Vrtwwetettws» Preis» r »ät Laibach: •entilfrig • • 8 fL 40 tr. H-lbtidri, . . 4 „ 80 „ ^ erteljLhrig . 1 „ 10 „ Äeeotit* . . . — „ 70 „ Mit der Post •»«zittrig...........I» fl. HaldtShrig........... 6 „ Wenetjätrifl.........8 „ Laibacher Für Zustellung in« Hau« •kttelj. 25 k., monatt. 8 kr. Einzelne Wummern 6 kr. TJ Nr. 204. [ßgblatt. Anonyme Mtttheilungen werden nicht berückfichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Mittwoch, S September 1877. — Morgen: Magnus, «ahnhos,affe Rr. 15. Gr»r»ttt««»- * Juserat«»-Cimi: »ongreßplatz Nr. S (Buch. Handlung von Jg. v. Kleinmayr L Ked. Bamberg.) InsertisnSvreise: Kür die einspaltige Petil. k 4 kr . bei wiederholter Lin« sckialtung ä 3 kr. Anzeige« bi« S geilen Bei grlßeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Kür complieierten Satz besondere Vergütung. 10. Jahrgang. Deutsch-österreichischer Handelsvertrag. Der sogenannte Appreturvertrag wird bei den Verhandlungen die größten Schwierigkeiten bereiten, Deutschland macht alle Anstrengungen, um diesen für Oesterreich ungünstigen Vertrag aufrecht zu erhalten, und an Oesterreich ist es, dafür zu sorgen, daß die einheimische Industrie nicht geschädigt wird. Die österreichische Regierung kann nicht zugcben, daß die ausländischen Arbeiter von Oesterreich er» «ährt und die Steuerkraft Deutschland» auf Kosten Oesterreich« erhöht wird, Oesterreich muß vor weiterer Schädigung bkwahrt werden, der ötterr. Handel«-minister wird bei den teigen Verhandlungen in richtiger Erkenntnis der Sachlage einen festen Stand» punkl rinzunehmen haben. Das Ausland hat e« bei Abschluß früherer Vertrage verstanden, Oesterreich durch Einräumung scheinbarer Concessionen in industrieller Beziehung ju schädigen, jedoch Oesterreich Ist jetzt durch Schaden klüger geworden, Oesterreich dürfte e» heute nicht nothwendig haben, sich von Deutschland politische Concesstonen anbieten zu lassen. Oesterreich wird heule in der Lage sein, bei Abschluß von Handelsverträgen seine industriellen Interessen zu schützen, Oesterreich ist berechtigt und verpflichtet, bei den gegenwärtigen VertragSverhand-lungen mit Deutschland fich nur vom Gesichtspunkte seiner materiellen Interessen leiten zu lassen. Oesterreich wird bei Abschluß des Handelsvertrages mit Deutschland Grundsätzen Ausdruck zu geben haben, die mit dem Schutze der einheimischen Industrie Hand in Hand gehen und sowol den Verhältnissen als auch den Bedürfnissen Oesterreichs entsprechen. In der Erwägunx, al» besseret Schutz für die österreichische Industrie und gleichzeitige Aufrecht» Haltung de« AppreturvertrageS — d. i. Zollfreiheit für gefärbte, bedruckte und appretierte Manufaktur-waren — eine Inkonsequenz wäre, darf man wol annetzmen, daß der österreichische Handel-minister auch den weiteren Anfechtungen gegenüber fest und konsequent bleiben und, wie dir „Orsterr. Post" bemerkt, „nicht dazu beitragen werde, da« Kukuksei der Ausländer, das man unversehens in österreichisches Nest legen will, mit ausbrüten zu Helsen." Wie verlautet, soll Deutschland fordern, daß der Appreiurvertrag 3 Jahre unverändert fortbestthen soll, und erst nach Ablauf dieses Termine- wäre man auf Seite Deutschland« geneigt, Eoncesstonen zuzugestehen. In diese Forderung einzugehen, dürste Oesterreich jedenfalls ablehnen, denn nach Ablauf dieser dreijährigen Frist dürste, falls eine rückfichts-würdige Beachtung der österreichischen Industrie derzeit nicht eintreten sollte, die Mehrzahl der in Oesterreich noch bestehenden Färbereien, Bleichereien, Appreturanstalten, Druckereien und die mit denselben in Verbindung stehenden Nebenindustrien und Gewerbe ihre Etablissement- bereits geschloffen haben. Neues Strafgesetz für Ungarn. Der ungarische JustiMinister hat soeben den Entwurf eines Strafgesetzbuches sammt Motiven, bericht an juridische Capaeitälen und Parlament«. Mitglieder zur Begutachtung und behufs eingehen. der kritischer Studien versendet. Es ist endlich auch an der Zeit, an die Reform de« Strafgericht-Wesen» in Ungarn zu schreiten, denn die Geschichte über die bisherige Strafgerichtspflege in Ungarn erzählt recht possierliche Fälle, so soll z. B. ein Stuhlgericht einen heißblütigen Vollblut.Magyaren, gegen den die Klage wegen versuchten Nothzuchk-attentates an. gestrengt wurde, wegen „verbotenen Spiele-" zu einer Geldstrafe von 50 fl., und einen gemächlichen Grundbesitzer, dem au» nicht versperrtem Wohnzimmer seine goldene Sackuhr entwendet wurde, wegen „vernachlässigter Obsorg«" zu einer dreitägigen Arreststrafe verurtheilt haben. Der erwähnte Entwurf enthält einen allgemei-"i” und einen besonderen Theil, da» ganze Gesetz 485 Paragraphe, der allgemeine Theil 9 Kapitel mit 125 und der besondere Theil 43 Kapitel mit 360 Paragraphen. Dieser Entwurf beginnt ohne einleitende Bemerkungen mit den Verbrechen und Vergehen. Die Uebertretungen werden in einem beson. dern Gesetzbuche behandelt werden. Die Giltigkeit de» erwähnten Gesetze- wird sich auf da- ganze Königreich Ungarn, mit Ausnahme Kroazien- und Slavonien-, erstrecken. Feuilleton. