pränumrralions-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . z „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . II fl. — Tr. Halbjährig . . . 5 „ SO „ Vierteljährig. . . ü „ 75 „ Für Anstellung ins HauS vierteljährig 25 kr., monatlich !) kr. Einzelne Nummern 6 Ir. Laibacher WDWW Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückqesendet. K r 6 ii It I i e ii : Bahnhosgasse 31t. liiä. Erptdition nnb 3nfmtcii-öiirrnii: Kongreßplav Nr. Kl (Buchhandlung «on 0. l).ÄMiiniol)t*S. Bamberg). Znscrlionspreisk: ij-ilr die einspaltige Petilzeile :l kr. bei zweimaliger Einschaltung i r> Tr. dtciimil ii 7 kr. Insertjonöstempel jedeömal so kr. Bei größeren Ouferatvi: und öfterer Einschaltnnq entsprechender Rabatt. Nr. 39. Freitag, 17. Februar 1871. — Morgen: Flcwian. Iai)rgang. Zur Forstaussicht in Kraiu. Zu widerholte» malen sind im krainischen Landtage Klagen über die fortschreitende Dcvastirung der Wälder erhoben und ist die Regierung ausge-fvrdert worden, dagegen mit allen gesetzlichen Mittel» eiuzuschrcitcii. DaS Ackerbauininisterium hat nunmehr, vo» dem Grundsätze geleitet, daß de» Re-gierungsorgaueu diesfalls ein fachmännischer Beirath zur Seite steheu müsse, die Sistemisirung eines eigenen technische» Forstreferenteii bei den einzelnen Landesregierungen beschlossen, und auch schon teilweise i»s Werk gesetzt. (Sine ausführlich ausgearbeitete Instruktiv» bestimmt de» Wirkungskreis des Landesforstinspektors für Krain; derselbe hat sich durch Bereifung des Landes nach allen Richtungen die genaue Information über den Zustand der Wälder zu verschaffen, er hat de» Gemeinde» »»d de» Waldbesitzer» jederzeit mit Rath imd That ci» die Hand zu gehe», einen vorzüglichen Gegenstand seiner Obsorge bildet die Anfertigung eines Waldkatasters ü. s. w. Diese Instruktion ist auch dem krainische» Laildesansschnfse zur Begutachtung mitgetheilt worden, und es hat sich dieser gegen die Kreirung einer solchen Stelle ausgesprochen. Die „Laib. Zeitung" veröffentlicht das abgegebene Gntachten, dessen wesentliche Punkte also (nuten : „Wenn man beit Wirkungskreis des Forstin -fpektors und die ihm gestellten vielfachen und große» Aufgaben betrachtet, so dringt sich unwillkürlich die Besorgnis? auf, daß die »och so angestrengte Thätig-keit eines einzigen Mannes das massenhafte Materiale kaum bewältigen könne, wenn er seine Ausgabe ernst und nicht blos oberflächlich nimmt. Nach genauer Erwägung des Wirkungskreises eines forstlichen Referenten oder ForstinspektorS hält der Landeö-Ausschuß ohne einer vorherige» durchgreifende» Reform des bestehenden Forstgesetzes, welche schon mehrseitig nrgirt wurde, die Kreirung eines solche» mindestens für verfrüht, weil es anerkannt ist, daß das derzeit »och in Wirksamkeit stehende Forstgesetz i» Folge der geänderte» Zeit- und Besitzverhältnisse gar sehr reformbedürftig ist Aus de» in Rede stehenden Bestimmungen geht jedoch hervor, daß das gegenwärtige Forstgesetz aufrecht erhalten, beziehungsweise erst »ach 19 Jahren zur Durchführung gelangen soll. Früher möge daher ein den gegenwärtigen Verhältnisse» i» vollem Umfange Rechnung tragendes Landeöforstgesetz geschaffen, und daun erst, als organische Konsequenz, die zur Durchführung und Handhabung desselben erforderlichen Organe bestellt und dem Vandc, beziehungsweise den Vertretern dessclve» vorher die Gelegenheit gegeben werde», sich über eine dieSsällige Regierungsvorlage zu äußern »»d die Bestellung eines ForstinspektorS gutzuheißen, eventuell abzulehnen. Geschieht dies nicht, so schafft man durch Ausstellung eines ForstinspektorS im wahren Sinne des Wortes einen tilius auto patrem. In de» besagten Bestimmungen findet sich fer-»erS im ganze» ein zn weit gehendes Eingreifen in die (Selbstbestimmungsrechte der einzelne» Besitzer. I» konsequenter Verfolgung solcher Prinzipien und ihrer Anwendung auf die anderen, sicherlich auch wichtigen Zweige der Landeskultur müßte die Regierung folgerichtig auch Oekonoiuie-, vielleicht auch Weingarten- und andere Inspektoren anfftellen und die Art der Bewirthfchaftung dieser Objekte vor-schreiben; sic müßte sogar Vorschriften über den zu haltenden Viehstand rc. erlassen, was sie jedoch kaum thun dürfte, und dies umsoweniger, als vor kurzem in den öffentlichen Blättern zu lesen war, daß das hohe Ackerbauministerium die Einführung einer Weinlefcordnung perhorreSzirt. Will die Regierung zur Keuittniß derjenigen Waldobjekte gelangen, welche ihrer besonderen Fürsorge bedürfen, so kan» dies ans die mindest kostspielige und gründliche Weise in nächster Zeit durch die Organe der Steuerreguliruug geschehe», zumal eine genügende Zahl vo» forstliche» Referenten im Lande fnuktionire». Durch eine entsprechende Benützung der Daten und Erhebungen der Grundlasteitablösnngöor-9eine hätte sich übrigens die k. k. Regierung im Verlaufe von 10 bis 12 Jahren einen Waldkataster und die Kenntniß der forstlichen Verhältnisse im allgemeinen, wie auch im Detail von dem grüßten Theilc des Landes auf eine äußerst billige Art verschaffe» können. Erst wenn diese Objekte dem Umfange nach bekannt und im Laitdeöforstgefetze die Bestimmungen über die öffentliche Aufsicht festgestellt find, kann die Frage zur Entscheidung reif