MbacherM Zeitung. Nr. 182. fi. l l, halbj. ».«). Für b« Z»stell»»« in« Han« halbj.»« lv. Vltt der Pofi ganzj. st. ,5, halbj. fi. ?.«,. Samstüft, 9. August 1873. Amtlicher Theil. «de. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchst unterzeichnetem Diplome dem f. k. Hosschauspicler und Regisseur des l- l. Hofburgthealcrs Karl Va Röche als Ritler des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse in OcmMeit der Ordensstatuten den Ritterstand aller» gnädigst zu verleihen geruht. Verordnung des Atkerbauminifteriums im Gin« vernehmen mit dem Ministerium des Innern vom »Juli «573 bettelnd die genauere Handhabung des Festgesetzes, Vori'ihme der forstlich,-! Dmchforschunaen und Anlegung des Waldlalasters. (Fortsetzung,» tz 10. Forstwirthschafts, und Forstschuhpersonale. Es ist bereits im ij 1 als eine der nächsten Auf« Naben der politischen Behörden bezeichnet worden, dafür Sorge zu tragen, daß die Anordnungen best Festgesetzes 88 22 und 52 hinsichtlich der Bestellung eines gceig' nelm F.'.stwirthlchaftS- und ForstschutzpersonalcS von Seile dev hiezu verpflichteten Waldbesitzcr schleunigst in Vollzug gesetzt werden. Wenn sonach für Waldungen von hinreichender Grüße das zu ihrer Gewirthschaftung oder zu ihrem Schutze erforderliche ForstwirlhschaftS' und Forstschuh» Personal bisher nicht bestellt wurde, hat die politische Vezirlsblhücde den Eigenthümer auf dieses Gebrechen und die hieraus sich ergebenden Nachtheilc aufmerksam zu machen und denselben zur Bestellung eines solchen Personales zu verhalten. Sind die betreffenden Waldungen für sich zu Nein, um die selbständige Bestellung eines Wirthschafts- oder Schuhpersonalts als zweckmäßig erscheinen zu lassen, so ^'egt es kc:, betreffenden Waldbcstvcrl, od, für die Ve^ ^rthschaftung und Beaufsichtig»»^ ihrer Niilder cnt< ^>et>cr durch ein Ulbereinlommen mit benachbarten grö« ßcren WaldeigenlhMnern oder durch Bildung einer Genossenschaft zum Zwecke einer gemeinschaftlichen Gestel» lung und Verwendung des WirlhschastS- oder Schutz« personales vorzusorgen. Die politischen Vezirlsbehöroen haben die Beteiligten auf die Vorlhcile eines solchen Übereinkommens und beziehungSwelse einer solchen Genossenschaft aufmerksam zu machen und in geeigneter Welse das Zustande-lommcn des Uebereinlommens oder der Genossenschaft zu vermitteln, und wenn diese Vermittlung erfolglos bleiben sollte, die zum Vollzuge der gesetzlichen Vnord" nung erforderliche Verfügung zu treffen. Im übrigen wird sich hier auf die in derselben Angelegenheit erflossene Eircularweisung des Ackerbaumini' steriums vom I«. März 1872, Z. 0260, dezogen. Die politischen Vezirlsbehörden werden zugleich er» innert, den mit der Ministerialverordnung vom 1. Juli 1857, R. G. Bl. Nr. 124, 8 «. angeordneten Vor. wert über alle in ihrem Bezirke befindlichen, auf dm Horstschutzdienst beeideten Personen in genauer und fortlaufender Evidenz zu halten. § 11. Holzbringungsanstatten. Die politischen Bezirlsbehörden haben alle Um» stände wahrzunehmen, welche inbezug auf die vorhandenen »der auf die neu anzulegenden BringungSanstol^li, ins« ^sondere sür größere Waldkomplexe oder zufammenhän-gtnde Waldgebiete von Bedeutung sind. Hu diesem Zwecke haben sie sich bei behördlich er-Hellten Eoncessxmen dieser Art, insbesondere bei den Wichtigeren ^ringunMnstalten, wie Holzbahnen auf »remben Grundstücken, Trift« und Floßercibewllligungen, "lslbauten und anderen Triflanslallen, von der Einhaltung der in der bezüglichen Bewilligung festgestellten Be« "ngungen die Ueberzeugung zu verschaffen. Erscheinen zur Veranlassung der Einhaltung dieser ^«blngungen oder zur Glseltigung vorgefundener M's-lande oder Gefahren bcsondere Vorkehrungen nolhwendig, sind d.eselben ohne Versäumnis zu treffen, len º^r in"^"" k" betreffenden Bringungsanstal' " "" 'n Bezug auf die Alt ihrer Benützung Um-r nl«^^G^"' !"^ ". einer gegründeten Ve- ^w^ »m nicht Klassen, so sind bi^«^'!"" ^' ^ ^""' Achten Wahrnehmunge un ^ N "/" "' ^' Bildung von Genossmscha ten wr ttllparlistcn würden sich sofort lossagen und aller Wahr-scheinlichteit nach mit den republikanischen Parteien alle« aufbieten, die Pläne der Vourbonen zu vereiteln. Ferner ist es auch noch sehr zweifelhaft, ob die Partei der Ordnung dem Grafen von Pari« nach dem .Eanossa" FrohSdorf folgen würde. Es ist im Gegentheilc weit wahrscheinlicher, daß da« Gros der Orleanisten. vor die Alternative gestellt: klerikale Monarchie oder Republik, sich für die Republik entscheiden wird. Wird doch felbst schon einem Vroglie der ullramontane Hcrensabbath zu toll. Der Graf von Pa,.5, wenn er sich Heinrich V. unterwirft, wird damit dem Thron« schwerlich auch nur um einm Schritt näher kommen. Begreiflicherweise fördern die Parlamentsserien eine Unzahl von Projectcn üblr d,e lünstige definitive Rc» gierunst«folm Frankreichs zutage. Namentlich verdienen zvtl Projecle. dlrln die «Indtpendance kelgt" erwähnt, einige Beachtung, weil sie der Phantasie und dem Com-binationstalente ihrer Urheber alle Ehre machen. Da» eine ist, nach vorhergängiger Rückfprache mit der Ex. Kaiserin Euqenie, von einer