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) „Helene, du wirst immer räthselhafter I" rief Olla mit Staunen. „Erkläre dich kurz; Vasallen deine verworrenen Reden bedeuten?" „Ich wurde wol getraut, aber nicht mit Lord Berry!" fuhr Helene mit gepreßter Stimme fort. „E- klingt unglaublich, Olla, und doch ist e- so. Robert ging noch einmal vor der Trauung au- der Kirche, um einen Trauzeugen zu holen. Gleich daraus trat ein Mann ein, den ich in der Aufregung und im Finstern — wir hatten da« An-zünden der Lichter verbeten — für Lord Berry hielt. Er bot mir seinen Arm, führte mich zum Altar und — wir wurden getraut!" „O Himmel I" rief Olla bestürzt. „Meine arme Helene I Da« ist entsetzlich. Aber da« Gesetz muß dich von dieser Heirat entbinden l" „Ich darf die Hilst de» Gesetzt» nicht in An. spruch nehmen." „Warum nicht? Dieser Betrug darf nicht einen Augenblick rechtskräftig gelaffen werden 1" „O Olla, der Mann kennt mein Geheimnis, von dem ich sprach," sagte verzweifelnd Lady He-lene. .Er hat mich in seiner Gewalt; ich darf mich ihm nicht widersetzen; ich darf nicht auf eine Scheidung dringen. Es mag fein, daß diese schottische Heirat vom Gericht al» ungiltig erklärt wer. den würde; aber sie mag gesetzlich sein oder nicht, ich wage nicht, ihre Aushebung zu beantragen." .So willst du diesen Elenden al» deinen Gatten anerkennen?' fragte Olla schaudernd. „Niemal»!" rief Helene. „Lieber würde ich sterben, als diesem Manne jemals näher treten. Ich denke, daß ich ihn mit Geld abfinden und von mir fern halten kann, da er gewiß ebenso arm ist, wie rr früher stet» war. Er sagte mir zwar gestern abends, daß rr reich sei, doch ist seinen Worten nicht viel Glauben zu schenken, und für Geld pflegt rr alle- zu thun. — Aber wie bleich siehst du au», Olla I Ich hätte dir meine Angelegenheit verschweigen sollen; du hast ohnehin Kummer genug gehqbt." *8» ist besser, daß wir offen gegen einander find, Helene." sprach Olla, „zumal e« scheint, al» ob wir bald nur auf einander angewiesen sein werden —" »Dir bleibt ja noch Winifred, meine liebe Olla.' „Er hat mich noch nicht angesprochen," tr. widerte Olla erröthend. „Obwol ich bestimmt glaube, daß rr mich liebt, kann ich jetzt nicht mehr an eine Heirat mit ihm denken, da mir dieser Kirby im Wege steht. Du weißt, Lord Daltvn ist arm, wäh. rend ich reich war; und diese Umstände haben ihn sicher abgehalten, sich zu erklären, denn er ist einer der stolzesten Männer. E» war mein liebster Wunsch, ihm wieder zum Reichthum und Ansehen zu verhelfen; wenn aber die Besitzung Kirby mir ge. nommen wird, würde ich ihm nur eine Last sein. Du stehst also» daß ich ihn nicht heiraten kann." „Aber wa« willst du thun, Olla?" „Ich weiß e» selbst noch nicht; vielleicht wirst du mich als Gesellschafterin engagieren!" antwortete Olla lachend, fügte aber gleich ernst hinzu: „O, hätte mein Vater doch diese Trübsal vorhersthen können, damit er mir eine Summe festgesetzt hätte. Aber er hatte keine Ahnung, daß irgend jemand mir meine Erbschaft streitig machen könnte. Humphry Kirby, den ich allerdings Vetter nenne, ist ein entfernter Verwandter und außerhalb der Erblinie. Also mußte die ganze Besitzung mir gesetzlich zu. fallen. Doch das wird alle» ausführlich besprochen werden, wenn mrine Vormünder kommen." schloß fir mit Bitterkeit. p Als Strafen werden erkannt: Tod, Zuchthaus, 8, Kecker und Geldbuße. Dir Todesstrafe findet Anwendung bei gemeinem Morde, bei an dem König versuchten und vtt' übiem Mord und Todtschlag. Bei Berdrechen wird auf Zuchthaus oder Kerker und bei Versehen auf Gefängnis erkannt; bei vor« kommenden außerordentlichen Milderung-umstLnden kann auch bei Verbrechen anstelle des Kerkers auf Gefängnis erkannt werden. In Fällen, wenn die strafbaren Handlungen einer niedrigen Gesinnung nicht entspringen, kann auch auf StaatSgefängniS erkannt werde«. ' Die Zuchthausstrafe kann lebenslänglich dauern, wird dieselbe jedoch bloS auf zeitliche Dauer verhängt, so darf sie 15 Jahre nicht übersteigen; die kürzeste Dauer derselben ist 2 Jahre. Auf Kerkrrstrafe kann auf die Dauer von sechs Monaten bis zu zehn Jahren erkannt werden. Dir längste Dauer des Gefängnisses ist fünf Jahre, dir kürzrste eia Tag. Auf StaatSgefängniS kann in der Dauer von einem Tage bis zu fünfzehn Jahren rrkannt werden. Auch Einzelhaft und Ar-beitSzwang werden zur Anwendung gelangen. Sträflinge, die rin gutes Betragen erweisen, können bedingungsweise in Freiheit gesetzt werden. Ein eigenes Bewandtnis hat es mit den Ehrenfolgen btt Strafen. Nach drm ungarischen Gesetzentwürfe haftet keiner einzigen Strafart eine berartigr infamierrnde Wirkung an, daß eine Schmälerung ber staatsbürgerlichen oder Ehrenrechte rintritt; es wrrdrn wol Neben strafen (Amisverlust, Suspendierung gewisser politischer Rechte) zur Anwendung kommen, aber baS Gesetz bestimmt bit Anwendung derselben von Fall zu Fall und die Dauer derselben. Der Versuch eines Verbrechens wird in der Regel, der eines Vergehens nur in besonderen Fällen bestraft. Der Versuch geht straflos au», wenn der Thäter von ber Ausführung selbst abstand oder den Erfolg vor Entdeckung der That vereitelte. Der besondere Theil dieses Strafgesetz-entwürfe« behandelt die einzelnen Arten der criminell strafbaren Verbrechen und Vergehen. Die Preß-vergehen werden nicht besonders behandelt. Im besonderen Theile kommen vor: Hochverrath, Thät lichkeiten und Beleidigungen an ber Person des König» und ben Mitgliedern des königlichen