fein, ob ein Forstinspektor überhaupt und mit welchem Wirkungskreise zu bestellen fei; jedenfalls aber wäre es zweckdienlich, daß, wenn seinerzeit eine ähnliche Bestimmung, wie sie z. B. der § 12 des i» Rede stehenden Entwurfes enthält, ins Leben treten soll, derselben nicht schon in der Gegenwart durch die k. k. Regierung selbst cntgegcngchaudclt würde. Dieser Paragraf bestimmt nämlich, daß der Forstin-spektor, als Organ der Regierung, bezüglich der kleineren Waldungen aus die Bildung von Gettos= senschasten, daher Zusammenlegung oder Kbnsolidi-rung kleiner Parzellen zu einem WirthschastSganze» hinwirken solle; nun aber wird die Parzelliruug, d. i. die individuelle Vertheiluug der Waldparzellcu, statt der Vertheiluitg au die Gesammtheit, welcher die Wälder vou dcit Verpflichteten abgetreten wur- Jeuilleton. Zukunft von Triest. (Schluß.) Als Illustration gibt Herr Thayer wieder ein Beispiel ans der Geschichte des amerikanischen Handels. Im Jahre 185)0 stunden ein kleines Fort und ein paar Blockhütten auf jener Stelle, auf welcher sich gegenwärtig die volkreiche, betriebsame Stadt Chicago erhebt. Chicago hat eine ähnliche ""ge an dem gewaltigen Michigausee, wie Triest am adriatischen Meere. Der große Unterschied zwischen beiden liegt aber darin, daß Triest nur eine Eisenbahn zum Hinterlandc besitzt, wogegen Chicago durch mindestens fünf Schienenwege mit de» wichtigen Punkten am Mississippi verbunden ist. Triest sieht gleichgiltig einen werthvollen Handel, welcher ihm naturgemäß zukäme, die Donau hinab nach de» Häfc» des schwarze» Meeres ziehe» und seilte» beschwerliche» Weg über Kottstautiiiopel itt beit griechischen Archipel nach dem Mittelmeere nehmen, während Chicago an feine Ufer einen Handel fesselt, welcher früher über Ncworlcans und de» mexikani- schen Golf den Ozean suchte. Besäßen Triest und Fiume die proponirten Eisenbahnverbindungen mit (Sffegg und Setulin, kein anderer Hafen von Sizilien bis zum Mannora-Mcere vermöchte mit den beiden vaterländischen Handelsplätzen zu konkurriren, denn Triest und Fiume erscheinen als die natürlichen Seehäfen für den größeren Theil jener Millionen, welche die unteren Donangegende» bevölkern und hier einen alte», ausgedehnten, mannigfaltigen Handel »erfinden. Aber während Chicago durch großartige und energische Anstrengungen auf wirthschaftlichem Gebiete binnen 40 Jahren zu einer imposanten Stadt von fast 300.000 Seelen heranwuchs, hat Trieft, so alt, daß es unter seinen Vorwerken Ruinen von römischer Struktur aufzuweifen vermag, in der langen Reihe von Jahrhunderten noch nicht einmal das erste Hunderttausend seiner Bevölkerung erreicht. Chicago baute seine Eisenbahnen durch ausgedehnte, unbewohnte Wildnisse und mußte den Erfolg erst vou der künftigen Entwicklung des Landes erwarten. Triest und Fiume dagegen führen ihre Schienenwege nach einem gesegnete», fruchtbaren Thale, welches noch der großartigsten volkswirtschaftlichen Entwicklung fähig ist. Nur durch die Herstellung von neuen Kommunikationen mit den reichen Nachbarländern erscheint es möglich, den Handel zwischen Triest und Nendorf zu erhalten, zu vermehren. Und hier sei noch der ungewöhnlichen Bortheile erwähnt, welche Oesterreichs zahlreiche Flüsse der Anwendung vou Wasserkraft bieten, lvcun diese, wie in Nordamerika, zu industriellen Zwecken gehörig audgcbcittet würde. Auch an den Flüssen Oesterreichs könnten zahlreiche industrielle Etablissements entstehen, um nicht nur den eigenen Bedarf an Baumwoll-fabrikateu zu decken, sondern auch ben Anforderungen der anliegenden Länder im Süden und Osten zu entsprechen. Amerikanische Baumwolle würde von Neworleatts, Mobile und Savana die Ufer der 'L-ave über Triest in fast gleicher Zeit und wahrscheinlich zu nicht größeren Kosten erreichen, als dieses Produkt dermalen nach den Spinnereien von Lau-cashirc via Liverpool gelangt, iubeß cgiptische und indische Baumwollen gewissermaßen in unmittelbarer Nähe attgcivoffcu werden. Und was für Baumwolle gilt, daß ließe sich von zahllosen ändern Zweige» des Gewerbfleißes sagen. So zum Beispiel exportirt Oesterreich jährlich 30—40 Millionen Stück Faßdauben nach Frankreich und England. Warum sollten nicht cm den österreichische» Flüsse» mächtige Ma- ben, von der tobt. Landesregierung in ihrer Eigenschaft als Grundlasten-Ablösungs-Landcskoinmissioii, wie die Erfahrung lehrt, gestattet. Nach dem vorliegenden Entwürfe über die Stellung des Forstiiispektors wird derselbe zum mindesten einen Aufwand von 2500 fl. verursachen. Bevor die Frage zur Aktiviruug eines derartigen Postens zur Reife gediehen ist, würde es zweckförderlich erscheinen, daß das H. Ministerin», diesen Betrag alljährlich zur Dotation für Wanderlehrer, zum Ankauf von Waldsamen und Vertheiluug desselben, Errichtung von Saat- und Pflanzschulen, Prämiirung von Kulturen und Aufforstung bisher unbewaldeter Terraine, zur Anschaffung oder Verfassung einschlägiger populärer Druckwerke ltitd Bertheilung derselben an die Bolköschulen, zu Sti-peudieu für Forstzöglinge und Akademiker bewilligen wollte, damit aus heimischen Kräften, ans Söhnen des Landes, rationelle Forstwirthe erzogen werden." Obige Gründe scheinen uns mitunter von sehr seichter Natur zu sei». Bor allem