gedient von Iaher 1861 bes Jähere 1868 Terai unt Peraf auf gefut unt Gedient al­les erschte Dienst Pot Paimer «m 7 Jenaer 1868 Ich bestetig mit malen aiegenm Hant Holez hendeler Eine an sich geringfügige und dennoch interessante Illu­stration zu unserer deutschen Schulbildung, . — Aus dem Kap. II. des gem. Erfordernisses (Ministe­r'vm des Aeußern) führen wir einige Details an, die unsere Leser gewiß interefsiren werden. Ohne die Subvention für die Schiffahrtsunternehmung „Oesterr. Llyod«, die 1,798.000 fl. in Anspruch nimmt, lostet dieses Ministerium 2,625.600 fl. Davon entfallen auf die Cen­tralleitung 978.000 fl., auf die diplomatischen Auslagen im Aus­lande 1,113,020 fl., auf die Konsulatsauslagen 499.580 fl. und auf Unterstützungen für Flüchtlinge aus Montenegro 35.000st. Auffallend ist es, daß die Besoldung des Oberst-Hofmar« schall« in diese« Ministerium eingestellt ist, und zwar mit 8400 fl. Der Gehalt deö Ministers des Aeußern beträgt eben so viel. Fuuktionszulageu sind nicht inbegriffen. Die Ge­sandten haben sehr hohe Bezüge. Der in Baiern erhält 18.900 st., eben so viel der in Belgien, Dänemark, den Nie­derlanden. Der Gesandte in Griechenland tostet etwas weni­ger, nämlich 17.325 fl. Der Vertreter Oesterreichs in Dres­den bekommt 24.150 st., also fast das Doppelte, als der in Nordamerika, dem nur 12.600 fl. ausgeworfen sind. Wahr­scheinlich rechnet man da auf die Einfachheit der republikani­schen Sitten. Der Ministerpräsident in Brasilien verzehrt 15.700 st. Nun kommen aber ganz andere Posten. Der Bot­schafter in Frankreich erhält 90.300 fl., der in London 83.100 fl., der Gesandte in Florenz 37.800 fl., der in Berlin 42.000 fl , d.er Botschafter in Rom 63.000 fl. Außerdem fordert das Mi ­nisterium für die Renovirung des Palastes der österreichischen Votschaft in Rom 20.000 fl. und es stellen sich die Kosten der diplomatischen Vertretung in Rom auf runde 100.000 fl. jährlich! Der Gesandte in Petersburg hat 63,000 fl., der Internuntius in der Türkei 60.900 fl., der Gesandte in Spa­nien 31500, fl., der in Schweden 15,750 fl, in der Schweiz 15.750 fl., in Württemberg 15.750 fl. und in Portugal gar 25.200 fl. Ganz — annehmbare Sümmchen! — (Der Erfinder der Nähmaschine.) Bei der zunehmenden Verbreitung der Nähmaschine, der Wohltäterin der ganzen zivilisirten Welt, finden wir es nicht überflüssig, unsere Damenwelt mit dem Erfinder derselben bekannt zu machen. Elias Howe war Anfangs Taglöhner auf einer Bäuerei, später trat er als solcher in eine Maschinen-Fabrik zu Boston. I m Alter von 28 Jahren vollendete er seine Maschine in einem Dachstübchen zu Cambridgeport (im Staate Massa­chusetts); im Juli 1845 zeigte er dieselbe öffentlich und legte ihre praktische Bedeutung dar. Die sonst so maschinenfreund­lichen Amerikaner zeigten für die neue Erfindung eine unglaub­lich geringe Theilnahme und Howe mußte 7 Jahre kämpfen, bis feiner genialen Erfindung die gebührende Anerkennung zu Theil wurde. Dann freilich ging's! Bis Juni vorigen Jahres lieferte er mehr als 170.000 Nähmaschinen. Elias Howe starb im Juni 186? im 46. Lebensjahre und hinterließ ein Vermögen von 2,000.000 Dollars. — (Die Deutschkatholiken.) Die Blätter und namentlich das „N. W. T." melden, daß die von Johannes Ronge gestiftete religiöse Sekte der Deutschkatholiten — Neuchristen — in Wien und Graz immer größere Verbrei­tung gewinne. Als im Jahre 1848 das Volt in Oesterreich erwacht war, eilten gar viele aus dem