Hauses, Jnfidtlität, Aufruhr, Gewaltthätigkeiten gegen Behörden unb behördliche Organe, Aufreizung gegen Gesetz, Behörben unb behördliche Organe, Gewalt thittigkeiten gegen private Personen, Wahlverbrechen unb Vergehen, Verbrechen unb Vergehen gegen bie freie Ausübung ber Religion, Verletzung der per sönlichen Freiheit, des HauSrechteS, des Brief- und Telegrafengeheimnisses durch öffentliche Beamten, Geldfäl>chung, falsches Zeugnis, falscher Eid, falsche Anklage, Berdrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit, Bigamie, Verleumdung, Ehrenbeleidigung, Verbrechen und Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens und de» Eigenthum», Duell, AmiSoerbrechen und Vergehen grgen die Wehrkraft. Der erwähnte Gesetzentwurf lehnt stch in vielen Kapiteln an ba« österreichische Strafgesetz an, aber im großen Ganzen geht er seine eigenen selbständigen Wege. Es wird bereit» heute gerühmt, daß dieser Entwurf ben speziellen Bedürfnissen Ungarn» voll« Rechnung trägt und ben Anforderungen der Neuzeit entspricht. Bei Plewna find sehr wichtige Ereignisse ehr nahe. Die nächste Woche wirb wahrscheinlich eine wichtige Bewegung auf der ganzen Linie bringen. Die Russen räumten Popkiüi, wo sie fich verschanzt halten, wegen der bominierenden Höhen, unb bezogen neue Stellungen hinter ben früheren. Vom Kriegsschauplätze. Cs verlautet, daß der russische Generalstab stch auf eine zweite Campagne im nächsten Frühjahr vorbereitet. Mehrere Genie-Offiziere find bereit» mit der AuSsteckung von zwei großen Armeelagern für je 100,000 Mann bei Plojtjchti unb Buzeo beschäftigt. Wenn übrigen» der diesjährige Feldzug glücklich abläuft, fo beabsichtigt man, 100,000 Mann in bem befestigten Raume zwischen Sistvwa, Niko-poli» und Biela in Bulgarien zurückzulassen. Reuter« Office meldet au« Konstantinopel, daß Suleiman Pascha auf den ba» Fort Nikolaus im Schipka-Passe dominierenden Höhen Geschütze in Position gebracht haben soll. Eine Depesche SuleimanPascha'« berichtet über eine in der Richtung von Gabrowa und Baltiz auSgesührte RecognoScierung. Dir Russen sind im Dorfe Aichilogatsch. Der Artilleriekampf im Schipka-Passe dauert fort. Der Kampf bei Karahasfankiöi war keine Schlacht mit ziemlich gleichmäßigen Streitkräften, sondern eia bloßeS Treffen, in welchem eine kleine Streitmacht gegen eine gewaltig überlegene Truppenzahl heroischen Widerstand leistete. General Leonoff hatte nur 3000 Mann Infanterie, 500 Mann Kavallerie und zehn Kanone»; die Türken griffen mit 12,000 Mann an und überflügelten bie Russen beständig. Da« Ergebnis de« Gefechte», der Verlust der russischen Positionen, ist ohne Bedeutung, falls nicht die Türken die jetzt von ben Russen besetzten Höhen forcieren. Die russischen Verluste an Tobten und Verwundeten betragen 500 Mann. Der „Daily Telegraph" meldet au« Bat um vom 31. August, daß bie Türken Suchumkaleh infolge Annäherung ber Russen räumen. Fürst Karl von Rumänien würbe zum Kam Mandanten der russisch-rumänischen Armee vor Plewna ernannt. Der bisherige Kommandant, General Zatoff, ist sein Stellvertreter. „Wenn bu Kirby verlierst unb verlassen mußt," sagte Laby Helene, „mußt bu mit mir gehen und mein Vermögen mit mir theilen. — Still, Olla, tein Wort ber Einwendung, denn einmal mußt bu mir boch nachgeben!“ Die Stiefschwestern umarmten fich weinrnb. Rach einet Weile richtete fich Olla auf, trocknete ihre Thränrn unb sagte lächelnb: „Rein, Hetene, birst Sentimentalität thut uns nicht gut, mir werben trank babti werben, unb ich möchtt Mr. Kirby nicht sehen lassen, baß mit btt Verlust bei Schlosse» so nahe geht. Laß uns bie Sorgen verscheuchen durch tintn Spazierritt. Die frische Morgenluft unb bie Bewegung wirb uns neue Hoffnung unb neuen Muth geben.“ ^Jch bin nicht zum Reiten aufgelegt," entgegnen Helene. „Du weißt, ba» Reiten macht mir lein Vergnügen, wenn ich mißgestimmt bin. Laß dich ober dabutch nicht zurückhalten." „Rein, ich will fort!" rief Olla entschlossen. »Unb wo» meinst bu wol, wohin ich reiten will?" „Nun?“ »Hinüber nach Dalton. Court, um Winifred einen Besuch abzustatten unb ihm zu erzählen —" ..Aber ba» würde kaum schicklich sein, Olla!" *Wa» frage ich nach Schicklichkeit!" erklärte Olla in leichtem Tone. „Doch will icb mein Mög lichste« thun, um bie Schranken be» Anstande» nicht zu verletzen. Ich werde die alte Haushälterin als Ehrendame unb John als Beschützer mitnehmen; bamit wird ben AnstanbSformen Genüge geleistet sein." Olla'S erzwungene Heiterkeit zwang Helene ein Lächeln ab. „Eine originelle Jbee, MrS. Kelly zum Reiten zu veranlassen," sagte sie. „Sie wiegt einige Zentner, während John ein vollstänbige» Skelett ist. Du juchst bit eine hübsche Begleitung au«, butch welche fich Lord Dalton außetotbentlich geehrt fühlen wirb I Warum willst bu nicht lieber zu ihm schicken unb ihn bitten lassen, hierher zu kommen?" „Damit er gleich mit Mr. Kirby zusammen trifft? Nein, ich will nur hören, wa» er zu btt Geschichte sagt. Er hat tintn offenen Kopf, unb ich gebe auf seine Anficht mehr als auf bie meiner Vormünber. In einer Stunbe werbe ich ausbrechen Abt, meine liebe Helene, unb sei nicht so trübsinnig Sie tagte ihre Stiefschwtsttr unb hüpft! ttil ttrnb zur Thür hinaus. Kaum abtr hatte fit bitft hinter sich zugeschlagen, als ihr eben so heiteres sicht witdtr