halten wir die Erwartungen, die man von einer Abänderung des Forstgesetzes nach den jetzigen Waldverhältnifsen des Landes hegt, für illusorisch, denn bekanntlich enthält der materielle Theil des ForstgcsctzcS vom Jahre 1851 vortreffliche Bestimmungen, an denen kn um etwas zu ändern sein wird. ES ist nur zu bedauern, daß dieselben bisher blos auf dem Papier gestanden und nicht znr Ausführung gekommen sind. Wenn nun die Bestellung von Aufsichtsorgane» der Regierung für die »och vorhandene» Wölber abgelehnt wird, so ist cS Ausgabe der Landesvcrtretuiig, hiefür Jorge zu tragen. Jedoch wie bisher, wirb auch in Zukunft die Regelung der Forstaufsicht durch vom Lande bestellte Organe an der Unzulänglichkeit der LandcSmittel scheitern. Es ist daher mit Grund zu besorgen, daß man bei der Anwendung des bisher beliebten cir-culus vitiosus, sich bei bet Frage bet Einführung einer Forstaufficht auf die Nothwendigkeit der Aen-dernng des Forstgesetzes, und umgekehrt bei der Berathung dcö letzteren auf die Unzulänglichkeit der Durchführnngsorgaxe zu berufe», endlich dahin kommen wird, daß man in Krain bei dem inzwischen eingetretenen Verschwinde» der Wälder wirb beides entbehren können.______________________________ Ein Rundschreiben. Der Ministrr bes Innern, Graf Hohenwart, hat an bie Chefs ber im ReichSrathe vertretene» Länder nnb Königreiche folgenbes R»»bschreibe» erlassen : Ener .... Bo» Seiner kaiserl. nnb königl. apostolischen Äkajestät zum Minister bes Innern für bie im fchinen zur Herstellung von Fässern und Gebinden aller Art in Thätigkeit sein und die Faßdauben in solcher Vollendung das Lanb verlassen, bannt für die Küfer in England und Frankreich kein anderes Geschäft mehr übrig bliebe, als bieselbeu zusammen-zufügen ? Warum soll Oesterreich, mit solchem Ueberflnß an unbenützter Wasserkraft nnb so reinem, herrlichem Wasser, Haber» in so großer Menge anöfiih-ren. anstatt Papier aus denselben zu erzeugen und den Arbeitslohn für das Fabrikat noch den einheimischen Arbeitern zugute kommen zu lassen? Dieses sind nur einige wenige Beispiele von den vielen Industriezweigen, zn welchen eine einzige, noch unentwickelte Quelle nationalen Gedeihens und Wohlstandes den Kapitalisten entladet; aber sie genügen, mit die Bemalung gerechtfertigt zu finden, „baß große Handelsstädte, wenn sie mehr Kapital angesammelt haben, als sie für die Bedürfnisse des Handels, für die Verbesserung nnb Vermehrung ihrer Verkehrsmittel zu Land und zur See benöthigeu, den Ueberschnß davon in industriellen Unternehmungen anzulegen suchen." Durch die Förderung der geschilderte» Bahnprojekte, welche dein Handel des Reiches eine neue Aera in Aussicht stellen, würde Reichsrathe vertretene« Königreiche und Länder ernannt, habe ich mit dem heutigen Tage die Leitung ber einschlägigen Geschäfte übernommen. Der Größe uitb Schwierigkeit meiner Aufgabe wohl bewußt, zähle ich vor allein auf die pflichtgetreue und kräftige Unterstützung ber Herren Länderchefs, in ber ich einerseits eine unerläßliche Vor» bebingnng, anbererfeits aber auch eine kräftige Bürgschaft des erwünschten Erfolges erblicke. Ich muß daher ben höchste» Werth barauf legeu, baß bie Herren Länberchefs bie Prinzipien, von welchen ich im vollste» Einverstänbnisse mit bcitt Gesammtmiiiisterium mich leiten lassen werde, nicht nur genau kennen, sondern daß Sie dieselben auch Ihrer gesaminten Amtsthätigkeit zn Grunde legen und mit allem Nachdrucke dafür Sorge tragen, daß das gleiche auch von Seite der Ihne» uutersteheuben Beamten geschehe. Zu biesem Ende übermittle ich Hochdenselben in der Anlage eine bereits dnrch bie „Wiener Ztg." veröffentlichte Darlegung ber Grundzüge der künftigen Regierungsthätigkeit. Hochdiesetbeu werde» hieraus entnehme», daß die Regierung treu dem ihr von Sr. k. und k. apostolischen Majestät selbst vor-gezeichneten Standpunkte und fern vou jeder einseitigen Parteistellnng, den wahrhaft freisinnige» Anforderungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens gerecht zu werden bestrebt fein wird. Je entschiedener jedoch die Regierung diese Richtung verfolgt, mit um so größerem Nachdrucke muß sie auch daraus dringen, daß ihrer gesetzlichen Autorität überall die vollste Achtung und Anerkennung zn Theil werde und jeder Versuch einer Schmälerung oder Mißachtung derselbe», er mag von was immer für einer Seite ausgeheu, mit aller Energie zurückgewiefeu werde. Jede Schwäche, jede uuzei-tige Nachgiebigkeit in dieser Beziehung gefährdet den Bestand der freiheitlichen Institutionen selbst, deren Schutz eben eine der wichtigste» Aufgabe» der Regierung ist. Hochdieselbe» wollen daher bei Ihren Bemühungen, dem Gesetze im großen wie im kleinen unbedingte Achtung zu sicher», und den hiezu nöthi-geu Wirkungskreis der Regierung vor jedem Eingriffe zn wahre», jederzeit a»f meine vollste Unterstützung zählen. In gleichem Sinne wollen Hochdieselben auch die Ihne» unterstehende» Beamten anweisen und ihnen erinnern, daß die Regierung ihre Stärke vor allem darin suchen muß, das Gesetz nach alle» Seiten mit gleicher Stre»ge und Gerechtigkeit zu ha»d-habe». Der Beamte muß daher über den politischen Parteien des Tages stehen und sorgfältig alles vermeiden, was in den Augen der