MbacherIMma. DZ »83. Tamstag am V August R85« D>c ..^aibachrr 3>ilung" ersch.-int. mit Ausnahme der Tonn- und Feiertag, täglich, und lussct sammt den Äcilagm im si^mptoir ganzjährig ll fl., halbjährig 5 si. 30 kr,, mit Kr t u , b an d in, (5o>!N't«ir ganzjährig 12 ss.. halbjahriss 8 st. Für die Zu'lcllilNg in's Hails sin? ha Ibjä h r i »^ 3>» sr. m.hr zu entrichte». M i t de r P o N l' ortofr e i ssauzjähri^, unter Krcuzl'ano »no gedruckter Adresse l'» sl., halbjährig 7 sl. !l0 kr. — I»sc r l io n ög ed>l hr jur cinc Spaltcnzeile oder de>, Nauin derselbe», ist für cinmaligt ^lnschaUnng !l kr., für zweimlili^ ^ lr.. sÜ7 drnmalig, 5 fr. C M. u. s. w. Zu diesen Gebnhreu ist noch der I!,scrtii,nsstä,!,pll pr. l<) sr. für eine jedc^nalig»' Einschaltung l)in,ul ^' rechnen. Im'crate bis 12 Zeilen losten l st. :z»> lr. für ^ Mal. l fl. w kr. für 2 M schuft über Stellvertretung im Militärdienste vcr« laulbart wird. Nr. 1^0. Tic Verordnung dcs Armec-Oberkomman' do's lind dcr Ministcricn dcs I»nlrn und dcr Fi uauzeu vom 23. Juli 18>:6. — wirksam für allc Kronlandcr. lnit Ausnahme dcr Militärgrcuzc, — betreffend die Allerhöchste Entschließung vom 13. Februar 135«. dcn nach dem Gesetze vom 23. De< zcmbcr 18^9 rccngagirten Freiwilligen gcwäbrtc Zugcständniß dcr Abfertigung mit cincm Kapitale. Wien, >x August 18!>6. Vom ^. k. Rrdaktious-Bureau des Ncichsgcseh'.'lattcs. Äichlalnllicher Chris. Zur Geschickte der Handels- und (Hewerbegesetzgebunss. (Schlusi.) Nach cinigru Jahren, und zwar während des gicrnng gemachten Znsichrrnng. keinc Entschädigung zn Thcil wurdc. Nebsivem fül'rtcu sic Beschwerde gcgcn eine unbeschränkte Gewährung dcr Kommcrzial' nnd Industrialfrrihcit. ohne Vcrückstchligllng dcs Be- dürfnisses dcs Plil'likums und l^cs Vtrhältnisscs der Gcwcrbctrelbcudcn. dann darüber, daß cs jcdem Gc« wcrl'ctreideiidcn gestaltet war, sich dcr Porlhrilc aiv dcrcr Gcwerbc zu bemächtigen. uuo rügtcl, endlich insbcsondcrc, daß dic Grenzen zwischen Handlung uud Kramerei nicdcrgcrisscn worden scien. Anch bc> merklcil sie. daß in Folge dcr Gcwcrbrfrcihcit jcdcr Anfänger cö bcguemcr finde, um wenig Gclo cincn Erwcrbösteuerschcin zu lösen. und so lauge es gehe. anf eigene Faust zu arbeiten, als auf Nciscn und in cmscrntcn Ländern im Handwerke sich auszubilden. Schließlich schrieben die Nckurrcutcn dic stattgcfundeue krimlnfUc Untcrsuchung cincö Vctriegcrs nus dem Han> delsstande uud bic Verarmung einiger Grwcrbölcutc dcr Gcwcrbsfreihcit zu. Die Absicht und dcr Zweck dicscr Bilte und Vor> stcllung ging eigentlich wieder aus die Wicdcreinfüh' rung der alten Gercchlsame uud der Zünfte hinaus, und gab Veranlassung, auf Grund dcrsclbcn dic. für oder gcgen die Gcwerbefreihcit sprechenden Motive ciner nochmaligen Erörterung zu unterziMn. bci wrl. cher cs sich zuvörderst zeigte, baß die angcrcgtcu Ueber, griffe nicht der Gewcrbcfrcihcit, sondern gcwisscn Aus« schuttcn dcr Gcwcrbslcutc, und ?)iipgriffcn bci Kou> zcssionirung dcrsclbcn znzuschrcibcn warcu, die folg- lich abgestellt uiid iu die gebührenden Schranken zurüclgewiescu werdcn konnten. AlS ganz lmbcgrünoet aber erwicö cö sich. daß dic angeführte Krimmaluntcrsuchuug wcgcn Vcttuas uud dic Verarmung mehrcrcr Gcwcrbslcutc der Gc- wcrbsfrcihcit zuzuschrelbcn gewrscn wäre, sondern cs wcucll ganz gewöhnliche Gründe dabei im Spiel, wic sic überall uud zu allcu Zeiten sich auffindcll lassen. Auch zcigtc cs sich, daß seit dem Bestände del Han. dels« und Gcwcrbcfreihlit cine unverhältnißmäßigc Vcrmchrnng der Gewerbe nicht staltfaud, dcnn die Gcwcrbsbüchcr wicscn nach. daß im Jahre 18W. also vor der Einführung dcr Gcwerbcfrciheit, in Lai- bach ohne Gclrciochäudler, wclchc dcn Handel schon damals frci bctrcibcn konnten, ^7U Gcwcrbslcutc be» standen, diese bis zum Jahre 1822 aber nur auf K35 sich vcrmcl'rt hatten, worunter 29 Kommcrzial' gewcrbe und 36 dcr unentbchrlichstcn Polizcigcwcrbr, als! Schuster. Schueider. Tischler u. dgl., zu zählcu waren. Dabei mnß in Betracht kommcu. daß die Bevölkerung dcr Stadt ^aibach im Jahre 18U!) — 10^81. im Jahre 1822 abcr 120N0 Scclcn betrug, dann daß das Kricgsjcchr 1809 dem Handel uud dem Grwerlic nichts wcuigcr als günstig war. wah« rend sich Oesterreich im Jahre 1822 dcs Friedens und dcs Aufblühens der Gewcrbc und dcs Handels erfreute. und Triest damals bereits cinc schr große Thätigkeit entwickelte. Es ist deßhalb vielmehr be« fremdend, daß troydem der Hcmoel von öaibach. welcher seine größte Beschäftigung und Nahrung durch dcn Freihafen von Trieft erhält, damals nicht mehr alS um 29 Kommerzialgewcrbc, gegenüber dem Jahre 1809, sich vermehrt halte, uud zwar bcstaudeu im Jahre 1809 — 34. im Jahr 1822 abcr 37 Handels» Icutc. solglich im Jahre 1822 nur um 3 mehr, uud im Jahre 1809 — 0Klämcr. 