ernst wutdt unb btn Ausdruck tiefen KuniMtre annahm. (Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 5. September. J«la«d. Obwol über den Zusammentritt btt Delegationen noch keine endgiltige Entscheidung getroffen ist, sind doch die Arbeiten wegen Festste!» ung de« gemeinsamen Budget« bereits beenbigt. Nach einer Meldung aus Pest soll das Krieg«» bub gc t pro 1878 den von der Kriegsverwaltung nt Vorjahre unterbreiteten Vorschlag nicht über» chreiten. Die Abstriche, welche die Delegationen im Vorjahre Vornahmen, sollen nicht berücksichtigt worden sein. Der kroatische Landtag wurde am 3. d. eröffnet. Die „Presse" bemerkt: „Auch an birst Körperschaft wirb bit Btrsuchung herantrtttn, zu btn verschiedenen Fragen, welche bie öffentliche Meinung im Lande beschäftigen, wie die Grenz- unb Grenzbahnfragt, vor allem aber bie orientalische frage, in demonstrativer Weise Stellung zu nehmen. Bei dem guten Einvernehmen jedoch, welche« augenblicklich zwischen ber Lanbefltegierung unb bem ungarischen Ministerium herrscht, unb bei ber klugen Zurückhaltung, welche bie Majorität bishtr in htikltn Fragen bekundet, wirb bitft sich wol nicht so lticht u Schritten Hinreißen lassen, bit fit compromittitttn und auf bit abschüsfigt Bahn btt Eompetenzübet-chrtitung führen könnten. Dagegen findet sie in ben Vorlagen, welche ihrer harren, auSreichenben Stoff, um bie kurze Spanne Zeit, bie bem Landtag zu-gemessen, mit ernster unb bantbarer Arbeit au«-iiUfallen. Die» gilt inebefonbere von ben Gesetzentwürfen über die Städte-Ordnung unb die Ge-meinbe-Organisation, bie bestimmt sittb, bie Cen-tralisation der Verwaltung auf Grund ber Beamten-(Stntnnung für LtbenSztit auch auf bit Städtt und OrtSgtmtinden zu übtrtragtn.“ Ausland. An dit Feiet de» Jahrestage« bet Schlacht bei Seban knüpft die „Voss. Ztg.“ folgende Combination: „Zu viele Zeichen deuten «n, baß bit beutsche Nation nach btt Bezwingung be« Erbfeinbe« bei Sedan nicht gesonnen ist, bem russischen Präponberat Vorschub zu leisten, als baß e« noch bewiesen zu werben brauchte. Allein bit btutscht Nation ist jetzt so wtnig wit 1864 unb 1866 mit btn Pläntn btt damaligen preußischen Regierung bekannt, sie folgt ihrer Regierung nicht mit dem Vertrauen von 1870 in den hoffentlich blo« diplomatischen Feldzug und ist au» ber Vergangenheit zu keinen Hoffnungen auf Kraftäußerungen gegen Rußlanb berechtigt. Zudem ist e« vielleicht nur Zufall gewesen, daß da« verhängnisvolle Drei-Kaiser-Bündnis vor fünf Jahren nicht am Sedan-Tage, sondern erst am 5. September geschlossen wurde, und bezeichnend ist e« auch, baß am Anfänge bet jetzigen Verwicklungen, htute gtrabt vor tintm Jahre, nachdem tagSzuvor Abdul Hamib btn Htrtschersitz btt Khaliftn eingenommen hattt, dtr dcutscht Agent für Rußland, Feldmarschall von Manleuffel, den Zart« in Warschau btgtüßtt.“ Zur Tagesgeschichte. — Die UchatiuS-Afsaire beschäsiigt na» Bericht der „Deutschen Ztg.- die öffentliche Meinung in hohem Stabe. Auch im Abgeordnetenhause wird eine diese Angelegenheit betreffende Interpellation vorbereitet, und eS ist nicht anzunehmen, daß der Wunsch der Regierung, durch eine derartige Interpellation nicht in Verlegenheit gebracht zu werden, von der Rechtspartei sonderlich respectiert werden wird. Wir finden übrigens da» Bestreben, Iklarheit in dieser Affaire zu erlangen, ebenso begreiflich, wie die. Scheu der Regierung, da» überaus beikle Thema offiziell zu di»-cutieren. Daß BorgSnge, wir fie in der Arsenal-Affaire zutage traten, geeignet find, aus daS Institut der MilitSr- Attaches ein äußerst schiefes Licht zu werfen, werden die diplomatif-testen Diplomaten nicht leugnen können. Unter ollen Umständen eifcbeint tS nothwendig, d«ß in Zukunft pewiffe Vorsichtsmaßregeln gegenüber den für derlei Missionen bestimmten Persönlichkeiten beobachtet werden. Wol nicht jeder Militär bequemt sich zur Rolle eines Spions, wie solche, vielfachen Beispielen nach zu schließen, von mehreren Negierungen den Militär-Attachtt zugemuthet wird. — FM L. Freiherr v. Mollinary kehrt, wie JEllenör" wissen will, auf den «gramer Posten nicht «ehr zmüdk. Diesertage «folgt die Ernennung seines Nachfolger«. Derselbe ist in der Perfon des Generals Franz Philip-p o v i ch , bisherigen Militärkommandanten in Kaschau, gefunden. — ®e werbe tag. Infolge beunruhigender «erlichte über den Verlauf der deuisch-österreichischen Zollverhandlun» gen beschloß soeben eine Versammlung von Industriellen und Gewerbetreibenden zu Reichenberg in Böhmen bi* Einberufung eineS großen Sewerbetages auf Sonntag den 9. September. — St er befall. Am 29. v. M. starb in Leipzig »ach längeren Leiden einer der angesehensten dortigen Ver-lagSbuchhändler, Herr Friedrich Wilhelm Gtunow, Besitzer der 1819 gegründeten Firma Friedrich Ludwig Hetbig sowie brr 1860 gegründeten, seinen Namen führenden BerlagS-buchhandlung. Der Verstorbene hat sich neben dem Betriebe seine» Geschäftes (in dem unter anderm die Zeitschrift „Die Grenzboten" erscheint) auch um die allgemeinen Interessen beS Buchhandels vielfach verdient gemacht. — D i ch t e r - T u r n i e r. In den „TimeS" veröffentlicht das „Somit* des EoncourS PoeliqueS de Bordeaux" folgenden Aufruf an „Dichter": „Die 19. Dichterconcur-renz eröffnet in Botteaux am 15. August und schließt