Bevölkerung den Verdacht errege» kö»»te, als seien seine Entschei- daher bie Regierung zugleich einen ernsten u»b höchst wichtige» Schritt thuit im Interesse ber Entwicklung einer großen, nationalen Industrie! Der gegenwärtige ungünstige finanzielle Zu-stanb beö Reiches erscheint Herrn Thayer keineswegs als ein Argument gegen bie sofortige Inangriffnahme der vorgeschiagenen direkte» Schienenstraße von der Bucht von Muggia bis an die Donau; denn eine klare, ausführliche, mit Plänen bekräftigte Darstellung ihrer Zwecke und Vortheile würde nach der Ansicht des amerikanischen Konsuls genüge», um die dazu nöthtgen Geldmittel in einer einzigen Woche ans der Londoner Frachtbörse zn beschaffen. Hicinit schließen die Betrachtungen des Herrn Thayer. Wir glauben, dieselben erheischen keinen weiteren Kommentar; sie erinnern nur von neuem in überzeugendster Weise daran, welch zahlreiche Elemente des Gedeihens und der Wohlfahrt unser uaturbevorzngteS Vaterland birgt, und erwecken in uns ein Gefühl des tiefsten Bedauerns, daß bisher die Verhältnisse eö verhinderten oder die Bevölkerung es nicht verstand, diese mächtigen Quellen nationalen RcichlhumS zum Ruhm des Staates und zum Bortheile der Menschheit zn verwerthen. düngen und Verfügungen nicht so sehr im Gesetze, als vielmehr in den Anschauungen einer Partei begründet. Nur dann wird er deren genaue und bereitwillige Befolgung sichern und nötigenfalls gegen Widerspänstige mit allem Nachdrucke erzrain gen können. Ich erwarte übrigens von allen Beamten meines Ressorts die gewissenhafteste Pflichterfüllung; ich werde gerne bereit sein, erworbene Verdienste nach ihrem vollen Maße zu würdigen, müßte dagegen aber auch mit ber größten Strenge gegen bie-jenigen Vorgehen, bie hinter ihren Pflichten Zurückbleiben oder gar dieselbe» absichtlich bei Seite setzen sollten. Was die Behandlung der Geschäfte anbelanzt, darf ich wohl überzeugt sein, daß Hochdieselben nichts verabsäumen werden, was deren gründliche, gleich« zeitig aber auch rasche Entserti'guug zu sichern vermag. Üeber alle wichtigeren Vorkommnisse, über die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung, über den, das allgemeine Interesse berührenden Zustanb ber öffentlichen Einrichtungen und Anstalten in dem Hochbenselben anvertrauten Verwaltuugsgebiete, selbst dann, wem, sie nicht Ihrer unmittelbaren Beaufsichtigung unterstehen, wollen mich Hochdieselben jederzeit mit aller Offenheit unterrichten und versichert sein, daß ich den Anträgen, die Sie Ihren Berichten etwa beizufügen erachten sollten, stets die ein dringendste Würdigung znwenden werde. Genehmigen Hochdieselben die Versicherung meiner vollkommenen Hochachtung. Wien, am 8. Februar 1871. Hohenwart m. p. Pole», Magyaren und Deutsche. Unter beit polnischen Organen gibt es einige, die über ihrem leibcitschaftlichcn Haß des Deutschthums ihre eigene Paneistellung und die allgemei-n n Interesse» ihres Landes vergessen. Sie ber geffen ganz, daß ohne bie kräftigste Unterstützung des deutsche,, Elements eine Regierung überhaupt unmöglich, und sie hätten aus den Erfahrungen der Ministerien GoluchowSki, Bclcrcdi und Potocki denn doch die Uuuiustößlichkcit dieser Behauptung schon begreifen können. Glücklicherweise gibt eö aber in Polen noch Politiker, welche die Interessen ihres Heimatlandes mit denen der Monarchie zu verbinde» verstehe», und zu biefen Politikern gehört die polnische Partei unter Ziemialkowski's Führung. Ziemialkowski hat reiche Erfahrungen gemacht und weiß, daß ohne Deutsche und Ungarn eine dauerhafte Regierung in Oesterreich ein Ding absoluter Unmöglichkeit ist, und daß die Polen, wolle» sie sich in Oesterreich erhalten, dies nur im Bunde mit den deutsch liberalen Elementen zuwege bringen können. In einem der momentanen Lage gewibme teil Artikel sagt ber „Dziennik Polski," bas Organ Ziemialkowski's: „Vom polnischen Staubpunkte vermögen wir bie Ansicht Jener nicht zn theitcu, welche bebauen,, daß Oesterreich nicht gegen die Tendenzen der Magyaren und Deutschen regiert werden könne. Damit die Interessen und Bcftre bungen der Deutschen und Magyaren nicht mit je neu der Polen kollidiren, ist eö iwthwendig, daß alle drei Parteien sich über ihre Bestrebungen ver ständigen. Dies ergäbe ein natürliches Bimdniß, welches sich schon einmal auf dem Felde dcS btnti gen Kampfes und des Ruhmes in seinem ganzen Glanze manifcstirte. Verwische» wir niemals diese Erinnerung — die gemeinschaftlichen Opfer, welche für die Sache der Freiheit und Unabhängigkeit der Volker auf den Barrikaden von Wien, auf bei, ungarischen PuSzteu, in den siebenbürger Engpässen, auf ben, Schaffst und in der Verbannung gebracht wurden, werden immer leuchtende Sterne für drei große Nationen sein, die in dieser Weise ihr Einvcrständniß dokumeutirt. Möge dieses Bund niß erneuert werden zu gemeinsamer konstitutioneller Aktion — sowie es sich von selbst herausbil- bete, als der Despotismus die frisch aufgerichtete Freiheit unterdrückte — und dann wird dieser Despotismus sich nicht mehr an die verbrieften und beschworenen Rechte heranwagen."