Anzahl Imperialisten au«» geheckt und läuft im wesentliche darauf hinaus: Man wird einen Antrag einbringen, der dem Marschall Mac Mahon auf drei Jahre die NegierungSgewalt übertrügt. Herzog von Broglie, der sich in neuester Zeit weniger orleanistlsch geberbet, soll diesen Antrag zu unterstütze» bereit sein. Der besagte Zeitraum von drei Jahren würde den kaiserlichen Prinzen in den Stand setzen, vollkommen majorenn zu »erden und — die jetzt dreizehnjährige Tochter Mal MahonS zu heiraten. Die Kaiserin ift ocm Projette gewogen; ob Mac Mahon eS sein wirb, wissen die Vonapartisten noch nicht, hoffen eS aber, und im Falle er e« wirtlich sein sollte, fehlt ihnen zu ihrem Glücke weiter nichts al« eine Majorität in der Kammer, welche das Project sanctioniert. Dieser letztere Punlt bleibt alltlc kcdcnllichstc. und in dem Vorgefühl, daß d?r sch> daran scheitern könnte, gedenken sie eine Agitation in« Werl zu setzen, damit da« Ober» Haupt der Executive künftighin nicht mehr von der 3ia» tionalversammluüg, sondern durch ein Plebi»cit ernan»t werden soll. Da« zweite Project, da« in den Reihen der Or-leanistcn vielen Anklang findet, ift fchon mehrfach ven« tiliert worden und wurzelt hauptsächlich in der Voraussetzung, daß der Schritt, den die Prinzen von Orleans gegenwärlin in FrohSdorf thun, erfolglos bleiben und die Verantwortlichklil hiefür einzig dem Eigensinne de« Grafen Ehambord zufallen werde. Eine große Anzahl Legitimisten würde sich alsdann den Orleanisten anschließen, jcdoch aus Pietät gegen den Ehef der ültern Linie, so lange dieser am Leben bliebe, den Thron nicht durch den Grafen von Paris besetzen lassen, jondern sich mit einer Präsidentschaft de« Herzog« von Numale begnügen^_______________________________________ Politische Uebersicht. Laibach, «. August. Wa« man wünscht, das glaubt man ja so ger« und darum wild es niemand wundernehmen, wenn ftch das berliner Iunlerorgan, die ..Kreuzzeitung". au« Wien schreiben läßt: „Die Anzeichen «ehren sich, daß an höchster Stelle eine baldige Klärung' der Situation zunächst durch beschleunigte Einbe-rufung dl« ehedem so pomphaft als Wunderdoclor ange« prieftnen ^irecten ReichSralh« gewünscht wirb; sie mehren sich aber auch dafür, daß diese Helllünftler mvgli« ckerwcise aus dcr ihm zugedachten Rolle fallen, sich al« wirtlicher Arzt decouorieren und feine Herren Eonsul-lanlen am Minifterlislll der Eharlatanerie bezichtigen lönnttn. lös scheint, daß das Ministerium bereilS selbst d.c Ahnung einer solchen Möglichkeit anwandelt und daß es sich hinler dcr, wenn auch mit unneschwachten Fond« fortgesetzten Reclame seiner Ofiiciellen und Offl> c»ösen nicht mehr allzu sicher fühlt." — Wa« die Som-mcrhitze nicht alles ausbrütet. Ein Rundschreiben de« Minister« de« Innern an die Statthalter und Länderchef« trügt, wie die „N Fr. Pr." meldet, denselben auf, die einlei» tenden Maßnahmen für die Reichsrathswahlen zu treffen. Da« Rulldschllibell ist lediglich administrativen Inhalt« und enthält sich jeder Vorschrift sür eine eventuelle Ein-flußnahme auf die Wahlvewegung. Um die ^ an de «»Schu li nspec toren von den vielen Schrcibgcschäslen zu entlasten und sie ihrer aeseh-lichcn Pflichtelfülluna zu erhalten, wurden die Ehefs der ^änderstellen von dem Unlerrichlsminister ersucht, den ^andls'Schulinspecloren nur die Bearbeitung didaktisch, pädagogischer Angelegenheiten zu Übertragen und sie auch hierin nach Beda,f durch die dem LandeSSchulrath an» gehörenden Mitglieder auS dem ^ehrftanbe unterstütz», die Schrcibgeschäfle der ttanbe«.Schulinsptctoren aber von eigenen Co»ceplSbeamlen beforgen zu lassen, deren Ve, foldung auf den Etat de« Unterrichtsministerium« über, nommen werden soll. Der Erzbifchos von Olmütz hat e« verweigert, de» Klerus sewe Erzdiöcefe d,e Formularien zu übermitteln, welchc, infolge Vertrages zwischen der österreichischen und italienischen Regierung von letzterer beigestellt wurden, um bei Ausfertigung von Todlenschemen :c. für »n,e. hörige des Königreiche« Zlaltt!' in Verwenduna zu lom« mm. Durch da« beig^üql- Motiv.- dc»ß dadurch da« Königreich Italien anerkannt und den «echten de« püpst-lichcn Stuhles präjubiciirl würde, »eignwärtig eine auS Eommissarien sämmllichen Ministerien bestchende Eon« ferenz mit der ländlichen Arbeiterfrage und sucht nach Mitteln, dem täglich fühlbarer werdenden Mangel auf diesem Gebiete abzuhelfen. Diesen Veralhungen ist, wie wir der „Magd. Ztg." entnehmen, als Grundlage eine auf amtlichen Quellen beruhende Schrift unterbreitet, welche den Titel führt: „Die Auswanderung und die Einwanderung des preußischen Staates", »u« einer beigefügten Tabelle ergibt es sich, daß die Fluth der Auswalderung im Westen begonnen und sich in ziemlich regilmäßiger Bewegung nach dem Osten fortgesetzt hat, wo sie jetzt ihren höhenpunlt erreichte. Beinah? drei Viertel aller Auswanderer waren erwachsene Personen, und von letzteren gehörten fast zwei Drittel dem männlichen Geschlechte an. Van 1844—1871 hat der preußische Staat über 300,000 wehr- und arbeite fähige Männer verloren oder, wenn wir eine annähernde Schätzung der in den