Auslände, namentlich aus Deutschland Hieher, theils in freiheitlicher Begeisterung, theils auch um „Geschäfte" zu machen, und als sie in den slavischen Theilen des Reiches keinen Boden dafür fanden, war zuvörderst die Residenz als der Mittelpunkt ihrer Thä­tigteit erwählt worden, und fanden sich unter Andern, wie bekannt, Blum, Schütte und Ronge daselbst ein. Die beiden letzteren hielten feurige Reden, denen Taufende und Tausende von Menschen beiwohnten. Auf das Volk, welches etwas wollte, nnd nicht wußte was, machte insbesondere Ronge mit seiner neuen Lehre des Christentums einen überwältigenden Eindruck, weshalb eine Ministenal-Verord­nung vom 16. November 1851 nach der gepflogenen Erhe­bung, daß die, unter dem Namen Lichtfreunde, Deutschkatho­liken oder freie Christen gebildeten Gesellschaften unter dem Deckmantel eines angeblich religiösen Bekenntnisses politische Parteibestrebungen verfolgen und auf Untergrabung der sittli­chen Grundlagen der Gesellschaft und des Staates abzielen, deren Bestand verbot. — Landgraf Fürstenberg, Fürsterzbischof von Olmütz, hat den Geistlichen seiner Diözese bei Verlust seiner Gnade verboten , das deutsche Kasino in Kremsier zu besuchen. — Die „Politik" hat nachstehende statistische Uebersicht der Civillisten der bedeutendsten europäischen Monarchen, nebst An­gabe der Einnahmen der von ihnen regierten Staaten gebracht: Civilliste Staatseinnahme Francs Francs Franz Joseph I. . . 20,000.000 1.016,000,000 König Wilhelm I. . . 15,000.000 795,000.000 Alexander II . .. . 42,500.000 1.700,000.000 . Napoleon HI . .. . 26,000.000 1.862,000.000 Viktoria 1 11,750.000 1.719,000.000 Viktor Emanuel . . . 12,000.000 863,000.000 . Abdul Azis ... . 33,500.000 300,000.000 Isabella II . .. . . 9,000.000 585,000.000 Ludwig II . von Baiern 6,250.000 48,000.000 Karl XV . von Schweden 1,900.000 86,000.000 Christian X . von Dänen 1,200.000 67,000.000 Leopold II . von Belgien 3,000.000 168,000.000 Wilhelm II . von Holland 2,500.000 180,000.000 Karl I. von Württemberg 1,100.000 35,000.000 Georg I. von Griechenland 1,300.000 23,000.000 Luiz I. von Portugal . 3,750.000 92,000.000 Pius I X 1,000.000 58,000.000 Den höchsten Procent-Latz von der Staatseinnahme, nämlich mehr als 11°/, bezieht sonach Se. tüllische Majestät, Abdul Azis, der von der „Civilisation" protegirte Beglücker der christlichen Slavcn auf der Balkan-Halbinsel. Den nie­drigsten Procent-Satz bezieht die Königin von England; näm­lich nur sieben Zehntel Procent. Präsident Johnson erhält nur 25.000 Dollars in Gold, während die Einnahme der Union sich auf circa 289,000.000 Dollars Papier, d. h. nach dem gegenwärtigen Course etwa 1.082,000.000 Francs beläuft. Gebet wohlfeileres Salz! Aus dem gedruckten Berichte des volkswirtschaftlichen Reichsraths-Ausschusses über die Petitionen, betreffend die Herabsetzung der Salzpreise, die billigere Erzeugung des Sal­zes, den billigeren und leichteren Bezug desselben, Benützung der Salzquellen, insbesondere aber die Regulirung des Salz­monopols selbst, entnehmen wir, daß sich derselbe bitter beklagt darüber, daß Oesterreich, einer der salzreichsten Staaten der Welt, feinen Steuerträgern das theuerste Salz verkaufe: Die Differenz zwischen Erzeugung und Verkaufspreis des Kochsalzes beträgt im fünfjährigen Durchschnitte von 88.42 tr. bis 8 st. pr. Ctr., ja in verschiedenen Gebirgs­und selbst sogenannten gesegneten Gegenden erhöht durch Transport» und sonstige Spesen bis 14 st., in