________________ Vom Kriege. Favre ist in Versailles wieder angekoinmen und Hut, wie ein Berliner Telegramm meldet, die Verlängerung des Waffenstillstandes um eine Woche erreicht, da man die Annahme der Friedensbedingungen durch die Nationalversammlung für unzweifelhaft hält. Die französischen Feldherren hätten derselben Quelle zufolge vertraulich erklären lassen, daß die Fortführung des Krieges bei dem jetzigen Stande der Verteidigungskräfte unmöglich sei. Noch am 15. d. schrieb die Berliner offiziöse „Provinzial - Korrespondenz": Sobald bestimmte Aussicht auf eine Verständigung über die Friedens-grnndlage vorhanden ist, dürfte eine Waffenstillstands Verlängerung behufs definitiver Friedenöver-handlungen eintrete». Voraussichtlich wird die Na-tional-Versainmlnng alsdann nach Paris verlegt. Im andere» Falle wird die Fortsetzung des Krieges »ach Ablauf des Waffenstillstandes sofort mit aller Energie beginnen, wozu bereits alle Vorbereitungen getroffen werden; doch ist die volle Zuversicht begründet, daß dieser Fall nicht eintreten werde, und daß unsere Truppen in nicht langer Zeit lorbeerge» trönt heimfehrot werden. Unterm 16. d. wird aus Berlin gemeldet: Der Waffenstillstand ist bis 25. Februar verlängert. Die Regierung ist entschlossen, die Friedensbedingungen nur der französischen Regierung mitzutheilen und jede fremde Einmischung abzulehnen. Die bestimmten Vorzeichen, daß der Krieg mit dem Ende des Waffenstillstandes definitiv durch den Frieden seinen Abschluß erhalten werde, mehren sich. Wenn schon der Rücktritt Gambetta's eine friedliche Bedeutung hatte, so erhellt die Gewißheit des Friedens noch mehr daraus, daß die französische Militärverwaltung alle noch vor kurzem projektirten Neu-formationcn ansgeben hat und sich nur darauf beschränkt, die Lücken der Nord- und Westarmce ans-znfüllen, um überhaupt für die innere Ordnung orga-»isirtc Truppen zur Hand zu haben. Die „Augsburger Abendzeitung" will wissen, B a i e r n wolle beim Friedensschlüsse die Caiitone Saargemünd und Weißenbnrg und die Arrondissements Bischweiler und Hagenau beanspruchen. Mit Belfort ist am 13. ein Waffenstillstand abgeschlossen worden. Die Festung wird kapituliren unter ähnlichen Bedingungen, wie Paris. Die Forts nnd die Citadelle werden besetzt, Waffen und Kriegsmaterial werden abgeliefert. Die Besatzung wird vorläufig in der Stadt Belfort inter-»irt, theilweise mich entlassen. Die Verprovianti-rung der Stadt ist freigegeben. Oberst Densert ist nach Bordeaux abgereist, um mit der Nationalversammlung in Verkehr zu treten. Politische Rundschau. Vnilmri), 17. Februar. Die Bohemia mdbet: Ein Rundschreiben des Reichskanzlers B e n st verständigt die Gesandten bvn der Bildung des neuen KabinetS. Die answär-t'flc Politik werde durch diese Aeuderung in keiner Weise alterirt. Eine Aeußerung aus Florenz, welche der Be-Mgniß Raum gegeben, daß der KabinetSwechscl in Desterreich eine Aeuderung in der Stellung der Monarchie zur römischen Frage in sich schließen möchte, ist sofort mit der bestimmten Erklärung beantwortet worden, daß Gras Trautmannsdorfs "ine anderen Instruktionen erhalten habe ">id erhalten werde, als sie durch de» in den $)c» ^*cn des Rothbuches genau bqeichnetc» Staud-vUukt bedingt erscheinen. In der ANlitärgrenze wird eine Reprä- sentation an Se. Majestät vorbereitet, in welcher um die Einbeziehung der Militärgrenze in die jüngst erfloffene Amnestie angesucht wird. Aus Zara wird dem „Wanderer" geschrieben: Dem neuen Kultusminister theile ich zur Beherzigung mit, daß, nachdem in Dalmatien mit nur 380,000 Katholiken sieben Bischofssitze sich befinden, er den erledigten Bischofssitz in Ragusa wohl beseitigen könnte. Statt einen neuen Bischof zu ernennen, möge er das Bisthum von Ragusa mit jenem von Cattaro (in dessen Sprengel blos 7000 Katholiken wohnen) vereinen. Die 12.000 fl., die er jährlich damit ersparen könnte, dürften sich in seinem Ressort als Unterrichtsminister für die Gründung von Volksschulen besser verwenden lassen. Wir h aben genu g G ei stl ich e u nd Klöster, aber keine guten Lehrer und Volksschulen. Der greise Thiers, der treue Sohn seines Vaterlandes, scheint in Bordeaux bereits die Lage zu beherrschen, den maßgebenden Einfluß auf die Volksvertretung auszuüben. Es wäre das ein Beweis, daß die Friedenspartei überwiegend ist, denn der erfahrene Staatsmann ist in erster Linie für den Frieden, er kann sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß fernerer Widerstand die Lage Frankreichs nur verschlimmern würde. In der Nationalversammlung sollen die Orleanisteii 400, die Republikaner 150, die Legitimisten (Bourbons) 53 und die Bonapartisten endlich 20 Stimmen zählen. Man wird kaum fehlgehen, wen» man die erwähnten 400 als Friedenspartei bezeichnet, denn sicherlich gehören dazu auch viele gemäßigte Republikaner, die aber vor allem Frieden wollen, und die Führerschaft dieser kompakten Masse würde Thiers znsallen. Ein französisches Blatt veröffentlicht denn auch bereits folgende Liste des zukünftigen Kabinets: ThierS: Präsident ohne Portefeuille; Herzog von Decazes: Auswärtiges; D u f a u r e: Inneres; Barths-l e in y: Unterricht. Auch eine Berliner Nachricht bestätigt, daß die Partei Gambetta's in entschiedener Minderheit sei und große Wahrscheinlichkeit einer Wiedereinsetzung der Orleans bestehe. In der Sitzung der Nationalversammlung am 