amtlichen Kisten nicht verzeichneten hinzufügen, in 27 Jahren gegen eine halbe Million rüstiger Männer. Dem steht eine Einwanderunz, im gleichen Zeitraum von 108,260 Pelsonen gegenüber, und es ist dabei hervorzuheben, daß der Ackerbau Verhältnis-mäßig in doppelt stärkerem Grade bei der Auswanderung als bei der Einwanderung betheiligt ist, während der Zufluß vorzugsweise dem Handel und der Industrie zugute kommt. Als Mittel zur Abhilfe kommen vorzugsweise in Betracht: Hebung der Industrie und Landwirthschaft durch Organisation der erforderlichen Unterrichtsanstalten, Förderung des Ehaussl,'-, Eisenbahn«, Kanalbaues, Aufmunterung durch Slaaleprämien, Erleich' terunyen des Credit« der ländlichen Besitzer u. a., sodan« die Beseitigung der Schwierigkeiten bei der Anstedlung und dem Grunoerwerbe, Decentralisation des Sparkassen-wesenS, Verkleinerung der zu großen Verwaltungsbezille zu» Zweck leichterer Ueberfichl und Fürsorge für dit ländlichen Verhältnisse, umfassende Beurlaubungen des Militärs zur Zeit der Ernte und «ckerbestellung, Erleichterung der Rückkehr enttäuschter Auswanderer, zeitgemäße Reformen in der Zoll- und Steuergesetzgebung, und schließlich mögen auch polizeiliche Vorkehrungen vB Nutzen sein, al« reichSgesetzliche Beschränkung der «u^ wandertieMdienlen auf da« wirtliche Bedürfnis, Ee^ trole der Agenlen, Verwtisuna ausländischer WcrbecoV' unssüre. Der Verfasser h«bt mit N«^ h«l,„r "ß "" den kleinen Administrationsmaßregeln der sl«ch«».n Zeil dem Uebelstande nicht abzuhelfen ift, sondern nur durch wirkliche Verbesserung der materiellen und socialen V^ Hältnisse, ein Standpunkt, auf den sich in erfreulichtt Weise auch die Regierung in den jetzigen Eonferenze« gestellt zu haben scheint. Ein Prophet unter den Franzosen. Die französischen Klericalen wissen nicht uuhr, was sie erfinden sollen, um das Voll zu belhören. Sie sin' den die unzähligen Pilgerfahrten, welche sie überall all' .geordnet haben, noch nicht hinreichend, um auf die Einbildungskraft der ungebildeten Menge zu willen; jetzt suchen sie den alten Chauvinismus unter den Soldaten, Bauern und Arbeitern wieder aufzuregen durch Publi' «feuillelun. Die Zigeunerin. Novelle von Fanny Klinck. (Fartf-hnng.j Mit ungewohnter Lebhaftigkeit fetzte Franziska sich niedlr und albettete im nächsten Augenblicke ficißig wei» t«r. doch bald darauf sprang sie wieder auf, und Kathrin das Nähzeug hinhaltend, fagte sie lachend: ..Nimm. Kathrin, und laß mich ein tnsle spinnen. Das Schnurren veilürzl die Zlit. und ich will auch mal so feinen Leinen spinnen, wie du's verstehst." .Um dir dein' Sach' zur Aussteuer recht wacker zu machen?" schlzte Kathrin. Ad«rmal« bedeckte glühende Rölhe Franziskas hüb-sehe« Vtsichl, und sie neigte sich tiefer, um den verlorenen Faden zu suchm. «Hast heul' den Andres gesehen?" fragte Kathrin nach elncr Pause, als Franziska noch immer nichts erwiderte. „Nein", entgegnete diese ganz ruhig, ihre großen blauen Augen auf Kathrm richtend. „Nem, weder heute, noch gestern, noch seit langer Zeit." Kathrin blickte sie ein wenig enttäuscht bei dieser ruhigen Sprache an; in Franziska« Worten lag auch nichlS weiter, als die vollkommenste GleichaMzleil gegen den Hohn des Nachbars. Franziska schien außerdem heute ungewöhnlich still und in sich gekehrt, und oft bemerkte Kathrin, »i« sie schwer aufseufze. Einmal sogar war ein glänzend« Tiº. pftn auf Franziskas Schoß gefallen. Sie fühlte sich glücklich und unglücklich zugleich, sie hätte lachen und weinen mögen; in einem Augenblicke machte sie die heitersten Scherze, im andern war's ihr so schwer ums Herz wie noch nie. Immer und immer wieder glaubte sie die milde freundliche Stimme des jungen Mannes aus dem Pfarrhaufe zu hören; das Schnurren des Spinnrades, der Gesang der Vögel, das Rauschen der Bäume — alles schien ihr die wenigen Worte, die er zu ihr gesprochen hatte, zu wiederholen. Ach, sie hätte hmauoeilen mögen in die einsamste Stille des Waldis oder auf die Spitzen der Berge, um allem zu sein, nur «ine Stunde allein; sie mußte über etwas nachdenken und wußte nicht über was. «Ach. Mutter," bat sie schmeichelnd, als Rost wieder in das Stübchen trat, „ich möcht' heut' ein bisle ins Freie — Haft was dagegen?" »Gl»tt bewahre," entgegnete Rost freundlich. ,lauf> so viel hinaus, wie du willst, nur muht du bis nach dem Essen daheim bleiben, oder besser noch, bis die Sonne sich für die Nacht rüstet, 'S ift halt noch zu warm draußen." Franziska war damit einverstanden. Abend« war's doppelt fchün in der prächtigen Natur, und bis dahin tonnte sie ihre Gedanken ruhen lassen.