kleinen Details bis 16 fl.; daher der Minimaltonsum an Kochsalz, welcher in sanitärer Beziehung bekannter. Weise höchst nachteilige Wir­kungen äußert und nach der Erfahrung einiger Mitglieder des volkswirtschaftlichen Ausschusses so weit herabsteigt, daß "in armen und gebirgigen Gegenden der Monarchie die Bevölke­rung wochenlang gar kein Salz genießt. Englan d hat erst seit der Aufhebung deS Salzmono­pols einen bedeutenden Aufschwung des Salzhandels, ja her Staatsrente überhaupt erlebt, nachdem nicht nur die Salzpro­duktion, sondern auch jeder durch Salzkonsum bedingte oder geförderte Produktionszweig rapid zu steigen begann, daher die dort blühenden auf Salzkonsum basirenden Industrialien. Neh» men wir aber auch die Verhältnisse in Betracht. Für Oesterreich ist der durchschnittliche Erzeugungs ­preis des Salzes durchschnittlich in fünf Jahren 77'< bis 99b»/„„ ^ 88«/l°» Percent; in England ist schon der Verkaufspreis (in verschiedenen Abstufungen) von 35 bis 5 kr. herab. I n Deutschland tostet bisher der Centner weißes Kochsalz überall im Verkehre 4, höchstens 6 fl. ». W., in Oesterreich bis 6'^ fl., aber schon an der Saline, mit Ausnahme des für Hall in Tirol privilegiumsweise mit 4 90 fl. normirten Preises. I n England kostet der Centner Steinsalz 8-1 3 kr., in Oesterreich 4 fl. 90 kr. bis 9 fl., in Nord­deutschland jetzt bis ?'/, Sgr. I n England, wo kein Salzmonopol mehr herrscht, be­läuft sich der Bedarf an Salz für den Export auf jährliche 12—14 Millionen Centner, während Oesterreich in Summa 1,244.120 Ctr. exportirt, durchschnittlich also gegen den jähr» lichen ErPort in England um circa 12,755.880 Ctr. weniger! Nach vergleichender Betrachtung noch anderer Staaten Europas weiset der Bericht nach, daß Oesterreich mit einem Salzboden von circa 420 Quadratmeilen — ein Unicum an Salzreichthum — mit Italien den traurigen Ruhm als „theu­erster Salzproduzent und kostspieligster Salz­verkäufer" theilt. I n einer tabellarischen Darstellung zeigt der Bericht ziffermäßig, wie Oesterreichs Salzgefälle in der Rente alljährlich sinkt und knüpft daran folgende Ausführungen: „Während sich im Nettoerträge von 1860 gegen 1866, also in sechs Jahren eine Differenz von 5,238.000 fl., also von circa 11'8°/„ ergibt, die Einnahme daher entschieden gesunken ist, und mit Hinblick auf die eben bekannt gege­bene Aufhebung des Salzmonopols in Preußen, resp. in den Zollvereinsstaaten, trotz aller sanguinischen Hoffnungen in kür­zester Zeit noch tiefer sinken wird, sinken muß, ist das zum Verbrauche gelangte Quantum im Steigen be­griffen, ein Faktum, das lediglich und nur daraus zu erklären ist, daß die werthv olleren Qualitäten, als Koch- und Steinsalz, immer weniger zum Kaufe gelangten, dagegen der Begehr nach der billigsten Qualität, dem Viehsalze, weil es in bedeutendem Maße zur menschlichen Nahrung be­nützt wird, immer noch inr Steige n begriffen ist — eine, Thatsache, schlagender, als jede weitläufige theoretische Argu­mentation, an und fürsich ein Beweis, der nicht zu entkräften ist. Wenn daher der volkswirtschaftliche Ausschuß einem hohen Hause die gänzliche Abschaffung des Salzmonopols, bis dahin aber als Uebergangsmaßregel die Firirung von Mini­ malpreisen der Salzgattungen annähernd jenen des Auslan­ des, namentlich Deutschlands, dringend empfiehlt und die He­ bung der Salzproduktion durch Export und billige Abgabe der verschiedenen Salzgattungen an die Industrie und Landwirt­ schaft, zugleich