1822 abcr dercn 29 mithin um 23 mehr. Es hat also cine mchr als zehnjährige Ersah« rungspcriode die Beschwerde dcr Gcwcrbsstäude von Krai» gegen dic Gewcrbcfrcihcit keineswegs bestätigt, sondern gezeigt, daß die Grundursache dcr unbereu« lcudeu Vermehrung der Gewerbs» uud Handelsleute gegen die im Jahre 1809 bestandene Zahl. in der Vermehrung dcr Bevölkerung, vorzüglich der höher» Stände, in ocr Stcign'ung oer Bccurfnlsse überhaupt, uno endlich im Umschwünge dcr Zeit», Gewerbö < und Handclsvcrhälmisse zu finden war. Bci näherer Er« örtcrung dicser, immerhin wichtigen Frage, kameu ^ruissl'tlill. Iskender Pascha. '?^7." ^ ^"l ^"'k^ kam dieser Tage "ach Belgrad wo ihn cin Korrespondent dcr Bcrltncr und ,,, '-'/^" "^ '" Ü'"^" Gelcqenheit fand, d thu folgendermaßen schilocrt: Iskc.wcr Pascha ist "och mcht gan; 38 I.bre alt, scinc Wnnden baben n aber mchzeitig gealtert, so daß er das Ausscl'en ,7 .^'7''^" ^^ ^ N "'" untersetzter Statur m. ^ 7 ^"'""' ^inc fcingebogcnc, etwas '"ngc Nase, n.l vcrschunytcr Bl-ck uno cin fcinac. zc^eter Mund gcbeu .hm ./'.' ^'" ^mlich langcr, grau werdender Bart bc- ^t dcn untern Thcil dcs länglichen Gesichtes. In cin'u,^"^ ^^"ss's. dcr über dem linken Knie her- lahm ^'""V"lb dcoscll.cn hcrauökam, gcht cr ctwas Kugcl dm^^"'^'"^ ''^ '"^^ ^'beugt. da ihm cinc l'cransackm!. " "^ ^gaugcu uud im Nückcn wicdcr den klciucn ^ "' '" ""'^ "'^^ Säbclhicbco dcrc slcif >,^" """"' ^'"' '"ährcno zwci an- c ,lcls und unbrauchbar blieben, drei Schnßwun' d sclbc^ ^'"'" '^""" """' ^ f"ic Bcwcgung ''""u. Von einem Säbelhieb ist ihm eine klaf. feudc Narbe obeu an dcr Stirn zurückgrblicbcn, in wclche mau bcqucm zwci Finger lcgcn kann. Dicß sind die Wundcn. die sogleich in. die Augen fallen, cin Dnhcnd andere sind zwar durch dic Älcidcr vcr> deckt, ihm jedoch uicht minder empfindlich; sie thuu abcr scincin Humor keinen Eintrag. uuo cr erzählt mit heiterer 5!aunc. wie scine Wundcn ihm als Ba> romcter dienen, und wie er durch scine Nttterprophe» zcihuugen beträchtliche Wetten gewonnen. So vertun- oen Schmerzen iu der linken Hand lcichtcn. Schmcr- zcn im Oberarm stärkcrcn. uuo Zuckungcn an ocr Stirn anyaltcnoen Ncgcn. — I^kcudcr Pascha hat cine ^cnormano'schc Prophczcihnng für sich. daß cr crst tin 7.'». ^cbcuüjayrc s^^,^,, ^^.^^ ^^ ^^^>. rigcr Schüler dcr polytechnischen Schule iu Paris be> fragte cr. vor scincm Abgänge nach Algier, die bc< rühmte Wahrsagerin um sein Schicksal. Nach langem Weigern vcrkundctc ihm die Sybille. daß cr bmn Ucbcrgangc seilles 32. ^cbcusjahrcs zum 33. entwe- der in dcr Schlacht fallen, vor cincm Kriegsgericht erschossen werden oder sich selbst erschießen würdc; übcrlcbc cr abcr dicscn Tcriuin, so würdc cr ganz gewiß in seimm ?^. Lcbcusjahrc cutwcdcr in der Schlacht umkommcu, sich ftlbst erschicßcn ol^cr gchcllkt wcrdcn. — Iu der Nacht, wo cr iu scin 33. Vcbcns- iahr eintreten sollte, war cr mit Omcr Pascha iu Bosnien, und stürmte mit cincm Trupp Türken, die uutcr sciuem Befehl standen, ciu Dorf. Bci dicscr Gclcgcnhcit rrhiclt cr cinc Kugel durch's Bciu; schwer vcrwuudet wurde cr iu's Quarticr getragen. Sciur Um» gcbuug wcbklaglc, Iskcndcr Pascha abcr, dcr wohl fühlte, daß dic Wuude uicht tödtlich war. lachte, da er uuu sicher war, 7ii Jahre alt zu werdeu! Vdetrolvste. Josef Knjctan Tyl. Dic czcchischc ^itcratlir bat dcu Verlust clncö ihrer Schriftsteller zu beklagen. Es ist Josef Haje> tau Tyl. wclcher nach Bcrichtcu von Pilscu daselbst am ll. Juli im 49. Lcbcnsjahrc ,mch cincr wochen- laugcu Krankheit gestorben. Tyl'ü Name gehört uu> strritig zu dcn populärsten in Böhmen. Am 4. Fe< bruar 160i zu Kuttcubrrg gcboreu. schloß cr sich nach absolvirteu philosophischen Studien (1829) cincr deutschen Schauspiclcrgrscllschaft an. w» cr nur kurze Zeit dic Frcudcn uud Lcidcu solcher Gcscllschaftcn gcnoß. Zu jcucr Zcit warcn dic V.sircbungcn dcr, czcchischcu Literatur in ihrem ersten Aufkeimen. Er machte sich bald mit ihren Tcndcnzcn bckanut uud l"schloü. ihr scin gauges Strcbcn und ^cbcu zu wci> heu. Wiewohl cr anfänglich schr tummcrlich in Prag lrbtc, ließ er sich uicht von seinem Vorsähe abfchrcckcu, 5V4 auch die Vedrückungen und Lasten ;ur Spiachc, wclchc dcr. vor dem Jahre 180!) in Illyrien best.nlDcnc Ge° wcrbc» undZunflzlvnng im Gcfolge hattc. Dahiil gchö« reu dic Meister« mW Lchljlülgcnalifdinglings« lind FrcisprschllligStai?en, welche bis zum Jahre 1809 i» ^aibach von den Zünftigen abgenommen wurden. Ein ädlllichcs Nesnllat, wie cs obrn ansclnan- der grscpt wnroe, winde sich nnn nach weilern 3>' Jahren des Bestandes der Handels' und Gewerbe- freihcit ii, Illyricn unzweifelhaft wieder herausstellen, wenn dießfäuigc Untclsuchnngcn auf Grundlage der stilistischen Nachwclsungcn angestellt werden möchten. Zinn Beweis dessen diene, daß sich die Bevölkerung uvli Laibach nach der Icpten Zahlung anf 20074 Srclcn. folglich beinahe ans das Doppelte dcö Iah« ves l80l). oic Anzahl der G'wcrboleutc aber nur auf 1233 hol', wornnter i'i7ü vcrzchrungsstcilelpftich tige Gcwcrbsunternehmuugcn begriffen sind, folglich lu>r noch liii8 cigcnllichc Kommcrzial» und Polizeige» werde bleiben, was in Betracht der Anzahl von l80l! lllit 470, und der glgcuwärligcii uUcnlhalben zu ei» nein so großcn Aufschwünge gelangten Handels', G» wcrbs» und Socialocrhältnisse gewiß sehr