— Jetzt faß sie oben auf der Alm. neben ihr lag ihr großer, runder Strohhul und «in buntes Tuch, da« Rosi ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Es war «in prächtiger Abend und so still, so ruhig in der Natur, als wäre sie ohne Leben, und Franziska wagte kaum zu alhmen. Ach, wie frei, wie frei fühlte sie sich hier. Hier möchte sie bleiben und niemand als Roft und Kathrin mit ihr. Niemand weiter? ..Nein!" murmelte Franziska, ihren Kops in beid« Hände stützend. ..niemand anders. Zum Herrn Pfarrll könnt' ich alle Tage einmal hinabsteigen, und der Hell aus der Stadt, der so schön mit mir sprach, mag längst wieder fort sein." Müß' Gott. Jungfer!" ertönte in diesem Äugt"' blick eine tiefe Stimme an ihrer Seite, fo baß sie tl' schrecken aufsprang und in das widerwärtige OeM eine« jungen Mannes starrte. .Grüß' Gott. Jungfer." wiederholte der Burs^ fast stürmisch; „was verschafft mir die Ehre, Euch s«> meiner Alm zu sehen?" „Eurer Alm?" fragte Franziska zitternd .M zeiht, ich habe nicht gewußt; ich meint', sie gehsH der Gemeind', und bin hergekommen. um ein bl^ auszuschauen. Nehmt's nicht für ungut — ich s" gleich heim." Mit diesen Worten nahm sie ihren Strohhut ""' ihr Tuch, um die Alm zu verlassen. ^ ..Das hat leine große Eil'. Jungfer." saale ^ Bursche, „wenn's Euch beliebt, schauen wir zusamt" ein viele aus. 's macht mehr Spaß. Außerdem l^ ich längst auf eine günstige Gelegenheit gehofft, um ", Wörtle im Vertrauen mit Euch zu sprechen, die "^ so bald nicht wi«derlehren." .^ Franziska war todtenbleich geworden, ihre llt' Hand preßle den Strohhut fest zwischen ihren Fitia" und sie sah hilfesuchend umher, aber nirgends war t Menschenseele zu erblicken. m ..Ihr habt mir nichts zu fagen, Jörg." Ml ' ^ endlich so ruhig wie möglich, obgleich ihre Slw ., merklich zuteile. ..Ihr wlht. wir haben nichts einander zu schassen." 137? eationen. in ben«n die Nachegedanlen gegen Deutschland Mit frommen Phrasen gemischt erj ^inen. Eine religiöse Zeitschrift: „Le Nosier de Marie", welche ;>, Ehren der heiligen Jungfrau herausgegeben wird, veröffentlicht die Weissagungen eines neuen ullra«ontanen Propheten, den Msgr. Villon unter seinen desondern Schuh genommen hat. In dieser famosen Profthezelhung heißt es: ,Ein neuer Krieg wird bald zwischen Frankreich und Preußen ausbrechen. Ein fürchterliches KriegSwerlzcug wird von einem Franzosen erfunden werden." Dann folgt die Ve» schrelouii!! on llslen Krilgsdegebenheiten und endlich die der tllljchcldinden Schlacht und ihrer Folgen: ,Am Vorabend der großen Schlacht fordern die Italiener Nizza zurück und dringen schon in der Richtung auf ?yon vor, aber sobald sie die allgemeine Niederlage der Preußen »fahre»,, nehen sie über die Gren^ zurück. Entscheidende Schlacht zwischen den Franzosen und den Deutschen. Große Ei!e der Vcwassnung ; vollständiges Schweigen in dem französischen Heere: es ist aulgestellt auf einer un» bewaldeten Höhe, hat zu seiner Rechten eine Ebene und vor sich einen Kanal, einen Wald und die Preußen in furcbtba.er Anzahl. Der franzosisch? General verzweifelt an dem Ersol^e, aber man beruhigt »hn Das Gefecht beginnt, die Nledltlagc der Preußen ist vollständig; der Kanal ist gefüllt mit Leichen. Der Feind Mt 80.000 K»mpsuüfähige. Man verfolgt die Preußen, welche ihre Bagage im Stiche lassen; ihre erste Nrmee flieht über Ehalons. Verdun, Thionville, Eoblenz, Mainz bis K0-niqsberq. Die zweite Arm?«!, an d:r Loire geschlaqeu. flieht libtr Nancy und Metz. l>ic dritte flieht durch di« Elsaß. Unsere drei siegreichen franzosischen Armeen rücken bis Berlin vor, wo man Papiere auffindet, die Ruß« laad, Italien und Spanien compromillielcn, und man llillt über Äerlln hinaus. Unsere drei Armeen vereinigen sih vor Königsberg und liefen, den vercinißten Preußen und Russen eine Schlacht. Ruhlanb strickt die Waffen, lnan unterzeichnet einen Frieden mit ihm. Preußen hört auf zu ^slicren. Polen wird hergestellt. Österreich gidt blt polnischen Provinzen heraus, wird adrr nach tnr Seite von Grichenlanb hin entschädigt. Die Grenzen 3lantreichs erstrecken sich bis Frankfurt und umfasse», einen Theil von Vaiern. Der Papst erlangt seine Richte bieder. Italien, geschlagen, wird in drei Königreiche ye. theilt. Der kranke Papst stirbt gegen das Ende des lta. lienlschkn Feldzuges. Herstellung der legitimen Fürsten in Spanien." Eme weitere Prophczeiung betrifft die Schweiz. Dort wird die verfolgte katholische Kirche lri, umphierend aus dem Kampfe hervorgehen. D?c Schweiz wird ihre republikanische Slaatsform nicht verlieren, »der unter das Protectorat dl« heiligen Bater« gestellt werben! Patent-Congreß. In der Nachunllag«sih»MH vom 4. August und der Volnntlagssttzung vom b. «ugust wurde der «sie Punlt der Taaesordnung: die F«ge, ob Patentschutz oder nicht, auf da« grUudlichste durchgesprochen und endlich auch zur Ab« ftim«ung gebracht. Für den Patentschutz traten mehrere Professoren, Juristen, Ingenieure, Fabrikanten ein, unter ihnen Autoritäten eisten Ranges, wie: Hamilton Hill au« Amerika, Hasellyre aus England. Professor Klostermann, Ferdinand Andt6, Professor Iannasch. Dr. Rosenthal und andere mehr. Ein Amerikaner, Herr Warlh, beleuchtete die Frage vom eminent praktischen, ein österreichischer Jurist, Dr. v. RosaS, vom strengst theoretischen Standpunkte und kamen beide zu demselben Schlüsse zu gunstcn de« Erfinder. «He, he, Jungfer," sagle Jörg, auf sie zufchrei. tend, „seid nicht gar zu stolz, wihl, Ihr lsnnl mit Eurer Herkunft nicht prahlen." „Ich weiß das alles, Jörg." versetzte Franziska mit vollkommen fester Stimme, obgleich sie sich leinen Augenblick verhehlen