durch den freicsten Verkehr mit diesem Artikel ernstlich gefördert sehen möchte, weil er von dem hohen Hause erwartet, daß es durch Annahme der schließlich gestellten An« träge nur die volkswirth schaftliche Beurtheilung des Salzgefälles als die richtige nnd fortan ent­ scheidende im schneidenden, aber gerechten Gegensatze wider die von der hohen Staatsverwaltung bisher beliebten fis­ kalischen Ansichten bezeichne, so erachtet er es weiter für seine Pflicht, die wichtigsten Momente der Salzfrage in mög­ lichster Kürze einem hohen Hause zur Kenntniß zu bringen. Eine konsequente Durchführung des freien Handels thut noth. Es soll Jedermann frei stehen, gegen Barzahlung jedes Quantum, jede Qualität Salz und zu je­ der Zeit zu kaufen. Somit stände der Kauf auch dem kleinen Käufer frei, nicht blos dem Massentäufer, dem zweiten und dritten Monopolisten. Es stände Jedermann nach seiner Einsicht und Bequem­ lichkeit frei, H« laufen, bei welcher Saline er immer wolle , nicht daß der Käufer wie bisher drakonisch an eine bestimmte Saline gewiesen werde, deren Rentabilität durch eine solche volkswirtschaftliche Willkür in Flo r gebracht werden foll. Ist die Herabsetzung der Briefmarken» und Telegraphen­ gebühren nicht ein Fingerzeig zur Verfolgung desselben Systems beim Salzvertrieb, nämlich Herabsetzung der Preise? Um jedoch die Notwendigkeit der praktischen Durchfüh­ rung dieser Grundsätze näher zucharatterisiren, erlaubt sich der volkswirtschaftliche Ausschuß nach den verschiedenen Salzlate« gorien die Konsumverhältnisse der Salzartitel in Oesterreich, verglichen mit denen anderer Staaten, näher zu marquiren. Kochsalz. I n diesen» Artikel zeigt sich gleichzeitig mit der Zunahme der Bevölkerung eine Abnahme der Konsumtion, eine unheim­ liche Illustration desstatistischen Wahlspruches, daß der Salz-, Seife» und Zuckerverbrauch rückschreite, sobald der Pauperismus progressive Bewegung macht. Mit einer Bevölkerung von 33 Millionen Individuen verbrauchte Oesterreich per Kopf circa 14 Pfund Baiern . . . . < 21 „ Baden 25 „ Preußen 16 „ Hannover . . 19 „ Hessen 17 ^ Nassau 17 „ Das Konsumverhältniß für Oesterreich erscheint demnach am ungünstigsten marquirt. Viehsalz. Der Konsum des Viehsalzes in Oesterreich erscheint, mit Durchschnittsziffern dargestellt, jährlich berechnet für ein Pferd , . . 6 Pfund » „ Nind 15 „ „ „ Schaf, Ziege oder Schwein < 3 „ anderseits in Belgien für ein Pferd 23'5 „ „ „ Rind ....<... 46 „ „ „ Schaf, Ziege, Schwein . . 11 „ Die Differenz ist in die Augen fallend. Und selbst dieses Quantum Salzes, welches der Oekonom hier zu Lande nur unter relativen Opfern seinem Viehstande zukommen lassen kann, entfallt manchen Orts und zu mancher Zeit gänzlich. An diese kurzgefaßten und trockenen Ziffern schließen sich aber schwer wiegende und tief eingreifende Verhältnisse; hin« ter diefen Zahlen bergen sich die permanent gewor­denen Seuchen, permanent geworden durch die Mängel der Salzlecke, durch geschwächte Widerstandstraft de« Thieres ; es bergen sich hinter diesen Zahlen die traurigsten Einbußen am Nationalvermögen, die nöthigen Importe des Nutz- und Fleischviehes und die rapide Steigerung der Fleisch preise. Lassen sich hinter der Gleichgiltigteit der StaatSverwal« tung gegenüber diesen drohend auftretenden, den staatlichen Wohlstand bedrohenden Uebeln rettende Gedanken entdecken? Die Staatsverwaltung schwieg zu den Thatsachen, wie sie bisher schwieg zu den lautgewordenen