am 1. Dezember 1877. Sechzehn Medaillen aus Gold, Silber und Bronze gelangen zur Bertheilnng. Programme versendet franco M. Evariste Tarrance, Präsident des Eowiles, 7 Mut <£otnu in Bordeaux (Gironde)." ~ GheschejdungSprozeß. DaS „Athenäum" bemerkt mit Bezug auf den Prozeß, welchen die berühmte Sängerin Adelina Patti in Poti« zur Annullierung ihrer am 27. Juli 1868 in der römisch-katholischen Kirche jn Clapham-Park-Road, London, mit dem Marquis von Caux geschlossenen Ehe unter der Behauptung angestrengt hat, daß die von dem hochwürdigsten F. Plunkett vollzogene Trauung gesetzwidrig gewesen, da er nicht ein gehörig cou-«ssionierler Priester sei, daß diese Jnformalität, wenn sie wirklich existierte, von den französischen Gerichtshöfen nicht berhlksichtigt werden dürste, da die Ehe in Frankreich im Wesentlichen ein Zivilcontract sei. Der MarquiS und die Marquise de Laux wurden ans der französischen Botschaft in London am 27. Juli thatsächlich vereinigt und die Zeugen des ZiviUoniracteS für die Braut waren der Herzog don Manchester und Sir Michael Eosta. —— ip '■ 1 I' Lvlal- und Provinzial-Angelegenheiteu. Wriginal-Äorrespondenr. Aus vberkratn. Schmerling ist der Erfinder 6,8 geflügelten Wortes: „Wir können warten!" aber dieser Mahnruf fällt nicht immer auf geneigtes Ohr, insbesondere ’n Fällen, wo Hilfe noththut. ES ist auffallend, wie lange f° manches Aktenstück warten muß, bis tS eröffnet, gelesen, 'khibiert, präsentiert, referiert, cous^piert, approbiert, nun» biert, kollationiert und expediert wirb. Zur näheren Beleuchtung folgende Thatsacht: ES wirb gewiß noch vielen ZeitungSlesern in Erinnerung sein, baß sich am 6. Mai 1873 auf einer der ungarischen Bahnstrecken ein gräßliches Unglück ereignete, daß unter den verunglückten Opfern stch zumeist Stainer, unsere Landsleute, größtenteils Familien-befanden, die trost» und hilflose Witwen und Waisen iurückließen. Nicht nur in unserem Heimatlande Krain, sondern in ollen Sauen deS Kaiserreiches hat «S an Sund-flebungen deS tiefsten Mitleides nicht gefehlt, überall wurde Hilfe geleistet, man gab, so viel man eben geben konnte, die Nolhlage der Witwen und Waisen zu lindern. ES «he Sache der UnterstützungSbeitrLge einsammelnden Remter und Beamten gewesen, derlei eingelangte Geldbeträge efote Verzug an bie Hilfsbedürftigen zu vertheilen; aber, «t wir aus sicherer Quelle hier vernehmen, ist der bereits "w 18. Dezember 1873 im Wege der Pester Gtabthaupt-wannschaft in Laibach eingelangte Sammlungsbeitrag per 160 fl. 22 kr., angeblich aus Verschulden eines zur Klaffe der „Deutschsreffer" gehörigen LandschaftSbeamten, mithin nach «erlauf von nahezu vier Jahren, bis heute noch nicht ietner Bestimmung zu geführt worden, vielleicht geben diese Zeilen Anlaß, daß dieser angeblich in der Privattischlade eineS Laibacher Beamten deponierte Schatz endlich feiner Bestimmung zugeführt werde. — (Personalnachricht.) Der Bezirksgericht--Kdjunct Herr Rudolf jkhern wurde über eigenes Ansuchen von Stein nach Bischofiack übersetzt. — (Pferdezucht.) Bei der heute in Oberlaibach vorgenommenen Pferbeprämiierung wurden prämiiert: Herr Johann Luckmann von Laibach mit 60 fl. Silber (mit Be» zichtleistung auf diese Prämie); Anton Jerschan aus Mautitz mit 50 fl. Silber; Ignaz Stesin aus Saloh bei AdelSberg mit 40 fl. Silber; Bincenz Ogorelc von lskoselca mit 40 fl. Silber; Antonia Tuben von Dragoner mit 30 fl. Silber; Josef Dekleva von Kleinottok bei AdelSberg mit 30 fl. Silber; Barthelmä «sustersii von PleSivce mit 20 fl. Silber. — Mit Anerkennungldiplom wurden beiheilt: Josef Graf AuerSperg von Sonnegg, Joses Friedrich Seunig von Laibach, Johann GarnS von Jgglack, Franz Gregurka von SchweinSbüchl. — (Wünsche und BefchwerdfN.) Der niedere Wafferstand gab der hiesigen Jugend Gelegenheit, Forschungen im Laibachfluffe vorzunehmen, die jedoch den Beifall deS vorübergehenden Publikum* nicht errangen, die «naben beschäftigten sich mit dem Fangen kleiner Fische, dir sie un« beanständet zu Todr quälten. — Am Irtztabgewichenen Montag wurden bei den verschirdrnen verzehrungssteuerlini'u in Laibach vielt Kälber eingesührt; bie armen Thiere waren aber so verladen, daß die arge Thierquälerei nahezu von einem Blinden constatiert werden konnte. Die Verzehrung»-steuerbestellten und städtischen Aussichtsorgane könnten in erster Linie die ländlichen Viehverkäuser aus den ungeeigneten, thierquälenden Transport aufmerksam machen und sie eineS Bessern belehren. — (Parlm usik.) Die Regiments»Musikkapelle spielt morgen nachmittags im Tivoliparkr nächst dem Schweizerhause. — (pn d»e Abbrändler inKompolje) wurden am 31. v. M. die bisher eingelangten Unterstützung«, beiträgt per 1807 fl. vertheilt. — (Da- Schadens tuet), welche« am 2. b. in Gurkstld ausdrach, verzehrte da« boitige, bei btt zahlungsunfähigen Bank „Slovenija" versicherte PsarrvicariatS-gebäude. — (Au« den Siachbarprovinzen.) Inder am 3. d. in K1 a g e n f n r t stattgefundenen LandeS-Lehrer-konferenz kam, wie die „Rlagtnf. Ztg." berichtet, auch die in neuester Zeit witdtrholt erörterte Frage über daS Straf-recht der Lehrer zur Verhandlung, bie Lehrer zeigten stch ktintswegS als nnbebingtt Lobredner btt Ruthe, indeß war die Bttfamrnluug darübtr einig, daß leider moralische Mittel bei einem Theile