14. wurden Wahlverifikationen vorgenommen. Ueber die Wahl des Prinzen von Joinville und die mehrerer Präfekten wurde die Entscheidung noch Vorbehalten. In der Sitzung a m 1 5. d. M. setzte die französische Nationalversammlung die Wahlverisizirungen fort, wobei die Lesung der Wahl-protokolle des Oberrhein- und Niederrhein - Departements der Kammer zu einer warmen Simpatien-kundgebung Anlaß gab. Diese Wahlprotokolle bestätigen die große Theilnahme der Wähler, 8/7 der Eiiigeschricbene» stimmten. Die Kammer bestätigte die Wahle», ausgenommen jene des in Belfort eingeschlossenen Präfekten GroSjean. Beim Schluß der Sitzung zeigte der Präsident an, die Kammer werde morgen die Regierung konstitniren, welcher die Mission jufätlt, Namens der Nationalversammlung und des Landes entweder über einen annehmbaren Frieden zu verhandeln, oder den Krieg z» beschließen, wenn die Fortsetzung des Kampfes nothwendig sei. Die Volksmenge akklaiuirte die den Sitzungssaal verlassenden Depntirten mit dein Rufe: „Es lebe die Republik". Viktor Hugo erhielt eine lebhafte Ovation. Die r epub 1 i k auifchc Partei ist jetzt schon allerorten, namentlich in Paris und Bordeaux selbst den wiithenden Angriffen und Verleumdungen der Monarchisten gegenüber aus die Defensive beschränkt, und wenn Gambetta auf seinem Krankenlager eine klare Vorstellung der gegenwärtigen Lage hat, so mag ihn mehr »och als das fisijchc Leiden die moralische Pein quäle», daß er und seine Freunde, indem sie auf eigene Faust und ohne sofortige Berufung aii den Nationalmillcu den fruchtlosen Widerstand fortgesetzt, für Frankreich nichts gerettet und für die Republik Alles verloren haben. In N i z z a sind jetzt bei Gelegenheit der Wahlen bekanntlich wiederholt Unruhen ausgebrochen. Man will durchaus Trennung von Frankreich. Auf die Kunde erneuter ernster Ruhestörungen eilte der Minister Arago in die aufrührerische Stadt, wo das Präfekturgebäude verwüstet und der Sekretär des Präfekten verwundet ward. Eine energische Proklamation des Präfekten blieb völlig wirkungslos. Der „Offervatore Romano" demen-tirt, daß der Papst an den König von Preußen ein Glückwunschschreiben anläßlich dessen Erklärung zum Kaiser gesendet habe.__________________________ Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser haben zur Betheilung der durch die ^Überschwemmung Verunglückten in Wien einen Betrag von fünftausend Gulden aus allerhöchster Privatkaffe allergnädigst zu bewilligen geruht. Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Auausta haben für denselben Zweck 2000 fl. und Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Wibrecht aus gleichem Anlaß den Betrag von tausend Gulden ix W. gespendet. — Der Minister des Innern hat mit Erlaß vom 11. d. M. das gegen L. R. Zimmermann gefällte Answeisungserkenntniß unter Rückweisung de« von demselben eingebrachten Rekurses zu bestätigen gesunden und Herrn Zimmermann hievon bereits im Wege der Wiener Polizeidirektwn verständigt. — Ech tfärbiger „Indigo." Die Direktion des Theaters an der Wien hat Herrn Johann Strauß 16.000 Gulden Tantiemen für dessen mit so großem Erfolge aufgefllhrte Oper garantirt, während der Musikverleger Spina dem Komponisten für die Ueberlaffuug der Tanzmelodien ans „Indigo" 10.000 Gulden, sage zehntausend, fixirte. — Wie wir in der „Klagenf. Ztg." lesen, wurde die „Südd. Post" wegen eines Leitartikels über die neuen Minister konfiszirt. Dem Vernehmen nach findet die Staatsbehörde in demselben das Vergehen gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach § 300 des Strafgesetzes. — Eine Verordnung des norddeutschen General* Postamts verfügt, daß von jetzt an auch verschlossene gewöhnliche Briefe, rekommaudirteBriefe und Briefe mit Werthangabe nach Paris befördert werden dürfen , und zwar gegen die vor Ausbruch des Krieges in Kraft gewesenen Taxen. — Garibaldi ist nach Caprera zurück« gereist. — In Paris sind in den letzten 12 Wochen 39.000 Personen gestorben. „Daily Telegraf" erfährt auS Versailles, daß der deutsche Kaiser ernstlich krank sei. Derselbe beharre nach wie vor auf einem Einzuge in Paris.__________________________________ Lokal- nnd Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — Der Kommandirende von Steiermark, Kärnten und Krain, Herr FML. Baron John, hat den Vefebl erlassen, daß die Mannschaft vom Feldwebel und Wachtmeister abwärts an Sonn- und Feiertagen nur bis zum „Befehlousgebeu," somit bis 2 Uhr Nachmittags im Czako, später aber mit der Feldkappe ausgehen darf. — (Zur Charakteristik der Unterschriftensammlung für die P a p st a d r e s s e) kommen uns vom Lande mitunter sehr ergötzliche Notizen zu. So z. V. predigte ein Pfarrer an der fteie« risch-krainischen Grenze, daß alle jene, welche die Adresse nicht unterfertigen, zur Hölle fahren müssen, daher er sich als treuer Seelenhirt verpflichtet erachte, die ihm anvertraute Heerde von dem Verderben zu retten nnd die Namen aller feiner Schäftein unter Beifügung des Krenzzeicheus unter das Schreiben an de» Papst zu setzen. Sollte jemand damit nicht zufrieden sein und in die Hölle fahren wollen, so möge er in den Pfarrhof kommen und sich wegen Ausstreichung seines Namens persönlich melden. Das höllische Argument wirkt so