Klagen, zu den im­mer dringender werdenden Vorstellungen, welche in dem Be­ richte des Finanzausschusses pro 1864 schon als dringend an­ geführt erscheinen. Die Steuer soll ein Percentsatz der Produltionskraft, sein; aber während man letztere sich selbst überläßt , ja eher statt rationeller Förderung das gewohnte, zäh vertheidigte Hemmniß über die ohnedem genug gefesselte Produltionskraft verhängt, soll die Steuer immer die gleiche, die gerechte bleiben; man erkennt wohl die Bedürfnisse des Staates an, untersucht jedoch nicht die Kräfte desselben. Die belgischen Ziffern (und sie wurden gewählt, weil Belgien ein kleines und salzarmes, nicht auf so kolossale Hilfsmittel wie Oesterreich bafirtes Land ist) würden, auf den Viehstand Oesterreichs angewandt, einen jährlichen Konsum von 9,385.841 Ctr. Viehsalz verlangen; der wirkliche Konsum Oesterreichs betrug aber in den außerungarischen Ländern anno 1866 . . 691.945 Ctr. nngarischen Ländern »uuo 1866 . . . . 369.847 „ in Summe . 1,061.792 Ctr. also gegen Belgien weniger um . . . 8,324.049 Ctr. und in dieser Differenz ist ein schlagender Beweis für die Reellität und Nützlichkeit der Oesterreich aufgezwungenen fis­ kalischen Principien gegeben. Dieses Beispiel an Belgien zeigt in die Augen sprin­ gende Thatsachen, wie ein von der Natur weniger günstig be­ dachtes Land gegen Oesterreich durch rationelle volts­ wirthschaftliche Maßregeln reich, steuerträftig, daher auch politisch widerstandsfähiger werden kann. (Schluß folgt.) Offene Sprechhalle. An die Adresse des Herrn Landesgerichtsrathes Anton Gertscher in Laibach. Euer Wohlgeboren! Ich nehme mir die Freiheit, an Euer Wohlgeboren öffentlich die Anfrage zu stellen, wie Sie den §. 19 der Grundrechte der österreichischen Staatsbürger zu interpretiren gesonnen sind? Wie es Ihnen bekannt ist, lautet dieser Z. „Alle Volksstämme de« Staates sind gleichberechtigt, und jeder Volksstamm hat ein unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität und Sprache. Die Gleichberechtigung aller landesüb­lichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben wird vom Staate anerkannt." — Zählen denn Euer Wohlgeboren die Slovenen nicht unter die Volksstiimme des Staates? Sind Euer Wohlgeboren der Anschauung, das Slovenische sei leine landesübliche Sprache in Krain? Dis­pensiren denn Euer Wohlgeboren in Ihrer Amtsthätigkeit sich selbst von dem §. 19 der Grundrechte, obwohl Sie wissen, dieser §. sei so gut für Krain, wie für alle anderen Länder diesseits der Leitha wirksam? Oder glauben Euer Wohlgeboren vielleicht sogar, daß die Grundrechte der Verfas­sung eigentlich nur für einige Nationalitäten des Staates Geltung haben, für andere hingegen nicht, unter denen auch die flovenische sei? Wenn Euer Wohlgeboren den Muth haben, diese Ansicht zu vertreten, so rechtfertigen Sie ja jene Nationalitäten Oesterreichs, welche, um ihre Existenz besorgt, einer trüben Zukunft entgegensehen. Ich habe volles Recht, diese Anfragen an Euer Wohl­geboren öffentlich zu richten, da Sie am 28. v. M., als ich bezüglich der vom hiesigen l. k. Landesgerichte mit Beschlag belegten Terminologie des suspendirten Vereines „^u^ui 8a­Kol" von Ihnen einvernommen wurde, auf mein Verlangen, mich in der slovenische« Sprache zu verhören und das Pro­tokoll slovenisch zu verfassen, mir mit dem Bemerken entge­gen traten, nur jene, welche der deutschen Sprache nicht mächtig seien, hätten das Recht, ein solches Verlangen zu