gcring ist. Dcr Grtrcidehalldcl aber, welcher schon jeht volle Freiheit genießt, gibt cm sprechendem Beispiel zu Gunsten der Handels» und Gcweldcfrcihcit. ^aibach isl seit jeher als ein sehr bedeutender Plat) fur den Gctrcidehandsl bekannt, der daselbst durch eine Zahl seßhafter Händler betrieben wird. welche sich, wenn dieser Handel lebhafter gcht, allerdings vermehrt, je» doch nicht iil der Art, daß sie einander wesentlich bc> einträchtigen würden. Es ist dort lein Fall bekannt, daß ein Gctrcidchändlcr. welcher sich ausschließlich mit diesem Artikel beschäftigte, fallirt halte, wohl aber sind alle, welche daran Theil nahmen, wohl- habend und viele rcich geworden. Desterreichische Finanzswtistik. Die Berliner „Natioual-ZcilNüg" änßert sich heute folgendermaßen: „Bon allen deutschen Staats» Verwaltungen ist die österreichische die einzige, welcher sich nachrühmen läßt. daß sic ihre EumcchmeslatisUt rasch und übersichtlich veröffentliche. Eine glelche Naschheil der offiziellen Statistik findet sich nur in Amerika, England und neuerdings auch in Frankreich. Freilich Hai Oesterreich auch ein größeres Iittcrrssc an dcm Bekanntwerden seiner Finanzstatistik alö andere Staaten Deutschlands, da sein Kredit für den Angen« Vliet von dcr Entwickelung seiner Staatseinnahmen unmittelbar abhängt, während in Preußen z. B. die Verhältnisse so Negen, d.ist erst eine längere Rück' schriuspcriode in den Einnahmen vorgehen müßte, ehe sich ein Einfluß auf den Staatükrcdit bemerkbar machte. Aber dennoch würde es bei dem fortwähren« oen Steigen dcr preußischen Staatsschnld, wenn anch nicht dem in Gelo berechenbaren Interesse, so doch den rechten Wünschen Aller entsprechen, wenn auch oic preußische Finanzstatistik sich mit ihren Veröffcut. lichüngcn nicht nur mehr beeilte sondern dieselben auch bandlichcr nno übersichtlicher vor das Publikum brächte. Die Raschheit dcr österreichischen Finanzsta' tislik gereicht dem Staate zum doppelten Vortheil, weil dieselbe in ihren Zahlen einen überaus erfreu, lichen, ja st au nc nswcrth cn Fort schritt in ocn Staatseinnahmen nachweist. Wenn in oicscm Augenblick die österreichische Industrie die Stirn hat. sich über dic in den leylcn Jahren eingetretenen Zollreduktionen zn beklagen, so weisen ihr gegenüber oic steigenden Zahlen der Steuer' und Zollcinnahmen am schlagendsten nach. daß gewerbliche Thätigkeit und Wohlstand in Oesterreich lrop. oder vielmehr, lhcil- weise wenigstens, in Folge dcr Zollcrmäßigungcn in raschem Auf>chwungc begriffen si»d. Dic Folgen dcr älteren Zollcrmäpigungcn werden sich mit derselben Nothwendigkeit auch für die neuesten in einer Stei> gcrung des Wohlstandes, dcr Konsumtion, nno in weiterer Rückwirkung der gewerblichen Thätigkeit gel- tend machen. Die hlemit bezeichnete Ursache dcr Ein- liahmcslcigcrung. dcr steigende Wohlstand sowohl, wie ihre Wirkung in Bezug anf cie Herstellung lind nach» haltigc Fnndirung des Gleichgewichts im Staatshalts« hall, können auf den österreichischen Staats- trcdit nur in hohcm Grade wohlthätig wirken." Oesterreich. " Wien. N. August. Aus Aulaß vorgckomme. ner Unrichtigkeiten bei der Anszahlnng der Vorschüsse und der Einlösnngsbrttä'gc an dic Tabakpfianzer hat oas k. k. Finanzministerium unterm 13. Inli d. I. Folgendes zur weiteren Veranlassnng zu verordnen befunden. Den Tabakpftanzcrn sind nicht nur dic Einlö< sungsbeträge (nach dcm Wortlaute dcö H. AN der provisorischen Einlösnngslnstrnktion vom Jahre 18kl) sondern auch die bewilligten Vorschläge individuell und nicht zu Handen der Gemcindcvorstchcr anSzubczahlcn. Bei dcn Krontrallualpflanzungrn jcroch. wenn eine So« lioarhaftnng eintritt, Hal die Einzahlung dcr Vorschüsse in dcr in dem jeweiligen Vertrag, oder in dcr die« scm znm Glllndc liegenden Erlasse fcstgcs>l)tcn Ws'se. oic Einzahlling dcr EinlöslMgSbcträge aber, wenn kein andcrcr Porgang bednngcn wurde, dcm ^. ^0 dcr erwähnten Instruktion gemäß stattzufinden. Zum Vc» hllfc dcr vorschriftsmäßigen Erfolgnng dcr Einlosbe' träge ist in jedem Einlös»ngsorte, wo, oder in dessen Nähe keine ärarischc Kasse besteht, für die Dauer der Einlösung ein Kassebcamtcr mit dcr erforderlichen Bar« schafl zn bestellen und wo es nothwendig erscheint, für die Sicherheit dcr Gclder bcsondcrc Vorsorge zu treffen. Von den Einlösbcträgcn sind — außer dcn davon hereinzubringenden Tabakbauvorschüssen und den nach §. U der Monopolsordnung zulässigen Fordern»- gen — keine ai^dcrn wie immcr namhaften Abzüge zu machen, also auch dic Stcncrrmcn und dic Z'.l< schlage zu denselben nur dann davon hcrcinznbringcn. wcnn dieselben bereits fällig sind. Die bezüglichen Einlösnngsorganc erhalten in dieser Richtung nnd so weit es sie betrifft, die angemessene Wcisnng dnrch die Zcntraldirektilin der Tabakfabrikcn und Einlösimgs' ämtcr. !WH^>^ Wien, 7. August. Sc. Majestät der Kaiser haben zu verordnen geruht, daß das rngagirlen Frei« willigen gewährte Zugrständniß dcr Abfertigung mit einem Kapitale gegen Vcrzichtnng cmf die lebenslang' lichc Zulage und auf das Tcstirungsrecht