ausgiebig, daß jene Pfarre gar feinen Kandidaten der Hölle zählt. In der Pfarrkirche zu Moräutsch erklärte der dortige Dechant von der Kanzel, rr werde ave jene, welche die Adresse nicht unlerschreiben, aus dem Taufbuche löschen, denn der sich weigert, für den Papst einzustehen, sei ärger als ein Heide und verdiene nicht länger im Tausbuche zu stehen. Sogar Schüler in den Dorfschulen werden zur Unterschrift gezwungen. In einer Schule im Gurkfelder Bezirke ereignete es sich, daß zwei Schüler auf Befehl ihrer Eltern die Unterzeichnung verweigerten. Der Katechet schloß sie sogleich aus, ' später erklärte er sich bereit, sie gegen Abgabe eines ausgiebigen Peterspfennigs wieder auszunehmen. Bei solchen Vorgängen ist es wohl erklärlich, daß, wie „Daniea" meldet, die Adresse an den Papst in Folge der Bemühungen der Geistlichkeit von 125 Kuratien bereits 90.798 und der Protest ans Ministerium 39.180 Unterschriften zählt. Wenn jedoch das klerikale Blatt meint, daß die Liberalen über solche Erfolge vor Zorn schwarz und vor Neid grün werden, daß sich in jenen grünen Eidechsen die Galle ergieße, so ist das eine ganz falsche Boraussetzung, denn solchen Humbug kann man höchstens mitleidig — belächeln. — (Die Ouecks ilbergewinnung im Jahre 18 6 6) beträgt: Almador in Spanien 32.400 Flaschen, Idria 122 5, Neu-Almador in Kalifornien 35.150, Nen-Jdria 6045, Termine 2980, Guadeloupe 1654, Teufelsberg 80, die kleineren Werke in Europa 2500; daher im ganzen zusammen 88.434 Flaschen. — (Klerikale Lüge.) Sehr ergötzlich ist folgendes Schreiben aus dein südlichsten Theile der Steiermark: In dem katholischen Verein zu Gl ... . wird den Bauern über die Leiden des beraubten Papstes viel vorgelogen. Es wird erzählt, daß er wochenlang nicht« warmes zu essen habe und daß ihm die Kleider fehlen, um ausgchen zu können. Aber der Kaiser werde den Papst im Frühjahre besuchen und fragen, ob er ihm mit Geld oder mit Soldaten Hel-feu solle. — Ein Kaplan sagte beit Bauern, sie sollen, wenn sie kein Geld haben, Brot und Würste zu ihm bringen, er werde alles dem armen Papste schicken. In die Stadt R . . . (an der Südgrenze Steiermarks) solle kein Bauer gehen, weil dort nur Lutheraner und Juden sind, welche dem König von Preußen die Stadt verkaufen wollen. Die Bauern aber lachen und glauben gar nichts. — (Deutsches Sprachstudium in Frank -r e i ch.) Während man in Slovenien alles daran setzt, um den deutschen Sprachunterricht zu verdrängen, verdient die Thatsache erwähnt zu werden, daß das Studium der deutschen Sprache bei den Franzosen gegenwärtig in sehr großer Ausdehnung betrieben wird. Die „Deutsche allg. Zeitung" schreibt hierüber: In Deutschland beschäftigte man sich schon immer m den weitesten Kreisen mit der Erlernung fremder Sprachen, und von den in Frankreich stehenden Kriegern verstehen viele Tausende die französische Sprache. Bei den Franzosen bildeten derartige Studien aber immer eine schwache Seite; jetzt ist jedoch auch bei ihnen das Bedürsniß nach der Kenntniß der deutschen Sprache in lebhaftem Maße erwacht, und die occupirteu srcrn-zösischen Provinzen verbrauchen in großen Massen deutsche Lehrbücher sür Franzosen, Wörter- und Gesprächbücher, namentlich die von Ahn, Otto, Fetter, Kaltschmidt :c. Recknet man zu diesen in Frankreich selbst verbrauchten Lehrbüchern noch die ebenfalls bedeutende Zahl, welche von den in Deutschland festgehaltenen französischen Gefangenen benutzt werden, so läßt dies den Schluß zu, daß gegenwärtig die deutsche Sprache von Franzosen in einer Ausdehnung und mit einem Fleiße studirt wird, wie noch nie zuvor._______________________________________ Mnnesenvet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Koste» durch die delikate Gesuudheitsspeise Revales-ciere (lu Barry von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart. v 72.000 Zertifikate über Genesungen an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust', Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon aus Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werde». Zertifikat-Nr. 64210. ‘Jieapet, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stanve tu lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Berdaiinnfl, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenanfregnng, die mich hin- und hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatte» ihre Kunst erschöpft, ohne Lindernng meiner Leide». In völliger Berzweiflung habe ich Ihre Ilevalescifere versucht, und jetzt, »achdei» ich drei Monate davon gelebt, jage itf dem lieben Gott Dank. Die Revalesci6re verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehnie». Genehmige» Sie, mein Herr, die Versicherung »iei»er i»»igste» Dank-barkeit und vollkommenen Hochachtung Marquise de Brähan. In Blechbüchsen von l/a Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Psd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — iievaleseiere Chocolatee in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffe« fl. 2.50, für 48 Tasten fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, sür 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du B a r r y & Sc. i» Wien, Wallfischgaffe 8 ; in Laibach bei Ed. M a H v, Parsnmeur und Anton Kris per; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg Pisztory; in jUagenfurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer, Grablowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klaufenburg Krvnstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 17. Februar. Morgens ganz bewölkt, gelockerte Wolkendecke, später Aufheiterung, angenehmer seimiger Tag, Anschauung. Temperatur: Morgens 6 Uhr — 2.3“, Nachm. 