stellen. Als ich auf meinem Rechte, welches die December-Verfassung unverletzlich nennt, trotz­dem bestand, machten mich Euer Wohlgeboren auf die Ehr­erbietung aufmerksam, welche ich dem Gerichte schuldig bin. Ich frage: Entzieht man denn in der „neuen Aera" dem Gerichte die schuldige Achtung, wenn man ein vom Staate garantirtes Recht nicht aufgeben will? So lange ich davon nicht überzeugt bin, so lange halte ich mich für berechtiget, Euer Wohlgeboren auf die Ehrerbietung aufmerksam zu machen, welche jeder k. k. Beamte der Verfas­sung schuldig ist. Hiemit löse ich mein Ihnen gegebenes Wort, daß ich diesen Fall öffentlich zur Sprache bringen werde. Euer Wohlgeboren haben mich nicht slovenisch ver­hören wollen, haben alle Ihre Fragen und meine Antworten darauf deutsch ins Protokoll schreiben lassen; nur jene Aus­sagen, welche unmittelbaren Bezug auf das mit Beschlag be­legte Buch des ,,^u2iii 8oKo1" hatten, ließen Euer Wohl­geboren mich dem aktuirenden Beamten slovenisch in die Feder dittiren, womit der vom Staate anerkannten Gleich« berechtigung aller landesüblichen Sprachen im Amte keines­wegs Genüge geleistet wurde. Laibach am 6. Februar 1868. Franz ^.«vstik. Eingesendet. (Aus dem gewerblichen Aushilfskasseverein.) Der Verwaltungsrath des gewerblichen AushilfskassevereineS hat in feiner am 2. Februar l. I . abgehaltenen Sitzung beschlossen, den Vereinsmitgliedern für ihre dem Vereine gegebenen Ein­lagsgelder 4^°/« Interessen zu bezahlen, von den Darlehen 6°/o abzunehmen, und die '/«°/o Provision für Stempelmarke und Wechselblanquette auf '///o, vom 1. Februar l. I . ange° fangen, herabzusetzen, welches den geehrten Vereinsmitgliedern zu ihrer Wissenschaft bekannt gemacht wird. ' Zur Feuerversicherung. Das Feuerversicherungswesen hat sich in Krain seit eini­gen Jahren bedeutend gehoben. Zu diesem Fortschritt hat die hochwürdige Geistlichkeit ganz besonders beigetragen, dasieun­ablässig zur Versicherung auffordert, und bestrebt ist, die Wohl­that der Assekuranzen zu allgemeinem Verständnis; zu bringen. Jene erfreuliche Wahrnehmung liefert aber auch den Beweis wie thatig und gewissenhaft jene Versicherungsgesellschaften vor­gehen, welche sich eines besonderen Vertrauens erfreuen. Unter den neueren Assekuranz»Instituten wußte sich vor­züglich die Pester-Verslcherungs-Anstalt rasch aus­zubreiten und einen Ruf zu erwerben, der ihr einen Platz unter den renommirtesten Gesellschaften sichert. Zu diesen gün­ stigen Erfolgen haben Wohl »m meisten verhelfen: »,) die Auf» stellung von einflußreichen und thätigen Vertretern in allen größeren Orten des Landes, b) die günstigen Bedingnisse und o) die loulante nnd schnelle Begleichung der Schäden. Gegenwärtig richtet die hiesige Repräsentanz der Pester» Anstalt ihr Hauptaugenmerk auf die Versicherung von Einrich­tung, Kleidung, Wäsche, Haushaltsvorräthen, Ausstattung«­gegenständen u. dgl. in der Stadt Laibach. Zu diesem BeHufe sind eigene Antrags -Vlanlette gedruckt, worauf der Versi­chernde nur die Versicherungssummen und einige unumgänglich nöthigen Antworten notirt. Die Prämie beträgt von 100 fl. auf ein Jahr nur lN lr. Erwägt man, daß auch das bestgebaute Haus und die größte Vorsicht vor Feuerschaden nicht sichern, und berücksich­tiget man weiters die geringe Prämie, welche zu bezahlen ist, so kann man der genannten, unter der Leitung des Herrn Franz Drenil stehenden Hauptagentschaft der Pester-Ver­sicherungsanstalt die besten Resultate für ihre. Bemühungen prognostiziren. Eours-Bericht vom ?. Februar. 