der verwilderten Jugend, deren Eltern die Erziehung vollständig vernachlässigen, nicht die nvthige Wirkung ouSübtn; der Range weiß, daß dem Lehrer ein beschränktes Strafrecht zngebote steht unb ignoriert jede Mahnung oder Warnung. Beschlossen wurde, dahin zu wirken, daß der Paragraph der Unterrichtsordnung, welcher die körperliche Züchtigung verbietet, aufgehoben werde. Die Lehrerverfammlung acceptierte den Antrag: „Die Volksschulen an Orten, wo stch Mittelschulen btfinbtn, haben den Unterricht gleichzeitig mit btt für ditst sestgesttzttn Unttr-richt«zeit zu beginnen und zu schließen." — Die Theatersaison in Klagensurt beginnt am 22. d. M. — Die erste Wanderversammlung de« österreichischen Touristenklubs findet am 8. b. in G m u n die n statt. — (Der Forstverein für Krain und Küstenland) nahm, nachdem er sich mit der Erörterung der Fragen: ob die gegenwärtige Einrichtung de« Forstfchutzt« in den Gtmtinde-, Gemeinschaft-- und GtnofstnfchaftSwäl-dern für deren Erhaltung zqreichtnb (ti oder nt*1, und welche Vorkehrungen im letzttrtn Fallt nothwendig seien? eingehend beschäftigt hatte, solgende Anträge an: „1.) Der Forstschutzbienft in btn Gtmtinde- und GerneinschaftSwal-düngen von Krain-Süsttnlanb ist dtrztit in ganz unzureichender und n>tnig zweckmäßiger Weise organisiert; S.) die Organisation desselben wäre durch LandeSgtsttzt tinheitlich zu rtgtln, hiebei in-besonbere dahin zu trachten, daß diese Forstwachen eine Stellung erhalten, in welcher sie von einzelnen Gemeinde-Insassen nicht mehr abhängig find; sie wären daher vor allem entsprechend, und zwar au» einem eigene zu bildenden Fonde durch dit Bezirklhauptmannschaft zu entlohnen und diScipIinär dem politischen Forstkommiffär unttrzuordntn; 3) der BereinSauSschuß wird beauftragt, stch bebusS Anbahnung dieser Reform mit btt hohen Regierung in daS Einvernehmen zu setzen unb Über den Erfolg seiner Schritte seinerzeit dem Plenum Bericht zu erstatten." — Der genannte Verein behandelte auch die Frage: „Ist ein Waldbesttzer gebunden, bei ausnahmsweise hohem Schnee und strengem Winter durch Wild (Hasen) an unverwahrten Obstbäumen verursachten Schaden zu vergüten, wenn in seinem Jagbbereiche bekannterweile rin Wildmangrl konstatiert ist unb daS wild stch vermögt de» strengen Winter« au» weiteren fremden Jagdbereichen herzieht, daher kein Standwild ist?* u»d sprach sich derselbe mit Mehrheit dafür au«, daß im gegebenen Falle unb inSbtfonbttt bei dem Umstande, als t« sich um tinttt durch Haftn verursachten Schaden handle, der Jagdbesitzer jedenfalls zur Ersatzleistung verhalten werden könne. — (Eisenbahnverkehr im Juli.) Befördert wurdtn 1.) auf der Südbahn: 816,108 Personen und 341,413 Tonen Frachten; dit Sinnahmtn betrugen 3.063,701 Gulden, gegen 3.087,665 Gulden im Juli de« Vorjahre« x 2.) auf der Rudolfsbahn: 116,798 Personen unb 78,864 Tonnen Frachten; die Einnahmen betrugen 842,647 Gulden, gegen 294,361 Gulden im Juli deS Jahre» 1876. Kellerwirthschaft. (Schluß.) Die Erkennung der künstlichen Färbung be« Weine« gelingt enblich auch ohne Anwendung irgenb eine« besonderen Reagens durch bloße Mischung desselben mit dem doppelten bis bteisachen Volum Alkohol. Schüttelt man biese Mischung wahrend einiger Zeit kräftig und läßt ste daun stehen, s» fetzt sich innerhalb einiger Stunden tin Niederschlag ab» welcher in der Hauptsache ouS Weinstein besteht, gefärbt durch den Farbstoff des Weine«. Der stark blaut Ton der Färbt läßt auch hitr dit künstlicht Färbung trktnntn, jedoch tbtnfall« am sichersten nur nach vollsiändigtm Absitzen. Wenn bei diesem und dem vorhergehenden versuche Zweifel entstthtn sollten, ob nicht vielleicht nur die sehr tiefe Färbung eines Weines den blauen Ton so stark hervortreten laffe, so braucht man den erstem nur vor dem Versuche mit dem gleichen Volum Wasser zu verdünnen. Die» empfiehlt fich in Zweiselssällen auch bei Benützung de» Thonerdepapiere«. ES würde von hohem Wertht für btn vorliegenden Zweck fein, wenn t« tin Mitttl gäbe, daS Weinroth von dtn Sorrogaten, wtnn auch nur unvollständig, zu trennen. Ich habe tin solcht» vergeblich gesucht und auch weder den Leim noch daS von Bautier vorgeschlagene Eiweiß dazu geeignet gefunden. Man überzeugt sich leicht, daß der Leim an fich die künstlichen Farbstoffe auS gerbstoffreiett Lösungen nicht auSsällt, im Verein mit Gerbstoff aber als Loagulum durch Flächenanziehung wirkt. Wenn man durch btidt Mittel den künstlichen Farbstoff portionenweise auSfällt, so bleibt allerdings juletzt tin wenig Farbstoff in Lösung, der durch wtittrt Behandlung mit Leim und Gerbstoff nicht fällbar ist. Aber ebenso fand ich auch daS verhalten de» reinen Weinfarbstoffe», und bei Versuchen mit einem Gemisch von reinem Rothwein und Malvenwein konnte ich mich ilbtr» zeugen, daß schon in dem trsten Niederschlage Malvenrvth vorhanden war. Wer jedoch durch diese Behandlung, wenn auch eine sehr nnvollkomment Trtnnung dt» Wtinsarbstofft« vom künstlichtn bewirken zu können glaubt, kann nach an-gtmtfftntr Behandlung mit Leim da« Filtrat zu den Versuchen mit essigsaurer Thonerdt oder Thontrdtpapitr btnütztn. Nach btm Vorstehenden ist nun btt Gang btt Unttr-suchuug, mit ich ihn tinhattt, solgtnber- 1.) Man bringt einige Wollfädeu in btn totin unb läßt ihn in btt Kälte