tonnte, daß sie bei diesem rohen Menschen, der ihr seit langer Zeit auf Schritt und Tritt folgte, einer nicht geringen Gefahr ausgesetzt war. Sie hatte ihn durch ihren offenbaren Widerwillen, ben sie nicht verbergen gelernt. schon furchtbar er. bitlert, und jetzt war sie vollkommen in seiner Macht '- lein Mensch, so weit ihr Auge reichte — leine Hilfe. Aber Franziska war entschlossen, sich auf das äußerste zu verlheidlgen, und sie fühlte sich von einem wunder-baren Mulhe beseelt. «Ich weiß, ISrg." fuhr fte fort, ihm fest in die ««gen blickend, ..dah ich nicht mit meiner Herkunft prahlen kann, du Haft früh genug dafür gesorgt, daß lly tö erfahren Hab', was es heißt, ein Findelkind zu sein; lch suhl' es täglich, stündlich, obgleich mir noch leine Menschenseele etwas davon gesagt hat als nur du. Daß lch daher nicht gerade dankbar bin. oaß du mich aus meiner Unwissenheit gerissen hast, kannst du wohl denken, lch vergeb' dir« aber, Jörg, ich denk' du bist nicht so schlimm." " »' «, ^«^mi? l^lº ""lplelte Jörgs Lippen, den,." ^n,^ º"º1' Jungfer, was Ihr von mir .«,.-2 >.?.:",:?«? '.^„"z,«» (Fºltsttzunll folgt j "^ rechtes. Auch die Vertreter der anderen Richtung, der na< lional'ülonomijchen Schule, halttn volle Gelegenheit, ihr« Meinung Ausdruck zu qeben. 3leg,erungi»rath Franz 3. Neumann verurlheilt den Patentschutz vom Standpunkte der Freiheit, Fabrikant Traun au« Hamburg, weil ohnedies der Nutzen der Palente regelmäßiq nicht dem ersten Niftnder, sondern dem Patentläufer zugute son,n»e. Ingenieur Gtlrz! au« Wien hält den Patentschutz jur eine Art Schutzzoll zu ! gunsten der Erfinder, welche dadurch jeden Sporn verlieren, l auf Verbesserung zu sinnen. ?lus den skplirm der Anhänger ^des Patentschutzes erwähnen wir Dr. Rofenthsl« Au«füh« !rung, gerade er und seine AesinnungSgenlissm glauben du 'wahre Freiheil zu vertreten, das Patent lei durchaus nicht mit Monopolen zu vergleichen; es enthalte lm Hegemheü eine Beschränkung de« Erfinders zu gnnften aller. Der Präsident Mr. William Siemens verweist auf den Erfolg der in den letzten Jahren iu Englad zufolge Parlaments-beschlusses eingeleiteten Enquete, selbe sei so entschieden zu Gunsten der Palente ausgefällt», daß alle Mitglieder der Enquete, einschließlich der früheren Oeguer Armstrong und Macsi6 sich einstimmig als Anhänger de« Patentschutzes er. klärt haben. Am 5. August, 2 Uhr nachmittags, fand die I Abstimmung statt. 74 Anhänger des Patentschutzes «klärten sich gegen 6 stallonalölonomeil für die motivierten Anträge de« Vorbereitungscomilü«, combinien mit einem ebenfalls motivieren Amendement de« Herrn Werner Stiemens. Die l Resolution erklärt im wefenllichen da« Inftüul des Ersin» dungsschuhes sowohl durch das moderne Nechtebewußtfein aller Nationen al« auch durch national-ölonomische Rücksichten vollkommen gerechtfertigt, ja geboten. Die Annahme der Resolution mit an Einstimmigkeit grenzender Majorität wnrlx unter Iubelrufen und Händeklatschen verkündet. OagesneuMeiten.'. Die Rcvne zu (Khren deS Tchah. Die Revue, welche Mittwoch nachmittag« auf Aller, höchsten Vefehl Sr. Majestät des Kaiser« zu Ehren de» Schah von Pelsien stallsand, halte den gröhttu Theil der Bevölkerung Wiens und der umliegenden Ortschaften nach dem schmelzet Exerzierplatz gelockt. Die Garnison Wiens und die der nächsten ^oncurrenzorle war in größtmöglicher Stärke ou pHlllä« mit Feldzeichen von Eichenlaub um 6 Uhr unter dem Eommando de« ^'andescommandierenden von Niederöfterreich, Felbzeugmcister Freiherr« v. Maroikil, aus den Exercierselde gestellt. Bon den ersten Nachmittags-stunden an zogen Neugieiige plozesstonsweise nach der Schmelz, welche dcc Heerschau beiwohnen wollten. Je naher die Stunde derselben heranrückte, desto größer wurde der Andrang des Publicum«. Tausende uuo aber Tau sende Personen wälzten sich förmlich durch die zur Schmelz führenden Straßen und umsäumten das ungeheure weite Feld. In fünf Treffen waren die ausgerückten Truppen, mit ter Front gegen SchNnvrum,, rangier». Präcife b Minuten vor 6 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser vom Publicum mit enthusiastischen Hochrufen begrUßl, in Marschallsuniform, das in Brillante,, gcfaßte Bildnis Sr. Majestät de« Schah von Persien um den Hals, das Band des Maria-Theresien'Ordens um die Vruft geschlungen, geleilet von Sr. lais. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Kronprinzen Erzherzog Rudolf. Um '/,7 Uhr erschien Se. Majestät der Schah, vom Publicum ehrfurchtsvollst begrüßt, im vierspännigen Wagen, bestieg von demselben au« den ihm vorgeführten Schimmel, dessen Sattel, Zäumung und Decke mit den kostbarsten Iu« welcn Übersäet und dessen Schweifsplhe larmoisinroth gefärbt war, reichte Sr. Majestät dem Kaiser zu herzlicher Begrüßung die Hand und degab sich zur Abnahme der Parade gegen den rechten Flügel der Truppen. Se. Majestät der Schah trug einen mit den prachl. vollsten Brillanten geschmückten Galarock, dessen Glanz auf weile Distanzen in lebhaftestem Feuer strahlte, und das große Band de« St.'Slephans'Orden«. Gefolgt von einer Überaus zahlreichen und glänzenden