übcr A0 si. allen noch aktiv dienenden Stellvertretern, ohne Rück« sieht, ob sie cinc neuerliche Dicnstvcrpfiichlung ringe- hcn oder nicht, unter Anfrechlhaltung der sonstigcn Bcdinglingcn zu Etatteu komlnc. — In Mähren zirkulirt Kupfergeld in solchen Massen, daß die Olmüher Handels- nnd Gewerbe' lammcr bei dem k. k. Ministerium die Bitte stellte, es mögen die Sammlungskasscn unter bestimmten Modalitäten ermächtigt werden, das in großen Qnan» titätcn kurslrcndc Kupfergeld annehmen und dessen Weiocrbcfördcrung nach Wicn bewerkstelligen zn dür- fen. Znr Motiviruug dieses Antrages wnrdc bemerkt, daß die Dctaiihändlcr. namentlich dic Spczerei' und MaterialwarcN'Hä'ndlcr, nicht selten 1000 Gulden an Kupfergeld vorräthig haben itnd dasselbe nicht verwenden können, weil wcdcr Geschäftsleute noch öf' fcntlichc Kassen größere Zahlungen annehmen. — Nachdem die im Preßburger Bezirke gc> herrschte Rinderpest erloschen ist, wurde dcr Verkchr mit dcn Rindern an dcr mährischen Grcnzc, so wic die Abhallling dcr V'chmärktc »vieder srci gegcbcn. («Donau.,,) — Dcm Vcrnchmen nach, schreibt oic ,.^'- Ztg.", sind in Pragcr finanziellen Kreisel EinleiNill' gcn zur Gründung cincr „Eokomptc-Gescllschaft l diesen Kronlänrcr» jährlich cinc dcm Bcdürfnifsc klltsprcchcnde Zahl voil znc Fortpfianzllng grcignctell Hengsten l>m die landesüblichen Preise angekauft wer« ?en, Durch dicsc Maßregel will man theils deM l'is er durch gesteigerte Thätigkeit dic Anerkennung seiner ^elitnngen errang, uno in der Literatur selbst seine materielle Existenz sicherte. Nun entwickelte er cinc stmlncnswcrlyc Fruchtbarkeit auf dem Gebiete der Bcllcmstlk. Zu glclcher Zeit bethciligtc er sich bei der cze.i. ischcn Bühnc in Prag als Schanspicler und Rcgissctir. nild endlich unter Hoffmann's Direk' t«on als Dtamatnrg. In dicscr Stclluug blieb er jcooch llicht lauge, uud cutschloß sich. dlirch dranla- tischc Borstellliügcn linter dcm ^andvolkc zu wirren, dcsscn Liebling cr dlirch scinc zahlrcichcn lind popll> lcircn Schriften gcwordcll, und cs gelang ihm (ltti>2). zu dirscm Zwccke cillc czcchischc ^andthcatcrgcsellschaft zu organisircn. dcrcn ^cistnilgen z»l dcn bestcn diescr Gattung gehörten, als ihu jedoch nach klirzer Tl'ättg. leit ciu früher Too ereilte. Tyl ivar eiil begabtem Talent, und verstand eö besonders, seinen Werken dnrch Anschmiegen an nationale Idceu, Bedürfnisse und Gewohnhcitcn ein ansprechendes Gewand zu vcr> chaffcu. Kalini 2l Jahre alt, ward cr Redacteur cincr Zeitschrist, „.liml;' « Xvni« (Sonst und Icht), später cincr zwcitcn ,.>l dcm verdankt ihm die czcchischc qung der sogcnannten Besedy (Kränzchen) iil Prag ll»d auf dcm Lalid? zur Wccknng dcs llationalen Bc» wnßtscins bcigctragcn hat. (Oestcrr. Ztg.) Dlrl Hawliczek. An, 2!». Juli starb in Prag dcr czechischc Schrift» steller Karl Hawliczck. Nachfolgende knrzc biogra> phische Skizze dürfte um so mehr von Interesse scin. als Hawliczck nicht allein in czechoslavischcu, sondern anch in western Kreisen als cin sebr regsamcr nnd geistreicher Publizist bekannt war. Karl Hawlic^ek ward im Jahre 1821 im Marlt< siccken Borau bei Dcutschbrod (chcm. Czaslaucr Krci' scs) in Vöhmcn geboren, wo scin Vater Kaufma^ «rar. Daselbst crhiclt cr allch dcn Vorbcrcilung^ Untcrricht für Höhcrc Schnlcn von dcm dortigen T«-'' chant"), dcr ihn i.cooch vorzugsweise für theologische Studien heranbilden wollte. Er trat auch in d^' That (1839) nach Vollcndung dcr philosophische" Studien an dcr Pragcr Umvcrsität, wo cr mit dcn dclltschen Dichtern Als. 'Meißner und Moriz Hartmaiw in freundschaftliche Verhältnisse kani, in das theolo- gische Seminar cin. Hicr gcricch er jedoch bald wl' gen drs Bcsiycs und Studiums altslavischcr Kirchcu< büchcr mit seinen Obern in Konflikt, und verließ nach cincm Jahre, da cr keincn Bcmf dcr Thcologic in sich fühltc. das Studium derselben und beschloß s>^ der Literatur z»l widmen. Nachdem cr sich fast cin ^ahr tycils init wisscnschaftlichcn Studien in Pr^ beschäftigt, theils alif Reisen in Böhmen, Mähre», der Slovnkci nnd in Galizicn zugebracht, nahm ^ 18^2 cinc Erzicberstellc in Rußland an, um t"^ Eigenthümlichkeiten dicscö R'cichcs kenncn z,l lcrnc»' Hicr lcbtc cr cinc Zeit lang in Moskau, später >" Kiew. Er kchrtc jcdoch schon zwei Jahre darauf »"" «) P. Vruczlk. VV5 Züchicr die bei der Aufzucht vcrwcudctc Mübe lohnen, I theils ihn ancifern, die Pferdezucht zu fördern. Der Ankauf begann in Preßburg am ^. August, und wird bis Ende August in mehreren anderen Städten Un» garns und Siebenbürgens fortgesetzt. — Der frühere Hospodar dcr Moldau, Fürst Ghika, geoenkt übcr Wimee in Wien zu verbleiben, und sind wegen Micthung ciner geeigneten Wohnung für denselben bereits Aufträge ergangen. Derzeit bc< findet sich derselbe anf einer Ncisc nach Paris. — Die Pflastcrnngsarbcitcn im Innern dcr Stadt Wien werden nun regelmäßig zur Nachtzeit forlgc» ftp, wodurch die früheren Störungen dcr Passagen beseitigt sind. — Die Frauzcnsbader Kurlistc vom 2. August weist nbev 18.10 Parteien mit mehr als A000 