ttwa *U Stnndt stehen, gießt dann ab und wäscht au«. Die Wolle ist bläulich gefärbt: Indigo, — ste ist beut-lich rosa bis earmoistn gefärbt, und die rothe Farbe verschwindet durch verdünntes Ammoniak, ebenso tpie durch verdünnte Salzsäure: Fuchsin. Wärt Indigo ntbtn Fuchsin vothandtn, so färbt fich baS vtrdünntt Ammoniak bläulich. Im ZwriftlSfalle wirb die Flüssigkeit im Wasserbabe eingetrocknet und mit einigen Tropfen Wafftt übetgoffen, worin fich der Indigo löst. 2.) Ist kein Fuchsin erkannt worden (Sie Segenwart ton Indigo schließt eine künstliche Rotbfärbung nicht aut), so erhitzt man etwa 10 Kubil-Lentimeter de» Weme« mit Dolle unter Znsatz einiger Tropfen »lannlSsung zum Kochen und läßt etwa eine Stunde stehen. Nach dem Auswaschen gießt man reichlich Salkwaffer ans und läßt ungefähr */» Stunde stehen. Di» Farbe de« tBcineS und der Surrogate der dritten Gruppe wird dadurch schmutzig bräunlich; wird ste fieischroth oder carmoifin, so find Rothbolz oder Cochenille vorhanden. Man wischt au« und übergießt mit wässeriger schwkseliger Säure; ste wird zu Gelb entfärbt: Roihholz; ste wird nicht entfärbt, sondern nur roth mit gelbem Ton: Cochenille. War dagegen die Farbe durch »elteoff« graublau bis blau geworden, so ist Blauholz vorhanden. 3.) Ist weder das eine noch da« andere gesunden, so trocknet man einen Lropsen de- Weines, wie oben angegtben, aus weißem Fließcarton ein und bringt ihn dann auf einet Porzellanschale in eine Lösung von essigsaurer Thonerde. Die Farbe geht von Blauroth oder Biolttt in Blau über: Malven- oder Ligusterbeeren. Man mischt 1 Kubik-Lenti-tnctei essigsaure Thonerde mit 5 Äubil«6entimiter Wein und 10 Kubik-Eentimeter Alkohol, wie oben angegeben. Sie Farbe der geklärten Flüssigkeit ist violett: Malven; sie ist nur blauroth: Ligusterbeeren. Ist dagegen die Farbe des eingetrockneten Tropfens nach dem Einlegen in essigsaure Thonerde nur roth mit deutlich blauem Ton, fo deutet dies auf eines der anderen Surrogate der dritten Gruppe. II. Weißwein. Durch dir Untersuchung der Weinfarbe „MoselgtÜn" bin ich veranlaßt worden, zu prüfen, wie im gegebenen Falle diese Farbe in einem Weißweine nachgewiesen werden könne. Durch Aussärben ist mir dies nicht gelungen. Da> gegen waren, wenn der mit Pikrinsäure versetzte, mit Mosel« grün gefärbte Wein im Wafferbade bis zur Sxtractconfistenz abgedampst wurde, in dem Rückstände einzelne grüne Römer sehr deutlich zu erkennen. III. Nachweis des Alauns im Weine. «4t Erkennung de» absichtlich zugesetzten Alauns im Weine ist bekanntlich nur deshalb unsicher, weil sich häufig durch die von Eraffo zuerst nadjgemiesene Ursache Thonerde im normalen Weine findet. Die Menge derselben ist jedoch ersahrnngSmäßig nur gering und die im Weine vorhandene Weinsäure reicht hin, um nicht bloS die Fällung derselben durch Ammoniak, sondern euch ihre Aufnahme durch Wolle zu verhindern, wie ich wenigsten« bei meinem oben bezeich neten Normalweine gefunden habe. In der Asche dieses Weines konnte ich deutlich die Gegenwart der Thonerde seststellen, die weder in einem durch Ausfällen des WeineS mit Ammoniak erhaltenen Niederschlage noch in der Asche der mit dem Wein gebeizten Wolle auszufinden war. Setzte ich dagegen dem Weine mit Thonerbelösung versetzten Loche-nillewein zu, so befand sich Thonerde im Ammoniakniederschlage, wie in der Asche der mit dem Weine gefärbten Wolle in nachweisbarer Menge. Witterung. L a i d a ch , 6. September. In der Nacht Regen, tagsüber theilweise Aufheiterung, frisch gefallener Schnee in den Alpen, schwacher D. Wärme: morgens 7 Uhr + 12 3', nachmittags 2 Uhr -j- 181* C. (1876 + SI S» . 1875 + IS S» C.) Barometer 739 32 mm. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 14 2°, um 21° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 10 90 mm. Regen ____________________________ Angekommene Fremde am 5. September. Hotel Ltadt Wie«. Polenghi, Italien. — Kindl, Essig, sabrikant, «lagensurt. — v. Preschern und Dragovina, Triest. — Stadlbauer, Donner, jislte.; Bäcker, Stadlbauer, Private, und Äumm, Juwelier, Wien. — Müller, Kfm.. Böhmen. — Danner, Reis., Linz. — Jojesin», Jnstine und Franz Ring. TarviS. — Plevanik, Priester, Savenstein. — Laser und Weiß, Kflte., Budapest. — Oliva, Raibl. Hotel Elefant. Böitn-r, Statthalterei-Ossizial, Zara. — Lengyel, JJsm., Kaniscka. — Brater Luise, Private, München. - Joses Franz, Kunstmüller, Marburg. — (Bold« derg, Opernsänger, und Novotny Amalie, Private, Wien. H«trl Europa. Raller. Kfm., und Saiz, Wien. — Ste* navec, Trisa«. - Ahiin, Pfarrer. Rottendors. — Büchler, Trieft. — v. Aßberger Helena, RathSwitwe, Warschau. Kaiser vo» Österreich. Feher, »roßwardein. Zttvumvtt. W-nzowSky. Adelsberg. - Lunder, Ratschach. — Metelko, Lilli. Verstorbene. Den 4. September. UrsulaJurman, Taglöhner«. witwenkind, 2 I., Elisabeth-tinderspital, Polanastraße Nr. 18, Wasserkopf. — Josef PfiffetIe, Zwängling. 51 I., ZwangS-erde>t»h-aS, Polanadamm Nr. 50, Darmkatarrh. c»,, m« * ro ,. _ .. . _ Fiume, 4. September. Kronprinz Rudolf ist Pur8! Wien Mayer^Planina — SoMtfch! 8tftt™ abtnb6 W« angekommen und wurde festlichst Sta»t Lattach. Lader, RadmannSdorf. Welte«. und Krein. Wiener Börse vom 4. September. Staatsfonds. I «ctb j War-1 Pfandbriefe. Sven, «rote, SfUte». 