Suite, in welcher drei Beduinen-Scheilh« besonderes Auf. sehen erregten, ritt Se. Majestät der Schah unter den Klängen der persischen Hymne die Front der Truppen ab und lehrte u« 7 Uhr zu dem vorbereiteten Zelte zurück, blieb aber an der Seite Sr. Majestät de» Kaiser« zur Abnahme des Defiläs zu Pferde, während Ihre Hoheiten die persischen Prinzen an der Seile Sr. Majestät de« Schah dem Defilü zu Fuße anwohnten. Die Infanterie defilierte in den auf 6 Schritt ge. schlossenen Vataillonscolounen mit Eompagnievreite, die Artillerie in Colonnen mit Halbbalterien, die Eavalerie in geschlossenen «egimentscolonnen. Die ersten 4 Batterien defilierten im Schritt, die übrigen sowie die ganze Etwa-lerie im Trab. Ihre Majestäten geruhten dem militärischen Schauspiele «it gespannler AufmerlsauUeit zn folgen. Se. Majestät der Schah salutierte jedem Kommandanten und jeder Fahne. Um halb « Uhr war die Desilierung beendet. Se. Majestät der Schah verabschledelc sich von Sr. Majestät dem Kaiser in herzlichster Weise und wulde von Aller-höchftdenselben zum Wagen geleitet. Nach nochmaligem Ab. schiede fuhr Se. Majestät der Schah, vom Publicum mit lebhaften Hochrufen empfangen, nach Penzing und von dort mit Separalhofzug nach ttafenburg. während Se. Majestät der Kaiser, enthusiastisch begrNßl. sich nach Schönbrunn zurückzuziehen geruhten. — ^Da« Weltau«stellung«feft der so»-mnne Wien) wirb am Vorabende de« Veburtsfefte« S». Majestät des Kaiser«, d. i. am l?. August, n» 6 Uh, abends mit einem im Kursalon abzuhaltenden Diner a/» feiert und der Stadlparl bei dieser Gelegenheit festlich de leuchtet werben. — (Prinz Leopold von Vaiern) hat an de« russischen Czar die Bitte gerichtet, er möge den nach Sl-bincn verbannten Dr. Pichlei, den bekannten Vücherdieb, begnadigen. I» Velehrtenkreisen glaubt »an, der russische Hof »erde die Bitte des Prinzen berücksichtigen. — (Cholera.) Vom 4. zu» b. August find i« Wien 42 neue Erlranlnngsfälle an Brechdurchfall amtlich gemeldet worden. — (Wegen Beleidigung der Civilehe.j Au« Linz wirb gemeldet: Der oberste Gerichtshof bestätigte da« obergetichlliche Uttheil, wodurch der Stadt-Cooperalor von Ried der Ehrenbeleidigung schuldig erkannt wurde, weil er die Cinlehe eine ungütige Ehe nannte. Die Strafe wurde mit 24ftündigem Arrest bemessen. — (Lulll Vulalovit), der bekannt Agitator und Insurgenienführer, ist in Odessa gestorben. — (Die Ernteaussichten) sind im südlichen und südwestlichen stußland säst durchwegs recht schlechte. Man klagt überall über eine ungewöhnliche Dürre, durch welche u. a. namentlich die an sich schon äußerst wasserarme Stadt Odessa heimgesucht wird. Begünstigt durch diese außer« ordentliche Trockenheil, haben in diesem Sommer d« hier immerhin mcht ungewöhnlichen Wald« und Ortsbrände einen schreckenerregenden Umfang erreicht. — (Zur gegenwärtigen Hitze.) Wenn es bei gegenwärtiger Hitze ein Trost ist zu erfahren, wie die Leute auch in früheren Jahrhunderten von dem Uebermaß an Sonnenhitze sind geplagt worden, so mag eine kleine Liste heißer Sommer älterer geilen folgen: Im Iah« 627 herrschte in Deutschland und Frankreich eine solche Hitze, daß die Quellen versiegten und viele Menschen verschmachteten. Im Jahre 879 war es vor Hitze unmöglich, auf den Feldern zu albeilen; wer dennoch aushielt, siel bald vom Schlage gerührt oder vom Sonnenstiche befallen zusammen. In» Jahre 993 wurden die Nuhpftanzen auf den Feldern von der Sonne ge,öftet, al» wären sie in einem Backofen gewesen. Da« Jahr 1000 war für Frankreich ein besonder« heiße«, die Flüsse trockneten aus, der Gestank der dadurch gelödtelen und verwesenden Fische rief die Pest hervor. Im Jahre 1132 klaffte vor Hitze die Erde, und der Rhein vertrocknete. Der Sommer de« Jahres 1705 brachte im Juli eine wahre Vackofenhihe, so daß zwischen 12 und 4 Uhr sich nicht leicht jemand aus de» Hause wagte. Im Jahre 1718 muhten die Theater während de« Sommer« wegen der Hitze geschlossen bleiben. In Vo-logna machte im Jahre 1779 d»e Hitze die Luft untauglitb zum Alhmen; viele Personen sielen erstickt hin, und die gebenden suchten dadurch Erleichterung, daß sie sich in du Erbe clngruben. Im Jahre 1846 zeigle das hundertlheMge Thermometer -^-52". Auch die Sommer der Jahre 1859, 1660, 1869 waren sehr heiß, doch erreichten sie nicht den Sommer von 1873. welcher zum Beispiel über Pari« bereit« Tage mit -l-bi" Celsius (in der Sonne) gebracht hat. ^i o c a l e 5. Der Herr l. l. Landeeprilftbent Graf » uer « p«lg hat folgenden Aufruf erlassen: Am 19. Juli l. I. entlud sich in der Gegend von Treffen ein von einem otlanühnlichen Sturme begleitetes Hagelwetter und vernichtete, die Richtung zeaen Rudolfswerlh einschlagend und sich von hier über St. Peter nach St. Varlhelmü und Feiste», berg und von da über da« Us koke n» Gebirge nach Kroatien ziehend, in 21 Gtcuergemeinocn der Ve-zirlehauplmannschaft Rudolsewerth die Fruchtfelber und Weingärten, und zwar in den Sleuergemeinden Sl Stefan. Obertreffen, Poniloe. Sei» dendorf, Kerschdorf, Hereinsoorf, St. Peter und Schalowiz günzllch. in den ichlign, zum größten Theile. Der zumeist noch