2 Uhr + S.O" R. (1870 1- 2.2", 13i, ><> Weine die Maß zu 40 tr. und U i^ciier die Maß zu 4K kr., sowie auch gutes KokI^it die Maß zu 24 kr. ausgeschäukt. ((13—2) Zu zahlreichem Zuspruch empfiehlt sich Marier Rudolf. Gin Praktikant findet sogleiche Aufnahme in der !^i», ,»>»« « Syezvi-ei-, IflMlei-ittl- und Fnrlmaaren« IliintllmiK des (72—3) Kar! Krisper in Ci Ui. Augekommene Fremde. Am 16. Februar. l’.W-fuiit. Gallizier, Cilli. — Sauer, Kanfm., Kanischa. — ©erstellet, Kauf,»., Kronenberg. — Petrovic, Hdlsm, - Semli». - Coucilia, Agram. — Rupnik, Fotograf, Wien. — Starre, Maimsbnrg. Stadt Wien. Perz, Privat. Graz. — Wellisch, Kfm., Wien. — Adler, «tut, Wien. - Jtberg. Kaufm., Leidenscheid. — Broll, Juwelier, Wien. — Dr. Skraba, Mediziner, Littai. - Lntz, Kaufm.. Wien. — Mlineric, Guts.Besitzerin, Agram.________________________________ Verstorbene. Den 16. F e b r » a r. Margaretha Zupan, Jnwoh-»ersgatti», alt 69 Jahre, im Zioilspital am Magenkrebs. Gedenktafel über die am 20. Februar 1871 stattfindenden Lizitationen. 2. Feilb., Milaoc'sche Real., Kirchhof, «G. Planitta. — 3. Feilb., Gricer'sche Real, ad Nasfenfuß, BG, Nassen-fuß. - 3. Feilb., Pirch'sche Real., Steiubiichel, LG. Vtii« bach. — 1. Feilh., Zernu'sche Real., Struckeldorf, BG. Laas. — 3. Feilb., Grebeuc'sche Real., Soncuik, BG. ^afsen-faß. — 2. Feilb., Äane'sche Real., Ratek, BG. Planina. — 2. Feilb., Srajbaolche Real., Äiiederdors, BG. Planina. — 2. Feilb., Milaoc'sche Real., Jakobvoie, BG. Planina — 3. Feilb., Sellan'sche Rcal., ttülcov» LG Laibach. Bei eSosef 14 SB r lasier abermals »eite Sendungen von (60—3) Ball-Fächern, Pompadur etc., ganz weiß und in Farben, von 1 st. bis 12 fl., sowie IoMon-Hrden, das prachtvollste von 1'/, bis 35 kr. pr. Stiick. Feinste Damen- und Herren-Akasken i» Sammt, Seide und Leinwand, von 25 bis 70 kr. Wiener Börse vom 16. Februar. Staatsfonds. | <^clb ! Ware I j Geld Ül’are kperc.Rcnte, öst.Pav. ^ 68 8 >■ b8 9u^)cfi. HypvLh.. bto. bto. öst.inSilb. f«7 yü «8 ~L . Poje von 1854 . . . 88.75 89.— FslorLr. 2.1?.— 93*.— Prämiensch. v. 1804 . 1L2.7C 122 80;V'iort 6. (100 ft. 50 Rroat. u. Blaß. 5 * 83.60^ 81.—1 tziebenbürg. „ 5 * *»5 25; 75 40 Aotlen. Kdtoualfcant . . . 720.— 721.- Union - Bank . . . 288.20,233.40 Kreditanstalt . . . 251.80 252 Telegramme. Wien, 16. Februar. Jnspirirte Stimmen heben hervor, daß daö neue Kabinet, der auswärtige,, Politik Oesterreichs vollkommen bcipflichteud, die guten Beziehungen mit dem Reichskanzler auf recht zu erhalten gewillt sei. Die Freitags-Amts zeitung bringt die Ernennung Schmerlings zum Herrenhauspräsideuteu. Berlin, 10. Februar. Meldung aus Bersail-les: Mit Rücksicht auf die eifrigen Rüstungen der Franzosen in, Süden und die Einberufung der Altersklasse von 1872 wurde die Waffenstillstands-Ber-längerung nnr anf fünf Tage bewilligt. Lvndvn. 16. Februar. Aus Versailles wird gemeldet: Belfort hat kapitulirt. Die Garnison zieht ab mit Gepäck und Waffen. 81. ö. S6coatite=>Svs. 910.— 615 FnalcsöRcrr. Öanf . 813.70 >li.!K Den. Bodcncred.-A. . 2s».— 240.— O-st §l)»otl).*«ant . U3.—iüi6.. £>ttict. «scouitjt.-Öt. »so.—1 —. Franko - Austria . . I(i3.— li 3.55 »ail. Ferb.-iNordd. . 2007! 2112 Biibbalin-iSefeQft^. . 185.40 185 70 ftaif. EMabeth-Bahn. 223.—;2SS 5n Lart-Lndwig-Bahn 245.— 245 25 Siebenb. Eisenbahn .'168.- ;>68 50 Staatebahn. . . • 381,ni?ol'50 Kais. Franz Jos-s».. 193 SO 19-1 Künfl.-BarcI-r E.-B. i6S.76:lht.ii «lföld-FiUM. Bahn . 170.50 170 7: E*faxxdbrlefe. ! «atic’i ö.W. verloSb/ 93.S01 93.40 ttna. 3Job.sfitcbitar.ft. 88.501 89.— Allg öst.Bob.-Lrcbii. 106.25110« 75 bto. >N S!>2.rllck,. . 87.751 88.50 Staatöbahn Pr. Stück 1S5.60 iSfi.— Staatsb. Pr. St. 1807 132.50 133.— R»bvIs»X(S00st.ö.W.) 8H.7.1) nö.— #.«. ' 3 110 U4 25 (iiebit l«ofl. S.W. . 163 — 163 60 Don.-Dampüch.-Äel.l zu 100 11. CM. . . 96.—| »S.— Hrieflet 100 fl. CM. bto. 50 st. S.W Ofen« . 40 ff. iS.22. S'i.—! 34.— Salm . „ 40 „ 39 601 40.— itatffv . rt 40 n £9.— 30.— S!atO . „ 40 Et. ®enoiF „ 40 ‘Hitnbiftt’gräg 20 Waldstein .20 __ Äeglebi* io " ! 15.—I :?!— 117—: 122.- . S6.6«, 36 50 31 50 32.5k 20,50 ! 22.— 22 — 13 — fRutolfefiift. iu;x$6. 15.50' 16 50 Wee&eel AllgSb. lOOP.fiibb.äü. iiroiilf. ioo H. „ » 8»nben 10 Pf. Stetl. $artf 100 Franc« . Münzen. ß'aif. Münz-Ducaiss. ro-tzraiicSstück. . , iBeteinÖthaU-i eiiber . . 103.25 104.40 103.40 103 50 123.80 124.— 5 84 9.92 . 1.84 .,121.75 5.86 9.93 1.84 ‘ 122 — Telegrafischer Wechselkurs vom 17. Februar. Kpcrz. Rente öfterr. Papier 58.90. — üperz. Rente tzsterr. Silber 68.—. — 1860er Staatsantel,en 95.—. — Bankaktien 719. — Kreditaktien 251.80. — London 123.65. — Silber 121.-. — K. k. Miinz-Dukaten 5.82. — Na-poleonsd'or 9.88. Drnck von I q tu v. j>. 1 c t n m a y r & Feo Bamberg in LaibaL. Verleger und sür die Redaktion verantwortlich: Dttomar Bamberg.