Per sonen nach, unter denen Schweden und Norddeutsch laiw lingcwöhnlich stark vertreten sind, uud Sachsen wieder seit Jahren ein auffallend starkes Kontingent stellt. Auch ans Konstantinopel befinden sich vier Kurgäste hier. Die Anzahl im Ganzen wird alle früheren Jahre voraussichtig wcit übcrstsigen. — Man schreibt der „Arader Ztg." von Boros- Scbes -. Am 24. Juli bei Tagesanbruch gelang es dem eifrigen und muthigcn Einschreiten cimr aus drei Mann bestehenden Gendarmerie. Patrouille aus Butyin. des berüchtigten, seit zwei Jahren in dcr hiesigen Gegend sein Unwesen treibenden Räubers Illie habhaft zu werden. Kaum hatte die brave Pa- trouille den Aufenthalt des Ränbers erfahren, so er« griff sie auch schon ibre Maßregeln, sich seiner ;n bemächtigen. Als derselbe die Gendarmen erblickte, ergriff er die Flucht. doch wnrde ihm der Weg von dem Gendarmen Josef Wilhelm abgeschnitten. Sich so eingeschlossen sehend, setzte sich dcr Räuber zur! verzweifelten Gegenwehr. Zwei Schüsse feuerte er aus seinem Doppelgewehre auf den Gendarmeil ab. Der erste war ein Fehlschuß, der zweite, ans einer Ladnng gehacktem PIci bcstel'cnd. traf die Mitte dcr Brust deS Gendarmen, welcher sich ungeachtet seiner Verwundung auf den Räuber stürzte und ihn mit dem Vajonnct bewältigte. Glücklicherweise wurde die Kraft Des Schusses durch dic lxidcn Vrustricmen pa> ralysirt, und es ist nicht zu besorgen, Daß der Gen» barm das Opfer seiner unerschrockenen Pflichterfüllung werde. Auch die Wnndcn des Räubers scheinen nicht gefährlicher Natnr zu sein. Derselbe befindet sich bei dcm Vutyinacr l. k. Stuhlrlchteramte in Hast und dürfte bald dem verdienten Schicksale verfallen. Deutschland. Die «Frankfurter Postztg.« vernimmt, daß dcr Bundestag am 2. d. M. scinc Sitzungen bis znm l!0.! Oktober vertagt hat. Sie theilt ferner mit, daß dcm Vcrnchmcn nach in derselben Sitnmg die Rastatter Fcstungoangclcgcnhcit durch einstimmigen Beschluß cr< ledigt uud dadurch den Interessen dcs südlichcu Deutsch- lands, welche verlangen, daß Nastatl ein verschanztes Lager und uichi bloß cinc Festung sei. genug gethan worden sei. Berlin, 4. August. Bekanntlich wurden zur Zeit dcs letzten Krieges zahlreiche deutsche Aerzte bc> stimmt, in russische Dienste zu treten. Ev wird nun ocr „Ä. B. Z," gcmcldct, daß dic Mehrzahl derselben gegenwärtig auf dcm Punkte steht, wieder nach Dcmsch. lano zurückzukehren. Italienische Ttaaten. Nom, 24. Inli. Der Voranschlag dcs Vut» gets der Staatsverwaltung für das Jahr 18^ ist ourch reu Druck bckaunt gemacht worden. Dic Ein- nahmen sind l3,»N.'i.000 D,Ir. Dic Auögabcn sind verzeichnet zu 14.272.000 Thlr. DaS Deficit steigt somit auf lil»7.000 Thlr. Es ?a'.in nicht gclängnct wrrocil, daß die Lage dcr Finanzen sich gebessert hat. Es genügt, cincn Blick auf die progressive Abnahme des Mißverhältnisses zwischen Einnahmen und Aus- gabcu zu werfen. Der Ausfall kam im Jahre 18Ü0 zwei Millionen Thlrn. gleich, während er im Jahre 15^0 das Drittel dieser Summc um wenig übersteigt. Dieß kommt von dcr Znnahmc dcr Mautheinkünflc zufolge der Herabsetzung dcs Tarifs und von dcr Aushebung dcs Salz. und Tabakpachlcs h:r. Dcr Unterhalt dcr österreichischen Truppen in dcr Nomagna und den Marken kostet jährlich 230.000 Thlr., und dic Wohnuugen sammt anderen Entschädigungen dcr französischen Trnppen betragen jährlich 7269 Thlr., un Ganzen 237.20!) Tl'lr. s Der „Messaggcrc di Modena".H)0M 2. sagt: Die picmontcsische Presse hat sich, wie zu crwarlcn war, der Ereignisse bemächtigt, welche sic «Bcwc. gnngen von Luuigiaua, Massa und Carrara" bcncnnt, statt daß sie solche vielmehr als «Bewegungen gcgrn ^unigiana, Massa und Carrara" bezeichnen soUlc; allein diesc von dcr Fremde ausgegaugenen und bei nns in der Wcisc vereitelten Vcwegnngcn, daß sie auch nicht einen cstensischcn Bcwohncr kompromittir' ten, haben die Lcichlglälldigen schlecht von dcr vor> geblichen Gährung in Italien überzeugen können, dlc nur eines Funkens brauche, um als Brand weiter um sich zu greifen. § DaS ..Vollclino dclle stradc ferrate" Hort aus sicherer Quelle, daß dcr Vrrlrag wegen der öster rcichlschcn Eislnbahncn mit jcncr voll Rovara von dcr östcrr. Regierung ratifizirt worocn ist. worauf dic Ak. tien dieser Lmie in Turin (^.) cincn merklichen Auf> ! schlag cn'uhrcu. ^ § Se. Heiligüit der Papst hat Monsignor Fla« vio de Principi Chigi zum au^erorl'entlicheu Gcsand« len zur Beglückwünschung des .