nicht eingebrachle Weizen und Hafer wurde auf dem Felde vom Hagel fbrmlich au«sedto» scher,; der Kuluruh und d,e Fisolen wurden spurlos vertilgt; die Erbapsel wurden derart beschädigt, baß an eine Ernte dieser so wichtigen Nahrungsfruchl kaum gedacht werden kann; die Futtertrüuter wurden vernichtet, die Obstbüume der wenigen Früchte beraubt und »Ünzlich entblättert. Einen wirtlich trostlosen «nblick bieten die Wein-gürten dar; die Neben wurden umgeworfen und förmlich zerfasert, das Erdreich in vielen Weingürten abgeschwemutt. so daß kahle Steine und Fllscn dort hervorragen. ,«, vor wenig Wochm die Rebe üppig hervorrankle und de» Weinbauer reichen Vohn für seine Mühe und Arbeit in Aussicht stellte. Die Weingälltn weiden infolge diese« Elementar, ereignissee sbrmlich regeneriert werben müssen, und es sind die Vesiher derselben doppelt hart alttossen. da sie nicht nur im heurigen Jahre gar le,ne Elnle haben werben, jondeln hurch eine Neihe von Iahien auf jeden Elttag au« den jVeinMlen werden verzichten muss««. 1278 Ich habe die am weift getroffenen Gemeinden bereist und mich persönlich von dcr Größe und dem Um-fange der Beschädigungen überzeugt und habe alle Nach« lichten, welche bisher über die Größe des Unglückes ver» öffentlich! wurden, leider vollkommen bestätigt gesunden. Ich bin bei dieser Gelegenheit aber auch zu der traurigen Ueberzeugung gelangt, daß ein großer Theil der Bewohner dieser so hart betroffenen Gemeinden dem größten Elend,, ja allen Schrecknissen eine« Notstandes entgegen geht, und daß sie ltinesfalls im Stande sein werden, mit den eigenen Mitteln sich bis zur nächsten Ernte zu erhalter. und das zur Bestellung der Felder nöthige Saatgetrüde zu beschassen, daß vielmehr zur Linderung der Roth und zur Vermeidunn des Eintrittes noch größerer iialamitäten außergewöhnliche Maßregeln werden einqeleittt werden müssen. Infolge mrhrjlihriqer Miseruten sind nemlich die meisten RealitHtiu üdermHßig verschuldet, und es ist der Realcredit gänzlich erschöpft! von der heurigen Ernte wurden nur geringe Vorrüthe an Gerste vor dem Hagel» schlage gerettet; schon jetzt wird das Vorsten? und auch da« Hornvieh wegen Futtermangel verlauft, und that-füchlich müssen schon gegenwärtig die ärmeren Insassen die dffentl'che Mildthaligleit in Anspruch nehmen, um sich und ihre Nna/Hörigm zu «rhalten. Unter diesen Umständen fehl ich mich daher ver» anlaßt, ;u gunften der vom Hagelschlaae betroffenen Vewohner de« Gezirtes Ruools«werth eine Sammlung milder Veitröge im zzanzen Kronlanoe hiemit ein« zuleiten. Immer noch, so oft es galt, den bedrängten Mit. brüdern ;u Hilfe ,u eilen, haben sich der Wohlthatig« keit«Nnn und die Opferwillige«! der Bewohner Krain« glilnzcnd bewährt, und so hoffe ich denn auch diesmal, wo da« Ul.glück ein so großes und in den Folgen so nachhaltiges ist, nicht fehl zu gehen, wenn ich mich an die edlen Vewohner Krain« mit der vertrauensvollen Vitte wende, ihven vom Schicksale so hart betroffenen Lano«leuten nnt Gaben in Gel.) oder Naturalien bei» stehen zu wollen. Oeldqischenle oder Naturalien wer« den in der Landeshauptstadt Lail^ch vom l. l. Landes» Präsidium, vom Stadtmagistrate und den Zeitung«. redact taro zufolge wurde der Fürst von Monte negro durch einen Tchuft ins Gesicht schwer ver« wunder; näheres unbekannt. «Posen, 8. August. Vrzbischos «edo. chowski erschien nicht vor dem Tribunal, zeigte vielmehr schriftlich an. er werde gemäß dem Proteste gegen die Kirckengesehe in Angele« genheit Arndts niemal« Auskunft geben. London, tzt. Juli Gabinetsänderungen: Vlipon und Ghilders treten zurück, Nruce wird Geheimrathspräsident, Löwe Minister deS In» nern, Bright Kanzler dcs Herzogthumes itan-caster. Gladstone Schatzkammerkanzler. Wei» tere Aenderungen sind bevorstehend. Wien 8. August. Nach den neuesten Nachrichten soll sich die von allen bezweifelte Fusion zwischen den beiden Zweigen der Gourbonen vollzogen haben. D^r Graf von Ehambord nahm die ihm von einer Dtputa-lion von ^egitlmisten angebotene königliche Würde an. Berlin, 7. August. Die „Nordo. «lllg. Ztg." erklärt die Meldung französischer Privattelsgramme von der Rllje de« deutschen EonsulS in Earlagcna nach Madrid, um zwei von dem deutschen Geschwader genom« mene Insurgenlensltxffc der spanischen Regierung zur Disposition zu stellen, auf Grund zuoeilüfsiger Nachrichten al« unbegründet. Dresden, 7. August. Laut des neuesten aus Pill« nitz eingetroffenen Bulletin« hatte der König eine weniger gute Nacht; lm übrigen ist der Zustand unverändert. Parts. 7. August. Di« „Agence Havas" meldet, daß d:r Gras von Pari« den Grasen Ehamboro glle» genllich seines Besuches bei demselben im eigenen und im Namen der ganzen Familie als Oberhaupt und allei« nigen Repräsentanten des monarchischen Prlnzipes in ! Frankreich begrüßte. Telegraphlscher Wechselkurs vom 8. Nuguft. Pavler-Renls 6« 60. - Sllber-Nente 73 20. — I960« Sta»l«-«nlehrn 101-50. — Banl-Aclien »7«. — «redtt-Actien 235 50 - London 110 90. - Silber 106-. — «. t. Vlün,'Dn« caten. — Napoleonsd'or 866. Handel und UolkswirthschaWches. Wochenauswei« der Nationalbank. (Nach 8 14 der Statuten, dann auf Grund des Gesetzes vom 25. August 1866 und der lllls. Verordnung vom l3. Mai l8?3.» Veränderungen seit dem MonalSauSweise v. 31.Iul, 1878: Vanlnoten-Umlaus: 342.9ft2.040 ft. B e d e cl u n g: Metallschah 145.114,106 fl 13 tr. In Metall zahlbare Wechsel 5.854,631 ft. 83 lr., Staatsnoten. welche der Vanl gehören. 