5°/» Metalliques fl. 57.65. 5°/» Vletallique« (mit Mai-und November-Zinsen) fl. 58.—. — 5»/, National-Anlehen fl. 66.50. — 1680« Staats-Anlehen fi. 82.90. — Bankaktien fl. 69». — Eredit­altien fi. 18?.—. — London fi. 118.90. — Silo« fi. 116.75. — K. l. Münz-Dakaten fl. 5.69. M«rkt»nzeiger für Februar. Krain: Am 9. in Grahov», Ober-Tavenftein, Sag« und Mannsburg. Am 12. in Mötnig. Am 14. in Aich, Dobrova bei Lai­bach, St. «amprecht (Bez. Egg), Präwald,tzeraunic»(Bez. Planina). Am 18. in Neumarktl. Am 20. in Verbouz (Bez. Gottschee). Montag vor St. Mathias in Gl«ßlasch,tz. Am St. Mathiastage in Luöll», (Bez. Gurkfeld), Moiäutsch und girknitz. Am Donnerstage nach St, Mathias in Töplitz. Kärnten : Am Faschingmontag in Gutaring und Paternion. Am Aschermittwoch in Oberdrauburg. Am 1. Donnerstag in de» F»» ften in Straßburg. Steiermark : Am 14. in Rann, Lichtenwald (Viehmarkt) und Sredisöe. Am 16. in Bautsch und Vrenskagoric». Am 22. in Tüchern (Viehmarkt). Am 24. in Rohitsch, Tüffern, Ar«e2, Windisch' feiftritz und Wildon. Küstenland: Am 24. in Cerlna. In Oböma jeden Donnerstag für Schlachtvieh. Verstorbene. Am 30. Jänner. Dem Herrn Johann Strauß, Tischlermeister, sein Kind Franz, alt 1 Tag und II Stunden, in der St. Peters- Vorftadt Nr. 65, an «eben«>chwüche. Herr Nikolo Karl, Kaffeesieder, alt 58 Jahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 79, an der Lungen­ tuberculose. Am 21. Jänner. Rochus Mechkota, Xaglöhner, »lt 36 Jahre, in der Tirnau-V»lft»dt Nr. 19, an der Lungenentzündung. Stefan Grenze, Inwohner, alt 68 Jahre, im Civilspital, an Erschöpfung der Kräfte. Am 1. Februar. Agnes FerjanLiö, Köchin, alt 66 Jahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 9, an der Bruftwafferfucht. Dem Herrn Karl Urba«, Gastgeber und Hausbesitzer, sein Kind Paulina, alt 1 Monat und 2 Tage, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 89, und Frau Mari» MMauz, Haus-und Realitütenbefiher« Witwe, alt 64 Jahre, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 24, beide an der Entlräftung. Herr Conftantin Huber, Magistrats-Beamte, alt 44 Iah« , in der Pol»n»< Vorstadt Nr. 9, am Schlagfluffe. Am 2. Februar. Dem Herrn Johann Schindler, Tuchmacher, sein Kind Maria, alt '/, Stunde, nothgetaust, in der Stadt Nr. 96, an Lebensschwäche. Am 3. Februar. Frau Marl« Kokalj, Hausbesiherswitwe, alt 60 Jahre, in der Stadt Nr. 248, an der Lähmung der Unterleibs­«rgane. Karl Brezelnit, Inwohnerssohn, alt 10 Jahre, im Eivi!« spital, an der Lungentuberculose. Am 4. Februar. Ursula Lejasche, Xaglöhnerin, alt 25 Jahre, in« Civilspilal sterbend übelbracht. Lorenz Novak, Ableber alt 68 Jahre, in der Polana-Vorstadt Nr. 24, au der Gedürmlähmimg. Am 5. Februar. Andrea« Sabutovitz, Zwängling, »lt 52 Iah«, im Zwangsarbeitshause Nr. 47, »n der Lungenlähmnng. Josef Wisch« novar, Bettler, alt 65 Jahre, im Livilspital, an der Lungenentzün­dung-Dem Josef Pollat, Zimmermann, seine Gattin Franziska, alt 34 Iah« , in der Karlftüdter-Vorstadt Nr. 28, an der Lungen­tuberculose. Herr Johann «ongyka, Schneidermeister, alt 63 Iah«, im Civilspital, an der Gnttraftuug. Josef Iuvauöiö, Sträfling, alt 22 Iah«, im Inquisitionshause Nr. 82, an der Auszehrung. Johann Mosnil, Uilauber, alt 30 Jahre, im Eivilspita!, an Blattern. Anmerkung. I m Monate Jänner 1868 sind 81 Personen ge­storben, darunter waren 42 männlichen und 39 weiblichen Geschlechtes. Korrespondenz