«^isers Alerandrr ernannt, Belgien. Brüssel, l. August. Dcr heutige ..Moni- teur" enthält cincn Bcricht dcs Hcrrn dc Decker an Sc. Majestät den König über Errichtung eines Ge- bäudes, wclchcs „bestimmt sein soll. aUe artlstischcn. litcrarischcn und wisseilschaftlichen Sammlungen des Staates aufzunehmen, und wovon ein Theil zum l!okal für öffentliche Feierlichkeiten und Ausstellungen hergerichtet werden soll." Das erste Projekt eines solchen Baues reicht übrigens bis in's Jahr ltt34 hinanf, scheiterte jedoch damals an finanzicllcn Schwie- rigkeiten. Der König hat zur Prüfung dieses Vor- schlages cinc besondere Kommission ernannt. — Dcr zum außerordentlichen Gesandten für Rußland ernannte Senats.Präsident. Fürst v. Ligne. hat gestern mit seinem gesammtcn Gesandtschafts Personal eine Ab« schicds > Audienz bei Sr. Majestät dem Könige gc» habt. — Graf Westmoreland ist gestern nach England znrückgcreist und dafür der ehemalige russische Gc» sandle, Herr v. Ehrcptowitsch, hier eingetroffen, um sich bei Sr. Majestät zu beurlauben, bevor er scmcu ncucn Gcsaudtschafts. Posten in London antritt. Amerika. Auf der nord - penusylvauischeu Eiscubahu hat sich ein furchtbarer Unfall zugetragen, DeS Morgens um '> Uhr ging eiu aus 10 Wagen bestehender Erlra- Zug ans Philadelphia ab, welcher eine Anzahl Schulkinder, ungefähr .» bis 600, zn einem Vcr- gnüguiigs-Ausfiugc nach dem etwa 14^ Meile cut fcrntcn Fort Washington bringen sollte. Dlc Abfahrt verzögerte sich cin wenig und der Zugführer bceiltc sich daher gcgcn Ende der Fahrt ungewöhnlich. Der nach Philadelphia fahrende regelmäßige Pcrsonenzuq verließ Gwyncdd um 6 Uhr, und als 13 Mlnutcn später dcr Efkursionszng auf cincr Zwischen < Station noch nicht eingetroffen war, entschloß sich dcr Kon- dukteur weiter zu fahren. Kurze Zeit darauf erfolgte der Zusammenstoß an cincr Biegung der Bahn mit furchtbarer Gewalt. Dcr nach Philadelphia fahrende Zug erlitt nur geringen Schaden; dlc drei erstell Wagen des Emulsions»Zuges jedoch wmdcn vollstän« oig zermalm». Die Trümmer derselben, so wie die oer ^okvlnotivc, gericthcn in Flmumen, uno das Feuer theilte sich den l'wrlgcn Wagen mit, von wcl' chcn zwcl gänzlich verbrannten. Dic Znhl 0cr dä» bei geopferten Menschenleben schätzt mau auf ungc« fähr 100. Dcr Zugführer, dessen ^elchtsinn das Unglück herbeigeführt halle, machte seinem Leben mit mm t °,"" 'l" 2o»,u«pftich. zn sci.,e„. .od., wchn? '«' Ä"""' "" "' l'ch l",° dcr li.no, !>"d m>ch ih,n »c l,att,., Noch ,w, ,/""" "" '"°ch.n„° .,Wwd.,i Nov,m,» v" '",,'77" No.' ' ' " ^"'^U'"'- Gleichzeitig mit den .Mr lKol'old)" ,"'./"^,'''" 'lyrisches Blatt „Schotck' V^u^cru..,! n,,,^'^'' ^« iu Prag hcrrschonden " ftlbst ül ^7'' ^Ulgen 18^0 s,i>,c Blätter cin. Jahr l8.'N d^ " "^ ^uttcnbcrg. wo cr bis in's ""d ""ch die lekam7^'"""" "^"'""" verausgab, faßte ^«. e "" ""uttcnbcrger Episteln" ver- verb... ^'"' '""'den ihn>r n.it den Zcit- l u, ultvercinbaren Tendenzen wegen vnbo^ ten nnd Hau'l.czck silbst in Vri,rcn in^crnirt Seine litcrarischc Thätigkeit erreichte iu dcn letzt- gcuanlltcn Schriflcn dcn Culluinationsplinkt. aber anch ihrrn Avschiuß. Nachdem der „Slovan" zu crschcincn anfgrhört. wnrdc ihm Brircn zu sciucm Alifcuthalts' oric angewiesen. Dort lcbtc Hawliczck bis in das Jahr 185« in größter Zurückgczogcnycit. In, April 18."!> verlor cr scine Gattin, die cr nur um Eiu Jahr übcrlebte. Wcuigc Tage vor scincm Todc ver- fiel cr in Folge seiner Krankheit, welche sich auf scin Gehirn geworfen, in ciuc gänzliche Apathie gcgcu aUc äußcrn Eindrücke. Hawllczck'ö Ramc ist so po- pulär, wie nur wcuigc in Böhmen, und scin Tod erregt in czcchischcu Krciscn dic größte Theilnahme. In ihm hat unstreitig dic czcchischc Literatur cincs dcr größten Talente verloren. Er hinterläßt cinc achtjäbrige Tochter. «Wanderer.) M i s z e l l e n. «5i» Naturdichter.) In Mailand hat ein Schlosscrgcscllc, Namcns Dc-Toma. dcr nicht einmal schreiben kaun, im niedrigsten Volksdialektc ein zwci> aktigrs moralisches Lustspiel .,!.» rnlll^lin cl,>1 ciocemi cl.> ß.-!,,.,.n" diktirt, wclchcö schou mchrmal mit stets steigendem Bcifallc vor cincm schr zahlreichen, gc^ mischten Publikum aufgeführt ward. Dcr seltsame i Herr Verfasser gcruhctc auch cinc llmic Rollc in höchstcigclicr'Pcrson zlt spielen. Dcr Zwcck dcs Stückcs" welchcs sich durch ungcmcin vlcl gcsuuocu Mcnschcn« verstand, dlirch schlagenden Wih und eiucn naiürli» chcil, fiicßcndcn Dialog schr vorthcilhait anszcichnct, ist, vor dcu schrccklichcn Folgcn dcs unmäßigcu Vrannt- wcintrinkens zu warnen und iu dicscr Beziehung können wir unscre ailfrichtigc Aucrkcnnuug dcm schlich« lcn, dcs Schreibens noch unkundigen Autor allerdings nicht vcrsagcn. (Aus der Vrdöh»ter Gesscnd i« Szatli- :,l/,r) berichtet man folgendes Gcschichtchen! Ein Hirteichlltge war vor Schlägen, die cr zu befürchten baltc. in dcn Wald entlaufen und auf cmc cltc Eiche geklettert' dl' aber cin morschcr Ast untcr ilnu brach, ficl cr hcrliutcr. und zwar gcradc iu dcu Bauch dcs bis zur Erdc ausgehöhlten Stammes. Scine Be- mühungen . sich alls dicscm Futteral zu befreien. blie- vcn vergeblich; schon hatte cr 48 Slnndcn zugebracht, als cr Hlinnncn vcruimmt uud bald daralif Arlschlägc scin Gefängniß erschüttern fühlt. Dcr schou gauz Entkräftete vcriuag nicht mcbr durch Schrcicu sich vernehmlich zu machen, zwischen Angst und Hoffnuua, erwartet cr dcu Sturz dcs Bamucs, sich au die Scitc dcs Stammes andrückeud, dcr gcgcuübcr die Schläge ficlcn. Endlich stürzt dcr Baum krachcnd zur Erde. scin Arrestant ist hcilcr Hallt davon ge. kc»mmcn, uud kriecht jctzt, mit Moos, Staub und 5l>N Arsenik ein E»de. — Am selben