15l5,048 fl. Cscomple: 162 Mill. 396.878 fl. 847, lr. Darlehen 55.802,000 fl. Eingelöste Coupon« vonGrundentlastungs-Obligationen 19.516fl. 96'., tr,. 6.0l9.7(^0ft. einqelüste und bürsenmäßlg angrlaufle Pfandbriefe » 66', Perzent 4.013.133 ft. 33 lr. Zusammen 374.717.315 fl. 10 lr. Verstorbene. Den I, Anguft. Maria Vidic, Private, 4« I., Stadt Nr. 45, Lungentuberkulose. — Anna Valentin, «rbeiterslind, 5 T.. Morgrund Nr. 12, ssraiscn, - Josef «arlin, MaschiN' fichierswitwensohn, 7 I., Tirnauvorstadt Nr, 20, Ruhr. D e n 2, Augu ft. Alois Vrsel, AufseherSlind. 5 Wochen, Karlstädtervorstadt Nr. 2, Durchfall. — »nton Tanlo. Findlina, 7 M.. Polanavorftadt Nr. 67, Durchfall. — Iosefa «unz, Schnei dcrslind, 17 M., Tirnauvorstadt Nr. 18, Durchfall. — Theresia Triller, geb. Schloffrr. l. l. Notarögattm, 45 I., St. Petersoor stadt Nr. 89, Tuberculose. Den 3. August. Alois Murgel, l. l, jubl. Landesgerichts' assessor, 76 I., Stadt Nr. 112, Marasmus. — Olga Moden, Privatbeamtenslind. 3'/, M., Polanavorstadt Nr. 40, Fraisen. Den 4. August. Anton Friälovic, Schneider. 2« I., Livispital, Üungentuberculose. - Johann Oblal, l. t. Zwang«' arbeitshaus.Ausseherslind, 8 T., Polanavorftadt Nr. 38, Fraisen. Den 5. August. Nntonia Hubert, Musitersgattin, 45 I., Stadt Nr. 6, Entartung drr Unterlciböorgane — Iuliana Ceh, Tischlerslind, 13 Monate, Stadt Nr. 249,Zshifiebel. Den 6. August. Frau Elisabeth Kimmel, VildhauerS witwe. 72 I., Stadt Nr. 172, Lungenlähmung. Franz Sir> nil, Gärtner, 58 I., Stadt Nr. 82, «intlräftung. Den 7. August. August Osamic, Arbeiter, 30 I., llivil» spital, Lungentugerculose. — Josef Ianse. Värtneislind, 4 M und 19 T, Gradischavorftadt Nr. 52, Fraisen. Todtenstatiftil. Im Monate Juli sind 92 Personen gestorben, davon waren 49 männlichen und 43 weiblichen Gt' schlechtes. Angekommene Fremde. Nm 7. August. »»««>> »«»«»« NVlen. Neimeyer und Verlach, Kflte., Wie«. Woldstein, Pens. l. l. Hplm. Tarler, Wörz. «iingt' wald, Hfm.. Verlln. - Niedermeier, Trieft. U«e^> «>«»s»««. Kobler, Fiume. - Haas und Kolar, Wiel»- ^- Mehr Maria. Marbmg. Wis,iiavi5, kebrer. M«rt«. Klanensult. ^- haj^ M»^alena. b'ºt,l«er«qa>tili, Frobnlett". W'nter, Juwelier. Graz. - retlls, Hº,«ch'Spalaw- ' Tomlllch, Landesgerichtsrath, vtovigno. Sam«»,«» Maria. — Varon Grutschreiber. Möttnig. — Mliilttiiigcl, Sittich. l««T«»> «u^n,,«. Tritsch, Graz. — Dr. »lra'mu. Moser, Wippach. — Maianqoni, Trieft. — Ritter v. Sidorowiz, l. l. Oberrechnungöralh, Wieu. M^»l»^>» v«,> «««»««>>'«>«»,. Strommeyr, Oraz. - Ostrilh und Muflov, Zaia. — Martun, ^trainburg. — Kular, HUsteN' lanb. »««>»n^»>'<«. Auer Rosa, Windisch Feiftriz. Smol<<, Notlschee, W»»«,,»«»»,. Villo, Ingenieur, s. Frau; Dr. Derra und V« ülslovic. Professoren, Neusah. - DUrschmidt, Vahnarbelter, Wien. — «iajul, Geschäftsm., Hünigftsiu. PUller, Privatier, Hamburg. - Herz Charlotte, Private, und Lislowsli, tiolor. Trieft. — Elisabeth Janni s. Tochler, Fiume. ^Meteorologische Neobachlungen ia Laibach ^ ^„ . ^.....^.... . ^ «U.Mg. 74O.«» ^77l> wInMitl^" Heiter^ 8. 2 « sl. 739,, -» 30 5 W. schwach heiter 0 <« 10 „ Ab.! 738 «^ ^20.8 wiud,l,Ü , heiler Heißer, sonniger Tag, fast wollenlo«. slachmitlags fchwachel Westwind. Da« Tagesmittel d«r Wärme -^ 22 7', um 2 9' Übel dem Normale. «rrantwortlicher Redacteur: I«naz v. ltleinmayr. ^l>^st»^<»H',^t Wien. 7. August. In ihrem ersten Theile schien die «Urse zu Realisierungen sehr geneigt, und schwächten sich demzufolge die ilurse nicht unbedeutend ab; im weiteren «.^«dttaul^ll - ^"" "^-T-- Oeld Nnn «reditanfialt, m«aar . . 126— 127.— Depositenbank......82.- 84.— Vscompteanftalt......980.— —.- Franco-Vant ..... 80— 81 — Hunbtl«bant.......101.50 102.— Länderl'anrenverein.....120— 121.— «otlonalbanl......977— 979.— Oesterr. allg. «anl .... 120.— 121... Oesterr. Vanlgesellschaft . . . 200.— 201.- Umonbaul.......144 - 145 — Verein«!««!.......53.50 54 — Verlthrsbanl.......143.— 144.— Aetie» »pn Ura»«port«U»ter»eh, mnugen. Velb Ware «lfUld-Vahn.......153 — 154.— »arl.Ludwig-Vahn .... 219.— 220.— t>on»u-Dampfschiff.»Gesellschaft 580— 581... «Usabeth-Weftbahn.....21b. 217.. «l,,<»b«h.V<,hn (linz-Vud»eiser Stre2-! «cr . , , «5,75 86.-! ---------^1 . , . !34— 15450 ! Geld E»" Slldbahn ä S'„.....109.50 I>0. 5'/,.....96.10 U6I1 Slldbahu, Von«.....219. . 221.^ Ung. Ostbabn......70^. ?i>bl> Privatlose. «redit-L.........ikk._ iftü.^ «ubolfe-L........1g^ 14.^ Wechsel. zr»'kfºrt........9.^ 93.70 Hai,bürg . . . , . .^ Vo'oon .....,, ' ,^> ^º"« .'..'. «45 43bb ! »eldsorten. selb Ware I Nucatm . . . b ft. 31 tr. 5 st. 32 "' ?lapoleon«d'»r . . 8 ^ 86l « 8 ^ «7 -Preuß. «»ffenschelue 1 ^ 66 ^ i ^ 66l -^llber ... 106 « 75 »107 . ^ ' ^ llrainischt <3rlUlbtutlastung«'Odl»«»l!llncu, Priv«tnott«rnng: Glld »9.50, W«e 90 b"'