der Redaktion. Hochw. Herrn L. N. in Aich. Für die gütige Besorgung den besten Dank. — Unserm unbekannten Bekannten —biö—. Anonyme Zuschriften wandern in den Papierkorb, auch wenn sie sonst verwendbar wären. Wie können Sie übrigens so schrecklich unvorsichtig sein, Sendungen, deren Inhalt so entsetzlich heillich ist, daß Sie ei nicht wagen, Ihren Namen beizusehen, »n die Administration zu odreffirenl! An die Herrn „mehreren Mitglieder des hiesigen Handelsftar.de«": Sie ersehen schon au« vorstehendem, daß wir trotz de« Fasching» keine m««kirten Visiten empfangen. Wir gesteheu übrigen«, baß wir uns nicht überreden können, dem Umstände, daß Jemandem un« gebührlicherweise der Titel „Kaufmann" beigelegt worden, eine Be­deutung beizumessen und bedauern die schwachen Nerven derjenige«, die sich dadurch beleidigt fühlen. Ob sich irgend ein obskure» Indivi» buum Kaufmann, Agent »der andere« nennt, daran liegt der Welt blutwenig; deßhalb einen Feldzug zu eröffnen, halten wir für Luru« — es gibt sonst mehr al« genug aufzuräumen. Herr Hl—0, Mitterburg. Erhalten; werden Alle« besorgen. „Politik" kostet per Post '/«jährig 5 fl. Freundlichen Gruß! Herrn —m— in Luttenberg. 1'rnv wrä! Mehrere Hundert Qbftbaumchen, veredelte Aepfel«, Birnen», Zwetschkenbüumchen mit fester Krone, 3 bi« 6jähr!g, 6 bi» 10 Fuß hoch von den beliebtesten und «ichtragendften Winter« und Somm«lsorten,da« Stück pr. 3N b<« 70kr.; Maulbeerbäumchen mit fester Krone, 5 bi« 8 Fuß hoch mit Louartigem Blatte von eigene« Samen gezogen, da« Stück 20 bi« 30 kr.; Roßkastanien, geradewüchslg, 4 bi« 5jihrig, zum Versehen sehr geeignet, da« Stück pr. 20 kr.; Götterbüume (H,U»ntIin«), 5 bi« 7jährig pr. 30 kr.' Gesund« Brianzese» Grain« (Seidenraupen«,«), da« Loch mit 3 st. werden verkauft bei der Administration de« Versuchshof«« der k. k. Land-und Forstwlrthschaft» Gesellschaft in Laibach, St. Jakob Nr. 148. "" - Franz Schollmayr. «'2.2» ^ Gasthaus-Übernahme. Gefertigter, durch drei Jahre Kellermeister in der öital« nica-Restauration, zeigt einem hochverehrten P. T. Publikum an, daß er mit I. Jänner d. I . das Gasthaus zum „Kaiser von Oesterreich" übernommen hat, und sich einem geneigten Zuspruch« bestens empfiehlt. Für gutes Kosler-Lageibier, das Krügel zu 10 lr., so wie eine schmackhafte gute Küche ist bestens gesorgt. Mittagsspeisen im Abonnement oder nach der Karte, gutes warmes Frühstück und Abendtüche ist jederzeit aufs Beste zubereitet zu bekommen. Auch sind daselbst stets wohleingerichtete Passagiers«Zimmer zu den billigsten Preisen zu haben. Für gute und prompte Bedienung wird ebenfalls bestens sorgen ergebener Anton Miculin, Gastwirth. Die General-Repräsentanz für Rrain. Kärnten, görz. gradisca und 3strim des „«VS8to>'r. «»'vG«»»«»R" und Versicherungs-Bank ,,^p«s " in Laibach bringt zur allgemeinen Kenntniß, daßsieals Affecureur Herrn «5. ^. 6?^>^F^ acceptirt hat, welchem das ?. ^. Publikum das vollste Vertrauen schenken möge. Das AssekuranzBureau befindet sich am Marienplatz Nr. 48. 5. ?. Viäio, s—i. General-Repräsentant. Vi» V8« plijatehe teIovaä8lV2 vadium, lla naj prlstosHo II unvemu 6ru8tvu in pro8>mo, 6«, 8« nzill8Hja v ta nllwen »li pn trzovou z. I>. I». Vision (v spitnlski uliei) »1i pn z. I'er«!. <«vkn v eitulniöini zu8ti!nioi. poäviLHjte 80, ä«. boäe uw^oee, ie z)riua6lH teäen »Klieati prvi völiki idorl V I^'ubl^ani «Ine 6. 8vec2n«, 1868. io-<. Nsllovkllli «übor. , ^. Gedruckt bei Josef Blas nil in Laibach.