T>'gc verbrannte anf dem Erie »Sec dcr z,vische>, Buffalo und Toledo fahrende Damper „Northern Indiana. Etiva i'il) Passagiere kamc» dabli liui's Leben. Dic katholische Kirche in den Vri einigten Staa« ten hat cinc srhr vollständige Organisation. Es bc« findcn sich daselbst "/ Erzdiözcftn, Ncw<)jork. Balli> more. Neu-OrleanS. St. Ludwig. Cinciunali, Oregon' City, San Francisco; 34 Diözesen lind 2 apostolische Vikarialc. Unter diescn ^ Prälaten bcftndrll sich nlir 14 geborene Amerikaner, die anderen waren Euro» päcr, meist Frauzoscu lind Irlänl>cr. Es gab l8,''^ in den Verciiligten Staaten: NNO kalyolifchc Kirchen mit lUll Pricstcrn, ailßcrolm aber l6!) Geistliche, welche sich vornehmlich mit der Erziehung der Jugend beschäftigten. ^6ül! wurden 86 nruc Kirchen einge- weiht, und der Bau von buudert andcrcu in Angiiff gcnommcn. Es gab in dcmsclbcn Jahre daselbst ,l? geistliche Bilc-liugsanslalten mit 83 l Zöglingen. Eö waren <^i> Mönchs« lliid 2^j(l Nonnenklöster volhau» den. Tic Nonncil beschäftigen sich meist mit der Er> ziel'llng der weiblichen Iugcud. Es gibt eine kalho» lischc Universität und Ilil Gylnuasien. deren Lrbr> stichle von Geistlichen bescpt sind. Der «Ind. beige" wird aus San F r a n c i s c o vom 20. Juni eine wichtige Mittheilung gemacht. Das dortige Vigilanz' Comit''' soll nämlich mit keinem ge- ringeren Plane umgehen. als die Bande des Föde- rativstaatcs zu zerreißen und aus Sonora und Unter- Kalifornien eine ganz unabhängige Republik zu bil- den. Zu diesem Zwecke sollen vor Mem alle beste- henden Behörden cntsettt und sodann zu neuen Wah- len geschritten werden, welche eine neue Legislatur zur Folge haben würden, deren Aufgabe es wäre, den Bruch des Föderativ«Bundes und die Unabhan« gigkeit der Republik Kalifornien zu proklamiren. Das durch das Bigilanz-Oomit»! einberufeuc »Maß«Meeting" hatte die Aufgabe, den Weg frei und lillnlli» l'llkil zu machen. Man begann mit Vo> tirung vou Genchmignng des Vc-Halttns des Comi- tes u»,d legte sodann folgende zwei Nesolutlonen vor, deren Annahme jedoch in Folge Vertagung der Ver- sammlung verschoben wurdc, die aber alkr Wahr. schcinllchceit uach nächilcuö erfolgen wird. Dic,cI0en lauten: «In Anbetracht, als wir glauben, daß bci den letzten Wahlen fur oie Stadt uuo Grafschaft die pro- klamirten Ergebnisse nia^t oer Au^orlict cco Volt^< willens, sondern die Folge von vcrabschcuungöwcr- then Wahlumtriebeu, wie Urnen »uit doppcllem Vo» den, falschen Znsammcnzählungcn nnd falfchcn Prolo> kollcn waren, obwohl wir vermuthen, daß viele der gewählten Beamten keine Kenntniß von diesen Betric- gercirn hatten, und diese eben so ehrlich und bcfä> higt, als die andern vcrabsäMungswürdig sind, wurde beschlossen, daß wir das Volk dieser Stadt und Graf- schaft, in einem »Maß-Meeting" versammelt, alle Beamten der Stadt und Grafschaft anffordem, aus Achtung für ihren eigenen Ruf, für das öffentliche Wohl und die Neinhcit des Scrutiniums ihre Ent- lassung gebe». „Es wurdc serncr beschlossen, daß hnndcrt durch diese Versammlung gewählte Bürger beauftragt wer' den, diesen Beschluß den besagten Beamten milzu theilen." Als Gründe für dic beabsichtigte Trennung gibt man an. daß Kalifornien nicht anders als eine Ko- lonie der vereinigten Staaten betrachtet wcrdc. Man oeNagt sich über die hohen Zölle, mit welchen sämnu- llchc eingeführten Waren belegt werden, über den Mangel an Straßm und sonstigen Kommunikalions- mmclii. sowie über die gänzliche Schntzlosigkeit, in welcher man das ^,'and Freibeutern aller Art gegen« übcr lasse. Die Verstimmung sei allgemein und der Erfolg nicht zweifelhaft, da das Vigilanz'Coini't,? bereits gegenwärtig übcr mehr als 10.000 Mann und 24 Kanonen verfüge, wäbrend die Regierung., die sich San Francisco gar nicht zu nähern wage. kaum 800 Mann versammeln konnte. Telegraphische Depeschen. Tnrin, 5. Ang. Die Arbeiten znr Taulegung zwischen der Instl Sardinien und Bona l'aben am 4. begonnen. Paris. 7. Augnst. Der „Conliitutionnel" mel dtt. Prinz Gregor Ghika sei in Paris angekommen. Nach dem „PayS" werde Graf Walewsky nach Pa> ris zurückkehren. " Madrid. 2. Augnst. Zum Empfange des Prinzen Adalbert v. Bayern ist eine königliche Kon,' mission »ach Marseille abgereist. Trie st. 7. Angnst. Die heutige Warenpreis, liste ist fast unverändert. Höher notlrt sind nnr: Kaffeh, Oel nnd Stahl i niedriger: Spiritns. Telegraphisch liegen folgende Nachrichten vor: Madrid, 2. Angust. Die Ruhe ist i,n ganzen Königreiche luiedcr hergestellt. Die Miliz von Sara« gossa ist entwaffnet worden. Die Banden von Flücht» liügen in Calalonicn verschwinden. Eöparlero reist morgen nach z/,ogrono ab. Herr Pgnralc erseht Hrn. ^nznriaga im Iustizministcrium. Marseille. 4. Angust Mittags. Das Bür> germcistcr.Amt yat cine Anzcigc veröffentlicht, worin cs heißt, daß MavsctM Pclissicr, für die ihm zu Marseille gewordene Aufnahme dankbar, geru noch einen Tag hier zugebracht halte, daß jedoch eine tclc. graphische Depesche ilm nach Plombi'''res berufe. Dtt Marschall ist heule Morgens 9 Uhr mit einem 6'Ü' zugc »ach ^yon abgereist, wo er um li Uhr Mch' mittags cililreffcll wird. Marseille. 