64-10 « ls'eng. 6ft. «od.-Lr-dtl. bte. MO. iift. in 6itt. 66-90 «7-—; bto. in 33 3..... ipse voll 186* .... 107 7.S 108 iS Kation. 6. KB..... dose von 1860, gen« 111-75 llX-tS Ung. 8ob.-6rcbitan(L iefe »on 1860, gflnft. 11»-— n» 50 , 6remienf*. o. 186* . 131—18» s< rrtorltate-Obl, Qrundent.-ObL eiebcnbitg. Ungar» Aotten. lngte-8ant .... UcctitanjtaU .... Depositenbank. . . tscompte-Ln-alt. Franco • Ballt . . . Handelsbank.... tationatbank . . . OefL »ankgefeOf. . Union-Sank .... iverkehrSbank. . . . »llöld.«ahn . . . ftatl Ludwigdabn . «als. «lis.-Babn . »als. Fr. Oefefte . 6taat«bain .... Südbahn.......... 73-76 7660 Franz 3o(ef«.8abn Defc. Nordw«ftbahn Siebenbürger . . . 74-15 Slaalsbahn .... 76--. Südbahn » 6 Per,. 6to. Sonf Lose. Kredit - Hofe....... (8 75 88-75 «utolf« - Soft 1*7-10 1*7 »9 1*1- ^5 - Weoh«.(33non.) Lug-bur- 100 Mark Fraukf. 100 Mari. . Hamburg« , Bonbon 10 Pfd. fetcrl. Paris 100 Francs . . Münzen. Kais. Müuz-Dueateri eich-mark 853 - 865*- 68*85 öS.— 114— 846 50 176-50 189 — 868-751 6i— 68-5C 94 114 50 246 75 176 — 189-60 869 (9 60 80-FraacSstück Deutsche «ei Silber Geld 104 — 88*50 i8— 90*75 88-50 86*75 63 75 90 — 165 — 13 50 68 15 119 50 47-60 5*70 9 56» 68*70 10460 Ware 104*50 89 -98-10 9V- 88 75 87-— 64 — 90-85 165-50 13 75 58 88 119 60 47 65 578 *67 58 75 104 70 Telegrafischer Kursbericht am 5. September. Pepier-Rente 64 25. — Silber-Rente «7 05. — Bold-Rente 74 60.— 1860er Staatr-Anlehen 112 —. — Bank-actien 861. — ftreOitactien 200 25. — London 119 20 — Silber 104-50. — S. k. Münzdukaten 5 68. — 20-Franc-Stücke 9 55. — 100 Reichsmark 58 55. Telegramme. Budapest, 5.September. (Fruchtbörse.) Prima «Weizen, per Meterzentner 80 Kilo effektiv wiegend, kostet 12 fi. 60 kr., Usance-Weizen 11 fl. 10 kr.; Prompt-Weizen ruhig, Exporteure weniger kaufend. begrüßt. Wien, 4. September. Ein Bukarest» Telegramm der „Politischen Korrespondenz" kündigt die unmittelbar bevorstehende Offensive der russischen Armer unter dem Großfürsten Nikolaus an. General Eernat übernimmt unter dem Fürsten Karl da» Kommando der rumänischen Armee. Berlin, 4. September. Die Kreuz,eitung" meldet: Die {Russen nahmen am 1. d. M. Snchum-kaleh. Die Türken zogen sich auf die Schiffe zurück", der abchastsche Aufstand ist bewältigt. Pari«, 4. September. ThierS ist infolge eines Schlaganfalles gestorben. ES wird versichert, die Beerdigung desselben werde aus Staatskosten stattfinden; der Leichnam werde im Jnvalidendome beigesetzt. London, 4. September. Telegrammen der „Daily News" aus Erzerum zufolge bereiten die Türken den Marsch auf Alexandropol vor. Petersburg, 4. September. Offiziell aus Gornistuden vom 4. d.: Die Russen erstürmten gestern Lowaz. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis^ solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt C. J. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gefertigt und nur befipaffenbe Hemden verabfolgt. (341) 27 KnlinwAh* Jeder und heftigster Art MäilII11 »» MB • beseitigt dauernd das berühmte Pariser Llton, wenn kein anderes Mittel hilftt Flacon & 50 kr. bei Herrn Apotheker BlreeMls» (390) 6—4 I. Kärntner Landesthierschau JU Äiagenfurt, 20. bis 23. September 1877. Austrieb: 294 Pserde (norische und Carossier«), 380 Rinder (weiße noriftfe und Möllthalet). 150 Schafe (Seeländer rc.) und Schweine. Volksfest, Aucflllge zum Wörthersee, zum Großglock-net, auf die Villacher Alpe tc. tc. (408)8-2 Gedenktafel über die am 10. Sep. tembrr 1877 stattfin. denden Licitalionen. 3. Feilb., Tekauiit'fche Real., Birkenthal, BG. Teisenberg. — 3. Feilb., Pakouz'sche Real, ad Herrschaft Sittich, BG. fiittai. — 3. Feilb.. Roglii'sche Real., Ponovtt, 83®. fiittai. — 3. Feilb., Ravnikar'sche Real., Ponovik, BG. Littai. — 3. Feilb., Eele-nik'sche Real., Ponovik, e@. Littai. —3. Feilb., Adamii'sche Real., ad Pfarrgilt St. Martin. BG. Littai. - 3. Feilb, Praprolnik'fche Real. ad Freudenau, BG. Littai. — 3. Feilb, Roj§el'sche Real., Raschiza, BG. Littai. — 3. Feilb., Pre-gel'sche Real, ad Sittich, BG. Littai.-3. Feilb., AmbroS'sche Real., Javorje, BB. Littai. — 3. Feilb., Skufza'sche Real, ad Gilt Stangen, BG. Littai. — 3.Feilb.,M°hor'sche Real., Kresut), BB. Littai. — Ste Feilb., Zwajet'sche Fahrnisse, Laibach, LG. Laibach. Durch Ein Fräuiein, wohnhaft Florianigaffe Nr. 1, i« ersten Stock, «lliischt noch einige Stunden Älameruntemclit zu ertbeilen. (448)2—1 Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bambergs Buchhandlung in Laibach ist zu beziehen: Das JJiidfi für Httc, Jahrgang 1878. Erscheint in 26 Heften von je 24 dreispaltigen Großfolioseiten. Alle 14 Tage wird ein Heft auSgegeben. OPrAritfim • Ein mit 20 Farbplatten vollendete«, künstlerisch auSgeführteS großes ^XUUUeU. Oelfarbendruckbild: 8ie illustrierte Ähronikl der Jahrgang 1878. Erscheint vollständig in 26 Heften, im Umfange von je 20 zweispaltigen Seiten. 14 Tage wird ein Heft au-gegeben. Subscriptiousprers pro Heft 12 kr. wie zum „Buch für Alle- und zu denselben Bedingungen. . Die ersten Hefte liegen in unserem GeschLft«lokale zur Anficht auf und werden #*' »erlangen auch nach auswärts und in« Hau« gesandt. Die Ausgabe erfolgt promptest alle 14 Tage. Druck von Jg. o. «leinmetit * geb. »ambeig. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Franz Mittler.