4. Angust. Man hat hier Nach' richten aus Konstantinopel vom 28. Juli. Die Näll' mnng wird am 15. August vollcudct sein. Bar«?» Talleyrand geht an Bord einer Kanonicrschaluppc nach der Schlangeninsrl nnd wird sodann nach Galacz reisen. In Kurdistan ist es zu Ruhestörungen gckommc». Dic Montenegrincr sind über die Grcnzc gcga»' gen und haben Palauga zernirtj Chnrschio Pascha niarschirt gegen sie. Der außerordentliche russische Botschafter, HcN o. Buleilieff, ist in Odessa angekommen. Daö cngli' fchc Geschwader wird in einzelnen Abtheiluugeu vol Smyrna, Pyräus llnd in syrischen Häfen stalionire». In Marseille sind nencrdings an Zchntausclio Hektoliter Getreide angekommen. Die Preise erhal' ten sich. Madrid. :j. August. Die öffentlichen Fon^ gehen rasch in die Höhe. Zu Saragossa sind c!» neuer Stadtnuh und eine neue Provilizialdeputatio» ernannt worden. Neueste Postl Wien. Sc. Majestät der Kaiser sind am li. d. M. lim halb U Uhr Nachmittags in Ischl eiM' troffen und im Gastbofc znr Post abgestiegen. Lokales. Vaibach, am 9. August. Die Gesellschaft der kärntischen Natio' nal-Sänger, uutcr Leitung der Herren Mischt und Urthalcr, hat an drei Abenden der vergant' neu Woche durch den gemüthlichen nnd doch kräft>' gen Nalionalgcsang hier allgemein entzückt. An )l' oem Abende drängle sich zu diesen Unterhalnmgc" cinc großc Mcngc Hcrrcn und D^mcn, welche eil' stimmig den lebhaftesten Beifall diesen in der TY^ trefflichen „Natlonalsängcrn" zollten. D»e hübschc!', kräftigen Ingendgcstalten sangen mit Begeisterung' und die ungekünstelten Melodien drangen »nächtig ^ jedem Herzen, das für die ergreifenden Klänge cinls einfachen Nationalgcfangcs empfänglich ist. Dic Sänger ziehen in die weite Welt. und lvel' den sicherlich überall sowie bei uns verdienten Bcifa" finden lind cinc schöne, gemülhlichc Seite unsclc»' Nachbarlandes zur Geltung bringen. Wir rufen >l)' ncn ein anfrichtigrs Glückauf bei ihrem Schti' den zu ! ............,....................................,„......>..........................^ Rlndc überschüttet, zlir Oeffnung heraus an das er« sehnte Tageslicht. Bci diesem Anblick ergreifen die Holzschläger die Flucht und kehren erst nach einer Weile wieder, um das räthsclhaftc Ungcthüm zu erlegen. Statt dcffen finden sie den descrtirten Hirtenjungen bci ihren Tornistern, die sic vor der Arbeit abgewor. sen und dann im Stich gelassen hatten, siycnd und mit dcm Inhalt derselben seinen Heißhnnger stillend. Daß sie hinterher wacker ausgelacht und dem Deser- teur dic zugedachten Schläge erlassen wurden, ver> steht sich von ftlbst (<5-we tricolor? Ätärrin) Eine englische Sängerin i» Vondon, die sich mit einem vornehmen Italicner vermalt lind das Theater verlassen hat. ist jeyt mit >ln ll<>p< li phors angefertiget, deren Haupteigenthümliehkeit darin besteht, daß sie sich nur auf der an dcr Packung be« findlichcn Friktion entzünden und dagegen anf jedem andern Körper, außer dicscm rigens hierzu präparir- ten, er mag nun rauh oder glatt sein, diese zündende Wirkung nicht hervorbringen, ja, man kann solche sogar an einem warmen Ofen streichen, ohne daß sie sich entzünden. Dnrch den Gebrauch dieser Hölz- chen dürfte daher vielen Unglückssällen vorgebeugt wcroen. welche namcntlich durch unvorsichtige Aufb> wahrnng oder Spielen der Kinder mit denselben her- vorgerufen werden. (Hausherren und Kinder) Es wnrden schon die ganz uniiatürlichcn Antipathic», besprochen, welche die Mehrzahl der Hauswirthc gegen Kinder hegt und daß oie erstc Frage an einen Micthlustigen immer dic ist: ob cr Hinder habe. Einen, Arbeiter ill Berlin, der dicsc peinliche Frage verncintc. wurde von einem Hallsherrn eine znm Vcrmiethen ansgcbotenc Woh' nung gnädiglich überlassen. Voll Erstaunen al'tl bemerkte dcr Wirth glcich nach dein Einzüge d^ ncnen Micthmanncs, daß sich fünf kleine Würü'^ auf dcm Hofe hernmtnmmcltcn. Zornig eilte er i" dem Arbeiter hinanf. „Sie habcn mich belogen, S>c müssen gleich wieder ziehen!" „„Wie so?"" „O^l gehören diese fünf Kinder da nuten?" ,.„O, die gk' hören meiner Frau."" „Wie deun. Ihrer Fra»- dann lnüsscn Sie doch der Vater sein!" „„Nicht doch. Ich bin meiner Frau ihr zweiter Mann; del Vater dieser Kinder ist todt!""—Dcr Herr Hansht^ war geprellt lind zog mit einer langen Nase ab. (Hchneider Annonce«) Nachdem ,6'" Räuber", „Ein Glück", „Gin Unglück" nnd alle t"c geistreichen Variationen dcr Berliner Midcrhändlcl abgcnnyt sind. sucht ein solcher jeht an den Anschl^' säulen die Aufmerksamkeit dcr Ncsiocnz mit folgen^' Schlagworten zll reizen: „Daö fürchterlichste F"^ (breiult meincil Arbeitern auf die Nägel); Gar niä^ (will ich ^ Wochen lang verdienen); Keine Nettu"^ keine Hilfe (wäre für die feiernden Arbeiter); Es f^ an Wasser» (oichtcn Nocken nicht); Pumpen w^ (bci mir) vcrgcblichc Mühe." ____________________ ____________ Druck und Pcrlaa, von I.zuaz v. KlciilUl»»yr H F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamberg.